Deutschland spart falsch – das müssen wir ändern!

Immer wieder habe ich mich sehr kritisch mit den deutschen Handelsüberschüssen auseinandergesetzt. Kurz gefasst ist meine Argumentation so:

  • Wer einen Überschuss im Handel hat, exportiert entsprechend Ersparnisse bzw. lässt einen Teil der erzielten Einnahmen aus dem Handel im Ausland „stehen“. Er wird damit zum Gläubiger (FK) und Investor (EK) im Ausland.
  • Dies kann eine sinnvolle Strategie sein, sofern man das Geld im Ausland gut anlegt, also Kredit an solvente Schuldner gibt und/oder gute Investitionen tätigt.
  • Bei Deutschland scheint das nicht der Fall zu sein. Historisch haben wir viel Geld verloren.
  • Zusätzlich ist es keine gute Idee in einer völlig überschuldeten Welt, Gläubiger zu sein. Das Risiko von Verlusten ist erheblich.
  • Deshalb müssen wir unser Geld besser anlegen: nicht in ständig wachsenden Target2-Forderungen beispielsweise; bekanntlich zins- und tilgungsfrei und ohne Sicherheit, mehr als 11.000 Euro pro Kopf der “hier lebenden” Bevölkerung.
  • Hinzu kommt, dass wir im Ausland zunehmend in der Kritik stehen wegen unserer Überschüsse, weshalb die Gefahr von Protektionismus etc. wächst. Dann droht eine erhebliche Krise bei uns.
  • Woraus die Schlussfolgerung erwächst, doch lieber mehr im eigenen Land anzulegen. Aufgaben gäbe es genügend. 

Ausgeführt in dem viel gelesenen “Eichhörnchen”-Artikel:

“Deutschland wirtschaftet wie die Eichhörnchen”

Natürlich gibt es vor allem deutsche Ökonomen, die schreiben, es gäbe kein Problem, bzw., man könne dagegen sowieso nichts machen. So vor Kurzem das Institut für Weltwirtschaft, hier diskutiert:

Deutschland: unfreiwilliger Gläubiger der Welt?

Einen anderen Weg beschreiten zwei Ökonomen bei MAKRONOM Sie erläutern, weshalb die Logik mit dem Ersparnisüberhang nicht stimmt. Da ich gerne dazulerne, schauen wir uns das mal an:

