Zur Erinnerung: Stelters Eiszeit-These

Heute Morgen habe ich das Ende der Eiszeit diskutiert. Im Februar 2016 habe ich im manager magazin die Kernthesen zusammengefasst. Hier zur Erinnerung die damalige Argumentation:

Die Zinsen liegen auf Jahrhunderttiefs, die Bilanzen der Notenbanken sind so aufgebläht wie noch nie. Sieben Jahre ist die Finanzkrise schon her, doch die Wirtschaftspolitik bleibt so expansiv wie sonst nur in der tiefsten Rezession. Stellt die US-Notenbank Fed mit einer Mini-Zinserhöhung eine Umkehr dieses Trends in Aussicht, sorgt das bereits für Panik. Aus Davos appelliert kein geringerer als Hedgefondslegende Ray Dalio an Notenbanken und Regierungen, noch länger noch mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Nur so ließe sich eine neue Depression verhindern.

Man könnte Dalios Warnungen leicht als Versuch abtun, die Geldpolitik zum eigenen Nutzen zu beeinflussen. Wenn er nicht so eine gute Begründung hätte: das Ende des fünfzigjährigen Schulden-Super-Zyklus. Weltweit haben die Schulden ein historisch einmaliges und immer untragbareres Niveau erreicht. Folge sind geringe Nachfrage, Überkapazitäten, schwaches Wachstum und deflationäre Tendenzen. Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers nennt es säkulare Stagnation, ich nenne es Eiszeit.

Der Ruf nach noch mehr billigem Geld, Negativzinsen, damit einhergehenden Bargeldverboten und direkter Finanzierung von Staaten durch die Notenbanken unterstreicht, dass wir inmitten einer Zeitenwende stehen. Jahrzehntelang haben wir über unsere Verhältnisse gelebt. Jedes kleine Konjunkturproblem, jede Turbulenz an den Finanzmärkten, wurde mit tieferen Zinsen und mehr Schulden bekämpft. Dabei erfordern tiefe Zinsen heute noch tiefere Zinsen morgen, um das Schuldengebäude vor dem Einsturz zu bewahren. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht die Notenbanken in einer Abwärtsspirale gefangen.

Unser Bankensystem kann praktisch unbegrenzt neue Schulden und damit neues Geld schöpfen. Bereitwillig haben wir davon Gebrauch gemacht, jedoch nicht um zu investieren. Bis zu 90 Prozent der neu vergebenden Kredite dienten keinem produktiven Zweck. Stattdessen wurde konsumiert und spekuliert. Mit immer mehr „Leverage“ haben wir uns gegenseitig vorhandene Assets, wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Kunst zu immer höheren Preisen verkauft. Hier liegt die eigentliche Ursache für gestiegene Vermögen und Ungleichheit.

Nach dem Fast-Kollaps des Systems im Jahre 2009 gelang es nochmals, die Schuldenmaschinerie ans Laufen zu bekommen. Fast überall liegt die Verschuldung von Staaten und Privaten deutlich höher als zu Krisenbeginn. China alleine hat seit 2007 21 Billionen US-Dollar Schulden hinzugefügt und liegt mit einer Schuldenlast von über 200 Prozent des BIP auf dem Niveau der Industrieländer. Rund sechs Billionen US-Dollar sollen dabei in Geisterstädte und Überkapazitäten geflossen sein.

Nun ist die Verschuldungskapazität der Welt zunehmend erschöpft. Nun müssen wir die Schuldenlast abbauen, ohne die Wirtschaft in die Depression zu stürzen. Die Aufgabe ist ungleich schwerer als vor 80 Jahren, weil die Verschuldung höher liegt, mehr Regionen der Welt umfasst und die fundamentale Entwicklung deutlich schlechter ist. Schrumpfende Erwerbsbevölkerungen und schwache Produktivitätsfortschritte senken das Potenzialwachstum. Damit wird die Differenz zwischen erreichbarem und erforderlichem Wachstum um die Schulden in den Griff zu bekommen unüberbrückbar.

Der Weg des „Deleveraging“ ist schmerzhaft und deshalb politisch und sozial schwer vermittelbar. Politik und Notenbanken versuchen einen dritten, vermeintlich schmerzfreien Weg zu finden: Die heimliche Entwertung der Schulden durch Inflation. Ray Dalio, Paul Krugman, Larry Summers, Kenneth Rogoff und viele andere Experten setzen auf diese Lösung. Wenn erforderlich, sollen die Notenbanken das Geld vom Helikopter abwerfen, um Inflation zu erzielen.

