Das 160.000-Milliarden-Problem

Die Welt wird vermeintlich immer reicher. Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet vor, dass die weltweiten Vermögen zwischen 2000 und 2021 um 160 Billionen US-Dollar gestiegen sind, von etwa 470 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf heute mehr als 600 Prozent.

Was sich wie eine gute Nachricht liest, gibt bei genauerer Betrachtung Anlass zu großer Sorge. Denn es sind nicht gestiegene Produktivität und mehr Innovationen, die den Reichtum haben anschwellen lassen, sondern billiges Geld, immer höhere Verschuldung und Spekulation.

Anders formuliert: Es ist eine Vermögensillusion, geschaffen mithilfe der Notenbanken, die glaubten, eine Deflation bekämpfen zu müssen, die zu keinem Zeitpunkt ein Problem darstellte. Sehenden Auges haben die Notenbanken so die Grundlage für die nächste, noch größere Krise gelegt.

Wahrscheinlich dürften nirgendwo so viele Ökonomen arbeiten wie in den Notenbanken dieser Welt. An den besten Universitäten ausgebildet, sollten sie verstehen, welche Risiken und Nebenwirkungen die Politik der Geldschwemme haben muss. Die Entstehung und Bekämpfung von Finanzkrisen ist nämlich fester Bestandteil der Ausbildung.

Der an der Universität Princeton lehrende Markus Brunnermeier hat mit seinem an der London School of Economics lehrenden Kollegen Ricardo Reis in diesen Tagen ein kleines Buch mit dem Titel „A Crash Course on Crises“ veröffentlicht, das auf den im Unterricht verwendeten Seminarunterlagen basiert. Darin geht es um die Ursachen von Finanzkrisen und die besten Instrumente zu deren Bekämpfung.

Realwirtschaft erholte sich nur langsam von der Finanzkrise

Wenngleich sich die Krisenfälle unterscheiden, lässt sich dennoch ein Muster erkennen: Kredite sind vorher fast immer günstig und reichlich vorhanden.

Weil diese Erkenntnis allein aber nicht ausreicht, um konkrete Blasen zu identifizieren und zu vermeiden, fordern die Autoren, dass die Wirtschaftspolitik das Wachstum der Kredite für Spekulation beschränken sollte. Diese Kreditart halten sie für zentral bei der Entstehung von Blasen.

Das ist das genaue Gegenteil dessen, was in den vergangenen Jahren passiert ist. Während die Realwirtschaft sich nur langsam von der Finanzkrise erholte, boomten die Vermögensmärkte und schufen die Vermögensillusion.

Der Milliardär und Investor Stanley Druckenmiller erklärte kürzlich, dass wir wohl die größte und breiteste Vermögenspreisblase der Geschichte haben. Druckenmiller ist bekannt und reich durch seine Spekulationen zusammen mit George Soros geworden, unter anderem gegen das britische Pfund.

Da ist es wenig tröstlich, dass Janet Yellen, heutige US-Finanzministerin und frühere Präsidentin der US-Notenbank, noch 2017 meinte, wir würden in unserem Leben keine weitere Finanzkrise erleben.

Angesichts der bisherigen Vorhersagequalität der Notenbanken, einer rekordhohen Verschuldung und Vermögenspreisblasen stehen die Chancen schlecht, dass sie recht behält. Die Turbulenzen der US-Banken infolge des Zinsanstiegs geben nur einen Vorgeschmack auf die Probleme, die noch vor uns liegen könnten.

Bisherige Instrumente gegen Finanzkrisen reichen nicht mehr aus

Brunnermeier und Reis wird der Stoff für eine erweiterte Auflage ihres Buchs nicht ausgehen. Vor allem die Kapitel zur wirtschaftspolitischen Reaktion auf Krisen dürften eine Erweiterung erfahren. Die bisher genutzten Instrumente zur Krisenbekämpfung sind allesamt stumpf geworden:

  • Die Abwertung der eigenen Währung würde angesichts der Tatsache, dass wir es mit einem Problem der gesamten westlichen Welt zu tun haben, in einen Abwertungswettlauf münden, der weiteren Schaden bewirkt.
  • Die Notenbanken können angesichts hoher und hartnäckiger Inflation nicht mehr so frei wie früher als Retter agieren, wollen sie nicht Gefahr laufen, dass Vertrauen in die Geldordnung zu zerrütten.
  • Die Staaten, früher in der Lage, Schulden auf die eigenen Bücher zu nehmen und Konjunkturprogramme zu fahren, kämpfen selbst mit zu hohen Schulden, einschließlich der Versorgungsversprechen für eine rasch alternde Gesellschaft, die sie nicht erfüllen können.

Die nächste Krise wird gänzlich andere, radikalere Maßnahmen erforderlich machen. Hoffen wir also auf ein Wunder. Vielleicht einen echten Wirtschaftsboom dank Künstlicher Intelligenz?

→ handelsblatt.com: “Die Zeit der Finanzkrisen ist nicht vorbei”, 4. Juni 2023

Kommentare (48) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Es ist eine Vermögensillusion, geschaffen mithilfe der Notenbanken”

    160.000 Mrd. USD – eine stattliche Zahl.

    Wenn die 20 Reichsten davon ca. 800 Mrd. USD besitzen, also ein halbes Prozent, ist das wohl kein Problem.

    Ein neuer Wirtschaftsboom schickt sich gerade an, die Investition in Erneuerbare Energien. Neutral betrachtet, zunächst ein Investitionsboom für den Umbau und die Anlagenerstellung, mit staatlicher Subvention. Bei Wegfall der Subventionen kommt das bittere Erwachen.

    Auch die KI wird nicht das Allheilmittel für die Bevölkerung sein, da die Gewinner wohl nicht normale Nutzer dieser KI sind.

    Ein Großteil des Vermögens wird wieder abgesaugt durch CO2-Steuern, Erhöhung der fossilen Preise etc.

    Allerdings könnte die Klima-Migration doch schlimmere Folgen für Vermögen haben, wenn einzelne Staaten einfach überrannt werden und andere Landstriche aufgegeben werden müssen. Kredite können dann schlicht nicht mehr bedient werden.