  • „In der Debatte um die Vor- und Nachteile des deutschen Leistungsbilanzüberschusses sticht aufseiten der Nachteile ein folgenschwerer Punkt hervor: Da dem Leistungsbilanzüberschuss zwangsläufig ein Netto-Kapitalexport in derselben Höhe gegenübersteht, muss Deutschland als Warenexportweltmeister auch zwangsläufig führend beim Exportieren von Finanzkapital sein: Laut Berechnungen des ifo-Instituts verteidigte Deutschland mit einem Wert von 255 Milliarden Euro auch 2017 seinen Titel als Netto-Kapitalexportweltmeister.“ – bto: so zumindest auch meine Argumentation oben. Scheinbar ist die falsch, deshalb meine Neugierde.
  • „Mit dem Geld, das Deutschland aufgrund seines Exportüberschusses verlässt, scheinen diverse unerwünschte Effekte einherzugehen. (…) Quer durch das politische Spektrum scheint es in dieser Frage einen seltenen Konsens zu geben. (…) Auch DIW-Chef Marcel Fratzscher pflichtet diesem Gedanken bei (…): Die Handelsüberschüsse Deutschlands sind schlecht, nicht, weil wir zu viel exportieren, sondern weil wir zu wenig in Deutschland investieren und zudem unsere Ersparnisse im Ausland in das Falsche investieren.“ – bto: Hier bin ich einig mit Fratzscher. Das ist nicht oft der Fall.
  • „Dieser Logik zufolge muss sich Deutschland also zwischen Investitionen im Inland oder Kapitalexporten ins Ausland entscheiden – das Geld zur Finanzierung ist nur einmal da. Unserer Meinung nach handelt es sich dabei aber um ein Missverständnis: Es ist keinesfalls so, dass ein großer Handelsüberschuss der deutschen Volkswirtschaft zwangsläufig wertvolle Investitionsmittel entzieht (…).“ – bto: natürlich nicht. Wenn es nun also darum geht zu hinterfragen, was zuerst da ist, die Einkommensentstehung oder -verwendung, so ist es eine recht überflüssige Argumentation. Mir geht es vor allem um die Verwendung, weil klar ist, dass Forderungen an das Ausland die o. g. Problematik haben (können).
  • „Aus makroökonomischer Sicht wird in diesem Kontext häufig die deutsche Ersparnisflut (“Savings Glut”) genannt, welche zwangsläufig mit den Leistungsbilanzüberschüssen einhergeht, und in Form von milliardenschweren Kapitalströmen zu makroökonomischen Ungleichgewichten führt. So hätten deutsche Ersparnisse, welche 1:1 mit dem Exportüberschuss in Zusammenhang stehen würden, angeblich die Immobilienblasen in den USA, Spanien oder Irland mit aufgeblasen.“ – bto: Da wäre ich ganz anderer Ansicht. Die Blasen sind die Folgen von viel zu tiefen Realzinsen, die dann den Boom angefacht haben, der wiederum den Importboom zur Folge hatte, der dann dazu führte, dass wir so viele Forderungen aufgebaut haben.
  • „Deutschlands Leistungsbilanzüberschuss, so lässt sich die gängige Berichterstattung zusammenfassen, widerspricht daher in mehrfacher Hinsicht dem eigenen wirtschaftspolitischen Interesse, entzieht er der deutschen Volkswirtschaft nämlich wichtige Investitionsmittel, finanziert anderen Ländern das Leben auf Pump und treibt außerdem in Form milliardenschwerer Kapitalexporte finanzmarktpolitische Exzesse auf der Welt an.“ – bto: Das ist die Argumentation vor allem in den USA von Greenspan über Bernanke bis Summers. Sie gilt auch in Richtung China. Ich denke, sie ist nicht ganz falsch, weil das „Stehenlassen“ des Guthabens beim Käufer auch zu tieferen Zinsen in dem Schuldnerland beiträgt und damit die Verschuldung mit anreizt. Es ist aber natürlich nicht die Erklärung für alle Probleme, die wir haben.
  • „Akteure in einer Volkswirtschaft (egal ob Haushalte, Firmen oder Länder) sparen, wenn sie mehr Güter besitzen (SV) und/oder mehr Geldvermögen (GV) anhäufen. Zum Beispiel kann eine Volkswirtschaft im Ganzen sparen, indem sie reale Güter akkumuliert. Dann ist Sparen ein realer, in Gütern messbarer Akt.“ – bto: soweit, so klar.
  • „Auf der anderen Seite können diese gesparten Güter auch in monetäre Werte umgetauscht, also an das Ausland verkauft werden. Dann beschreibt das Sparen eine Anhäufung von Finanztiteln im Tausch gegen ein reales Gut. Das Nettogeldvermögen wird damit durch den Anstieg der Geldforderungen gegenüber dem Ausland erhöht, das Ausland wiederum verringert sein Nettogeldvermögen, da Teile seines Geldvermögens an das exportierende Land fließen, um die Verbindlichkeiten aus dem Importgeschäft zu bedienen.“ – bto: Man baut also eine Forderung gegen das Ausland auf. Interessant ist noch, in welcher Währung man das macht, in der eigenen (Problem für das Ausland, wenn es selbst eine andere Währung nutzt) oder in einer fremden (Problem für den Gläubiger).
  • „Der Überschuss in der Leistungsbilanz gibt an, wieviel mehr Geld Deutschland aus dem Ausland erlöst, als das Ausland durch Verkäufe in Deutschland oder durch Schenkungen eingenommen hat. (…) Ein Land verkauft bei einem Leistungsbilanzüberschuss mehr Güter an das Ausland, als es aus diesem einkauft und erhöht dadurch sein Geldvermögen.“ – bto: Soweit dürfte es von niemandem Kritik geben an dieser Argumentation.
  • „(…) die Exportüberschuss = Sparüberschuss-Identität eine zentrale Schwachstelle: Sie kann keinerlei Aussage über die dazugehörigen Finanzierungen treffen. Die BMWs, die (beispielsweise) exportiert werden, könnten von deutschen Banken, den Banken des Empfängerlandes oder aus einem am Güterhandel vollkommen unbeteiligten dritten Land finanziert werden – die Zahlen zum Leistungsbilanzüberschuss oder -defizit werden uns dazu keinerlei Information geben.“ – bto: Auch das ist richtig. Wir wissen ja, dass neue Forderungen über Verschuldungsakte entstehen, wie unser Geld überhaupt. Auch dies ist bekannt. Aber egal, wo es finanziert wird, am Ende steht eine Forderung aus Deutschland an einen Schuldner im Ausland bzw. eine Investition dort, wenn die Geldforderung in ein reales Gut getauscht wird.