Stellt sich die Frage, ob Politik, Schuldner und Gesellschaften die Eiszeit so lange durchhalten, bis es gelingt, eine „gesunde“ Inflation zu erreichen, die Schulden und Forderungen vernichtet. Je länger die Eiszeit andauert, desto größer wird die Versuchung, durch einseitige Maßnahmen die eigene Situation zu verbessern. Währungskriege und Protektionismus sind bereits seit 2008 zunehmend im Gange. Erst haben die USA die eigene Währung deutlich geschwächt, dann die Japaner, dann die Europäer, nun scheint China dem Druck auf Dauer nicht zu widerstehen. Historiker sehen als eine der Hauptursachen für die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre den zunehmenden Protektionismus. Können wir eine Wiederholung nicht verhindern, droht in der Tat eine Verschärfung der Krise.

Je länger die Eiszeit andauert, desto größer auch die Spannungen im Euroraum, dessen Mechanismen, ähnlich wie der Goldstandard in den 1930er-Jahren, die Anpassung in den einzelnen Ländern erschweren. Die Stabilisierung der Lage in den letzten Jahren signalisiert eine Pause, keineswegs eine Lösung der Eurokrise. In einer schwachen Weltwirtschaft ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu Auflösungserscheinungen kommt. Länder wie Italien sind schon jetzt in einer Krise, die länger andauert als die Depression der 1930er-Jahre.

Die Alternativen zur Inflation sind wenig erquicklich. Schuldenschnitte, Pleiten und Vermögensabgaben werden dann unumgänglich. Die neuen Regelungen zur Gläubigerbeteiligung bei Bankensanierungen geben einen Vorgeschmack, in welche Richtung es gehen könnte. Alleine für Banken der Eurozone wird der Kapitalbedarf auf eine Billion Euro geschätzt. Kommt es zu erheblichen Forderungsausfällen, geht dies nicht spurlos an den Vermögenden vorbei. Denn ebenso wie die Schulden der Welt gestiegen sind, sind auch die Vermögen gewachsen. Sinken Erstere, so schrumpfen auch Zweiten. Kein erfreulicher Ausblick.

Auch die Inflation ist nicht frei von Gefahren. Jeder kennt das Bild von der Ketchup-Sauerei, die entsteht, wenn man die Flasche lange genug schüttelt. Alle Hyperinflationen haben sich innerhalb von wenigen Monaten abgespielt. Fehlt das Vertrauen in Geld, fällt der Wert rasch auf den intrinsischen Wert: null.

Wir müssen das Problem der Überschuldung beherzt angehen, um die Eiszeit zu überwinden. Doch die Politik spielt weiter auf Zeit und hofft auf ein Wunder. Deshalb sollten wir uns auf die Eiszeit und deren Folgen einstellen. In der Führung von Unternehmen wie in der Verwaltung unseres Vermögens. Bill Gross, der legendäre Bond-König, verglich die Lage an den Kapitalmärkten kürzlich mit einer langen Bergwanderung. Nach dreißig Jahren Anstieg, immer wieder unterbrochen durch kleinere Rückschläge, sei man nun am Gipfel angelangt. Damit ist das mit einem Absturz verbundene Risiko deutlich gewachsen. Dauert es in einem normalen Kapitalmarktumfeld sechs Jahre, um einen Verlust von 30 Prozent wieder aufzuholen, so dauert es in einem Umfeld mit drei Prozent jährlichem Ertrag 12 Jahre. Als Kapitalanleger müssen wir daraus unsere eigenen Schlüsse ziehen. Es gibt keine Patentrezepte, und jene, die solche propagieren, sind entweder Hellseher oder Scharlatane. Ich tippe auf Letzteres.

Ziel der Kapitalanlage muss ein globaler, kaufkraftbereinigter Vermögenserhalt plus x sein. In der Tat werden wir schon froh sein, wenn uns ein Kapitalerhalt in diesen Zeiten gelingt. Ein positiver Zusatzertrag ist dann ein Bonus, jedoch sollte der Return of Capital vor dem Return on Capital stehen. Und der Zusatz “global” ist wichtig, weil es uns nichts nützt, in Euro reich zu sein, wenn wir uns für diese Euro in der Welt immer weniger kaufen können.

