2019 Prognose, 2023 Fakt: Auf dem Weg in die DDR 2.0

Dieser Kommentar von mir erschien im April 2019 bei manager magazin. Er war ausgesprochen zutreffend, wie wir leider jeden Tag feststellen müssen: 

Die Diskussion um die Enteignung von Immobilien ist nur die letzte Volte in einem seit Jahren bestehenden Trend. Lauthals den angeblichen Neo-Liberalismus beklagend, marschiert die Republik schon lange in Richtung einer Neuauflage des real existierenden Sozialismus. DDR 2.0 – wir kommen!

Groß war der Aufschrei, als sich auch Grünen-Chef Robert Habeck offen für die Enteignung von Immobilien aussprach. Natürlich nur, wenn es unbedingt nötig sei. Nicht nur die großen Immobilienkonzerne sind dabei im Fokus, sondern alle jene, die ihre Immobilie – ihr Eigentum – nicht im „gesamtgesellschaftlichen Sinne“ nutzen. Juso-Chef Kevin Kühnert kann ohnehin nicht verstehen, wieso ein einzelner Mensch 20 Wohnungen besitzt. Was liegt also näher, als den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und jede Art von Immobilieneigentum zu vergesellschaften? Schließlich – so konnte ich es in einer Twitter-Diskussion mit einem Ökonomen letzte Woche lesen – würde der Wertzuwachs der Immobilie von der Gesellschaft erbracht und stünde deshalb dieser und nicht dem Eigentümer zu.

Kaum anders dürften die Befürworter des real existierenden Sozialismus argumentiert haben, der immerhin 40 Jahre lang in einem Teil Deutschlands als Experiment durchgeführt wurde. Mit dem bekannten Ausgang des Totalbankrottes.

Aber was schert diese Erfahrung uns Deutsche? Zur Belohnung für die Unterstützung der Enteignungsidee gewannen die Grünen sogleich an Zustimmung bei der Sonntagsfrage. Habecks Parteikollegin Canan Bayram, Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Berlin, die die Kampagne in der Stadt anführt, darf sich bestätigt fühlen.

Ich will jetzt gar nicht die vielen Gründe wiederholen, weshalb die Enteignung von Wohnungskonzernen keinen zusätzlichen Wohnraum schafft. Dies habe ich an schon früher an dieser Stelle getan. Ich will nur daran erinnern, dass staatliche Wohnungswirtschaft in der Vergangenheit immer zu Misswirtschaft, Korruption und letztlich zur Privatisierung der Immobilien geführt hat. Auch diesmal werden es wieder Private sein, die den Scherbenhaufen staatlichen Engagements zusammenkehren, um dann nach getaner Arbeit erneut am Pranger zu stehen. Bis dahin dürften Habeck und Co. allerdings nach für sie persönlich erfolgreicher Politkarriere (ob für das Land, wage ich zu bezweifeln) in Pension sein und sich über ihre Ruhegelder freuen. Bezahlt vom Bürger, dessen Wohlstand durch solche Politik gemindert und nicht erhöht wurde.

Deutsche lieben Umverteilung

Aber es ist unfair von mir, den Politikern die Schuld am absehbaren Marsch in die Neuauflage des Sozialismus auf deutschem Boden zu geben. Denn es ist die Bevölkerung, die es so wünscht. Egal welche Umfrage man zur Rate zieht, die Deutschen wollen mehr Umverteilung. Dabei spielt es keine Rolle, dass

  • Deutschland zu den Ländern mit der geringsten Ungleichheit der Einkommen in der OECD gehört;
  • seit 2005 die Ungleichheit unverändert ist, es also zu keiner Verschlechterung gekommen ist;
  • der gesamte Anstieg der Zahl der Armutsgefährdeten mit der Zuwanderung erklärt werden kann;
  • die Zahl der Sozialhilfeempfänger so niedrig ist wie seit der Jahrhundertwende nicht (2018 bekamen rund 5,8 Millionen Menschen Sozialleistungen laut SGBII, 2006 und 2007 waren es jeweils mehr als sieben Millionen.);
  • die Erwerbstätigkeit mit 44,8 Millionen einen Rekordstand erreicht hat.

Es ist schon verwunderlich, warum die Deutschen dennoch nach mehr Umverteilung verlangen. Nur in Finnland, Belgien und Frankreich ist dieser Wunsch noch ausgeprägter.

Neidisch, unwissend und desinformiert

Über die Ursachen lässt sich nur spekulieren. Ich sehe vier entscheidende Gründe:

  • Neidkultur: In Großbritannien empfinden 18 Prozent der Befragten ausgeprägten Sozialneid gegen Reiche, in den USA 20 Prozent, in Deutschland sind es mit 33 Prozent deutlich mehr.
  • Unwissenheit: Befragt nach der geschätzten und gewünschten Steuerlast für Reiche unterschätzen die Bürger die tatsächliche Abgabenlast und die von den Umverteilungsbefürwortern geforderte Belastung der hohen Einkommen liegt unter dem tatsächlichen Niveau. Es wird also mehr umverteilt als eigentlich gefordert. Umgekehrt überschätzen die Bürger die Belastung der Geringverdiener und unterschätzen das Niveau der Hartz-IV-Zahlungen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Befragten ändert seine Meinung, wenn er mit den tatsächlichen Zahlungen konfrontiert wird.
  • Desinformation: Anders kann man die Darstellung von Politik und Medien bei diesem Thema nicht beschreiben. Seit Jahren wird beispielsweise ein grassierender „Neoliberalismus“ mit zunehmender „Ungleichheit“ bemängelt, dem man dringend entgegengetreten müsse. Dabei wird – faktenwidrig – ein Schrumpfen der Mittelschicht bedauert. Prominentester Vertreter dieser Linie ist der Chef des DIW, Marcel Fratzscher, der auch vor einer eigenwilligen Interpretation der Zahlen nicht zurückschreckt, um seine Geschichte erzählen zu können. Die Medien wiederum greifen das nur zu gerne ungeprüft auf, passt es doch in die eigene politische Weltanschauung. So vergeht kaum ein Tag, an dem den Deutschen eingeredet wird, man müsse dringend mehr umverteilen, um die Ungerechtigkeit zu beheben.
  • Zusammensetzung der Gesellschaft: Ein weiterer möglicher Grund für die Präferenz der Deutschen für Ergebnis- statt Chancengleichheit könnte in der Tatsache liegen, dass wir seit Jahrhunderten ein Auswanderungsland sind. Studien zeigen am Beispiel Skandinaviens, dass die Auswanderung der mehr leistungs- und individualorientierten Menschen eine Gesellschaft zurückgelassen hat, die eher für Gleichheit und Umverteilung ist. Dass in Skandinavien mittlerweile der Wunsch nach Umverteilung unter deutschem Niveau liegt, könnte man zynisch so interpretieren, dass es den Skandinaviern gelungen ist, die Abwanderung zu reduzieren und uns nicht.

Rekordhohe Abgabenbelastung

Was auch immer die Ursache für den Gleichmacher-Wunsch der Deutschen ist, das Ergebnis ist klar. 40 Prozent der Einkommensteuer-Zahler werden mit dem Spitzensteuersatz belangt. Musste man in den 1960er-Jahren noch das 15-Fache des Durchschnittseinkommens verdienen, um zum exklusiven Kreis der Spitzensteuerzahler zu gehören, so genügt heute schon das 1,3-Fache. Die Sozialleistungsquote wächst immer weiter an und nähert sich der Marke von 30 Prozent des BIP. Nur zweimal war die Sozialquote höher als heute: in den Rezessionen von 2003 und 2009. Das hindert die Politik nicht daran, nach mehr zu rufen. Ist doch der Applaus der Bürger sicher.

Welchen unmittelbaren Schaden diese Politik anrichtet, kann man am Bundeshaushalt ablesen. Die Politik hat immer von „Sparen“ gesprochen, aber das Gegenteil gemacht. Die Bundesregierungen der letzten zehn Jahre haben mehr als 280 Milliarden Euro zusätzlich ausgegeben. Gleichzeitig sanken dank der Nullzinspolitik der EZB die Zinsausgaben um mindestens 136 Milliarden Euro und die gute Konjunktur reduzierte die Aufwendungen für den Arbeitsmarkt um 46 Milliarden. Von 2008 bis Ende 2018 standen der Politik so 460 Milliarden Euro für Ausgaben aller Art zur Verfügung.

