“Glückliches Deutschland? Oder eingebildeter Reichtum?”
Oswald Metzger nimmt mein Märchen vom reichen Land als Grundlage für eine Abrechnung mit eben dieser Illusion bei Tichy`s Einblick. Lesern meines Buches und meiner Beiträge bei bto und anderswo sind die Thesen bekannt. Dennoch tut eine Auffrischung gut, vor allem, wenn sie von einem anderen Autor erfolgt, mit anderem Stil und etwas anderer Schwerpunktsetzung:
- “Die Geschichte vom reichen Deutschland wird gern erzählt: von Politikern, vielen Ökonomen und den meisten Medien, aber auch von unseren Partnern in der EU. Schaut man sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Weltvergleich an, dann zeigen Schätzdaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom April dieses Jahres, dass Deutschland 2018 mit einem Pro-Kopf-BIP von 44 550 US-Dollar auf Platz 19 von 192 gelisteten Ländern liegt. (…) Aussagekräftiger als die reine Pro-Kopf-Umrechnung der volkswirtschaftlichen Leistung eines Landes ist die vergleichende Betrachtung des (…) Medianeinkommens. (…) (Hier) kommt es als Folge der hohen deutschen Abgabenlast im Eurozonen-Vergleich zu deutlichen Verschiebungen. Besonders auffällig ist ein direkter Vergleich mit Frankreich. Unsere westlichen Nachbarn liegen im BIP pro Kopf rund zwölf Prozent hinter uns, überholen uns aber beim Medianeinkommen.” – bto: wobei es bei den Einkommen bekanntlich nicht so schlecht aussieht, nur halt nicht so gut, wie gerne behauptet.
- Erschreckend ist “(…) die deutlich unterdurchschnittliche Vermögenslage deutscher Haushalte im Vergleich zu einer Reihe anderer westeuropäischer EU-Staaten (…): In Italien, Spanien und Frankreich verfügen die Bürger über deutlich höhere durchschnittliche Nettovermögen als im vermeintlich reichen Deutschland. Der Grund liegt im deutlich unterdurchschnittlichen Immobilienbesitz, aber auch in der konservativen Geldanlagestrategie der deutschen Sparer”.
- “Als dieser niederschmetternde Vermögensbefund vor fünf Jahren erstmals publik wurde, beeilte sich die Bundeskanzlerin, die Zahlen mit dem Hinweis zu relativieren, dass die Rentenansprüche der Deutschen überhaupt nicht als Vermögensposition einbezogen worden seien. Dieses scheinbare Entlastungsargument implodiert aber, wenn man sich die Fakten anschaut. (…) die Rentenansprüche (bestehen) nicht aus einem angesparten Kapitalstock, sondern müssen von künftigen Beitrags- und Steuerzahlern erst einmal erwirtschaftet werden. Von ‘Bestandsvermögen’ können bei den Rentenansprüchen also nur Politiker fabulieren.” – bto: Ich spreche immer vom nicht vorhandenen Entenhausener Geldspeicher.
- “Anhand dreier Themenkomplexe sollen nun relevante Risikobefunde für die deutsche Volkswirtschaft aufgelistet werden. Diese sind keineswegs abschließend, veranschaulichen aber, wie fragil der Wohlfahrtsstaat Deutschland in Wirklichkeit ist.” – bto: wobei er nur drei nimmt, die Liste ist viel länger.
- “Der Exportanteil der deutschen Wirtschaft liegt bei rund 46 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, weit vor Ländern wie Frankreich und Italien mit jeweils rund 30 Prozent. Immer stärker nimmt der internationale Druck zu, dass Deutschland seine enormen Überschüsse reduziert.” – bto: Und der Druck wird zunehmen, spätestens in der nächsten Rezession!
- “Während im politischen Narrativ der Euro für Deutschland ein Segen gewesen sein soll, hat er sich tatsächlich längst zu einer strukturellen Belastung der deutschen Volkswirtschaft entwickelt. Denn der schwache Euro und die EZB-Rettungspolitik mit ihrem historischen Zinstief haben den Wettbewerbsdruck für die deutsche Volkswirtschaft massiv gesenkt.” – bto: was sich rächen wird, kommt es zur unweigerlichen Anpassung.
- “Eine weitere Kehrseite des Exportbooms, der zu rund 60 Prozent in den Euroländern generiert wird, sind die bekannten hohen Target-2-Forderungen, die in der Bilanz der Bundesbank stehen. (…) Allein Italien steht mit rund 400 Milliarden Euro zu Buche. Sollte der Euro scheitern oder Italien aus der Währungsunion ausscheiden, dann kann Deutschland diese Art von Exportförderung als Totalverlust abschreiben.” – bto: Und der weitere Schaden wäre auch enorm.
- “Hohe Außenhandelsüberschüsse bedeuten immer auch Kapitalexport. (…) Dass Handelsüberschüsse aber nicht gleichbedeutend sind mit einer Mehrung des Auslandsvermögens Deutschlands, belegen die nackten Zahlen. (…) Allein in der Finanzkrise, so eine Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hat Deutschland zwischen 400 Milliarden und 600 Milliarden Euro verloren – also fast den Überschuss zweier Jahre.”
- “‘Eine Wiederholung der Gastarbeitereinwanderung ist weder hinsichtlich der erwähnten Tragfähigkeitslücke noch mit Blick auf den Arbeitsmarkt im 21. Jahrhundert ökonomisch sinnvoll. Wissend um die schon erwähnten demografischen Entwicklungen, ist es mit Blick auf die Wohlstandssicherung in Deutschland hingegen sinnvoll, ja geradezu geboten, qualifizierte Einwanderer ins Land zu holen.’ Doch genau diesen kapitalen Fehler hat die deutsche Politik im Zuge der sogenannten ‘Flüchtlingskrise’ erneut begangen.” – bto: Meine entsprechende Kritik ist bekannt.
- “Was Deutschland dringend braucht, ist qualifizierte Zuwanderung. Wir müssen uns die Neubürger aussuchen (können), die mit ihrer Einsatzbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Innovationsfreude dafür sorgen, dass sich die Produktivität auch in der digitalen Welt steigert. Denn ohne deutlichen Produktivitätszuwachs werden unsere Renten und Pensionen langfristig nicht bezahlt werden können. Mit der massenhaften Einwanderung in die Sozialsysteme überfordern wir unseren Staat, sorgen künftig für brutale Verteilungskämpfe und destabilisieren unsere demokratische Ordnung.” – bto: Das unterstreicht, was für ein Wahnsinn es ist!
