In der Bi­lanz der Euro­päischen Zentral­bank steckt ein Spreng­satz

Alle Jahre kommt es im US-Kongress zu einem Theater um die Erhöhung der staatlichen Verschuldungsgrenze, ohne dass dieses den Anstieg der US-Staatsverschuldung bremsen würde. Könnte die Regierung da nicht einfach zur Vermeidung des Dramas eine Münze im Nennwert von einer Billion Dollar prägen und diese dann an die Notenbank verkaufen?

Rechtlich spricht nach Auffassung führender Juristen nichts dagegen, denn die Regierung hat das Recht, Münzen in Umlauf zu bringen. Für Nobelpreisträger Paul Krugman kann das Finanzministerium so die Schuldenobergrenze umgehen, „ohne irgendeinen wirtschaftlichen Schaden anzurichten“.

Der Gedanke ist nicht weit von der Forderung von europäischen Ökonomen wie Thomas Piketty entfernt, die Europäische Zentralbank (EZB) solle die Staatsschulden aus ihren Büchern streichen: „Diese Schulden schulden wir uns quasi selbst“, schreiben Piketty und seine Mitstreiter.

Die EZB beträfe dieser Schritt nur auf dem Papier, was aber keine realwirtschaftliche Bedeutung habe. Da Notenbanken das von ihnen ausgegebene Geld selbst schaffen, könnten sie nicht illiquide werden, so die Logik, und deshalb spiele es keine Rolle, wie werthaltig die Vermögenswerte auf der Aktivseite der Bilanz sind.

Ein fataler Irrtum. Wenn eine Zentralbank zu viele riskante und wertlose Aktiva in ihre Bilanz aufgenommen hat, verliert sie die Fähigkeit, die von ihr ausgegebene Geldmenge wieder vom Markt einzuziehen. Bezweifeln die Finanzmärkte die Werthaltigkeit der Vermögenswerte, kommt es zur Spekulation gegen die Währung.

Aktiva besichern Geldmengen der Zentralbanken

Die inländische Währung wird verkauft, als solide wahrgenommene Währungen gekauft. Der Auftakt zur Inflation.

Wie bedeutsam die Qualität der Vermögenswerte in der Notenbankbilanz für den Geldwert ist, zeigt der an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main lehrende Ökonom Ingo Sauer in einer ökonometrischen und historischen Untersuchung von Hochinflationszeiten unter dem Titel: „The Lessons from 1923 for the Euro Area“. Danach waren es die – im Vergleich zur zirkulierenden Geldmenge – unzureichenden Vermögenswerte der Reichsbank, welche zur Angreifbarkeit der Reichsbank auf den Währungsmärkten, zur permanenten Abwertung der Mark und letztlich zur Hyperinflation führten.

Wenn Sauer recht hat, sind die Aktiva der Zentralbanken für die Stabilität und Werthaltigkeit einer Währung genauso wichtig wie die Geldmenge, da Aktiva ebendiese Geldmenge besichern. Weiterhin zeigt er, dass es aus verschiedenen, sich selbst verstärkenden Prozessen heraus und durch politische Eigendynamiken äußerst schwer ist, aus einer Inflation, die letztlich auf Bilanzproblemen der Zentralbank gründet, wieder herauszukommen und die aufwendige Rekapitalisierung der Notenbank politisch durchzusetzen.

Wie weit sich die Aktiva im Wert verschlechtern können, bevor es zur Inflationsspirale kommt, lässt sich im Vorhinein schwer bestimmen. Sauer sorgt sich angesichts der stark aufgeblähten Bilanzsumme der EZB zunehmend um die Qualität ihrer Vermögenswerte. Zunächst wurden im Zuge der Euro-Krise zweitklassige Sicherheiten der Geschäftsbanken akzeptiert. Dann kam es zu langfristiger Kreditvergabe durch die EZB und dem massiven Ankauf von Staatsanleihen. Zuletzt wurden dabei Schuldner mit schlechterer Bonität wie Griechenland, Spanien und Italien offen bevorzugt.

Ist die Solvenz der Zentralbank für die Währungs- und Preisstabilität entscheidend, dann sind nicht nur Billionen-Dollar-Münzen und Staatsschuldenstreichungen gefährlich, sondern auch eine anhaltende Bilanzverschlechterung der EZB. Käme es zu einem Zerfall des Euros oder auch nur zum Austritt Italiens aus der Gemeinschaftswährung, würde die Bundesbank über Nacht Hunderte Milliarden an Forderungen verlieren und müsste vom Staat rekapitalisiert werden.

Die Regierungen der Euro-Zone müssen aufhören, die Probleme der Währungsunion an die EZB zu delegieren, und eine grundlegende Reform anpacken. Die Bilanz der EZB ist zu wichtig, um sie weiterhin zum Endlager für zweifelhafte Vermögenswerte zu machen.

→ handelsblatt.com: “In der Bilanz der Europäischen Zentralbank steckt ein Sprengsatz“, 05. Februar 2023

Kommentare (81) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Hallo Herr Menéndez,

    ich antworte Ihnen mal hier oben, da weiter unten wieder viel Unsinn verzapft wurde. Ausnahmenweise mal nicht von Herrn Ott. Auch ein blindes Huhn…

    Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Bekanntlich teile ich sehr viele Ihrer Ansichten, bin mir aber nicht so sicher, ob Sie nur unglücklich formuliert haben oder ich noch ein Verständnisproblem habe. Vielleicht sind es aber auch einfach nur unterschiedliche Standpunkte.

