Raus aus Deutschland

Dieser Kommentar von mir erschien nicht bei der WirtschaftsWoche. Er war so gesehen vorerst der letzte Beitrag von mir bei der Wiwo. Ob und wie es weitere Beiträge von mir bei der Wiwo geben wird, muss ich noch entscheiden. 

Statt eines Politikwechsels deutet sich ein beschleunigtes „Weiter-so“ an. Grund genug, Zuflucht im Ausland zu suchen.

Vieles spricht für vorgezogene Neuwahlen, vieles spricht für ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Union und Grünen, vieles spricht dafür, dass wir es ab Herbst mit einer Bundesregierung unter Grünen-Führung zu tun haben. Vermutlich in einem Bündnis mit einer nochmals geschrumpften SPD und der Linkspartei.

Nicht, dass mich der Niedergang der GroKo angesichts der Misswirtschaft der letzten Jahre (→ hier ausführlich beschrieben ) sonderlich betrüben würde. SPD und Union haben es verdient, vom Wähler abgestraft zu werden, allerdings meines Erachtens nicht wegen der Klimapolitik, sondern wegen der wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der letzten Jahre, die auf Konsum und Wahlgeschenke und nicht auf die Sicherung künftigen Wohlstands gesetzt haben.

Keine Besserung in Sicht

Allerdings besteht kaum Hoffnung auf Besserung. Keine der relevanten politischen Parteien thematisiert die dringend notwendigen Investitionen in die Zukunft des Landes. Im Gegenteil, es herrscht der Irrglaube vom „reichen Land“, das sich alle möglichen politischen Projekte leisten könne und durch staatliche Umverteilung nur „gerechter“ gemacht werden müsse.

Was droht, zeigt ein Blick auf den politischen Nachwuchs von Grünen und SPD:

So forderte die 24-jährige Studentin und Sprecherin der Grünen Jugend Ricarda Lang in der TV-Sendung „Hart aber fair“ „Wir wollen auch eine Zukunft haben“, ganz so, als würde der Klimawandel Deutschland demnächst unbewohnbar machen. Aus diesem Apokalypse-Szenario werden sodann allerlei radikale Forderungen abgeleitet, die im Kern auf eine beschleunigte Deindustrialisierung hinauslaufen. Vergessen wird angesichts der Hysterie, → dass der Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß bei 2,2 Prozent liegt. Bei den Pro-Kopf-Emissionen liegen wir mit rund 8,8 Tonnen CO2p. a. auf dem 11. Platz, → weit hinter den USA, Kanada, Australien und selbst den Niederlanden und Japan. Im Jahr 2018 stieg der weltweite CO2-Ausstoß um mehr als zwei Prozent. Hauptverursacher waren China und Indien, gefolgt von den USA. In der EU gingen die CO2-Emissionen hingegen zurück.

Das bedeutet im Klartext: Selbst, wenn es uns gelänge, den CO2-Ausstoß quasi über Nacht auf null zu bringen, entspräche das dem Zuwachs des weltweiten CO2-Ausstoßes eines Jahres. Wer glaubt, nur durch drastische Maßnahmen hierzulande das Weltklima und damit die eigene Zukunft zu retten, kann nicht rechnen.

Ihr Kontrapart, Kevin Kühnert von der SPD, mittlerweile schon als Parteichef gehandelt, fordert derweilen die Kollektivierung von Unternehmen und die Enteignung von Immobilien. Begründet wird das mit der angeblich deutlich gestiegenen Ungleichheit im Land, obwohl Deutschland nach Daten der OECD zu gleichsten Ländern mit Blick auf die verfügbaren Einkommen gehört und das Land mit dem geringsten Armutsrisiko ist. Nur in Irland und Frankreich wird mehr umverteilt als bei uns.

Die Vermögensverteilung ist geringfügig ungleicher als im OECD-Schnitt, was allerdings am ausgeprägten Sozialstaat (weniger Anreiz und Möglichkeit zur privaten Vermögensbildung), an der Vorliebe der Deutschen für Sparbuch und Lebensversicherung, statt Aktien und Immobilien und dem hohen Anteil an Familienunternehmen liegt. Die Zunahme der Ungleichheit der Vermögen in den letzten Jahren ist eher Folge der Politik des billigen Geldes der EZB, die alle Vermögenswerte treibt. Deshalb müsste man dort ansetzen, statt eine Enteignungsdiskussion zu führen.

Dass mit Robert Habeck ein potenzieller Kanzler ebenfalls für Enteignungen als Mittel eintrittzeigt, wie weitgehend sich weite Teile der Politik von den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft entfernen.

Dirigismus statt Markt

Seit dem Amtsantritt Angela Merkels wurde keineswegs eine „neo-liberale Politik“ betrieben, wie in der Öffentlichkeit gerne behauptet wird. Alleine seit 2008 haben die Bundesregierungen unter ihrer Führung rund 460 Milliarden Mehrausgaben vor allem für soziale Bereiche verwendet. Insofern ist es erstaunlich, dass nun eine Umkehr und (noch mehr) Umverteilung gefordert wird. Andererseits passt es aber zu einer alternden Gesellschaft, die sich immer mehr auf die Bewahrung des Status quo und nicht mehr um die Sicherung der Zukunft kümmert.

Wirtschaftlich müssen wir uns auf eine weiter steigende Abgabenbelastung einstellen. Hinzu kommen tiefere Eingriffe in den Markt –vor allem im Bereich der Wohnungswirtschaft. Am stärksten dürften sich die Maßnahmen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes auswirken. Ungeachtet der bis jetzt als gescheitert anzusehenden Energiewende, die uns zwar die höchsten Strompreise Europas beschert hat, ohne den CO2-Ausstoß nennenswert zu senken, stehen Grüne und SPD für eine noch konsequentere Fortsetzung einer Politik, die über Dirigismus, Verbote und Besteuerung den hiesigen CO2-Ausstoß senken wollen, ohne dabei zu berücksichtigen, dass es auch wirtschaftlichere Wege gäbe, den Klimawandel zu begrenzen.

Nicht immer ist es der effizienteste Weg, CO2zu vermeiden. Billiger und effektiver dürften die Maßnahmen sein, die CO2binden. Vor allem muss man es sich leisten können, den Umbau der Wirtschaft zu vollziehen. Wenn wir so vorgehen wie beim Kohleausstieg und der Energiewende, werden wir uns finanziell übernehmen und damit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Klimapolitik vernichten: unseren Wohlstand.

Wie schon beim Waldsterben, das sich dank der technologischen Maßnahmen nicht eingestellt hat setze ich auch beim Thema Klimawandel auf die Innovationsfähigkeit des Menschen. Vermutlich werden schon bald neue Technologien in der Lage sein, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu reduzieren.

Viele der neuen Technologien dürften sich rechnen, andere von der expliziten Besteuerung von CO2profitieren. Unternehmen und Länder, die in den kommenden Jahrzehnten diese Technologien erfinden und beheimaten, werden zu den ganz großen Gewinnern gehören. Zu den großen Verlierern werden jene Länder zählen, die den Wandel verschlafen.

Leider spricht wenig für Deutschland als Gewinner. Das zeigen unter anderem die 80 Milliarden, die dafür aufgewendet werden, um die wirtschaftlichen Folgen des Kohleausstiegs zu kompensieren. Es sind vor allem Wahlgeschenke, die staatlichem Konsum entsprechen, aber nicht die Grundlagen für künftigen Wohlstand legen. Ein weiteres Beispiel ist die jahrelange Subventionierung der Solarindustrie, die nun von China beherrscht wird.

Richtig wäre es, mehr Geld für die Entwicklung neuer Technologien bereitzustellen, ohne konkret vorzuschreiben, welche diese denn sein sollen. Auch wäre es höchste Zeit, Deutschland als Innovations- und Gründungsstandort attraktiver zu machen. Dies entspräche allerdings genau der gegenteiligen Politik: Senkung der Abgaben, Förderung der unternehmerischen Initiative und bessere Realisierung der staatlichen Aufgaben bei Infrastruktur und Bildung.

EU-Wohltäter statt Sanierer

Auch auf Ebene der EU und der Eurozone dürfte eine grün geführte Bundesregierung andere Akzente setzen. Ganz auf der Linie Macrons hoffen die Grünen darauf, durch „mehr Europa“ und vor allem mit „mehr europäischer Solidarität“ das Projekt zu retten. Immer wieder habe ich erläutert, dass eine Transferunion dem Euro bestenfalls Zeit kaufen, jedoch die grundlegenden Probleme nicht lösen kann. Eine Transferunion könnte gar nicht groß genug sein, würde die Ungleichgewichte innerhalb des Euro nur zementieren und wäre angesichts der deutlich ärmeren Privathaushalte in Deutschland auch ungerecht, entspräche es doch einer Umverteilung von arm zu reich.

Bankenunion und europäische Arbeitslosenversicherung finden auch bei der SPD Zuspruch. Deshalb dürften auf Ebene der EU die Sektkorken knallen, sollte sich diese Regierungskoalition einstellen. Richtig ist, dass der Euro dann eine längere Überlebensperspektive hat, weil europaweit auf mehr (schuldenfinanzierte) Staatsausgaben gesetzt wird und auch die EZB immer direkter in die Staatsfinanzierung einsteigen wird.

Dazu passt, dass die deutschen Kandidaten für die Präsidentschaft der Kommission und der EZB chancenlos sind. Man musste schon recht naiv sein, um zu glauben, dass es gelänge, Manfred Weber gegen den Widerstand Frankreichs durchzusetzen. Ebenso ist die Bereitschaft, einen Deutschen an der Spitze der EZB zu sehen, äußerst gering. Für wahrscheinlicher halte ich eine Kombination aus Margrethe Vestager als Kommissionspräsidentin und François Villeroy de Galhau als EZB-Präsident. Alternativ vielleicht noch die Kombination von Angela Merkel (allen Dementis zum Trotz) und Christine Lagarde. So oder so keine guten Aussichten für die deutschen Steuerzahler.

Kein guter Platz für Kapital

Wir müssen uns darauf einstellen, dass Deutschland sich noch mehr in Richtung einer grün gefärbten „DDR 2.0“ bewegt. Investoren werden damit vor erhebliche Herausforderungen gestellt:

  • Strategisch muss es darum gehen, außerhalb Deutschlands zu investieren: in Länder, in denen Eigentum garantiert ist und die zudem von den Maßnahmen zum Bekämpfen des Klimawandels profitieren. Dies dürften die angelsächsischen Länder und die Schweiz sein. Attraktiv bleiben die Schwellenländer, die von einer doppelten demografischen Dividende – Bevölkerungswachstum und steigendes Bildungsniveau – profitieren.
  • Ebenso strategisch muss man sich außerhalb der EU und vor allem der Eurozone positionieren. Eine Politik der Problemverschleppung durch mehr Umverteilung funktioniert nur so lange, wie der Bezahlende diese auch leisten kann. Angesichts des zu erwartenden und sich beschleunigenden wirtschaftlichen Niedergangs wird Deutschland auf Dauer gar nicht in der Lage sein, EU und Euro zu stabilisieren. Die unweigerlich aufkommenden Zerfallsbewegungen sind nur aufgeschoben. Kurz- und mittelfristig dürfte der Euro vom Kurswechsel in der deutschen Politik profitieren. Langfristig bleibt er ein Verkauf.
  • Operativ bietet der neue politische Kurs auch Chancen. So sind gigantische Subventionen des Staates zu erwarten. Wer immer Zugang zu diesen staatlichen Mitteln hat, dürfte in den kommenden Jahren enorm profitieren. Ein Bereich könnte die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung sein, wobei angesichts der Mietentwicklung auch Zwangsmaßnahmen, die zulasten der Vermieter gehen, nicht ausgeschlossen sind. Branchen und Unternehmen, die diese grünen Themen adressieren, sind damit ein eindeutiger Kauf, wobei man immer im Hinterkopf haben muss, dass die wahren Gewinner nicht aufgrund von Subventionen entstehen, sondern aufgrund von Innovation, weshalb man eher im Ausland investieren sollte.
  • Umgekehrt führt das Schicksal der einstmals stolzen deutschen Versorger vor Augen, was passiert, wenn die Politik einen radikalen Kurswechsel herbeiführt. Weitere Branchen dürften vor ähnlich tief greifenden Herausforderungen stehen.

Geht es dem Esel …

 … zu gut, geht er aufs Eis. So zumindest das Sprichwort. Nach zehn Jahren Aufschwung – getrieben von billigem Geld und schwachem Euro – kann man nur feststellen, dass wir vergessen haben, dass es der wirtschaftlichen Grundlagen bedarf, um soziale Gerechtigkeit und Maßnahmen zum Klimaschutz zu finanzieren. Wurde in den letzten Jahren vonseiten der Politik auf Verteilen statt Schaffen von Wohlstand gesetzt, steht uns ein noch radikalerer Weg bevor. Sind die Schlüsselindustrien einmal weg, die besten Köpfe ausgewandert und das Bildungsniveau bundesweit auf Berliner Niveau, wird das Land, das das Potenzial hätte, zugunsten seiner Bürger wirklich „reich“ zu sein, offensichtlich verarmen.

Kommentare (183) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Erik Ziehon
    Erik Ziehon sagte:

    Ich möchte hier ein großes Dankeschön loswerden. Stelters Argumente hatten mich überzeugt und ich habe daraufhin Gold und Goldminenaktien gekauft. Bis jetzt haben deren Kursgewinne die Kursverluste in anderen Anlageklassen fast komplett kompensiert.

    Antworten
  2. Jürgen Schwichtenberg
    Jürgen Schwichtenberg sagte:

    Wer sagt “raus aus Deutschland “sollte auch sagen wohin !
    Insgesamt sehe ich unserDeutschland ,bei dem gegenwärtigen Kurs ,wirtschaftlich politisch und gesellschaftlich stark auf dem abstegenden Ast. Dazu trägt auch die EU und die Flüchtlingspolitik bei.
    Das Land droht zu verblöden ,um ews klar und deutlich auszusprechen !

    Antworten
    • Ofelas Andre
      Ofelas Andre sagte:

      Interessant, warum es für D mehrheitlich die Bildungsfernen sind. Die USA nehmen die Mittelschicht aus den gleichen Regionen und fährt gut damit?

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Lenz

    >Der menschlichste Weg hierzu ist: Massiv Familienplanung in Afrika – 30 Mio Menschen netto neu pro Jahr – das wird wohl in Hungerkatastrophen enden …>

    Sehr gut – als IDEE.

    In der Wirklichkeit nicht durchzusetzen, solange Kinder die Versicherung für den Lebensunterhalt im Alter sind.

    Wenn überhaupt, wird es ein kriechend langsamer Prozess, das Bevölkerungswachstum – immer noch WACHSTUM – zu verringern.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      Herr Tischer, Sie, Ich und alle anderen werden das mit hoher Wahrscheinlickeit nicht mehr erleben.
      Aber wir können schreiben, wie das zu erreichen ist und das machen wir. Danke dafür.

      Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      “In der Wirklichkeit nicht durchzusetzen, solange Kinder die Versicherung für den Lebensunterhalt im Alter sind.”

      Richtig.

      Aber genauso groß ist der Einfluss der Katholischen Kirche und Lehre, die bis heute die Verbreitung von Verhütungsmitteln in Dritte Welt Ländern beschränkt.

      Antworten
      • Gross
        Gross sagte:

        Zu ergänzen wäre hier die größte und am schnellsten wachsende Weltreligion, nämlich der Islam. Dort sieht man Bevölkerungswachstum als ein Mittel der politischenExpansion. Sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung der Frauen werden energisch verhindert.

      • miller
        miller sagte:

        Die Länder welche die Strategie der Katholischen Kirche umgesetzt haben, nämlich die ABC-Regel habein die niedrigsten Aids Raten und vernünftige Wachstumsraten bie Kindern.

        Verhütung hilft nicht, sondern disziplinierung. Der menschliche Geist degeneriert mit zu viel Sex, wie man im westen sieht.

        Die Kirche macht alles Richtig wenn sie den Menschen Treue und Beständigkeit als Basis für Sexualität predigt.

        Ein grosser Teil der westlichen Probleme und Verblödung basiert auf den Scheidungs- und Abtreibungswahnsinn der 70er und 80er.. Es machte die Kinder einsamer, dümmer und verzweifelter. Die sind jetzt die “Kevins” in der Politik. Vaterlos aufgewachsen..

  4. Lenz
    Lenz sagte:

    @Tobias W. aus Redmond

    Schöne Umgebung, wie Vancouver wohl ziemlich teuer zum wohnen.

    Frage: Wie sind Sie mit dem Kind (ABA-Th.) zu einem -unterstellten- Resident-Visum in die USA gekommen?
    Bei meinem ehemaligen Lieblingsland wäre eine permanent Residence daran gescheitert.

    CO2: Da schätze ich den menschlichen Anteil gering ein. Weniger verbrauch von Öl = weniger Geld für islamische Fanatiker, somit klar erstrebenswert.
    Der menschlichste Weg hierzu ist: Massiv Familienplanung in Afrika – 30 Mio Menschen netto neu pro Jahr – das wird wohl in Hungerkatastrophen enden und Solarzellen verringern dort den Verbrauch an Öl/Diesel deutlich mehr als in D.

    Somit sehe ich das EEG als völlig absurde Fehlinvestition an, wenn wir mit dem Geld Afrika “Solar” schenken, würde wohl über einen geringeren Ölpreis mehr profitieren.

    Und eine “grüne” Bundeskanzlerin haben wir schon lange, daher sehe ich im Bundestag eine verdeckte XL-Koalition aus grün/SPD/CDU.

    Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Schön ja. Teuer? Auch. Aber alleine der Freizeitwert ist unbezahlbar. Wir haben quasi die Alpen im Hinterhof (Cascades) und schauen nach vorne auf die Pazifikküste. Drei Nationalparks in direkter Reichweite (2 bis 4 Stunden Anfahrt). Dazu die entspannte Westküstenkultur Seattles. Und immer heißere Sommer bei denen man meint, man sei im Süden Kaliforniens…

      Angefangen mit der Relocation, bis zum Arbeitsvisum (L1) und die Greencard ist mein Arbeitgeber Sponsor. Die Rechtsabteilung meines Arbeitgebers regelt den Behördenverkehr, gibt mir Anleitung bei der Bearbeitung der Formulare usw. – das hat alles reibungslos funktioniert. Das ist ein hochprofessionell organisierter Betrieb, da mein Arbeitgeber jedes Jahr einige Tausend Mitarbeiter aus dem Ausland mit Arbeitsvisas in die USA holt. Wir hatten null Widerstand der Behörden, weder was den Gesundheitszustand unseres Sohnes angeht oder andere Dinge. In gesundheitlichen Dingen gibt es mit Greencard Anträgen auch nur dann Probleme, wenn es um ansteckende Krankheiten geht, die für die Bevölkerung eine Bedrohung darstellen.

      Antworten
  5. Danny
    Danny sagte:

    An Alle Foristen die sich mit dem Klima beschäftigen. Wenn doch erkennbar ist, dass eine Ergebnis offene Diskussion nicht möglich scheint, ist dann nicht das eigene Vorgehen anzupassen?

    Daher mein Vorstoß zuvor, die Rede Vieler, trotz eigener abweichender Überzeugungen zu teilen, jedoch dabei eine sofortige ERFOLGREICHERE, humane u. von mehr Wohlstand begleitete KLIMASTRATEGIE zu fordern. Einzig die Entwicklung der Wirtschaft in bevölkerungsstarken armen Regionen kann die WELT retten, junge Menschen mehrheitlich antreiben u. wer weiß, das von uns Allen erwartete EURO Aus lindern…

    Man wird doch noch Träumen dürfen ;0)

    By the way – ein toller Blog – lehrreich, vielschichtig sowie oft ermutigend…

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      Danny, ganz persönlich, ich sehe nicht, daß das Bevölkerungswachstum in den Zonen der Erde von Aussen (Europa, China/Rußland oder USA) oder von innen den dortigen Staaten gelöst wird und zwar aufgrund deskriptiver und schliessender Methoden.
      Das klingt und ist bitter, aber keiner wird retten können, daß kann nur Bildung des Menschen.
      Das lese ich aus Geistes- und Naturwissenschaften.

      Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Ulrich Remmlinger

    WIE kommen Sie darauf, aus obigen Kommentar bei mir auf einen GLAUBEN an Computermodelle zu schließen?

    Ich habe nur dargelegt, dass sie EXISTIEREN und eine große Anzahl von Menschen das, was mit Ihnen errechnet wird, als ERKENNTNIS unser heutigen computergestützten „Intelligenz“ ansehen.

    Mehr sollte man nicht rauslesen, jedenfalls habe ich nicht beabsichtigt, dass mehr rausgelesen werden kann.

    Was meinen GLAUBEN bezüglich der Wissenschaft generell angeht, beruht er zum einen auf Einsichten der Wissenschaftstheorie, die u. a. besagen, dass die Aussagen einer empirischen Theorie PRINZIPIELL fallibel sind. Selbst die empirische Adäquatheit einer Theorie lässt sich nur VORLÄUFIG feststellen, weil zukünftige Beobachtungen der Theorie immer noch widersprechen können.

    Zum anderen bin ich überzeugt davon, dass es unterschiedliche, VALIDE Theorien geben kann.
    Ich beziehe mich dabei auf Williard Van Orman Quine, einen US-amerikanischen Philosophen, der meinte, dass Theorien und Überzeugungen im Allgemeinen durch die Gesamtheit der möglichen sinnlichen Belege auf immer und ewig unterbestimmt sind. Wesentlich für empirisch äquivalente Theorien ist daher nicht ihre Gültigkeit, d. h. ihr Wahrheitsanspruch, sondern ihre Leistungsfähigkeit.

    Heißt:

    Wie bevorzugen z. B. die meteorologischen Erkenntnisse gegenüber mythologischen, weil sie NÜTZLICHER sind für die materielle Lebensgestaltung.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Dietmar Tischer

      Schön zu sehen, dass jemand verstanden hat, wie wissenschaftliche Theorien betrachtet werden sollten. In der Tat ist “Leistungsfähigkeit” das Kriterium. Einfach gesagt: Eine Theorie ist leistungsfähig, so lange sie nicht falsifiziert ist und korrekte Analysen von Beobachtungen liefert.

      Jetzt den Bogen um Thema Klimawandel geschlagen: Da ist es mit der Leistungsfähigkeit natürlich schwierig zu beurteilen. Es gibt einen deskriptiven Part, der m.A.n. unzweifelhaft korrekt ist. Es gibt aber auch einen normativen Part (also einen, der sagt, was sein wird – Prognosen anhand der deskriptiv als richtig zu sehenden Theorie). Und der lädt, soweit ich den Verlauf der Threads in diesem Blog hier deute, wenn Klimawandel ein Thema ist, zu Rants ein.

      Es wird viel geframed. Klimahysterie, Hitzetod, Erwärmungsspirale, Klimareligion stehen auf der einen Seite als Vokabular, Klimaleugner, Verschwörungstheoretiker, Weltzerstörer und Wissenschaftsfeinde auf der anderen.

      Dabei könnte es einfach sein: Wirklich gute, genaue Messdaten zeigen, dass es die letzten 5.000 Jahre einen Abkühlungstrend gab. “Trend” ist eine langfristige Größe und die Volatilität über einzelne Jahre ist kein Argument gegen einen Trend über Jahrzehnte oder Jahrhunderte.
      Ebenfalls wirklich gute, genaue Messdaten zeigen aber auch, dass seit früher Mitte des 20. Jhdts. bis heute es eine Erwärmung gab, die uns auf das Niveau von vor 5.000 Jahren gebracht haben. 5.000 Jahre Abkühlung also innerhalb weniger als eines Jahdts. wettgemacht. Das ganze gut korreliert mit der CO2-Konzentration in der Atmosphäre

      Vor diesem Hintergrund verstehe ich “skeptische Einwürfe” nicht, die mit Warmphasen vergangener Zeiten argumentieren. Ja, gab es. Und?