- “Union und Sozialdemokraten – aber auch die FDP während der schwarz-gelben Koalition von 2009 bis 2013 – (haben) systematisch die ‘implizite Verschuldung’ des Staates wieder erhöht. (…) keine wirkungsgleiche Übertragung der Rentenreformen auf die Beamtenversorgung; Rente mit 63; Mütterrente I und II; Festschreibung des Nettorentenniveaus bis 2025, wenn nicht gar bis 2040; Einführung der Pflegegrade, statt der bisherigen Pflegestufen, die eine gewaltige Ausgabensteigerung bewirkt; Abschaffung der Praxisgebühr. Die Liste der Verstöße gegen eine solide langfristige Finanzierung unseres Sozialstaats wird immer länger.” – bto: So wird das Land abgewirtschaftet.
- “Wenn Politik, Medien, aber auch die Bürger sich endlich bewusst machten, dass unser ‘reiches’ Land seit mehreren Jahrzehnten von der Substanz lebt, dann könnten wir die Zeit noch nutzen, um umzusteuern. Eine ‘Agenda 2030’ gehört auf die Tagesordnung, ehe es zu spät ist.” – bto: Anregungen gebe ich im Kapitel: “So sanieren wir Deutschland”.
→ tichyseinblick.de: “Glückliches Deutschland? Oder eingebildeter Reichtum?”, 11.November 2018
Darüber sind wir uns alle einig:
Die großzügige deutsche Zuwanderungspolitik bewirkt auf lange Sicht eine Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung. Der Anteil der ethnischen Deutschen an der Gesamtbevölkerung sinkt, die Rate der Personen mit türkischer, arabischer, muslimischer sowie schwarzafrikanischer Herkunft steigt rasant. Uns wird es nicht gelingen, alle diese Einwanderer und deren Nachkommen zu „echten, wirklichen Deutschen“ zu machen.
Das wird schon bald Auswirkungen zeitigen. Die massive Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung wird zu einer Wandlung von dem kommen, was man üblicherweise Kultur, Identität, Mentalität nennt. Mit diesem Begriffsdreieck versuche ich etwas zu erklären:
Kulturen sind höchst unterschiedlich; und meiner Ansicht nach sind sie keineswegs gleichwertig! Kultur gedacht im Sinne Herders als das Ausdrucksganze der Lebensart eines Volkes; die Summe aller Lebensäußerungen eines Volkes. Der uns umgebende kulturelle Raum bestimmt unser Wahrnehmen, Deuten und Denken, Fühlen und Handeln; es ist der gemeinsam geteilte, uns umspannenende Sinnhorizont; es ist ein historisch über die Generationenfolge überliefertes Bedeutungsgewebe und Ordnungszusammenhang. Kulturen sind integrierte Symbol- und Sinnsysteme, deren bedeutungsträchtige Codes Orientierungs- und Regelvorgaben für das Denken und Fühlen, das Verhalten und Handeln bereitstellen.
Ich kürze ab, ich breche ab. Meine Prognose:
Deutschland wird sich wissenschaftlich-technisch, wirtschaftlich, kulturell zunehmend verschlechtern, wird den aktuellen Stand nicht halten können.
Der Abstieg ist so sicher wie der meiner Fortuna Düsseldorf aus der Bundesliga.
Als Zugabe ein paar demographische Provokationen:
Demographische Entwicklungen haben einen enormen Einfluß auf alle Bereiche einer Gesellschaft wie auch auf die in ihr lebenden Menschen, in fast jeder nur denkbaren Hinsicht. Ich kann das hier nur andeuten. Von der „Stimmung“, der psycho-sozialen Seelen- und Gemütslage, bis hin zu den zu Chancen, die eine Gesellschaft ihren Bürgern bieten kann!
Das ist bisher von Historikern, Soziologen, Politologen etc. und auch von der Politik nicht genügend bzw. überhaupt nicht berücksichtigt worden.
Ein Beispiel:
Historiker haben den Aufstieg Preußens fast immer ausschließlich über die Haupt- und Staatsaktionen beschrieben und erklärt. Die Einführung der Kartoffel und ihr massenhafter Anbau sowie einige andere Verbesserungen in der damaligen Landwirtschaft, die zunächst zu einer Verbesserung der Ernährungslage und dann zu einer explosionsartigen Bevölkerungsvermehrung geführt haben, wurden als zu banal und als nicht theoriefähig betrachtet. Die preußischen Könige konnten lange und blutige Kriege führen, weil sie auf jede Menge „überflüssiger“ zweit-, dritt- und viertgeborener Söhne zurückgreifen konnten, die sie auch alle gut versorgen konnten: ein mit Milch angereicherter Kartoffelbrei war eine nahrhafte und kalorienreiche Ernährung, die wohlgenährte kampftüchtige Truppen erzeugte. Die Könige konnten es sich leisten, eine Armee nach der anderen zu verheizen: Nachwuchs war genügend vorhanden. Ja, einer der Könige hat sogar preußische Truppen als Hilfstruppen nach Amerika vermietet; eine frühe Form des „Leasing“.
Wenn die deutsche Gesellschaft sich so entwickelt hätte, daß die graphische Darstellung der heutigen Bevölkerung eine schöne Pyramide ergäbe, mit jeder Menge dritt- und viertgeborenen Kindern pro Ehepaar, dann hätten wir auch eine völlig andere „psychosoziale Situation“, so nenne ich das jetzt mal. Die Pazifizierung und „Feminisierung“, die unsere Gesellschaft in den letzten 50 Jahren durchlaufen hat, wäre doch niemals so eingetreten.
Stattdessen kann man sich folgendes Szenario gut vorstellen: Unsere Gesellschaft würde bersten vor jungen Männern voller Testosteron, die Ansprüche und Erwartungen haben, und ein Weg dazu wäre u.a. auch eine Karriere beim Militär (unter der Annahme relativ hoher Arbeistlosigkeit). Unsere Außenpolitik wäre viel aggressiver. Wir hätten zusammen mit den USA, deren engster Verbündeter wir wären, in allen Krisenherden dieser Welt Truppen in beträchtlicher Stärke stehen.
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Felix Haller – Bakwahn – seit 2013 alternativ
@ Bakwahn
Im letzten Abschnitt ihres posts erklären sie den Grund, warum die europäische Politik (!) und der Papst lieber illegale Abtreiberinnen (Emma Bonino) dabei unterstützt afrikanische Leben aus dem Mittelmeer zu bergen, als die Zielsetzung der Politik zu ändern.
Ob es ihren Enkelkindern erlaubt sein wird ausreichend wirksamen ökonomischen Erfolg zu haben um die Fertilitätsrate 1.3 zu brechen, ist sicher?
Kein junger Menschn kann sich den Einflüsterungen aus den Medien, Parteien und Autoren/Schriftsteller erwehren, falls es ihm gelingt die Tücken der politischen Lehrpläne zu entschlüsseln.
