Politische Fata Morgana vom „reichen Land“
Für die Politik ist klar: Deutschland ist ein reiches Land. Genau deshalb glauben Politiker auch, wir könnten es uns leisten, XY zu tun. Nicht ganz zufällig ist XY das individuelle politische Lieblingsthema. Seien es noch mehr Klimaschutz, noch mehr Sozialleistungen, noch mehr humanitäre Hilfe, noch mehr europäische Solidarität oder was beliebig gerade diskutiert wird.
Dabei wird gern vergessen, dass wir in diese Themen bereits erheblich investieren und dass immer mehr dieser Forderungen selten dazu geeignet sind, die Leistungsfähigkeit unseres Staates zu erhöhen. Stattdessen dienen sie nur einer nicht nachhaltigen Klientelbefriedigung. Es schwingt stets mit, dass der Staat im Zweifel nur seine Einnahmen erhöhen müsse, um Gutes zu tun.
Wie immer bei solchen Aussagen kommt es auf den Vergleich an. Natürlich ist Deutschland eines der wirtschaftsstärksten Länder der Welt. Seit Jahren jedoch verlieren wir mehr und mehr den Anschluss an die Spitze.
So erreichten wir beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2011 immerhin noch 75 Prozent des Niveaus der Vereinigten Staaten, heute liegt der Wert bei 68 Prozent, wie Daten der Weltbank zeigen. Was harmlos klingt, hat erhebliche Bedeutung. Hätte sich unsere Wirtschaft wie jene der USA entwickelt, läge das BIP pro Kopf inflationsbereinigt rund 4000 Euro höher. 4000 Euro mehr Einkommen für jeden Einwohner dieses Landes.
Mittlerweile erreichen wir einer Studie zufolge nurmehr das Niveau des US-Bundesstaats South Carolina, der erst in den vergangenen Jahren – auch dank der Investitionen von BMW und Mercedes – in das Mittelfeld der US-Staaten aufgestiegen ist.
Ursachen für die Entwicklung
Die Ursachen für diese unbefriedigende Entwicklung liegen auf der Hand: Seit Jahren stagniert hierzulande die Produktivitätsentwicklung als Folge unzureichender öffentlicher und privater Investitionen und unzureichender Leistungen des Bildungssystems.
Zugleich wanderten Millionen Menschen zu, die überwiegend entweder nicht am Erwerbsleben teilnehmen oder im Niedriglohnsektor aktiv sind, wie Daten vom Statistischen Bundesamt (Destatis) zeigen. Die verschärft einsetzende Alterung der Bevölkerung erhöht den Anteil der Rentner zulasten der Erwerbstätigen. All dies bedeutet: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf dürfte noch langsamer wachsen als in der Vergangenheit. Die Verteilungskonflikte intensivieren sich weiter.
Die Politik verschließt die Augen vor dieser fundamentalen Gefährdung unseres Wohlstands und des gesellschaftlichen Friedens. Wahlweise wird von einem „grünen Wirtschaftswunder“ geträumt – welches nach Meinung der meisten Ökonomen nicht in Sicht ist – oder es wird gleich auf alternative Kriterien für die Messung von Wohlstand ausgewichen, wie es das Wirtschaftsministerium vorbereitet.
Zugleich fokussiert man sich auf die Verteilung des nicht mehr wachsenden Gewinns und bedauert zunehmende Armut, ohne dazuzusagen, dass diese Zunahme zu großen Teilen Folge der Zuwanderung ist. Seit Jahren sinkt die Anzahl der deutschen Sozialhilfeempfänger, während jene von Menschen mit Migrationshintergrund steigt, wie Destatis-Zahlen zeigen. Bei der Kinderarmut gilt dies ebenfalls.
Deutschland ist ein Sanierungsfall – und muss so behandelt werden
Deutschland mag noch ein reiches Land sein, wir fallen aber beschleunigt zurück. Der produktive Kern der Volkswirtschaft stagniert und droht angesichts von Energiekosten, Fachkräftemangel und politisch befördertem Strukturwandel nachhaltig zu schrumpfen.
Die Kosten der Versorgung der steigenden Zahl von Ruheständlern, für die nicht vorgesorgt wurde, steigen absehbar deutlich an, während es wenig Hoffnung auf eine rasche Steigerung der Produktivität der Erwerbsbevölkerung gibt.
