Krise in Zeitlupe

Meine Kernthese ist bekannt. Die Wirtschaftspolitik hat war eine Wiederholung der großen Depression – bis jetzt – verhindern können, doch nur Zeit gekauft. Wir haben es mit einer Depression in Zeitlupe zu tun.

Zu Beginn der Krise war der Absturz drastischer als 1930:

 

Doch dank des beherzten Eingreifens der Notenbanken und Staaten ging es früher wieder aufwärts. Die große Depression wurde verhindert. Der tiefe Absturz blieb aus. Die Wirtschaft, hier gemessen an der Industrieproduktion in den USA stabilisierte sich. Vor 80 Jahren ging es fast ungebremst in den Abgrund:

 

So richtig aufwärts geht es aber doch nicht. Selbst in den USA nicht, die doch in verschiedener Hinsicht – Demografie, Flexibilität, homogener Wirtschaftsraum – besser dastehen als Europa. Zum gleichen Zeitpunkt hatte sich in der großen Depression die Wirtschaft wieder erholt und würde besser dastehen als wir heute. Zugleich könnte man die These vertreten, dass die schmerzvolle Bereinigung die Grundlage für echtes Wachstum gelegt hat. Ein Zustand, den wir heute auch nicht haben, weil die Politik nicht nur die Wirtschaft, sondern vor allem auch die Überkapazitäten und Fehlinvestitionen “gerettet” hat:

Natürlich ist es schön, dass wir keine große Depression hatten. Nur gelöst ist die Krise noch lange nicht.

→ Zero Hedge: „It’s Official (Again): The Current ‚Recovery‘ Is Worse Than The Great Depression’s“, 1. Dezember 2015