Dieses Ziel erreichen wir nur, wenn wir uns auf verschiedene Szenarien einstellen: Deflation, Inflation, Schuldenschnitte, Zahlungsausfälle, Vermögensabgaben und Kombinationen davon. Besonders schwer wird es sein, den Wetterumschwung von Deflation auf Inflation – so er denn eintritt – zu bewältigen. Keinesfalls darf man auf nur ein Szenario setzen, zum Beispiel mit Blick auf die „sichere“ Inflation mit vielen Schulden Immobilien kaufen. Fallen die Preise, erweisen sich Schulden als tödlich. Gewinnt die Deflation Überhand, kollabieren die Vermögenswerte auf breiter Front.

Die Antwort liegt nicht in exotischen Anlageklassen wie Kunst, Wein und Oldtimern. Sie liegt auch nicht in der Streuobstwiese um die Ecke. Sie liegt, so banal es klingt, in einem disziplinierten Ansatz der internationalen Diversifikation. Gepaart mit Kostenbewusstsein. Spätestens in einem Umfeld von Nullzinsen ist es an der Zeit, die offenen und verdeckten Kosten der Geldanlage unter die Lupe zu nehmen.

Die Eiszeit dauert an und eine schmerzfreie Lösung ist nicht in Sicht. Machen Sie Ihr Haus winterfest.

manager-magazin.de: „Klammergriff der Staatsschulden: Willkommen in der Eiszeit“, 15. Februar 2016

Kommentare (27) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    Nun ja, welches Szenario wäre zu bevorzugen….???

    Ich bin Schweizer…..

    Ich fürchte, für den Angestellten, von denen ich einer bin, endet alles im Fiasko.
    Bei einer Vermögensabgabe, wird mein “Vermögen” in der Pensionskasse wohl auch darin einbezogen ?

    Bei einer Währungsreform müsste es zwar nicht unbedingt so sein, aber sie vernichtet vermutlich trotzdem grosse Teile meiner Pensionskasse, weil die Regierungen daraus ja einen Vorteil ziehen wollen, eine Vermögensabgabe / Enteignung natürlich ebenso, Inflation auch.

    Egal was, es werden harte Zeiten und für Alte sind die dann ausgesucht hart, denn wir sind nicht mehr Fit wie die Jungen, sind keine guten Kämpfer mehr, können nicht so flexibel sein, haben Familie usw.
    Ich kaufe bei jedem Bonus etwas Gold, aber das ist natürlich nur eine Notreserve, denn in der Krise werden die versuchen es mir abzupressen.
    Und auch da, der Staat will wissen wer Gold haben könnte. Die Banken wollen es hier in der Schweiz nun über das Konto abrechnen, Barzahlung ist unerwünscht.

    Tja, ich nehme an diese Krise wird böse enden, mit einer Verarmung breitester Kreise, auch einem grossen Vermögensverlust der besitzenden. Trotzdem wird es die weit weniger treffen, denn bei ihnen besteht ein weiter Spielraum nach unten.

    Leider muss ich hier in der Schweiz seit 30 Jahren in die Pensionskasse einzahlen, ich würde das Geld lieber anders verwenden.
    Aber diese Pensionskassen Regelung wurde Anfang der 80iger ja durchgeboxt in dem man der Finanzindustrie grosse Gelder versprach die diese dann verwalten könne.
    Tja, viel von dem Geld ist dort invertiert wo es mit einem Crash, einer Währungsreform aber auch bei Inflation versickert. Nicht alles gleich viel und schnell, aber doch bei jeder Variante wichtige Teile davon.
    Und nicht vergessen, unsere Schweizer Nationalbank betreibt einen selbstmörderischen Euro-Stützungskurs. Ein 8 Millionen Land hat eine NB mit einer 800 Milliarden Bilanz von denen das meiste Staatsanleihen in Euro, Dollar usw. sind.

    Nun ja, wenn wir Glück haben wird die “Masse* der Bürger die Sozialisten in unseren Regierungen und Parteien zum Teufel jagen, ja diese Regierungen absetzen.
    Leider aber sind bei der Masse eben unglaublich viele einfach zu ungebildet um überhaupt was zu merken.
    Werden in der neuen Ära nur wieder die lautesten Schreier das Rennen machen, weil sie die Massen beeindrucken können ?

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  2. Wolff Baer
    Wolff Baer sagte:

    SgH Stöcker,

    ich komme noch einmal auf den von Ihnen so geschmähten Herrn Raffelhüschen zurück.

