Höhere Zinsen müssen die Wirt­schaft dämpfen

Am Sonntag (3. September 2023) geht es im Podcast unter anderem um die Frage, ob wir eine Trendwende bei den Zinsen erleben und wie sich diese auswirkt.

Seit dem Zinshoch im Jahr 1982, wo knapp 16 Prozent erreicht wurden, sind die Zinsen kontinuierlich gesunken, bis zu einem Tief von unter 0,5 Prozent zum Höhepunkt der Coronaepidemie. Von diesem Tief ausgehend, sind die Zinsen in kurzer Zeit deutlich gestiegen und haben dabei den langjährigen Abwärtstrend durchbrochen. Kapitalmarktexperten sehen darin ein deutliches Anzeichen für eine Trendwende. Ging es in den vergangenen fast 40 Jahren unter Schwankungen immer weiter nach unten, könnten wir nun vor einer Phase deutlich steigender Zinsen stehen.

Es gibt viele Studien, die zeigen, dass eine hohe Verschuldung nicht nur die Krisenanfälligkeit erhöht, sondern auch die Überwindung einer Krise erschwert. Die verschuldeten Wirtschaftssubjekte müssen erst einmal ihre Bilanz sanieren und können bei höheren Zinsen schlichtweg weniger für andere Dinge ausgeben. Die BIZ hat bereits 2017 dazu publiziert:

  • „There is growing evidence that high and rising debt is associated with sub-par medium-term growth (…) this effect is mainly attributable to changes in the debt service ratio (DSR) (…).“ bto: Was als solches nicht überraschen kann.
  • „Since debtors are typically credit- or liquidity- constrained, they are likely to have greater propensities to consume or invest out of changes in disposable income than creditors. Accordingly, an increase in the aggregate DSR, by transferring income from debtors to creditors, could reduce aggregate output because the decline in spending by debtors is only partially compensated by a rise in spending by creditors.“ bto: Weshalb ja auch Leute wie Martin Wolf von der FINANCIAL TIMES immer wieder fordern, zu den Schuldnern umzuverteilen, was die Notenbanken auch versuchen.
  • Conversely, a lower DSR could boost economic activity because of the income transfer from creditors to debtors.“ bto: Heute geht es meines Erachtens noch viel weiter. Es genügt nicht, Einkommen umzuverteilen. Es wird zu einer Umverteilung von Vermögen kommen (müssen) durch Forderungs- = Schuldenvernichtung. Blöd, aber leider unumgänglich.
  • „(…) the extraordinary monetary accommodation provided by the leading central banks in the wake of the Great Financial Crisis (GFC) was in part motivated by a desire to reduce the debt service burdens of households and firms through lower interest rates. And an oft-heard argument in the current debate about the appropriate pace of monetary policy normalisation is that high debt makes the economy more interest rate-sensitive, so that normalisation in highly indebted countries should proceed very cautiously.“bto: Haha, das ist unmöglich!
  • Damit kommen wir zu den Ergebnissen der empirischen Analyse: „(…) a monetary policy tightening triggers a significant and persistent increase in the DSR. (…) and this effect dominates a fall in debt-to-income ratios (…).“ bto: O.K., das dürfte nun niemanden überraschen. Die Party wird teurer und kommt deshalb zu einem Ende.
  • „(…) monetary policy has a stronger impact on DSRs, as well as on economic activity, the price level, house prices and credit, in economies where private sector debt is higher.“ bto: Bedenken wir mal, was das für unsere heutige Lage bedeutet. Die Weltwirtschaft war noch nie so hoch geleveraged wie heute. Wir können also keinen Zinsanstieg = Margin Call gebrauchen. Gefangen in tiefen Zinsen, können wir sie nur noch tiefer setzen. Deshalb glauben die Märkte auch nicht an die Zinswende. Andererseits haben wir gesehen, dass es schon achtmal Phasen ständig fallender Zinsen gegeben hat, die alle zu einem Ende kamen. So dürfte es auch diesmal sein, dann aber mit deflationären Folgen der brutalsten Art.
  • „A 1 percentage point shock to the policy rate causes real GDP and the GDP deflator to fall by a maximum of 0.6 % and 0.4 % after 12 and 22 quarters, respectively. House prices and credit respond more strongly, dropping by up to 1.7 % and 1.2 % after 13 and 17 quarters.“ bto: Das ist dann die Krise; siehe Spanien, Irland etc. nach dem Platzen der Immobilienblase.
  • „The policy rate gradually returns to baseline and turns significantly negative eight quarters after the shock, reflecting the monetary policy response to the negative macro- financial effects triggered by the initial shock.“ bto: Noch Fragen zur Geldpolitik heute? Wir haben nur das Problem, dass wir immer mehr Schulden machen.