Gern wird dann erzählt, dass das Geld dazu verwendet wurde, die Schulden zu tilgen. Das trifft aber nur bedingt zu. Ende 2018 sind die Schulden des Bundes nach Statistischem Bundesamt auf 1.213 Milliarden gesunken. Die Schulden des Bundes liegen damit immerhin um 227 Milliarden über dem Stand von 2008! Ursache sind vor allem die enormen Aufwendungen im Zuge der Finanzkrise (Bankenrettungsfonds etc.). Aber nicht nur. Im Sinkflug befinden sich die Schulden des Bundes seit 2014: bis jetzt um rund 76 Milliarden Euro. Dies ist weniger als die Zinsersparnis von 2015 bis 2018 von 87 Milliarden!

Verwendet wurde das Geld im Sinne der Bürger. Für Umverteilung. Nimmt man 2008 als Basisjahr, betragen die kumulierten Ausgabenzuwächse im Sozialbereich 167 Milliarden Euro, also rund 40 Prozent der zusätzlichen Ausgaben. Das ist ein beeindruckender Zuwachs angesichts eines Rückgangs der Arbeitslosenquote von 7,8 auf 5,2 Prozent im selben Zeitraum – und den kumuliert um 46 Milliarden gesunkenen Kosten für Arbeitsmarktmaßnahmen und Grundsicherung.

Immerhin rund 100 Milliarden wurden zusätzlich an die Rentenkasse überwiesen und eine weitere Steigerung der Zuschüsse ist angesichts der jüngsten Rentenbeschlüsse der Großen Koalition unvermeidbar. Schon bald dürfte fast ein Drittel des Bundeshaushalts für die Rente verwendet werden.

Weitere 100 Milliarden gingen zusätzlich an die gesetzliche Krankenversicherung, weitere über 100 Milliarden wurde für „sonstigen Konsum“ verwendet, von den Kosten der Migration bis hin zur Energiewende. Für Investitionen (50 Milliarden), Personal (26 Milliarden) und neue Ausrüstung für die Bundeswehr (4 Milliarden) blieb da nicht mehr viel übrig.

Ungedeckte Versprechen machen noch mehr Umverteilung erforderlich

Allein schon aufgrund der demografischen Entwicklung müssen wir davon ausgehen, dass die Umverteilung ganz neue Dimensionen erreicht. Nach Berechnungen von Professor Raffelbüschen beliefen sich die verdeckten Verbindlichkeiten (alle staatlichen Leistungsversprechen, insbesondere der Sozialversicherungen, die durch das heutige Steuer- und Abgabenniveau noch nicht gedeckt sind) im Jahr 2015 auf 4,6 Billionen Euro. Zusammen mit den ausgewiesenen Staatsschulden von 2,2 Billionen Euro betrug demnach die gesamte Schuldenlast Deutschlands 6,8 Billionen Euro. Das war noch vor Beschlüssen wie die Rente mit 63, die nach Berechnungen des ifo Instituts alleine in den Jahren 2014 bis 2016 zu Gesamtkosten von 12,5 Milliarden Euro geführt hat und einer Grundrente, die mit Bedürftigkeitsprüfung rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr und ohne Bedürftigkeitsprüfung bis zu 10 Milliarden Euro pro Jahr kosten dürfte.

Dabei kann man nicht sagen, dass die Politik nicht weiß, was sie tut. Laut Tragfähigkeitsbericht zu den öffentlichen Finanzen müssten ab sofort zwischen 36 Milliarden und 115 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich gespart werden, um die finanziellen Folgen der demografischen Entwicklung, also steigender Gesundheits-, Pflege- und Rentenkosten bei gleichzeitig sinkender Zahl der Beitragszahler aufzufangen. Macht man aber nicht. Lieber mehr Belastung in Zukunft!

Soziologen und Juristen machen Industriepolitik

Wenn die Politik wenigstens mithelfen würde, die Grundlagen für gute Einkommen in der Zukunft zu legen. Dann wären die Lasten vielleicht noch zu stemmen. Doch dem ist nicht so. Wie bereits an dieser Stelle erläutert, müsste dazu in die Produktivität der Zukunft investiert werden: durch bessere Bildung, Investitionen in die analoge und digitale Infrastruktur und Förderung von Forschung und Entwicklung.

Nichts davon geschieht. Stattdessen hat sich die Politik vom „Erfolgsmodell“ Frankreich inspirieren lassen und beabsichtigt, Industriepolitik zu betreiben. Statt der Markt entscheidet nun also Jurist Altmaier über die wichtigen Unternehmen der Zukunft. Dabei sind dies alles Unternehmen, die wir schon aus der Kaiserzeit kennen! Es ist schon eine amüsante Anekdote, dass der Wirtschaftsminister SAP für ein ausländisches und deshalb nicht schützenswertes Unternehmen hielt.

Die Millionenverluste aus der Subventionierung des A380 sollten Mahnung genug sein. Doch weit gefehlt. Wie weiland in der Planwirtschaft wird nun die Politik sagen, was gemacht wird. Den hiesigen Unternehmen mag es egal sein, orientieren sie sich doch immer mehr ins Ausland.

Klimawandel als Begründung für Sozialismus

Die endgültige Begründung für die freiwillige Neuauflage des real existierenden Sozialismus liefert aber der Klimaschutz. Musste man sich früher über den Nachbarn ärgern, weil man ihm seinen Sportwagen neidete, kann man ihn nun zu einem Klima-Paria erklären, den man umerziehen muss. Während andere Länder auf marktwirtschaftliche Instrumente wie eine CO2-Besteuerung setzen, bevorzugen wir in Deutschland das direkte Beeinflussen des Verhaltens. Denn damit kann man alle gleich machen. Beispiele gibt es reichlich:

  • Fahrverbote reduzieren den Individualverkehr. Alle Bürger dürfen sich gleichermaßen dem schlechten öffentlichen Nahverkehr aussetzen, niemand mehr im warmen Auto sitzen, während andere im Regen auf den verspäteten Zug warten.
  • Tempolimits bremsen endlich auch jene aus, die sich ein schnelleres Auto leisten wollen und machen Kleinwagen und Elektroautos relativ attraktiver.
  • Flugkontingente wie von den Grünen vorgeschlagen (maximal drei Flugpaare pro Bürger pro Jahr) treffen endlich jene, die sich eine Ferienwohnung auf Mallorca leisten können. Sollen die doch auch (mit der Bahn) ins Umland fahren.
  • Fleischkonsum wird immer mehr in die Kritik kommen. Der „Veggie-Day“ der Grünen bleibt auf der Agenda.

Da ist es nicht mehr weit bis zu einer Diskussion der zulässigen Wohnfläche pro Kopf. Schließlich ist es doch ökologisch höchst bedenklich, wenn einige Menschen mehr Platz zum Wohnen haben als andere. Ganz im Sinne Kevin Kühnerts könnte man fragen, mit welchem Recht jemand auf mehr als 100 Quadratmetern wohnt. Wie in der DDR könnte man Wohnraum dann wieder nach „Bedürftigkeit“ zuteilen. Nur so eine Idee.

Was mich zum Ausgangspunkt der Überlegungen führt. Es wundert nicht, dass Habeck für Enteignungen ist, passt es doch in den Trend zur DDR 2.0. Was wundert ist, dass er es diesmal offen vorschlägt. Die bessere Vorgehensweise wäre, den Klimaschutz vorzuschieben. Und zwar so: Damit Deutschland endlich seine Klimaziele erfüllt, werden alle Immobilieneigentümer gesetzlich verpflichtet, Wärmedämmung vorzunehmen und die Kosten dafür allein zu tragen, also ohne Umlage auf die Mieter. Können oder wollen sie dies nicht tun, kauft ihnen der Staat die Immobilie zu einem Preis ab, der dem Zustand als klimaschädlichem Gebäude entspricht. Also fast null. Ohne das böse Wort der „Enteignung“ überhaupt in den Mund zu nehmen, wäre das Ziel erreicht.

Wer kann, haut ab

Spinnerei? Hoffentlich. Allerdings hätten Sie, wenn ich vor einem Jahr über bevorstehende Enteignungen von Immobilien in Deutschland geschrieben hätte, auch gedacht, dass ich spinne. Heute diskutieren wir den Vorschlag von einem Politiker, der gute Chancen hat, der nächsten Bundesregierung anzugehören und der nach Auffassung nicht weniger das Potenzial hat, zum ersten grünen Kanzler der Republik zu werden. Der grün-sozialistisch-demokratischen Republik. Denn vergessen wir nicht, nach Habeck ist die Demokratie hierzulande erst verwirklicht, wenn grün gewählt wird. Rette sich, wer kann.