    Aber aus Sicht der Vermögensanleger kann davon ausgegangen werden, dass nicht alles gleichzeitig, global passiert. Daher bleibt die Diversifikation der Anlagen die einzig rettende Lösung.

    Ob Value oder Growth, oder beides, darüber kann man diskutieren:
    https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-management/adv/insights/portfolio-insights/value-vs-growth-investing/

    Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    160.000 Milliarden:

    Ich bin sicher, was die Reaktion auf Deutschlands Straßen wäre, wenn die Leute mit dieser Zahl und dem Wort VERMÖGEN befragt würden:

    WEGNEHMEN und VERTEILEN würde die Mehrheit sagen.

    Ich bin auch sicher, was die Reaktion auf Deutschlands Straßen wäre, wenn die Leute mit dieser Zahl und dem Wort SCHULDEN befragt würden:

    Große Augen und UNVERSTÄNDNIS.

    Meine Auffassung nicht zur Signifikanz solcher Zahlen, sondern zu deren lebensweltlicher Relevanz:

    Je GRÖSSER die Zahl, desto WENIGER ein erfahrbares Problem.

    Antworten
  3. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    „die Autoren [fordern}, dass die Wirtschaftspolitik das Wachstum der Kredite für Spekulation beschränken sollte.“

    Wo faengt die Spekulation an bzw. wo hoert das (erwuenschte) Eingehen von Risiken auf? Dafuer gibt es kein objektives Kriterium. Daher gibt es auch nichts zu beschraenken.

    Wirtschaftspolitisch lautet die (schwierige) Aufgabe, in einer Marktwirtschaft die Regeln so zu setzen, dass die Kosten eingegangener Risiken bei denjenigen, die die Risiken eingehen anfallen und nicht auf Dritte abgewaelzt werden koennen.

    Dafuer gibt es in erster Linie das Konkursrecht. Wenn man das faktisch fuer privilegierte Gruppen ausser Kraft setzt, klappt es nicht.

    Drastisch hoehere Eigenkapitalanforderungen fuer Banken wurden helfen und weitere Massnahmen, die insbesondere Banken im Konkursfall eines Kreditnehmer bzw. einer Gegenpartei bevorteilen. Beispiele waeren die Nichtanerkennung von bilateralen Aufrechnungsvereinbarungen und die Beendigung der Bevorteilung von Repo- und Derivategeschaeften im Konkurs einer Gegenpartei, die es in vielen Jurisdiktionen gibt.

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      “Wirtschaftspolitisch lautet die (schwierige) Aufgabe, in einer Marktwirtschaft die Regeln so zu setzen, dass die Kosten eingegangener Risiken bei denjenigen, die die Risiken eingehen anfallen und nicht auf Dritte abgewälzt werden können”.

      Wo ist das Problem?

      Genauso wenig wie der Staat dem inhabergeführten Imbiss oder Holzofenhersteller bei einer Insolvenz beispringt, sollte er es bei GmbH- & AG-Unternehmen tun, die von angestellten Managern in die Pleite getrieben werden. Was ist daran schwierig, wenn es nur immer gemacht wird – ohne dass schlechtem Geld noch gutes hinterher getragen wird.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JügenP

        Es gibt eigentlich kein Problem.

        Denn wir bekommen mehr oder weniger, was wir mehrheitlich haben wollen.

        Problematisch ist allerdings, dass die meisten Menschen sich offensichtlich nicht der KONSEQUENZEN, die ihr Wollen AUCH hat, bewusst sind – oder wenn doch, erst dann, wenn es zu spät ist, um mit einem anderen Wollen diese Konsequenzen vollständig zu vermeiden.

        Aktuell bestes Beispiel:

        Die Energiewende, speziell GEG.

        JETZT erst dämmert es vielen, dass diese nicht abstrakt, sondern sie PERSÖNLICH Wohlstand kostet.

        Die Medien nehmen sich übrigens des Themas an.

        Und es ist beeindruckend, wie sich in den Umfragen die Zustimmungswerte zu den Parteien ändern.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Problematisch ist allerdings, dass die meisten Menschen sich offensichtlich nicht der KONSEQUENZEN, die ihr Wollen AUCH hat, bewusst sind – oder wenn doch, erst dann, wenn es zu spät ist, um mit einem anderen Wollen diese Konsequenzen vollständig zu vermeiden.”

        Ja, es ist schon faszinierend, nicht wahr? So viel Zustimmung zu “Klimaschutz”, solange das bedeutet, dass man freitags die Schule schwänzen darf oder sich einen Grünen-Sticker auf das staatlich subventionierte Lastenfahrrad mit komfortablem Elektro-Hilfsantrieb für kleine Transportaufgaben von Mai bis September bei schönem Wetter kleben kann.

        Aber wenn dann mal die Heizung ausgetauscht oder das Haus zwangssaniert werden müssen, will fast niemand mehr die fünf- oder sechsstellige Kostenrechnung für dieses angeblich doch so überlebenswichtige Ziel bezahlen. ;)

        Zu spät ist es allerdings nie. Wir haben alle 4 Jahre die Gelegenheit, die Grünen in die Irrenanstalt, die Hölle oder in die Wüste zu schicken, je nachdem, welche Metapher Ihnen am besten gefällt. Und die bis dahin von ihnen gemachten Gesetze und Verordnungen können wieder gestrichen oder geändert werden.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT “Problematisch ist allerdings, dass die meisten Menschen sich offensichtlich nicht der KONSEQUENZEN, die ihr Wollen AUCH hat, bewusst sind – oder wenn doch, erst dann, wenn es zu spät ist, um mit einem anderen Wollen diese Konsequenzen vollständig zu vermeiden”.

