Nobel gurus fear globalisation is going horribly wrong
Meine skeptische Sicht zur Zukunft der Globalisierung konnte man vor Kurzem im manager magazin lesen. Dabei denke ich vor allem an die strukturellen Verschiebungen von Absatzmärkten und Kostenstrukturen. Kurzfristig wachsen sicherlich die Gefahren durch die anhaltende Krise vor allem in Europa.
Bei ihrer Tagung in Lindau haben die Nobelpreisträger das Thema aus einer anderen Perspektive kritisch beleuchtet: die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen. Es stimmt zwar, dass dank der Globalisierung die Wohlstandsunterschiede zwischen den Ländern abnehmen. Dafür nehmen sie innerhalb der Länder zu.
- Es gibt einen “globalen Preis” für Talente wie IT-Experten, unabhängig davon, wo diese wohnen.
- Gleichzeitig sinkt der Preis für weniger differenzierte Arbeit. (Mein Beispiel sind immer die englischsprachigen Call-Center. Die können überall sein, allerdings verdienen dann Amerikaner nicht mehr als Inder, die die gleiche Arbeit machen). Die Produktion von Turnschuhen ist das berühmte andere Beispiel.
- Folge: eine zunehmende Vermögenskonzentration. Seit 1980 stagnieren die Löhne, während alle Produktivitätsgewinne bei den Unternehmen verbleiben.
- Gegenmaßnahmen: mehr Umverteilung und mehr Investitionen in die Bildung.
- Auch könnten Kapitalkontrollen erforderlich sein (!!!) – gerade für Europa, wo mehr Investitionen zu Hause stattfinden müssten, um die Krise zu überwinden. (bto: Ich denke auch, dass die Politik in diese Richtung gehen wird, aber eher um die Besteuerung sicherzustellen …).
Ein weiterer Baustein in der Piketty-Debatte.
→ The Telegraph: Nobel gurus fear globalisation is going horribly wrong , 22. August 2014