      Beim Klimawandel geht es um Geschwindigkeit von Veränderungen, weil: Je schneller, desto schwerer die Anpassung der Menschen. Es geht überhaupt nicht um ein statisches Optimum, das quantifizierbar wäre. Es geht um um Veränderung gemessen an der Zeitskala. Gesehen von wo auch immer.

      Man muss aber auch festhalten, dass, selbst wenn “Hysterie” und “Hitzetod” definitv übertrieben sind, es dennoch enorme Probleme geben wird. Ausgelöst durch eine Klimaerwärmung, die ausgelöst durch den Menschen ist. Kein Weltuntergang. Aber doch enorme Herausfordrungen und durchaus lokale humanitäre Krisen.

      Warum hier eine Differenzierung schwer fällt und alles in’s Schwarz-Weiß-Bild von Gutmenschen vs- Leugner, GAU vs. “alles gut” zerfallen soll, will mir nicht in den Kopf. Das ist einfach sehr dumm.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        Danke für die Blumen.

        Zur hier diskutierten Sache selbst, dem Klimawandel, enthalte ich mich jeglicher Letztbewertung, weil mir die Voraussetzungen fehlen, dazu seriöse Aussagen zu treffen.

        Der deskriptive Part ist wohl der einfachere, Einvernehmen sollte m. A. n. im Prinzip erreichbar sein.

        Der interessante und umstrittene Teil ist die Prognosefähigkeit, die ich – nur nebenbei – nicht normativ nennen würde, da dieser Begriff aus der Moralphilosophie kommt und anders belegt ist. Aber das ist unerheblich.

        Warum ist die Prognosefähigkeit so interessant und so umstritten?

        Auf der wissenschaftlichen Eben ist sie es, weil mit ihrer Bewertung bzw. ihren prognostischen Aussagen Rückschlüsse auf die Gültigkeit der jeweiligen Theorie getroffen werden können.

        Praktisch wichtiger:

        Offensichtlich widerstrebt es Menschen, die Ziele haben, in einem Szenario der Ungewissheit zu operieren. Prognosen versprechen Sicherheit und erlauben Handeln „objektiv“ zu rechtfertigen. Daher greift man nach ihnen und zwar auch dann, wenn man ihre Glaubwürdigkeit überhaupt nicht beurteilen kann. Die hinter den Prognosen stehende Wissenschaft muss daher als unantastbar gelten, wenn man sich auf ihre Prognosen als Handlungsbegründung berufen will.

        Das gilt auch für die Ablehnung von Prognosen. Denn auch das gibt Sicherheit, verlangt aber, dass die Wissenschaft, auf der sie beruhen, entwertet wird.

        Sehr deutlich zeigt sich dieser Mechanismus an den Prognosen der Wirtschaftswissenschaft. Sie sind regelmäßig falsch und doch werden sie immer wieder (!) sehr ernst genommen von den Wirtschaftssubjekten.

        Kann einem eigentlich nicht in den Kopf gehen, aber so ist es nun einmal.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “… dass seit früher Mitte des 20. Jhdts. bis heute es eine Erwärmung gab, die uns auf das Niveau von vor 5.000 Jahren gebracht haben. (…) Beim Klimawandel geht es um Geschwindigkeit von Veränderungen, weil: Je schneller, desto schwerer die Anpassung der Menschen. Es geht überhaupt nicht um ein statisches Optimum, das quantifizierbar wäre. Es geht um um Veränderung gemessen an der Zeitskala. Gesehen von wo auch immer.”

        Sie unterschlagen dabei aber, dass die Menschheit heute über so viele verschiedene Technologien verfügt, die ihre Anpassungsfähigkeit an alle möglichen Umweltbedingungen extrem verbessert haben, wie es vor 5000 oder selbst vor 100 Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre. Und diese Technologien basieren übrigens auf der Verfügbarkeit von billiger Energie – genau dem Input, den Leute wie Sie nun aus Angst vor dem Klimawandel extrem verteuern wollen.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Dietmar Tischer
        Genau so sehe ich das auch. Allerdings traue ich der Prognosefähigkeit der Physiker mehr als derjenigen der Wirtschafts”wissenschaftler” – schon alleine weil sie die erhebliche Unsicherheit ihrer Modelle korrekt angeben.

        @Richard Ott
        Wie ein paar andere spezielle Menschen in diesem Blog brauchen Sie offensichtlich klare Feindbilder, die Sie adressieren können. Ich habe das mit dem Ranting nicht umsonst geschrieben.

        Zitat:
        “[…] genau dem Input, den Leute wie Sie nun aus Angst vor dem Klimawandel extrem verteuern wollen.”

        Erstmal habe ich keine Angst und erzeuge auch keine. Katastrophenvokabular lehne ich ab. Zweitens möchte ich nicht DIE Energie verteuern, ich hielte nur eine stetige, langsame, langfristige Verteuerung DESJENIGEN Teils unserer Energie für hilfreich, den wir durch Verbrennung von gebundenem Kohlenstoff erzeugen, um ein besseres Anreizszenario für alternative Technologien zu haben.
        Dass das global nicht passieren wird, also ohnehin nicht das passiert, was ich für sinnvoll halte – darüber hatten wir schon Einigkeit erzielt.

        Drittens stelle ich fest, dass Sie scheinbar nicht leben können, wenn Sie die Leute nicht in Schubladen packen können. Könnten Sie mir freundlicherweise sagen, in welcher Schublade ich und “Leute wie Sie” in ihrem Gedankengebäude gelandet sind? Vielleicht kann ich Sie ja überzeugen, mich rauszulassen. Ansonsten kann man nicht diskutieren. Es gäbe nämlich was zu diskutieren, und zwar:

        Zitat:
        “Sie unterschlagen dabei aber, dass die Menschheit heute über so viele verschiedene Technologien verfügt, die ihre Anpassungsfähigkeit an alle möglichen Umweltbedingungen extrem verbessert haben, wie es vor 5000 oder selbst vor 100 Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre.”

        Technische Anpassungsfähigkeit ist nur ein Teil der Anpassungsfähigkeit. Mit dem Verlust von Heimat ist ein schlechtes Gefühl verbunden, dass keine Technik in was gutes umwandeln kann. Mit dem Verschwinden von Naturschönheiten wie Korallenriffen ist ein Verlust verbunden, der nicht ökonomisch quantifizierbar und nicht technisch lösbar ist. Nur weil Technik etwas schneller kann als früher, ist die Psyche der Menschen nicht schneller als früher.
        Und: Was wir hier an Technik haben, steht das allen Küsten- und Flussbewohnern, allen Wüstenrandbewohnern auf der Welt zur Verfügung? Falls nein, wie werden deren Probleme mit der Erwärmung gelöst? Haben die aufgeholt, bis das Problem akut wird? Werden wir Milliarden ausgeben, um denen zu helfen? Nehmen wir es einfach hin, weil es uns nicht betrifft? Wollen überhaupt wir selbst den Umbau unserer Landschaft in der Geschwindigkeit, die uns die Natur diktieren wird, obgleich wir es technisch sicher können?

        Das sind Fragen, die darf man stellen, ohne gleich Hysteriker oder Katastrophenrethoriker zu sein. Und je nach Antwort darf man sich für das aussprechen, was man für sinnvollen Klimaschutz hält – völlig unabhängig vom Trommelfeuer aus Politik und Medien.

        Wenn man das so macht, ist man laut Ihnen in der Schublade “Leute wie Sie”. Vielleicht ist es ja aber eine sehr nette Schublade mit vernünftigen Menschen ;-) .

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Zweitens möchte ich nicht DIE Energie verteuern, ich hielte nur eine stetige, langsame, langfristige Verteuerung DESJENIGEN Teils unserer Energie für hilfreich, den wir durch Verbrennung von gebundenem Kohlenstoff erzeugen, um ein besseres Anreizszenario für alternative Technologien zu haben.”

        Jaja, Sie wollen nur das Brot verteuern – das Volk kann dann ja immer noch Kuchen essen. Oder der Pöbel darf sich die Reste aus dem Supermarkt-Abfallcontainer oder von den Amazon-Retouren nehmen, wie es die Grünen so großzügig vorschlagen. Sie meinen es ja soo gut mit uns!

        “Wollen überhaupt wir selbst den Umbau unserer Landschaft in der Geschwindigkeit, die uns die Natur diktieren wird, obgleich wir es technisch sicher können?”

        Faszinierend, dass Sie dieses Thema anschneiden, sobald es Maßnahmen zur technischen Anpassung an die Folgen des angeblichen “Klimawandels” geht. Beim Bau von Solar-, Windkraft- und Wasserkraftanlagen hört man diesen Einwand von Leuten wie Ihnen nie. ;)

  7. weico
    weico sagte:

    @ Dietmar Tischler

    Wenn Sie “unsere Lebensweise” wirklich mit dem “Klima(wandel)” verbinden wollen,sollten Sie sich einmal vor Augen führen,wie “lange schon” die “Menschheit” das Klima “beeinflusst” und wie LANGE das KLIMA schon IMMER sich GEWANDELT hat,OHNE den EINFLUSS der MENSCHHEIT.
    Eindrücklich dargestellt in einer Geologischen Zeitskala Erdzeitalter -Ein Tag (24 Stunden):

    https://de.wikipedia.org/wiki/Geologische_Zeitskala#Vergleich_Erdzeitalter_%E2%80%93_Ein_Tag

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ weico

      Ich habe doch nicht bestritten, dass das Klima sich immer gewandelt hat und ich bestreite auch nicht, dass es sich über die weitaus längsten Zeiten der Erdgeschichte ohne unsere Lebensweise gewandelt hat, nämlich in den Zeiten, in denen es uns als Menschen nicht gab.

      Das widerlegt aber nicht, dass man unsere Lebensweise mit dem Klimawandel verbinden MUSS, weil sie nicht außerhalb dessen stattfindet.

      Die Frage ist allerdings, WIE man sie damit verbindet.

      Antworten
  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ weico

    Irgendwann musste es passieren, und jetzt ist es passiert:

    Sie argumentieren mit Darwin, einem Fossil aus dem vorigen Jahrhundert.

    Gewiss, der Mann hat seine Verdienste, er entdeckte eines der grundlegenden Entwicklungsprinzipien der Evolution.

    Aber er hat nicht begriffen und konnte „naturgemäß“ nicht begreifen, dass der Wandel auch einen Wandel der Intelligenz beinhalten kann, der uns „Anpassung“ ganz anders verstehen lassen muss.

    Ich meine die Fähigkeit, Modellrechnungen in einem Ausmaß durchzuführen, das in der jüngsten Vergangenheit noch nahezu undenkbar war.

    Zusammen mit einer ebenfalls zugenommenen Messfähigkeit und in enormer Zahl durchgeführten Messungen manifestiert sich eine „Intelligenz“, die einsichtig werden lässt:

    Nicht wir passen uns dem klimatischen Wandel an, sondern wir passen den klimatischen Wandel uns an.

    An diesem Punkt stehen wir nun.

    Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass wir das konsequent umsetzen.

    Das ist nun aber geradezu ein Paradox:

    UNSERE Lebensweise so anzupassen, dass sie den Erkenntnissen UNSERER Intelligenz und der von ihr ausgegebenen klimatischen Zielerreichung gerecht wird.

    DIESER Wandel ist demnach UNSER ureigener Wandel, nicht einer, den wir auf
    irgendetwas schieben können, mit dem wir dem Verständnis von Darwin nach konfrontiert werden.

    Wir haben ihn uns dank unserer neu gewonnenen Intelligenz AUFOKTRUIERT.

    Man darf gespannt sein, wie erfolgreich wir bei diesem Versuch eines Wandels sein werden.

    Ich schließe nicht aus, dass Darwin am Ende nicht doch Recht hat.

    Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      Herr Tischer, ihnen als Laie kann man es nicht verübeln, aber mit Verlaub, Ihr Glaube an Computermodelle ist naiv. Ich hatte die folgende Episode schon früher in diesem Blog beschrieben, wiederhole es aber noch einmal gerne für Sie:

      Die Nutzlosigkeit der Computermodelle wird einem klar, wenn man mal an der Oberfläche kratzt uns sich mit den physikalischen Annahmen zum Energieaustausch beschäftigt. Im Rahmen meiner Forschungen zu einem strömungsmechanischen Problem (hat nichts mit Klima zu tun), benötigte ich den Turbulenzgrad an der Wasseroberfläche des Ozeans. Vom Leibnitzinstitut in Rostock, das auf diesem Gebiet in D führend ist, erfuhr ich, daß der Turbulenzgrad üblicherweise nur in Wassertiefen von mehr als 10 Metern gemessen wird, da der Propellerstrom der Meßschiffe die Werte in geringerer Tiefe verfälscht. Weltweit gibt es nur zwei Wissenschaftler, die tatsächlich an der Wasseroberfläche messen und ich wurde an Herrn Gemmrich in Vancouver, Kanada verwiesen. In einem Austausch von einer Vielzahl an E-Mails erfuhr ich, dass in allen Computermodellen zum Energieaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean ein willkürlicher Turbulenzgrad verwendet wird, der dem Wert in 10 Meter Tiefe entspricht. Dieser Wert wurde vor 25 Jahren von den Wissenschaftlern in Woods Hole in Ermangelung von realen Meßwerten einfach angenommen. Der Wissenschaftler in Vancouver hat nun dramatisch andere Werte gemessen, hat aber größte Probleme diese zu publizieren und wird von den Fachkollegen weitgehend ignoriert. Würde man diesen höheren Turbulenzgrad in den Computermodellen verwenden, würde dies einen wesentlich stärkeren Energieaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean ergeben und die prognostizierten Temperaturen würden sich deutlich ändern. Solche plötzlichen Änderungen der Simulationsergebnisse würden die Klimarechner natürlich in Erklärungsnöte bringen und ihre Glaubwürdigkeit erschüttern. Deshalb ziehen sie es vor, die Ergebnisse aus Vancouver zu ignorieren.

      Antworten
    • Peter Mußler
      Peter Mußler sagte:

      Sehr geehrter Herr Tischer,

      sie werden diese Zeilen wahrscheinlich nie lesen. Ich habe einfach ein bißchen “gestöbert” und bin auf die Diskussion gestoßen. Ein Riesenkompliment für ihre Ruhe und Beharrlichkeit mit Argumenten gegen diesen Unsinn ihrer Mitdiskutanten.
      Wollte ich einfach gesagt haben.

      Herzliche Grüße.

      Antworten
  9. weico
    weico sagte:

    Veränderung ist etwas doch etwas völlig Normales.
    Warum also nach etwaigen “Gründen” und “Lösungen” für die “Zukunft” suchen,wenn ein “Zukunftsszenario” mit Entfernug zur Gegenwart (nach Szenariotrichter) stetig wächst und damit ungenauer wird ? https://de.wikipedia.org/wiki/Szenariotechnik#Szenariotrichter
    Es genügt doch vollkommen ,ob in Wirtschaft,Natur usw. sich einfach DEM STETIGEN WANDEL BESTMÖGLICH ANZUPASSEN :

    Wie sagte schon Charles Darwin treffend:
    »Es ist nicht die stärkste Spezie die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.«

    Wer sich Klimaszenarien anschaut (oder Demografie,Zuwanderung,Bevölkerungszuwachs usw…),die bis ins Jahr 2100 reichen,wird sicherlich einsehen,wie lächerlich solche “berechnungen” sind.Von “Wüstenbildung” bis “kleiner Eiszeit” ist für JEDEN etwas dabei….!!

    Antworten
  10. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    Immer die selben Ungenauigkeiten, beziehungsweise Aussagen die nicht bewiesen werden können.

    Klimawandel gibt es und gab es schon immer…

    Die Klimaerwärmung ist Wissenschaftlich und mit der Messtechnik nicht so zu belegen wie von den Klimahysterikern behauptet.
    Von ca. 1880 bis 2000 gabs eine Erwärmung von 0.8°, ab 2000 bis Heute ist sie Statistisch nicht mehr belegbar, ja man glaubt in Wissenschaftlichen Kreisen, dass das “solare Minimum” und in Bälde kühlere Jahre bescheren wird.
    So wir aktuell gerade 2019. In diesem Jahr ist die Natur, in den Augen des Bauern, 2 Wochen später dran und es ist kühler wie die letzten Jahre.

    Co2 ist Pflanzennahrung und ein “mehr” schadet in keinster Weise,
    ja die fruchtbarsten Perioden der letzten Jahrhundertmillionen waren Co2 reiche Zeiten.
    Das erkennet man übrigens in der nun ergrünenden Sahelzone sehr gut. Dort misst man zwar kaum mehr Niederschläge, aber das bisschen mehr an Co2 stärkt die Vegetation dort nachhaltig.

    Wir haben um die 260 ppm2 Co2, unter 130 stirbt die Pflanzenwelt und damit auch wir, es gab aber Zeiten mit über 460 ppm Co2 auf unserer Erde.
    Wir liegen im Mittelfeld, wissen aber eigentlich nicht was der ideale Wert wäre……..

    Der Artikel oben von Stelter ist nur, nur die sache mit dem Co2 ist Unsinn.
    On die Technik, beziehungsweise die Korkenkäferfallen das Waldsterben verhindert haben…. ich denke nicht.
    Mein Bruder war Förster, ich der Sohn eines Bauern.
    Das Waldsterben war zumindest auch …. die Folge einer Jahrhundertealten Forstwirtschaftspraxis die sich am schnellen Ernten und dem Gewinn orientierte.
    In vielen Gebieten stehen auch heute noch Fichten wo Buchen besser wären…..
    Ob das den Wald empfänglich für Krankheiten machte….. ich denke auf jeden Fall.

    Jedenfalls wurde das Waldsterben nahezu klammheimlich abgesagt….
    so wie es die Klimaerwärmung irgendwann auch wird.

    Nun ja, manchmal muss auch ein Stelter dem Mainstream erliegen, wie ich auch….. kann passieren.

    ganz genau

    Antworten
    • Thomas
      Thomas sagte:

      Vogelgrippe und BSE waren auch Apokalypse Flops. Der, niemals beweisbare menschengemachte Klimawandel hat drei Ziele. 1. Geld verdienen, Geld umverteilen. In den westlichen Ländern von der Masse zu den Eliten. In der Welt von den Industrienationen hin zu Ländern der Dritten Welt. Allein Al Gore hat über 300 Mio. Dollar damit gemacht.
      2. Als Herrschaftsinstrument. Mit den Argument schnell (nur noch 12 Jahre dann geht die Welt unter) die Welt retten zu müssen kann die den Herrschenden zunehmend lästiger werdende Demokratie ausgehebelt werden. Direkter Durchgriff zB in Eigentumsrechte oder Freizügigkeit.
      3. Mit dem ausgedachten Problem des menschengemachten Klimawandels (auch weiss keiner ob die Massnahmen dagegen irgendetwas bringen aus weiteres Unheil) wird das wahre Problem (Stürmung der westlichen Länder durch die Massen der Dritten Welt) aus dem Blick der Menschen gedrängt. Jedenfalls solange bis die Realität sich durchfrisst.
      Aber es ist sinnlos dagegen anzukämpfen. Der Wahn wird bis zur Erschöpfung gehen wie schon so oft in der Geschichte.

      Antworten
  11. ikkyu
    ikkyu sagte:

    Weil auch die Wärmedämmung von Häusern angesprochen wurde.

    Eine wissenschaftliche Untersuchung über die tatsächliche Energieeinsparung durch Wärmedämmung.

    The results indicate that occupants consume, on average, 30% less heating energy than the calculated rating. This phenomenon is identified as the ‘prebound’ effect and increases with the calculated rating. The opposite phenomenon, the rebound effect, tends to occur for low-energy dwellings, where occupants consume more than the rating….
    ……..
    Firstly, using a dwelling’s energy rating to predict fuel and CO2 savings through retrofits tends to overestimate savings, underestimate the payback time and possibly discourage cost-effective, incremental improvements. Secondly, the potential fuel and CO2 savings through non-technical measures such as occupant behaviour may well be far larger than is generally assumed in policies so policy-makers need a better understanding of what drives or inhibits occupants’ decisions.”

    https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09613218.2012.690952

    Auch in diesem Punkt werden von Politik und Medien Fake-News bezüglich der Höhe des Einsparungspotentials von Wärmedämmung verbreitet.

    Die deutsche Energiewende wird im Ausland nur noch als Lachnummer wahrgenommen.

    Antworten
    • Walter Roth
      Walter Roth sagte:

      Das übermässige Dämmen bringt viele Probleme mit sich.
      Und es schränkt das Wohlbefinden ein.

      Natürlich, wer sein Lebtag in so einer abgeschirmten Höhle verbrachte, der empfindet das kaum, die anderen wissen darum.
      Schimmel ist nur eine Folge davon.
      Tägliche 2 maliges Stosslüften samt Kontrolle mittels Hygrometer schon beinahe Pflicht.
      Nein, Dämmen bis zur totalen Isolation ist nicht der Weg, zumal es wegen dem Co2 gar nicht nötig ist, denn dessen Probleme sind nur eine Sau welche von Grünlinks benutzt wird um Macht zu erlangen.

      Es ist ein reines politisches Kampfinstrument.

      Also Dämmen in massen ok….. mehr ist unsinnig.

      Antworten
  12. Danny
    Danny sagte:

    Eine sehr lebendig geführte Diskussion. Ich halte es mit dem inspirierenden HANS ROSLING – die Welt prosperiert noch immer – sowie der Tatsache, dass Handel unser Leben stetig verändert.

    Mit Bezug auf Herrn Stelters Kommentar – ich habe mich vorerst für den Mittelweg entschieden – eine zusätzliche Unternehmung in der Schweiz gegründet – deren Dividenden ich in Deutschland versteuere.

    Zu der CO2 Position von Tobias W. möchte ich zur sachlichen Gegenrede beitragen u. zum Faktencheck anregen:

    Handel verbindet Menschen, befriedet. Ökonomie ist somit erstrebenswert. Wasser u. Sonne zur Energiegewinnung zu nutzen ist ökonomisch. Daher sinnvoll. Einzig, die Frage einer effektiven Speicherung ist ungelöst. Kann man diesen Fakt zu ignorieren, ich denke nein…

    STARK VERKÜRZT besagen ca. 97% der wissenschaftlichen Untersuchungen im genannten Klimathema:

    OHNE Treibhausgase gibt es FROST u. kein Leben auf der Erde. ZUVIEL Treibhausgase, HITZE, tötet Leben. CO2 ist ein Treibhausgas…

    Aktuell mit 400 ppm = 4 Teile CO2 auf 10.000 Teilen in der Atmosphäre. Würde der CO2 Anteil statt zu schwinden um 50% steigen, wären dies dann ein Verhältnis von 6/10.000…

    Gesamt kommen jährlich durch den Mensch 40 GT (Gigatonnen = 40 Mrd. Tonnen) CO2 hinzu. Der Anteil am Gesamten CO2 soll 4% betragen…

    1.000 GT CO2 emittiert die ERDE als Ganzes im Jahr…

    40 GT CO2 (4%) entstehen durch unsere Industrie / Mobilität / Kommunikation…

    450 GT CO2 ENTZIEHT die Natur wieder der Atmosphäre…

    Um vermutlich 550 GT CO2 wächst der CO2 Anteil im Jahr u. soll so die UNBESTRITTENE Erwärmung der letzen 125 Jahre erklären…

    ERKENNTNIS. Würde die Menschheit Ihren Energieverbrauch komplett einstellen, wächst der CO2 Anteil TROTZDEM um weitere 500 GT pro Jahr. Die Erde muss sich basierend auf den Erkenntnissen von 10.000 den Wissenschaftlern immer weiter erhitzen…

    Was 97% aller Klima Forscher somit nicht aussprechen ist, das die EINZIGE CO2 Lösung nur in einer abnehmende Erdbevölkerung zu finden ist. 700.000.000 weniger Menschen (1.000 KG CO2 p.A je Mensch) würden den Planeten möglicherweise in seinem aktuellen Klima halten.