Die Verlockung für die Politik ist groß, weiter auf das Motto „Augen zu und umverteilen“ zu setzen. Dabei brauchen wir eine Agenda 2030 – Reduktion von Transfers, Erhöhung der Anreize zur Beteiligung am Arbeitsmarkt, Qualifikationsoffensive und Investitionen in das produktive Kapital der Volkswirtschaft. Schluss mit Verschleierung und politischen Wunschprojekten. Deutschland ist ein Sanierungsfall, und als solchen müssen wir unser Land behandeln.
>Deutschland ist ein Sanierungsfall, und als solchen müssen wir unser Land behandeln.>
WIR werden uns NICHT als Sanierungsfall BEHANDELN.
Definition von „Sanierung“ lt. Gabler Wirtschaftslexikon:
„Organisatorische und finanztechnische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit insolventer Unternehmen, v.a. zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit oder einer Überschuldung.“
Es fehlt schon an den VORAUSSETZUNGEN für eine Sanierung für das “Unternehmen” Deutschland, zumal wir NICHT insolvent sind.
Gabler Wirtschaftslexikon:
“Voraussetzung einer erfolgreichen Sanierung ist die Erforschung der Ursachen und die Aufstellung eines Sanierungsplans. Besteht keine Aussicht auf Erfolg der Sanierung, ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen.”
Es gibt keine Mehrheit der Sanierungsbedürftigen, die an der Erforschung der Ursachen interessiert ist und einen Sanierungsplan aufstellt.
Vielmehr:
Es wird durch WILLFÄHIGE deutlich zunehmende MEHR-VERSCHULDUNG der noch nicht offensichtliche, aber FAKTISCHE Sanierungsfall bis zur INSOLVENZ herbeigeführt.
Heißt:
Deutschland wird durch fortwährende Wohlstandsverluste BEDEUTUNGSLOS für die wichtigen Akteure im Weltgeschehen.
Unausweichlich so.
Wenn man diesen Sommer die deutschen Urlaubsgäste vom Gardasee bis Sizilien beobachtet, wie sie jeden Wucherpreis in Geschäften, Restaurants, Hotels, Stränden, Bergen und Seen freudig und souverän bezahlen, könnte man schon meinen, die kommen aus einem reichen Land.
Und das ist nicht etwa die obere Mittelschicht. Es ist unübersehber und unüberhörbar die „Basis“.
@ Zweifler
>> “Es ist unübersehber und unüberhörbar die „Basis“”
Zustimmung, aber es sind merklich weniger.
Morgen ist Ferragosto und dann ist der Spuk sowieso vorbei.
@ Zweifler
Geht mir selbst genau so.
Warum noch gross sparen, wenn die Inflation ohnehin bald alles auffrisst ?
“Geniessen wir die letzten Tage “, bevor Habeck mit der Spitzhacke vor der Haustür steht, Frau Lagarde das Bargeld abschafft und wir Vater Staat um Erlaubnis bitten müssen, was wir wann und wo kaufen.
Diese mittlerweile weit verbreitete Einstellung zeigt, wie weit es gekommen ist …
“— daß wir … bereits erheblich investieren und dass immer mehr dieser Forderungen selten dazu geeignet sind, die Leistungsfähigkeit unseres Staates zu erhöhen.”
# Investitionen
# Leistungsfähigkeit
Nach über 50 Jahren intensiven Beobachtens und Studierens der Menschen, Gesellschaft, Wirtschaft und der Diskussion von Lebens-bzw. Laufzeiten sowie Vermögensverwendungen, die sowohl aus körperlicher, geistiger und geldlicher Grundlagen gespeist werden,
ist ein Trugschlug zu bestätigen.
Das Aktiv-Vermögen der Leistenden ist im Sturzflug und wird durch den Aufprall in alle Himmelsrichtungen versprengt.
Wer diesen Blog verfolgt hat, kennt die Ursachen minutiös sowohl “quantitativ als qualitativ” (die wichtigste Floskel eines Volkswirtschaftsprofessor der Ordoliberalistischen Provenienz).
Von einem Land, Staat, Nation zu sprechen, wartet auf Verwirklichung
https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/projekte/deutscher-krieg/deutscher-bund/
Grenzgängerschaft markierte den Lockdown, der immer enger gezogen wurde, bis der strömende Impuls von Naturlichkeit den Geist ausschaltete.