Kommentare (47) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “40 Prozent der Einkommensteuer-Zahler werden mit dem Spitzensteuersatz belangt.”

    Da die hohen Einkommenssteuerzahler doch auch Immobilien besitzen, müsste man die Diskussion schon neutral führen, insbesondere die Heizungsfrage betreffend. Dies ist ja zunächst ein komplettes PR-Desaster, das die Grünen zu verantworten haben, weil genau hier die Expertise fehlt, die Erforderlichkeit mit dem Naheliegenden zu verknüpfen.

    – Finanzierung durch Banken, aber Kredite können risikofrei refinanziert werden
    – Sonderabschreibung auf den Einbau, mit z.B. sofort 90 %, nach Wahl des Kunden auch degressiv oder linear auf fünf Jahre
    – eine vernünftige Kampagne, dies zu promoten mit z.B. Bundesverband dt. Banken, etc.
    – Auch eine begleitende Berichterstattung unserer Supermedien

    Damit wären Angstvorstellungen von Enteignung und Wertvernichtung abgeräumt.

    Von der sog. Opposition hört man auch wenig Vernünftiges hierzu.

    Auch der Vorschlag, einen großen, offenen Kamin je Wohnung einbauen zu können, wird vermisst (reine Prävention, bei Stromausfall oder fehlender Romantik der Vorschläge der Regierung).

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    • weico
      weico sagte:

      @Stoertebekker

      “Und der andere Schmunzler kommt immer dann, wenn die Verteidiger der Marktwirtschaft Links posten, die eine Bezahlung für die ehrliche Arbeit anderer umgehen.”

      Schmunzeln muss ich auch,falls sie die/meine Verlinkung auf Bücher ansprechen:

      Warum bezahlen,wenn etwas Gratis ist….und zudem völlig Legal..?

      https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1993/1798_1798_1798/de#a19

      Nur schon aus ethischer und freiheitlicher Sicht ist ein Buchdownload,Filmdownload usw. ,wie z.B. auch auch Steuervermeidung,Patentverletzung usw……absolut O.K.

      Wer andere “Werte” hat oder in einem Land lebt, wo solches Downloaden strafbar ist…..”muss/darf/kann/soll” halt bezahlen.

      Antworten
    • Lothar
      Lothar sagte:

      Ich bin ganz deiner Meinung, ein Programm mit steuerlichen Abschreibungsmodellen wäre viel vernünftiger gewesen, aber Verbote sind eben viel billiger. So kann man das Privatvermögen der Bürger anzapfen und kann das Staatsvermögen, oder eine höhere Staatsverschuldung vermeiden. Doch die Aufschreie in der Bevölkerung waren und sind schon recht groß. Ich weiß nicht, ob man das vorab mit einkalkuliert hat. Es kann aber auch sein, dass sich die Grünen so sicher sind, dass ihnen das egal ist. Ihre treue Stammwählerschaft haben sie, die bedient werden muss und gestern war in der NZZ zu lesen, dass die Grünen immer und von allen Parteien zur Regierungsbildung gebraucht werden, solange die CDU eine Regierungsbeteiligung der AfD strikt ablehnt. Die Grünen werden also ihre Weltanschauung weiterhin durchdrücken können, egal in welcher Koalition. Ansonsten sagte ein Finanzminister Napoleons, Steuern eintreiben ist wie Gänse rupfen, es sollte möglichst geräuschlos geschehen. Ich hätte deshalb vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer ein wenig zu erhöhen. Das hätten die dummen Gänse gar nicht richtig bemerkt.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Ist doch völlig egal, ob die durch Habecks Heizungsgesetz verursachten Sanierungskosten nun per staatlicher Zahlung (nach neuesten Plänen sind die wiederum als Einkommen zu versteuern, hihi…) oder durch eine steuerliche Sonderabschreibung subventioniert werden sollen.

      Das Problem ist, dass die Kosten so exorbitant hoch und der Zeitrahmen so kurz sind (bekanntlich wird ja die Welt zur Klimahölle genau dann, wenn Deutschland nicht bis 2045 “klimaneutral” ist..), dass die Regierung das Problem nicht mit Geld zuschütten kann, auch wenn Grüne mit Rechenschwäche das immer noch hoffen.

      Dafür ist der ganze Schwachsinn schlicht zu teuer – und deshalb müssen die Grünen entweder ihren Weltuntergangsglauben entsorgen oder die Leute wählen halt in Zukunft schon aus Notwehr die AfD.

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  2. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Immer wieder schön zu lesen, wer sich mit der DDR so alles auskennt. Schon 1990 haben mir die Kommilitonen in Köln erklärt, wie MEIN Leben in der DDR war. Stand ja in irgendwelchen Medien (die man ansonsten gern und regelmäßig haut). 🤦🏻‍♂️

    So als plakative Überschrift finde ich den „Weg in die DDR 2.0“ trotzdem richtig gut. Aber, ganz ehrlich, der Weg ist VERDAMMT lang. Und am Ende galt auch dort – (Über)leben konnte man einigermaßen kommod. Das war kein nordkoreanisches Zwangslager.

    Das größte Problem war aus meiner Sicht auch nicht das Eigentumsthema, sondern das Freiheitsthema. Freiheit im Sinne von Selbstentfaltung und Eigenverantwortung fürs Leben. Bei völlig unpolitischen Jobs ging das sogar einigermaßen gut (Medizin 60er/70er Jahre, zB Diabetesbehandlung auf Weltniveau).

    Und wenn wir uns das heutige Volk anschauen – auch hier im Westen wollen doch die meisten anstrengungslos, aber satt durchs Leben kommen. Wo ist das Demokratieproblem?

    PS ich kann über die Jammerei hier nur schmunzeln. Wenn man uns auf dem Weg in die DDR 2.0‘wähnt, dann sollte man sich schon mal mit Sachen eindecken, die nicht nur ein kommodes sondern ein komfortables Leben dort ermöglichen… Allererste Anschaffung: ein Buch mit Tipps zum Konservieren von Lebensmitteln. Im Übrigen stünde es Städtern gut zu Gesicht, sich mit den natürlichen Zyklen von Flora und Fauna vertraut zu machen. Live. Sonst kaufen Sie mir im Herbst noch Schwarzwurzeln als Winterspargel ab. 🤣
    PS2 Und der andere Schmunzler kommt immer dann, wenn die Verteidiger der Marktwirtschaft Links posten, die eine Bezahlung für die ehrliche Arbeit anderer umgehen. Free-Rider haben gute Voraussetzungen fürs Überleben in der DDR 2.0.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Immer wieder schön zu lesen, wer sich mit der DDR so alles auskennt. Schon 1990 haben mir die Kommilitonen in Köln erklärt, wie MEIN Leben in der DDR war.”

      Wenn Sie sich die DDR nicht im Nachhinein schönreden würden, könnte ich sogar verstehen, wieso Sie sich darüber aufregen.

      “Das größte Problem war aus meiner Sicht auch nicht das Eigentumsthema, sondern das Freiheitsthema. Freiheit im Sinne von Selbstentfaltung und Eigenverantwortung fürs Leben. Bei völlig unpolitischen Jobs ging das sogar einigermaßen gut (Medizin 60er/70er Jahre, zB Diabetesbehandlung auf Weltniveau)”

      Seit wann war denn der Arztberuf in der DDR ein “völlig unpolitischer Job”? Erklären Sie doch mal dem mitlesenden West-Kommentariat ehrlich, wie das lief, sonst glauben die tatsächlich noch Ihren weichgezeichneten Erinnerungen. Konnte man in der DDR, die akademische Eignung vorausgesetzt, einfach so Medizin studieren? Oder musste man vielleicht vorher in die SED eintreten, tatkräftig eine positive Einstellung zum sozialistischen Staat zeigen oder einige Jahre “freiwillig” in der Nationalen Volksarmee als Offizier dienen?

      “So als plakative Überschrift finde ich den „Weg in die DDR 2.0“ trotzdem richtig gut. Aber, ganz ehrlich, der Weg ist VERDAMMT lang.”

      Angela Merkel hatte ja auch 4 Amtsperioden Zeit, ihn einzuschlagen.