    MEINE HALTUNG. Wir befolgen den Rat der Wissenschaft. Setzen diese Thesen JEDOCH effektiver um. BEHALTEN unsere fossilen Energien, verzichten auf die gesellschaftlichen Verwerfungen, entwickeln Speicher u. nutzen dann die EE. Es braucht JETZT Handel mit den bevölkerungsstarken Wachstumsregionen, es braucht Strom für Wohlstand u. Humanität, ein solches Umfeld befriedet u. führt zu weniger Kinder Reichtum…

    Dafür könnt Ihr meinen Anteil an den jährlichen 25 Mrd. EUR für EE gerne nutzen, alles Andere ist nicht zielführend u. entzweit nur unsere Gesellschaft, kümmert Euch!

    Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Danke für den sachlichen Beitrag.

      Soziale Verwerfungen durch angewandte Klimapolitik zu vermeiden ist prinzipiell erstrebenswert. Allerdings: wenn die Welt das 2 Grad Celsius Ziel verfehlt und der wissenschaftliche Konsens sich bewahrheitet und die Erde in eine unaufhaltsame Erwärmungsspirale gerät, dann müssen wir mit der Zerstörung der Lebensgrundlagen von hunderten Millionen, vielleicht sogar Milliarden Menschen rechnen. Nicht in Deutschland, nicht in Europa, nicht in den USA. Aber vor unserer Türschwelle. Die werden sich dann bekriegen, krepieren und in Millionenzahl zu uns auf den Weg machen. Wer hat einen Plan, mit so etwas umzugehen? Ist dieses Szenario das Risiko wert, indem man die Vermeidung sozialer Verwerfungen in den Wohlstandsgesellschaften priorisiert? Und wenn ich böse wäre, könnte man das auch umformulieren zu “indem man die Aufrechterhaltung der Profite ausgewählter Industrien priorisiert?”.

      Das ist letztlich auch eine Gewissensfrage. Man kann die gerne so oder so beantworten, aber jeder sollte sich die Frage mindestens einmal selbst ehrlich gestellt haben.

      Das Leugnen der wissenschaftlichen Zusammenhänge — Mensch bläst ab 1950 mehr CO2 in die Atmosphäre als es 800.000 Jahre vorher gab -> Erdatmosphäre erwärmt sich im Rekordtempo -> Ökosysteme kollabieren, Massenartensterben, Lebensgrundlagen werden dauerhaft zerstört — das geht im Jahr 2019 einfach nicht mehr.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “wenn die Welt das 2 Grad Celsius Ziel verfehlt und der wissenschaftliche Konsens sich bewahrheitet und die Erde in eine unaufhaltsame Erwärmungsspirale gerät”

        Die angeblich “unaufhaltsame Erwärmungsspirale” in diesem 2-Grad-Szenario ist Ihre hysterische apokalyptische Fantasie, aber kein wissenschaftlicher Konsens. Nach welchem Mechanismus sollte so eine “Erwärmungsspirale” denn funktionieren – und in wie vielen der tausenden von Klimasimulationen tat sie tatsächlich auf?

        “dann müssen wir mit der Zerstörung der Lebensgrundlagen von hunderten Millionen, vielleicht sogar Milliarden Menschen rechnen. Nicht in Deutschland, nicht in Europa, nicht in den USA. Aber vor unserer Türschwelle. Die werden sich dann bekriegen, krepieren und in Millionenzahl zu uns auf den Weg machen”

        Genauso hysterisch. Selbst die Internationale Organisation für Migration erwartet in ihren Studien, dass die meisten dieser Millionen (definitiv nicht Milliarden, da ist die Erwartung der kommenden Apokalypse mal wieder mit Ihnen durchgegangen) nur Binnenmigranten in ihren Heimatländern sein werden.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Herr Ott,

        Schlagen Sie mal den Begriff “Kippschalter” nach.

        Wenn die Temperatur der Erdatmosphäre so weit steigt (>1,5 Celsius), dass der Permafrostboden in den nördlichen Breiten taut, dann setzt das den dort im Boden gebundenen CO2 und Methan Gehalt frei. Diese zusätzliche Menge Treibhausgas einmal freigesetzt, lässt sich nicht wieder in den Erdboden zurückverbannen. Allein in den oberen Permafrost-Schichten stecken geschätzt bis zu 1.500 Milliarden Tonnen CO2. Das ist mehr als das doppelte dessen, was bereits in der Atmosphäre lagert.

        Im Detail: https://www.pnas.org/content/115/33/8252

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        https://www.pnas.org/content/115/33/8252
        Bemerkenswert, ein wissenschaftliches “Paper”, das fast komplett im Konjunktiv geschrieben ist. Und mein Lieblingssatz: “Precisely where a potential planetary threshold might be is uncertain.” Vielleicht existiert er auch gar nicht?

        Da sieht man, was man alles publiziert bekommt, wenn man nur zur richtigen Zeit die richtige Ideologie nacherzählt. Der Marxismus-Leninismus in der DDR basierte übrigens angeblich auch auf “wissenschaftlichen Grundlagen” – das erzählten jedenfalls systemtreue “Wissenschaftler”. Wer ihn angriff, handelte demzufolge “wissenschaftsfeindlich”. Funktioniert das System trotzdem nicht.

        Fig. 3 der Studie zeigt dann auch praktischerweise gleich 15 mögliche “Tipping Elements”, alles ganz gefährlich, aber auf wundersame Weise führen all diese angeblich existierenden Kipp-Punkte in einem chaotischen nichtlinearen System dazu, dass die “Forscher” zur basierend auf ihren nicht substantiierten Einschätzungen zu dem “Forschungsergebnis” kommen, dass zufällig genau das 2-Grad-Ziel unbedingt eingehalten werden soll. Fast zu schön um wahr zu sein. In der DDR hätte es dafür eine Belobigung gegeben, weil die “Wissenschaftler” damit gezeigt haben, dass sie einen gesunden Klassenstandpunkt haben.

        PS: Glauben Sie im Ernst, dass der Permafrostboden zwangsläufig komplett aufschmilzt wenn die globale Durchschnittstemperatur nochmal um 0,5 Grad Celsius über das aktuelle Niveau steigt? Der scheint in Ihrem Endzeitwahn wohl eher aus Halbgefrorenem zu bestehen, was aber nicht die Realität ist. Selbst Ihre unseriöse Studie identifiziert (Fig. 3) den Permafrost nur als potentielles “Tipping element at risk” wenn die globale Durchschnittstemperatur um über 5 Grad Celsius steigt.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Herr Ott,

        Das 1,5 Grad Ziel geht von einer DURCHSCHNITTLICHEN Erwärmung der gesamten Atmosphäre des Planeten aus. Auf Gegenden wie beispielsweise Alaska bezogen wurden über die letzten 30 Jahre bereits höhere Durchschnittstemperaturanstiege gemessen. Die Messreihen von NOAA zeigen das auch. Selbst die nördlichste NOAA Meßstation zeigt, dass die durchschnittliche Temperatur seit 1949 schon um mehr als 3 Grad Celsius gestiegen ist:

        http://climate.gi.alaska.edu/ClimTrends/Location

        Sie können sich die Datenreihen jeder einzelnen Meßstation Alaskas ansehen. Der Temperaturanstieg ist über die gesamte Region zu beobachten.

        Googlen Sie doch einfach mal nach “Alaska permafrost thaw”. Mittlerweile taut der Permafrost in Alaska sogar während der Wintermonate.

        https://www.pnas.org/content/early/2017/05/02/1618567114.abstract

        “Data from the National Oceanic and Atmospheric Administration’s Barrow station indicate that October through December emissions of CO2 from surrounding tundra increased by 73% since 1975, supporting the view that rising temperatures have made Arctic ecosystems a net source of CO2.”

        Ihre ganze Argumentationsschiene steht auf dünnem Eis. Pun intended.

        Ich bin kein Klimawissenschaftler. Sie ebenfalls nicht. Im Gegensatz zu Ihnen nehme ich aber die Datenreihen und die daraus abgeleiteten wissenschaftlichen Studien ernst – auch wenn einige der Studien Vorhersagen verschiedener Szenarien mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten machen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “Das 1,5 Grad Ziel geht von einer DURCHSCHNITTLICHEN Erwärmung der gesamten Atmosphäre des Planeten aus. Auf Gegenden wie beispielsweise Alaska bezogen wurden über die letzten 30 Jahre bereits höhere Durchschnittstemperaturanstiege gemessen. ”

        Soso. Wenn man im Klimawahn ist, so wie Sie, dann folgt daraus sicherlich, dass sich selbstverständlich alle Gebiete auf der Erde mit Permafrost-Boden überdurchschnittlich erwärmen damit Ihr schönes Endzeit-Szenario auch eintritt, nicht wahr?

        “Data from the National Oceanic and Atmospheric Administration’s Barrow station indicate that October through December emissions of CO2 from surrounding tundra increased by 73% since 1975, supporting the view that rising temperatures have made Arctic ecosystems a net source of CO2”

        Ganz schön mutig, eine Aussage über die ganze Arktis zu treffen, wenn man nur Daten von einer Wetterstation in Alaska ausgewertet hat. Gibt es eigentlich auch Regionen in der Arktis (vielleicht irgendwo außerhalb von Alaska?), wo die Temperaturen weniger stark steigen als es die “globale Durchschnittstemperatur” tut? Oder wo sie sogar sinken?

        “Ich bin kein Klimawissenschaftler. Sie ebenfalls nicht. Im Gegensatz zu Ihnen nehme ich aber die Datenreihen und die daraus abgeleiteten wissenschaftlichen Studien ernst – auch wenn einige der Studien Vorhersagen verschiedener Szenarien mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten machen.”

        Nein. Sie sind aus irgendwelchen Gründen geradezu verliebt in die Idee, dass uns das Ende der Welt bevorsteht. Und dann klammern Sie sich an jede Studie und jeden Mess-Datenpunkt, den Sie an den Haaren herbei ziehen können, um dieses Szenario herbeizureden. Sie verlinken hier als “Beleg” für irgendwelche Kipppunkt-Effekte eine “Studie”, die darüber spekuliert, dass sie existieren könnten und ansonsten keine belastbaren Aussagen macht aber mit ihren Mutmaßungen voll auf UN-Klimaschützer-Linie liegt.

        Soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten? Das mit Abstand meiste CO2 steckt im Meerwasser der Ozeane, ungefähr 60-mal so viel wie in der Atmosphäre beziehungsweise 20-mal so viel wie im Permafrostboden, zumindest gemäß der Schätzungen die ich so kenne. Wir haben aber nicht einmal ein Modell, dass die Strömungsmechanik der Ozeane genau abbildet – und von den Organismen, die überhaupt in den Ozeanen leben kennen wir auch nur einen Bruchteil. Aber anscheinend lässt sich damit im Rahmen der Kipppunkt-Hysterie keine richtige Panik machen.

        Wenn das Klima ein chaotisches nichtlineares System ist und angeblich Kipp-Punkte existieren, gibt es dann eigentlich auch Dämpfungseffekte, die den Effekten der Kipp-Punkte entgegenwirken? Vermutlich schon, nicht wahr, in einem chaotischen System wäre es eine Überraschung, wenn es sie nicht gäbe. Aber mit denen lässt sich auch keine Panik machen, also lassen wir sie unter den Tisch fallen.

        Ich verstehe nicht, wieso jemand freiwillig so einen Glauben wie Sie annimmt. Eigene wirtschaftliche Interessen? Oder fühlen Sie sich selbst moralisch hochstehend und gut dabei, so wie ein calvinistischer Eiferer zur Reformationszeit oder ein Anhänger von irgendeiner Weltuntergangssekte?

    • ikkyu
      ikkyu sagte:

      @ Danny

      Zitat:
      “ZUVIEL Treibhausgase, HITZE, tötet Leben. CO2 ist ein Treibhausgas…”

      Das ist so pauschal falsch.

      Zu Zeiten der Dinosaurier florierte das Leben lange Zeit bei CO2 Konzentrationen von über 1000 ppm.

      https://www.scinexx.de/news/biowissen/dino-dinner-futter-gabs-genug/

      Um diesen Wert zu erreichen, müßte man alle bekannten Reserven an Öl, Kohle und Gas verbrennen.

      Der Hitzetod der Erde existiert also nur in den Computermodellen der Klimaastrologen aber nicht in der klimageschichtlichen Realität.

      Antworten
      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Sie haben Recht, “zu Zeiten der Dinosaurier”, also vor 247 bis 240 Millionen Jahren war der CO2 Gehalt in der Atmosphäre deutlich höher als heute.

        Nur:

        Leben Dinosaurier heute noch? Oder eine nennenswerte Zahl von Organismen, die es so identisch vor 247 Millionen Jahren gab?

        Können die heute auf der Erde heimischen Tiere und Pflanzen in einem viel wärmeren Klima überleben, wie die Erde es seit hunderten Millionen Jahren nicht mehr erlebt hat? Können die heute auf der Erde heimischen Tiere und Pflanzen sich über einen extrem kurzen Zeitraum auf ein völlig neues Klima einstellen?

        Die Antwort auf alle diese Fragen ist Nein.

        Fast alle Organismen der Erde haben sich über hunderttausende Jahre an das vorindustrielle Klima der Erde angepasst und entsprechend entwickelt. Durch die CO2 Emissionen der Menschheit steigt nun die Temperatur der Erdatmosphäre in einem Maße und in einer Geschwindigkeit an, dass weder Flora noch Fauna die Möglichkeit haben, sich über einen langen Zeitraum an diesen rapiden menschengemachten Klimawandel anzupassen.

        Es ist vollkommen egal, dass es vor hunderten Millionen Jahren mal ein heißeres Klima gegeben hat, als das was die Menschheit momentan durch ihr Treiben in extrem kurzer Zeit produziert, denn was heute auf der Erde kreucht und fleucht kann in einem heißeren Klima nicht überleben und hat keine Zeit, sich auf das neue Klima einzustellen. Der rapide Klimawandel wird den Kollaps ganzer Ökosysteme zur Folge haben. Wir stehen vor dem größten Massenartensterben der Erdgeschichte, weil dieser Klimawandel einfach viel zu schnell von Statten geht und die Natur keine Zeit hat, sich darauf einzustellen.

        Das wird massive Folgen für die Menschheit haben. Hunderte Millionen Menschen sind auf Nahrungsketten angewiesen, die durch kollabierende Ökosystem nicht mehr funktionieren werden.
        Zwei offensichtliche Beispiele: Fischerei und Landwirtschaft.
        Die Temperatur in den Ozeanen steigt, zudem haben die Ozeane ebenfalls einen hohen Anteil CO2 absorbiert, was zu einer Übersäuerung der Ozeane führt. Die übrige Umweltverschmutzung (Plastik, Chemikalien usw.) richtet auch enorme Schäden an. Die Fischereibestände schrumpfen zusätzlich durch Überfischung. Mehr als eine halbe Milliarde Menschen weltweit ist auf Fischereiprodukte zur Sättigung ihres Proteinbedarfs angewiesen. Diese Versorgung wird nicht mehr zu gewährleisten sein.
        Für die Landwirtschaft sieht es nicht besser aus, vor allem in subtropischen Gegenden, die heute schon anspruchsvoll in der Bewirtschaftung sind und dennoch eine hohe Bevölkerungsdichte versorgen müssen – denken Sie beispielsweise an Nordafrika. Wenn diese Gegenden nicht mehr landwirtschaftlich bewirtschaftet werden können, wird es in diesen Gegenden zu massiven Problemen der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln kommen. In ohnehin instabilen, überbevölkerten Ländern wie Ägypten wird sich das in Gewalt, Krieg und einen Exodus von mehreren Dutzend Millionen entladen, die dann – raten Sie mal! – in wenigen Jahrzehnten in Europa und Deutschland vor der Tür stehen.

        Ihre Argumentation ist also vollkommen unseriös und geradezu lächerlich, genauso wie ihre Behauptungen, dass CO2 kein Treibhausgas sei, CO2 Emissionen keine Erderwärmung verursachen und die höheren CO2 Anteile in der Atmosphäre nicht den Emissionen der Menschheit zugeordnet seien.

      • ruby
        ruby sagte:

        Tobias, Ihr Reduktionismus auf Monokausalität ďer Naturzerstörung für die Apokalypse durch den Menschen auf alles Schlechte endet für mich heute bei den Hühnern. Denn diese haben die Sauerstoffreduktion in der Atmospäre überlebt im Gegensatz zu Dinosauriern, trotz BVG Urteil. Alleine die Plattentektonik wird Kontinente restrukturieren inklusive Untergang und Entstehung. Das kann kein Mensch ändern und wird nicht handlebare Folgen gegen uns bringen. Das Mittelmeer wird Gebirge, die Alpen durch Erosion verschwinden. Nein, es gibt keinen Weltuntergang durch Menschen, das ist meine Überzeugung.

  13. Martin S.
    Martin S. sagte:

    Markus Krall bläst ja in ein ähnliches Horn wie Sie, Herr Stelter. Er empfiehlt das Depot außerhalb der Euro-Zone oder gar der EU. Leider scheint das bisher kein sehr interessantes Geschäftsfeld für Banken zu sein. Gäbe es ein einfach zugängliches online-Banking in einem rechtssicheren Staat wäre ich schon längst weg.

    Antworten
    • TSc
      TSc sagte:

      … ich recherchiere dzt. nach Möglichkeiten zur Online-Eröffnung von Konto/Depot im Euro-Ausland. Klappere demnächst mal die “Lloyds Bank International” (offenbar Teil der Lloyds Banking Group) ab. Haben Sie Erfahrungswerte? Danke + Grüße! TSc

      Antworten
      • Starchild
        Starchild sagte:

        @TSc
        alles britische das meist zur Rothchild-Gruppe gehört würde ich vermeiden.
        Zuerst muss man wissen wohin und dort weitere Schritte machen.
        Das sich in Bewegung setzen anstatt in blogs rumzuhängen is auch so ein Ding ;)

  14. Starchild
    Starchild sagte:

    dabei ist es praktisch gar nicht mehr so einfach mit dem raus , zumindest nicht für Selbständige.
    Steuern auf Entnahmewert auch wenn es nur noch Schrott ist, Wegzugsteuer, vorsicht Leute da gibt sehr viel Schlingen und Fallen, man muss das gut vorbereiten und die Berater haben ANGST und erzählen nur Standard aber keine Lösung.
    Klar ist DASS es crashed am Finanzmarkt wie geoploitsich , die einzige Frage welche die Märkte umtreibt ist WANN . Manche sagen es fängt gerade an ;) siehe Goldkurs.
    “Wer jetzt noch kein neues zuhause hat, schafft sich keines mehr ” ( frei nach R.M. Rilke )

    Antworten
    • Evi Dent
      Evi Dent sagte:

      Danke für ihre etwas ausführlichere Erklärung dessen, was ich in meiner Antwort weiter oben auf den Beitrag von Eva Maria Palmer angedeutet habe.
      Der Herr Gesetzgeber hat schon mal vorausgedacht bzw. -gegeben.
      Dazu ein weiteres Merkelzitat: “Angst ist kein guter Ratgeber!” Leider greift die Angst weiter um sich Und viele fragen sich, ob Merkel eine gute Ratgeberin ist.

      Antworten
      • Starchild
        Starchild sagte:

        Angst ist aber auch ein natürliches Signal dass ETWAS nicht stimmt.
        Und sie bewegt auch zu Flucht vor Gefahr.
        Die Angst in besonnenes Fokussieren den gordischen Fiskalknoten zu lösen und sein leben zu ändern, ja aus dem geliebten gewohnten Hamsterrad auszusteigen , ist wohl die Herausforderungen ins solchen historischen zeigen, welche wir mal wieder erleben. Brasilien lifehedgeproperties geht am leichtesten und günstigsten, südost-Asien, Singapur, Canada …. mit der Recherche fängt es an.

  15. waltomax
    waltomax sagte:

    Sie, meine werten Mitforisten, werden durchwegs von Glaubenssätzen geleitet. Und nicht von belegbaren Tatsachen. Keiner weiß, wie sich CO2 in einem komplexen Klimasystem auswirken wird. Es gibt Modelle und mathematisch wohlbegründete Prognosen. Die Münchner Rückversicherung, deren Profitgier ich vertraue, geht von einem sehr üblen Szenario aus, das sich aus der CO2 Belastung ergibt. Es ist vernünftig, vom “worst case” auszugehen.
    Für Ihre Loblied auf die freien Märkte und den Raubtierkapitalismus gibt es keine Belege, im Gegenteil. Der real existierende Kapitalismus ist gescheitert. Ebenso der “real existiert habende” Sozialismus. Auch Kommunisten nehmen es für sich in Anspruch, dass bei einer konsequenten Befolgung ihrer jeweiligen Lehren, “das System” bestens funktioniert hätte.

    Hier herrscht ein Glaubenskrieg, der durch Fakten kaum unterfüttert wird.

    Herrn Dr. Stelters Vertrauen in die “Innovationsfähigkeit” kommt blauäugig herüber. Diese braucht ein Umfeld, in welchem sie gedeihen kann. Abhauen in ein anderes Land hilft da nicht, weil derzeit das gesamte (von der Physik bestimmte) Weltbild zur Disposition steht. Man stagniert sogar in der Grundlagenforschung (s. dazu die Ausführungen von Frau Dr. Sabine Hossenfelder).

    Die Krise reicht also sehr tief. Tiefer als durch ideologische Kosmetik, Ignoranz und Fluchtreflexe kompensierbar.

    Es gibt kein Entkommen…

    Antworten
    • RaS
      RaS sagte:

      Die Versicherungsbranche weiß am allerbesten, wie man mit Angst und Panikmache Kohle scheffeln kann. Und wenn es anders kommt, kann man immer noch sagen: hey, sei froh das es so gelaufen ist. Clever ist das allemal. Der Vorstand, der so eine Vorlage nicht nutzt, gehört sofort gefeuert. War das nicht Buffett mit der ausgeprägten Vorliebe für Rückversicherer; der weiß eben, wie man Geld verdient.

      Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      “Die Münchner Rückversicherung, deren Profitgier ich vertraue, geht von einem sehr üblen Szenario aus, das sich aus der CO2 Belastung ergibt. Es ist vernünftig, vom „worst case“ auszugehen.”

      Mein Reden. Schon 2007 hat sich die Münchner Rück in einem FAZ Interview durch einen ihrer Vorstände mit der Aussage geäußert, dass ein ungebremster Klimawandel etwa 5-20% der globalen Wirtschaftsleistung kosten wird.

      Antworten
      • RaS
        RaS sagte:

        Profit macht der Versicherer dann, wenn er mit seiner Panikmache überhöhte Prämien durchsetzen kann. Angst und Glaube können da (Geld-)Berge versetzen. Die Deutschen sind da beliebte Opfer.
        „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. (…) Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden…Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ Joseph Görres, Rheinischer Merkur, 1814

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Profit machen Versicherer dann, wenn der Schadensfall nicht Eintritt, oder die Schäden gering sind. Durch den Klimawandel passiert das Gegenteil.

      • RaS
        RaS sagte:

        Profite macht der Versicherer dann, wenn er durch Panikmache überhöhte Prämien durchsetzen kann, und genau dabei unterstützt ihn die Klimahysterie aufs Vortrefflichste.
        Die ist quasi ein kostenloser Werbefeldzug für die (Rück)versicherer.
        Naja, vielleicht ist er nicht ganz kostenlos… die ein oder andere “Spende” ist da sicherlich drin. Ihr “Argument” geht komplett nach hinten los. Sehr amüsant. Danke!