  • „Typischerweise geschieht im wirtschaftlichen Kreislauf erst die Finanzierung und erst darauf erfolgt die Bewegung bei den Gütern. Zentral für die behandelte Fragestellung ist, dass sich durch die Ersparnis – also das Nichtkonsumieren produzierter Güter – eines Sektors in einer Volkswirtschaft (bspw. der Haushalte) nicht die Finanzierungsspielräume eines anderen Sektors (typischerweise der Unternehmen) erhöhen, welche nun die notwendigen Mittel hätten, um Investitionen zu finanzieren. (…) Ersparnisse aus Deutschland sind keine direkte oder gar notwendige Geldquelle für Griechenland, Spanien oder die USA, um Importe zu finanzieren.“ – bto: nein. Natürlich können die Sektoren dieser Länder sich im eigenen Land verschulden. Dann wächst die dortige Geldmenge. Dann wächst auch die dortige Verschuldung (o. k., das ist jetzt tautologisch), die aber auch irgendwie bedient werden muss, was eben besser ist, wenn das Geld produktiv verwendet wird. Zusätzlich landen die Forderungen dann natürlich irgendwie bei den Exporteuren der BMWs – oder? Und damit sind wie bei dem Problem. (Die Autoren zitieren hier neben der BIZ auch Peter Bofinger, der u. a. in der F.A.Z. dasselbe erklärt hat und den bto schon damals (also vor vier Jahren) zitiert hat). → „Weltmeister oder Vampir?“
  • „Folglich ist auch die Leistungsbilanz schlichtweg stumm, wenn es darum geht, Finanzkapitalflüsse von Land A nach Land B zu identifizieren – denn sie ist lediglich ein Güter- und kein Finanzierungskonzept. Der Grund, warum viele Volkswirte so versucht sind, aus der Exportüberschuss=Sparüberschuss-Identität doch Informationen über internationale Kapitalströme zu ziehen, könnte darin liegen, dass es in vielen Makromodellen eben keinen Unterschied zwischen Gütern und Kredit gibt.“ – bto: Dennoch bleibt doch die Frage offen, was der Exporteur bekommt. Er bekommt eine Forderung.
  • „Die diesem Trugschluss zugrunde liegende Theorie ist die Loanable Funds Theorie (LFT): Banken verteilen gemäß der LFT dieses eine Gut um, ohne selbst Kaufkraft erschaffen zu können. Wäre dies wirklich der Fall, dann wäre an den eingangs erwähnten Thesen zum Kapitalüberschuss Deutschlands (unseres Korns) auch sicherlich etwas dran. In diesem Fall sind die vereinfachenden Annahmen der Makromodelle jedoch zu abstrahierend (…).“ – bto: richtig. Und die „Loanable Funds Theorie“ glaubt ja ohnehin kein Leser von bto.
  • „Wenn die griechischen, US-amerikanischen oder spanischen Banken aber gar kein Geld aus Deutschland brauchen, um die begehrten deutschen Waren zu finanzieren, sondern sich die Finanzierung über den eigenen Bankensektor beschaffen können – warum müssen wir dann noch unser wertvolles und vor allem knappes Erspartes aus Deutschland dorthin überweisen, um diese Transaktionen zu finanzieren?“ – bto: Natürlich müssen wir das nicht. Aber wir bekommen die frisch geschaffenen Zahlen am Bildschirm als Gegenleistung für unsere BMWs – oder? Und wir akzeptieren diese.
  • „Vor Ausbruch der Griechenlandkrise hieß es häufig, dass sowohl deutsche als auch französische Banken hohe Forderungen gegenüber Griechenlands Wirtschaft halten würden, welche auch dort das Leben auf Pump finanziert haben, und welche durch die Hilfspakete an Hellas bekanntlich ins Sichere gebracht werden konnten. Ein Blick auf die Statistiken der BIZ zeigt, dass der französische Bankensektor im ersten Krisenjahr 2010 sogar noch deutlich höhere Forderungen gegenüber griechischen Gläubigern hatte als der deutsche. Bekanntermaßen waren französische Banken auch in der US-Immobilienkrise in hohem Maße beteiligt.“ – bto: Ja, hier würde ich doch sagen, es ist nicht falsch, die deutsche Politik zu kritisieren, vor allem französische Banken „gerettet“ zu haben mit unserem Geld. Oder? Deutschland, Spanien und Italien haben die Franzosen rausgehauen – und jetzt sollen wir nachlegen
  • „Aber Moment mal: Frankreich? Ein Land ohne oder sogar mit tendenziell negativem Leistungsbilanzüberschuss hat Kapital in ein anderes Land investiert (also exportiert)? (…) einfachere Tatsache: Banken können selbst Geld schaffen. Ihre Kreditvergabe ist nicht durch die Ersparnisse (oder Exporte) ihres Landes limitiert.“ – bto: ja. Klar. Wo ist die überraschende Erkenntnis? Natürlich können Banken jedem in der Welt Kredit geben und dazu Geld schaffen.
  • „(…) wir (sollten) uns eher für die sogenannte Banking Glut anstatt für die Savings Glut. Wie Viral Achayra und Philipp Schnabl von der Stern School zeigen, war die Leistungsbilanz (und damit die Grundlage der Theorie der Savings Glut) eine schlichtweg irrelevante Komponente für das Engagement des Bankensektors des jeweiligen Landes in der US-Immobilienkrise. Auch Bofinger und Ries argumentieren in ihrem Papier mit Nachdruck gegen die Savings Glut-These.“ – bto: richtig. Aber was passiert denn nun mit den Forderungen, die wir aufbauen, wenn wir einen BMW exportieren?
  • „Deutschland steht nicht in einem Wettbewerb um knappe Finanzmittel, die entweder hier oder im Ausland angelegt werden können. Der Leistungsbilanzüberschuss hindert den deutschen Staat nicht daran, mehr Geld für Brücken, Straßen und Schulen zu investieren – Schuld an den mangelnden staatlichen Investitionen ist eher das politische Ziel der „schwarzen Null“, und nicht der deutsche Leistungsbilanzüberschuss.“ – bto: Da herrscht Einvernehmen.
  • Andererseits haben die Investitionsbefürworter aufgrund der Leistungsbilanz kein zusätzliches Argument in der Hand, das deutsche Kapital nach Hause zu holen und es hier zu investieren, wie es etwa von Fratzscher (…) behauptet wird. Weiterhin finanziert Deutschland zumindest nicht über seine Leistungsbilanz die Verschuldung des Auslands – das erledigen deutsche, aber genauso gut französische oder US-amerikanische Banken über ihre Kreditvergabe.“ – bto: Das stimmt.