Quelle: BIZ

  • Wenig verwunderlich ist dann auch, dass „the stronger response of the DSR to monetary policy in the high-debt economies is driven by the higher initial debt level, rather than by the changes in the DSR components following the monetary policy shock“. bto: Einfach, weil es dann nötiger ist!

Quelle: BIZ

  • „We also observe much stronger effects on economic activity and the price level in economies where private non-financial sector debt levels are higher. The peak responses of both real GDP and the GDP deflator are more than 0.4 percentage points larger in high-debt economies. (..) In the high-debt economies, the drop in house prices is 1.3 percentage points larger (…).“ bto: Auch das ist klar; aber schön, es nochmals bestätigt zu sehen.
  • „(…) monetary policy has a stronger impact in economies where private debt is high. (…) The correlation is negative and significant: GDP decreases more after a contractionary monetary policy shock in economies with high debt.“ bto: Weshalb es so spannend ist, was im nächsten Jahr passieren wird.

Quelle: BIZ

Dann kommen die Autoren zu ihrem – nicht überraschenden – Fazit, das wir im Hinterkopf haben müssen, wenn wir uns überlegen, wie es wirtschaftlich und an den Finanzmärkten weitergeht:

  • „Our results confirm that a (…) change in the monetary policy stance, (…), triggers a significant and persistent change in the DSR in the same direction.“ bto: Nicht verwunderlich.
  • the effects of monetary policy on DSRs, as well as on economic activity, the price level, credit and housing markets, are significantly larger in countries with high private non-financial sector debt. The level of debt and the corresponding response of the DSR might therefore be important for the transmission of monetary policy“. bto: Die Notenbanken sind dazu verdammt, die Schuldner immer wieder rauszuhauen. Wenn das kein Moral-Hasard ist?
  • „These findings suggest that the extraordinary monetary accommodation engineered by leading central banks in the wake of the Great Financial Crisis may have alleviated debt service burdens in highly indebted countries. This might have played an important role in dampening the after-effects of the crisis and in supporting the recovery.“ bto: Bestimmt, aber sie legen die Basis für eine noch größere Rettungsaktion!
  • „At the same time, our results also suggest that persistent high debt levels may represent a complicating factor in the ongoing or prospective normalisation of monetary policy in many economies. We find that economies with high debt are more interest rate-sensitive, so that a policy tightening could have stronger adverse macroeconomic effects than otherwise.“ bto: Billiges Geld forever! Das wird es aber nicht geben können, denn: „(…) high debt makes it harder to raise rates, but keeping rates low induces further debt accumulation“bto: So ist es!