      “Und am Ende galt auch dort – (Über)leben konnte man einigermaßen kommod. Das war kein nordkoreanisches Zwangslager”

      Das kann man auch in Nordkorea, wenn auch auf etwas niedrigerem Lebensstandard als in der DDR. Man darf halt nur nicht den Führungsanspruch der dort herrschenden kommunistischen Partei in Frage stellen, sonst gibts auch für Meinungsäußerungen schon einen kleinen erzieherischen Lageraufenthalt. ;)

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      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, Sie gehen ja richtig ab. Dann machen wir mal n bisschen Geschichtsunterricht (und es hat sich seit 1990 nix geändert – SIE erklären mir MEIN Leben auf Basis von Lesestoff. Nur dass ich die Erklärungen jetzt auch noch von Leuten bekomme, die Ostwurzeln haben🤦🏻‍♂️🤷‍♂️)

        Bin zufällig in nem doppelten Arzthaushalt groß geworden. Krankenhaus. Von den je 5 Ärzten auf beiden Stationen war jeweils einer in der Partei (der eine, weil er in Libyen Bruderhilfe geleistet hat). Nervig war der ahnungsarme Parteisekretär (kein Arzt) des gesamten Krankenhauses und nach dem Ausscheiden eines Urgesteins als ärztlichem Direktor der neue SED-Mitglied-Chef (Chirurg).

        Bei Behandlungsthemen haben die sich aber immer schön rausgehalten, schließlich wollten auch die Bonzen der Kreisleitung und sonstigen Parteigruppierungen lieber von nem ordentlichen Arzt als von nem strammen Parteikader operiert werden. Und wenn die Kinder oder Enkel mal was hatten, kamen auch die Bonzen ganz kleinlaut an. Das war ein Burgfrieden.

        Zum Zweiten. Es gab in jedem Medizinerjahrgang Studenten fürs Militär. In der Regel nicht die hellsten Leuchten – deshalb war man beim Militär auch besser nicht krank. Das galt im Übrigen auch, wenn die immer wieder eingezogenen Reservisten-Ärzte Dienst ableisten mussten – fragen Sie mal nen Gynäkologen nach ner Fußpilzsalbe…

        (Zudem hatte ich von den 60er/70er Jahren geschrieben. Die NVA war bis Anfang der 60er ne Freiwilligenarmee. Ohne Pflichtdienst für irgendwen.)

        Zum Dritten. Die Ärzte kamen aus allen Schichten (Arbeiter, Bauern, Intelligenz). Bei mir Bauern/Intelligenz in der idiotischen DDR-Einteilung. Aber auch aus meinem Abijahrgang waren die Eltern von Medizinstudenten selbst Ärzte, Bauingenieur, Arbeiter. Das echte Leben ist dann doch immer was Anderes als die kolportierten Pauschalierungen (bzw. Aggregate zum Zwecke akademischer Diskussionen). Hatten wir hier ja schon öfter.

        Und da ich in MV groß geworden bin, können Sie davon ausgehen, dass diese Beschreibung aus der „rotesten“ Ecke der DDR kommt.

        Und um was zu lernen googeln Sie nochmal Karlsburg und Diabetes und Geschichte.

        Fazit: es gab Ecken, in denen man einigermaßen kommod leben konnte (Ärzte bekamen auch immer mal wieder Bückware – man braucht die ja irgendwann. Autoschlosser war auch so ne Ecke. Oder Fischer. Oder bestimmte Verkäuferinnen.)

        Der Sozialismus (DDR-Ausprägung) ist für persönliche Freiheit liebende Menschen ein großes Problem. Weniger für Couch-Potatoes, Karrieristen, Kleinkriminelle, Großmäuler, Blockwarte oder schlichte Mecker-Zeitgenossen. Kann man dort alles in der entsprechenden Färbung ausleben. Insofern mach ich mir um die allermeisten keine Sorgen.

        Muss nur für mich aufpassen, dass ich den richtigen Kurs behalte und immer das Ohr an den aktuellen Entwicklungen habe. Für mich ist die jetzige Freiheit eines @Bauer halt nicht machbar (und den Weg dahin hätte ich auch nicht gehen mögen, aber das ist Geschmacksache), aber ich bin für mich ganz zuversichtlich, dass ich das hinbekomme.

        PS Die DDR war Sch… Will ich nicht zurück, kann ich aber nicht allein entscheiden. Das aktuelle Deutschland ist aber ein ziemlich guter Ort für ein ziemlich gutes Leben.

        PS2 Genießen Sie den Tag. Wir haben heute einen sonnigen Feiertag im verkommenen Westen. 😉🙃

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “und es hat sich seit 1990 nix geändert – SIE erklären mir MEIN Leben auf Basis von Lesestoff. Nur dass ich die Erklärungen jetzt auch noch von Leuten bekomme, die Ostwurzeln haben”

        Das ist nur fair – ich muss mich von regimenahen grünen und roten Opportunisten in Ihrer Altersgruppe heute auch über “Demokratie” belehren lassen, obwohl sie damals selbst SED-Mitglieder waren.

        “Nervig war der ahnungsarme Parteisekretär (kein Arzt) des gesamten Krankenhauses und nach dem Ausscheiden eines Urgesteins als ärztlichem Direktor der neue SED-Mitglied-Chef (Chirurg).”

        Sehen Sie, der Aufbau des Sozialismus läuft so ab, dass parteiunabhängige Experten durch Parteikader ersetzt werden, sobald diese zur Verfügung stehen. Die DDR musste kurz nach ihrer Gründung natürlich noch viel mehr Kompromisse bei ihrem Personal machen als in den 1980er Jahren.

        “Es gab in jedem Medizinerjahrgang Studenten fürs Militär. In der Regel nicht die hellsten Leuchten”

        Aber dafür die treuesten und ideologisch gefestigtsten. Das ist ja genau das Problem, das wir heute wieder haben, dazu auch noch mit Typen, die so extrem gestört sind, das sie bei der Hochschulausbildung in der DDR schon in der Vorauswahl aussortiert worden wären.

        “Die Ärzte kamen aus allen Schichten (Arbeiter, Bauern, Intelligenz). Bei mir Bauern/Intelligenz in der idiotischen DDR-Einteilung. Aber auch aus meinem Abijahrgang waren die Eltern von Medizinstudenten selbst Ärzte, Bauingenieur, Arbeiter.”

        Jaja, die Frage war aber: Wie viele haben sich getraut, bei den gleichgeschalteten DDR-Massenorganisationen nicht mitzumachen oder gar die DDR-Politik zu kritisieren, wie das Jugendliche ja oft machen wollen, wenn man sie lässt, denken Sie an die Freitage in den letzten Schuljahren…

        Hätten Sie eigentlich studieren dürfen, wenn Sie nicht in die FDJ eingetreten wären oder gar den Militärdienst verweigert hätten?

        “Der Sozialismus (DDR-Ausprägung) ist für persönliche Freiheit liebende Menschen ein großes Problem. Weniger für Couch-Potatoes, Karrieristen, Kleinkriminelle, Großmäuler, Blockwarte oder schlichte Mecker-Zeitgenossen. Kann man dort alles in der entsprechenden Färbung ausleben. Insofern mach ich mir um die allermeisten keine Sorgen.”

        Das stimmt allerdings, vielen Menschen gefällt der Sozialismus viel besser als die Freiheit. Wenn dann nach ein paar Jahrzehnten alles verrottet ist, ist aber auch wieder das Geheule groß und die gleichen Leute wünschen sich, dass sie jemand vor ihrer Blödheit geschützt hätten.

        PS2: Denken Sie daran, rechtzeitig zum Reformationstag wieder zurück in den hinterwäldlerischen Osten zu kommen. ;)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, das ist doch mal ne ordentliche Debatte.

        Die Beschreibung meiner persönlichen Situation betrifft die späten 70er/frühen 80er. Also Anzahl in der Partei usw. Das Verständnis der Bonzen für den (persönlichen?) Bedarf an guten statt parteitreuen Ärzten galt noch bis zum 1989er Ende.

        Natürlich hätte ich nicht ohne FDJ studieren können. Natürlich waren die Ärzte im FDGB. Und in diesem ganzen obskuren Zeug wie DSF usw.

        Aber eben NICHT in der Partei. DAS musste man nur, wenn man Karriere machen wollte (analog NSDAP).

        Und das meine ich auch mit kommod leben. Mit diesem ganzen Propaganda-Klamauk kann man klarkommen, mit den Beiträgen für DSF, GST, FDJ usw. auch. Entspannt. Schwierig wird‘s bei der vermeintlichen/echten Stasi-Überwachung. 1 Million wurden überwacht, 17 Millionen haben geglaubt, sie werden es – und sich entsprechend verhalten. DAS ist ein Problem. Auch ganz persönlich im direkten Umgang mit Fremden/Freunden.