        Wegen des “Bewustseinsproblems” mit Konsequenzen eigenen Handelns hat “man” die begrenzte Haftung für sein Handeln eingeführt (GmbH). Nicht jeder sollte sofort und unter Umständen lebenslang für sein unabwendbares “Bewustseinproblem” leiden. Wirtschaftliches Handeln über Kartoffelanbau wäre ohne Risikobeschränkung praktisch nicht möglich. Zunächst ist das gut gedacht. Jedoch haben findige GmbH-, zuletzt auch AG-Manager, daraus ein für sie fruchtbares Risikospiel auf Kosten anderer entwickelt und nehmen den Staat all zu gerne für private Risiken in die Pflicht. Zuletzt für ausbleibendes Gas aus der Taiga oder Strom für die Hochöfen.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Rolf Peter

      >Wirtschaftspolitisch lautet die (schwierige) Aufgabe, in einer Marktwirtschaft die Regeln so zu setzen, dass die Kosten eingegangener Risiken bei denjenigen, die die Risiken eingehen anfallen und nicht auf Dritte abgewaelzt werden koennen.>

      In einer Marktwirtschaft besteht diese Aufgabe nicht.

      Denn in dieser IST die Regel, dass die Kosten der eingegangenen Risiken bei denjenigen, welche die Risiken eingehen, anfallen – und NUR bei denen.

      Wenn man allerdings in einer Gesellschaft bzw. Wirtschaft, die immer mehr auf interventionistischen Zentralismus basiert, sich nach marktwirtschaftlichen Regeln einen gewissen Wohlstand sichern will, braucht man eine kritische Masse an Erpressungspotential, um die Risiken auf Dritte abzuwälzen:

      Too big to fail.

      Das funktioniert, wie immer wieder bewiesen wird.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer, jürgenp,
        >>in einer Marktwirtschaft die Regeln so zu setzen, dass die Kosten eingegangener Risiken bei denjenigen, die die Risiken eingehen anfallen und nicht auf Dritte abgewaelzt werden koennen.<<

        es wäre wünschenswert!

        ABER: in diesen schuldgeldsystem funktioniert diese gesunde einstellung, oder auch, forderung nicht!

        denn: es könnte streng genommen niemand dieses risiko eingehen, weil es nach inanspruchnahme des kredites für die produktion von zb. gütern, hinterher mehr zurück bezahlt werden, als vorher kredit getätigt wurde.

        dies ist die konsequenz, wenn man ihre aussage zu ende denkt!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Sie reden fortwährend über das Schuldgeldsystem, verstehen es aber nicht.

        NICHT das Schuldgeldsystem, sondern die BEDINGUNGEN, unter denen es operiert, sind das Problem.

        Wenn eine Wirtschaft hinreichend WÄCHST kann auch die VERSCHULDUNG wachsen.

        KANN.

        Wenn sie nicht hinreichend wächst oder die Zinsen der Verschuldung größer als das Wachstum der Wirtschaft sind, wird es kritisch.

        WENN.

        Denken Sie mal ein paar Schritte weiter, bevor Sie immer dieselbe Leier spielen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        ihr ” kann und wenn” ist blödsinn, weil es diese möglichkeit garnicht gibt.

        “”Denken Sie mal ein paar Schritte weiter”” : es gibt keine “bedingungen”, welche dieses schuldgeldsystem langfristig existieren lässt, oder heilen könnte.

        ich denke, das müssen sie begreifen, oder wollen es nicht aussprechen, …… wie auch immer!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Abgesehen davon, dass von LANGFRISTIG nicht die Rede ist:
        Sie sind der IRRIGEN Ansicht, dass in einem SYSTEM – von dem auch Sie reden – ALLES von einem EINZELNEN Akteur abhängt.

        Es gibt unterschiedliche AKTEURE, die mit unterschiedlicher GEWICHTUNG im System Veränderungen BEWIRKEN.

        Es geht also um WIRKMECHANISMEN.

        Sie zu identifizieren, ist eine fortwährende, schwierige Aufgabe.

        Sie haben dies nicht einmal begriffen, geschweige denn ihr gewachsen zu sein.

        Daher ist es SINNLOS mit ihnen über Ihre stupide Besessenheit mit dem Schuldgeldsystem zu diskutieren.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        dass das schuldgeldsystem von einen einzelnen akteur abhängt, – wo bitte habe ich dies behauptet?

        ihre unterstellung beweist, dass sie mit dieser wahrheit ein problem haben!
        wo bleiben ihre sachargumente dagegen, statt mit persönlichen diffamierungen zu antworten. offensichtlich haben sie dies nötig?

        das schuldgeldsystem wird von großbanken und notenbanken in erster linie getragen, da sie auch weitgehenst den ton angeben.
        die politik gibt den gesetzlichen rahmen, ist aber zu schwach und nicht willens diesen rahmen zu ändern.

        letztlich sitzen beide in einem boot und profitieren von diesen ausbeutesystem!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Ich glaubte, dass Sie „nur“ von der Fixierung aufs Schuldgeld besessen sind.

        Mein Gott, es steht ja viel erbarmungswürdiger um Sie.

        Denn Sie können noch nicht einmal unterscheiden, ob jemand – in dem Fall ich – gesagt hat, Sie BEHAUPTETEN oder die Meinung geäußert hat, dass Sie etwas „SIND“, hier der „irrigen Ansicht, dass …“

        Ich weiß wirklich nicht, was ich Ihnen empfehlen kann, um Ihr Defizit zu beheben.

        Es ist wohl verschwendete Zeit, auch nur darüber nachzudenken.

        Denn ich vermute, dass Sie auf sich bezogen den Begriff Defizit nicht einmal kennen.

        Wenn so, kann nur das Schuldgeldsystem schuld daran sein.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        sie sind wirklich armselig dran, wenn sie mit so einem stil antworten müssen.
        die zwanghaftigkeit liegt wohl bei ihnen. sie hängen sich nur noch an für sie nichtpassenen buchstaben auf.
        sie haben die bodenhaftung verloren, denn es ihnen garnicht mehr um das thema schuldgeld.

        ich bin nicht angewiesen auf ihre antworten, bleiben so wo und was sie sind!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Schön, dass Sie nicht angewiesen sind auf meine Antworten.

        Dann lassen Sie es doch bitte, meine Beiträge zu kommentieren.

        Sie ersparen es mir dadurch, aus Höflichkeit auf Ihren Unsinn zu antworten.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        lassen sie das nachtarrocken, dann müssen sie nicht in den spiegel schauen!

    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @ Rolf Peter

      “Wo faengt die Spekulation an …”

      Ich denke, das ist vom Prinzip her ganz einfach.
      Es geht nicht um Spekulation i.e.S., sondern darum, wofür das mit einem Kredit geschaffene Geld verwendet wird.