Fazit der Autoren: „Von Leistungsbilanzen auf internationale Finanzströme zu schließen, kann schnell aufs ökonomische Glatteis und damit zu fatalen wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen führen.“ – bto: Den Punkt mit den fatalen Fehlentscheidungen haben die Autoren übrigens nicht begründet. Das steht da einfach so am Schluss.

Inhaltlich haben die Autoren meines Erachtens recht, wenn sie die Entstehung der Überschüsse mit der Geldschaffung in den Defizitländern erklären. Natürlich ist es in unserem Geldsystem nicht erforderlich, dass zunächst gespart wird, bevor jemand Schulden machen kann. Die Banken schaffen das neue Geld aus dem Nichts als Kredite gegen (hoffentlich) ausreichend werthaltige Sicherheiten. Insofern ist der Export unserer Ersparnisse nicht der Ausgangspunkt der Probleme.

Was sie allerdings nicht beantworten, ist Folgendes: Wir haben eine Sparleistung erbracht (Güter produziert) und einen Teil dieser Güter an das Ausland verkauft. Dies bedingt einen Tausch von Gut in Forderung. Damit folgt die Ersparnisbildung der vorangegangenen Schuldenschöpfung in den Defizitländern.

Doch was sind diese Forderungen wert? Spielt das eine Rolle? Ich denke schon. Wir haben die Ersparnisbildung im Ausland bei tendenziell schlechten Schuldnern. Da wäre es doch besser, sich andere Schuldner im In- und Ausland zu suchen. Target2-Forderungen erfüllen die Anforderungen sicherlich nicht.

Die Frage der Ersparnisstrategie der Deutschen bleibt deshalb relevant. Sie abzutun mit einer Kritik an der Entstehungsgeschichte also was war zuerst, Ersparnisüberhang versus Verschuldung in den Defizitländern ist grundlegend falsch.

Wir sparen grundlegend falsch. Statt über Henne versus Ei zu streiten, sollten wir daran etwas ändern. Und zwar schnell.

MAKRONOM: “Exportieren wir wirklich unsere Ersparnisse?”, 1. Februar 2018

Kommentare (25) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Hans-Peter Stumpf
    Hans-Peter Stumpf sagte:

    Beim Thema Erbschaftsteuer muss ich tatsächlich Herrn Stöcker beipflichten.
    Wenn schon Steuerzugriff, dann doch bei den am ehesten leistungslosen Einkommen und das sind nun mal Erbschaften.
    Daneben muss man wissen, dass bei den hohen Freibeträgen trotzdem alle Erben geringerer Nachlässe bis zum Abwinken konsumieren könnten. Aber wenn ein BMW Paket für Milliarden vererbt wird, wird das wohl eher nicht konsumiert werden.
    Zusätzlich gibt es keine einzige seriöse Studie, die negative Einflüsse einer Erbschaftsteuer mit Freibeträgen auf die jeweiligen Arbeitsplätze hätte, das wird nur immer von interessierten Kreisen behauptet, wird dadurch aber nicht besser.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Alles schöne und gut, was Sie sagen.