Unsere Demographie rutscht immer steiler den Abhang hinunter und das ist schon länger nicht mehr zu ändern.
Der verrückte Trump hat als fast erste Amtshandlung die Fördergelder für Abtreibungseinrichungen gestrichen……
Gerne würde ich sie auf dieses Interview hinweisen, ein Augenöffner in Sachen Selbstdekonstruktion des Westens: https://youtu.be/v34t-NhGcR0
Retten kann man nur sich selbst und wer ehrlich ist rät seinen Kindern globales Denken, auch wenn die Heimat einmalig ist.
Unsere Gesellschaft muß sich auch in Zukunft mit einer Fertilitätsrate von etwa 1,3 abfinden.
Ich könnte jetzt ein 40seitiges Referat an meinen Text anhängen, in dem ich Forschungsergebnisse, Überlegungen, Kommentare, Vorschläge von Gunnar Heinsohn, Volkmar Weiß, Herwig Birg, Reiner Klingholz und vielen anderen referiere und anschließend diskutiere. Das geht natürlich nicht.
Ich beschränke mich daher auf 2 Punkte.
Die Politik hat es versäumt, Eltern bei der Rente / Pension entscheidend zu bevorteilen. Wer weder Vater noch Mutter ist, muß mit Abschlägen bei der Altersversorgung rechnen. Diese Vorschläge sind ja auch hier auf diesem Board gemacht worden. Ich formuliere es einfach und umgangssprachlich:
„Liebe Männer und Frauen, ihr könnt herzlich gerne kinderlos bleiben. Ihr könnt euch selbst verwirklichen, könnt erfolgreich im Beruf sein, könnt euer Geld, euren Wohlstand und Lebensstil genießen. Ihr vertraut darauf, daß andere so blöd sind, für euch die Kinder zu bekommen. Dafür müßt ihr in der Altersversorgung (erhebliche) Abstriche hinnehmen.“
In den 80er und 90er Jahren wäre eine solche Regelung noch politisch durchsetzbar gewesen. Heute ist sie aus demographischen Gründen nicht mehr realisierbar. Familien, Eltern sind bereits eine gesellschaftliche Minderheit. Rentner, Pensionäre und Singles dominieren.
Die Politik befindet sich in einer Zwickmühle. Die demographische Entwicklung mit all ihren negativen Auswirkungen wird nicht zu stoppen sein. Wie füllt man die demographischen Lücken auf? Deutschland ist mittlerweile ein erfahrenes Einwanderungsland. Wir müssen leider feststellen: Wahrhaft Qualifizierte aus der Welt bekommen wir nicht. Die bevorzugen – auch aus sprachlichen Gründen – die angloamerikanische Welt. Außerdem sind Steuern- und Sozialabgaben viel zu hoch – 45% bis 50% gehen ab. Zu uns kommen fast ausschließlich Wirtschafts- und Armutsflüchtlinge aus dem islamischen Bogen sowie weiterhin (wie in den 60er und 70er Jahren) nur mäßig qualifizierte Gast- und Hilfarbeiter aus den Ländern der EU. Diese Einwanderungsgruppen benötigen erfahrungsgemäß 2 bis 3 Generationen – also etwa 50 bis 75 Jahre, um auf durchschnittliches deutsches Bildungs- und Ausbildungsniveau zu gelangen.
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Felix Haller – Bakwahn – seit 2013 alternativ
Ein paar Überlegungen zur Demographie.
Ich bin seit über 50 Jahren Hobbydemograph. Ich habe mal Ende der 60er Jahre als Unterprimaner für die Penne ein Referat gehalten; sinngemäß lautete das Thema „Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung der BRD“. Seitdem bin ich immer an diesem Thema drangeblieben. So habe ich in den vergangenen Jahrzehnten gelegentlich ein paar Extrastunden in der Düsseldorfer UB verbracht, um die neuesten Veröffentlichungen etwa des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zu studieren. Auch was neuere demographische Forschungseinrichtungen veröffentlichen (etwa das von Rainer Klingholz; Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung) waren stets Objekte meiner demographischen Wißbegier.
Diese demographischen Profis haben in den vielen vergangenen Jahrzehnten der Politik immer wieder sehr kluge und wohldurchdachte Vorschläge gemacht, um die Kinderzahl zu erhöhen.
!!! Auch hat es mehrere Enquete-Kommissionen des Bundestages in den vergangenen Jahrzehnten zum Thema gegeben (einfach formuliert): „Was muß die Politik machen, damit die Leute wieder mehr Kinder bekommen?“ !!!
Ist meine Einschätzung richtig, die ich jetzt formuliere?
Die Politik hat auch einige der gemachten Vorschläge umgesetzt: die Familie wird heute massiv finanziell gefördert, Eltern mit ihren Kindern genießen jede Menge Vorteile. Man kann die vielen Bevorzugungen, ja Privilegien, gar nicht alle aufzählen: von der Kindergrippe, dem Kindergarten, dem Kindergeld, über die Familienmitversicherung bei der Gesundheit bis hin zu ungezählten steuerlichen Vorteilen etc. Heute müssen wir ernüchtert feststellen:
Die bisherigen Familienfördermaßnahmen und Geld gebären keine Kinder.
Live from Buxtetown am Esteriver – spät!
Felix Haller – Bakwahn – seit 2013 alternativ
Herr Haller, Sie denken zu sehr im Stil von “social engineering”. Es gilt nach wie vor:
– Kinder bekommen immer noch die Frauen
– wenn eine Frau sich mit der Pille vor Schwangerschaften schützt, ist dies eine zutiefst individuelle, emotionale Entscheidung.
Diese emotionale Entscheidung können Sie mit noch so viel Geld oder Kitas nicht beeinflussen. Frauen sind da nicht bestechlich. Glauben Sie wirklich eine Frau würde mit Mitte 20 darüber nachdenken, ob sie 40 Jahre später eine geringere Rente bekommt?
Wie ich schon öfters geschrieben habe: westliche feministische Gesellschaften mit 1 Kind je Frau werden gegenüber den rückschrittlichen, patriarchalischen Gesellschaften aussterben.
@ Ulrich Remmlinger
Nochmals überlegen, ob Sie sich nicht verrannt haben.
Ihre Prämissen (mit Zahlen illustriert):
Schwanger zu werden, ist eine emotionale Entscheidung der Frau. Deutsche Frauen entscheiden sich im Durchschnitt für 1,3 Kinder – anders als z. B. afrikanische oder muslimische, die auch emotionale Entscheidungen treffen, aber anscheinend eine andere Emotionalität haben, und daher mehr Kinder in die Welt setzen. Bei der durchschnittlichen Frau in Afrika sind es 4,6 Kinder.
