„Weaker currencies still drive export growth“
Wir befinden uns in einem Währungskrieg, wenngleich dieser bis jetzt noch recht lautlos und vor allem indirekt abläuft. Wer die Notenbankbilanz am schnellsten ausweitet, gewinnt. Dies aber nur vorübergehend, wie wir wissen, denn schnell holt ein anderer nach. Wir sind also auf dem Weg nach unten, wo letztlich niemand gewinnt. Die Eurozone schon gar nicht, die, so wie kein anderer Währungsraum, die Hoffnung auf die Erholung auf den Außenhandel stützt, siehe die Diskussion zu Spanien gestern bei bto.
Dabei gab es in der Vergangenheit Studien der Weltbank und der FT, die eindeutig belegen, dass ein Land von einer schwächeren Währung nicht profitiert. Dieser Zusammenhang mag vor der Finanzkrise noch bestanden haben, heute gilt er demnach nicht mehr. Es wäre also ein wirklich hoffnungsloses Unterfangen, über eine Schwächung der Währung die eigene Wirtschaft zu beleben. Dem widerspricht nun der IWF recht deutlich. Wenn man die Analyse sauber durchführt und die Ausreißer bereinigt, so zeigt sich ein deutlich positiver Effekt einer schwächeren Währung. Es gibt also doch einen Profiteur, nämlich denjenigen, der es als Erster und am konsequentesten macht. Im Schnitt bringt eine Abwertung um zehn Prozent 1,5 Prozentpunkte mehr Wirtschaftswachstum:
Abbildung: Financial Times
Je zur Hälfte kommt dieser Effekt aus den verringerten Importen und den gestiegenen Exporten. Dabei wurde der wesentliche Teil der Wirkung in den ersten zwölf Monaten erzielt (weil da vermutlich noch der Vorsprung wirkt, denke ich).
Befürchtung der FT: Nach dieser Studie wird es noch verlockender sein, es zu probieren. Was in der Tat die Probleme der Welt noch verschärfen dürfte. Ich denke, ein Szenario zunehmender Abwertungswettläufe ist nicht so fern.