 Hier auch nochmals der Link zur ganzen Studie: BIS Quarterly Review

Kommentare (42) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ dr. l. fischer,
      wachtum geht auch ohne kredit! das ist fakt!

      was hier c.kempfert aber bringt ist reine ablenkung von der ursächlichen problematik des schuldgeldsystems.

      absoluter blödsinn von ihr ist, dass sie das ungezügelte wachstum mit den fossilen rohstoffen verbindet!

      das wachstum, besser der wachstumszwang hat weder eine ursache im fossilen bereich, noch im neuen narrativ der nachhaltigkeit mit solar und wind.

      der wachstumszwang, oder das ungezügelte w. ist allein dem schuldgeldsystem geschuldet und erfasst die erneueren energien noch mit viel größerer wucht und intensität, weil deren ausbeute und effizienz deutlich geringer sind.

      eine frau kempfert weis dies mit 100%iger sicherheit.
      auch sie muss lügen, damit dieses zerstöerische system nicht vorzeitig endet.

      ziel in diesen system ist die restlose verarmung der masse.

      das ganze vermögen (ist arbeitsleistung) wandert mit exponenzieller geschwindigkeit von der masse, hin zu ganz wenigen händen.

      ein neues sklaventum ist in diesen system vorprogammiert, egal ob herkömmlich, oder mit alternativen energien gewirtschaftet wird!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @foxxly

        Ncht das gute Geld in rechtschaffenen Händen wächst exponentiell, sondern das faule ohne Tilgungsabsicht auf Kosten der Allgemeinheit.

        Auf Kosten der Allgemeinheit meint Gemeinwohl.

        Frédéric BastiatSchlagworte: Staat, Fiktion, Kosten, Steuer

        „Der Staat – das ist die große Fiktion, daß jedermann auf Kosten von jedermann leben kann.“

        Frédéric Bastiat

        Wachstum braucht Vorfinanzierung, die nach Ertrag sogleich abgelöst wird oder der Schuldner faellt aus und sein Pfand begleivht die Schuld.

        Das Rad braucht nicht neu erfunden zu werden…. Ohne Rechtsstaatlichkeit verkommt alles rote gruene gelbe blaue oder christliche zu Korruption ohne Haftung.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ alexander
        “”Frédéric Bastiat
        Wachstum braucht Vorfinanzierung, die nach Ertrag sogleich abgelöst wird oder der Schuldner faellt aus und sein Pfand begleicht die Schuld.””

        der gute B. weis es nicht besser, oder er verscheigt etwas!

        fakt ist, dass der gleiche wert des ertrages nicht ausreicht um die verschuldung zu tilgen!
        und dami beginnt die endlose wachstumsspirale.

        (auch der wert des pfandes muss größer sein, als die kreditschuld)

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Geld verschwindet durch Tilgung.

        Die Geldmenge reicht wenn Kredite sinnvoll eingesetzt werden und Produktivitaetswachstum erlösen.

        Schutzsuchende durch Bildung in Beitragszahler wandeln gehoert dazu, Rentiers auf Lebenszeit nicht…..

        …. Kriege anzettekn und verlieren übrigens auch nicht
        Brandt und Schmidt Berater Albrecht zur eloquentesten Aussenministerin aller Zeiten:
        https://youtube.com/shorts/PcxsiCEWQH4?si=B7jpwv-O9LJJZlhm

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ alexander
        müssen wir dies ständig wiederholen?
        sie wissen es doch selber, dass mehr zurückbezahlt werden muss, als die kreditschuld hoch ist.
        also: für die zinsen ist (in der gesamtbetrachtung) kein geld da. folglich muss immer mehr kredite getätigt werden!
        woher kommt also das geld für die zinsen in ihrer betrachtung?

        jedes stück geld ist ein kredit!

        das hatten wir schon alles!

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Preise sind nur in staatlicher Planwirtschaft statisch.

        Fallende Preise wirken sich positiv innerhalb der Geldmenge aus…. dagegen sind Preiserhiehungen wie CO2 Zertifikate nicht nur inflationär, sondern auch Gelsmengenverjuwrzend, wenn der Staat konsumiert was Private nicht mehr verdienen können.

        Kredirgekkd funktioniert wie Kapitalismus, nur nicht wenn Kolkektivisten das Gemeinwohl bestimmen.