      Wenn Unternehmer U1 sich x Dollar leiht, um mit dem dadurch geschöpften neuen Geld im Folgemonat konkrete Wirtschaftsgüter zu produzieren, dann sind dieser Kredit und das damit geschaffene Geld für die Volkswirtschaft unschädlich, sogar nützlich.

      Wenn Herr X sich denselben Betrag leiht, um damit einen privaten Neuwagen zu kaufen oder eine bereits existierende Immobilie oder ein paar Aktien oder Anleihen, dann ist mit dem damit geschaffenen Geld keine Produktion realer Güter oder Dienstleistungen verbunden und der Kredit beeinflusst (wenn auch in einer homöpathischen Dosis) das allgemeine Preisniveau und verzerrt damit die Preise.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ vater thiel,
        kreditgeld in produktion von gütern zu investieren ist besser, als dafür konsum zu tätigen.
        im ersten moment schon!
        ABER:

        auch mit dem kreditgeld zur produktion geraten sie zunehmend in die verschuldungsfalle.
        es löst also niemals das grundsätzliche problem eines schuldgeldsystems!

  4. Zweifler
    Zweifler sagte:

    @Vater Thiel

    Eine Antwort auf Ihre verzweifelten Kleinanlegerfragen werden sie in diesem Forum kaum finden.
    Hier diskutieren tagaus tagein immer dieselben fünf HanselnInnen immer dieselben finanzphilosophischen Elfenbeinturm-Themen und -Theorien, die mit der Praxis des Investierens genau Null zu tun haben. Es geht da mehr um das Sich-Selber-Gerne-Hören(bzw.Lesen).
    Auf höchstem Niveau bewegen sich ausnahmlos die Beiträge Daniel Stelters.
    Die sollten Sie lesen, schon um Ihren ökonomischen, finanz-und geopolitischen Horizont zu erweitern.
    Die Kommentare können Sie sich sich sparen.
    Es gibt jede Menge Finanzblogs, auch seriöse, wo sie Antworten auf Fragen des Geldanlegens finden. Denken und entscheiden müssen Sie natürlich selber.

    Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Es gibt sowieso nur eine Antwort: diversifizieren.

      Wer Sorgen vor dem Zugriff der dt. Regierung hat, muss seine Vermögensgegenstände dann eben passend unterbringen.

      Antworten
  5. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Gegen die Langeweile:

    Wenn Harry Hirsch einen Kredit über 10 Mio Euro will, muss er sich bei seiner Hausbank ordentlich ins Zeug legen.
    Jetzt stellen wir uns vor, die Hausbank traut Harry nicht über den Weg, das VERTRAUEN zu Harry ist gering.

    Nun geht Harry zur Zentralbankfilliale und beantragt dort die 10 Mio Kredit.
    Als Sicherheit hinterlegt er seine Taschenuhr, seine Briefmarkensammlung und seinen Gebrauchtwagen.
    Die Zentralbank ist zufrieden und schreibt Harry die 10 Mio gut.
    Harry und seine Kumpane gehen jetzt an der Börse gross einkaufen und treiben die Kurse der Aktien und Anleihen.
    Und senken dadurch die Zinsen.

    Das ist überspitzt gesagt die Situation seit 2008 ?
    Wenn die Geschäftsbanken sich und den Kunden nicht mehr so recht über den Weg trauen, springt die Zentralbank ein.

    Der Interbankengeldmarkt beruht auf Vertrauen und damit solidem Geschäftsgebaren.
    Quantitative Easing beruht auf dem Gutdünken der Zentralbank.
    Quantitative Easing ersetzt Vertrauen.

    Jeder Unternehmer und jede Hausfrau weiss: Vertrauen ist in der Wirtschaft (fast) alles, ist das Vertrauen futsch, …

    Wie gesagt, stark überspitzt, oder sehe ich das falsch ?

    Ein Zyniker könnte sagen: Die Verbraucherpreisinflation steigert Umsatz und Gewinnne und bringt die KGVs wieder ein wenig ins Lot.

    Geht es ab jetzt (zumindest in den USA) da weiter, wo es vor Corona aufgehört hat, nur auf einem höheren Verbraucherpreisniveau ?
    Wenn ja, dann nicht wie rein in den Aktienmarkt, oder ?

    Das sind ernst gemeinte Fragen eines verzweifelten Kleinanlegers, der seine Altersvorsorge vor den Drückerkolonnen des Grünen Reiches retten will.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      “Geht es ab jetzt (zumindest in den USA) da weiter, wo es vor Corona aufgehört hat, nur auf einem höheren Verbraucherpreisniveau? Wenn ja, dann nicht wie rein in den Aktienmarkt, oder?

      Das sind ernst gemeinte Fragen eines verzweifelten Kleinanlegers, der seine Altersvorsorge vor den Drückerkolonnen des Grünen Reiches retten will.”

      Wieso stellen Sie Fragen zum Markttiming wenn Sie auf viel grundsätzlicherer Ebene befürchten, dass Ihnen die Grünen Ihr Vermögen wegnehmen wollen?

      Jacques hat da weiter oben die richtige Antwort gegeben: “Wer Sorgen vor dem Zugriff der dt. Regierung hat, muss seine Vermögensgegenstände dann eben passend unterbringen.”

      Die Betonung liegt dabei auf *Gegenstände passend unterbringen* – denn wie Sie letztes Jahr gesehen haben, können Forderungen, Derivate und sogar von Ihnen irgendwo direkt oder indirekt in einem Depot gehaltenen Aktien oder ADRs ganz schnell wertlos oder zumindest nicht mehr ohne großen Aufwand verwertbar werden, wenn eine Regierung ambitionierte Ideen zur Rettung der Welt vor einem perfiden Bösen entwickelt. Oder der Staat sperrt Ihnen den Zugang zu Ihrem Bankkonto, wenn Sie Widerworte geben, so wie das die protestierenden Lastwagenfahrer in Kanada während des Corona-Hypes erlebt hatten.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott

        “Wieso stellen Sie Fragen zum Markttiming wenn Sie auf viel grundsätzlicherer Ebene befürchten, dass Ihnen die Grünen Ihr Vermögen wegnehmen wollen? ”

        Na ja, da ist wohl mal wieder der Gaul mit mir durchgegangen bei der Formulierung.