    Meine Freunde Sinn und Raffelhüschen haben die Kosten der (illegalen) Zuwanderung mit 450 000 € auf die Lebenszeit eines Zuwanderers geschätzt.

    Ist es diese Annahme, die Sie so auf die Palme bringt?

    Denn wenn sie richtig wäre, hätte uns Frau Merkel und ihre Genossen, einen zusätzlichen Billionen-Schaden aufs Auge gedrückt, der unsere ohnehin überforderten Sozialsysteme kollabieren läßt.

    Oder was ist sonst falsch an Raffelhüschens Thesen?

    Z.B. fehlende Rückstellungen für unsere überversorgten (und teilweise überflüssigen) Beamten?

    Bitte, wenns geht, Ihre eigene fundierte Meinung, und nicht Zitate anderer.

    LG WB

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    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Nein, Herr Baer, beim Thema Zuwanderung sind die Bedenken und Berechnungen von Sinn und Raffelhüschen wohl sehr nahe an der Realität. Hier gibt es nichts zu kritisieren.

      Meine Kritik richtet sich gegen die Privatisierung (privare = berauben) der gesetzlichen Rente zu Gunsten des parasitären Finanzsektors. Und da machen Raffelhüschen & Co. ein Gefälligkeitsgutachten nach dem anderen. Und jetzt googeln Sie einfach mal, in welchen Aufsichtsräten Herr Raffelhüschen einen Sitz hat. Das nennt man dann wohl Judaslohn; den kassieren selbstverständlich auch Riester, Rürup & Co.: https://www.welt.de/politik/article1983765/Riester-verdient-284-000-Euro-mit-Riester-Rente.html

      LG Michael Stöcker

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      • Wolff Baer
        Wolff Baer sagte:

        SgH Stöcker,

        na Gottseidank, daß es nichts Ernsteres ist.

        Unsere Politiker haben uns ja vorgemacht, wie man schon während ihrer Amtszeiten als Helfershelfer der verschiedenen Industrien tätig sein kann.

        Da heute schon klar ist, daß ein Mensch mit 2500 € brutto nach 45 Beitrags-Jahren die sagenhafte Rente von knapp 900 € (Draghi Inflation noch zu berücksichtigen) erhält und damit wahrscheinlich lediglich eine Garage als Wohnung mieten kann, verwenden natürlich gerne natürlich die Privatanbieter die Expertisen von Profs.

        Wenn Raffelhüschen die Elendsrenten anprangert, hat er natürlich recht.
        Ob er als Staatsbeamter so tätig werden darf, kann ich nicht beurteilen.

        Daß die Privatanbieter auch dank Draghis Nullzins-Politik keine vernünftigen Renditen anbieten können, wird er natürlich verscheigen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Wenn Raffelhüschen die Elendsrenten anprangert, hat er natürlich recht.“

        Er prangert dasjenige an, was er selber mit zu verantworten hat, weil er sich wohl noch nie mit dem Mackenroth-Theorem auseinander gesetzt hat. Wenn doch, dann passt eben doch die Titulierung „Mietmaul“, die man ja so auch aus dem Pharmasektor kennt: https://lobbypedia.de/wiki/Bernd_Raffelh%C3%BCschen.

        LG Michael Stöcker

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Daß die Privatanbieter auch dank Draghis Nullzins-Politik keine vernünftigen Renditen anbieten können, wird er natürlich verscheigen.“

        Ach, Herr Baer, glauben Sie doch bitte nicht dem ganzen deutschen Mediengeschwätz, das unser aller Sinne vernebelt hat. Um es noch einmal mit aller Deutlichkeit zu sagen: Es sind NICHT die ZBen, die das Zinsniveau bestimmen, sondern der Markt. Die ZBen schätzen den natürlichen Zins (Wicksell) und passen den Refinanzierungssatz/Leitzins REAKTIV an: https://zinsfehler.com/2013/09/06/allmachtsfantasien-zur-zinssetzungshoheit/.

        Auch für Augstein & Co. gilt nun: Die Geister die ich rief…

        LG Michael Stöcker

  3. Wolff Baer
    Wolff Baer sagte:

    Und noch einmal sgH Stöcker,
    in einem anderen Zusammenhang haben Sie mit stiller Freude als Link einen Kollegen zitiert, der Herrn Raffelhüschen als “C4-Arschloch” bezeichnete.
    Das ist aber nicht die feine Art oder?