        Dann…. https://youtube.com/shorts/CcZl3MagT3M?si=qQ3_9tkb32DM1sFi

      • weico
        weico sagte:

        Wie sagte Ludwig von Mises so treffend:

        „Eine repräsentative Demokratie kann nicht bestehen, wenn ein großer Teil der Wähler auf der öffentlichen Gehaltsliste steht. Wenn die Parlamentarier sich nicht mehr als Treuhänder der Steuerzahler ansehen, sondern als Vertreter der Empfänger von Gehältern, Löhnen, Subventionen, Arbeitslosenunterstützung und anderen Wohltaten aus dem Steuertopf, dann ist es um die Demokratie geschehen.“

  1. Lothar
    Lothar sagte:

    Heute war zu lesen, dass die Immopreise in England massiv fallen, so stark wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Wahrscheinlich können sich viele die Raten nicht mehr leisten und müssen ihre Immobilie verkaufen, was das Angebot erhöht und die Preise senkt. Für den Rest Europas wird das gleiche vorausgesagt. Somit Respekt an die BIZ für ihre Studie von 2017.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Lothar

      “Wahrscheinlich können sich viele die Raten nicht mehr leisten und müssen ihre Immobilie verkaufen, was das Angebot erhöht und die Preise senkt. Für den Rest Europas wird das gleiche vorausgesagt.”

      Das liegt vor allem daran, dass es in UK üblich ist, private Immobilienkredite ganz ohne Zinsbindung oder nur mit sehr kurzer Zinsbindung abzuschließen. Dort ist nicht “10 Jahre fest” die Standardkondition, so wie wir das in Deutschland kennen.

      Bei uns wird es einige Jahre länger dauern, bis wir das hier auch sehen.

      Antworten
  2. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Weil’s so schön wie unfassbar ist. (gehört bei Mr. Snider)

    Jerome Powell vor ner Woche in Jackson Hole: “We are navigating by the stars. Under a cloudy sky.”

    Oder auch: “We have no f***ing clue, what we are doing.”

    Ein schönes Wochenende.

    Antworten
  3. foxxly
    foxxly sagte:

    das dilemma ist, dass gerade in dieser phase, wo die hohe verschuldung der wirtschaft u. staat, den handlungspielraum massiv einengt, gerade jetzt wäre eine starke neuverschulung notwendig .

    eine spürbare erleichterung wäre, wenn der gesammte geldhandel und -bewegung im gesamten europäischen raum mit allen weltweiten anlagen (von und zu europa) sofortig mit rund 0,5-1% abgabe belastet würde.
    dies würde hunderte mrd € in die kassen spülen und entlastungsmöglichkeiten bieten für die wirtschaft und konsumenten.
    diese geldhandel-abgabe würde nahezu null negativen einfluss auf die wirtschaft haben.

    gleichzeitig müssten mit diesen einnahmen die arbeitsnebenkosten verringert werden. dadurch wäre unser wettbewerbsnachteil deutlich verringert.

    auch eine art zwangsanleihe auf allen einkommen (brutto) über 100000€/jahr mind. 5% davon laufzeit mind 10 jahre und 2% verzinsung, würde den konsum kaum bremsen.

    also, möglichkeiten zur verbesserung unserer lage gäbe es viel!

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Zu spät, foxxly. Die Transaktionssteuer (Tobin-Abgabe) wäre vor 40 Jahren noch eine Idee gewesen – zusammen mit verantwortungsvollen Politikern.

      Heute fließt jedes zusätzliche Steueraufkommen in die Hände von Verrückten und mindert die Überlebenschancen der Menschheit.

      Wir brauchen jetzt leider das, was man früher -manchmal zu Recht – beklagt hat: knallharten Liberalismus. Nur der Einzelne kann dezentral so sinnvoll entscheiden, dass sich noch Chancen ergeben. Dazu muss er frei operieren können und er muss es wollen, weil es sich lohnt.

      Und die hilflosen, die das nicht können, müssen sich vom Staat abwenden und denen zuwenden und folgen, die es ihnen vormachen können.