        Wenn man nun ganz ehrlich ist – diese ganzen Machtsystemen nutzen IMMER den Hebel des wirtschaftlichen Überlebens, also Geld für Essen, Wohnung, usw. Im Osten durfte man nicht politisch kritisieren, ohne das zu riskieren.

        Im Westen läuft‘s anders, vom Prinzip aber genauso. Da hat nämlich der Arbeitgeber den Schlüssel zur wirtschaftlichen Existenz in der Hand. Und schauen Sie sich mal um, wer sich hier traut, offen gegen die Chefs aufzutreten. Politisch kann man sich von kommunistisch bis reichsbürgerlich argumentativ (!) austoben. Geht der Dampf raus. Ende. Und nix passiert.

        Mutig war die Masse im Osten nie und ist die Masse im Westen genauso wenig. Je mehr jemand besitzt (relativ im System), desto weniger revolutionär verhält er sich. Er will sein klein Häuschen schützen und geht jede Menge Kompromisse ein. Dort politisch, hier aus Angst um seinen Job.

        Bin auch deswegen ein Verfechter einer straffen Erbschaftssteuer. Das heilt nur Teile der Fehler im System, allerdings wäre die Verwendung des Steueraufkommens ggfs. schon wieder n Problem…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        PS wenn ich zum Reformationstag in den Osten komme, bin ich nicht schnell genug für Allerheiligen wieder zurück 🤷‍♂️

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        “Bin auch deswegen ein Verfechter einer straffen Erbschaftssteuer.”

        Jeder der über Nötigung jemandem Geld entwendet wird zurecht von der Gesellschaft verachtet und bestraft…nur wenn es um den Delinquenten Namens “Staat” geht, dann jubeln und begrüssen die Leute/Gesellschaft solches Verhalten noch geifernd und (be)nennen solchen Diebstahl dann als ….. “soziale Umverteilung” bzw. “Sozialpolitik”.

        Für Mich/Jeden freiheitliebenden Menschen…. fern von Neidgehabe…einfach UNBEGREIFLICH.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @weico

        Das ist ganz einfach. Es gilt weiterhin der alte Bismarck:

        „Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt.“

        Exakt DIESES Phänomen kritisieren Sie doch gerade am deutschen Staat. Da läuft es nämlich genau so.

        Und deshalb braucht eine Meritokratie immer wieder mal einen Rücksetzer. (Und möglichst wenig Leute, die sich auf Kosten anderer ein schönes Leben machen. Aber das haben wir an anderer Stelle schon besprochen.)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Ja, im Spiegel-Online-Forum oder auf der Tagesschau-Kommentarleiste wäre unsere schöne Debatte schon längst abgewürgt worden. ;)

        “Die Beschreibung meiner persönlichen Situation betrifft die späten 70er/frühen 80er. Also Anzahl in der Partei usw. Das Verständnis der Bonzen für den (persönlichen?) Bedarf an guten statt parteitreuen Ärzten galt noch bis zum 1989er Ende.”

        Die SED-Genossen hatten wohl auch durch die Todesumstände Stalins gelernt, dass es gar keine gute Idee ist, Ärzte allzusehr einzuschüchtern. Dann kommen nämlich keine mehr, wenn man sie am dringendsten braucht.

        “Natürlich hätte ich nicht ohne FDJ studieren können. Natürlich waren die Ärzte im FDGB. Und in diesem ganzen obskuren Zeug wie DSF usw. Aber eben NICHT in der Partei. DAS musste man nur, wenn man Karriere machen wollte (analog NSDAP). ”

        Dabei verkennen Sie aber, dass auch diese Partei-Vorfeldorganisationen alle von der SED gesteuert wurden und dadurch nicht bloß “obskures Zeug” waren, sondern auch schon eine politische Funktion erfüllten – analog zu den Massenorganisationen bei den Nationalsozialisten.

        Formal sehen Sie das zum Beispiel daran, dass es in der DDR-Volkskammer sogar offizielle Fraktionen für die Mitglieder von FDGB, FDJ, DFD, Kulturbund und VdgB gab:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mitglieder_der_Volkskammer_der_DDR_(7._Wahlperiode)

        “Schwierig wird‘s bei der vermeintlichen/echten Stasi-Überwachung. 1 Million wurden überwacht, 17 Millionen haben geglaubt, sie werden es – und sich entsprechend verhalten. DAS ist ein Problem. Auch ganz persönlich im direkten Umgang mit Fremden/Freunden.”

        Ja, und das ist einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen DDR 1.0 und DDR 2.0. Für sämtliche elektronische Kommunikation sind die Möglichkeiten der Massenüberwachung heute viel ausgefeilter als es sich die STASI in ihren kühnsten Träumen hätte ausmalen können – übrigens mit freundlicher Unterstützung des “Five Eyes”-Schnüffelallianz, wie wir dank Edward Snowden wissen.

        ” Politisch kann man sich von kommunistisch bis reichsbürgerlich argumentativ (!) austoben. Geht der Dampf raus.”

        Ach, als überzeugter Kommunist können Sie mittlerweile in unserer DDR 2.0 auch mit Klebstoff, Farbeimern oder Molotow-Cocktails und Hämmern viele Aktionen starten und bekommen dafür sogar freundliche Berichterstattung von den Staatsmedien – wenn Sie Reichsbürger sind, sieht das schon ganz anders aus…

        “Mutig war die Masse im Osten nie und ist die Masse im Westen genauso wenig. Je mehr jemand besitzt (relativ im System), desto weniger revolutionär verhält er sich. Er will sein klein Häuschen schützen und geht jede Menge Kompromisse ein. Dort politisch, hier aus Angst um seinen Job.”

        Davon ausgenommen ist aber offensichtlich ein kleiner Teil derjenigen, die so reich sind, dass sie so ein großes Vermögen besitzen, dass ihnen politische Repression kaum noch schaden kann. Nassim Taleb nennt das “Fuck-You-Money”. Berühmtestes und auch vermögendstes Beispiel ist wohl im Moment Elon Musk mit seinem Twitter-Projekt.

        Vielleicht gehören Sie ja auch schon dazu? ;)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Ja klar hat die SED diesen ganzen anderen Quatsch gesteuert. So what? Dort waren selbst die Verantwortlichen ohne Leidenschaft unterwegs. Das war alles lästig, aber entspannt auszuhalten – so wie hier das Steuerzahlen.

        Wenn Sie anfangen, in der Logik der „wirtschaftlichen Existenz“ zu denken, finden Sie immer ganz schnell das westliche Pendant zur östlichen Indoktrination. Und es wird klar, dass alle Menschen gleich feige sind, wenn Geld, Besitz, Essen, Wohnen auf dem Spiel stehen.

        Gefährlich sind die Karrieristen. Die werden innerhalb des Systems nämlich militant – im Osten mit der ideologischen Keule, im Westen mit der Geldkeule. ZB Ihr Musk oder die Cum-Ex-Typen oder die Flicks beim Kohl.

        PS Ich hoffe, dass ich mein “Fuck-you-money“ zusammen habe – mit Glück und harter Arbeit zusammengesammelt. Nicht durch einmaliges Verkaufen. Aber anders verstanden als gemeinhin so üblich. Habe vergleichsweise bescheidene Wünsche. Mir ist die komplette persönliche Unabhängigkeit oberwichtig (innerhalb eines Systems, bin weder Eremit noch Prepper). Und zwar weil ich keinen Bock mehr auf Abhängigkeit habe – weder von ideologischen noch von monetären Zwängen. Wobei letztere einfacher zu verstehen sind, erstere ändern sich im Zeitablauf ja dämlicherweise auch noch.

  3. Lothar
    Lothar sagte:

    “Wer kann, haut ab.”

    Zu spät, die Immobilienpreise sind bereits mit Ankündigung des Gebäudeenergiegesetzes um 20- 50 % gesunken.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Lothar

      “Zu spät, die Immobilienpreise sind bereits mit Ankündigung des Gebäudeenergiegesetzes um 20- 50 % gesunken.”

      Das ist reine Propaganda. Keiner verkauft eine gute Immobilie. Billige Immobilien schnappen US-Konzerne sehr gerne auf, also nicht verkaufen.