        Um es konkret zu machen mit einem griffigen Beispiel:
        Ich habe sagen wir 120.00 Euro und kann davon 60 Monate leben (Monatsverbrauch 2.000).
        Ich gehe davon aus dass ich von den 120.000 Euro in fünf Jahren nur noch 30 Monate leben kann.
        In 60 Monaten fliessen (wenn sie fliessen) die ersten Altersbezüge in Form von (Betriebs-)Renten.
        Dann habe ich u.a. die folgenden Optionen:
        (1) Ich verbrauche die 120.000, und wenn sie weg sind, fange ich wieder an (in Teilzeit) zu arbeiten.
        Das Modell der Generation meiner Grosseltern
        (2) Ich gehe davon aus, dass zumindest in den USA die Inflation zuende geht und es dann weiter geht wie vor Corona.
        Das heisst durch Anlage in US-Aktien (oder auch Schweizer Aktien) gleiche ich den Wertverlust aus.
        Parallel gehe ich auf Vor-Corona-Niveau wieder arbeiten und lege das Geld in Aktien an.

        Lohnt es sich im gefühlten Sozialismus noch zu arbeiten über das unbedingt notwendige Mass hinaus ?
        Nehme an vor 1989 war die Motivation der meisten DDR-Bürger sich gross zu engagieren eher wenig ausgeprägt ?

        Wenn man das weiterspinnt, stellt sich sogar die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, jetzt alle Immobilien zu verscherbeln, zu verjubeln und im Alter von Grundsicherung zu leben …
        So pessimistisch bin ich dann doch wieder nicht, ich klammere mich noch an die Hoffnung, dass der Tag X kommt, an dem einige Blockpartei-Politiker mit einem Rest von Verstand und Verantwortung mit der AfD gemeinsam die Reissleine ziehen …

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “Ich habe sagen wir 120.00 Euro und kann davon 60 Monate leben (Monatsverbrauch 2.000).
        Ich gehe davon aus dass ich von den 120.000 Euro in fünf Jahren nur noch 30 Monate leben kann.”

        Ah, ja, eigentlich suchen Sie also ein Investment, oder “irgendeine Art Ihr Geld auszugeben”, bei dem Sie möglichst vor Kaufkraftverlust durch Inflation geschützt sind. Ein angenehmeres Szenario als Enteignung durch grüne Politkommissare – auch wenn Sie von einer happigen Preissteigerungsrate von ungefähr 15% pro Jahr ausgehen.

        So hohe Inflation ist sicher schlecht für fast alle Anlagen, aber mit Gold und ausländischen Aktien von Konzernen mit hoher Preissetzungsmacht kommt man vermutlich am besten da durch, die dürften ihre Margen und ihre Gewinne am besten verteidigen können. Dividenden dann am besten auf Fremdwährungskonten zahlen lassen, sonst wird ja automatisch in die EU-Peseten konvertiert.

        Zuerst würde ich aber alle diejenigen Dinge kaufen, die man gut mehrere Jahre lagern kann und von denn ich erwarte, dass ich sie zu meinen Lebzeiten noch abnutzen beziehungsweise verbrauchen werde. Also Brennstofflager randvoll machen, gucken ob irgendwelche großen Haushaltsgeräte oder teure Werkzeuge oder haltbare Verbrauchsgüter neu gekauft werden müssen, vielleicht ein neues Gewächshaus oder ein Schuppen für den Garten, muss das Dach bald repariert werden, und so weiter.

        Wenn Deflation kommt, dann ärgern Sie sich natürlich, aber Ihr Anlageziel, von dem existierenden Vermögen inflationssicher zu leben, hätten Sie trotzdem erreicht. Außerdem macht Sie die Vorratshaltung natürlich zu einem lohnenderen Ziel im alternativen “Zombie-Apokalypse”-Szenario oder falls tatsächlich der grüne Blockwart klingelt um schonmal die Waren für Ihre bald anstehende Enteignung (“klimaschützendes Downsizing”) zu katalogisieren, aber dafür haben Sie dann ja den neuen Spatensatz im Gartenschuppen. ;)

        “Lohnt es sich im gefühlten Sozialismus noch zu arbeiten über das unbedingt notwendige Mass hinaus ?”

        Für den Staat garantiert nicht, wenn man nicht gerade komplett gehirngewaschen oder selbst in der sozialistischen Einheitspartei ist. Da sind die eigenen Freizeitbeschäftigungen viel lohnender und interessanter, die jungen Arbeitnehmer (“Generation Z”) im zart aufkeimenden grünen Sozialismus haben es schon begriffen.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Vaddern

        Moin, Vaddern,

        was meinen Sie mit “Ich gehe davon aus dass ich von den 120.000 Euro in fünf Jahren nur noch 30 Monate leben kann.”

        Also entweder Sie verbrauchen die 120k bis dahin, oder schonen sie? Beides geht doch nicht?

        zu “(1) Ich verbrauche die 120.000, und wenn sie weg sind, fange ich wieder an (in Teilzeit) zu arbeiten.”

        Verstehe ich nicht. Sie bekommen dann doch Betriebsrenten? Brauchen Sie denn dann Aufstockung durch Teilzeit, weil es nicht reicht oder weil Sie befuerchten, dass durch die Geldentwertung Ihr Lebensstandard alleine von den (nicht-inflationsindexierten) Betriebsrenten nicht zu halten sein wird?
        Fehler von vor Dekaden: sich auf nicht-inflationsindexierte Alterssorgen Vehikel (ein)zu(ver)lassen?

        Also jetzt arbeiten Sie nicht? Sie haben 120k und ueberlegen was zu tun ist?
        In 5a erwarten Sie Betriebsrenten, die vielleicht dann – nach Kaufkraft – nur einen bescheidenes Auskommen ermoeglichen?

