Das 160.000-Milliarden-Problem
Realwirtschaft erholte sich nur langsam von der Finanzkrise
Bisherige Instrumente gegen Finanzkrisen reichen nicht mehr aus
Brunnermeier und Reis wird der Stoff für eine erweiterte Auflage ihres Buchs nicht ausgehen. Vor allem die Kapitel zur wirtschaftspolitischen Reaktion auf Krisen dürften eine Erweiterung erfahren. Die bisher genutzten Instrumente zur Krisenbekämpfung sind allesamt stumpf geworden:
- Die Abwertung der eigenen Währung würde angesichts der Tatsache, dass wir es mit einem Problem der gesamten westlichen Welt zu tun haben, in einen Abwertungswettlauf münden, der weiteren Schaden bewirkt.
- Die Notenbanken können angesichts hoher und hartnäckiger Inflation nicht mehr so frei wie früher als Retter agieren, wollen sie nicht Gefahr laufen, dass Vertrauen in die Geldordnung zu zerrütten.
- Die Staaten, früher in der Lage, Schulden auf die eigenen Bücher zu nehmen und Konjunkturprogramme zu fahren, kämpfen selbst mit zu hohen Schulden, einschließlich der Versorgungsversprechen für eine rasch alternde Gesellschaft, die sie nicht erfüllen können.
→ handelsblatt.com: “Die Zeit der Finanzkrisen ist nicht vorbei”, 4. Juni 2023