      Aber fangen Sie doch einmal mit Überlegungen an zu dem, was Thomas weiter oben am Thread gefordert hat:

      >Ansonsten sollte man *grundsätzlich* die Frage stellen, was überhaupt zum Wegnehmen des Erbes berechtigt.>

      Das ist in der Tat viel grundsätzlicher als eine Erörterung, wo man am ehesten zugreifen kann und was ist, wenn …

      Wir wollen doch unsere Gesellschaft nach anderen Prinzipien ordnen als nur danach, wie viel wir brauchen und wo wir es am einfachsten herkriegen.

      Oder?

      M. Stöcker hat sich diesbezüglich vor einigen Tagen an einem anderen Thread zu einer bemerkenswerten Aussage verleiten lassen.

      Antworten
      • Hans-Peter Stumpf
        Hans-Peter Stumpf sagte:

        Ach Herr Tischer,
        ich schätze Ihre Kommentare grundsätzlich sehr, aber dieser ist doch etwas unter Niveau:
        Dass ein Staat derzeit überhaupt Steuern erhebt, brauchen wir doch nicht wirklich in Frage stellen, das ginge doch etwas an der Realität vorbei.
        Ich meine deshalb, dass mit einer Erbschaftsteuer selbst bei hohen Freibeträgen, aber mit einem Satz sagen wir 10-25% auf dann alles, ließe sich bestimmt erhebliches Steuerpotenzial erzielen, dass ja dann auch z.B. über geringere Umsatzsteuer zurückgegeben werden könnte.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hans-Peter Stumpf

        >Dass ein Staat derzeit überhaupt Steuern erhebt, brauchen wir doch nicht wirklich in Frage stellen,…>

        Das brauchen wir nicht und ich tue es auch nicht.

        Wenn Sie allerdings die Frage ausblenden, ob es GERECHTFERTIGT ist, diese oder jene Steuern zu erheben und das Problem der Steuererhebung darauf REDUZIEREN, wie sich „Steuerpotenzial“ erzielen lässt, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn dies auf eine Art und Weise geschieht, die Ihnen mitunter nicht gefallen wird.

        Zum Niveau gehört auch, bestimmten Fragen nicht auszuweichen, finde ich jedenfalls.

  2. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Des Weiteren schreiben Sie: „Dennoch bleibt doch die Frage offen, was der Exporteur bekommt. Er bekommt eine Forderung.“

    Aus Sicht des einzelnen Exporteurs (BMW & Co.) ist dies eine Forderung gegenüber der Geschäftsbank (Giroguthaben bei einer Bank sind bekanntlich eine Forderung, aber kein Geld im Sinne des gesetzlichen Zahlungsmittels). Diese Forderung ist werthaltig, solange die Bonität der Geschäftsbank gesichert ist. Diese Bonität war aber gefährdet, da über den Interbankenmarkt die nicht nachhaltige Kreditvergabe im Süden REfinanziert wurde. Durch die massiven Interventionen der Zentralbanken wurden diese Forderungen gegenüber den Geschäftsbanken nun in echtes Geld transformiert; es sind die berüchtigten TARGET-Salden, die fälschlicherweise immer mal wieder als Forderungen missinterpretiert werden. Aus makroökonomischer Sicht haben wir es also nicht mit einer Forderung zu tun, sondern mit dem Geforderten; und das ist und bleibt Zentralbankgeld. Ich teile hier die Einschätzung von Martin Hellwig, die er letzten Mittwoch auf dem Bargeldsymposium vorgetragen hatte: https://youtu.be/GJmumMhZ5ss?t=1776.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      Das mit den Target – Salden mag ja schon so sein, nur im Falle des Zusammenbruchs des Euro – Systems haben wir einen Haufen Geld, der nirgends mehr als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Dann doch lieber in Infrastruktur etc. investieren. Das impliziert aber – von meinem ökonomischen Laienverstand aus gesehen – die Abkehr von der schwarzen Null. Oder sehe ich das falsch?