      Antworten
  4. Felix
    Felix sagte:

    In kurz: die Vierte Wende ist da. Oder etwas popkultureller: Winter is here.

    Für mich begann das Desaster 2008 einzutreten, und ich hätte nicht gedacht, dass es noch so lange weiter läuft.
    Natürlich macht jeder seinen Job weiter, man muss ja essen und trinken, und die Mehrheit weiß sowieso nicht was läuft. Aber jetzt spüren es immer mehr Menschen, weil das mit dem “essen und trinken” nicht mehr so läuft. In Deutschland dauert es wie immer etwas länger, aber auch wird es bald kritisch werden. Und unsere Regierung führt sich auf, wie eine Bande dumpfer Adliger am Vorabend der Revolution.

    Antworten
  5. Beobachter
    Beobachter sagte:

    “Es wird zu einer Umverteilung von Vermögen kommen (müssen) durch Forderungs- = Schuldenvernichtung.”

    Welche “Vermögen” sind das denn? Wer muss also bluten?

    Antworten
      • komol
        komol sagte:

        @Beo

        Wenn das so wäre dann v.a. Immobesitzer – aber es wird zu keiner Umverteilung kommen (müssen), v.a. deswegen, weil die Zinsen bald wieder runter gehen, und zwar massiv!

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @komol

        So isses.

        PS Umverteilung gibt’s trotzdem – auf die Konten der Inhaber von höherverzinslichen Staatsanleihen. 😉

      • Felix
        Felix sagte:

        Lieber Stoertebekker,

        nimm doch nicht jeden Fettnapf mit. Ja, in der jüngeren Vergangenheit war das mit den Anleihen eine Idee, weil deren Wert mit sinkenden Zinsen steigt. In einer Systemkrise gilt das aber nicht.

        Kauf Dir lieber Berkshire Aktien. Warren Buffet kauft auch gerade Anleihen, aber er wird auch wissen, wann er sie verkaufen muss.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Felix

        Jeder, wie er kann. Wer’s besser macht, dem sei’s gegönnt.

        Ich will ja nur parken bis der große Crash kommt. Wenn nicht – auch nix verloren. Und falls Kursgewinne anfallen, fein.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Beobachter

      “Wer muss also bluten?”

      Worauf sich auf der Verteilungsebene der Nationalstaten alle schnell einigen können werden, ist, die Deutschen bluten zu lassen, solange die noch nicht komplett ausgeblutet sind.

      Verblüffenderweise finden das viele Deutsche sogar selbst gut so.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        ” Verblüffenderweise finden das viele Deutsche sogar selbst gut so”.

        Einfache, vulgär-psychologische Erklärung :
        Wem seit Kindheit / Jugend / fortlaufend/ Schuldgefühle wegen Verbrechen früherer Generationen eingebläut, eingehämmert wurde – der neigt zu psychischem Masochismus:
        Bestraft , gedemütigt, beraubt , belogen und betrogen zu werden wirkt Schuld-entlastend , der Volksmund sagt:
        ” Leid läutert”. ****
        Hoffentlich bald ( wieder ) auf dem Markt:
        Überwachungs- Apparat ( fast! KI ) gegen politisch incorrecte Rede:
        https://www.youtube.com/watch?v=BVzcYpEyXm4

        ****” “ihr werdet NICHTS besitzen und glücklich sein”,
        genau die Dynamik des deutschen Märchens vom “Hans im Glück”.

  6. Namor
    Namor sagte:

    “bto: Es wird zu einer Umverteilung von Vermögen kommen (müssen) durch Forderungs- = Schuldenvernichtung.”

    Welches Vermögen soll vernichtet werden? Stiftungen, Milliardäre, Kirche,… oder doch LV’s, BAV’s, Immobesitzer die Kredite nicht mehr bedienen können und da in Scharen, weit unter Kaufpreis verkaufen müssen….

    “bto:…Wir können also keinen Zinsanstieg = Margin Call gebrauchen.”