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Die Prämien richten sich nach der Häufung der tatsächlich anfallenden Schäden. Und die Schäden durch Stürme, Überflutungen, Brände und andere Unwetterschäden nehmen in dem Maße zu, wie sich die Erdtemperatur erhöht. Das ist belegbar und messbar.

        Die erhöhten Prämien sind also kein Resultat einer Panikmache der Marketingabteilungen von Swiss Re und Konsorten, sondern basieren auf immer höheren, realen Risiken, abgeleitet aus den steigenden Schadensfällen der letzten Jahre.

        Das können Sie gerne weiter verdrehen, es ändert aber nichts an den Tatsachen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “Und die Schäden durch Stürme, Überflutungen, Brände und andere Unwetterschäden nehmen in dem Maße zu, wie sich die Erdtemperatur erhöht.”

        Die Schäden durch Unwetter nehmen vor allen Dingen deshalb zu, weil sich die Bevölkerung der Erde in den letzten 50 Jahren ziemlich genau verdoppelt hat.

      • RaS
        RaS sagte:

        Auf die realen Schäden haben haben die Klimamodelle und Berechnungen keinen Einfluß, auf die erzielbaren Prämien sehr wohl. Je negativer und hysterischer das Modell vorhersagt, desto höhere Prämien kann ich durchsetzen, so einfach ist das. Die Branche hat ein vitales Interesse an negativen Vorhersagen, weil sie das Risiko nicht verändern, die Einnahmen aber nach oben schrauben.

        Auch der Staat braucht Geld, um die Fehlentscheidungen der letzten Jahre (die werden hier ja breit diskutiert) zu finanzieren. Haben sie schonmal ein Volk erlebt, das die Regierung auffordert, neue Steuern zu erheben (CO2-Steuern). Wie crazy ist das denn.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Lieber RaS,

        mittlerweile schreiben wir das Jahr 2023 und etliche Versicherer ziehen sich vollständig mit Versicherungen aus den US Bundesstaaten Kalifornien und Florida zurück – in Florida finden viele Hausbesitzer keinen Versicherer mehr. Weil die Rückversicherungskosten zu groß geworden sind, die Immobilienwerte (und damit die im Schadensfall zu erstattende Versicherungssumme) recht groß geworden sind, lohnt sich das Geschäft nicht mehr – in den Bundesstaaten machen die Versicherer jetzt Null Umsatz und damit Null Gewinn – aber auch keinen Verlust.

        Ihre Naivität (oder Ignoranz?) ist in den letzten vier Jahren nicht schöner gereift…

  16. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    @ Merkel: “Wir leben in einem Land, in dem es sich gut leben läßt!”

    “Diejenigen, die hier schon länger leben”, so nennt unsere hoffentlich bald ganz abgehalfterte Kanzlerin das deutsche Volk.

    Beim letzten Wahl-“Sieg”, der nur in der Koalition zur Regierung führte, schwenkte der CDU-Kanzleramts-Minister ein schwarz-rot-goldenes Mini-Fähnchen.
    Das nationale Menetekel dauerte nur 2 Sekunden, dann hatte Merkel ihm das Fähnchnen aus der Hand gerissen.

    Nationale Gesten, so etwas machen nur Nazis.

    Läßt sichs gut leben in D?

    Ja, sagen die überversorgten Beamten und Politiker.
    Ja, sagen die Protaganisten der Asyl-Industrie
    Ja, sagen die Ärzte, als Executiven der Pharma-Industrie und haben nur 7 Minuten Zeit für eine ärzliche Konsultation.
    Ja, sagen die unproduktiven Finanz-Fachleute und Banker, und verkaufen den Kunden Schrottpapiere
    Ja, sagen die Vorstände der Dax-Konzerne

    und viele andere sagen ebenfalls ja….

    Nein, sagen die geknechteten Bandarbeiter, die nicht selten mit dem Höchst-Steuersatz abgezockt werden
    Nein, sagen die Millionen Leiharbeiter, die für die gleiche Arbeit im Konzern 30% weniger Lohn als die Stammbelegschaft erhalten
    Nein, sagen die Mieter, die ihre Mieten nicht mehr bezahlen können, weil die Polit-Nieten den gesamten öffentlichen Wohnungsbestand zu Spottpreisen verscherbelt haben und sich heute kaum jemand eine eigene Immobilie leisten kann
    Nein, sagen die Rentner, die nach 45 Jahren nur Renten nahe der Armutsgrenze beziehen…

    und viele andere sagen ebenfalls nein.

    Weil viele Leute, nicht nur die, die hier schon länger leben, die Sprüche unserer Kanzlerin als gottverdammte Lüge für ihre eigene Position empfinden, werden die unfähigen Politiker jetzt komplett parteiweise abgewählt.

    Eine mögliche neue grün-rot-linke Koalition, die viele Leute ebenfalls als unfähig empfinden werden, wird dazu führen, daß noch mehr kompetente Leute das Land verlassen.

    Antworten
    • Evi Dent
      Evi Dent sagte:

      “Beim letzten Wahl-„Sieg“, der nur in der Koalition zur Regierung führte, schwenkte der CDU-Kanzleramts-Minister ein schwarz-rot-goldenes Mini-Fähnchen.
      Das nationale Menetekel dauerte nur 2 Sekunden, dann hatte Merkel ihm das Fähnchnen aus der Hand gerissen.”

      Es war der Gesundheitsminister Herrmann Gröhe. Das macht es trotzdem nicht besser. Das Video stammt übrigens bereits aus der vorletzten Bundestagswahl.
      Die angewiderte Mimik der Kanzlerin bestätigte das “gerne und gut leben” . Was mich mindestens genauso schockiert ist das herzhafte Lachen und Klatschen des der Fahne beraubten Ministers.

      Wer anfängt die Auswanderungsfrage zu vertiefen stösst bald auf das fein gewobene Steuernetz . Da bleibt noch lange Zeit deutsche Steuerpflicht erhalten. Und mittellos auswandern aus Deutschland sei niemandem empfohlen, während mittelloses Einwandern derzeit problemlos möglich ist. Genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Ich behaupte, für einen nennenswerten Anteil derer, die raus aus Deutschland wollen ist die Steuerkeule ein schlagendes Argument.

      Die Kanzlerin streut weiter mit ihrem zwangsinklusiven “Wir” Sand in die Augen der Menschen. Ich persönlich mag keine Umverteilung von meinem Vermögen, welches ich für mich und meine Kinder erhalten will , hin zu denjenigen, die damit sinnbefreit das tun, was ich unter Eigenverantwortung unterlassen habe zu tun , aber selber gerne getan hätte.

      Antworten
  17. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Vorschlag von DT zur Verbesserung der Zukunftschancen in D:

    „Richtig wäre es, mehr Geld für die Entwicklung neuer Technologien bereitzustellen, ohne konkret vorzuschreiben, welche diese denn sein sollen. Auch wäre es höchste Zeit, Deutschland als Innovations- und Gründungsstandort attraktiver zu machen. Dies entspräche allerdings genau der gegenteiligen Politik: Senkung der Abgaben, Förderung der unternehmerischen Initiative und bessere Realisierung der staatlichen Aufgaben bei Infrastruktur und Bildung“.

    Gegenvorschlag:
    Auf gar nichts warten, schon gar nicht auf die „Politik“. Die Chancen nutzen, wie sie da sind. Einfach machen.

    Konkret (@ Herr Ott …):

    • Microsoft stellt „Surface-Technologie“ bereit (Hochleistungsgraphikrechner für die Aktentasche) > eine Firma setzt ihre mobile 3-D-Scannertechnik drauf > ein cleverer Handwerksmeister nutzt diese Technologie und verbindet sie mit seinem traditionellen Tischlerhandwerk und dem immer schon vorhandenem Designinteresse > individualisierter „Sanierung-Stiegenbau“, überregional organisiert, schnell und kostengünstig. Stärke + Innovation = Fünfzehn Mann, die sich vor Aufträgen nicht retten können …

    • Effiziente „Klimaschutztechnologien“ sind längst vorhanden > ein erfahrenes Ingenieurbüro fügt sie zu einem sinnvollen Konstrukt zusammen > Bauherr/ ev. Stiftung lässt sie in einem (Pflegeheim-) Neubau realisieren > Ergebnis: niemand muss frieren, bestes Wohn- und Raumklima, niedrige Betriebskosten, 53% Eigenstromversorgung p.a. einschließlich eMobilität + „Reste“-Einspeisung in öffentliche Netz > Refinanzierung auf Dauer gesichert. Übrigens: habe selten so ein entspanntes Pflegepersonal gesehen … scheint gutes Betriebsklima zu geben. Als Nebeneffekt eine andere Art von „Klimaschutz“.

    Es könnten zig-tausende solcher Macher-Beispiele aufgeführt werden, sicherlich auch einige, wo’s schiefgelaufen ist. Solche, auch menschlichen, Risikoschicksale sollten gut abgesichert werden, damit möglichst Viele es wagen, die realen Chancen aus dem laufenden Transformationsprozess konsequent zu nutzen, anstatt darüber zu lamentieren, nach irgendwohin auszuwandern. Vertane Zeit.

    @ Tobias W. – Sie gehören zu den Auswanderern, die wir benötigen für den Aussenblick. In allen Zeiten war es so, dass die „Wandergesellen“ und „Kaufleute auf Wanderschaft“ durch ihre Erfahrungen für Innovationen in heimatlichen Gefilden gesorgt haben. Sie trugen dazu bei, dass Verbindungen rund um den Globus entstanden, die durch die persönlichen Bindungen über Jahre und Jahrzehnte tragfähig waren.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      >Gegenvorschlag:
      Auf gar nichts warten,…>

      Wieso GEGENvorschlag?

      Ich plädiere doch nicht fürs Warten.

      Ich plädiere dafür, dass die Politik anders handelt.

      Dies ist notwendig, weil der Staat ein immens wichtiges Wirtschaftssubjekt ist, schließt aber nicht aus, dass andere, Akteure der Privatwirtschaft, nicht so schnell wie möglich Chancen nutzen sollen.

      Allerdings sollte sich jeder gut überlegen, ob es welche für ihn gibt.

      Wer welche erkennt, sollte in der Tat einfach machen – jedenfalls so einfach, wie es hierzulande im Rechts- und Bürokratendschungel möglich ist.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        Leider ein Tippfehler: DT sollte DS heißen (Daniel Stelter). Dann passt es schon mit dem Gegenvorschlag. Vielleicht bei nächster Gelegenheit mehr zu dem Thema, nach >150 Beiträge liest es eh keiner mehr.

  18. Martin1
    Martin1 sagte:

    Ein sicher sehr guter Artikel mit vielen zutreffenden Aussagen.

    Andererseits ist leider auch dieser Autor vom CO2-Virus befallen.
    Das erinnert an des Kaisers neue Kleider, anstatt zuzugeben, dass CO2 gar keinen Einfluss auf Wetter und Klima hat.
    Aber wenn es ja “jeder” sagt, dann wird es schon stimmen, gell?

    Antworten
  19. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Der Beitrag wurde als „polemisch“ abgelehnt.>

    Erst einmal finde ich es bemerkenswert, derart offen die ablehnende Meinung einer nicht ganz unbedeutenden Publikation öffentlich zu machen.

    Was auch immer die Gründe dafür sein mögen, sie öffentlich zu machen, die Frage ist demnach aufgeworfen:

    Ist der Beitrag polemisch oder nicht?

    Meine Meinung:

    Er ist eindeutig polemisch.

    Dies nicht mit allen seinen Behauptungen, aber hinreichend vielen, um den Beitrag so nicht zu veröffentlichen in einem Blatt wie die Wirtschaftswoche.

    Begründung:

    >Statt eines Politikwechsels deutet sich ein beschleunigtes „Weiter-so“ an. Grund genug, Zuflucht im Ausland zu suchen>

    Diese Aussage ist polemisch, weil „Grund genug“ implizit meint, dass es zwecklos ist, in Deutschland zu bleiben und zu versuchen, diesem „Weiter-so“ im Land entgegenzuwirken. Es ist nicht gesagt, dass ein Entgegenwirken zu keiner Änderung führt.

    Wenn die Aussage sowie die Überschrift „Raus aus Deutschland“ nicht polemisch sein sollten, dann hätte Dr. Stelter sich die Frage zu beantworten, die Ondoron an ihn gestellt hat: Wohin gehen Sie?

    >SPD und Union haben es verdient, vom Wähler abgestraft zu werden>

    Das ist polemisch, weil diese Parteien in der Vergangenheit in der Regierung nichts anderes getan haben als weitgehend ihrer Programmatik entsprechend Wählerwünsche zu erfüllen – und deshalb auch eine Mehrheit erhalten haben.

    Da sie nun aber mehrheitlich andere Wünsche haben, werden sie anders als in der Vergangenheit wählen.

    Das hat mit „es verdient zu haben, abgestraft zu werden“ nichts zu tun.

    >„Wir wollen auch eine Zukunft haben“, ganz so, als würde der Klimawandel Deutschland demnächst unbewohnbar machen.>

    Das „ganz so“ ist polemisch, weil eine Zukunft haben zu wollen, etwas anderes ist als eine demnächst eintretende Unbewohnbarkeit abwenden zu wollen.

    Soweit ich weiß, hat niemand, der bei Verstand ist, beides je in einen Zusammenhang gebracht.

    >Wir müssen uns darauf einstellen, dass Deutschland sich noch mehr in Richtung einer grün gefärbten „DDR 2.0“ bewegt.>

    Das ist polemisch, weil „DDR 2.0“ unterstellt, dass wir uns auf die Dauerdiktatur einer Partei einstellen müssen (!). Das müssen wir nicht in einer Demokratie. So wie Parteien in der Vergangenheit abgewählt worden sind, können sie das auch in der Zukunft werden. Die Grünen sind keine Ausnahme.

    Die Wirtschaftswoche hat gutes Urteilsvermögen gezeigt.

    Übrigens:

    Man kann selbstverständlich polemisch sein, mitunter sollte man es auch.

    Man kann aber nicht damit rechnen, dass andere die Polemik teilen und sie verbreiten.

    Kurzum:

    Kein Grund zur Aufregung.

    Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      Herr Tischer, ich finde Ihre Analyse zutreffend. Ich möchte noch einen wichtigen Punkt zur der Aufforderung zum Auswandern ergänzen. Die Aufforderung ist polemisch, weil sich dadurch in D nichts verbessert und Herr Stelter seine eigene Aufforderung ignoriert (Frage von Ondoron) . Nur hierbleiben und eigene Überzeugungen vorleben kann unsere Werte bewahren.
      Wer auswandert wird zu einem “Anywhere” und schwächt die “Somewheres”. Zu dem Buch von David Goodhart siehe z.B. hier:
      https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/1131-7-juni-2019

      Antworten
      • Eva Maria Palmer
        Eva Maria Palmer sagte:

        @ Ulrich Remmlinger

        Wandert Dr.Stelter wirklich aus?
        Hoffentlich!

        Das wäre zwar ein großer Verlust, nicht nur für uns im Blog, sondern für das gierige Finanzamt und die Lügenpresse, die dank Zensur keine lesenswerten Beiträge von Dr.Stelter mehr erhalten wird.

        Dr.Stelter wird uns in der Schweiz (z.B.) genauso erhalten bleiben und tolle Bücher schreiben, genauso wie der verfemte Herr Sarrazin, der sich mit seinen wahrheitsgemäßen Aussagen in dem schwarz -grün-rot-links versifften Land mit seinen links-roten Antifa-Schläger-Terroristen sicher auch nicht ansatzweise wohl fühlt.

        Mein Gott, was haben die “Birne” und sein “Mädchen” in Tateinheit mit den rot-grün-linken Polit-Nieten innerhalb der letzten 30 Jahre aus unserem schönen prosperierenden Land gemacht?

        Eine künftig hoch muslimisierte DDR 2.0 mit vielen Millionen illegalen und unqualifizierten Zuwanderern, von denen ein Großteil lebenslang in unserer sozialen Hängematte liegen wird und die Sozialsysteme vernichten werden, in der Pleite-, Transfer- und Schulden-Union mit inkompatibler Gemeinschaftswährung.

        Wenn dann, mein Gott, der Supergau eintritt, und wir von Grün, Rot und Links regiert werden, werden wir ein Schmarotzer-Sozialparadies mit bedingungslosem Grundeinkommen haben, deindustrialisiert mit dem programmierten Versagen aller notwendigen volkswirtschaftlichen Systeme.

        Spätestens dann werde ich auch diesen Katastrophen-Staat verlassen müssen.

  20. Tobias W.
    Tobias W. sagte:

    Ich bin bereits 2016 in die USA ausgewandert.

    Mein Gründe:

    * Deutlich höheres Lohnniveau und bessere Karrieremöglichkeiten
    * Deutlich niedrigere Einkommenssteuern
    * Deutlich niedrigere Sozialabgaben
    * Hoher Lebensstandard für mich und meine Familie, in vielen entscheidenden Bereichen höher als in Deutschland

    Dass es für gut ausgebildete junge Menschen attraktiv ist, Deutschland zu verlassen ist schon seit Jahrzehnten so – Jahrzehnte in denen wir durch Union, SPD und FDP schlecht regiert wurden. Die Grünen sind in der Gleichung kein neuer Faktor. Jetzt so zu tun, als ob alleine die Aussicht auf eine grüne Regierung Anlass zum Exodus ist: ja, das ist polemisch.

    Und dann die Punkte im Beitrag:

    * Eigentumsverständnis/Enteignungen – in Deutschland gibt es doch bereits eine etablierte politische Kultur, in der Enteignung selbstverständlich ist. Statt bei Vermögen oder Vermögensverkehr wird massiv bei Einkommen aus Arbeitsleistung enteignet. Eine Steuer- Abgabenlast von bis zu 50% auf Einkommen aus Leistung ist eine Enteignung. Leistungsfeindlicher kann man keine Politik machen. In dem Sinn sollte es auch nicht darum gehen über politische Richtungsideologien mit Kampfbegriffen wie Enteignung zu streiten, sondern darum, wie man die Soziallast fairer verteilt. Es kann nicht sein, dass Einkommen aus Arbeitsleistung einseitig hoch belastet (=enteignet) wird, während es ein politisches Tabu bei der Belastung von Vermögen und Vermögensverkehr gibt, obwohl nichts ungleicher in Deutschland verteilt ist, als Vermögen und Vermögensverkehr. Das ist vollkommen absurd und treibt die leistungsfähigen aus dem Land – und zwar seit mehr als einem Jahrzehnt und nicht erst wenn die Grünen an der Macht sind.

    * Klimawandel: “… als würde der Klimawandel Deutschland demnächst unbewohnbar machen.” In den gemäßigten Klimazonen Mittel- und Nordeuropas werden wir nicht mit einer vollständigen Entziehung unserer Lebensgrundlage rechnen müssen. Allerdings ist es doch ein bisschen komisch den Klimawandel nur aus der Perspektive Deutschlands zu begreifen, wenn man gleichzeitig zur Auswanderung aus Deutschland aufruft, finden Sie nicht? Und auch in Deutschland werden die Auswirkungen des Klimawandels immer teurer: Ernteausfälle, Sturmschäden, Überflutungen und mehr! Der ungebremste Klimawandel, auf den wir zusteuern, ist ein Apokalypse-Szenario – wer das immer noch nicht begreift, muss von Mehrheiten die es begreifen aus der Politik verdrängt werden. Der ungebremste Klimawandel wird hunderten Millionen, wenn nicht einigen Milliarden in anderen Regionen der Erde die Lebensgrundlage entziehen. Diese Menschen werden dann entweder krepieren (in Konflikten um Lebensgrundlagen, Hungersnöte, Epidemien usw.) und/oder sich massenhaft in Richtung unserer Klimazone auf den Weg machen. Wer meint, eine Million Flüchtlinge im Jahr aus der zweiten und dritten Welt seien ein Problem, der kann sich auf ein vielfaches einstellen. Der Klimawandel stellt die größte geopolitische Bedrohung unserer Sicherheitslage dar. Das versteht sogar das US Militär so, sowie alle anderen US Behörden, die sich am National Climate Assessment Bericht mit Forschungsergebnissen und Beurteilungen beteiligen.

    Und aus meiner persönlichen Sicht: ich lebe an der US Westküste im Bundesstaat Washington. Wir hatten die letzten beiden Sommer (Rekordsommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung) alleine im Bundesstaat Washington über 1000 Waldbrände. Inklusive der Waldbrände in British Columbia und einem Wind aus dem Norden sorgte das über Wochen für einen mit Asche und Rauch zugezogenen Himmel ohne freie Sicht auf die Sonne – eine Luftqualität wie ich sie das letzte Mal in Shenzhen oder Peking vor 8 Jahren erlebt habe. Wer meint, die Industrieländer kommen glimpflich davon, irrt sich gewaltig.

    Dass es keinen Zweifel an dem Apokalypse-Szenario gibt, zeigen auch die Einschätzungen der großen Rückversicherer, wie der Swiss Re oder der Münchner Rück. Die haben sich schon in ihren Risikoeinschätzungen vor mehr als 10 Jahren auf die Apokalypse-Szenarien eingestellt. Wenn man wirtschaftsgläubig ist und der überwältigenden Mehrheit der wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Klimaforschung nicht glauben will, dann hilft vielleicht ein Blick auf die Risikobewertungen der Rückversicherer.

    Und dann bleibt noch: “Wie schon beim Waldsterben, das sich dank der technologischen Maßnahmen nicht eingestellt hat setze ich auch beim Thema Klimawandel auf die Innovationsfähigkeit des Menschen. Vermutlich werden schon bald neue Technologien in der Lage sein, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu reduzieren.”

    Herr Stelter, erklären Sie doch bitte mal “vermutlich” oder “schon bald”.

    Fakt: es gibt keine skalierbare Technologie im Markt um den CO2 Gehalt in der Atmosphäre ohne Absenkung der Emissionen zu verringern. Und selbst wenn so etwas in Entwicklung ist, bleibt keine Zeit mehr das in den Markt zu bringen, wenn man das 2 Grad Celsius Ziel nicht überschreiten will – oder in anderen Worten: wenn man kein Apokalypse-Szenario haben will. Der wissenschaftliche Konsens ist, dass wir bei gleich bleibendem CO2 Ausstoß den Point-of-No-Return in weniger als 10 Jahren überschritten haben. Wie lange dauert es industrielle Anlagen in hoher Zahl global zu genehmigen, bauen und in Betrieb zu nehmen? Es ist ja nicht so, als ob man damit einen Schalter umlegt, mit dem plötzlich das Problem gelöst ist.

    Und die Ausrede der Nichtstuer “eine technologische Lösung wird vom Himmel fallen” hören wir seit mehr als 20 Jahren. 20 Jahre, in denen nichts passiert ist, um das Problem zu lösen. Da vertraue ich lieber auf den breiten, wissenschaftlichen Konsens!

    Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      @ Tobias W.
      nach 3 Jahren in den USA hängen Sie immer noch regelmäßig in deutschen Blogs herum!!
      Fühlen Sie sich in den USA nicht heimisch? Können Sie dort nicht Fuß fassen? Vermissen Sie deutschsprachigen Kontakt?
      Wenn man wirklich auswandert, dann stürzt man sich mit Haut und Haaren in die neue Kultur und hat keine Zeit für deutsche Blogs. Sie erscheinen dagegen wie die Türken in D, die in ihrer türkischen Kultur verhaftet bleiben und sich nicht integrieren wollen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Ulrich Remmlinger

        Hier stimme ich Ihnen nicht zu.