        Arbeiten Sie doch jetzt schon ein bisschen (was Spass macht oder nicht so schlimm ist), Aufstocken koennten Sie aus den 120k?
        Falls ein Einbruch kommt (-20/-30/-40%) gehen Sie gestaffelt in einen Welt-AG-ETF. Einbrueche dauern selten sehr lange und Sie koennen nach wenigen Monaten mit Gewinnen bereits Raten fuer den Konsum entnehmen. Aber 15 Monatsverbraeuche (30k) als Notgroschen behalten?

        Wenn Sie ein Hosentraeger- mit Guertel-Typ sind, recherchieren Sie Gliding Path auf finanzen-erklaert.de, so bekommen Sie die 120k allmaehlich weg und “sichern” sich ab, kaum im Verlust zu enden.

        LG Joerg

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott @ Joerg

        Danke für die Antworten, auf BTO gibt es noch seriöse Faktenchecker !

        Richtig, meine zwei Extremvarianten sind “Geld nicht anlegen und verbrauchen” vs. “Geld in die Rentenzeit retten um Rente aufzustocken”.

        Meine Minimalziele sind:
        Keine Schulden, keine Unterstützung vom Staat, Leben zumindest auf dem Niveau meiner Studentenzeit.
        Das sind so ca. 30 Euro frei verfügbares Taschengeld pro Tag incl. PKW-Kosten, wobei ich 25 Cent pro gefahrenen km ansetze.
        Soweit die (Betriebs-)Rente dafür nicht reicht, ist Arbeit angesagt wie damals in der Studentenzeit die Jobs vom Studentenservice.

        Die fünf Jahre vor Corona habe ich zeitweise gearbeitet, das Einkommen lag unter dem steuerlichen Existenzminimum für Verheiratete. Seit diesem Monat habe ich damit wieder angefangen. Der Branchenverband Bitcom hat schon angekündigt, dass die Generation 63plus die deutsche IT retten muss, weil die Jugend vermehrt ins attraktivere Ausland ausweichen wird.
        Aber ich gestehe, dass ich einen echten Widerwillen in mir verspüre, so viel zu arbeiten, dass ich für diese unsere absolut dilettantische Regierung auch noch Steuern bezahle, an GEZ, Umsatz- und Grundsteuer kommt man ja leider nicht vorbei.
        Insofern fühle ich mich im Sozialismus, das war in den Schröder-Jahren noch völlig anders, damals hat es noch richtig Spaß gemacht, sich arbeitsmässig zu engagieren. Der Wendepunkt war für mich der Bundestagswahlkampf 2013 Steinbrück / Merkel.
        Der hatte das abgrundtief langweilige Niveau der legendären WM-Partie Deutschland-Österreich 1982.

        In der Corona-Zeit bin ich erstmals aktiv an der Börse eingestiegen und konnte 2020 bis heute mein Arbeitseinkommen fast vollständig durch Börsengewinne ersetzen, war eine überraschend schöne Rendite.
        Ich schreibe das nicht meiner überragenden Intelligenz zu, sondern zu einem guten Teil dem Glück und dem Mut der Verzweiflung. Ausserdem war die Corona-Zeit so abgrundtief langweilig, dass die psychische Achterbahnfahrt an der Börse eine Art Lebenselixier war. Auf Dauer brauche ich diese zweifelhafte Art des Nervenkitzels aber nicht.
        Ausserdem ist die Börse ein exzellenter charakterlicher Zuchtmeister, der gnadenlos die blinden Flecken aufdeckt.

  6. komol
    komol sagte:

    “Denn es sind nicht .. mehr Innovationen” An Blindheit kaum zu überbieten! Es muss dringend weiter erforscht werden, wieso man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen kann – wahrscheinlich weil man selbst nur ein Baum ist :-)

    Antworten
    • komol
      komol sagte:

      Der erste Ansatz der Erklärung und “nur” auf unterster Ebene, also “Menschen-existieren-und-handeln-selbstbestimmt”-Modus, für den die konventionelle Sprache und Begriffe ja gemacht sind und funktionieren, lautet: Wenn wir jetzt die Dampfmaschineninnov. hätten würden es viele Bewußtseinssysteme merken. Dies wäre eine normale Großinnovation, welche die Möglichkeitsspielräume für Kommunikationsanschlüsse evolutionär erhört. Ist es aber eine Innovation welche die basale Mglk. von Kommunikation an sich erhöht, ist auch der Beobachter mit betroffen (die ist also durchgängig durch alles und deshalb so enorm (wie der Buchdruck)). Bewußtseinssysteme werden durch die Informationsflut und Totalveränderung ihrer System/Umwelt-Diffferenz so dermaßen gerubbelt, dass sie quasi in die Überblickslosigkeit zusammenbrechen. Was man dann als Beobachter 2ter Ordnung sehen und erforschen kann, ist, wie und welche notwendige Komplexitätsreduktion sie dann versuchen (und das kann weit gehen: mich würde übrigens nicht wundern wenn der nächste Nobelpreis für Wiwi an einen geht, der den Vorgang eines effizienten Stuhlgangs von nat. Sprache in die Sprache der Mathematik (denn es ist eben nur eine Sprache, nicht mehr und nicht weniger) übersetzen kann :-))

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @komol
        “Bewußtseinssysteme werden durch die Informationsflut und Totalveränderung ihrer System/Umwelt-Diffferenz so dermaßen gerubbelt, dass sie quasi in die Überblickslosigkeit zusammenbrechen”.

        Das Problem auf den Punkt gebracht. Auf den Spruch muss man erst mal kommen … der passt immer.

      • komol
        komol sagte:

        In dieser Problematik liegt im Weitesten auch der Grund für viele der Krisen unserer Zeit: von Finanz-und Schuldenkrise, über Migrationskrise bis Krieg und Polarisierung der am. Gesellschaft inkl. einer Figur wie Trump, und es wird noch viel mehr werden. Nur Corona und die Klimakrise scheinen hier extern, wobei man bei tieferliegender Betrachtung durchaus Zusammenhänge erkennen kann (aber dafür braucht man eine Universaltheorie, welche die Evolution des Konglomerats phys., biol.,psych. und sozialer Systeme zu beschreiben in der Lage ist – dabei reicht es also nicht, sich selbst reproduzierende Kommunikation als Grundelement der Gesellschaft zu begreifen, man muss die Kopplungen zur Natur und die Eingewobenheit der Psychen innerhalb dieses Konglomerates erkennen und verstehen).