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Es mag nicht die feine Art sein, aber es ist leider die Wahrheit. Manches Mal hilft nur eine klare Sprache. Und Raffelhüschen steckt so tief hinten drin, dass einem schon übel werden kann. Und wenn er sich dessen nicht bewusst sein sollte, dann zweifle ich an seiner selbstkritischen Reflektionsfähigkeit. Da war Jakob Augstein doch viel ehrlicher und hat sauber herausgearbeitet, warum wir es weltweit mit dem AfD-Phänomen zu tun haben: https://youtu.be/xAYDBHYOzoE?t=297

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • Wolff Baer
        Wolff Baer sagte:

        Hallo sgH Stöcker,
        danke für die Erklärung.
        Wie Sie wissen, bin auch ich ein Freund der klaren Worte.
        Nach den scheinbar in Ihrer Branche üblichen Wortkriegen und Anschuldigungen bin ich froh, nicht zu diesem rauen Kreis zu gehören.
        Denn wer will denn schon als “Ars CHloc” bezeichnet werden.
        LG WB

      • Walter Roth
        Walter Roth sagte:

        Jakob Augstein………………….

        Und womöglich noch sein “Freitag”, also wenn sie den lesen frage ich mich, was ich denn von ihnen halten soll, Herr Stöcker ?
        Augstein ist ja gerade einer der den jetzigen Schlamassel mit verantwortet.
        Genau solche Typen sind es die unsere Länder / Gesellschaften vernichten, noch weit mehr wie die Finanzjongleure.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Ihre Antwort zeigt mir, dass Sie sich den Vortrag gar nicht angehört haben. Denn Augstein bestätigt dort exakt Ihre Kritik, Herr Roth.

        LG Michael Stöcker

  4. Wolff Baer
    Wolff Baer sagte:

    Sg Herr Stöcker,

    Ihre Formulierung:

    “Kommentierung von unreflektierten Kommentaren des einen oder anderen
    Ars Chlo Ches” (dekodiert: Arschloches) ist hoffentlich nicht als Bezeichnung für die hier schreibenden Foristen gedacht?

    Oder doch?
    LG WB

    Antworten
      • Walter Roth
        Walter Roth sagte:

        Herr Stöcker…………..

        “Auch ein blindes Huhn findet mal ein Körnchen”.

        Das Augstein mal einen halbwegs brauchbaren Vortrag hält ist richtig.
        Dieser ist es.
        Aber der Rest, also 99% von dem was man von Augstein hört, ist einfach nur idiotisches linkes Gebrabbel.
        Jakob Augstein für irgendwas als Argument anzuführen ist unsinnig.
        Auch Hitler hat irgendwo ein Körnchen richtiges getan……… sie wissen was der Volksmund oft sagt zu dem Thema ?
        Niemand würde den Heute noch als Argumentationshilfe verwenden.
        Augstein sollte man aus dem Grund meiden, denn wenn sie den als Argumentationshilfe beiziehen, schadet das ihrer Reputation sehr.

        Wenn Augstein auch einige Probleme durchaus erkennt, so sollten sie auch ganz klar erkennen, dass wenn der eines der Probleme zu lösen verruchte, er es wie ein Sozialist tun würde.
        Die Folge…….. viele Opfer und eine breite Verarmung.

        Ich selber bin ein kleiner Mann, Teil des Volkes, aber ich würde niemals versuchen die Probleme welche die Sozialisten verursacht haben, mit deren Rezepten lösen zu wollen, denn die haben massgeblich jenes Umfeld geschaffen in dem die Krise von 2009 beginnen konnte.
        Auf die darf man nicht hören.

  5. Wolff Baer
    Wolff Baer sagte:

    Hallo sgHTischer,

    höhere Arbeitseinkommen, ja, aber nicht nur für Deutsche, sondern für alle, die produktive Arbeit leisten.

    Renten nur für die, die auch viele Jahre in das System eingezahlt haben und nicht illegal mit Duldung der Grundgesetz-Verletzung §16a durch unsere Kanzlerin, sich illegal in unserem Land aufhalten, und nach ein paar Monaten die gleichen Sozial-Leistungen erhalten, wie “diejenigen, die hier schon länger leben”.

    Pensionen für (nur wirklich notwendige!!) Beamte, ja, aber nur, wenn sie, wie in Österreich und der Schweiz auch in die Kassen einbezahlt haben.