Ihre Schlussfolgerung:
Weil die Emotionalität deutscher Frauen fürs Kinderkriegen gegenüber der afrikanischer und muslimischer Frauen derart abfällt, wird unsere Gesellschaft aussterben.
Mag sein, dass manche zu viel „social engineering“ betreiben.
Sie müssten aber Ihrer These entsprechend erst einmal etwas zur vermeintlich rassisch und religiös bedingten unterschiedlichen Emotionalität der Frau sagen – nicht jedoch zu deren Sitten und Gebräuchen, die etwas anderes als Emotionen sind – , um dann jenes „emotional engineering“ betreiben zu können, das der deutschen Frau zu mehr Kindern verhilft.
Herr Tischer, kann schon sein, daß es eine verengte Sicht ist, von “emotionaler Entscheidung” zu sprechen. Ich wollte damit den Gegensatz betonen. Es ist sicher keine rationale, vielleicht sogar noch auf wirtschaftlichen Überlegungen basierende Entscheidung. Wahrscheinlich spielen außer Emotionen auch die Vorbilder der Eltern, die Erwartungen der Peer-group, der Zugang zu Verhütungsmitteln und der Druck des Patriarchats und der Religion eine Rolle.
zur Bevölkerungsentwicklung —-> @RDC und andere
Ich habe allein auf diesem Board bereits ein Dutzend mal den demographischen Zustand unseres Landes für die zugelassene Massenimigration verantwortlich gemacht.
Eine alternde, schwache Gesellschaft ergibt sich gefügig in Demut. Wir Deutsche, Souveräne dieses Landes, haben per politischer Wahl so entschieden und müßten grundsätzlich auch einverstanden sein mit dem Umbau hin zu einer multiethnischen, multikulturellen Gesellschaft mit all ihren absehbar negativen Konsequenzen. Aber die Ursachen für die politisch zugelassene, ja sogar forcierte Massenzuwanderung liegt an uns Deutschen.
!!!Wir sind es, die sich durch ihr kollektives, katastrophales generatives Verhalten selber abschaffen!!!
Ich habe es schon einmal geschrieben:
Eine Umfrage unter den Lesern und Kommentatoren dieses Boards würden entlarvende, katastrophale Ergebnisse zeitigen. Wie viele Kinder und Enkelkinder hat jeder vorzuweisen?
Die Antworten werden erschreckend sein. Wir alle handeln und haben gehandelt nach dem St. Florian Prinzip „Lieber Florian, laß unser Häusle stahn, zünd andre an.“
Hier eine Art ‘innerer Monolog’, ein Bewußtseinsstrom:
„Ich will Karriere machen, will gutes Geld verdienen, will gehobenen Konsum, einen modernen Lebensstil, will mich „selbst verwirklichen“; da stören Kinder nur; sie sind eine Armutsfalle. Kinder sollen gefälligst die anderen bekommen. Die „Anderen“ jedoch haben diesen wiederum was geschissen.“
Kinderlosigkeit ist zum Volkssport geworden. Das Ergebnis haben wir jetzt. Auch justament will es wieder mal keiner gewesen sein.
Live from fucking cold and dark Hamburg
Felix Haller – Bakwahn – seit 2013 alternativ
Ich möchte den Aufschrei in Deutschland nicht hören, wenn man, wie in Italien, erst mit 67 in die Altersrente gehen könnte oder vom sehr guten Chirurgen nur operiert wird, wenn man ihm heimlich etwas gibt. Da braucht es dann schon das höhere Privatvermögen. Bevor man neidvoll auf die vermeintlich schöneren Äpfel in Nachbars Garten schaut, sollte man sich genau informieren.
@Zweifler: Das können Sie übrigens sehr schön vom Chirurgen auf andere Lebensbereiche dort übertragen.
Eine Bekannte von uns musste kürzlich einen kinderlosen Onkel in einer italienischen Großstadt auf dem Festland beerdigen. Ohne beachtliche Schmiergelder an den Zuständigen in der städtischen Friedhofsverwaltung würde der Leichnam heute noch in der Wohnung vermodern. Das erklärt übrigens auch das höhere Privatvermögen in vielen dieser Länder: etliches läuft einfach am Finanzamt vorbei.
Den Abstieg aus der ersten Welt haben die Deutschen endgültig geschafft, wenn der Sachbearbeiter im eigenen Finanzamt anfängt, sich für Gefälligkeiten auf einen Kuhhandel einzulassen. Bisher ist das glücklicherweise noch nicht so, aber für die nächsten 20 Jahre würde ich meine Hand nicht mehr ins Feuer legen.
@Zweifler:
Man könnte sagen in anderen Ländern läuft mehr über Eigenverantwortung, also eigene Kasse. Eine Zweiteilung gibts übrigens bekanntlich auch in Deutschland: Privat- und Kassenpatient. Auch Privatpatienten machen nichts anderes, als die Chefarztbehandlung zu kaufen (wenn sie den entsprechenden Zusatztarif wählen). Man kann auch als Kassenpatient den erfahrenen Chirurgen kaufen, wenn man privat zuzahlt (recht happig). Kann man das nicht zahlen, kann man auch nicht wählen, von wem man operiert wird. Da gibt es also keinen Unterschied zu Italien.
Ich würder gerne mal einen Artikel sehen bzw. eine ökonomisch fachkundige Meinung hören, wie die Fertilitätsraten in DE bzw. allgemein in der EU erhöht werden könnten. Denn schließlich hängt das unmittelbar mit der Migratinonsthematik zusammen bzw. wird gerne von unseren Politikern als Argument aufgeführt, um die Aufnahem von Flüchtlingen zu rechtfertigen. Im Grunde genommen ist für die Vergreisung der Gesellschaft, die stark gefallenen Geburtenraten, seit der Einführung der Antibabypille, sowie die gesamtgesellschaftliche Entscheidung seit den 60er/70er Jahren Frauen stärker ins Arbeitsleben zu integrieren und eventuell auch ein zunehmend hedonisitischer Lebensstil bzw. Lebensmodel, verantwortlich. Vermutlich liese sich dies anhand einer Regressionsanalyse mathematisch unterlegen, die aufzeigt, welchen Anteil die oben genannten Faktoren (Antibabypille, Integration der Frauen ins Arbeitsleben, hedonistischer Lebensstil) an den niedrigen Geburtenraten haben. Zweifelsohne sind auch weitere Faktoren, die hier nicht aufgelistet sind wie bspw. das Bildungsniveau verantwortlich. Außerdem müssten sich die Politiker vor Augen führen, dass es natürlich nicht daran liegen kann, dass die Europäer ”unfruchtbarer” geworden sind im Vergleich zu vor 100 Jahren, sondern eben an den veränderten Lebenumständen/-konzepten. Dementsprechend würde dasselbe Phänomen/Problematik auch bei Migranten auftreten, wenn diese zu 100% integriert werden würden bzw. dieselben Lebenskonzepte übernehmen würden. D.h. wir würden erneut vor derselben Problematik stehen und der Lösungsansatz unserer Politiker ist folglich nicht nachhaltig. Vielleicht kann hierzu mal ein Artikel auf BTO präsentiert werden, der sich mit dieser Thematik befasst bzw. Lösungsvorschläge analysiert um die Fertilitätsrate zumindest wieder auf Höhe der ”Replacement Rate” zu kriegen. Sprich Replacement Rate anstelle der Replacement Migration. ;)
PS: An den Stellschrauben Bildungsniveau sowie der Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt würde ich nicht gerne drehen, aber vielleicht gibt es andere Faktoren, die man optimieren könnte, um die gewünschten Fertilitätsraten zu erhalten bzw. die Bedingungen für mehr ”Kindereichtum” zu verbessern.