      In Großstädten ist sehr erstaunlich, dass offensichtlich die Fernwärme die letzten 20 Jahre nicht professionell ausgebaut wurde. Laut des früheren Wirtschaftsministers der SPD: Dies stand nicht so im Vordergrund.

      Die Beschränkung auf nur ein Heizmittel deutet ohnehin auf großangelegte Korruption auf allen Ebenen hin.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        “In Großstädten ist sehr erstaunlich, dass offensichtlich die Fernwärme die letzten 20 Jahre nicht professionell ausgebaut wurde. Laut des früheren Wirtschaftsministers der SPD: Dies stand nicht so im Vordergrund.”

        Und im gelobten Wärmepumpen-Land Dänemark, das unser dilettantischer Kinderbuchautor-Minister so gern kopieren möchte, beziehen ungefähr 65 Prozent aller Haushalte Fernwärme. Da hat das Fernwärmenetz also die zehnfache Größe von der in Deutschland:

        “In Dänemark als Ganzes werden 65 Prozent der Haushalte mit Fernwärme geheizt. In Deutschland liegt der Wert bei gerade mal 6,6 Prozent.”
        https://www.ndr.de/nachrichten/info/Kopenhagens-Klima-Trumpf-heisst-Fernwaerme-fuer-alle,kopenhagen394.html

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „2019 Prognose, 2023 Fakt“

    >> Fakt ist auch: „wir“ leben noch. Und das nicht schlecht für den mehrheitlichen Teil der Bevölkerung. Früher war p.a. 2 x Malle drin, jetzt 2 ½ x Ost- oder Nordseekurzurlaub. Ist doch auch schön dort. Außerdem, man spricht dort richtiges deutsch, außer die geflüchtete Bedienung. Für das Ärgernis mit der Wärmepumpe wg. 45 Jahre alten Ölheizkessel „redet“ man mit dem Schornsteinfeger, dann hat sich das Thema schnell erledigt. Auto ist alt, bleibt alt. Manches kann man sich von den Feldern klauen, bevor geerntet wird. Steuern zahlen beim schwarz Fliesen oder Rasen mähen war doch früher auch nicht, wieso jetzt? Lassen wird das mal mit dem Steuern und Sozialabgaben, das machen andere: die Unternehmer. Und wählen, ja wählen, da nehmen „wir“ die größten Sprücheklopfer, die werden’s schon richten, wie damals. Prognose des kleinen Bürgers: „es wird schon nicht so schlimm kommen, sowieso fließt viel Wasser die verschlickte Elbe und versalzene Oder mit runter, bevor irgendwas blödes passiert, was “mich” wirklich betrifft. Jetzt erst mal Liegestuhl auf dem Balkon oder im Kleingarten. Tagesschau 20:00 Uhr nicht verschlafen, danach Fakt im Dritten, und Nuhr, den Witzbold, im Ersten. Nur kein Stress, es gibt für alles „Abgehobene“ pragmatische Lösungen.

    BRD 4.0, kurz vor der Reaktivierung des Rettungsteams Merkel & Altmaier. Die Bayern in München haben’s doch vorgemacht, wie man strukturelle Probleme löst.

    Antworten
  5. weico
    weico sagte:

    “@bto: Prominentester Vertreter dieser Linie ist der Chef des DIW, Marcel Fratzscher, der auch vor einer eigenwilligen Interpretation der Zahlen nicht zurückschreckt, um seine Geschichte erzählen zu können.”

    Die gestrige Geschichte von Fratzscher war ebenfalls sehr eigenwillig:

    “Die jüngsten Umfragewerte der AfD sorgen für Unruhe bei Ökonomen und in der Wirtschaft. „Ein Rechtsruck verursacht auch wirtschaftlichen Schaden und kostet Wohlstand“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. Eine „weitere Stärkung rechtsextremer Kräfte“ bedeute, dass Deutschland noch weniger attraktiv für Zuwanderung werde.”

    “Innovationen erforderten ebenso Vielfalt und eine Wertschätzung von Diversität. „Wenn diese Offenheit und Toleranz weiter verloren gehen, dann werden deutsche Unternehmen im globalen Wettbewerb immer weniger mithalten können“, warnte der DIW-Chef.”

    https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Fpolitik%2Fdeutschland%2Falternative-fuer-deutschland-oekonomen-warnen-vor-folgen-des-afd-umfragehochs%2F29187794.html

    Die Mehrheit der Kommentare war aber ganz ANDERER Meinung als Fratzscher..:-) :-)

    Antworten
  6. weico
    weico sagte:

    “@bto:Desinformation: Anders kann man die Darstellung von Politik und Medien bei diesem Thema nicht beschreiben.”

    Solche Desinformation ist ja völlig logisch, wenn die Staatsmedien den willigen Journalisten so grosszügig Geld verteilt …..um die “richtigen” Informationen unter das Volk zu bringen.

    Aus den heutigen “Nachdenkseiten”:
    “Bundesregierung erklärt Zahlungen an Journalisten von ARD, ZDF und Deutsche Welle zur geheimen „Verschlusssache“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=98938

    Das im heutigen “Spiegel” das DIMR ,die “unabhängige” Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands, das aus dem Haushalt des Bundestags finanziert wird …… eine Studie herausbringt, die die Voraussetzungen für ein Verbot der Partei AfD beschreibt, verwundert das nicht wirklich.

    Titel und Empfehlung an die Parteien lauten :

    “Gefahr für demokratische Grundordnung”
    Menschenrechtsinstitut sieht Voraussetzungen für ein AfD-Verbot erfüllt
    »Rassistische und rechtsextreme Ziele«: Das Menschenrechtsinstitut DIMR sieht in einer Analyse Prämissen für ein Verbot der AfD. Die anderen Parteien sollen sich von ihr abgrenzen.”

    Antworten
  7. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wir sind NICHT auf dem Weg in die DDR 2.0

    Habeck muss gewaltig zurückstecken.

    Das grüne Biotop verkümmert zwar nicht, wird aber mittlerweile realpolitisch eingehegt.

    Die treffendste Aussage im Artikel:

    >… es ist die Bevölkerung, die es so wünscht. Egal welche Umfrage man zur Rate zieht, die Deutschen wollen mehr Umverteilung.

    Die werden dies weiterhin wollen und selbstverständlich auch, dass der Klimawandel bekämpft wird.

    Aber bitte nicht mehr so heftig – nicht, weil ENTEIGNUNG droht, sondern ENTWERTUNG.

    Keiner, am wenigsten die Rentnertrottel auf dem Land, sind so doof, dass sie nicht verstünden, dass Entwertung SCHLIMMER als Enteignung sein kann, dann nämlich, wenn man die Entwertung auch noch FINANZIEREN muss.

    Das muss man

    Denn nach den Ausgaben für die Wärmepumpe kommen die für die energetische Gebäudeertüchtigung.

    Meine Meinung zur Entwicklung des Landes:

    Die „staatstragenden Grünen“ werden in nicht zu ferner Zukunft von CDU/CSU vernunftbegleitet einen moderateren Weg gehen müssen. Freilich einen immer noch SATTGRÜNEN und einen der Umverteilung, da auch Konservative mehr denn je wissen, dass man DADURCH Wählerschichten bindet.

    Heißt unterm Strich:

    – Ein modifiziertes Weiter so mit wachsender STAATSVERSCHULDUNG, zunehmenden WOHLSTANDSVERLUSTEN, bestenfalls stagnierender, eher zunehmender DYSFUNKTION der Systeme Landesverteidigung, Bildung, Verkehr, Gesundheit etc.

    – Politische DESTABILISIERUNG durch Koalitionen der Widersprüche

    – zunehmende SPALTUNG der Gesellschaft in „Aktivisten“ und „Bewahrer“

    Das alles in einer DEMOKRATIE, nicht im Sozialismus.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Ich finds ja unglaublich lustig, dass Ihnen zu den “DDR 2.0”-Vorwürfen nur noch die hilflosen Entgegnungen “Ist gar nicht wahr!” und “wenn CDU und Grüne miteinander koalieren wird irgendwie alles gut” einfallen. :D :D :D

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Es geht um die FESTSTELLUNG, dass wir auf dem Weg zu DDR 2.0 wären und NICHT um den VORWURF, dass …

        Diese Feststellung kommt natürlich gut an bei manager-magazin u. dgl. Publikationen, ist aber schlichtweg FALSCH!

        Ich sage nicht, dass mit einer Koalition von CDU/CSU und Grünen „irgendwie alles gut“ wird.

