Abge­wirtschaftet

Die Kreditwürdigkeit eines Landes ist wichtig. Je solider die Staatsfinanzen, desto geringer der Zins, den der Staat für seine Schulden zu entrichten hat. Und mit ihm die gesamte Wirtschaft. Deshalb war die Erleichterung in Frankreich groß, als Anfang dieses Monats S&P Global Ratings das langfristige Kreditrating der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone bei AA belassen hat.

Im April hatte die konkurrierende Ratingagentur Fitch das Rating Frankreichs auf AA– gesenkt, drei Stufen unter der Bestnote AAA. Eine echte Entwarnung ist die Entscheidung von S&P jedoch nicht, die nächste Überprüfung ist bereits für Dezember angesetzt.

Bei einem laufenden Defizit von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), einem Schuldenstand von über 112 Prozent des BIP und steigenden Zinsen ist das Wackeln des Kreditwürdigkeitsratings nicht überraschend. Die gestiegenen Zinsen dürften die Zinslast des Staates nach offiziellen Prognosen von 50 Milliarden Euro im letzten Jahr auf 70 Milliarden Euro im Jahr 2027 erhöhen.

Kein Wunder also, dass Frankreich stark auf eine Schulden- und Transferunion drängt. Als Garant wird dabei Deutschland gesehen, das wie die Niederlande und Luxemburg noch über das AAA-Rating verfügt.

Doch wie lange noch? Im direkten Vergleich mit Frankreich steht Deutschland keineswegs so gut da, wie oft angenommen wird.

So sieht die Europäische Kommission im „Fiscal Sustainability Report 2021“ auf Deutschland höhere künftige Belastungen aus der Alterung zukommen als auf Frankreich. Der Konsolidierungsbedarf wäre demnach in Deutschland sogar größer als im Nachbarland.

Warum steht Deutschland nicht so gut da?

Auch ein anderer Indikator zeigt auf, dass Deutschland nicht so gut dasteht. Der Ökonom Claus Michelsen vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller rechnet in einer aktuellen Studie vor, dass Deutschlands Kapitalstock in den letzten 20 Jahren im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften erheblich an Qualität verloren hat.

Mittlerweile sind hiesige Maschinen und Anlagen sowie die Infrastruktur älter als in Frankreich und Italien. In keinem anderen der in der Studie betrachteten Länder ist der Kapitalstock in den letzten Jahrzehnten so gealtert. Nur Großbritannien hat noch einen (leicht!) älteren aufzuweisen.

Das bedeutet nichts anderes als einen erheblichen Investitionsbedarf.

So gesehen ist es verwunderlich, dass Deutschland immer noch ein AAA zugesprochen bekommt. Erklären kann man das nur mit den Soliditätsversprechen der Politik. Anscheinend glaubt man in den Ratingagenturen, dass heutige und künftige Regierungen zum Ausgleich der genannten Belastungen andere Ausgaben kürzen und die Einnahmen weiter erhöhen werden.

Schon in den vergangenen Jahren ist die Steuer- und Abgabenquote kontinuierlich gestiegen. Doch ist das realistisch, wenn gleichzeitig hohe Energiepreise und eine verkorkste Klimaschutzpolitik die Wirtschaft vergraulen und die Privathaushalte finanziell überlasten?

Noch höhere Abgaben werden den Anreiz, wieder mehr im Land zu investieren, nicht erhöhen. Wohl selten gab es einen solchen Widerspruch zwischen dem tatsächlichen Regierungshandeln und dem eigentlich erforderlichen. Der Erhalt von Wirtschaftskraft und Wohlstand findet keinen Platz auf der politischen Agenda.

Ratingagenturen hinken der Entwicklung häufig hinterher – doch das wird sich ändern müssen.

Kommentare (22) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Ich muss das einfach hier unterbringen: Es gibt eine Rede von Baerbock in Südafrika, das spricht sie (wörtlich ausgesprochen) vom “bacon of hope”, statt vom “beacon of hope”. Was für eine Schande für Deutschland. Und die soll in England studiert haben?

    Antworten
  2. weico
    weico sagte:

    “@Die Kreditwürdigkeit eines Landes ist wichtig.”

    Richtig.