        Man kann sich irgendwo sehr gut integrieren und DENNOCH eine Verbindung halten wollen zu der Gesellschaft, die einen geprägt hat.

        Ich habe jahrelang im Ausland gelebt und auch einen derartigen Bezug aufrechterhalten, allerdings nicht durch Bloggen, das es damals noch nicht gab.

        Das Thema hatte ich vor einiger Zeit mit Tobias W. unter den Begriffen „Identität“ und „Heimat“ hier am Blog diskutiert.

        Unabhängig davon finde ich, dass die Beiträge von Tobias W. interessant sind, weil seine Außensicht auf Deutschland ein Maßstab ist, an dem man eigene Ansichten überprüfen kann.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Herr Remmlinger,

        ich bin als Kind und Jugendlicher durch die berufliche Tätigkeit meines Vaters auch über längere Zeit im europäischen Ausland aufgewachsen. Das hat mich nicht weniger Deutsch gemacht als Sie. Genauso bleibe ich ein Deutscher Staatsbürger im amerikanischen Ausland. Mit politischem Interesse, mit Meinungsfreiheit – und mit Wahlrecht. Ganz richtig. Meine Frau und ich werden mit Sicherheit an den nächsten Bundestagswahlen teilnehmen und unsere Stimmen den Grünen geben. :)

        Und weil wir beim Thema Auswanderung, Einwanderung und Integration sind: Ihr Integrationsverständnis ist auch einer der Gründe warum gut qualifizierte Migranten einen Bogen um Deutschland machen und nur der Bodensatz der Migration in Deutschland hängen bleibt. Ihr Verständnis von Integration gleicht mehr Assimilation als Integration. Ich bin hier in den USA gut integriert, sowohl im Berufsleben als auch im privaten Umfeld. Das heißt aber nicht, dass ich hier nicht Deutsch sein kann und dass das nicht geschätzt wird. Im Gegenteil. Das Neben- und Miteinander der verschiedenen Einwandererkreise funktioniert hier in den USA reibungsloser als die verkrampfte Leitkulturdebatte in Deutschland – Stichwort Melting Pot. Explodiert bei dem Wort Ihre ideologische Schlagader?

        Der “Melting Pot” ist auch ein entscheidender Faktor dafür, dass es die besten aus Europa, Asien und Südamerika in die USA zieht und nicht ins muffige Deutschland, wo sich Leute wie Jens Spahn darüber beschweren, dass Kellner in Berlin ihre Gäste in Englisch bedienen.

        Beste Grüße aus Redmond!

      • Ulrich Remmlinger
        Ulrich Remmlinger sagte:

        @ Herrn Tischer
        Ich gebe Ihnen zum großen Teil recht Herr Tischer. Ich habe den Kommentar im Affekt geschrieben. Ich hätte mich genauso geärgert, wenn ein Amerikaner mir ständig von außen erzählt, was wir in D hier alles falsch machen. Ich verstehe unter einem Auswanderer etwas anderes als unter einem Expat.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “Meine Frau und ich werden mit Sicherheit an den nächsten Bundestagswahlen teilnehmen und unsere Stimmen den Grünen geben. :) Beste Grüße aus Redmond!”

        Wie gut Sie es mit uns meinen! Sie stimmen für die Klimahysteriker, die in Deutschland die Steuern massiv erhöhen und unsere Industrie massiv schädigen wollen und machen es sich derweil in Washington State gemütlich, wo Sie von den negativen Konsequenzen Ihres Wahlverhaltens geschützt sind.

      • Ulrich Remmlinger
        Ulrich Remmlinger sagte:

        @ R. Ott
        Herr Ott, eine ähnliche Bemerkung lag mir auf der Zunge. Ich habe mich nur beherrscht, weil ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen wollte.
        Herr T.W. ist ein Musterbeispiel für die “Anywheres”.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        “Anywhere”, lustiger Begriff.

        Vielleicht gäbe es nicht so viele deutsche Anywheres im Ausland, wenn in Deutschland vernünftige Politik gemacht würde… Laut OECD sind es mittlerweile mehr als 3,2 Millionen hoch qualifizierte, erwerbstätige Auslandsdeutsche – zum Vergleich: in Deutschland kann man von nicht mehr als 15 Millionen Nettosteuerzahlern ausgehen. Nennt die Expats wie Ihr wollt, das ist vollkommen egal. Aber jeder der aus Deutschland geht, hinterlässt eine Steuerlücke, die Ihr ausbaden müsst.

        Und zum Thema Auswandern versus Expat: Beides ist für mich vereinbar. Wir werden nicht nach Deutschland zurückkehren. Das zwingt mich aber nicht meine deutsche Staatsbürgerschaft abzugeben – auch nicht langfristig. Selbst wenn ich hier die US Staatsbürgerschaft annehmen werde, kann ich dennoch meine deutsche Staatsbürgerschaft per Beibehaltung behalten.

        Und warum sollte ich nicht in Deutschland als Auslandsdeutscher von meinem Wahlrecht Gebrauch machen? Wen ich wähle – darauf haben Sie in Deutschland genauso wenig Einfluss wie in den USA. Wozu also die Aufregung? :)

    • Axel
      Axel sagte:

      @Tobias W.

      Sind Pflanzen nicht CO2 Speicher? Wie wärs denn mal mit global ausgedehnten Aufforstungsprogrammen?
      Auch die riesigen Flächen des abgeholzten Regenwaldes ständen zur Verfügung, auch wenn dies bei den ausgelaugten Böden und dem Widerstand der lokalen “Wirtschaft” ein sehr schwieriges Unterfangen wäre…

      Antworten
      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Das hätte man dann schon vor 20 Jahren machen müssen, als die Ursachen und Mechanismen des Klimawandels längst ausreichend erforscht waren.

        Jetzt ist es für solche langfristigen Feigenblatt Maßnahmen einfach zu spät.

      • Peter Pan
        Peter Pan sagte:

        „Zu spät“? Warum das?

        Aufforstung wäre eine Massnahme, die eine Reduktion des CO2 bewirken würde. Dauert halt ein Weilchen. Das Thema wird zum Beispiel in diesem hervorragenden Podcast angesprochen:

        https://forschergeist.de/podcast/fg066-klimaneutralitaet/

        Die Grössenordnung einer solchen Aufforstung ist im Augenblick sicher nicht durchsetzbar. Entsprechend der Mengen an Öl und Kohle, die wir in den letzten 100 Jahren verbrannt haben, wird es auf absehbarer Zeit als alleinige Massnahme auch nicht ausreichen. Prof. Rademacher äussert sich auch zur Frage, welche Konsequenzen es voraussichtlich nach sich zieht, wenn in den kommenden Jahren 3 bis 4 Milliarden Menschen zu unserem Lebensstil aufschliessen wollen.

      • Contumax
        Contumax sagte:

        @Axel, @Tobias W.
        Die F.A.Z. veröffentlichte am 25. Juni 2003 eine Satellitenaufnahme (Umweltsatellit Envisat, kontinuierliche Echfarbenfotografien) der Kontinente und Weltmeere unter der – heute sicher als polemisch geltenden – Überschrift: “Ungetrübt und unverfälscht: Ein gelungener Schnappschuss vom florierenden globalen Garten”. Einige dem Begleittext entnommene Sätze als Zitat: (…) Über die Jahre hoffen die europäischen Forscher damit einen realistischen Eindruck vom “ökologischen Betriebszustand” der Erde zu bekommen. Die jüngsten Erfahrungen zeigen, daß sich dieser Zustand rapide ändern kann. So ergaben die von amerikanischen Satellitenforschern unlängst veröffentlichten Ergebnisse, daß die Erde global gesehen deutlich vegetationsreicher, sprich: grüner, geworden ist. Um rund sechs Prozent ist die Nettoprimärproduktion in den achtziger und neunziger Jahren gestiegen. Allein im tropischen Amazonasgebiet soll die Biomasse allen Abholzungen zum Trotz um sage und schreibe 42 Prozent zugenommen haben, angefacht nicht nur wie die Forscher in der Zeitschrift “Science” berichteten, von einer sukzessive wärmer werdenden Atmosphäre und durch den Düngeeffekt einer zunehmend kohlendioxyd- und stickstoffhaltigen Luft. Entscheidend war offenbar auch eine spürbare Abnahme der Wolkenbedeckung über dem Amazonasgebiet. Die Folge ist, daß mehr von dem wachstumsfördernden Sonnenlicht die Vegetation erreicht und daß ungetrübte Fernaufnahmen über wolkenfreiem Himmel wie diese leichter möglich sind.“
        Das lasse ich wegen fehlender, eigener Expertise umkommentiert; der Leser erhält jedenfalls einen Eindruck von der Komplexität der zwischen dem Planeten und seiner Atmosphäre ablaufenden, wechselwirkenden Prozesse.

        @Tobias W.
        “Das hätte man dann schon vor 20 Jahren machen müssen, als die Ursachen und Mechanismen des Klimawandels längst ausreichend erforscht waren.
        Jetzt ist es für solche langfristigen Feigenblatt Maßnahmen einfach zu spät.“

        Hier ein Beispiel für eine 6,2-Milliarden-$ Feigenblatt-Maßnahme:
        (https:)//blog2help.com/2017/07/indien-pflanzt-fuer-62-mrd-baeume-und-knackt-einen-pflanzrekord-nach-dem-anderen.html
        M. W. gibt es derartige, private und staatliche Langzeitprojekte auch in anderen Ländern; zum Schluß ein wenig Polemik: ein vergleichbares Projekt gibt in Deutschland wohl noch nicht –, wenn man von subventionierten Windradpflanzungen in z. Teil geschützten Waldarealen einmal absieht.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Peter,

        zu spät, weil zur Erreichung des 2 Grad Ziels nur noch wenige Jahre bleiben. Wird das 2 Grad Ziel nicht erreicht, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es danach egal ist welche Maßnahmen wir ergreifen, die Erdatmosphäre wird sich dann in einer Spirale trotzdem weiter erhitzen und wir werden mit viel höheren Folgeschäden rechnen müssen, bis hin zur Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche in denen heute hunderte Millionen Menschen leben. Das jedenfalls ist der Konsens der Wissenschaft – und nebenbei bemerkt findet sich das auch alles im National Climate Assessment der US Regierung (Ja, die Ironie!), die vor den Folgen für die USA warnt (Kriege/Sicherheit, Flüchtlinge, direkte Umweltschäden in den USA usw.). Der Bericht ist lesenswert und macht nachdenklich.

        Peter, es gibt zwei Sorten von Patienten. Von 100 Fachärzten, stellen 97 bei Ihnen Krebs im Endstadium fest, 3 sagen Sie sind vollkommen gesund. Sie sind starker Kettenraucher, die 3 Ärzte, die Ihnen Gesundheit bescheinigen bringen auch den Krebs nicht mit der Zigarette in Verbindung. Eine Mehrheit der Ärzte sagt Ihnen, wenn Sie jetzt sofort mit dem Rauchen aufhören und eine schmerzhafte Krebstherapie beginnen, haben Sie eine Überlebenschance. Wie verhalten Sie sich?

      • Peter Pan
        Peter Pan sagte:

        > Peter, es gibt zwei Sorten von Patienten.

        Das ist mir viel zu „binär“, viel zu schwarz-weiss gedacht.

        Es ist nicht erforderlich, dass Sie mich vom wissenschaftlichen Konsens zum anthropogenen Klimawandel überzeugen. In dem Punkt bin ich ganz bei Ihnen. Des Weiteren bin ich überzeugt, dass sich die sogenannten Erneuerbaren in Verbindung mit unterschiedlichen Speichertechnologie in den nächsten 15 Jahren durchsetzen werden. Die AKWs werden vermutlich länger laufen müssen, als zum jetzigen Zeitpunkt geplant. In meinen Augen hat das Abschalten der KKWs absolute Priorität.

        Ich bin also vorsichtig optimistisch was die technologische Seite angeht.

        Ein „Krebs im ENDstadium“ ist in keiner Weise damit zu vergleichen und wäre m.E. auch nicht kurativ, sondern palliativ zu behandeln, aber das nur am Rande. ;-)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “Wird das 2 Grad Ziel nicht erreicht, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es danach egal ist welche Maßnahmen wir ergreifen, die Erdatmosphäre wird sich dann in einer Spirale trotzdem weiter erhitzen und wir werden mit viel höheren Folgeschäden rechnen müssen, bis hin zur Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche in denen heute hunderte Millionen Menschen leben. Das jedenfalls ist der Konsens der Wissenschaft”

        Oh mein Gott, wir werden alle sterben!

        Was kommt eigentlich raus, wenn man die Klimamodelle mit den Daten von vor 20 Jahren füttert und dann laufen lässt? Auch eine ganz gefährliche “Erhitzungsspirale”, in der wir alle 20 Jahre später, also jetzt, schon längst weggeschmolzen sein müssten? Oder werden die Ergebnisse dann vor Veröffentlichung entsprechend “angepasst” weil es ja politisch nicht opportun wäre wenn sich die angeblich so seriösen Modelle als alarmistischer Schwachsinn ohne Vorhersagekraft herausstellten?

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Tobias W.

      Sie nennen Gründe für Ihre Auswanderung.

      Ich ersehe daraus, dass der höhere Lebensstandard in USA der ausschlaggebende, wenn nicht sogar einzige Grund ist, warum Sie ausgewandert sind (wenn man Lohnniveau, Steuern und Sozialabgaben einmal unter Lebensstandard subsumiert).

      Damit ist, was Sie betrifft, nichts Negatives zu verbinden, eine Wertung ist nicht angebracht.

      Das gesagt, meine ich, dass man gute Gründe haben kann, TROTZ – wie Sie meinen – jahrzehntelanger SCHLECHTER Regierung nicht auszuwandern, auch wenn man es mit der Besserstellung könnte, die Sie offensichtlich für sich und Ihre Familie erreicht haben.

      Eine Gesellschaft hat Qualitäten, die negativ oder positiv auf die individuelle Befindlichkeit wirken.

      Ich will nicht auf den USA herumhacken, um Deutschland hochzujubeln.

      Es darf aber schon gesagt werden, dass die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft bis zur Vereinigung und danach die gesamtdeutsche eine hohe Stabilität aufgewiesen haben.

      Das kann nicht jede für sich behaupten und kann ein wesentlicher Grund sein, nicht auszuwandern.

      Zweifel sind allerdings angebracht, ob unsere Gesellschaft stabil bleibt.

      Schon heute ist sie es nicht mehr so, wie sie es in der Vergangenheit war.

      Deshalb wird das Auswandern hierzulande vermutlich vermehrt auf die Tagesordnung kommen.

      Antworten
      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Die Zahlen zum deutschen Wanderungssaldo zeigen das ja schon in den letzten Jahren. Für 2016 und 2017 sind zusammen netto mehr als 215.000 deutsche Staatsbürger ausgewandert. 2017 gab es einen Netto-Zuzug von weniger als 8.500 Menschen aus dem Nicht-EU Ausland, die sich entweder für eine Forschungstätigkeit oder die Blue Card qualifiziert haben (=also einen in Deutschland anerkannten akademischen Titel nachweisen mussten).

        Das Problem ist doppelt tragisch: Deutschland verliert jedes Jahr zehntausende Deutsche und lockt kaum hochqualifizierte aus dem Ausland an. Und wiegesagt, das läuft schon lange so ganz ohne einen grünen Bundeskanzler.

    • ruby
      ruby sagte:

      Tobias, ihre Apokalypsebeschreibung soll geglaubt werden, was Sie durch Wahrheit einer Metaphysik behaupten.
      Vegetationszonen sind Erdgeschichtsbestandteil. Menschen haben und werden immer in diesen sich verändernden Umweltbedingungen leben. Ihr Glaube, daß Technik ein “Waldsterben” gestoppt hat und der Mensch “Klimawandel” stoppen kann beschreibe ich als Anmaßung.
      Und nun zu den 7 Milliarden Menschen.
      Meinen Sie, jeder einzelne ist für die restlichen verantwortlich? Ich sehe das nicht so, ich bin für das, was ich selber in meiner Umwelt bewirken kann, zuständig. Sie sehen, wie in China Geburten und Lebensverhältnisse reguliert werden.
      Sie suchen Ihre Freiheit und geben hier den Caretake der Welt.
      Bildung ändert die Natur nicht. Die Natur wird immer den Menschen zerstören, sie war vor uns da und sie nach uns verglühen und sich in andere Zustände transformieren. Ihre Mehrheitsgläubigkeit mache ich mir nicht zu eigen, Sonnenblumen die wesentlich über das Feld hinauswachsen sind ein normaler Zustand. Sie sind ein Prinzip der Suche nach Lebensraum. Aber es ist eine begrenzte Zeit. Wir alle sind Systembestandteile aber für eine begrenzte Zeit. Sie werden dieses universelle Daseinsprinzip begreifen müssen, wie alle.

      Antworten
    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      Vielen Dank für die sehr interessanten Einblicke, gern mehr davon!

      Eine Sache würde mich interessieren: für mein Einkommensniveau (inkl. AG-Anteil) habe ich einmal durchgerechnet, was in den USA netto raus kommen würde. Zur Vergleichbarkeit habe ich dem US-netto den durchschnittlichen US Krankenkassenbeitrag abgezogen, welchen ich selbst tragen müsste, und die Rentenkassenbeiträge in Höhe der deutschen Abgaben (AG und AN-Beitrag) abgezogen, welche in beiden Ländern steuerbegünstigt sind und mir direkt zugute kommen (und sich nur in der Anlageform unterscheiden).

      Im Ergebnis bin ich auf en ähnliches Netto gekommen, bin in beiden Fällen krankenversichert und lege den selben Betrag für die Rente zurück.

      Habe ich irgendwas übersehen, oder ist die Abgabenlast in den USA tatsächlich nur günstiger, wenn man manche Leistungen nicht in Anspruch nimmt?

      Antworten
      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Christian,

        Es gibt einige Tücken in Ihrem Vergleich.

        Ich habe ja heute einen neuen Begriff gelernt – “anywhere”, hier also meine “anywhere” Perspektive:

        1.) Lohnniveau

        Ihre Arbeitskraft (vor allem, wenn Sie eine akademische MINT/STEM Ausbildung haben) ist in den USA wesentlich mehr wert als in Deutschland. Sie sollten in den USA bei gleicher Tätigkeit, Qualifikation und Verantwortung mindestens von 1,5 Mal so viel Brutto Gehalt (währungsbereinigt) ausgehen. Ich bin für den gleichen Arbeitgeber in der gleichen Position, im gleichen Team, mit dem gleichen Manager von Deutschland in die USA gegangen und der amerikanische Arbeitsvertrag bescherte mir unmittelbar 1,5 Mal so viel Einkommen. Nach drei Jahren USA in der gleichen Firma verdiene ich mittlerweile 2,5 Mal so viel mein letztes Gehalt in Deutschland. Der gleiche Arbeitgeber in Deutschland hätte gar keine Stellen in der Organisationshierarchie außerhalb der deutschen Unternehmensleitung mit einem solchen Gehalt. Und innerhalb der Mutter in den USA ist noch viel Luft nach oben. Schauen Sie sich doch mal bei https://www.glassdoor.com um, um einen Eindruck zu bekommen.

        Ihr Ziel bei diesem Vergleich sollte sein: wo ist meine Arbeitskraft am meisten wert?

        2.) Benefits

        Die Benefits, die es zum Gehalt dazu gibt, sind in den USA deutlich ausgeprägter als in Deutschland. Mein Arbeitgeber subventioniert beispielsweise auch 150 Stunden Kinderbetreueung im Jahr, die mich mit Eigenanteil dann nur USD4 pro Stunde kosten. Dazu kommen Beiträge zu HSA/FSA Konten mit denen ich meinen Eigenanteil zur Krankenversicherung zu einem guten Teil ausgleichen kann, 401K Matching (wenn ich USD18.000 pro Jahr in die US Variante einer BAV einzahle, bekomme ich weitere USD9.000 vom Arbeitgeber), Abonnements für den öffentlichen Nahverkehr, Ermäßigungen bei Partnerunternehmen usw.

        3.) Staatliche Rentenversicherung

        Ihr Rentenversicherungsbeitrag Beispiel hinkt. Die AN und AG Anteile, die Sie zwangsweise in die RV einzahlen, sind zum Zeitpunkt Ihrer Rente weniger Wert, als das was Sie eingezahlt haben – Sie machen mit der RV immer eine negative Rendite, außer Sie sind Methusalem und schlagen die statistische Lebenserwartung für Ihren Jahrgang um 8 Jahre oder mehr. Das können Sie auch nachrechnen. Nehmen Sie die letzte Renteninformation der RV, da können Sie ablesen, welche Auszahlung Sie erwartet und wieviel eingezahlt wurde. Wie alt werden Sie müssen, bis Sie den Break-Even erreicht haben? Was ist die statistische Lebenserwartung? Und die Rechnung wäre dann noch ohne Berücksichtigung der Inflation und Opportunitätskosten.

        Die Social Benefits Beiträge in den USA sind ähnlich unrentabel. Der Unterschied ist: der Satz liegt bei der Hälfte zu Deutschland. Sie werfen also deutlich weniger Geld weg als in Deutschland und aus Ihrem Netto bleibt Ihnen mehr um echte, kapitalgebundene Altersvorsorge mit hoher Rendite zu betreiben – beispielsweise steueroptimiert über einen 401K, HSA usw.

        Ihr Ziel in diesem Vergleich sollte sein: wieviel Mittel aus meinem Einkommen (absolut und relativ) kann ich der unrentablen staatlichen Alterssicherung entziehen, damit ich mehr Mittel zur Verfügung habe, mit Rendite langfristig am Markt anlegen zu können? Mit diesem Ziel stehen Sie in den USA besser da. Das erreichen Sie in Deutschland nur, wenn Sie mit hohem Einkommen selbstständig und nicht versicherungspflichtig sind.

        4.) Krankenversicherung

        Die Krankenversicherung sollte für Sie in den USA immer eine volle Leistung des Arbeitgebers als Teil der Benefits sein. Als gefragter Arbeitnehmer mit akademischer Ausbildung sollte das auch kein Problem sein. Meine Krankenkassenbeiträge zahlt mein Arbeitgeber zu 100%. Wird in unserer Familie niemand krank, zahlen wir nicht einen Cent dazu (und machen sogar noch Gewinn, weil wir HSA/FSA nutzen). In Anspruchnahme der Versicherung tragen wir einen Eigenanteil. Die ersten USD3.500 zahlen wir voll aus eigener Tasche, danach 10% der Kosten bis weitere USD3.250 erreicht sind. Mein Arbeitgeber zahlt als Teil der Benefits in einen so genannten Health Savings Account ein, aus dem ich den Eigenanteil auch bezahlen kann, meine tatsächlichen Kosten liegen also niedriger. Im direkten “out of pocket” Vergleich zahle ich hier also nie viel mehr als das was ich in Deutschland zwangsweise an die TK abgeführt habe (~EUR4.500), es ist also hier für mich nie teurer als in Deutschland.

        Im Unterschied zur TK in Deutschland bin ich hier aber Premium Patient. In Hamburg habe ich als TK Patient 30 Neurologen abtelefoniert und keinen Termin innerhalb von 3 Monaten bekommen. Hier habe ich einen Termin innerhalb der gleichen Woche. Die Versorgungsqualität ist Weltklasse.

        Viel wichtiger als alles andere ist für uns als Familie aber die Tatsache, dass es für die ABA Therapie auf die unser Sohn angewiesen ist, die besten Versorgungsangebote gibt und dass die Krankenkasse diese Leistungen voll übernimmt. So weit mir bekannt ist, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland das nicht – für uns wären das in Deutschland nach kurzen Recherchen zwischen EUR14.000 und EUR20.000 Kosten, die wir in Deutschland jedes Jahr aus eigener Tasche zahlen müssten. Das Angebot seriöser ABA Therapeuten in Deutschland scheint auch dünn zu sein (Kein Wunder, ohne KV Abdeckung gibt es keine Nachfrage). Schon aus dem Grund gibt es für uns keine Option nach Deutschland zurückzugehen.