        Ich rede davon, was ich für die zukünftige Realität halte AUCH durch eine Koalition CDU/CSU/Grüne:

        – Wachsende STAATSVERSCHULDUNG, zunehmende WOHLSTANDSVERLUSTE, bestenfalls stagnierender, eher zunehmender DYSFUNKTION der Systeme Landesverteidigung, Bildung, Verkehr, Gesundheit etc.

        – Politische DESTABILISIERUNG durch Koalitionen der Widersprüche

        – zunehmende SPALTUNG der Gesellschaft

        Irgendwie alles gut??

        Lernen Sie erst einmal lesen, bevor Sie mit IHREN HILFLOSEN ENTGEGUNGEN über mich urteilen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es geht um die FESTSTELLUNG, dass wir auf dem Weg zu DDR 2.0 wären und NICHT um den VORWURF, dass … Diese Feststellung kommt natürlich gut an bei manager-magazin u. dgl. Publikationen, ist aber schlichtweg FALSCH!”

        Ja, da muss man natürlich differenzieren:

        Die DDR hatte zum Beispiel nie ein Verfassungsgericht, das erst mühsam auf Linie hätte gebracht werden müssen. Und auch der DDR-Inlandsgeheimdienst war von Anfang an auf die Bespitzelung und Bekämpfung von Regierungsgegnern ausgerichtet, ohne dass erst Aufsehen erregende politische Säuberungen in seiner Führung dafür nötig geworden wären.

        Andererseits gab es in der DDR viel weniger staatliche Fernsehsender und Radioprogramme zur Verbreitung von Regierungspropaganda.

        Die DDR-SPD wurde schon früh in die “Sozialistische Einheitspartei” zwangsfusioniert, aber eine stets regierungstreue Blockpartei namens “CDU” existierte bis zum Ende der DDR und war bis kurz vor der letzten Volkskammerwahl selbstverständlich Teil der Einheitsliste der “Parteien der Nationalen Front”, wie das damals so schön hieß. Auch die Intelligenz und die Fähigkeit zum eigenständigen Denken jenseits von Parteivorgaben nähert sich bei den Abgeordneten der heutigen CDU und den anderen Parteien der Einheitsliste immer weiter dem DDR-Vorbild an, da ist es auch nur konsequent, dass im Bundestagswahlrecht die Stellung der über Parteilisten gewählten Abgeordneten immer weiter gegenüber den per Direktmandat gewählten Abgeordneten gestärkt wird.

        Fallen Ihnen noch mehr Gemeinsamkeiten oder vielleicht auch verblüffende Unterschiede ein?

    • weico
      weico sagte:

      @DT

      “Das alles in einer DEMOKRATIE, nicht im Sozialismus.”

      Die DDR 1.0 war ja ebenfalls eine DEMOKRATIE .wie im Namen ja schon erwähnt…und man konnte verschiedene Parteien wählen.
      Das Blockparteien-System der DDR 1.0 verdrängte die andersdenkenden Parteien erfolgreich und wie man sieht, sind solche “alternative und andersdenkende” Parteien ja auch der neuen Blockparteienstruktur der DDR 2.0 langsam ein Dorn im Auge .
      Das staatlich finanzierte “Menschenrechtsinstitut” denkt ja schon öffentlich bzw. empfiehlt der Politik und Staat (in einer “Studie”) ….ein Verbot der AfD bzw. ein ausgrenzen durch die anderen Parteien.!!!!!

      https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/Analyse_Studie/Analyse_Warum_die_AfD_verboten_werden_koennte.pdf

      Man kann dem freiheitsliebenden Wähler nur den RAT geben und sich an frühere sozialistischen Vergangenheiten und Experimente zu erinnern:
      W E H R E T D E N A N F Ä N G E N !!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Wieder eine O.T.- Diskussion, aber trotzdem:

        Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.

        Denn unsere Situation ist verglichen mit DDR 1.0 eine VÖLLIG andere.

        Die AfD kann ZUNEHMEN, ohne dass die anderen Parteien das VERHINDERN können.

        Und die AfD kann GEWÄHLT werden.

        Ja, wehret den Anfängen:

        Den angefangenen Bestrebungen, die AfD zu verbieten.

        Und auch den möglicherweise späteren Anfängen, dass eine demokratisch gewählte Höcke-AfD ihr Mandat nutzt, die Demokratie abzuschaffen.

        Ein solches Geschehnis war auch eine deutsche Vergangenheit – „vergessen“ Sie das mal nicht.

        Vom mir kein weiterer Diskussionsbeitrag dazu.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Und die AfD kann GEWÄHLT werden”

        Noch !

        Zwei Andere wurden ja in der kurzen Demokratiegeschichte der BRD ja schon verboten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Und wenn die AfD verboten werden würde, dann würden die völlig unabhängigen Journalisten bei der “Tagesschau” Herrn Tischer erklären, wieso das eine gute, die “Demokratie” und den Führungsanspruch der “Blockparteienstruktur der DDR 2.0” schützende Entscheidung war. ;)

        Er macht ja schon entsprechende Lockerungsübungen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Zu Ihrer Unfähigkeit, richtig lesen zu können, kommt ein versagendes

        Erinnerungsvermögen, das Sie jedoch befähigt, mit falschen Unterstellungen zu arbeiten:

        Ich hatte hier am Blog gesagt, dass ich nicht möchte, dass die AfD verboten wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Drei Kommentare weiter oben hatten sie allerdings auch gesagt, dass man den Anfängen wehren müsse, wenn der Höcke-Popanz versuchen sollte, die Demokratie abzuschaffen.

        Und ich kenne Ihre rabulistische Wortakrobatik mittlerweile gut genug, dass ich ahne, worauf das hinausläuft:

        Sie würden die Schwelle für diesen Sachverhalt so niedrig ansetzen, dass vermutlich schon eine Kündigung des Rundfunkstaatsvertrages durch einen thüringischen Ministerpräsidenten Höcke als “Versuch der Abschaffung der Demokratie” für Sie hinreichend wäre. Ist ja aus Ihrer Sicht auch logisch, der öffentlich-rechtliche Staatsfunk nennt ja den für seine Finanzierung abgepressten Zwangsbeitrag selbst gern “Demokratieabgabe”. ;)

        Jörg Schönenborn: „Rundfunkbeitrag ist ‚Demokratieabgabe’“
        https://www.digitalfernsehen.de/news/medien-news/maerkte/joerg-schoenenborn-rundfunkbeitrag-ist-demokratieabgabe-409130/

  8. Joerg
    Joerg sagte:

    @Der Dumme Rest 2.0 These:
    Bitte die Logig-Ketten einhalten: ZUERST Mauer bauen, sonst laufen die “Melkkuehe” einfach alle wech oder fressen weniger Gras und geben weniger Milch … 😜

    Meine Hoffnung: Wenn es schlimm genug wird, wird sich schon noch was aendern … (war in Schweden/Skandinavien auch so)

    These: Erst NACH dem ersten Infarkt, couchen, fressen, rauchen, saufen die meisten Leute weniger?!

    Immer noch zu viele zu fett. Die Speckschicht hat gerade erst angefangen zu schmelzen, kein Plan, wie lange das noch dauert … nur Geduld!

    Steltersche, proaktive Praevention waere zwar loeblich, aber passt nicht zum mehrheitlichen, menschlichen Naturell?!

    LG Joerg

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Joerg

      “Bitte die Logig-Ketten einhalten: ZUERST Mauer bauen, sonst laufen die “Melkkuehe” einfach alle wech oder fressen weniger Gras und geben weniger Milch … ”

      Eine “Reichsfluchtsteuer” 2.0 gepaart mit einem “Gesetz gegen Verrat der Deutschen Volkswirtschaft” 2.0 ,Wertabgabe 2.0 .Reichsabgabeordnung 2.0 , Zuchthausstrafe und Sondergerichte usw. …….und die Mauer kann man sich dann sparen.

      Übrigens: Die Beispiele sind aus dem ersten sozialistischen Deutschland-Experiment und brachten gewaltige Staatseinnahmen ein ….. von einem relativ kleinen Bevölkerungsteil…. der “betroffenen”. war….!

      Antworten
      • Joerg
        Joerg sagte:

        Hallo weico (Weidel & Co?),

        danke fuer Ihre vielen Links und Hochhalten der werte-treuen Fahne!

        Meinen Sie nicht ernst, oder? Wie alt sind Sie? Kurz innehalten: Haetten Sie das mit ihrem 40jaehrigen-Ich heute mir auch geschrieben?

