Why Greece Must Repudiate Its “Banker Bailout” Debts And Exit The Euro
Heute Morgen habe ich die aktuelle Diskussion um Griechenland beleuchtet. Entscheidend ist dabei Folgendes: Der eigentliche Fehler wurde vor fünf Jahren gemacht, als die europäische Politik die Schulden des Landes nicht bereinigt, sondern nur umverteilt hat. Damit wurde vordergündig ein Konkurs verhindert und die Banken der anderen Länder vor Verlusten geschützt. Doch wie David Stockman in seinem Blog so gut schreibt: “… damit wurde die Last dem schwächsten Glied aufgebürdet, dem griechischen Steuerzahler.” Er hat recht, wie auch mit der Feststellung, dass in den Jahren bis zur Krise Griechenland massiv über die eigenen Verhältnisse gelebt hat, was natürlich falsch war. Ebenso falsch war aber auch die großzügige Kreditvergabe. Deshalb hätten die damaligen Gläubiger verlieren müssen. Heute tun es die Steuerzahler der anderen Staaten, die letztlich den Preis für verfehlte Politik der eigenen Regierungen zur Eurorettung zahlen müssen.
Hier nochmals die Fakten, wie von Stockman zusammengestellt:
Bis zu Beginn der Krise gab es einen wahren Verschuldungsboom des Staates für Olympia, Rüstung und soziale Wohltaten:
Doch nicht nur der Staat hat viele Schulden gemacht, Gleiches gilt auch für den Privatsektor:
Als es zur unweigerlichen Krise kam, war dies die Folge von maßloser Verschuldung, die erst durch die Fehlallokation von Ressourcen und die Einführung des Euros möglich war. Letzterer hat zu einem unnatürlich tiefem Zinsniveau für griechische (aber auch andere) Schulden geführt. Stockman spricht von “gross mispricing”. Doch statt dies anzuerkennen, ging es den Euro-Rettern nur darum, die Kapitalmärkte zu beruhigen, damit die Zinsen nicht auch in anderen Ländern ‒ die es ebenso, wenn auch nicht ganz so wild getrieben haben ‒ steigen. Dies hätte zu einer Existenzkrise für den Euro geführt.
Diese Rettung der Banken und Investoren geht zu Lasten der demokratischen Grundwerte. Die Politik der EZB führt zu unnatürlich tiefen Zinsen die angesichts der tatasächlichen Verschuldungslage ungerechtfertigt sind. Gehen die Politiker diesen Weg weiter, wird es immer mehr zu Zentralisierung und Marktverzerrung kommen ‒ letztlich einer Abkehr von Demokratie, Selbstsbestimmung der Völker und freien Märkten.
Richtig wäre es gewesen, die Pleite 2010 zuzulassen, statt die immer größere Schuldenlast nur von privaten auf öffentliche Gläubiger zu verlagern. Folge:
- Es wäre jedem klar, dass es eben keine gemeinsame Haftung gibt. Die Märkte hätten jedes Land und damit Risiko einzeln betrachtet. ‒ bto: Genau, was die Finanzminister befürchtet haben.
- Es wäre auch klar geworden, dass es keine Möglichkeiten gibt, irgendein Land zur Einhaltung der Vereinbarungen bezüglich Budgetdefizit, Schulden und Fiskalpolitik zu zwingen. ‒ bto: Das sollte mittlerweile jedem klar sein, aber es spielt keine Rolle, weil ja die EZB jetzt für alles bürgt, was noch besser ist, als nur Deutschland.
- Die Spekulanten und unvorsichtigen Banker hätten sich die Finger verbrannt und würden demzufolge vorsichtiger agieren.
- Die Griechen hätten selber sehen müssen, wie sie ihr Haus in Ordnung bringen, statt Anweisungen der Troika umzusetzen. ‒ bto: Das finde ich, ist der beste Punkt. So verlieren wir Geld und sind die Buhmänner. Hätten wir die Pleite damals zugelassen, hätten wir zwar die Banken rekapitalisieren müssen, aber mit der Entwicklung in Griechenland nur als Beobachter zu tun.
Stockmans Fazit: Griechenland soll nicht verhandeln, sondern einseitig die Zahlungseinstellung verkünden. Es kann dann selber festlegen, welchen Gläubigern es noch wie viel bezahlt.