    Aber auch die politische Glaubwürdigkeit ist sehr wichtig,weil sie ja die Basis und Zukunft für die Wirtschaft ist.
    Unternehmen brauchen Sicherheit und kein träges wankelmütiges Gehabe und utopische staatliche Zielvorgaben.
    Gute politische Rahmenbedingungen gepaart mit möglichst wenig staatlicher Einmischung (Stichwort ORDO) = Gute und erfolgreiche Wirtschaft !

    Wenn 2 jetzige Regierungsparteien zusammen weniger Umfragestimmen haben als eine junge Oppositionspartei…dann sehen wohl zunehmend mehr Wähler die Zukunft in Deutschland nicht mehr so rosig….bzw. wollen die politischen Rahmenbedingungen ändern.

    https://pbs.twimg.com/media/FzkIq11XwB0w2Cu?format=jpg&name=small

    Wer solches,wie die Mehrheit von Politik und Medien in Deutschland als reinen Protest abtut und solches als vorübergehendes Phänomen betrachtet und nach Ausflüchten sucht,der sollte mal die Wahlumfragen/Sonntagsfrage in den sprachlich und kulturell nahestehenden Nachbarländern wie Schweiz und Österreich ,anschauen.

    Prof. Patzelt liegt wohl richtig mit seiner Aussage:
    “Die AfD ist inzwischen so stark, dass sie sich nur noch selbst besiegen kann”

    Antworten
  3. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Guten Abend Herr Stelter,
    auch wenn es etwas provokant von meiner Seite ist: Alle Themen sind durchgenudelt. Wir wissen, warum, wieso und weshalb Deutschland durchgereicht wird. Laden Sie doch bitte mal Personen in den Podcast ein, die aufzeigen, in welchen Bereichen Deutschland den Anschluss nicht verpasst haben. Sie wissen ja: Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist!
    Also bitte mehr Beiträge, die Leute abholen. Untergang, Hysterie… gibt es genug. Bitte einmal die Woche den Optimisten- Tag mit Berichten über junge Firmen und Start-Ups, die das Potential dieses Landes aufzeigen. Denn das ist weiterhin vorhanden!
    Beste Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @ Carsten Pabst, @ DS

      Oder öfter Vertreter der “Gegenseite” einladen, wie einst Ulrike Herrmann, denn das sind ja die Optmisten.

      Ich würde mich freuen, von echten Experten mit wirklich glaubhaften Argumenten überzeugt zu werden, dass wir vom “BTO-Mainstream” hier die Deppen sind und einfach nicht checken, das Scholz, Habeck, Baerbock, Lauterbach, Kemfert, Lang u.s.w. uns in eine grandiose Zukunft führen.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Guten Morgen Herr Pabst,

      ach, solche Wortmeldungen gab es wohl schon vor fast 100 Jahren, hier verarbeitet in einem Gedicht aus dem Jahr 1930:

      “Und immer wieder schickt ihr mir Briefe,
      in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt:
      »Herr Kästner, wo bleibt das Positive?«
      Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.”
      https://www.deutschelyrik.de/und-wo-bleibt-das-positive-herr-kaestner.html

      “Laden Sie doch bitte mal Personen in den Podcast ein, die aufzeigen, in welchen Bereichen Deutschland den Anschluss nicht verpasst haben.”

      Ich weiß nicht, wollen Sie wirklich andauernd auch noch hier Interviews mit Vertretern von Mittelmeer-Migranten-Schlepperorganisationen und Berliner Genderklo-Entwickler*innen hören? Wenn ich solche Wohlfühl-Schmusigkeiten aus der grünen PR-Hölle will, kaufe ich mir doch Tickets für den evangelischen Kirchentag. ;)

      PS: Was macht man eigentlich mit Leuten, nachdem man sie “abgeholt” hat? Werden die dann woanders wieder “neu aufgestellt”? Hoffentlich kommen sie nicht “ins Lager”, auch diese Idee hatten im letzten Jahrhundert schon mehrere deutsche Regierungen. Ich glaube jedenfalls eher, die Leute wollen, dass man dort mit ihnen redet, wo sie gerade sind und dass sie von den immer penetranteren “Abholversuchen” mittlerweile ganz schön genervt sind.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Ott: Natürlich sollte man die von Ihnen Genannten nicht einladen, die braucht niemand. Herr Pabst hat aber schon einen Punkt: Zur Situation ist hier wirklich alles gesagt, und Wiederholungen werden irgendwann einfach ermüdend. Vorläufig wird die Regierung bestehen bleiben und weiterwursteln, wenn nicht was völlig Unvorhergesehenes passiert. Zum Schwur kommt es ab 2024 im Osten und bei der Europawahl. Für mich ist derzeit Zurücklehnen angesagt und “beobachten”.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Guten Morgen Herr Ott,
        Danke für die Lyrik am Morgen. Da ich gerade auf dem Sprung nach Frankreich bin, möchte ich Ihnen auch noch ein Gedicht mit auf den Weg geben:

        Je veux être l’enfant d’un nuage
        Libre comme le vent
        Le soleil brille et toujours en voyage
        De la vie simple contente.