      Antworten
      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @Herr Stöcker:
        Das mit der Erbschaftssteuer dauert erstens viel zu lange und ist zweitens politisch niemals durchsetzbar, jedenfalls nicht in einem demokratischen Rahmen. Es bleibt also nur Option Nr. 1.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Dem ersten Teil Ihrer Aussage möchte ich widersprechen, Herr Pfister. So etwas könnte sehr schnell umgesetzt werden. Dagegen spricht allerdings der zweite Teil Ihrer Aussage. Volker Pispers hatte bereits 2012 angemerkt, dass in einer Demokratie keine Lösungen möglich sind, die im Interesse der 90 % sind: https://youtu.be/cRSDSPczjEE?t=340

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ M. Stöcker

        Pispers stellt also fest, dass in einer Demokratie keine Lösungen möglich sind, die im Interesse der 90% sind.

        Warum ist das so, wenn doch die Lösung so einfach ist – Kopfrechnen genügt, um sie zu begreifen – und auch schon die Partei auf dem Stimmzettel steht, die mit der erforderlichen Umverteilung tatkräftig beginnen würde?

        Ihnen fehlen halt die Einsichten, über die Komiker nun einmal verfügen und die ein Theoretiker wie Sie auch noch beklatscht.

        Klar, die Leute sind einfach zu doof, um das Kreuz dort zu machen, wo man in ihrem Interesse Politik betreiben würde.

        So denken Komiker und Theoretiker.

        Sie denken falsch.

        Die Erklärung ist vielmehr, dass die Leute, um deren Interessen es geht – eben die 90% – sich überhaupt nicht auf derartige Rechnungen einlassen wollen, sondern die Parteien wählen, bei denen sie ihre Interessen besser aufgehoben sehen – trotz EUR 25.000 Staatschulden pro Kopf.

        Kurzum:

        Schon richtig, dass die Leute nicht wirklich durchblicken, sie sind aber nicht so doof, dass sie sich von Clowns und Theoretikern erklären lassen müssen, was ihre Interessen sind.

        Es genügt ihnen, dass sie eine Ahnung davon haben, was NICHT ihre Interessen sind.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        Zum Thema Erbschaftssteuer möchte ich noch einmal die Frage stellen: Braucht man die überhaupt oder erledigt sich das Problem nicht ohnehin von selbst durch Konsum der Erben?

        https://www.asia.finance/digging-deeper-into-why-90-of-3rd-generation-wealth-is-lost

        Ich vermute, dass es besser und auch ungefährlicher ist, wenn die glücklichen Gewinner ihr Erbe mit Konsum “verprassen”, als wenn der Staat es wegnimmt und in unsinnige Projekte stopft. Damit will ich nicht sagen, das alles was der Staat tut unsinnig ist. Man kann hier von digitalen und baulichen Infrastrukturprojekten träumen, die uns in die zweite Hälfte des 21. Jahrhundert bringen. Aber unsere demnächst-aktuelle Regierung sollte man vielleicht besser kurzhalten. Ich bezweifle, dass sie etwas Vernünftiges mit weiteren Steuereinnahmen anstellen würden. Dafür sind die Verfehlungen der vergangenen Legislaturperioden zu groß und der Wählerstimmenkauf zu offensichtlich – zumindest für meine Einstellung. Andere mögen die “Investitionen” positiver beurteilen.

        Ansonsten sollte man *grundsätzlich* die Frage stellen, was überhaupt zum Wegnehmen des Erbes berechtigt. Dass es den Erben zufällig trifft, ist korrekt. Aber der Vererbende hat es wohl in vielen Fällen erarbeitet oder zumindest beisammen gehalten mit dem Ziel für seine Kinder und vielleicht Enkel etwas zu hinterlassen. (Einmal davon abgesehen, dass unterwegs an allen Ecken und Ende bereits Steuern gezahlt wurden.) Das ist gerade kein Zufall. Ich würde zudem grundsätzlich sagen, die Familie steht über dem Staat. Aber das ist wohl eine nicht diskutierbare Frage der persönlichen Werte.

        Das ist jetzt off-topic, aber da das Thema immer wieder aufpoppt, wollte ich die Gedanken einmal loswerden.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        >Es genügt ihnen, dass sie eine Ahnung davon haben, was NICHT ihre Interessen sind.

        Und so reicht es dann für Parteien wie AFD und FDP einfach nur da zu sein, um die Wähler mit CDU- und SPD-Aversion einzusammeln. Klappt auch mit einem Minimum an Inhalten. Ein “sehen wir anders” reicht dann schon. (Und was soll man als Wähler sonst auch tun?) Das ist – meine ich – eine ganz neue Dynamik; nicht zu unterschätzen. Wenn die nächsten vier Jahre wirtschaftlich und gesellschaftlich unruhig werden, bin ich echt mal gespannt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas

        >Ein „sehen wir anders“ reicht dann schon.>

        Ja – auch zu mehr. Sie verweisen zu recht auf eine „neue Dynamik“.