…… wir haben mehrheitlich diese ampel-bagage gewählt (auch wenn nicht ganz freiwillig und unvoreingenommen)
solange wir (die volks-mehrheit und medien) predigen, andere parteien können /sollen wir nicht wählen, solange sind wir real selber schuld an diesen desaster deutschlands.
es ist wirklich sovieles zu beklagen, – richtig, – aber wann entscheiden wir uns gegen dieses desaster?
ABER: andere parteien machen es auch nicht besser!
wissen wir dies wirklich?
warum lassen wir uns dieses einreden? solange haben wir keine chance auf änderung und besserung.
als ersten schritt wäre notwendig:
deutschland muss aus der EU, Nato und viele andere (west-) bündnisse, welche uns letztlich mehr knebeln, als freiheit und selbständigkeit bringen.
wir müssen neutral werden, so wie es österreich WAR!
klagen und diskutieren bringen NICHTS !
HANDELN ist gefragt und notwendig!
alles andere ist NUTZLOS !!
BTO: ” Die Politik verschliessst die Augen vor dieser fundamentalen Gefährdung unseres Wohlstandes und des gesellschaftlichen Friedens”
Wenn es nur das Weg-Sehen/ Augenschliesen/ wäre!
Dann könnten ” Fehler” der ( nicht haftenden ) Politiker durch rationale Argumente ( bei Dr. Stelter anrufen, um Supervision/ Konsil / auf Knieen bitten) behoben werden, an konstruktiv-kreativen Ideen & Vorschlägen mangelt es nicht.
Wenn Trittin vor laufender Kamera erklärt, welche Waffensysteme D . in die Ukraine liefern werde, das würde letztlich in Washington entschieden: dann ist die Erkenntnis zwingend, dass D. vorsätzlich selbst-destruktiv , als gebundener Delegierter zum Schaden seiner Bürger agiert, NS2 lässt grüssen.
Vorsicht, Politker, Deutschlands Qualitäts-Repräsentanten , es gibt seltsame Zufälle :
https://www.youtube.com/watch?v=mm3zAjNQw-k
Ja, der Hegemon hat Deutschland in der Hand. Allerdings würde es selbst eine AfD-Regierung schwer haben, hier grundsätzlich was zu ändern. In D gibt es ca. 40.000 US-Soldaten. Und ein Berliner Maidan ist auch erzeugbar. Das ist leider kein Defätismus sondern Realität. Wenn, dann müsste Europa versuchen, sich als Ganzes abzunabeln. Auch unwahrscheinlich, solange zu viele glauben, dass dann Russland zur Kanalküste durchmarschiert (diese Leute gibt es tatsächlich).
@Beobachter
“Wenn, dann müsste Europa versuchen, sich als Ganzes [von den USA] abzunabeln. Auch unwahrscheinlich, solange zu viele glauben, dass dann Russland zur Kanalküste durchmarschiert (diese Leute gibt es tatsächlich).”
Der Witz ist ja: Wenn die europäischen Staaten das täten, dann hätten die Russen an so einem Durchmarsch überhaupt kein Interesse mehr.
Selbst den Ukrainekrieg hätte die EU vermeiden können, wenn sie durchgesetzt oder zumindest erlaubt hätte, dass die Ukraine politisch und militärisch neutral wird.
bto: “Genau deshalb glauben Politiker auch, wir könnten es uns leisten, XY zu tun. Nicht ganz zufällig ist XY das individuelle politische Lieblingsthema. Seien es noch mehr Klimaschutz, noch mehr Sozialleistungen, noch mehr humanitäre Hilfe, noch mehr europäische Solidarität oder was beliebig gerade diskutiert wird. Dabei wird gern vergessen, dass wir in diese Themen bereits erheblich investieren und dass immer mehr dieser Forderungen selten dazu geeignet sind, die Leistungsfähigkeit unseres Staates zu erhöhen.”
Eine unfaire Kritik, so ist das viel zu pauschale Politikerschelte, die eben nicht immer stimmt.
Wir investieren viel zu wenig in die Abwehr von illegalen Einwanderern und die konsequente Durchführung von Abschiebungen, obwohl beides die finanzielle Leistungsfähigkeit unseres Staates deutlich erhöhen würde.