RDC, starke Beiträge. – Möglicherweise finden Sie in den Publikationen von Herwig Birg einige Hinweise. Birg ist Deutschlands führender Demograph und Bevölkerungswissenschaftler (emeritiert) und wird seit den frühen Nuller-Jahren – ähnlich wie z. B. Bassam Tibi zum Thema Islam – gezielt von der Bundespolitik und den msm ignoriert und muß in eher kleinen Verlagen publizieren.
Ein Einstieg wäre „Die demographische Zeitenwende: Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland und Europa“ (ca. 2003/2005). Sie können es preiswert beim Versandbuchhändler Ihres Vertrauens erwerben. Es ist eine wissenschaftliche Publikation, gut lesbar, nimmt jedoch Abstand von Regressionen (iirc) . Birg hat auf seiner web-site auch eine Liste von aktuellen Publikationen, die möglicherweise technischer orientiert sind.
@ RDC
>Ich würder gerne mal einen Artikel sehen bzw. eine ökonomisch fachkundige Meinung hören, wie die Fertilitätsraten in DE bzw. allgemein in der EU erhöht werden könnten.>
Ich bin auf einen Vorschlag gestoßen, den AfD-Höcke in sein Rentenkonzept aufgenommen hat.
Es ist ein Vorschlag, den das ifo-Institut erarbeitet hat.
Er beinhaltet ohne die Details, die ich nicht kenne:
Die Rentenformel so ändern, dass der Rentenanspruch steigt in Abhängigkeit von der Anzahl der Kinder, die die Anspruchsberechtigten in die Welt gesetzt haben.
Was er bewirkt, weiß wahrscheinlich nicht nur ich nicht.
Aber es ist m. A. n. ein sehr bedenkenswerter Ansatz, denn es wird aller Erkenntnis nach ganz wesentlich von der Anzahl der Kinder abhängen, wie groß das BIP im Rentenalter ist und daher auch, in welchem Maß die Ansprüche auf das BIP ERFÜLLT werden können.
Wer durch die Geburt von Kindern dafür sorgt, dass die Ansprüche in einem höheren Maß erfüllt werden können, SOLLT auch – ökonomischer Anreiz – dafür belohnt werden, dass er mehr Kinder in die Welt gesetzt hat.
Es ist natürlich ein Trade off:
Da die Aufzucht der Kinder auch Geld kostet – vorläufig noch auch das der Eltern – wird die bessere Einkommenssituation im Rentenalter mit Konsumverzicht in früheren Lebensjahren erkauft.
Ein Anreiz, „human capital“ zu generieren, besteht jedenfalls.
Die große Frage ist allerdings, in welcher Verfassung die Kinder sind, wenn sie Wertschöpfung erbringen sollen.
Nach Lage der Dinge ist es naheliegend, dass so manches Kind für die Wertschöpfung ausfällt. Das ist aber ein anderes, ebenfalls sehr spannendes Thema.
Herr Tischer, Ihr letzter Satz bringt es auf den Punkt. Man kann nicht Quantität ohne Qualität fordern. Das Kind liegt schon im Brunnen. Wenn ich dies folgende lese, bin ich pessimistisch:
https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoelln/wir-sind-arabisiert-muttersprache-deutsch-fehlanzeige
Natürlich gebe ich Ihnen Herr Tischer und Herr Remmlinger recht, dass auch wie oft von Gunnar Heinsohn beschrieben, definitv ein Qualität vs. Quantitäts Trade-Off vorliegt. Allerdings würde ich auch an dieser Stelle erwähnen, dass ich mir defintiv vorstellen kann, dass die schulischen und akademischen Leistung der geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) höher waren, als die der jüngeren. Das müsste man natürlich empirisch Beweisen, aber ein guter Indikator wäre m.M.n., dass der IQ seit ca. 90ern kontinuierlich abnimmt. Ob das jetzt der Migration oder veränderten Lebenskonzepten geschuldet ist weiß ich nicht. Worauf ich aber letzten Endes hinaus will ist, dass die Qualitätseinbußen bei einer Fertilitätsrate, die knapp über der Replacement Rate von 2.0 Kindern pro Frau liegt, definitiv hinnehmbar wäre bzw. die Zunahme an Humankapital sicherlich die Abstriche bei der Qualität rechtfertigen. Es wird ja mitsicherheit nicht so sein, dass der/die Erstgeborene ”nobelpreisgefährdet” und der/die Zweitgeborene ein Höhlenmensch ist. Anders gesagt, bei dieser Größenordnung werden die ”Qualitätsunterschiede” nicht allzu dramatisch sein. Natürlich sollten die Anreize m.M.n. auch so gestaltet werden, dass bspw. Akademikerpaare bzw. Menschen mit einem höheren Return für die Gesellschaft mehr davon profitieren sollten, als die ”üblichen Verdächtigen”. Mir ist leider keine politisch korrektere Formulierung eingefallen, ich hoffe Sie sehen es mir nach. ;) Wie das jedoch im Detail aussehen soll, kann ich Ihnen leider auch nicht verraten. Ebendrum meine Bitte ökonomische Aufsätze bzgl. dieses Themas auf BTO zu durchleuchten.