    Die Diskussionen darüber erübrigen sich aber, wenn wie absehbar, die Sozial-Systeme unter dem Anspruch von Millionen illegal Zugereister inkl. ihres riesigen nachgereisten Anhangs, kollabieren.

    Mein Gott, Leute, interessiert Euch denn überhaupt nicht, daß sich hier ein Billionen-Schaden für die deutsche Volkswirtschaft anbahnt, der eher die Grundlage von Diskussionen sein sollte, als langweilige Theorien der Finanzwissenschaften.

    Antworten
  6. Einar Schloch
    Einar Schloch sagte:

    Tja, Herr Baer, und jetzt schauen wir nochmal, was u.a. Herrn Tischer umtreibt: wie steigern wir die Nachfrage?
    Dann zählen wir 1 und 1 zusammen, und es wird ein Schuh draus: natürlich durch den Import neuer Konsumenten!
    Und zwar in Größenordnungen, die die Nachfrage so kräftig treibt, daß die schon länger hier Arbeitenden mit dem Produzieren gar nicht mehr hinterherkommen. Eiszeit ade, Vollbeschäftigung und ewiger Aufschwung sind garantiert!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      1 und 1 zusammenzuzählen – nicht schlecht.

      Diese Rechnung wird Herrn Baer aber nicht gefallen und so manchem Ökonomen vermutlich auch nicht.

      Denn er will eine Nachfrage, mit der SEINE Probleme gelöst werden:

      Höhere Arbeitseinkommen und Renten für DEUTSCHE …, was nicht dasselbe ist wie mehr Nachfrage in Deutschland.

      Was Herr Baer will, schafft man nicht einmal, wenn z. B. die VORHANDENE Nachfrage nach Dienstleistungen in der Gesundheits- und Pflegebranche befriedigt wird.

      Und man schafft dies erst recht nicht, wenn mit den – wie er sagt – unproduktiven Milliarden-Aufwendungen für Migranten mehr Wachstum generiert wird.

      Nein, nein, sondern bitte eine Nachfrage wie die der Chinesen nach unseren Automobilen, die satte Gewinne abwirft, ordentliche Steuereinnahmen generiert und letztlich damit auch die erhebliche Subventionierung der GRV ermöglicht.

      Darum geht es.

      Übrigens:

      Die USA haben nahezu Vollbeschäftigung und dennoch will Trump in USA Jobs schaffen.

      Warum denn das, warum denn MEHR Jobs in dieser Situation?

      Es geht um produktivere und BESSER bezahlte Jobs als diejenigen, mit denen die Vollbeschäftigung erreicht wurde.

      Deshalb Zuckerbrot und Peitsche – Repatriierung von Gewinnen und die Einladung in USA zu investieren und zugleich Zölle und andere Strafaktionen, um woanders geschaffene Wertschöpfung rauszuhalten.

      Cherchez la femme heißt in der Ökonomie und Politik:

      Schau auf die einheimische Beschäftigung – darauf zielt alles, auch die Nachfrage.

      Antworten
  7. Wolff Baer
    Wolff Baer sagte:

    Gottseidank ist Dr.Stelter nicht ins Lager der kritiklosen “Jubelperser” abgewandert, sondern bleibt bei seiner deutlichen Warnung über die unhaltbaren Zustände im weltweiten Finanzsystem.

    Ein paar Prozentpunkte mehr Konsum und unberechtigter Optimusmus, der bei der kleinsten Störung der katastrophal aufgeblähten Schuldenexzesse sofort wieder ins Gegenteil umschlagen wird, berechtigen nicht zur Entwarnung.

    Vor allem nicht in unserer Schulden- und Transfer-Union, in der die Deutschen fortfahren, Exportgüter für die uneinbringlichen Target-Salden zu produzieren und in der sich unsere deutschen Politiker anschicken, eine Fortsetzung des erfolglosen Großen Kokolores zu beschließen und europa-romantische Illusionisten weiterhin schlechte und volksschädigende Politik machen.

    Wenn laut Herrn Fuest vom ifo-Institut das BIP wieder Zuwächse hat, könnte die Frage erlaubt sein, ob die riesigen unproduktiven Milliarden-Aufwendungen für die lt.GG §16a illegalen Millionen unerwünschter Personen auch einen Anstieg des BIP verursachen.

    Ich meine damit unsere offenen Grenzen und das ungesteuerte illegale Eindringen muslimischer Personen, für die jetzt auch noch von den rot-grün-linken Deutschland-Abschaffern der Verzicht auf eine Obergrenze gefordert wird.