        Normalerweise ist es ja so, dass monokausale Erklärungen immer komisch erscheinen. But this time is different. Erstens geht es hier um Verstehen, nicht schon direktes Erklären. Zweitens haben wir es in solchen Totalumbruchsphasen, aber eben nur in solchen!, eben gerade mit Monokausalität i. S. von hyperzyklischer Kontingenzkausalität zu tun (so wie es bspw. in der Synergetik beschrieben wird, wo sich in der Phase der Getriebenheit ein Ordner herausbildet, der alle anderen Elemente/Ereignisse versklavt und in eine Richtung drückt, hin zur Neustrukturbildung des gesamten Systems/Wirkungszusammenhangs/Konglomerats).

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @komol Puh. Auch bei dreimal lesen reicht’s nicht zum Erfassen und Verstehen wegen der Fachbegriffe der Soziologie (und deren speziellen Denkweisen). Meine Ahnung ist, dass Sie (auch) die psychologischen Probleme des Menschen resp. sozialer Systeme mit den Umgang mit Komplexitätsentwicklung ansprechen. Mit “Ordner” könnte gemeint sein, was ich aus der Literatur als Attaktor verstanden habe. Wie auch immer, das Nichtverstehen gehört in die Zeit der Umbrüche. Denn mit welchen Worten soll Otto Normalmensch erklärt werden was vor ihm liegt und sich den bisher erlernten Mustern entzieht und für die die Begriffe fehlen?

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ komol

        “Bewußtseinssysteme …”

        Ihre Ausführungen sind für einen Normalbürger wegen der Terminologie schwer bis nicht zu verstehen.

        Können Sie mal konkrete Beispiele nennen ?

        Was verstehen Sie z.B. unter einem Bewusstseinssystem ?
        Beispielsweise

        (1) Herr Meisenkaiser, der seine Gasrechnung nicht mehr bezahlen kann und niocht begreift, dass und warum er diesen seinen Beitrag zur Rettung der Welt leisten muss ? Ist Herr Meisenkaiser ein Bewusstseinssystem ?
        (2) Herrn Meisenkaisers Golden Retriever, ist der ein Bewusstseinssystem ?
        (3) Die zwanzig Leute des Dackelclubs, die am Donnerstag Abend im gasthof zur Post versammelt sind.
        Sind die einzelnen Personen und / oder die Personen als Kollektiv ein Bewusstseinssystem ?
        (4) Herr Li, der träumt er sei ein Schmetterling ? Ist Herr Li ein Bewusstseinssystem ?
        Ist der Schmetterling, mit dem sich Herr Li im Traum identifziert, ein Bewusstseinssystem ?

        Und ist einer der o.g. Personen (auch) ein Beobachter zweiter Ordnung ?

        Für die Antwort Danke im Voraus, die Fragen mögen provokativ sein, aber ich verstehe Ihre Ausführungen sonst nicht

      • komol
        komol sagte:

        @JürgenP

        “das Nichtverstehen gehört in die Zeit der Umbrüche. Denn mit welchen Worten soll Otto Normalmensch erklärt werden was vor ihm liegt und sich den bisher erlernten Mustern entzieht und für die die Begriffe fehlen?”

        Ja das sehe ich auch so – es fehlen die Begriffe und das war in Zeiten der Einführung der Schrift und später des Buchdruckes ebenso. An diesen Punkten, wo sich alles änderte, änderte sich auch die Sprache, und das wird im Zuge des heutigen Umbruchs ebenso sein (da ist das Gendern nur einer der ersten kleinen Tropfen). Und ja, es geht übergreifend um Komplexitätszunahme, darauf läuft jede evolutionäre Entwicklung hinaus. Damit kennen Sie sich ja auch gut aus (ja Ordner meint so etwas wie den Attraktor).

        Neue Begriffe werden sich v.a. aus der Komplexitätsforschung entwickeln und es gibt auch schon viele, bspw. Heterarchie; Syntegration usw.

        Wir müssen abwarten und beobachten, welche Strategien der Komplexitätsreduktion die “Individuen” weiter anwenden werden.. Die konventionelle Ökonomik ist dafür ein sehr geeignetes Beobachtungsfeld (da sie im Grunde ja eigentlich gezwungen ist, der Entwicklung zu folgen, ist ihr smithsches Grundpostulat ja selbst eines der Selbstorganisation; im Grunde ist sie ja schon von je her eine Art Systemtheorie!, nur eben eine, welche die Einschränkung und Weiterentwicklung der newtonschen Weltsicht hin zur Thermodynamik und Kybernetik weiterhin verschlafen will – ich nehme aber an dass sie es irgendwann schafft (was sie nicht schaffen wird und was ihr Hauptproblem ist: sie denkt dass soziales Handeln vollständig wirtschaftliches Handeln darstellt (wobei es in Wahrheit nur ein Teil dessen ist – der Terror der Ökonomen in dieser Gesellschaft mit all seinen massiven und grausamen Folgen (Mensch nur noch als entfremdeter Produktionsfaktor ..) für das Leben der Menschen muss und wird gebrochen werden!!)))

      • komol
        komol sagte:

        Und, das sollten dt. Ökonomen verstehen (tun sie aber nicht weil sie ja qua Erziehung zu blinden Erfüllungsgehilfen angels. ausbeutenden Schichten (IMs :-)) in der BRD geronnen sind (können nix dafür, war halt Umerziehung !)): Da kann man nur in Angelsachsen drauf kommen, weil das qua geograph.Form nie echte Gesellschaften (also funkt. differenzierte) waren und werden konnten (sind im Grunde noch verkappt stratifikatorisch und schieben daher Scheinpostulate wie Menschenrechte usw. vor (die echte Freiheitsrevolution gabs nur in Fkr. und Kontinentaleuropa); die leben und lebten von Außenraub oder Absaugung – zu sowas wie Marx, aber auch verstehende Wirtschaftsgeschichte (Schmoller etc.) usw. sind, waren und werden die nie fähig sein

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “Bewußtseinssysteme … hyperzyklischer Kontingenzkausalität … Synergetik … Komplexitätsentwicklung … die Einschränkung und Weiterentwicklung der newtonschen Weltsicht hin zur Thermodynamik und Kybernetik”

        Kann bitte nochmal jemand “Transformation” sagen?