        5.) Steuern

        Im letzten Jahr lag meine Steuer- und Abgabenbelastung bei 19% – für ein steuerpflichtiges Einkommen nach deductible mehr als 6 Mal so hoch wie das Durchschnittseinkommen in Deutschland. Das sind die Bundessteuern (federal tax). Dazu kommen eventuell lokale Einkommenssteuern. Washington State erhebt keine eigenen Einkommenssteuern, die Mehrwertsteuer liegt bei um 11%, dazu kommen um die 0,8% Grundsteuer pro Jahr (0,8% vom Immobilienwert), wir zahlen so mehrere hundert Dollar pro Monat an Grundsteuern, die dem Bezirk zustehen und zu mehr als der Hälfte direkt in das sehr gute öffentliche Schulsystem gehen.

        Es gibt in den USA viele Regionen, in denen die Steuerlast deutlich höher ist als in Deutschland, vor allem an der Ostküste oder in Kalifornien. Ein Vergleich zu Deutschland müssen Sie also auf Bundesstaatsebene machen und eventuell sogar spezielle Bezirkssteuern berücksichtigen. Einige Bezirke im Osten der USA haben beispielsweise Grundsteuern von bis zu 2% des Grundstückswerts. Wichtig ist, dass es mit der Trump Steuerreform kaum noch Möglichkeiten gibt, die lokalen Steuern über einen Betrag von USD10.000 pro Jahr (SALT) bei den Bundessteuern abzusetzen.

        Ihr Ziel sollte in diesem Vergleich sein, eine lebenswerte Gegend mit vielen guten Arbeitgebern bei niedrigen lokalen Steuern zu finden. Davon gibt es in den USA ausreichend Wahlmöglichkeit.

        Ich hoffe das hilft. Vielleicht werden Sie auch ein “anywhere”. 😉

        Beste Grüße aus Redmond.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tobias W.

        Ich will und kann Ihre detaillierte Differenzierung nicht vertiefen, meine aber, dass Grundsätzliches dazu gesagt werden muss:

        So glaubwürdig und überzeugend Ihre Darlegungen sind, sie gelten als Plädoyer für die USA und gegen Deutschland vor allem für sehr gut ausgebildete jüngere Menschen – Sie verweisen dabei ausdrücklich auf MINT/STEM -, die sich mit vergleichsweise hoher Mobilität beruflich zielorientiert engagieren.

        Für viele andere dürfte es vermutlich nicht so rosig aussehen, sonst gäbe es nicht eine derart desaströse Situation bei den Studentendarlehen.

        Dazu:

        https://studentloanhero.com/student-loan-debt-statistics/

        Selbst bei dem breiten Spektrum von Alternativen gibt es Zielkonflikte, denen man auch in USA nicht entkommen kann, wie Sie im letzten Absatz andeuten. So gibt es zwar im Silicon Valley oder in Redmond faszinierende Jobangebote, aber trotz/wegen der extrem hohen Einkommen scheinen auch die Lebenshaltungskosten sehr, sehr hoch zu sein. Das gilt wohl insbesondere für die Wohnkosten.

        Wie auch immer, Deutschland hat auch seine Stärken.

        Denn für Menschen mit einer bestimmten Einstellung lässt es sich hierzulande offensichtlich zufriedenstellend leben.

        Dazu:

        https://www.welt.de/debatte/kommentare/article194984207/Absicherung-Macht-der-Sozialstaat-die-Deutschen-lethargisch.html

        Der Artikel endet mit der Vermutung:

        „ … dass die Menschen hier daran gewohnt seien, dass der Staat sich um sie kümmern wird. Und zwar nicht erst im Notfall. Sie würden deshalb ihre Funktion, ihre Rolle in der Gesellschaft aufgeben“

        Das ist mir zu optimistisch, ich sehe das anders:

        … Sie nehmen deshalb in zu großer Zahl nicht einmal mehr eine aktiv gestaltende Rolle in der Gesellschaft an.

        Modellvorstellung in Deutschland von einem gelingenden Leben:

        Von der Kita bis zum möglichst frühen Rentenalter beim Staat, der dann auch noch gefälligst nachzulegen hat wegen „Respekt“ vor der Lebensleistung ….

        Mal ehrlich, wer will denn da noch nach Redmond.

      • Christian Hu
        Christian Hu sagte:

        Vielen Dank für den Überblick, Tobias W.!

        In den USA habe ich als Schüler gelebt, das ist aus nicht-finanziellen Gründen aber keine Option für mich. Zu den Anywheres würde ich mich trotzdem zählen :)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Die Beschreibung aus einem Spitzenjob ist sicherlich inhaltlich richtig und macht Lust aufs Aufwandern.

        Aber als “somewhere”, der “nur” einen Bachelorabschluss hat und bei einer kleinen Firma arbeitet, muss man sich auch schon einmal 5-stellig verschulden, wenn man Krebs bekommt und am Leben bleiben möchte. Ging einem Bekannten dort so.

        Diese Seiten der USA sollte man m.E. in die Gleichung aufnehmen. So sympathisch mir viele Dinge in den USA auch sind: Das Gesundheitssystem ist f.d.A. wenn man nicht für ein gutes Unternehmen mit guten Benefits arbeitet oder größeres Einkommen hat.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        @Dietmar

        Reicht der Bezug auf MINT/STEM Berufe nicht? Was passiert denn, wenn der Brain Drain von MINT/STEM Akademikern aus Deutschland in Länder wie die USA nicht abnimmt, sondern weiter zunimmt? Der deutsche Bequemlichkeits- und Fürsorgestaat den Sie beschreiben, wird durch eine kleine Zahl Nettosteuerzahler finanziert, geschätzt 15 Millionen. Davon sind wiederum nur geschätzte 8 Millionen jünger als 45 Jahre. Die OECD schätzt 3,2 Millionen erwerbstätige Auslandsdeutsche, viele davon mit hohen Bildungsabschlüssen. Wie lange wird der deutsche Sozialstaat die Illusion der Vollversorgung noch aufrecht erhalten können, wenn Leistungsträger weiter auswandern, die Zahl der Erwerbsfähigen durch die Alterung der Gesellschaft weiter abnimmt und es Deutschland nicht gelingt viel mehr als 8.500 Akademiker pro Jahr aus dem Ausland anzulocken? Und dazu kommen die Unternehmen, die in Deutschland auf MINT Akademiker als Standortfaktor angewiesen sind. Kapital war immer mobil. Wenn Unternehmen in Deutschland nicht mehr die Arbeitnehmer finden, die sie brauchen, werden Standorte ins Ausland verlegt. Dann arbeiten deutsche Ingenieure für deutsche Firmen in Ländern wie den USA.

        Das Ende der Party in Deutschland ist längst absehbar. Das war es auch schon vor Jahren, lange vor der Angst einer grünen Bundesregierung!

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Thomas,

        der Sachverhalt mit dem Krebspatienten, der sich für seine Behandlung hoch verschulden musste, macht nur unter diesen Gesichtspunkten Sinn:

        1.) Der Arbeitgeber bietet keine vollumfängliche, vollwertige Krankenversicherung als Teil der Benefits. Das ist bedauernswert. Die meisten besseren Arbeitgeber bieten guten Versicherungsschutz.
        2.) Der Arbeitnehmer hat es versäumt diese Versicherungslücke in Eigenverantwortung mit einer eigenen Versicherung zu schließen, welche die Kosten für eine Krebsbehandlung übernimmt.

        Niemand, der in den USA entweder über den Arbeitgeber oder aus eigener Tasche eine vollumfängliche Krankenversicherung hat, muss sich für die Behandlung einer Krankheit fünfstellig verschulden. Und wer einen einigermaßen guten Job hat, kann sich auch eine solche Versicherung leisten.

        Diese Eigenverantwortung kennzeichnet das amerikanische System. Die Grundsicherung in den USA ist dünner, einen Zwang zu einem vollständigen Versicherungsschutz gibt es nicht. Viele junge Leute sichern sich deswegen nicht vollständig ab und sparen an ihrer Krankenversicherung. Im Ernstfall rächt sich das.

        Und was den Bachelorabschluss angeht: ich habe selbst auch “nur” einen Diplom (FH) Abschluss, der hier in den USA wie ein Bachelorabschluss behandelt wird. Das hat mich bisher noch nie behindert.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tobias W.

        Es ist Konsens, weitverbreitet an diesem Blog und auch zwischen uns, dass das Ende der Party in Deutschland längst absehbar ist.

        Sie müssen mich daher nicht bekehren, was Deutschland betrifft.

        Mir geht es um etwas anderes:

        Das Bild, das Sie von den USA gezeichnet haben, war nicht undifferenziert und m. A. n. auch nicht falsch, aber unvollständig und damit einseitig.

        Ich will daher darauf verweisen:

        a) Es ist nicht alles Gold, was in USA glänzt.

        Die Verschuldung der Studenten, also überdurchschnittlich ambitionierter junger Menschen, ist nur als Beispiel dafür.

        b) Deutschland sichert Menschen mit einer bestimmten Lebenseinstellung eine zufriedenstellende Existenz.

        Viele dieser Menschen würden verzweifeln in USA.

        Das ist keine Verteidigung unseres Landes.

        Das war es auch schon.

        Ich meine, dass Sie dem zustimmen können.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Dietmar,

        mein undifferenziertes Bild der USA ist undifferenziert, weil es für fast alle hoch qualifizierten Zuwanderer vollkommen irrelevant ist, ein differenziertes Bild zu entwickeln. Das klingt brutal und sozialdarwinistisch, aber am Ende des Tages waren es ja eben jene “homo economicus” Beweggründe, die schon zur Zielauswahl des Auswanderungslands geführt haben – und nach denen die USA ihre Zuwanderer filtern.

        Wenn ich mit gefragten Fähigkeiten, guter Ausbildung und bester Verhandlungsposition im Arbeitsmarkt in der Lage bin, in bester Absicherung und mit hohem Gehalt in ein Land wie die USA einzuwandern und dadurch in der Lage bin mich entweder mit employer benefits und/oder in Eigenverantwortung gegen die Tücken des Lebens über den Zeitraum meines Arbeitslebens zu versichern und damit nie auf das dünne Sozialnetz der USA angewiesen sein werde, warum sollte das ein Faktor in der Betrachtung der USA als Einwanderungsland für eben jene Zielgruppe sein?

        Dass nicht jeder ein tauglicher oder willkommener Einwanderer in Zielländern sein kann, sollte ja keine Überraschung sein – es sei denn man akzeptiert eine Masseneinwanderung in die starken Sozialsysteme eines Landes wie Deutschlands.

        Und Länder wie die USA mit einer hohen Attraktivität für Einwanderer haben recht gute Filtersysteme in ihren Einwanderungsgesetzen, um sicherzustellen dass willkommene Einwanderer in Regel auch gut zurecht kommen – eben weil nach Fähigkeit/Ausbildung gefiltert wird. Die Zuwanderer, die sich für L1, H1B, andere Arbeitsvisa und letztlich Greencard qualifizieren, sind per Definition in einer besseren Arbeitsmarktposition als der Durchschnitt der erwerbsfähigen Amerikaner.

        Die Frage ist jetzt: was ist die Konsequenz für Deutschland? Wie stoppt man den Brain Drain? Wie macht man Deutschland für ausländische Akademiker attraktiv?

        Ansonsten liegen wir wohl mit unseren Argumenten auf der gleichen Linie.

        Grüße aus Redmond.

      • Martin S.
        Martin S. sagte:

        @ Tobias W.

        Beim Wechsel innerhalb der Firma fällt die Einschätzung von beiden Seiten etwas leichter, in welche Verhältnisse man wechselt. Wenn der Umzug eine Entscheidung für Jahrzehnte ist dann bleibt aber viel Spekulation dabei.

        Mein britischer Kollege war beispielsweise innerhalb des (US-) Konzerns in einer Vice-President-Position gewechselt, hat in der Boston-Area ein Haus gekauft, wollte dann aber einige Jahre später doch nach Deutschland zurück. Fazit: Verlust beim Haus wegen der eingesetzten Immobilienkrise, Verlust der deutschen Betriebsrente.

        Ich selbst war Anfang der 90er-Jahre kurzfristig der Einladung zum Vorstellungsgespräch zu einer Fremdfirma nach Kalifornien gefolgt. Das angebotene Gehalt als Forschungsleiter lag aber deutlich niedriger als das in Deutschland. Für eine solide Abwägung von Chancen / Risiken blieb wenig Zeit, es war aber beispielsweise klar, dass die Krankenversicherung an den Arbeitsplatz gekoppelt war. Ich habe damals abgelehnt, die Firma hat später Pleite gemacht.

        Es gibt aber auch einen anderen grundlegenden Punkt: Ist man jung und ohne Familie fällt es leicht, sich in ein Abenteuer zu stürzen. Mit Familie ist das nicht so einfach, da spielen andere Faktoren eine Rolle. Ich habe bei deutschen Kollegen oft erlebt, dass gerade die Frauen keinen Kontakt gefunden haben. Private Kontakte waren allgemein schwierig – zumindest an der Ostküste. Nach spätestens zwei Jahren wollten die dann wieder zurück.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tobias W.

        Ihr Entscheidung, Deutschland zu verlassen, ist nachvollziehbar aufgrund – wie Sie in wohl treffender Selbsteinschätzung bekunden – gefragter Fähigkeiten, guter Ausbildung und bester Verhandlungsposition im Arbeitsmarkt. Zudem haben Sie innerhalb einer offensichtlich hochattraktiven, expandierenden Firma gewechselt, was, wie Martin S. zu Recht feststellt, die Sache etwas leichter gemacht hat.

        Von daher argumentieren Sie KONSISTENT.

        Sie erkennen auch an, dass Ihr Auswandern nach USA nicht ein allgemeingültiges Modell sein kann.

        Damit sind wir dann wieder dort, wo Dr. Stelter angefangen hat:

        Was muss bei uns geschehen, damit Menschen wie Sie nicht auswandern?

        Offensichtlich so viel, dass man sich fragt, ob das überhaupt zu schaffen ist.

        Ich sehe nicht die Voraussetzungen dafür.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Tobias W.

        Ich denke – so genau haben wir da natürlich nicht drüber gesprochen – dass die Kosten für eine zusätzliche Absicherung zu hoch gewesen wären. Die beiden liegen sicherlich ein kleines bisschen über dem Median-Salary in den USA; aber wie gesagt, arbeiten bei kleinen lokalen Firmen und waren damals auch schon über 40. Jobwechsel – so hab ich das verstanden – gehen (gingen? Das war noch vor Obama-Care…) dann meist mit irgenwelchen Einbußen einher, weil der neue Versicherer nicht mehr alles versichert oder teurer wird, weil man älter ist oder schon mal irgendwelche Krankheiten hatte, die ausgeklammert werden.

        Da mich das interessiert, hier zumindest eine Zahl:

        “A report from the American Cancer Society Action Network looked at the costs for three extremely common cancers — breast, lung, and colorectal. According to their findings, the average patient can expect to pay anywhere between $6,000 and $10,000 per year out of pocket when premiums, deductibles, co-pays, and co-insurance were factored in. On an employer-sponsored plan, the cost was closer to $6,000. On an exchange plan, the cost is close to $10,000. For patients who need out-of-network care at any point or treatment that’s not covered by their insurance plan, these costs only get worse. […] Those costs seem high, but possibly manageable. However, U.S. News & World Report found different statistics that are way more severe. Newly approved drugs can cost up to $10,000 per month, and patients are expected to pay 20-30% of these costs. That means a year’s worth of these new drugs could take $24,000 to $36,000 out of your pocket — and that’s before health insurance premiums.”

        https://www.cheatsheet.com/health-fitness/how-much-you-can-really-expect-to-pay-for-treatment-if-you-get-cancer.html/

        Insofern ist der Fall des Bekannten wohl nicht ungewöhnlich, sondern eher durchschnittlich – für den durchschnittlichen amerikanischen Arbeitnehmer.

        Aber so oder so: Hoffen wir, dass man gesund bleibt!

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Thomas,

        Danke für die weiterführenden Infos.

        “Newly approved drugs can cost up to $10,000 per month, and patients are expected to pay 20-30% of these costs. That means a year’s worth of these new drugs could take $24,000 to $36,000 out of your pocket — and that’s before health insurance premiums.”

        Weiter oben heißt es aber:

        “According to their findings, the average patient can expect to pay anywhere between $6,000 and $10,000 per year out of pocket when premiums, deductibles, co-pays, and co-insurance were factored in. On an employer-sponsored plan, the cost was closer to $6,000.”

        Das widerspricht sich. Bei Versicherten sind die Out-of-Pocket Kosten gedeckelt. Die Deckelung setzt sich in der Regel aus Deductible (Eigenanteil) und Co-Pay zusammen. Ist die gemeinsame Eigenanteilsgrenze aus Deductible und Co-Pay erreicht, trägt der Versicherte keine weiteren Kosten.

        Auch die Summen dieser Deckelung entsprechen meiner Erfahrung. Mein Out-of-Pocket Maximum liegt bei USD6.250. Darin enthalten ist Co-Pay ab USD 3.750 bis zu den USD6.250 in Höhe von 10%. Ist der Satz höher für bestimmte Leistungen (also 20 bis 30% wie im Text), dann ist das Out-of-Pocket Maximum eben schneller erreicht.

        Letztlich haben Sie den entscheidenden Punkt genannt: es macht wenig Sinn den durchschnittlichen amerikanischen Arbeitnehmer mit einer Gruppe Einwanderer zu vergleichen, deren Zugangsvoraussetzung zum amerikanischen Arbeitsmarkt erfordert, dass sie höher qualifiziert sind und mehr verdienen – und damit besseren Zugang zu besseren Benefits zu haben.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Dietmar,

        Hier meine persönliche Meinung.

        Der Faktor Arbeit muss in Deutschland deutlich billiger werden, nicht in erster Linie für die Arbeitgeber, sondern die Arbeitnehmer. Arbeitsleistung muss sich wieder lohnen.

        Dazu müssen die Löhne rauf (darauf hat die Politik weniger Einfluss als sie zugibt) und die Steuern und Sozialabgaben runter. Bei den Sozialabgaben gibt es wenig Spielraum, die Kosten der Sozialsysteme werden steigen und auf immer weniger Versicherte geschoben. Aber bei den Steuern hat man Spielraum – nicht weil man Steuern beliebig senken kann, sondern weil man in der Betrachtung die Steuern auf andere Belastungsbasen umschichten kann und das Steueraufkommen damit stabil hält.

        Die Umschichtung sollte in erster Linie von Einkommensbesteuerung zu Vermögens- und Vermögensverkehrbesteuerung stattfinden. Was nützt mir Einkommensgleichheit, wenn damit kaum nennenswerter Vermögensaufbau möglich ist und gleichzeitig die vorhandenen Vermögen in Deutschland extrem ungleich verteilt sind?! Einkommen werden in Deutschland extrem besteuert. Vermögen und Vermögensverkehr so gut wie gar nicht. Wenn man diesen Spielraum in der Belastungsbasis nutzt, könnte man die Einkommenssteuerbelastung vermutlich so weit senken, dass die Vermögens- und Vermögensverkehrsbelastung im internationalen Vergleich trotzdem noch akzeptabel bleibt. Für die Politik wäre das ein mutiger Schritt. Weder mit der SPD, noch der Union oder FDP wäre das machbar, weil sie gerade denen die Treue hält, die einen großen Teil des Vermögens auf einen kleinen Teil der Bevölkerung vereinen (“Mittelstand”, “Hidden Champions” und andere Bullshit Begriffe). Ich traue lustigerweise am ehesten den Grünen zu, diese Kruste aufzubrechen.

        Dazu kommen andere Dinge, die sich weniger einfach ändern lassen. Das Ponzi-Schema der Rentenversicherung ist wenig bis gar nicht attraktiv. Man müsste die Rentenversicherung meiner Meinung nach schrittweise von einem Umlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren umstellen. Die Pensionen der Beamten sollte man auch in das gleiche System überführen. Das wird Jahrzehnte dauern und in der Zeit der Umstellung quasi doppelt teuer werden. Das hätte man auch die letzten 14 Jahre angehen können – stattdessen wird man jahrelang auf die Ergebnisse einer Rentenkommission vertröstet, deren Ergebnisse in den nächsten Jahren irrelevant werden, weil es dann gar keinen finanziellen Spielraum mehr gibt, etwas zu ändern.

        Und in Sachen Selbstverwirklichung und Karrieremöglichkeiten scheint sich leider zu bewahrheiten, dass Deutschland den Anschluss in ganzen Branchen verliert. Wer in diesen Branchen arbeitet, kann entweder für ausländische Marktführer in Deutschland und Europa den Vertrieb organisieren oder gleich ins Ausland gehen. Das ist die Konsequenz von 14 Jahren verpassten Chancen das deutsche Wirtschaftswachstum in Zukunftsinvestitionen anzulegen.

        Meine Standpunkte habe ich in der Art hier im Blog bereits mehrfach vertreten. Ansatzweise findet sich ja auch einiges davon im Märchenbuch wieder.

    • Klaudia
      Klaudia sagte:

      @Tobias W.:

      Wenn Sie glauben, daß die Grünen hierzulande auch nur irgendetwas am Klimawandel ändern werden, dann werden Sie fürchte ich sehr enttäuscht werden.

      Falls die Grünen es allerdings auch mit ihrer Stimme schaffen sollten Deutschland nach der nächsten Bundestagswahl an die Wand zu fahren, dann werden sie feststellen, daß Sie auch im fernen Amerika nicht weit genug weg sind, um sicher vor den Folgen zu sein.

      Antworten
      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Klaudia,

        ich bin auch mit wenig Heimweh schon vor drei Jahren aus Deutschland fortgezogen, weil mir bewusst war, dass die GroKo Deutschland schon seit 2005 an die Wand fährt. Stelter hat das vollkommen korrekt analysiert. Die Weichen für die wirtschaftliche Katastrophe sind längst gestellt – die Verantwortung dafür liegt zu 100% bei der Union und der SPD. Jetzt so zu tun, als ob mit den Grünen der wirtschaftliche Zusammenbruch kommt, ist reine Polemik. Einfach mal Stelters Märchenbuch lesen!

        Und wenn es um eine glaubwürdige Klimapolitik geht, gibt es außer den Grünen keine Partei mit der Stabilität einer Volkspartei, der man das zutrauen kann. Trotz Paris, Kyoto und Jahrzehnten wissenschaftlicher Klimaforschung haben es die anderen Parteien über 14 Jahre nicht geschafft, ihre Klimaziele einzuhalten – Klimaziele zu denen sie sich nicht nur selbstverpflichtet haben, sondern die sie in internationalen Verträgen bindend gemacht haben.

        Wenn eine politische Kraft über einen so langen Zeitraum wieder und wieder versagt – und gleichzeitig beschissene Wirtschafts- und Sozialpolitik macht, dann habe ich kein Problem damit den Grünen meine Stimme zu geben.

        Sollte Deutschland in eine Schieflage geraten, wird das übrigens die USA weniger stark tangieren, als Sie das erwarten. Machen Sie sich um mich bitte keine Sorgen, ich werde weich fallen.

  21. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    Bisher habe ich immer, angesichts der von Dr. Stelter beschriebenen Fehlentwicklungen, von einem Wählerversagen statt einem Staatsversagen gesprochen, weil ich der Meinung war, daß in einer Demokratie der freie Wählerwille sich durchsetzt und der Wähler letztlich egoistisch seine Interessen verfolgt. Auch war ich ein strikter Gegner von Verschwörungstheorien.