        Die etablierten Parteien erleiden einen Machtverlust und MÜSSEN daher reagieren.

        Beispielsweise wie augenblicklich die CDU, denn auch da hat man herbe Stimmenverluste zur Kenntnis nehmen müssen und den Schuss gehört.

        Also muss etwas geschehen, eine Frau AKK wird zur Generalsekretärin gekürt, um die Partei als „Volkspartei der Mitte neu zu profilieren“.

        Erst mal Beifall und Ruhe, denn es tut sich ja etwas.

        Wenn die Mitte allerdings weiter aus der Profilierung wandert und weitere Stimmenverluste zu verzeichnen sind, kann es ganz schnell schwierig werden – und dann können auch mal Köpfe rollen, wenn es ohne Schuldige nicht geht und eine Richtungsänderung mit neuem Personal glaubhaft unterlegt werden muss.

        Was ich sage will:

        Wahlen bewirken schon etwas, auch wenn Parteien gewählt werden, die einfach nur da sind, um den Unmut und die Unzufriedenheit zu kanalisieren.

        Es nicht das schlechteste System, um Interessen zumindest hörbar zu machen und Veränderungen zu erzwingen.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        @Herr Tischer: So ist!

        Insofern mag ich auch nicht die Herabstufung von Wahlentscheidungen als “Protestwahl”. Wenn man Partei X die Stimme entziehen will, muss die nun einmal irgendwo hin, damit der Stimmentzug wirksam wird. Da haben wir tatsächlich Glück mit unserem Wahlsystem, dass es an verteilungsrelevanten Ausweichmöglichkeiten nicht mangelt. In den USA sind die Hürden ja gewaltig für neue Parteien.

  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Lieber Herr Dr. Stelter,

    wir sind uns ja in sehr vielen Punkten einig und vertreten dabei auch oftmals sehr ähnliche Auffassungen. So auch bei der makroökonomischen Einschätzung der LB-Ungleichgewichte. Ich hatte hierzu letzte Woche bereits Moritz Schularick verlinkt, der ja hier in diesem Forum bestens bekannt sein sollte. Hier noch einmal seine zentrale Aussage zu den deutschen LB-Überschüssen: https://youtu.be/9SiVO-krlSQ?t=349

    Jetzt muss ich aber doch ein wenig Wasser in den Wein gießen. Sie schreiben:

    „Aber wir bekommen die frisch geschaffenen Zahlen am Bildschirm als Gegenleistung für unsere BMWs – oder? Und wir akzeptieren diese.“

    Wir haben DIESE Zahlen am Bildschirm aber nur bis 2008 akzeptiert. Danach haben die deutschen Banken die Refinanzierung des Kreditbooms des Südens über den Interbankenmarkt aber eingestellt. Seitdem akzeptieren wir – respektive die deutschen Banken – nur noch die Zahlen am Bildschirm, die Guthaben bei der Zentralbank sind. Aus einer Forderung auf Geld wurde somit Geld. Und da eine Zentralbank in eigener Währung niemals illiquide werden kann (in der Schweiz ist von daher das Zentralbankguthaben dem Bargeld gleichgestellt), vertrauen wir nun DIESEN Zahlen und akzeptieren diese auch. Das Vertrauen geht so weit, dass wir sogar Negativzinsen akzeptieren, solange die Kosten der Bargeldhaltung größer sind als der Negativzins.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      >…bis 2008 akzeptiert. Danach haben die deutschen Banken die Refinanzierung des Kreditbooms des Südens über den Interbankenmarkt aber eingestellt.

      Es genügt, dass dt. Banken die Exportproduktion der Firmen im Inland vorfinanzieren, sowie den Immobilienboom der überdurchschnittlichen entlohnten Mitarbeiter dieser Industrien.
      Ich meine Fehlanreize für Personal und Investition/Forschung/Bildung mit vielen Wechselwirkungen in der Fläche des Landes.
      Die target2 sind dankbare Messgröße für Verwerfungen, das Problem ist größer.
      Scheitert der Euro haben wir BRDeutschen ein vielfaches der target2 Salden als plötzlich faule Kredite zu bewältigen, wenn nach Massenfirmenpleiten ehemals stolze Häuslebauer ihr Betongold als Betonsarg begreifen. Je länger die Übung dauert, incl. der Anleihekaufprogramme, desto alternativloser wird der Euro.
      Das ist m.E.n. die wahre politische Absicht, Europa ist Schicksalsgemeinschaft und wird von Angst zusammengehalten.