        Ihr Szenario halte ich fuer ausgeschlossen: Die Grenz-Durchlaessigkeit, Mobilitaet ist hoch, familiaere Verbundenheit/Nationalstolz gering, die Staerke von Polizei/Militaer, die fehlende Digitalisierung und Durchgriff auf das Bankkonto ist (noch) nicht entwickelt genug. Das Szenario will kaum einer und die das wollen wuerden sind in der drastischen Unterzahl!

        My guess:
        Egal, wer gerade in der Regierung ist: sobald die ueberall Schimpfe und Dresche bekommen und an der Urne abgestraft werden, wird in Richtung Vernunft/Normalitaet zurueckgerudert werden!
        Das dauert halt (fuer viele Leser/Kommentatoren hier) unsaeglich langsam. Aber es wird kommen. Warten wir die Wahlen im Herbst in D und die EU-Wahlen naechstes Jahr ab.

        Plan B: Schreiben Sie bitte mal, wo wir in der CH ggfs Unterschlupf finden koennen (Wohnort?) 😜😂😘

        LG Joerg

  9. markus
    markus sagte:

    Mir geht diese Enteignungsdiskussion ehrlich gesagt auf die Nerven.

    Wie überall muss man differenzieren.

    Ohne Neubau keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Das stimmt.

    Andererseits bin ich sehr für eine vernünftige Erbschaftssteuer. Sorry, aber 400 k€ sind vererbbar, ohne Steuern zu zahlen. Wenn man zwei Kinder hat, dann sind das 800k€ … mehr als genug. Und selbst wenn das zu vererbende Haus etwas mehr wert ist, es muss ja nur der Wert über den 400k€ versteuert werden, mit ca. 7-11%… Bei einem 1,5 Millionenhaus wäre das unter 40k€ Steuern pro Kind bei zwei Kindern. Im schlimmsten Fall müssten die Erben einen Kredit mit ca. 5% Beleihung aufnehmen über lächerliche 35-40k€. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer zinslosen Stundung der Steuer über 10 Jahre. Bei aktuellen Inflationsraten bleibt dann real fast nur noch die Hälfte übrig.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @markus

      “Mir geht diese Enteignungsdiskussion ehrlich gesagt auf die Nerven.”

      Mir auch, aber welche andere Diskussion könnten Linksradikale wie Kühnert und Habeck überhaupt führen, wenn sie selbst offensichtlich viel zu doof zum Bauen sind?

      Antworten
    • Paul
      Paul sagte:

      Warum überhaupt Erbschaftssteuer? Alles Ersparte wurde bereits besteuert. Zeit, modern zu denken. Aber dazu sind die Menschen zu neidisch und der Staat halt zu sehr Staat.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Paul

        “Alles Ersparte wurde bereits besteuert. Zeit, modern zu denken. Aber dazu sind die Menschen zu neidisch und der Staat halt zu sehr Staat.”

        Exakt !

        Wer den parasitären Staat wirklich weiter “füttern” will, kann ja gerne FREIWILLIG ein Teil bzw. seine ganze Erbschaft SPENDEN !

  10. foxxly
    foxxly sagte:

    bto:
    es gibt haupsächlich zu diesen thema, m.m. 3 wichtige faktoren dazu:

    -weltweit lässt sich beobachten, dass der praktizierte kapitalismus und die macht des geldes eine spaltung der gesellschaften fördert und so der unmut wächst, und dabei der boden für sozialismus bereitet wird.

    -der deutsche sonderweg
    wohl bedingt durch die ewige schuld aus der vergangenheit und der buße, welche intern und extern massiv gefördert und gefordert wird. ein leichtes spiel mit uns. (deutsche finanzieren die welt)

    -die deutsche mentalität der obrikeitshörigkeit und leichten beeinflussbarkeit von allen strömungen.

    es gibt zb. strömungen, welche fanatisch dem ddr-sozialismus neu installieren wollen; – nach dem motto:
    wir bringen/wollen den “echten” sozialismus, weil dieser doch funktionieren würde. (kapitalisten behaupten ihrerseits das gleiche auf der gegenseite)

    leider sind wir deutsche nicht zu einem mittelweg willens und wohl nicht fähig.
    wir neigen gern zu extremen und wollen diese austesten…………. und geht immer schief!
    warum sind wir so lern-unwillig?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “leider sind wir deutsche nicht zu einem mittelweg willens und wohl nicht fähig.
      wir neigen gern zu extremen und wollen diese austesten…………. und geht immer schief!
      warum sind wir so lern-unwillig?”

      Erlerntes Untertanenverhalten seit den Zeiten, in denen noch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation existierte. Wenn ein neuer Fürst eine neue Religion mitbringt, dann muss man die eigene schnell wechseln und kann als “early adopter” schön die Nachzügler enteignen oder in wilderen Zeiten auch niedermetzeln und wird in jedem Fall mit Pöstchen und Einfluss belohnt.

      Schauen wir mal, ob Fürst von Blackrock den deutschen Satrapen die Bewirtschaftung der Ländereien in größerer Autonomie erlaubt, so wie das noch 2019 aussah, oder ob alle Lehen direkt vom Schwarzfels vergeben werden. Dabei hilft es natürlich, wenn man irgendwie mit der neuen grünen Religion die Entwertung und Enteignung ganz vieler Immobilen rechtfertigen kann, die dann mit der prall gefüllten Kasse vom Blackrock günstig aufgekauft werden könnten…

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott

        Heisst das für den renditebewussten Anleger:

        Schlagen wir sie mit den eigenen Waffen und kaufen rechtzeitig in ganz grossem Stil Blackrock-Aktien, zur Diversifizierung gerne noch ein Paket Goldman Sachs, und ein Portfolio unserer drei Immobilienkonzerne Vonovia, TAG, LEG, die aktuell zu Schnäppchenpreisen zu haben sind ?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        Das ist wie bei Game of Thrones: Wenn Sie Haus Blackrock für 100 Milliarden Dollar übernehmen wollen, müssen Sie danach auch mit Hilfe vieler äußerst verschlagener, sexuell verruchter und auch gewalttätiger Ränkespiele sicherstellen, dass nicht die Nebenbuhler von Vanguard am Ende auf dem grün lackierten Thron aus ESG-konform geschlagenem und von badischen Bioschreinern verarbeiteten Manufactum-Holz sitzen. Außerdem haben Sie dann Friedrich Merz an der Backe und werden dauernd von ihm angerufen und um Instruktionen gebeten, so ein Schicksal wünsche ich niemandem…

        Für einen Kleinanleger ohne Aussichten darauf, die Blackrock-Geschäftspolitik zu bestimmen, dürfte das Problem darin liegen, dass echte Filetstücke sicher in separate Investment-Vehikel ausgelagert werden, in die nur besonders gute Freunde des Hauses investieren dürfen, nachdem sie Blackrock aus dem noch warmen Kadaver herausgerissen hat. Davon werden Blackrock-Kleinaktionäre kaum partizipieren können.

        Bankaktien kaufe ich grundsätzlich nicht (erinnern Sie sich an die Credit-Suisse-Diskussion) und für meinen Geschmack sind Vonovia, TAG und LEG im Moment gar keine Schnäppchen – dafür ist mir die politische Unsicherheit über die zukünftigen Sanierungskosten und Wertverluste viel zu groß, von der sozialistischen Enteignungsdebatte ganz zu schweigen, und das ganze Geschäftsmodell bei Immobilien-Aktiengesellschaften mit viel Fremdkapital viel zu zinsabhängig. Da müsste ich schon wenigstens wissen, wie sich die CDU zu den ganzen Wertverluste bringenden Ampel-Gesetzvorschlägen im Detail verhalten wird, aber seh ich so aus als wäre ich der Chef von Blackrock? ;)

  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “bto: Fleischkonsum wird immer mehr in die Kritik kommen. Der „Veggie-Day“ der Grünen bleibt auf der Agenda.”

    In der DDR 1.0 waren sogar die Fleischersatzprodukte noch aus richtigem Fleisch. Für heutige Grünsozialisten unvorstellbar, aber es war tatsächlich so. Auch an solchen kleinen Alltagsdetails merkt man, wie schlimm die Degeneration ist.

    “DDR Jägerschnitzel mit Tomatensoße und Nudeln”
    https://www.malteskitchen.de/wp-content/uploads/2014/04/ddr-jaegerschnitzel-6183.jpg

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