PS: Anscheinend handelt es sich auch um einen Mythos, dass Frauen mit höherem Bildungsniveau zwangsläufig eine niedrigere Fertilitätsrate aufweisen müssen. Grund hierfür ist viel eher der Mangel an besserer Infrastrukutr (Kitas bzw. generell schlechte Kinderbetreuung etc.). Und auch hier wieder mal Danke an Merkel & Konsorten.
https://diepresse.com/home/bildung/erziehung/5073762/Studie_Weiblich-gebildet-kinderlos
PSS: Das mit dem Akademikerpaar war falsch formuliert. Was ich sagen wollte, wie ursprünglich erwähnt, dass wir eben Replacement Rates anstelle der Replacement Migration anstreben sollten!!! Bzw. nicht auch noch das Kinder machen outsourcen sollten! Sie wissen ja was bei falschem Outsourcing passiert, Wettbewerbsvorteile gehen verloren. ;)
@ RDC
Vielleicht ist das in dem Zusammenhang interessant für Sie:
Die Hintergründe des Feminismus – Aaron Russo
https://www.youtube.com/watch?v=zb6FqzMeh_M
@RDC
https://www.achgut.com/artikel/gunnar_heinsohn_strategie_gegen_deutschlands_demographischen_und_paedagogis/
Zitat für die Masochisten:
Der allergrößte anzunehmende demographische Unfall tritt ein, wenn bei steigender Lebenserwartung und abtauchender Geburtenrate eine bildungsferne Masseneinwanderung erfolgt und zugleich heimische Eliten weggehen.
“Wir schaffen das”
>…beeilte sich die Bundeskanzlerin, die Zahlen mit dem Hinweis zu relativieren, dass die Rentenansprüche der Deutschen überhaupt nicht als Vermögensposition einbezogen worden seien.>
Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen:
ANSPRÜCHE sollen eine Vermögensposition sein – und das angesichts von belastbaren Berechnungen, dass diese Ansprüche NICHT ERFÜLLT werden können.
Merkel ist eine Gauklerin, heute wieder als sie beim Migrationspakt von einer „win-win-Situation“ gesprochen hat.
Das funktioniert alles ohne großen Aufschrei, geschweige denn einen Aufstand.
Warum?
Es funktioniert so, weil die Menschen GLAUBEN, dass es so funktioniert und sie sich berechtigt ansehen, es glauben können, weil es in der Vergangenheit ganz gut funktioniert hat – unterm Strich jedenfalls.
Jetzt bröckelt der Glaube allerdings angesichts der Belastungen durch u. a. die Zuwanderung, das Dieseldisaster, und der unterschriebener und damit sich selbst auferlegter Umweltziele, die nicht erreicht werden.
Dennoch setzt einer wie Habeck auf diesem Glauben auf und VERSTÄRKT ihn, wenn er vom GRANTIEVERSPRECHEN des Sozialstaats spricht.
Ein Versprechen ist es nach durchgängig praktisch jeder Politikeraussage.
Die Garantie soll offensichtlich darin bestehen, dass die Finanzierung JEDERZEIT sichergestellt ist.
Das ist angesichts der Besteuerung, der Abhängigkeit unserer Wirtschaft von anderen und der demografischen Entwicklung einfach nur UNVERANTWORTLICH.
Ich bin angesichts der gesellschaftlichen Verblendung überzeugt davon, dass dieser SCHWINDEL nur auffliegen kann, wenn die Realität aufzeigt, dass die Versprechen hohl sind.
Die ERFAHRUNG bestätigt mich.
Man denke nur an die Schneeball-Systeme, die Menschen erst dann zur Realität finden lässt, wenn sie enden und sich als BETRUG darstellen.
Ich will kein Sadist sein, aber der Logik nach muss man fordern:
Je früher, desto besser.
@Dietmar Tischer:
“…Vermögensposition…”
Das wäre übrigens mein Ansatz für die Rentenversicherung. Jeder hat bei seiner Bank ein Rentenkonto und zwar nicht in verklausolierten Punkten, sondern in echt. Das Konto ist ein Sperrkonto. Die darauf eingezahlten Rentenbeiträge sind dem Kontoinhaber rechtlich zugeordnet. Der Staat hat kein Recht auf dieses persönliche Rentenkonto zuzugreifen. Die ganze unsinnige Rentenverwaltung wäre damit auf einen Schlag überflüssig und der Politik ein wichtiges Spielfeld finanzieller Tricksereien (Belastung mit Fremdleistungen) entzogen. Will die Politik Härten abfedern, muss sie dies klar über die Umverteilung von Steuern abfangen, was sie dem Steuerzahler erklären muss.
@ DT
“ANSPRÜCHE sollen eine Vermögensposition sein – …”
Dies Auffassung wird sogar von Wirtschaftsredakteuren geteilt, die es eigentlich wirklich besser wissen sollten. Es aber offensichtlich NICHT besser wissen.
Christoph Schürmann von der WiWo schrieb mir auf Twitter in Bezug auf das relativ geringe Vermögen der deutschen Privathaushalte :
“… allerdings muss man berücksichtigen, dass die gesetzlichen Rentenansprüche in Deutschland in der Regel vergleichsweise hoch sind. Das wird nicht erfasst”
Wenn alle nur fest dran glauben, wird es schon stimmen, scheint die deutliche Mehrheitsmeinung zu sein…
@ troodon
Ich frage mich, was manche studiert haben.
Wenn es wirklich etwas Fundiertes war, dann wurde es durch GLAUBE abgelöst.
Es ist natürlich so, dass die Wahrheit bzw. unbestreitbar richtige Erkenntnisse in aller Regel nicht besonders gut bezahlt werden, aber niemand wird GEZWUNGEN, irgendwelche Glaubensbekenntnisse abzulegen.
Deutschland wird zum Drittweltland. Dank grüner Ideologie geht es besonders schnell. Hypermoral ist doch etwas Widerliches!
Erst mal zum Zweitweltland. Die Migration soll so lange weitergehen bis Deutschland so runtergerockt ist das es sich nicht mehr lohnt nach Deutschland zu kommen für die Drittweltler.
Ich muss aber auch mal für die Politiker in die Bresche springen. Was haben sie denn auch für eine andere Wahl als dafür zu Sorgen das sie genug Stimmen erhalten ? Wenn eine Partei wirklich mal die WAHRHEIT sagen würde und die Bürger über die zukünftigen Belastungen aufklären würde, dann wären sie mit Sicherheit schneller abgewählt als ihnen lieb ist.
Unsere Politiklandschaft ist extra so gemacht das keine Weimarer Verhältnisse mehr enstehen können. Jeder muss auf jeden zugehen. Man bräuchte wirklich mal einen “Trump” der sagen könnten wo es langgeht.
Denn sind wir ehrlich…welcher Bürger will schon gerne die Wahrheit hören und das sein Leben und Wohlstand in naher Zukunft MASSIV gefährdet ist !? Wohl keiner.
@ Ilse Kling
“Denn sind wir ehrlich…welcher Bürger will schon gerne die Wahrheit hören und das sein Leben und Wohlstand in naher Zukunft MASSIV gefährdet ist !? Wohl keiner.”
