Finanzielle Repression ist unvermeidlich
Morgen (3. September 2023) geht es im Podcast unter anderem um die Zinsen in den USA. Angesichts der hohen Schulden müssen diese weltweit real negativ bleiben. Vor einiger Zeit hatte ich diesen Beitrag von John Authers zitiert, der über eine Studie von Jim Reid von der Deutschen Bank berichtete. Dieser hat sich die Realzinsen auf 10-Jahres-Anleihen seit 1800 angeschaut (Inflation als 5-Jahres-Durchschnitt) und mit der Verschuldung verglichen:
Quelle: Deutsche Bank, Bloomberg
Demnach waren die Realrenditen in den letzten 200 Jahren dreimal zuvor so niedrig: während des US-Bürgerkriegs, der Weltwirtschaftskrise und schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg. Immer dann, wenn die Schulden hoch waren. Wie heute.
- “Die niedrigen Realrenditen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg fielen in eine Zeit expliziter ‘finanzieller Repression’, als die Regierung sie niedrig hielt, um die Schulden zur Finanzierung des Krieges leichter abbezahlen zu können, und die Fed ihre Unabhängigkeit aufgeben musste.” – bto: Und mit der Unabhängigkeit haben wir es heute ja auch nicht mehr so.
- “Die Reid-Hypothese besagt, dass mit einem weiteren epischen Schuldenberg, der abzuzahlen ist, eine weitere Episode finanzieller Repression vor uns liegt. (…) Ohne finanzielle Repression würden die Realrenditen angesichts des Gewichtes der weltweiten Schulden im Moment wahrscheinlich durchweg positiv sein. Aber angesichts dieses globalen Schuldenbergs würde dies die Wahrscheinlichkeit von Finanzkrisen weltweit stark erhöhen.” – bto: Billiges Geld ist die einzige Lösung für eine Krise, die letztlich durch zu viel billiges Geld ausgelöst wurde.
- “Das Risiko besteht darin, dass in den kommenden Jahren etwas passiert, das die Behörden daran hindert, finanzielle Repressionen anzuwenden. Wenn dies eintritt, war die globale Finanzkrise eine Generalprobe für ein viel größeres Ereignis. Die Anreize für die Politiker sind also da.” – bto: Das kann man wohl sagen. Was kann passieren? Unter anderem eine Flucht aus dem Geld.
- “Darüber hinaus wäre eine Welt der finanziellen Repression weiterhin eine Welt von TINA, in der wir widerwillig Aktien kaufen müssen, weil es keine Alternative gibt. Es ist nicht ansprechend, und es ist wohl nicht wirklich Kapitalismus, aber es könnte der beste Weg sein. Dies ist auch eine besorgniserregend gute Erklärung für die anhaltend niedrigen Long-Renditen.” – bto: Das stimmt. Es kann aber angenehmer sein als die Alternative, muss selbst ich einräumen.
-Finanzielle Repression- als Angstwerkzeug Aktienmärkte zu pushen?
Welchen nominalen Realwert stellt denn eine Aktie von Tesla dar?
Alternativ glaubt wohl niemand an die Zukunft dt. Autobauer oder Energieversorger.
Repressiver als während der unausprechlichen Co.Fid Massnahmen geht es nicht,
wer immer noch Renditen sucht anstelle seiner unveräußerlichen Rechte hat die Lektion nicht verstanden.
Götz Aly: Die wirtschaftlichen Gründe für die Enteignung der Juden
https://www.youtube.com/watch?v=Dw8ZKSJ3tyw
@ Schlußbilanz und Eröffnungsbilanz
Am Ende von drei Generationen Siedlerinnen ab 1873 im Osten, Wartheland, Köngsberg, Leuthen/Schlesien, stand ein Kartoffelsack welchen die Mitmigranten dann auch noch klauten.
Dann wurde die BRD wiederaufgebaut.
Diesse Menschen schulden den aktuellen Kindern von Babylon Berlin nichts, deshalb schön locker bleiben wie Sir Walter Frosch
https://youtu.be/EqekSuj5HCo?si=3fEythijMMkPSWST
30. September 2021:
Der Bundesfinanzminister leiht sich von den schwäbischen Hausfrauen 100 Mrd. Euro zum Zinssatz von 1%, Laufzeit zwei Jahre.
Der repräsentative Einmonats-Warenkorb kostet 2.000 Euro und der EZB-Leitzinssatz beträgt 0 %.
Zwei Jahre später kostet der Warenkorb 2.500 Euro und die EZB hat den Leitzins auf 4% erhöht.
Der Finanzminister zahlt den Schwäbinnen ihre 100 Mrd. Euro zurück.
Hat der Finanzminister ein Problem ?
