Hat QE zu einer Überbewertung von Aktien geführt – oder nicht?

Die designierte Nachfolgerin von Ben Bernanke, Janet Yellen, sieht keine Überbewertung von Aktien als Folge der Fed-Politik. McKinsey teilt diese Sicht. Es gibt aber auch Skeptiker wie Bridgewater und die FT.

Heute meldet sich eine weitere sehr anerkannte Institution zu Wort: GMO, ein sehr erfolgreicher Asset-Manager aus Boston, der immer wieder mit fundamentalen Analysen besticht. Titel der neuesten Publikation: „Breaking News! U.S. Equity Market Overvalued!“

  • Die Bewertung am US- Aktienmarkt lässt für die Zukunft nur geringe Renditen erwarten.
  • Fair Value für den S&P 500 ist 1100 – Stand heute: 1791.
  • PE ist 19 Prozent und die Umsatzmarge der Unternehmen um 42 Prozent über dem historischen Durchschnitt.
  • Da Normalisierung zu erwarten ist, wäre der S&P demnach um 75 Prozent überbewertet.
  • Das könnte sich positiv lösen, wenn Unternehmen und Staat deutlich investieren und damit das Wirtschaftswachstum antreiben. GMO hält das für wenig wahrscheinlich (ich auch, hier die Diskussion zum Thema geringe Investitionsneigung).
  • Wahrscheinlicher ist, dass es sich „negativ“ löst über deutlich geringere Erträge für Aktionäre. Oder um Ray Dalio wieder zu zitieren: Die Risikoprämie für Aktien reicht nicht im Vergleich zu Cash.

GMO kommt zu dem Schluss, dass man im US Aktienmarkt nicht viel verpasst, wenn man nicht dabei ist. Chancen gibt es demnach in Europa und den Emerging Markets. Fragt sich nur, ob diese sich von einer Anpassung des US-Marktes abkoppeln könnten. Ich bezweifle das.

GMO empfiehlt, die Aktienpositionen und weitere Risiken zu reduzieren. Aktien mögen vielleicht noch um 30 Prozent steigen. Aber vorsichtige Investoren sollten nicht darauf setzen.

Im zweiten Teil des Berichts geht GMO kritisch auf die diesjährigen Nobelpreisträger ein, was ich auch angesprochen habe.

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