Zur “Ehrlichkeit” gehört dann aber auch der einfache Spruch “Wer nicht hören will, muss fühlen”. Wer bestimmte Entwicklungen nicht wahrnehmen, nicht hören will, der hat leider trotzdem kein Anrecht darauf, dass ihn die Folgen nicht massiv selbst treffen. Unwissen schützt vor Strafe nicht…
Dass der Höchststeuersatz beim 1,3-fachen Durchschnittseinkommen beginnt und damit die Grenzsteuer-und Abgabenbelastung genau dort – 4.500€ monatlich – knapp 70% jedes dazuverdienten Euros beträgt, dürfte weltweit einmalig sein und auch ein gewichtiger Grund dafür, dass so wenige echte Fachkräfte dauerhaft zu uns kommen.
Mein Sohn – 15 Jahre alt – glaubte, ich wolle ihn veräppeln und hat sich sofort über die Einwanderungsbedingungen für Australien informiert – vor allem, was deren strategischer Bedarf ist.
Über den brain drain aus Deutschland – also nicht der Rentner nach Mallorca – kann ich nichts finden. Hat jemand hier Informationen.
Abschließend besten Dank an Herrn Dr. Stelter für diese wunderbare site.
Wie haben Sie ihrem Sohn denn die 70% vorgerechnet?
Ich komme in Ihrem Beispiel auf 46% Abgabenlast. Wenn man natürlich Verbrauchssteuern addiert, sieht es anders aus. Aber den letzten Euro wird man kaum verkonsumieren, sondern sparen. Oder?
-> die Bürger der Euroschuldnerländer sind überdurchschnittliche Immobilienbesitzer, anders als BRD Bürger
a) BRD Bürger mit Migrationshintergrund (z.B. GUS/Balkan) hatten geringere Chancen auf Immobilienbesitz, da ihre Migration zur Senkung des Lohn/Kaufkraftniveaus verhalf. Länder ohne diese Zuwanderung mit älter-homogenen Gesellschaften sind von Geburt an im Vorteil
b) Ziel der Geldpolitik war es Vermögenspreise zu inflationieren um die Basis für weitere Kreditvergabe zu schaffen. Das war erfolgreich und nominal wuchs das Vermögen z.B. italienischer Immobilienhalter. Daraus lässt sich keine Aussagen über die Qualität der Immobilien treffen, gewohnheitsgemäß bauen “Schuldnerländer” weniger wertig als z.B. Fachleute von früher in der BRD.
c) Exportabhängigkeit (Güter und Kapital )aus der BRD ist nachteilig, aber ein stärkerer Binnenmarkt (z.B. Frankreich) keine Alternative – da diese Binnennachfrage von Kapitalimporten (Verschuldung) ebenso abhängt.
Im Falle einer Krise sinken die inflationierten Vermögenswerte der Schuldnerländer in jedem Fall.
Damit schrumpft die Bewertungsbasis für Neuverschuldung und eine mögliche Binnennachfrage.
Unser Export von Kapital und Gütern sinkt natürlich, genauso wie die Werte von hochgesteigerten Anlagen in den Boomtowns. Weil der EU Wirtschaftsraum gemeinschaftlich ist, gibt es nur Verlierer wenn die Krise erneut heiß wird.
“c) Exportabhängigkeit (Güter und Kapital )aus der BRD ist nachteilig, aber ein stärkerer Binnenmarkt (z.B. Frankreich) keine Alternative – da diese Binnennachfrage von Kapitalimporten (Verschuldung) ebenso abhängt. ”
Der Binnenmarkt ist unsere einzige Alternative in einer Welt, in der unsere Handelspartner zurecht weitere Defizite (Überschüsse für uns) vermeiden wollen, und wir nicht breit sind, (Über-)Beschäftigung abzubauen. Irgendwer muss das ganze Zeug ja schliesslich verbrauchen.
@ Axel Jung
Die Industrie 3.0 hat die Produktivität der dt. Industrie derart angeschoben, dass ohne Beschäftigungsabbau (!) Überkapazitäten entstanden, welche nur durch Exporte auszulasten waren. Jede Rationalisierungs- und Globalisierungsrunde hat diesen Umstand verstärkt, weil unsere (Lebenshaltungs-)Kosten in Vergleich zu hoch sind und Strom für Automatisation keinen Nationalität hat.
Die dt. Autoindustrie hat ihre Absätze wievielfach gesteigert? 200%, 300%
Es gibt kein zurück ohne massenhaft Arbeitslose zu bekommen. Inländisch ist diese Produktivität niemals auszulasten.
Auf Entwicklung zu verzichten und weiter Korn per Sense zu mähen wäre keine Alternative gewesen…auch wenn uns damit die Massenzuwanderung erspart bliebe.
@Alexander:
Was schlagen Sie vor: dass Deutschland die ganze Welt mit Waren versorgt und alle anderen mit der Sense rumrennen und sich bei uns verschulden, damit wir dann wider jammern können, wie verschuldet alle sind und dass keiner zurückzahlen kann?
In einer Welt ohne Handeslungleichgewichte muss jedes Land seine eigene “Produktivität” verbrauchen. Anders geht es nicht. Für Deutschland bedeutet dies einen massiven Umbau der Produktionsstruktur – entweder zu mehr Investition/Binnenkonsum oder geringerer Arbeitszeit/mehr Freizeit.
@ Axel Jung
Die Produktivität darf kein Problem sein, weil Menschen dadurch weniger und weniger blöde Arbeit verrichten müssen. Gegen Exporte ist nichts einzuwenden, solange die Kunden tatsächlich durch Gegenleistung zahlen, welche Leistung auch immer.
Die Preise für Arbeit, Maschinen, Gebäude, Land und die Zinssätze ihrer Vorfinanzierung müssen allerdings durch freie Einschätzung zwischen Gläubiger und Schuldner gefunden werden. Dann erübrigt sich ein Teil der Exporte von selbst und auch die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten.
Das politische Diktat ständig steigender Preise zerstört nicht nur die realitätsnahe Preisfindung im In/Ausland, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen – wie wir es schon vor Ausbruch der großen Krise beklagen.
Einer Gesellschaft, in der kein Preis mehr stimmt (vgl. Krankenschwester und BMW X1) ist nicht mehr zu helfen. Die Anpassung wird nicht aufgeschoben bis zu St. Nimmerlein…..
@Alexander:
“Was schlagen Sie vor: dass Deutschland die ganze Welt mit Waren versorgt und alle anderen mit der Sense rumrennen und sich bei uns verschulden, damit wir dann wider jammern können, wie verschuldet alle sind und dass keiner zurückzahlen kann?”
Dieses Mantra ist inzwischen überwunden. Deutschland verschenkt seine Waren inzwischen einfach an (illegal) Zugereiste, oder auch nach außen, also an andere Länder. So versteht die deutsche Mainstream-Politik “globale Solidarität”. Schauen Sie einmal in die “Phoenix Runde” von gestern Abend 22.15 Uhr. Da wird ihnen dieses neue Mantra klipp und klar erläutert. Man kann es auch andersherum ausdrücken: Die Deutschen arbeiten für die Welt.