    Antworten
  8. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Die Streuobstwiese um die Ecke mag nicht die alleine selig machende Lösung sein. Aber ich würde sie bedenkenlos den genannten -ebenfalls angeblich ungeeigneten – Alternativen Kunst, Wein und Oldtimern vorziehen. Gerade bei einer Ketchupinflation. Sie war auch 1923 und 1948 nicht die schlechteste Anlagealternative.

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      Hallo Herr Selig,
      da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Außerdem lehrt diese Streuobstwiese nachkommenden Kindern und Enkeln den Umgang mit unserer Natur. Dies ist auch nicht die dümmste Idee, die ein Erwachsener haben kann.
      Das einzige Problem, was ich zu heutigen Zeit sehe: Der Standort. Da sich die heutigen Werte im Bezug auf Eigentum von denen 1921/1948 massiv unterscheiden, würde ich Streuobstwiesen in der Nähe von Ballungsgebieten unbedingt vermeiden. Besuchen Sie mal einen Maronenbaum in Stadtgebieten, wenn die Maronen erntereif sind.
      Ist immer wieder ein Erlebnis.
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        Hallo Herr Pabst,
        jetzt bin ich neugierig. Was kann ich denn da sehen bei dem Maronenbaum? Nach meiner Erfahrung sind selbst Apfelbäume an Feldwegen auf dem Land inzwischen uninteressant und die Früchte fallen runter…

    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      Hallo Herr Selig,
      wie Sie wahrscheinlich wissen, sind Maronen sehr schmackhaft. Dieses Wissen haben viele Kulturen auf diesem Planeten. In der Rheingauregion gibt es viele Maronenbäume und diese werden auch während der Erntezeit zurecht stark frequentiert. Und dort habe ich schon des Öfteren beobachtet, das es Menschen gibt, die eine erfolgreiche Ernte abhängig machen von ihrem Bizepsumfang und es somit immer wieder zu unschönen Szenen kommt.
      Ich teile auch Ihre Erfahrung, daß hierzulande leider vieles als Fallobst verrottet. Aber es muss erst bedeutend schlechter werden, damit es wieder besser wird.
      Aber es gibt auch Alternativen (die gibt es bekanntlich immer):
      https://mundraub.org/
      Das eine Streuobstwiese mit das Beste ist, was man der Natur und seinen Nachkommen hinterlassen kann, muss ich nicht erwähnen. Im Falle einer großen Krise und den damit verbundenen gesellschaftlichen Verwerfungen glaube ich aber, daß es schwer wird in städtischen Randgebieten, sein Eigentum bzw. seine Ernte zu schützen.
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herr Pabst: Vielen Dank! Das mit dem Bizepsumfang würde mich jetzt nervös machen. So etwas eskaliert leicht.

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ich glaube, dass kaum bestritten werden kann, dass wir inmitten einer Zeitenwende leben.

    Der Beweis ist eindeutig:

    Noch nie, solange ich zurückdenken kann jedenfalls, hat es über so LANGE Zeit eine derart EXPANSIVE Liquiditätsversorgung in den entwickelten Volkswirtschaften gegeben.

    Sieben solche Jahre – das hat etwas mit massiven STRUKTURPROBLEMEN zu tun.

    >Folge sind geringe Nachfrage, Überkapazitäten, schwaches Wachstum und deflationäre Tendenzen.>

    Ja, und das ist auch die Ursache:

    >Jedes kleine Konjunkturproblem, jede Turbulenz an den Finanzmärkten, wurde mit tieferen Zinsen und mehr Schulden bekämpft …Unser Bankensystem kann praktisch unbegrenzt neue Schulden und damit neues Geld schöpfen. Bereitwillig haben wir davon Gebrauch gemacht, jedoch nicht um zu investieren. Bis zu 90 Prozent der neu vergebenden Kredite dienten keinem produktiven Zweck.>

    Warum haben wir so viel konsumiert und so wenig investiert?

    Das ist die Gretchenfrage, wenn man sich auf die Ursachsuche macht.

    Offensichtlich gab es keinen hinreichenden Bedarf zu investieren. Den Banken wäre es im Prinzip egal gewesen, wenn – um bei den Zahlen zu bleiben – die Kredite zu 90% an Unternehmen und zu 10% an den Staat und die Privathaushalte gegangen wären, vorausgesetzt ihre Bonitätsansprüche wären zumindest formal erfüllt worden.