    Durch die aktuelle Klimahysterie ist meine bisherige Überzeugung ins Wanken geraten.
    Eine solche Massenpsychose entwickelt sich nur durch eine konzertierte Propagandaaktion aller gesellschaftlich relevanten Peer-groups. Das Hüpfen gegen die Kohle, die Anbetung schulschwänzender Kinder durch die Erwachsenen, die Panik, daß Hamburg in wenigen Jahren im Meer versinkt, das ist nicht mehr rational. Der letzte große Demagoge, der eine solche Massenpsychose in D auslösen konnte, war Joseph Goebbels. Ich frage mich, wer heute hinter dieser Propaganda und der Manipulation der Massen steht. Cui bono?

    Das Phänomen der Massenpsychose wird auf Heise gut beschrieben:
    „Umso mehr ergreift der Zivilisationsmensch quasi jede sich bietende Möglichkeit, sein vertrocknetes, erstarrtes Innenleben ein wenig anzuregen, um sich mal wieder – erlaubterweise – lebendig fühlen zu können. Man läßt sich von der tobenden Menge mitreißen und gerät selbst in den Rausch der Massenpsychose. Das ist erlaubt und legitim, zudem stellt der Rausch in der und durch die Masse für so gut wie jeden eine unwiderstehliche Faszination dar.“ „Bei Massenpsychosen mischt auch der Narzißmus kräftig mit: Allein die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, dem Fußballverein, der Firma, der Nation, der weißen Rasse usw. erhöht das künstliche Selbst – wenn man sonst nichts findet, um sich nicht erbärmlich fühlen zu müssen.“
    https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Boese-weil-man-zu-sehr-nicht-boese-sein-moechte/Massenwahn-Massenhysterie-Massenpsychose-Aufruhr/posting-30949028/show/

    Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Herr Remmlinger,

      Die wissenschaftliche Beweislast zum Klimawandel ist erdrückend.

      Es gibt keine wissenschaftlich belegbaren Zweifel daran, dass…

      1.) … der CO2 Gehalt in den letzten 800,000 Jahren nie höher war als in den letzten 50 Jahren.
      2.) … CO2 ein Treibhausgas ist, dessen hohe Konzentration in der Atmosphäre zu einer stetigen Erwärmung der Erdatmosphäre und Ozeane führt, sowie außerdem die Ozeane durch CO2 Sättigung übersäuert.
      3.) … der Mensch für die hohen CO2 Emissionen verantwortlich ist.
      4.) … die Folge von all dem eine nachhaltige, irreversible Zerstörung der Lebensgrundlage von hunderten Millionen Menschen ist und ganze Ökosystem zerstört.

      Jeder, der das Gegenteil behauptet, ist entweder dumm, naiv oder durch industrielle, kurzfristige Interessen korrumpiert. Es gibt keinen anderen Weg, das zu umschreiben.

      Es hat einen Grund, warum es NICHT EINE EINZIGE wissenschaftliche Publikation von Klimaleugnern gibt, die einem wissenschaftlichen Peer Review standhält.

      Bilden Sie sich.

      https://climate.nasa.gov/evidence/

      Beste Grüße.

      Antworten
      • RaS
        RaS sagte:

        “Jeder, der das Gegenteil behauptet, ist entweder dumm, naiv oder durch industrielle, kurzfristige Interessen korrumpiert. Es gibt keinen anderen Weg, das zu umschreiben.”

        Das klingt sehr wissenschaftlich.

        “Es hat einen Grund, warum es NICHT EINE EINZIGE wissenschaftliche Publikation von Klimaleugnern gibt, die einem wissenschaftlichen Peer Review standhält.”

        Ehrlich gesagt hab ich nie einen Klimaleugner gesehen.

        “1.) … der CO2 Gehalt in den letzten 800,000 Jahren nie höher war als in den letzten 50 Jahren.”

        War denn dann die Temperatur in den letzten 800000 Jahren auch nie höher als heute (den letzten 50 Jahren)?

  22. DeutscherFlüchtling
    DeutscherFlüchtling sagte:

    Ist die Türkei ein Land in dem man ruhigen Gewissens investieren kann? Die Immobilien sind unglaublich günstig. Was mich abhält ist die Angst vor einem Kriegsausbruch.

    Antworten
    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      Ruhigen Gewissens nicht, vor allem wegen des Währungsrisikos. Mich schrecken auch 24% Leitzins ab (wir erinnern uns an das Wechselspiel von Preisen und Zinsen) sowie die extrem hohe Bautätigkeit (wie viele können sich das leisten?) und die hohe Anzahl von Arabern, die ihr Geld im Immobilienmarkt parken und die Preise bereits stark getrieben haben.

      Spekulativ sicher nicht die schlechteste aller Alternativen, aber ich habe auch einen familienbedingten Bias.

      Antworten
    • Contumax
      Contumax sagte:

      Wenn Sie die türkische Staatsbürgerschaft erhalten und jung genug sind, haben Sie die Chance auf 650000 Freunde, allein bei den Landstreitkräften. Ausflüge nach Syrien inklusive.

      Antworten
    • Starchild
      Starchild sagte:

      @ DeutscherFlüchtling
      Brasilien geht noch . ab ca 130.00,- EUR Land kaufen, Firma draus machen, Gemüse anbauen bzw verwalten = permanent Visa .
      Dazu noch 2 Jahre resident = 2. Pass.
      In den meisten Ländern dürfen Expats nur “Leasehold” erwerben und das viel zu teuer, die Expats werden bereits abgezockt bzw unter 2 Mio kommt man gar nicht rein. Pro Land auf Immigrant-Seite recherchieren und filtern. Viel Spass beim Fokussieren.

      Antworten
    • Arda Sürel
      Arda Sürel sagte:

      Mit ruhigem Gewissen ganz bestimmt nicht. Mit Nerven – vielleicht nicht unbedingt aus Stahl – aber die etwas aushalten dann doch eher.

      Wovor sie ökonomisch zumindest viel Respekt haben müssen ist die künftige Abwertungswahrscheinlichkeit der Lira, bezüglich der jedoch das Potential auf geraume Zeit weitgehend aufgebraucht zu sein scheint.

      Wovor sie jedoch politisch grossen Respekt haben sollten, haengt davon ab, was unter ‘Krieg’ verstanden wird. Terroristischen Kleinkrieg führt die Türkei ununterbrochen seit gut 50 Jahren – auch extraterritorial. In letzter Zeit hinzugekommen ist jedoch die offene Unterstützung der Gegenseiten dieser Kleinkriege duch internationale Interessentraeger (Vorher war diese Unterstützung verdeckt). Auch ist nicht eindeutig ob ‘politisch motivierte Waehrungsmanipulationen’, ‘Mainstream-Berichterstattung’ oder ‘Aktivitaeten von NGOs’ nicht ebenfalls (Klein-)Kriegsaspekte beinhalten.

      Die Wahrscheinlichkeit zwischenstaatlicher Waffengaenge haengt von den Entwicklungen um die Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer und davon ab, ob es irgendwie gelingt die Zypern-Problematik zu lösen.

      Antworten
  23. Daniel Haase
    Daniel Haase sagte:

    Wenn ich Boris Palmer richtig verstanden habe, sind Kommunen in Deutschland verpflichtet, Asylbewerbern Wohnungen zur Verfügung zustellen – anders als beispielsweise jenen, die schon länger hier leben. Wenn nun Immobilienbestände von “Deutsche Wohnen” verstaatlicht werden, was wird aus den Mietern, wo doch gerade in Berlin der Bedarf an Wohnungen für Asylbewerber stetig wächst? Den Anhängern der Volksinitiative “Deutsche Wohnen & Co. enteignen” sollte vielleicht zugerufen werden: “Seid vorsichtig mit euren Wünschen. Sie könnten in Erfüllung gehen.” … Es bleibt spannend.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Daniel Haase

      “Wenn ich Boris Palmer richtig verstanden habe, sind Kommunen in Deutschland verpflichtet, Asylbewerbern Wohnungen zur Verfügung zustellen – anders als beispielsweise jenen, die schon länger hier leben.”

      Völlig richtig, das ist die Rechtslage. Darüber werden sich einige Berliner Rot-Rot-Grün-Unterstützer noch wundern, wenn die Enteignungspläne dort tatsächlich umgesetzt werden.

      Antworten
      • General Schmauz
        General Schmauz sagte:

        Das ist doch heute schon so! Wie einfältig muss man sein wenn man diese unertrräglichem Verhältnisse nicht wahrhaben will? Wie viele Deutsche leben inzwischen hinterm Mond, frage ich mich da, Himmelhergottsackra!

    • Jacques
      Jacques sagte:

      Falsch, nicht bei Asylbewerbern sondern Personen die das Verfahren durchlaufen haben und als asylberechtigt anerkannt wurden (bzw. dann natürlich noch Duldung etc.).
      Natürlich sind die Kommunen dazu verpflichtet und das ist auch richtig so.
      Denn normalerweise hat man ja nur ein paar Hundert oder höchstens ein paar Tausend Asylberechtigte pro Jahr.
      Da unsere Regierung das allerdings anders sieht und das System für Hunderttausende bzw. Millionen Nichtberechtigte geöffnet hat – und diese möglichst schnell durch den Prozess durchschleust um sie aus den Statistiken zu kriegen – haben die Kommunen eine ganz andere Nachfrage die sie erfüllen müssen. Das ist das Problem und nicht die Verpflichtung an sich…

      Antworten
  24. Ralf
    Ralf sagte:

    @Dr. Stelter, sollte man sein Depot auch ins Ausland verlagern? Oder sind Aktiendepots in Deutschland noch sicher?

    Antworten
    • John Leontop
      John Leontop sagte:

      @Ralf
      Denken Sie daran, dass es – soweit mir bekannt – eine Wegzubesteuerung gibt, die greift, wenn Sie ein Depot ins Ausland verlagern. Dann fallen auf Ihre nicht realisierten Gewinne kurz mal rund 30% Steuern (25% Abgeltungssteuer, Soli, und eventuell Kirchensteuer) an.

      Antworten
      • Stefan
        Stefan sagte:

        Die Wegzugbesteuerung greift fuer Besitzanteile an Kapitalgesellschaften. Dies bei einer Schwelle von der 99.5% der normalen Aktiendepotinhaber nicht betroffen sein duerften.
        Ansonsten ist ein Auslandsdepot zwecks Diversifizierung keine schlechte Wahl..wer weiss schon wie die zukuenftige gesetzliche Lage sein mag :)

  25. m. sastre
    m. sastre sagte:

    “Seit dem Amtsantritt Angela Merkels wurde keineswegs eine „neo-liberale Politik“ betrieben”

    Ja und Nein zugleich. Die Politik Angela Merkels lässt sich insofern beschreiben, als daß sie die Unterschicht durch Sozialtransfers ruhig hält, die zum Machterhalt notwendigen Gruppen korrumpiert (z.B. die Medien), die eigentlich staatstragende Mittelschicht, durch steigende Abgaben und Zerstörung ihrer konstitutiven Werte (z.B. die Familie, die Bildung), ruiniert und die Oberschicht gewähren lässt. Alles in allem also eine Mischform zwischen Neo-Liberalismus und Neo-Marxismus. Kurz: Die passende Politik zur maximalen Schadenserzeugung für Deutschland.

    Antworten
  26. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Bravo Herr Dr.Stelter.

    Angesichts der endlosen, zu nichts führenden Geld-Spezialisten-Diskussionen endlich wieder ein höchst aussagefähiger Stelter-Beitrag.

    Ihre Eiszeit-Prognosen und die (von mir nicht erfundenen) astrologischen, katastrophalen Saturn-Transite zu Beginn der 20er Jahre, sowie das Banken- und Zombiesterben nach Dr,.Krall kommen totsicher.

    Wenn wir auch noch von Grün-Rot-Links regiert werden, haben wir die EUdSSR.

    Fragt sich nur, ob dann bei kommender De-Industrialisierung genügend Geld vorhanden ist, die angsteinflößende EU-Diktatur mit ihren Schulden-Tsunamis zu finanzieren.

    Aber da finden die Stöcker-MMT-Theorien und Bargeld-Abwurf-Szenarien sicherlich eine Lösung.

    Das Deutschland, das wir ab den 20er Jahren vorfinden werden, ist ein kaputt-regierter schwarz-rot-grüner (muslimisierter) bunter Torso und weit davon entfernt, als lebenswertes Land für arbeitende Menschen zu gelten.

    Kein qualifizierter Zuwanderer wird jemals in ein solches Land einwandern.
    Dafür aber Millionen neuer unqualifizierter Muslime und Schwarz-Afrikaner.
    (Siehe auch Gunnar Heinsohn).

    Wenn dann der Muezzin-Ruf ertönt, wird der letzte noch lebende Bio-Deutsche sich auf sein altes Fahrrad schwingen, üm die grün-rot-linken Träume mit seiner Arbeit finanzieren.

    Vielen Dank auch an die Schwarz-Rot-Grünen-Linken-Gelben Polit-Nieten.

    Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Klaus

        Die unqualifizierten Migranten scheint das nicht abzuschrecken, so lange die Sozialleistungen in Deutschland hoch genug sind.

  27. Charly Whiskey
    Charly Whiskey sagte:

    Wer jetzt noch an Gerichte und Justiz glaubt, der hat nicht verstanden. Wir sind alle für tot erklärt (Seerecht), bis auf die wenigen Menschen,die sich wieder lebend erklärt haben. Personen sind Fiktionen, (Masken). Aber das ist ein anderes Thema.

    Antworten
  28. Evi Dent
    Evi Dent sagte:

    Nachdem die Auswanderungs frage unverblümt in der Überschrift beantwortet wurde bitte ich um Vorschläge über das “wohin” , gerne mit kurzer Begründung.

    Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Eine Zeit lang hätte man das klar mit “Schweiz” beantwortet.
      Mittlerweile würde ich eher zu Österreich tendieren.
      Österreich bietet zwar nicht so hohe Einkommen wie CH, aber deutlich geringere Lebenshaltungskosten (vor allem bei Miete und Eigentum).
      Wenn man des Englischen mächtig ist, bietet sich noch Dänemark als Nachbar an und natürlich die Klassiker wie USA. Persönlich bin ich da eher Australien Fan, trotz der Entfernung, aufgrund der Lebensweise. Als Expat für ein paar Jahre bietet sich auch Dubai an. Gutes Einkommen bei sehr geringen Abgaben. Das Umfeld muss man natürlich mögen aber es sind sehr viele Expats dort.

      Antworten
    • Thomas
      Thomas sagte:

      Auswandern wäre für mich die ultima ratio. Man wird dort immer ein Fremder sein. Davor kommt erst einmal die innere Emigration. Auschecken soweit möglich. Ausweichen. Ein Geist werden.
      Wenn auswandern (ist sowieso antiquiert da Entfernung keine Rolle mehr spielt und man leicht pendeln kann) dann würde ich in Europa bleiben. Portugal wär mein Tip. Zivilisiert, schön am Rand und preiswert. Kulurell kompatibel. Portugal versucht mit niedrigen Steuern Rentner und Unternehmer anzulocken.
      Wenn ausserhalb Europas dann würde ich ein Überseegebiet von Frankreich oder GB wählen.
      Jetzt erst mal abwarten. Die Grünen können in sich zusammenfallen wie ein Souffle wenn die Kohle nicht mehr fliesst. Selbst wenn es ein grünes Intermezzo geben sollte rechne ich langfristig mit stramm rechten (rechter als die AFD) Regierungen in ganz Europa. Entscheidend ist das das Parteiensystem jetzt ins Rutschen kommt und bald völlig volatil sein wird. Eben auch nach rechts.
      Stand heute besteht noch kein Grund für eine Flucht aus Deutschland.
      Keep calm and carry on.

      Antworten
  29. Fritz
    Fritz sagte:

    “….setze ich auch beim Thema Klimawandel auf die Innovationsfähigkeit des Menschen. Vermutlich werden schon bald neue Technologien in der Lage sein, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu reduzieren.”
    Das hier immer noch der Klimareligion gefröhnt wird, ist mehr als bedauerlich. So wird von einer Verringerung des Gases CO² schwadroniert. Unbekannt scheint zu sein, daß der Anteil von CO² in der Luft lediglich 0.038% beträgt. Ebenfalls unbekannt scheint zu sein, das CO² auch für den Menschen zu den überlebensnotwendigen Gasen gehört. Ohne CO² keine Photosynthese und damit kein Pflanzenwachstum. Und ohne Pflanzen keine Nahrungsgrundlage. Es gibt Studien, in welchen fest gestellt wird, das der Gehalt an Co² wesentlich höher lag, bevor es Industrie und fossile Brennstoffe gab. Selbst wenn der Anteil an CO² steigt, gleicht die Natur dies aus. Die Pflanzen wachsen dadurch besser und binden so mehr Kohlenstoff, als es der Mensch mit technischen Mittel je könnte.
    Und der Klimawandel? Das Klima auf der Erde ändert sich, so lange es die Erde schon gibt. Ist denn schon vergessen, das es wenigstens zwei Eiszeiten auf der Erde gab? Und im Mittelalter eine Warmzeit. Das Grönland eisfrei war. Usw. Was kann man daraus lernen? Es weiter nichts als eine gigantische Lüge, an der sich einige wenige auf Kosten vieler, vor allem dummer Leute, bereichern!

    Antworten
    • Alex
      Alex sagte:

      Es ist sinnlos Fritz … das CO2 Märchen ist in den Köpfen angekommen und es ist nicht mehr zu verjagen. It is easier to fool People than to convince them, that they have been fooled.

      Antworten
      • Fritz
        Fritz sagte:

        Stimmt, bei den Meisten wohl nicht. Doch Aufklärung und die Verbreitung der Wahrheit muß sein. Selbst wenn man derzeit nur wenige erreicht.

    • Jacques
      Jacques sagte:

      Die Meisten wissen nichtmal das wir uns aktuell noch im Eiszeitalter befinden. Es gibt zwischendrin zwar (so wie aktuell und in der Antike) Warmperioden, dennoch eiszeitlich. Ein Warmklima an sich ist außerdem deutlich wünschenswerter als eine richtige Eiszeit ;)

      Antworten
    • General Schmauz
      General Schmauz sagte:

      Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben.

      Mein Englisch ist nicht so gut, als dass ich alles in dieses Blog nachvollziehen könnte. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste. Ich kenne aber reichlich junge Leute, die für die Zeit nach dem links-grünen Chaos zur Verfügung stehen und unser Land wieder stolz und stark machen werden.

      Antworten
    • John Leontop
      John Leontop sagte:

      @Fritz
      “Es gibt Studien, in welchen fest gestellt wird, das der Gehalt an Co² wesentlich höher lag, bevor es Industrie und fossile Brennstoffe gab.” Könnten Sie dafür bitte eine Quelle benennen? Danke, schon im Voraus.

      Antworten
    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      Sie können sich ja mal 0,038% Ihres Körpergewichts in Zyankali reinpfeifen und dann langsam die Dosis steigern. Ist sicher kein Problem, sind ja nur 0,038%!

      Antworten
      • Fritz
        Fritz sagte:

        Super Vergleich! Und gleichzeitig Zeugnis, daß die linksgrüne Gehirnwäsche zu 100% erfolgreich verlaufen ist!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Hu

        Na, da rechnen Sie lieber nochmal nach. Ihr Rechenfehler ist so gravierend, dass Ihre ganze Analogie nicht mehr funktioniert. Kleiner Tipp: LD L0 oral von Kaliumcyanid = 2,86 mg/kg

        Aber wer braucht schon Mathematik wenn es um hysterisches Gekreische geht, mit der andere zum Verzicht gezwungen werden sollen damit man sich dann selbst als Weltretter fühlen kann?

    • asisi1
      asisi1 sagte:

      Habe das einem Bekannten erzählt, das der Anteil von CO2 ca. 0,04 % ausmacht und was wir jetzt tun ist Unsinn. Ich hatte das Gefühl der konnte mit der Zahl nichts anfangen, da er wahrscheinlich nicht rechnen konnte! Was ja in Bremen nicht selten vorkommt!

      Antworten
  30. Frank Präuner
    Frank Präuner sagte:

    Es gibt bekanntlich ein Sprichwort, welche obige Situation/Beschreibung einfach zusammenfast. Kapitalisten sind sehr gut im Kuchen backen, aber schlecht in der Verteilung des Kuchen. Sozialisten sind schlecht im Kuchen backen, dafür sehr gut bei der Verteilung des Kuchen. In welcher Situation befinden wir uns? Egal, wie die Antwort für einen persönlich ausfällt, eine Entscheidung muss man fällen……

    Antworten
  31. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    @m.sastre:

    Sie schreiben: “Hier mag ich mich irren, es bleibt jedoch die unbeantwortete Frage, wie ein Staatsunternehmen den Wohnbestand gerechter verwalten können sollte, wenn dadurch nicht eine Wohnung mehr gebaut würde, also der Mangel lediglich von einem anderen verwaltet würde.”

    Na ganz einfach, so wie immer (und wie Herr Dr. Stelter es ja auch angedeutet hat):

    Gerechter heißt, dass der mit dem richtigen Parteibuch schnell eine Wohnung am gewünschten Ort kriegt, der ohne Parteibuch nur ganz langsam und der mit dem falschen Parteibuch gar nicht.

    War in der UdSSR so, in der DDR, zur Zeit ansatzweise in Wien und künftig halt auch in der Bundesrepublik. Nichts neues unter der Sonne.

    Antworten
  32. Thierry
    Thierry sagte:

    Good morning, today is MAYDAY. Mrs. May wird als Premierministerin zurücktreten. Ich sehe dies als Menetekel an der Wand für Deutschland. Und zwar deshalb:

    Als GB sich vor drei Jahren in einem Referendum, immerhin demokratisch, für den Brexit entschieden hatte, wurden in Brüssel alle Register gezogen, dies zu hintertreiben. Als Verhandlungsleiter für die Organisation des Brexit wurde Michel Barnier erkoren. Der ist zwar nicht mein unmittelbarer Nachbar, aber immerhin, wir haben zahlreiche gemeinsame Bekannte. Ich verfolge seine Karriere seit langem, eigentlich schon seit er über die regionale Politkebene hinausgewachsen ist.

    Er zeichnet sich aus durch einen ENA-Abschluss, hohe Intelligenz, absolute Staatstreue und beträchtliche Härte. „Kompromiss“ ist für ihn ein dirty word und kommt nicht über seine Lippen.

    Sein Gegenspieler war nicht mehr Cameron, sondern Mrs. May, eine fähige und starke Politikerin, die aber durch die Umstände Ihrer Wahl ziemlich unvorbereitet und viel zu arglos in den Ring gestiegen ist. Vor allem fehlte auf britischer Seite ein zu Ende gedachter Plan B, nämlich der no-deal-Brexit, den ja eigentlich schon Cameron als Möglichkeit im Auge hatte.

    Gegenüber einem Verhandler Barnier gehörte dieser Plan B gleich zu Beginn auf den Tisch gelegt, um Entschlossenheit zu demonstrieren und zu zeigen, wo der Hammer hängt. Leider Fehlanzeige, es fehlte die vergleichbare ultimative Härte.
    Man kann Mrs. May eigentlich nur den Vorwurf machen, dass sie kein Wiedergänger von Margret Thatcher ist. Mal sehen, ob es ihr Nachfolger richten kann.

    Michel Barnier hat sich damit für Höheres empfohlen und tatsächlich, Macron hat schon sein Ziel erklärt, ihn auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten zu hieven. Er wird dort alles tun, um seinen Erfolg zu wiederholen und D an die Kandare zu nehmen.