        Dann ist meine Bullshit-Bingo-Karte nämlich voll. :D :D :D

      • komol
        komol sagte:

        @Thiel

        Psychen, kognitive Systeme, bewußtseinssysteme – nennen sie es wie sie wollen. Der Mensch ist ein Konglomerat der vier existi. Systemarten der Welt: physk. Systeme, biolog. Systeme, psych. Systeme, soz. Systeme. die letzten beiden sind unsichtbare Systeme die im Medium Sinn (nach Husserls Phänomenologie Verweisungen die auf andere Verweisungen verweisen) operieren und prozessieren. Die Elemente psych. Systeme sind Gedanken, sozialer Systeme Kommunikationsereignisse. Siehe Luhmann 1987, Soziale Systeme, 4. Aufl., S. 16

        Beob. 2ter Ordnung sind reflexive Beobachtungen (also Gedanken oder Kommunikationen), die beobachten, wie andere beobachten, was sie ein- und ausschließen, auf welchem grundl. blinden Fleck sie aufbauen, um konstruieren zu können..

      • weico
        weico sagte:

        @komol

        “Transformation!”

        Der grosse “Transformator” Malik schein bei der Aufarbeitung der eigenen Webseite wohl eher von Stillstand beseelt zu sein.
        Wenigstens findet man die guten alten Heinsohn Beiträge ,im Malik-blog, so viel einfacher :-) :-)

        https://www.malik-management.com/de/

  7. komol
    komol sagte:

    “Es ist eine Vermögensillusion, geschaffen mithilfe der Notenbanken, die glaubten, eine Deflation bekämpfen zu müssen, die zu keinem Zeitpunkt ein Problem darstellte.” Das ist einfach unlauter!
    Das alles musste gemacht werden, um den Umbruch und Strukturwandel zu managen, der Wirtschaft und Gesellschaft mit der Kommerzialisierung der Internettechnologien seit mehr als 20 Jahren bestimmt. Dass man solche Phasenübergänge nicht versteht, nicht weiß in was man lebt und denkt, Wirtschaft wäre Gesellschaft und man könne mit schwachmatigen Messmethoden zur Produktivität zivilisatorisch fortschrittliche Gesellschaftsveränderungen erfassen können, ist wirklich ein Problem, was nur Ökonomen eigen ist :-)

    Antworten
  8. foxxly
    foxxly sagte:

    160 bill $…….. wir dürfen nicht vergessen, es ist durch kredite in den umlauf gebracht worden ist. kreditnehmer sind unternehmen, konsumenten und staat.

    diese 160 bill sind im wirtschaftsprozess der realwirtschaft entzogen, bleiben aber als kreditschuld erhalten.
    diese schuldenlast wird von der realwirtschaft erbracht und geleistet,
    während dieses anlagenkapital teilweise zurück kommt und zinsen, bzw. rendite verlangt.

    spar/anlagekapital, ist so betrachtet eine doppelbelastung der realwirtschaft.

    wer hat das interesse an dieser verschuldung?
    natürtlich die gelddrucker: großbanken und notenbanken, deren teilhaber sich die hände reiben.

    sie drucken geld aus dem NICHTS und kassieren neben der rückzahlung noch zinsen.

    aus diesen grunde ist es in diesen schuldgeldsystem niemals möglich durch arbeitsleistung etc. schuldenfrei zu werden. das gegenteil ist der fall!

    fakt ist, dass mit diesen monsterhaften gelddruck, das vorhandene vermögen in der relation zur geldmenge an werthaltigkeit verliert.

    das heisst, dass mit der systemischen kredit-verschulung, erbrachte arbeitsleistung an die kreditgeber wandert und die bürger zunehmend entreichert, bzw. an kaufkraft verlieren.

    das problem mit diesen geldsystem ist, dass die wirtschaftleistung niemals ausreicht um schuldenfrei werden zu können.
    im gegenteil: das system treibt unnatürlich und exponenziell den wachstumszwang an um die kreditkosten zu erwirtschaften.
    dies führt zwangläuftig zum wirtschaftlichen AUS und der verarmung der masse!

    Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ah, Wunderglaube!

    “Die nächste Krise wird gänzlich andere, radikalere Maßnahmen erforderlich machen. Hoffen wir also auf ein Wunder. Vielleicht einen echten Wirtschaftsboom dank Künstlicher Intelligenz?”

    Vielleicht holt auch Ricarda Lang eine olympische Goldmedaille für Deutschland im 100-Meter-Sprint?

    In den USA bekommt gerade ein Rechtsanwalt Ärger, weil er ChatGPT zum Erstellen einer Klageschrift benutzt hatte, aber dummerweise hat sich die “Künstliche Intelligenz” die als Präzedenzfälle zitierten Urteile selbst ausgedacht, was bei Richtern eher schlecht ankommt, wenn sie einen dabei erwischen.

    “ChatGPT cited ‘bogus’ cases for a New York federal court filing. The attorneys involved may face sanctions.

    Avianca’s attorneys told the court that it couldn’t find numerous legal cases that LoDuca had cited in his response. Federal Judge P. Kevin Castel demanded that LoDuca provide copies of nine judicial decisions that were apparently used.

    In response, LoDuca filed the full text of eight cases in federal court. But the problem only deepened, Castel said in a filing, because the texts were fictitious, citing what appeared to be “bogus judicial decisions with bogus quotes and bogus internal citations.”

    The culprit, it would ultimately emerge, was ChatGPT. OpenAI’s popular chatbot had “hallucinated” — a term for when artificial intelligence systems simply invent false information — and spat out cases and arguments that were entirely fiction. It appeared that LoDuca and another attorney, Steven Schwartz, had used ChatGPT to generate the motions and the subsequent legal text.”
    https://www.cnbc.com/2023/05/30/chatgpt-cited-bogus-cases-for-a-new-york-federal-court-filing.html

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Die AI hype driftet ins Absurde. Siehe die NVIDIA Bewertung, bei der sich gerade wieder eine e-Funktion manifestiert hat.

      Antworten

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