    Die Zinsen sind doch im Rekordtempo gestiegen, wann soll der Margin Call kommen? Was wurde nicht alles an die Wand gemalt. Mit Corona sterben wir fast aus, mit Klima auch, mit Ozonloch, Waldsterben, der Hunger wird durch unterbrochene Lieferketten explodieren oder durch fehlenden Dünger oder durch fehlende Ukraine-Getreideexporte, im Winter werden wir frieren oder teuer mit Radiator zuheizen – dann aber bestimmt den BlackOut erleben, jetzt geht das Öl dann aus, Trump macht Weltkrieg, Nordkorea erklärt den Westen den Krieg und die Taliban fliegen das nächste Mal mit selbst gebauten Flugzeugen und Piloten irgendwo rein….

    Man wird die auserwählten Firmen retten und in wenigen Monaten wird sich niemand mehr daran erinnern, wie man die Welt in sein Denken vor kurzem einbetete. Die DDR hat den Schwenk von rechts nach links ja auch mit Bravour vollzogen.

    Die meisten leben immer im besten xxxland das es je gab. Egal wann, egal wo. Diese Sicht stabilisiert Staat und Gemüt.

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      Tja, und da hatte man noch über Yellen gelacht…

      “Would I say there will never, ever be another financial crisis?” […]
      “You know probably that would be going too far but I do think we’re much safer and I hope that it will not be in our lifetimes and I don’t believe it will be,” she said.

      Vielleicht war/ist sie doch schlauer oder mehr “in the know” als wir Fußvolk :-)

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “You know probably that would be going too far but I do think we’re much safer and I hope that it will not be in our lifetimes and I don’t believe it will be,”

        Da steckt glaube ich keine tiefere Weisheit drin, sondern nur die typischen Kontrollfantasien wie bei Ben “Subprime is contained” Bernanke, der dann auch von der Realität eines Besseren belehrt wurde. Irgendwas geht immer schief und irgendwas Unerwartetes geschieht regelmäßig, aber erklären Sie das mal irgendwelchen Bürokraten in der Hauptstadt, die nur von Jasagern umgeben sind.

        Vielleicht will sie aber auch nur darauf hinaus, dass unsere Rest-Lebenserwartung viel niedriger ist als wir glauben? ;)

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      @Namor: Immobesitzer mit (zu hohen) Schulden kann es natürlich treffen. Und die Finanzierungen sind in den letzten 10-15 Jahren massiv gestiegen. Damit es zu einer ausufernden Krise wird, braucht man aber zwei Voraussetzungen
      – Schlechter Umschuldungszeitpunkt z.B. jetzt (von 0,2% auf 4.5% heute)
      – Verbreitete Zunahme der Arbeitslosigkeit

      Unsere Regierung tut gerade alles, dass der 2. Punkt eintritt. We shall see …

      Antworten
      • Lothar
        Lothar sagte:

        In Österreich diskutieren sie schon, ob Hypothekenschuldner vom Staat gerettet werden sollen, weil dort viele variable Kreditverträge haben (warum auch immer).
        In Italien sollen die Banken bei überschuldeten Hypothekeneigentümern auf Zinsen verzichten.
        Zwei verschiedene Ansätze, die ich beide für populistisch und nicht richtig finde. Wo kommen wir hin, wenn jeder gerettet wird? Mit welchen Mitteln soll gerettet werden? Mit Steuern oder mit neuen Schulden?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Lothar

        “In Österreich diskutieren sie schon, ob Hypothekenschuldner vom Staat gerettet werden sollen, weil dort viele variable Kreditverträge haben (warum auch immer).”

        Weil der Zinssatz für den Kriedit so ein bisschen günstiger wird (die Bank muss nicht das Zinsänderungsrisiko am Markt absichern beziehungsweise auf der anderen Seite der Bilanz Anlagegeschäfte mit der gleichen Laufzeitstruktur eingehen) und man sich so für die gleiche Rate “mehr Haus leisten kann”.