@ SB & Ondoron
Das Wesen der Hypermoral hat Friedrich Nietzsche schon früher enttarnt, er fand einen weit treffenderen Begriff – Sklavenmoral
https://de.wikipedia.org/wiki/Sklavenmoral
Passend zum “Bestandsvermögen bei den Rentenansprüchen” sind die Aussagen der drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz:
https://www.n-tv.de/politik/CDU-Bewerber-draengen-auf-Rentenreform-article20732191.html
War da nicht mal die Aussage “Die Rente ist sicher?”
Die Kandidaten scheinen sich jetzt schon sauber zu putzen für das was da auf uns zukommt.
@ Herrn Bayer: Na Gott sei Dank fangen die Kandidaten damit an. So wenig sich die SPD an Herrn Müntefering erinnern will, so wenig will Frau Merkel als Naturwissenschaftlerin auf die Mathematik bzw. auf die Experten hören. Wenigstens der nächste CDU-Chef (egal wer es wird) fängt jetzt an zu rechnen. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Die SPD fängt nämlich vermutlich bis zu ihrer Auflösung überhaupt nicht mehr zu rechnen an.
@ Wolfgang Selig
Wer immer neuer CDU-Chef* wird, hat eine – sagen wir – Perspektive von 10 Jahren, antworten und sich rechtfertigen zu MÜSSEN.
Da das Debakel absehbar ist, baut man schon einmal vor, übrigens auch damit, Standardposition wie „wir wissen es, können es und haben daher recht“ abzulegen mit „dramatischer Veränderung am Arbeitsmarkt durch Digitalisierung“ oder „Wir müssen so ehrlich sein, dass das System das so nicht mehr hergeben wird“.
Das ist natürlich taktisch geschickt, um Gestaltungsfreiräume zu reklamieren, aber auch mutig, wenn man zugleich von längerer Lebensarbeitszeit redet.
Es ist ein Hoffnungsschimmer, immerhin.
Wenn man viel Verantwortung darin verorten will, kann man auch sagen:
Es ist das Bewusstsein damit verbunden, die Debatte auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, bevor andere das Blaue vom Himmel versprechen.
Was die SPD betrifft, volle Zustimmung.
Und für die Grünen kommt die Stunde der Wahrheit noch.
bto: „Wenn Politik, Medien, aber auch die Bürger sich endlich bewusst machten, dass unser ‘reiches’ Land seit mehreren Jahrzehnten von der Substanz lebt, dann könnten wir die Zeit noch nutzen, um umzusteuern. Eine ‘Agenda 2030’ gehört auf die Tagesordnung, ehe es zu spät ist.“
Die Agenda 2030 kommt nicht, solange die Mehrheit der Bevölkerung den Druck noch nicht richtig spürt. Solange die Wahlerfolge der Grünen voranschreiten, ist der Leidensdruck offenbar zu gering. Hauptschuld daran haben aber Union, FDP und SPD. Dort besteht keinerlei wirtschafts-, geld- und fiskalpolitische Kompentenz mehr, weil der EU-Ideologie alles untergeordnet wurde und nicht mehr kontrovers diskutiert werden darf. Sehr schön zu sehen im aktuellen Interview im Cicero von Herrn BM Spahn, in dem er das Sprechverbot bzgl. des Wortes “Begrenzung” im Präsidium! der CDU beklagt, das ja nichtöffentlich tagt und nur aus den TOP-Führungskräften der Partei besteht. Wenn ich nicht einmal mehr im obersten Führungskreis einer Organisation nichtöffentlich Tacheles reden darf, brauchen wir uns über Demokratie, Meinungsfreiheit, Debattenkultur u.ä. gar nicht mehr unterhalten:
https://www.cicero.de/innenpolitik/jens-spahn-un-migrationspakt-cdu-parteivorsitz-friedrich-merz/plus
@Wolfgang Selig
Danke für den Spahn-Link! Wirklich faszinierend, nicht wahr? Das ist eine selbstverordnete Gehirnwäsche im CDU-Präsidium zur “Begrenzung” (hihi) der Qualität der Beschlüsse dieses Gremiums.
@ Wolfgang Selig
Ich bin der Meinung, dass die Politik mittlerweile in der Defensive, wenn nicht in Panik ist, angesichts der Begriffsbeschränkungen, die sie sich selbst auferlegt.
Das Netz überrollt sie einfach, BILD – immer noch wichtig – kann es nicht mehr richten.
Klar, ist da jede Menge Dreck dabei, aber eben nicht nur.
Wir müssen uns hier am Blog nicht loben, aber die Kommentare und Verlinkungen wie Ihre machen mehr als deutlich, dass die Zeiten vorbei sind, irgendetwas sei einfach zu glauben, weil es die Frau Bundeskanzlerin sagt.
Spahn hat völlig recht:
Durch Sprechverbote oder taktische Begriffswahl gewinnt man kein Vertrauen zurück.
Wenn es aber nur beim Vertrauensverlust bleibt und die Politik nicht durch weit verbreitetes WISSEN herausgefordert wird, ist nicht viel gewonnen.
Im Gegenteil:
Auf Basis steigender Unzufriedenheit lässt sich nichts Konstruktives erschaffen.
@DT: sehe ich bzgl. Überrollen durch das Netz ähnlich wie Sie. Die Staatssender, Bertelsmann und Springer reichen nicht mehr aus; heute muss man wie die Chinesen schon auch das Internet kontrollieren, um blogs wie diesen hier oder auch international verfügbare Informationen (z.B. via youtube) zu blockieren. Das geht in westlichen Ländern aber nur sehr schwer, Gott sei Dank.
„Wenn Politik, Medien, aber auch die Bürger sich endlich bewusst machten, dass unser ‘reiches’ Land seit mehreren Jahrzehnten von der Substanz lebt, dann könnten wir die Zeit noch nutzen, um umzusteuern. Eine ‘Agenda 2030’ gehört auf die Tagesordnung, ehe es zu spät ist.“
Um Gottes Willen! Bloß kein Anstrengungen, solange der Laden noch halbwegs läuft. Der gefühlte Reichtum hält den Großteil der Menschen noch recht gut zusammen und es bleibt sogar noch ganz viel für “Solidarität” mit allem und jedem übrig. Vor diesem Hintergrund gilt das Motto: Nach mir die Sintflut und hoffen, dass sie mich nicht doch noch erwischt. Die Politik fördert diese Sichtweise tatkräftig mit sozialistischer Agitation und Propaganda. DDR 2.0