    Investiert wird, wenn die Unternehmen Gewinnaussichten antizipieren. Und die beruhen auf Nachfrage, die offensichtlich zu gering war … Überkapazitäten, schwaches Wachstum – siehe Zitat oben. Lediglich von deflationären Tendenzen kann man im strengeren Sinne nicht reden in den 90er Jahren, wohl aber fehlender Inflationsgefahr (Globalisierungsdruck auf die Löhne, daher „Great Moderation“)

    >Wir müssen das Problem der Überschuldung beherzt angehen, um die Eiszeit zu überwinden.>

    Den Ist-Zustand mit wachstumshemmendem Deleverage würden wir sicher überwunden haben, wenn das Problem der Überschuldung gelöst wäre.

    Würden wir auch die URSPRÜNGLICHE Ursache geringer Nachfrage überwunden haben, so dass wir NICHT erneut in einen derartigen Verschuldungszyklus laufen müssten ODER würden wir lediglich ein Reset durchführen?

    Das ist aus meiner Sicht die Frage der Fragen, wenn wir das Überschuldungsproblem als gelöst ansehen könnten.

    Vermögensdispositionen sind demgegenüber bestenfalls zweitrangig.

    Wenn wir das Schuldgeldsystem beibehalten und sich die Megatrends (Globalisierung, demografische Entwicklung etc.) nicht ändern, hätten wir m. A. n. lediglich Zeit gewonnen bis zum Ende des nächsten Verschuldungszirkels.

    Ich sehe auch nicht, wie ALLEIN durch ein anderes Geldsystem, sagen wir Helikoptergeld, AUTOMATISCH hinreichend Nachfrage geschaffen wird, um im gewünschten Maße Investitionen zu generieren.

    Wahrscheinlich muss ein Mix aus anderem Geldsystem, demografischem und technischem Wandel zusammenkommen, um – vermutlich auch bei einem anderen ANSPRUCHSVERHALTEN der Bevölkerung, was möglicherweise bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen der Fall sein würde – zu einer wie auch immer gearteten Systemstabilität zu gelangen.

    Soweit sind wir freilich noch lange nicht, wenn wir uns mit der Frage herumschlagen, ob die Notenbanken vielleicht doch, oder besser nicht, aber eigentlich schon, nur nicht so hastig…

    Antworten
  10. troodon
    troodon sagte:

    “Jahrzehntelang haben wir über unsere Verhältnisse gelebt. ”
    Haben wir in D wirklich in den letzten 20 Jahren über unsere Verhältnisse gelebt ? Musste nicht die breite Masse sogar eher unter ihren Verhältnissen leben? Durch die starke Ausrichtung auf den Export wurden bekanntermaßen Forderungen an das Ausland angehäuft, bei denen es zweifelhaft ist, ob diese tatsächlich bedient werden können.Es gab dadurch m.E. weniger Zuwachs beim Wohlstand für die breite Masse als es bei anderer wirtschaftspolitischer Ausrichtung in D möglich gewesen wäre.Die Exportindustrie und deren Beschäftigte haben selbstverständlich davon profitiert, wie sie selbst an anderer Stelle geschrieben haben.

    Zum Glück dürfte die Aussage:
    “Alleine für Banken der Eurozone wird der Kapitalbedarf auf eine Billion Euro geschätzt. ”
    zu negativ geschätzt gewesen sein. Lt. Manager Magazin lagen die NPL’s der EU-Banken bei rd. 950 Mrd. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/faule-kredite-banken-in-eu-sitzen-auf-950-milliarden-euro-fauler-kredite-a-1188564.html
    Cover Ratio dürfte bei rd. 50% liegen, https://pbs.twimg.com/media/DT4eHp3WkAElp_L.jpg
    hinzu kommen noch die verwertbaren Sicherheiten. Aber natürlich kann man den EZB Daten misstrauen… Der tatsächliche Kapitalbedarf dürfte aber doch deutlich niedriger sein. Aber er ist insbesondere, wenn man richtigerweise höhere EK-Quoten haben möchte, natürlich immer noch vorhanden.

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    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Nein. Nicht in Deutschland aber in der westlichen Welt. Was die Bankenzahlen betrifft, so glaube ich eher unabhängigen Studien wie dem ZEW. Die rechnen deutlich höhere Probleme aus. Aber natürlich kann alles gut enden. Hoffe ich auch. Aber darauf verlassen möchte ich mich nicht.

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