Nach sechs Jahren Krise merkt es auch der SPIEGEL
Die neue Studie des McKinsey Global Institutes dominiert heute die Medien. Die Daten sind schön aufbereitet, aber keineswegs neu. Schon im letzten September habe ich auf eine ähnliche Studie verwiesen (letztlich genauso wie McKinsey, nur ohnehin vorhandene Daten nochmals neu aufbereitet). Die Erkenntnis, dass China ein Schuldenproblem hat, ist nun auch wirklich nicht neu.
Es ist also mehr Marketing als wirklich neue Erkenntnis. SPIEGEL ONLINE: “Das besondere an dieser Untersuchung: Sie betrachtet nicht nur die Schulden des Staates, sondern auch die der Unternehmen und Privathaushalte. Erst diese Gesamtsicht ermöglicht nämlich einen realistischen Blick auf die Lage eines Landes.” (!!)
Dass SPIEGEL ONLINE dies im Jahre sechs der Krise so betont, beweist erneut, wie wenig Journalisten von Wirtschaft verstehen. Die Tatsache, dass wir es mit einer Überschuldungskrise zu tun haben, die private und öffentliche Schulden umfasst, ist seit mindestens sechs Jahren bekannt. (Taking Deflation Seriously, 2003, Back to Mesopotamia, September 2011, Fixing the Eurozone, März 2012, Die Billionen Schuldenbombe, März 2013, Die Krise, Mai 2014, und viele mehr).
Und genau deshalb kann eine Lösung nur darin bestehen, den gesamten Schuldenberg abzubauen, wie an dieser Stelle regelmäßig gefordert.
→ SPIEGEL ONLINE: Studie zu globaler Kreditlast: Die Welt versinkt in Schulden, 5. Februar 2015
Hier der Link zur Studie:
→ McKinsey Global Institute: Debt and (not much) deleveraging, Februar 2015