        N’être pas pessimiste quand il pleut
        La tempête va passer
        Dans ton chemin pas de pierres
        Et la vie va marcher.

        Insbesondere “La tempête va passer” macht micht hoffnungsvoll mit Blick auf die Grünen. Denn auch das wird vorübergehen.
        Ansonsten immer flexibel bleiben, frei wie der Wind sein und optimistisch in die Zukunft blicken.
        Ich führ meinen Teil habe zu nichts anderem Zeit. Bei allen Problemen in der BRD.
        Beste Grüße
        Carsten Pabst

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Carsten Pabst
        Unterwegs in Frankreichs Provinzen : achten Sie mal auf die baufällig-un-isolierten älteren Häuser, viele leer-stehend, dem Verfall gewidmet.
        Bauernhäuser einst mit Stil ,verschandelt mit Plastikfenstern , kaum mehr Gemüsegärten ( TK-Gemüse wird frei Haus geliefert, warum säen und ernten wie die längst ausgestorbenen Alten ? ) , neuester Hit:
        ( seit Bistros lockdown bedingt ) für immer geschlossen bleiben:
        Pizza-Automaten, dort auch tubo- schnell-aufgetautes Baguette:
        Folge Kohlehydrat-Mast: immer mehr adipöse Menschen, viele hochtätowiert, vive la france!
        Frankreichs De-Industrialisierung als Vorbild für Deutschland,
        der EU-green-deal als Grundlage, prognostisch wichtig:
        degroth geht depopulation voraus.
        Gute Reise und behalten Sie Ihren Optimismus:
        https://www.dailymotion.com/video/x5i0c5a

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Beobachter
        “Zurücklehnen und beobachten”
        Ob es so einfach ist?

        Stellen Sie sich vor, unsere Kinder wuerden in 30J zurueckblicken (nach womoeglich inzwi gemachten dystopischen Erfahrungen) und Fragen:
        “Papa, wenn ihr das alles habt kommen sehen, wieso hat keiner was gemacht?”

        Was sagen Sie denen dann?

        Vielleicht:
        – ich habe sie nicht gewaehlt …
        – man konnte nix machen, ich musste ja weiter Geld verdienen, eure Ausbildung finanzieren, die Immo abbezahlen …
        – das war doch alles nicht so klar …
        – so genau hat das doch keiner gewusst …
        – das ist alles schleichend gekommen und ploetzlich war es zu spaet …
        – dass es so schlimm wird (Zerbruch der Gesellschaft?), hat doch keiner wissen koennen …
        – wir haben ja nicht direkt mitgemacht und auch manchmal Ausgegrenzten geholfen, so gut es ging …
        – was noch?

        Oder doch:
        – OK, ihr habt recht, nur BEOBACHTEN war jetzt ziemlich wenig …