      Wenn Pensionäre (Hellwig) davon sprechen, dass sie keine Furcht haben, wer ihre Bezüge bezahlt, ist das ein schönes Gleichnis auf den Charakter dieser Krise.
      Junge zornige Männer (Heinsohn), die für politischen Wandel stehen haben wir Europäer zu wenige.

      BG
      Alexander

      Antworten
      • jobi
        jobi sagte:

        absolut richtig ! Und der Euro ist und war von Anfang an das zentrale Instrument, diese Schicksalsgemeinschaft zu installieren ..

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Es genügt, dass dt. Banken die Exportproduktion der Firmen im Inland vorfinanzieren“

        Das ist ein Irrtum. Es wurde nicht vorfinanziert sondern via Interbankenmarkt nachfinanziert/refinanziert.

        „Die target2 sind dankbare Messgröße für Verwerfungen, das Problem ist größer.“

        Das sehe ich genauso; allerdings noch etwas pointierter: Das Problem ist VIEL GRÖßER.

        LG Michael Stöcker

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @jobi: und genau dieser yinstrumentencharakter wurde in den 90ern politisch auch betont. Wollte nur später kaum mehr einer hören…

  4. MFK
    MFK sagte:

    Die Target 2 Salden sind eigentlich keine Ersparnisse sondern es wird zusätzliches Zentralbank Geld geschaffen. Sehen wir es als verlorenen Zuschüsse an die Exportindustrie an.

    Antworten
      • MFK
        MFK sagte:

        Die zahlen dafür aber einen hohen Preis. Während sie die Subventionierung der deutschen Exportindustrie zulassen, verlieren sie selber zunehmend Teile ihrer eigenen produzierenden Industrie mit schwerwiegenden Folgen, wie z.B. Jugendarbeitslosigkeit.

  5. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Wir sparen grundlegend falsch. Statt über Henne versus Ei zu streiten, sollten wir daran etwas ändern. Und zwar schnell.”
    Herr Dr. Stelter, das kann man machen. Dann muss man aber nach A auch B sagen und benennen, dass das anderen europäischen Ländern richtig weh tun wird und Deutschland isolieren wird. Ich sage nicht, dass das falsch wäre, aber das muss man vorher wissen. Das kommt mir in Ihrem Beitrag etwas zu kurz. Denn wenn Deutschland seine Sparanstrengungen aufgibt, reden wir über einen anderen Euro und eine andere Eurozone. Mit welchen Kapazitäten das allerdings gehen soll, ist mir schleierhaft. M.E. ginge es nur entweder mit einer aufgewerteten eigenen Währung oder mit massiven, von den Gewerkschaften durchgesetzten Lohn- und damit Preiserhöhungen in der Exportwirtschaft und damit verbunden einem Exportrückgang, der Kapazitäten für die Binnenwirtschaft frei schaufelt.

    Antworten
  6. SB
    SB sagte:

    Was, wenn das grundlegend falsche Sparen Ziel der deutschen (Mainstream-) Politik ist?

    Ex-Bundesaußenminister Joschua Fischer (Grüne) soll in seinem Buch „Risiko Deutschland“ geschrieben haben: „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

    Unabhängig davon, ob Fischer das tatsächlich so geschrieben hat (ich habe dieses “Werk” selbstverständlich nicht gelesen), kann man beim Blick auf die Fakten zu keinem anderen Ergebnis kommen. Die – insbesondere europäische – Umverteilung von D in die Rest-EU- und Euro-Länder läuft auf Hochtouren (und soll noch erheblich verstärkt werden – Oettinger, ein Vertreter Deutschlands (!), hat gerade wieder laut nach weiteren Milliarden für die EU gerufen). Und weil das noch nicht reicht, holt die deutsche Regierung noch Millionen illegale Migranten ins Land, an die ebenfalls völlig gegenleistungslos massiv umverteilt wird. Mit Blick auf beide Umverteilungsmechanismen verwundert es nicht, wenn die Deutschen in Europa die “zweitärmsten Würstchen” sind. Hinzu kommt noch die verrottende öffentliche Infrastruktur.

    Zählt man die Fakten zusammen, bleibt hinsichtlich der Ausgangsfrage nur noch festzustellen: Ja, das grundlegend falsche Sparen ist das gewollte Ziel der deutschen (Mainstream-) Politik.

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