Heute Abend: Tod eines Bankers – Europas Banken bleiben krank

Dass es um die europäischen Banken nicht so gut gestellt ist, wissen Leser von bto (und nicht nur die!) mittlerweile. Die Ursachen dafür sind vielfältig: zu geringe Kapitalquoten, zu tiefe Zinsen, eine Politik, die auf die Vergabe von Krediten gesetzt hat, um kurzfristig die Wirtschaft zu beleben, implizite Staatsgarantien. Und natürlich auch extensive Spekulation und teilweise auch kriminelle Machenschaften. Der Fernsehsender ARTE macht heute dazu einen Themenabend. Ich konnte einen der Beiträge bereits vorab sehen und lege ihn meinen Lesern ans Herz:

Arte: “Tod eines Bankers”, 12. Dezember 2017

Ein guter Anlass, die aktuellen Zahlen der Deutschen Bank zu den Non-Performing Loans (NPL) in der Eurozone an dieser Stelle zu präsentieren:

  • “NPLs are still above 2008 ’s starting point in all countries excluding Germany: they are 3.5x higher in Spain, 3x in Italy and c. 1.5x in other countries.” bto: was natürlich mit der schlechten Wirtschaftslage und dem vorangegangenen Schuldenboom zu unproduktiven Zwecken zu tun hat!

Quelle: Deutsche Bank

  • Die nachfolgende Abbildung zeigt “the size of the NPL problem in absolute and relative terms (vs gross loans) across countries. Coverage ranges from 45% to 55% in most countries, with Italy at 51% and Spain at 54% on average.” –  bto: O. k., es wurden Rückstellungen gebildet. Doch ob diese wirklich genügen?

Quelle: Deutsche Bank

Und dann die Einschätzung nach Ländern:

  • “In Italy , banks have reduced net NPLs by 29% on average since the end of 2015 and 12% YtD (…) In Q3 all banks reduced gross and net NPL QoQ and generally coverage has also gone up.” bto: gute Nachricht. Aber nicht gut genug.
  • “In Iberia, banks have reduced net NPL c.1 7 % (..) The bulk of the reduction took place in NPLs while the reduction in foreclosed assets has been more limited.” bto: so viel zum Thema, Spanien sei gesund.

Ich bleibe bei den Studien des ZEW und anderer, die klar zeigen, dass den europäischen Banken Hunderte von Milliarden fehlen. Die Fortschritte sind nett und alles andere wäre angesichts der guten Konjunktur auch überraschend. Genügen tun sie nicht.

Hier die gesamte Studie:

DB – European Banks – NPL Monitor 23.11.17 copy