        LG Joerg

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Joerg: Sie haben mich mißverstanden. Es geht nicht darum, nichts zu tun. Der Heizungswiderstand gegen Habeck und seine Agora-Mafia ist ja offensichtlich. Ich wähle schon lange AfD, und Sonneberg ist hoffentlich nur ein Anfang. Aber kurzfristig haben wir eine Ampelregierung, auch wenn sie heute abgewählt würde. Deutschland wird eine Rezession bekommen. Der Arbeitsmarkt wird wahrscheinlich robust bleiben, wegen dem Mangel an QUALIFIZIERTEN Mitarbeitern. Alle anderen bekommen eh schon Bürgergeld. Und die Krankenkassen finanzieren Millionen von illegalen Migranten, die nichts einzahlen. Aber der Staat wird dadurch immer mehr Schulden machen, irgendwann wird sich das auswirken. Eine Wende wird kommen. Das Pendel schwingt jetzt schon um, siehe Spanien, Österreich, Finnland, etc.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Dr. Lucie Fischer,
        na ganz soweit komme ich diesmal nicht. Geht nur nach Verdun, das Mémorial besichtigen. Also nicht all zuviel Provinzen, die ich durchfahren werde.
        Die Pizzaautomaten kenne ich aus der Bretagne. Brauch die Dinger auch nicht.
        Die Bretagne ist auch meine bevorzugte Region, insbesondere ab Rouen (Normandie) über Saint Malo bis an die Côte Granit Rose Küste.
        Da bin ich aber erst wieder im Spätsommer. Wunderbare Menschen, tolle alte Häuser, wunderschöne Vorgärten mit üppigen Hortensien, alles blitzblank. Kelten halt😉
        Was die Bausubstanz angeht, sind die Häuser, wie auch in vielen Regionen in Deutschland üblich, mit dem Vorort abgebauten Naturstein erstellt worden. Habe sowohl in der Bretagne, als auch in der Region von Blois bis Angers noch nicht viele Franzosen gesehen, die auf die aberwitzige Idee gekommen wären, ihre Häuser mit Polystyrol einzupacken. Insofern wird es interessant werden, wie die renitenten Franzosen auf die Pläne der EU reagieren werden, ihre Häuser energetisch zu ertüchtigen.
        Auf jeden Fall haben sie schon einmal bedeutend höhere Energieverbräuche in den jeweiligen Energieeffizienzklassen.

        https://twitter.com/KlausKramer01/status/1661619905328828417/photo/1

        Ist doch auch schon viel Wert. Wahrscheinlich werden unsere dadurch noch etwas schärfer. Wir müssen ja mit gutem Beispiel vorangehen.
        Ansonsten meide ich den französischen Süden. Die Mitte und den Südwesten muss ich noch besuchen. Aber Marseille und die Azurküste können mir gestohlen bleiben. Sie sehen, gibt noch ein paar Gebiete abzuklappern. Werde die Augen offen halten.
        Belle journée
        Carsten Pabst

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Danke @Beobachter,
        nein, ich habe Sie nicht missverstanden.
        Ich wollte nur an unsere (auch meine) Verantwortung appellieren. Wachsam bleiben.
        Ich habe keine (einfache) Loesung. Prinzip Hoffnung …
        LG Joerg

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Carsten Pabst

        “N’être pas pessimiste quand il pleut”

        Eine meiner Lieblingsbands als Teenager hatte zwar die berühmte Songzeile “I’m only happy when it rains”, aber ich glaube leider tatsächlich, dass es ganz objektiv nicht viele Anlässe für Optimismus gibt. Unsere Situation als Land ist selbstverschuldet schlecht und einfach nur gute Stimmung zu verbreiten wird uns aus dieser Misere nicht herausholen.

        @Beobachter

        “Herr Pabst hat aber schon einen Punkt: Zur Situation ist hier wirklich alles gesagt, und Wiederholungen werden irgendwann einfach ermüdend.”

        In den groben Zügen schon, aber im Detail gibt es täglich neue Aufreger, so wie man das auch erwartet hätte, wenn eine Riege inkompetenter Grüner plötzlich Ministerpositionen inne hat.

        Bis 07. Juli soll Habecks Heizungsgesetz durchs Parlament gepeitscht werden und soweit mir bekannt ist, liegt immer noch keine fertige Fassung des Gesetzentwurfes unter Einbeziehung der als Zugeständnisse auf die Massenproteste entwickelten “Leitplanken” vor – was den Bundestag aber nicht davon abhält, schon mal lustig Sachverständige zu befragen und so ein reguläres Gesetzgebungsverfahren zu simulieren. :D

        Genug zu sagen gäbe es also, aber die Regierung für schlechte Arbeit zu kritisieren, hilft natürlich der bösen blauen Partei – und wer will schon gerne ein schrecklicher undemokratischer Rechtsextremist sein, indem er die Großartigkeit der guten grünen Partei in Zweifel zieht?

        @Joerg

        “Stellen Sie sich vor, unsere Kinder wuerden in 30J zurueckblicken (nach womoeglich inzwi gemachten dystopischen Erfahrungen) und Fragen:
        ‘Papa, wenn ihr das alles habt kommen sehen, wieso hat keiner was gemacht?’

        Was sagen Sie denen dann?”