    Wer steht ihm da gegenüber, um das zu verhindern? Merkel? Abgewirtschaftet! Ausserdem wird sie ja selbst für den Posten des Ratspräsidenten gehandelt, getreu der Tradition, abgehalfterte Politker abzuschieben. Letztes Beispiel ist Juncker, der ja bekanntlich in LX nicht mehr wählbar ist. Weber? Er wäre auf diesem Posten kein Gewinn für D, eher das Gegenteil, da man seine Hemmungen kultivieren würde.

    Auf deutscher Seite schaut es noch trüber aus. Wer wäre einem Barnier gewachsen? Da gibt es in der ganzen Politikerriege quer über alle Parteien keinen einzigen, der dem das Wasser reichen könnte. Das muss man den Franzosen schon lassen, dass sie solche Pferde im Stall stehen haben.

    Nach den Wahlen wird die deutsche Auswahl aus AKK, Kühnert und Habeck bestehen, alles Leute, denen der Ausverkauf D’s am Herzen liegt. Und dahinter ist gähnende Leere. Unser Dr. Stelter hat schon recht: Auswandern. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Ich habe das schon vor über 30 Jahren besorgt und keine Millisekunde bereut. Für Weicheier ist es jedoch nicht empfehlenswert.

    Auf gut Englisch: Honni soit qui mal y pense!

    Antworten
  33. Horst
    Horst sagte:

    “Dass mit Robert Habeck ein potenzieller Kanzler ebenfalls für Enteignungen als Mittel eintritt, zeigt, wie weitgehend sich weite Teile der Politik von den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft entfernen.”

    Warum diese Polemik? Enteignungen sind IMMER mit (marktgerechten) Entschädigungszahlungen verbunden. Aktuell werden solche Maßnahmen ausschließlich im Zusammenhang mit der Immobilienwirtschaft diskutiert. Verständlich, wenn Grundstücke als Spekulationsobjekte betrachtet werden, die morgen (unbebaut) zu einem höheren Wert veräußert werden können als heute, dem Wohle der Allgemeinheit daher HEUTE nicht dient, weil der Wohnraum in den Ballungszentren HEUTE und NICHT morgen benötigt wird.

    Entspricht dieses Vorgehen als ULTIMA RATIO (da Eigentümer und Investoren aus RENDITEASPEKTEN offensichtlich nicht bewegt werden können, Grundstücke dem Markt HEUTE zur Verfügung zu stellen) ergo nicht den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft?

    https://dejure.org/gesetze/GG/14.html

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Horst

      “wenn Grundstücke als Spekulationsobjekte betrachtet werden, die morgen (unbebaut) zu einem höheren Wert veräußert werden können als heute”

      Wenn der Berliner Senat noch mehr Zwangsbewirtschaftungs-Gesetze aus der Nazi-Zeit und DDR-Diktatur wieder auflegt, will dort bald überhaupt niemand mehr neue Wohnungen auf Grundstücke bauen: https://www.welt.de/politik/deutschland/article194845927/Berlin-Mieten-sollen-fuenf-Jahre-lang-nicht-steigen.html?wtrid=onsite.onsitesearch

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Das Mieterhöhungsverbot ist aber gerade kein Beispiel für ein von den Nazis eingeführtes Gesetz, das dann bis heute in der Bundesrepublik fortbestand.

        Solche Mietpreisdeckel gab es bei den Nazis und in der SED-Diktatur.

        “Warum also der explizite Verweis?”

        Na ganz einfach: Es zeigt dass Nationalsozialisten, SED-Sozialisten und Berliner Rot-Rot-Grün-Sozialisten gleichermaßen planwirtschaftlich und marktwirtschaftsfeindlich orientiert sind.

      • Horst
        Horst sagte:

        Das Mietenstopp-Gesetz von 1936 wurde von der NS-Regierung erlassen, es ruhte lediglich in der Bundesrepublik; auch das wäre eine Betrachtung:

        https://www.berliner-zeitung.de/berlin/mietenstoppgesetz-1936–die-mutter-der-mietpreisbremse-31239912

        Der Artikel erlaubt zugleich einen historischen Rückblick bis in die Weimarer Republik – man sollte erkennen, dass die Überlegungen von heute keineswegs NEU oder aber die Erfindung der von Ihnen genannten politischen Mandatsträger sind, es sei denn, Sie bezeichneten die verschiedenen lenkenden Partei in der Weimarer Republik als ebenso “planwirtschaftlich- und marktwirtschaftsfeindlich”.

        Dass Sie der Geschichte (insb. Wirtschaftsgeschichte) nicht besonders zugetan sind, haben Sie mehrfach bewiesen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Das ist Ihre Tragik: Ihr verlinkter Artikel zeigt die Ursache des Wohnungsmangel-Problems und auch den marktwirtschaftlichen Lösungsansatz auf, aber Sie begreifen es trotzdem nicht: “Investoren lenkten ihr Kapital lieber in die Industrie, wo keine Zwangswirtschaft die Initiative bremste und mehr Rendite winkte als im Wohnungsbau.”

        Die Regierungen der frühen Weimarer Republik begriffen immerhin noch, dass man mit staatlichen Wohnungsbauprogrammen den Wohnungsmangel tatsächlich lindern konnte. Eine deutlich vernünftigere Politik als heute bei Rot-Rot-Grün in Berlin.

        Ab der Reichstagswahl vom Juli 1932 hätten übrigens NSDAP und KPD immer die absolute Mehrheit gehabt, wenn sie sich auf eine Koalition hätten einigen können – bei der Wohnungszwangsbewirtschaftung hätte sich sicherlich ein planwirtschaftlicher und marktwirtschaftsfeindlicher Konsens zwischen diesen beiden Extremistengruppen gefunden.

        Nach 1945 gab es in den alliierten Besatzungszonen und dann später in der Bundesrepublik eine Zeit lang noch Zwangsbewirtschaftung, weil im 2. Weltkrieg mehrere Millionen Wohnungen zerstört wurden und die erst wieder aufgebaut werden mussten, übrigens durch eine Kombination von privatem Wohnungsbau und sozialem Wohnungsbau durch den Staat. Danach wurden die Richtlinien der Zwangsbewirtschaftung wieder aufgehoben.

        Sie versuchen hier auf eine ziemlich platte und durchsichtige Art, einzelne geschichtliche Ereignisse aus dem historischen Kontext zu isolieren und dann selektiv so zu betrachten dass sie zu Ihren eigenen planwirtschaftlichen Fantasien passen und gleichzeitig, diese Fantasien von den totalen Misserfolgen der Planwirtschaft in der Nazi-Diktatur und der SED-Diktatur zu distanzieren. Das ist so schäbig, wie man es von der SED-Nachfolgepartei heute erwarten kann.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Das ist Ihre Tragik: Ihr verlinkter Artikel zeigt die Ursache des Wohnungsmangel-Problems und auch den marktwirtschaftlichen Lösungsansatz auf, aber Sie begreifen es trotzdem nicht: „Investoren lenkten ihr Kapital lieber in die Industrie, wo keine Zwangswirtschaft die Initiative bremste und mehr Rendite winkte als im Wohnungsbau.“”

        Sie schätzen den historischen Zeitverlauf falsch ein. Nach den Entbehrungen 1914 – 1923 (MITHIN eine DEKADE) waren die zu erzielenden Renditen in der Industrie selbstredend höher als in der Immobilienwirtschaft. Heute sind – in gesättigten Volkswirtschaften – diese jedoch gleichermaßen nicht in dem geforderten Umfang zu erzielen. Ihr Vergleich blendet demnach die Nachfrage-Seite aus. Die Nettorenditen in den Ballungsräumen liegen heute (im NEUBAU-Sektor) bei 3% bis 5%, je nach Stadtteillage. Wären die Alternativen attraktiv genug (Industrie), gäbe es den privaten Projektentwicklungs- und Wohnungsbaumarkt (nebst Kapitalbereitstellung) bereits nicht mehr.

        “Die Regierungen der frühen Weimarer Republik begriffen immerhin noch, dass man mit staatlichen Wohnungsbauprogrammen den Wohnungsmangel tatsächlich lindern konnte. Eine deutlich vernünftigere Politik als heute bei Rot-Rot-Grün in Berlin.”

        OHNE Bauland ist kein staatlicher Wohnungsbau. Dieses fehlende Bauland ist der tatsächliche Mangel. In der Weimarer Zeit hatte die Stadtplanung und Baugesetzgebung offensichtliche weitreichendere Instrumente (Erstverfügungsrechte, Ausweitung (Ausdehnung) der Gemeinden, Hauszinssteuer zur Finanzierung von Bauvereinen und Baugenossenschaften etc.) an der Hand als heute.

        https://www.arl-net.de/de/commin/deutschland-germany/11-die-geschichte-des-baurechts-0

        So darf ich Ihren letzten Absatz vollständig an Sie zurückgeben.

        “Das ist so schäbig, wie man es von der SED-Nachfolgepartei heute erwarten kann.”

        NUR eine Seite der Medaille zur Kenntnis zu nehmen, ist das große Dilemma der sich LIBERAL Gebenden. Das ist – mit Verlaub – schäbig.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Die Nettorenditen in den Ballungsräumen liegen heute (im NEUBAU-Sektor) bei 3% bis 5%, je nach Stadtteillage. ”

        Das gilt nur unter der Annahme, dass es kein staatliches Mieterhöhungsverbot gibt. Sobald Sie das einführen, oder auch nur glaubhaft die Einführung ankündigen, wir die private Bautätigkeit einbrechen.

        “OHNE Bauland ist kein staatlicher Wohnungsbau. Dieses fehlende Bauland ist der tatsächliche Mangel.”

        Ach ja? Wieso gibt es dann in Berlin Wohnungsmangel? Das Tempelhofer Feld böte genug Platz und gehört der Stadt. Wenn es nicht bebaut werden soll, kann der Wohnungsmangel ja so schlimm nicht sein – aber dann fällt auch die Rechtfertigung für Enteignungen und Zwangsbewirtschaftung weg, auch wenn Sie sich gern in sozialistischer Dialektik betätigen und mir gleich sicher das Gegenteil erzählen wollen.

      • Horst
        Horst sagte:

        Ich hätte verfügbares statt fehlendes Bauland aufzeigen können/sollen.

        In Berlin fehlt BAULAND meiner Ansicht NICHT; es ist schlicht nicht verfügbar, es wird auch von den öffentlichen Trägern (der BIMA, dem Senat) bewusst zurückgehalten, um die Preise für Bauland stabil und hoch zu halten.

        Es gibt keine europäische Metropole, die über derart hohe Baulandreserven verfügt (z.B. Kleingärtenanlagen innerhalb des S-Bahn-Ringes; diese Flächen wurden bereits bei ihrer Entstehung als Baulandreserveflächen definiert) wie Berlin. In Hamburg, München, Stuttgart, Köln und Düsseldorf fehlen diese hingegen real in einem ausreichenden Maß.

        Daher auch: Rückgängigmachung des Volksentscheides zum Tempelhofer Feld.

        Daher ist die gesamte Debatte zur Enteignung meiner Ansicht nach eine Scheindebatte. In letzter Konsequenz halte ich es für unwahrscheinlich, dass selbst Grüne/Rote/Gelbe/Schwarze/Bunte das Privateigentum antasten werden.

        Im Übrigen habe ich mich NIE “PRO-Enteignung” ausgesprochen (wie Sie mir so gerne als “altgedientem Parteigenossen” unterstellen), habe lediglich aufgezeigt, dass der von der Politik aufgenommene Weg a) zwangsläufig ist und b) von eigenem Versagen ablenken soll.

    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Darf ich daran erinnern, dass es um die Enteignung vorhandener Wohnungen geht und nicht um Bauland? Die Konsequenzen einer Ausschaltung des Marktes mit Korruption, Parteipolitik etc. habe ich vielfach und eindeutig dargelegt.

      Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        Bei dem Programm (den Überlegungen) von Boris Palmer geht es AUCH um Baugrundstücke (Brachen, Bebauungszwang) in Tübingen – meine Schlussfolgerung daher: Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis auch diese auf dem Prüfstand stehen.

      • m. sastre
        m. sastre sagte:

        @Horst:
        Es geht hier vohrnehmlich um die Artikel 14 versus 15 des GG. Alle einfachgesetzlichen Regelungen, etwa im Baurecht, fussen letztlich auf diesen Rechtsnormen. Herr Kühnert hatte ja im Bezug auf die Enteignung/Vergesellschaftung von BMW gesagt, ihm sei es letztendlich egal, ob auf dem Klingelschild von BMW statlicher Automobilbetrieb oder genossenschaftlicher Automobilbetrieb stände und “Ohne Kollektivierung ist eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar.“
        Die Ortsumfahrung dient natürlich den Bewohnern des Ortes, wie auch den Umfahrenden, für die die Umgehung natürlich einen reibungsloseren Fahrtverlauf ermöglicht.
        Bitte im einfachgesetzlichen Bereich immer nach der zugrundeliegenden Norm schauen.
        Gut nachvollziehbar aufgebaut hat die Rechtslage Hadmut Danisch in seinem Blog, den ich hier mal ausnahmeweise verlinke:
        https://www.danisch.de/blog/2019/04/08/die-grosse-rot-gruene-enteignungs-fake-show/#more-28324
        Besser könnte ich es auch nicht herausarbeiten.

      • m. sastre
        m. sastre sagte:

        Man stelle sich vor, der Staat träte nun als Hauptakteur im Mietmarkt für Wohnraum auf und müsste demzufolge nun auch dem tatsächlichen Bedarf nachkommen. Privates Investment wird es dann ja nicht mehr geben. In Berlin sollen in den nächsten Jahren 300 000 Wohnungen fehlen. Diese müsste dann der Staat zusätzlich bauen. Und das in einer Stadt, die nicht einmal einen einzelnen Flughafen bauen kann und in dessen Bauverwaltung (etwa zur Schulsanierung) bereitgestellte Mittel nicht einmal abgerufen werden können, weil diese mit Ausschreibung, Vergabe und Bauaufsicht bereits vollkommen überfordert ist!
        Ich neige fast dazu zu sagen: Lasst sie doch machen, das wird ein grandioses Schauspiel des Scheiterns mit Ansage!

      • Horst
        Horst sagte:

        Grandios! Sie verlinken die “Ansichten eines Informatikers” zu grundlegenden rechtlichen Fragestellungen.

        Nun ist einiges klarer. Vielen Dank.

      • m. sastre
        m. sastre sagte:

        Horst,
        wenn nach ihrer Ansicht nur Volljuristen eine relevante Eingabe zu diesem, auch politisch relevanten, Thema machen können, warum schreiben Sie dann hier etwas dazu?
        Bitte bewerten Sie doch den Inhalt und nicht eine Person, zu der Sie sich offenkundig kein Bild machen können. Wo irrt Hadmut Danisch denn?

    • m. sastre
      m. sastre sagte:

      Mit Verlaub, Sie haben die Thematik der Einteignung nicht ganz begriffen. Es wird zwar immer von Enteignung gesprochen, gemeint ist aber juristisch die Vergesellschaftung und damit greift einen andere Rechtsgrundlage als etwa bei der Enteignung von Grundstücken zum Bau von Infrastruktur zum Allgemeinwohl. Die Enteignung als solche dient der Umsetzung von für die Allgemeinheit notwendigen Projekten. Bei der Vergesellschaftung geht es um die Verstaatlichung von Industriezweigen, Infratsruktur etc. Ein Instrument, das nach meinem Wissen aufgrund des schwerwiegenden Grundrechtseingriffes, bisher noch keine Anwendung fand. Hier mag ich mich irren, es bleibt jedoch die unbeantwortete Frage, wie ein Staatsunternehmen den Wohnbestand gerechter verwalten können sollte, wenn dadurch nicht eine Wohnung mehr gebaut würde, also der Mangel lediglich von einem anderen verwaltet würde. Und wer würde dann noch privat bauen, wenn das Risiko der Wegnahme bestünde? Gäbe es dann die priviligierten Staatswohnungen, derer der Staat sich einige Jahre zuvor entledigt hatte, zu günstigen Preisen für wen und müsste sich dann der Rest weiterhin am Markt versorgen? Eine Privatisierung(Vergesellschaftung) kommt eben nicht allen (der Allgemeinheit) zugute, sondern höchstens denjenigen, die in einer solchen Wohnung wohnen. Auch dies spricht gegen diese Vorgehenweise, wie überhaupt der Umstand, daß das bestehende Ungleichgewicht in der Versorgung durch den Staat erzeugt wurde, durch Bauerschwernisse, Kosteneffekte und durch das künstliche Aufblähen der Bevölkerung in Deutschland. Im übrigen sind die meisten der anvisierten Unternehmen ja bereits Gesellschaften und daurch im Besitz vieler Einzelner. Wie man eine Gesellschaft vergesellschaften soll um sie Gesellschaftern zum Eigentum zu machen, ist mir ganzlich unklar. Und zu guter letzt, wer soll die dann zwingenden entschädigungen berappen. In einer Phase der Immobilienhöchstpreise Immobilien zu erwerben erfordert Investitionen ungeheuren Ausmasses. Von diesem Geld könnte der Staat leiber selber Wohnungen bauen und damit tatsächlich die Knappheit bekämpfen- aber der Staat als Bauherr, das ist wieder eine andere, traurige Geschichte.

      Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        “…gemeint ist aber juristisch die Vergesellschaftung…” Quellen, Belege?

        Wenn das so ist, sollten wir uns einen anderen sprachlichen Gebrauch angewöhnen.

        “Die Enteignung als solche dient der Umsetzung von für die Allgemeinheit notwendigen Projekten.”

        Diese (notwendigen Projekte) aber werden in Art. 14 GG NICHT definiert.

        “…sondern höchstens denjenigen, die in einer solchen Wohnung wohnen.”

        Enteignungen, die mit einer infrastrukturellen Notwendigkeit, begründet werden, kommen in vielen Fällen ebenfalls nur einigen Wenigen zugute (sofern es sich NICHT um Bundesautobahnen oder Bundestraßen handelt; klassisches Beispiel: Ortsumfahrungen; für diese werden oftmals landwirtschaftliche Flächen enteignet – Nutznießer sind die Bewohner, die nun nicht mehr vom Durchgangsverkehr betroffen sind).

        Damit führt dieses Argument aus meiner Sicht in die falsche Richtung.

        Im Übrigen kennt auch das Baugesetzbuch einen korrespondierenden “Enteignungsparagraphen”:

        https://dejure.org/gesetze/BauGB/87.html

        Auch in diesem wird NICHT von VERGESELLSCHAFTUNG gesprochen, ferner sind in diesem ebenfalls NOTWENDIGE PROJEKTE NICHT näher definiert. Es werden lediglich GRUNDSTÜCKE benannt.

      • Klaudia
        Klaudia sagte:

        “„…gemeint ist aber juristisch die Vergesellschaftung…“ Quellen, Belege?”

        @Horst:

        Art 15 GG:
        “Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.”

    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      Als Ultima Ratio wäre es rechtlich vielleicht sogar machbar. Aber jeder, der mit dem ICE von Berlin nach Hamburg fährt, sieht jede Menge Bauland – was soll das also?

      Vielleicht kommt die Berliner Baubehörde mal wieder nicht aus dem Quark und die linke Regierung weiß es wirklich nicht besser, als ein Verteilungsthema draus zu machen

      Antworten
    • Lenz
      Lenz sagte:

      Enteignung ist Unfug und unnötig.

      Wenn dieser Staat die rund 600.000 Syrer zur Heimreise auffordert,
      einfach das Kindergeld abschafft und durch 800 € Freibeträge in der Soz.versicherung ersetzt (AG&AN Anteil) (Berechtige bekommen ggf. Stütze und werden richtig unterstützt),
      Hartz IV durch ein sinnvolles Arbeitsangebot ersetzt (z.B. sauber machen, im Altenheim vorlesen [ggf. sogar den Pflegern helfen]) – durchaus schlecht bezahlt. Der “Hartzer” könnte sich nach dieser halben Arbeitswoche eine besser bezahlte Tätigkeit suchen, er wäre ja normaler Angestellter – und wegen der schlechten Bezahlung gäbe es einen Drang in die freie Wirtschaft. Wie sagte mir ein Türke so schön: In der Heimat lebt er nicht schlechter, hier ist es die Mitnahme der Sozialleistungen!

      So bekommen Sie reichlich freie Wohnungen.

      Und enteignen sichert nur niedrige Mieten der Besitzer, ausweisen von reichlich Neubauflächen wirkt am besten.
      Und Flächeneigentümer “ärgern” sie rechtlich wirksam mit dem B-Plan, hier in Hannover gibt es seit 20 Jahren eine freie Fläche für 1000de Wohnungen, einer will & kann bauen, die Stadt will wohl immer irgendwie nicht – 20 Jahre!!.
      Eigentümer wollen Sicherheit, wenn das was er bauen kann jährlich weniger wird, wird der ganz schnell.

      Antworten
    • Starchild
      Starchild sagte:

      @Ondoron
      da wäre ich auch gern Mäuschen. Man sollte bereits weg sein ;)
      Brasilien und Asien sind hoch im Kurs – Visa, Pass, weniger Schikane aber auch wg Polsprung 2046 /Klima

      Antworten
  34. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Dieser Kommentar von mir erschien nicht bei der WirtschaftsWoche:”

    Warum bitte, Herr Dr. Stelter, erwähnen Sie das? Hat die Handelsblattgruppe bzw. Herr von Holtzbrinck Angst, das zu bringen?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Nur Spekulation, aber wie geht doch gleich die Werbung?
      “Alle 11 Minuten verliebt sich ein Journalist in einen Grünen.”

      Wahnhaft Verliebte können sehr böse werden, wenn man die Objekte ihrer Begierde kritisiert… ;)

      Antworten
      • Weisenheimer
        Weisenheimer sagte:

        “Der Beitrag wurde als „polemisch“ abgelehnt.” = Der Beitrag ist NICHT polemisch – jedoch die Wirtschaftswoche & die gesamte Holtzbrinck-Gruppe eher links-grün (!!) & da passt eben Ihr Beitrag NICHT so in die “Parteipresse-Linie” -obwohl der Beitrag ziemlich objektiv ist!

      • Karl F.
        Karl F. sagte:

        “zu polemisch” =

        zu deutlich,
        zu kritisch,
        zu provokant,
        zu argumentativ,
        zu genau,
        zu gebildet,
        zu klimaskeptisch
        … …
        … …

        Ihre Artikel waren nie Lobgesänge auf die aktuelle Politik, aber was sollen wir denn von solch einer Begründung halten?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Die Herausgeberin (und ehemalige Chefredakteurin) der “Wirtschaftswoche” ist übrigens eine gewisse Miriam Meckel, eingetragene Lebenspartnerin von Anne Will, der Fernsehjournalistin wiederum, die sich mit extrem devoten Angela-Merkel-Interviews einen Namen gemacht hat.

        Honni soit qui mal y pense…

      • John Leontop
        John Leontop sagte:

        Wenn selbst einst der Marktwirtschaft verpflichtete Magazine sich weigern, solche Artikel zu veröffentlichen, befinden wir uns tatsächlich schon in der DDR 2.0. Wen wundert es, wenn ein Land 14 Jahre nach Ergebnissen von Meinungsumfragen geführt wird.

      • Dr. Dieter Zorn
        Dr. Dieter Zorn sagte:

        Also mich wundert es schon lange, lieber Herr Dr. Stelter, dass die WiWO Ihre Beiträge veröffentlicht…:-) Als Kommentare in der FAZ Online wären sie in weiten Teilen nicht durch gekommen! Dazu sind sie zu ehrlich, kompetent und kritisch.

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Dr. Stelter:

        Bitte bewahren Sie sich die Ablehnungsbegründung der wiwo auf. Die dürfte nach dem margin call in der Wirtschaft ähnlich geschätzt werden wie aktuell das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Eine Auszeichnung, die Sie sich redlich verdient haben.

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.