Immerhin ist der reale Wert seiner Altschulden von 50 Mio Warenkörbe auf 40 Mio Warenkörbe gesunken, er hat also einen Inflationsgewinn
von 20 Mrd. Euro eingefahren, eine sagenhafte Rendite ?
Was werden die Schwäbinnen mit den 100 Mrd. aus ihren Anleihe-Rückzahlungen anstellen ?
Kann man das minimal nötige Volumen an Schuldenabbau durch negative Realzinsen anhand dieser historischen Daten ungefähr abschätzen?
These: Mit der ausklingenden Welle haben wären wir fast im grünen Bereich, werden wir aber aufgrund schlechter Politik & Demographie nicht bleiben.
Wird nicht passieren. Die Aufblähung des weltweiten Verschuldungsnetzwerkes ist Symptom der komm. Vernetzung der Welt. Finz. Schulden sind wirt. Kommunikation. Diese Aufblähung macht die Welt bzw. das Komm.netzwerk als System stabiler, weil dadurch die Reproduktionsfähigkeit in jedem Fall erhöht wird. Also: Es wird die nächsten 10 Jahre so weiter gehen wie die letzten 10-15. Drucken, keine CP-Inflation, Sachwertinflation, aber: Aktienausshakerung aufgrund nun voll einsetztenden Strukturwandels aufgrund der Komm. der Internettech. seit 25 Jahren mit hypermass. Kurssteigerung bei den U’, welche diesbzgl. aktiv sind bzw. sich diesbzgl. wandeln können (bei Staaten ähnlich; d.h. Dtl gehört nicht dazu, ganz im Gegenteil, es wird einer der größten Looser sein) und mass. Verluste bei der Mehrzahl der U. die aus der alten Welt kommen.
Aber warum denken das mit der fin. Repr. viele? Stat.-mech. soziale-Physik-Denken der Ökonomik; keine Ahnung von Kybernetik und sozio-kult. Evolution. Simpel und klar!
@komol
“Finz. Schulden sind wirt. Kommunikation. ”
Wer insolvent ist, hat also einfach nur zu viel “kommuniziert”?
Das ist so erschreckend dämlich, das könnte glatt von Habeck formuliert worden sein…
@ott
Ja, zumindest kennt er die soz. Systemtheorie auch, das weiß ich. Er ist ja Philosoph, und toll, dass wir so einen dort haben! Das ist das Beste, was uns jemals passiert ist! Übrigens sollte man das mit der Komm. und dem Wandel durch das Internet unbedingt wissen, nicht nur für ökon. Belange, sonst gehts einem irgendwann so wie dem Krall. Man wird einfach als Nutzobjekt der Komm. vom Diskurs vernascht :-):-) Hätte das solchen armen Zeitgenossen auch im Vorinternetzeitalter passieren können? Spannende Frage! Aber sein Hauptproblem war halt Bildung (wie bei Ihnen). Er hatte keine sozialwissenschaftlichen Kenntnisse, sondern nur von falschen mikroökonom. Axiomen im Koffer. Flux wurde er vom soz. System vernascht :-):-) Also Vorsicht vor den Systemen – gerade wenn man ohne umfassende Bildung im öfftl. Diskurs mitrubbeln will!!!!!!!!!
@ Artefakte
“Am 14. April 2016, kurz vor seinem 80. Geburtstag, macht der „Erfinder der Pop-Theorie“ halt in Pforzheim, um sein Konzept des „Soziodesigns“ vorzustellen. Dass Design mehr als die Inszenierung von Artefakten ist, hat Brock bereits in den 1970er Jahren aufgezeigt. Mittels Design gestalten wir Lebensformen und die Beziehungen der Menschen untereinander, Design steuert unser soziales Verhalten in Form von Trends und Moden, die sich häufig normativ zu Traditionen verfestigen. Dann garantiert Design sozialen Gemeinschaften Orientierungssicherheit, ruft aber auch einzelne Mitglieder einer Gesellschaft zu abweichendem Verhalten bzw. Innovationen auf. Avantgarde ist für Bazon Brock „das, was uns zwingt, neue Traditionen aufzubauen und wir sehen unter dem Druck des Neuen das Alte, die Bestände der Tradition in ganz neuer Weise“. Für ihn ist jede Ästhetik die Konsequenz einer Ethik als praktisches Experiment und Ästhetik selbst wiederum nur als Vermittlung denkbar.”
https://youtu.be/-p9TzSAMN7w?si=o5NV8TYQjO5233QH
1. Festung – 2. Wald – 3. Tempel
und dann der Kokolores
“Autorität” durch Autorschaft
bto: die antwort wird eine galoppierende inflation sein; – wenn die zinsen sinken.