        Womöglich das gleiche, was uns unsere Vorfahren über die Zeit vor 90 Jahren und -wenn Sie Ost-Verwandtschaft haben- auch über die Dekaden zwischen 1950 und 1990 erzählt hatten. Die politischen Slogans sind natürlich unterschiedlich, aber die Mechanismen bleiben die selben:

        “Diesen ‘Energiewende’-Quatsch und das Gerede über die ‘Klimaneutralität’ hat doch keiner wirklich geglaubt. Aber es gehörte sich damals einfach so, dass man dabei mitmachte.”

        oder

        “Ich hab mich immer nur dort festgeklebt, wo es mir von der Aktionsplanung angesagt wurde. Ich habe nur diese Befehle befolgt und war selbst gar kein überzeugter Kleber!”

        oder

        “Einer meiner Nachbarn war Handwerker und hat mal auf einer Protestkundgebung eine Rede gegen das Heizungsgesetz gehalten, und dann bekam er von der grünen Stadtverwaltung plötzlich keine öffentlichen Aufträge mehr. Da hab ich lieber meinen Mund gehalten.”

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ c pabst,
      …….. so funktioniert eine umkehr, oder besserung der lage auch nicht.
      zudecken, umdrehen und weiter……… so geht es nicht!

      wir sind sowieso weltmeister im verdrängen, statt aufarbeiten der wirklichen ursachen.
      verdrängen heisst in aller regel, dass wir die vergangenheit, bzw. die fehler, wiederholen.

      genau das machen wir wiederholt. wir lernen das falsche aus der vergangenheit und den fehlern
      zb. nie wieder krieg, und jetzt sind wir schon fast mitten dabei.

      wir analysieren nicht die ursachen warum die wirtschaft und gesellschaften wiederholt an die wand fahren.

      erst dann besteht die möglichkeit für eine länger währende zukunft in frieden und wohlstand.

      was sind die ursachen, warum wir die ursachen von politischen, wirtschaftlichen, sowie gesellschaftlichen fehlentwicklungen nicht aufdecken und umsetzten wollen??

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Carsten Papst

      >Alle Themen sind durchgenudelt. Wir wissen, warum, wieso und weshalb Deutschland durchgereicht wird.>

      JA – weitgehend.

      >Laden Sie doch bitte mal Personen in den Podcast ein, die aufzeigen, in welchen Bereichen Deutschland den Anschluss nicht verpasst haben.>

      Könnte Dr. Stelter tun.

      Würde es THINK BEYOND THE OBVIOUS gerecht werden?

      Könnte es – grundsätzlich.

      Es wäre dann aber eine Plattform, die man so beschreiben könnte:

      Ein Streifzug durchs Land – Deutschland wie es lebt und bebt, also Berichterstattung unter der Thematik VIELFÄLTIGKEIT.

      Das ist aber erkennbar NICHT die Absicht von Dr. Stelter.

      Wenn ich ihn richtig verstehe, dann geht es ihm darum:

      WIE verändert sich Deutschland zu WAS – und kommen wir in eine SITUATION, die uns im Kontext der EU und sonstiger Entwicklungen in der Welt wenigstens STABILITÄT verheißt?

      Das ist SEHR BEDEUTSAME Frage für alle, die über den Tellerrand blicken.

      Leider eine mit sehr entmutigenden Antworten – welches Phänomen der Realität auch aufgegriffen wird.

      Antworten
  4. Tom96
    Tom96 sagte:

    @ troodon
    “Schuld”
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/waermepumpen-wieder-raus/

    “Der ZDH-Chef erklärt, dies „würde das Aus für zahlreiche bis dahin eingebaute Wärmepumpen und schlimmstenfalls deren Ausbau und Ersatz durch andere Anlagen bedeuten“.
    „Explosiv“: Wärmepumpen müssen weg von Häusern
    Denn man könne „nicht einfach klimaschonenderes Propangas als Ersatzkühlmittel dort einfüllen, wo jetzt F-Gase verwendet werden“. Langfristig rechne sich die Anschaffung dieser Heizung finanziell aber nicht, wenn sie statt 20 Jahren nur sieben Jahre in Betrieb sei.
    Dittrich wies auch daraufhin, daß „Propan brennbar und explosiv“ sei: „Zusätzlich ist also die Frage offen, ob bei einem Austausch die Pumpe wegen der Brandschutzvorschriften noch an derselben Stelle stehen dürfte.“”

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Was wir Bürger tagtäglich merken, bedeutet nichts anderes als einen erheblichen Investitionsbedarf, …>

    Was wir täglich merken, bedeutet etwas anderes.