        Wenn diese Spekulation auf die Zinsentwicklung schief geht, dann steht man halt als Haushalt dumm da und muss darauf hoffen, dass so viele andere den gleichen Fehler gemacht haben, dass man als Gruppe ein gewisses politisches Erpressungspotential hat.

  7. foxxly
    foxxly sagte:

    bto: “”Wir haben nur das Problem, dass wir immer mehr Schulden machen. “”
    ……..ratlos??

    h.dr. stelter: warum wohl sind wir nicht in der lage uns in guten wirtschaftlichen phasen, zu entschulden, warum ?
    sie wissen doch den hintergrund!, oder?
    … und die meisten leser hier auch!

    wir verhalten uns genau wie einstein gesagt hatte:
    “immer wieder das gleich zu wiederholen, aber andere ergebnisse zu erwarten ist d…heit”

    wir drehen uns wissentlich ständig im kreise…….. beschäftigungstherapie?
    wovon sollen wir geheilt werden………. oder doch dumm gehalten werden?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “wir verhalten uns genau wie einstein gesagt hatte:
      “immer wieder das gleich zu wiederholen, aber andere ergebnisse zu erwarten ist d…heit”
      wir drehen uns wissentlich ständig im kreise”

      Ja, aber heute mit viel mehr Frauen und Transen und Migranten als früher. Das ist gesellschaftlicher Fortschritt, den Sie nicht leugnen dürfen.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        Es gibt noch einen Unterschied:
        konnte man früher an Unwissen, Unkenntnis, Stümpertum glauben –
        zeigt sich jetzt bewusst-geplante Destruktivität der Machthaber.
        Rosa Wahrnehmungs-Filter führen immer ins Verderben, die Lawine ist losgetreten , nicht mehr zu stoppen.
        Es wird immer schwerer, Orientierung aufrecht zu erhalten .

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Dreamteam!

        Zur Orientierung: wenn es schwierig wird, einfach Gold kaufen. Selbst unsere bunte Aufpasserin hier im Forum hat Gold, wie wir alle mit Überraschung lesen durften. Das barbarische Relikt ist unverzichtbar, genau wie richtige Männer und Frauen.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ Felix
        und wie kann man unbemerkt tonnenweise Gold bei Aurubis klauen?
        Dagegen war der 100 kg-Maple-Leaf-Clan-Klau im Berliner
        Bodemuseum ein Klacks ! “Goldstücke” sind kompetent & lernfähiger als gedacht, richtige Fachkräfte, oder?
        Wie blöd geht´s her in Schland ? Fragen über Fragen.
        Derweil verkündet der grinsende Kanzler frohgemut das WC-Gesetz
        ( Wachstums-Chancen §). “Per aspera at astra” , Alles wird gut:
        https://www.youtube.com/watch?v=HYsz1hP0BFo

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        “und wie kann man unbemerkt tonnenweise Gold bei Aurubis klauen?”

        Sie müssen das Positive sehen: Immerhin betreibt Aurubis keine Uran-Aufbereitungsanlagen. Stellen Sie sich mal vor, was dann gerade los wäre.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        “und wie kann man unbemerkt tonnenweise Gold bei Aurubis klauen?”

        Sie müssen das Positive sehen. Immerhin betreibt Aurubis keine Uran-Anreicherungsanlagen oder Brennelemente-Wiederaufbereitung. Stellen Sie sich mal vor, was dann gerade los wäre…

      • Felix
        Felix sagte:

        Aurubis ist doch nur die neueste “Nachricht”. Seit 1989 sehen wir den Niedergang, den jede Gesellschaft erfährt, wenn die Eliten mehr Geld und Macht für sich beanspruchen und die Bürger dabei verarmen (s.a. Peter Turchin): immer mehr legen sich in die soziale Hängematte, Einbrüche in Museen und private Häuser erfolgen auch schon für kleinste Beute bei gr0ßem Schaden, Fleiß und Bildungsstreben wird verlacht.

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