    Wir merken, dass die Ver- und Gebrauchsgüter teurer werden.

    Das bedeutet dem allgemeinen Verständnis nach:

    Die Inflation ist schuld.

    Was heißt:

    Der STAAT soll etwas gegen die Inflation tun.

    Am besten soll er den Menschen – dem weit verbreiteten Gerechtigkeitsgefühl entsprechend selbstverständlich nur den bedürftigen – durch Transfers zu einem Ausgleich verhelfen.

    Politiker, die wiedergewählt werden wollen, müssen das leisten und werden es leisten.

    Sie können es auch leisten, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

    Daher:

    Wachsender Finanzbedarf, der durch höhere Abgaben und Steuern, vor allem aber durch höhere VERSCHULDUNG gedeckt werden wird.

    Folge:

    Nicht annähernd hinreichendes Geld für die Erneuerung des Kapitalstocks, über den Staat verfügt und keine hinreichende Erneuerung des Kapitalstocks, über den der Private Sektor verfüg, denn:

    >Noch höhere Abgaben werden den Anreiz wieder mehr im Land zu investieren nicht erhöhen>

    Daher:

    >Sinkende Kreditwürdigkeit, steigende Zinsen, veralteter Kapitalstock – da ist der Weg zu italienischen Verhältnissen kürzer als man denkt.>

    Wobei sich die Verhältnisse in Italien, Frankreich und anderswo weiter verschlechtern werden.

    Fazit:

    Race to the bottom.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Der STAAT soll etwas gegen die Inflation tun. Am besten soll er den Menschen – dem weit verbreiteten Gerechtigkeitsgefühl entsprechend selbstverständlich nur den bedürftigen – durch Transfers zu einem Ausgleich verhelfen.

      Politiker, die wiedergewählt werden wollen, müssen das leisten und werden es leisten. Sie können es auch leisten, wie die Vergangenheit gezeigt hat.”

      Die Vergangenheit in Deutschland im Jahr 1923 hat aber auch gezeigt, dass schuldenfinanzierte staatliche Transferzahlungen die Inflation noch mehr anheizen, vor allem dann, wenn gleichzeitig ein großer Teil der eigenen Industrie lahmgelegt ist.

      Statt marodierender Franzosen haben wir heute durchgeknallte Grün*innen in den Ministerien und ihre klebrigen Hilfstruppen auf den Straßen, aber das Prinzip ist das gleiche.

      Antworten
  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “So gesehen ist es verwunderlich, weshalb Deutschland noch ein AAA zugesprochen bekommt. Erklären kann man das nur mit den Soliditätsversprechen der Politik. Scheinbar glaubt man in den Ratingagenturen, dass heutige und künftige Regierungen andere Ausgaben kürzen und die Einnahmen weiter erhöhen.”

    Nein, wie wir schon 2008 bei der AAA-Bewertung der amerikanischen Immobilien-Schrottpapiere gesehen haben, sind die Ratingagenturen korrupt und drücken gerne ein Auge zu, wenn das Folgeaufträge einbringt.

    Ist analog zu Wirecard, das auch jahrelang testierte Bilanzen von Ernst & Young hatte.

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott
      Dr. Markus Krall hatte versucht, eine ” unabhängige”, europäische Rating-Agentur ins Leben zu rufen- vergeblich. Widerstand von höchster Ebene.
      Wire-card-Aktionäre werden auch ohne Erfolg Wirtschaftprüfer von Ernst & Young zur Haftung zu verklagen, sie werden gerade mit zähem Widerstand
      ( ” aussitzen”, formal-juristische Spitzfindigkeiten durch Gerichte ) konfrontiert.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-ey-aktie-1.5311282
      Cum-Ex-Kanzler befindet sich in bester ( geschützter ) Gesellschaft,
      leider zu spät werden noch mehr Anleger kapieren, wie sie gelinkt und betrogen werden. Fianz-Mafia ist untertrieben, undurchsichtige Netzwerke.
      Kompetenz, kritischer Verstand & Sachwerte sind einziger Schutz, wenn der Schwindel zusammenkracht, bald.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Dr Lucie Fischer,

        ja,ja, der Kralle…
        Wenn etwas nicht klappt, sind immer andere Schuld, auch dunkle Mächte.
        Da ist Kralle nicht anders als andere…😉

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