    „Mal abgesehen davon, daß die “Geldmenge” an dieser Stelle ein äußerst mißverständlicher Begriff ist, denn die “Geldmenge” (ich nehme mal an M0 ist gemeint) besteht aus Bargeld und Zentralbankverbindlichkeiten.“

    Ja, Ingo Sauer fokussiert explizit auf M0; und das geht meiner Ansicht nach gar nicht. M0 enthält seit der GFC als dominanten Teil die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank und zum anderen die Menge an Bargeld, die wir als Bürger in der Hosentasche (oder wo auch immer) halten. Relevant ist M0 im ökonomischen Sinn aber nur in Bezug auf das Bargeld, das zugleich Bestandteil von M1/M2… ist.

    Die Menge an Reserven wurde vor der GFC (2007 – 2008) insbesondere durch die kurzfristigen Hauptrefinanzierungsgeschäfte der Geschäftsbanken im Rahmen der Zins- und Mengentender bestimmt. Die Banken haben dies hauptsächlich gemacht, um die Mindestreserveerfordernisse zu erfüllen. Zudem ist ein Guthaben der Banken erforderlich, wenn wir als Kunden Bargeld wünschen. Das ist nicht anders als bei Privatpersonen. Es gibt nur dann Geld am Automaten, wenn unser Konto ein Guthaben aufweist.

    Da der Hang zur Bargeldhaltung noch relativ konstant ist und nicht so hohen Schwankungen unterliegt (Bankenkrise/-run in GR mal außen vor), war die Höhe der Geldmenge M0 jenseits des Bargeldes also vor der GFC insbesondere ein regulatorisches Ergebnis der Mindestreserve. Für eine Kreditvergabe an Nichtbanken werden keine Reserven benötigt. Von daher haben einige ZBen ja auch die Mindestreserve aufgehoben. Ob eine Bank einen Kredit vergeben kann, das hängt von ihrer Bilanzkapazität ab (Eigenkapital, Qualität der Kreditvergabe (HQLA) sowie die Liquidity Coverage Ratio (LCR) http://www.bis.org/press/p130106a_de.pdf , aber nicht von irgendeinem Guthaben auf dem ZB-Konto (auch als Antwort an Vater Thiel gedacht).

    Mit der GFC wurde dann alles anders und die Banken haben sich wegen des Zusammenbruchs des Interbankenmarktes erst einmal mit Liquidität/Reserven vollgesogen (nicht nur, aber insbesondere ein Zusammenbruch des Eurodollar-Marktes, der bis dato anhält). Mit QE und dem APP sind es nun nicht mehr die regulatorischen Vorschriften sowie die TLTROs, die die Höhe an Reserven bestimmen, sondern es sind die Wertpapierkäufe, für die die ZBen den GBen Reserven gutschreiben (Asset-Swap). Da nur GBen ein Konto bei der ZB haben, spielt die Anzahl an Reserven für alle Nichtbanken keine Rolle. Für Nichtbanken – und somit für die Realwirtschaft – sind die Geldmengen M1/M2… relevant; und auch überwiegend nur, insofern diese durch neue Kredite und nicht durch Assetverkäufe an GBen währen der Nullzinsphase gestiegen sind. Horte (Keynes) gibt es nicht bei den Reserven (auch so einer der Irrtümer von Sauer), sondern bei den Nichtbanken (Vorsichtskasse = Kaufzurückhaltung, die wir derzeit beobachten können).

    Reserven kommen insbesondere dann ins Spiel, wenn das Vertrauen zwischen den Geschäftsbanken verloren geht (@ Vater Thiel: Spätestens dann bräuchten wir wieder eine Zentralbank, um für die nötige Elastizität im System zu sorgen).

    „Da gibt es aber einen Unterschied, denn das Bargeld als Papiergeld muß nicht besichert sein, weil eine Zentralbank daraus nicht in Anspruch genommen werden kann“

    Diesen Punkt kann ich nicht nachvollziehen; zumindest dann nicht, wenn wir nicht nur auf Zahlungsfähigkeit abzielen, sondern auch auf innere und äußere Wertstabilität der Währung achten. Hier möchte ich das Gedankenexperiment von Friedman mit seinem Helikopter in Spiel bringen. Es wäre letztlich nichts anderes, als wenn die Regierungen sich zu 0 % bei der ZB „verschulden“ (Laufzeit 100 oder gar 1.000 Jahre) und jedem Bürger 100.000 EUR in bar zukommen ließe. Richtig ist, dass wir als Bürger nichts von der ZB fordern können, aber der Binnen- und Außenwert würde kollabieren. Und darum ging es wohl auch Ingo Sauer. Von daher muss meiner Ansicht nach auch der Bargeldumlauf durch werthaltiges Kollateral und/oder Bonität besichert sein. Da Bargeld aber zunehmend an Bedeutung verliert, verliert letztlich auch die Besicherung des Bargeldes an Bedeutung.

    Vor der GFC bin ich mit Ihrer Einschätzung bei Ihnen. Seinerzeit mussten allein die GBen auf die „Deckung“ achten. Jetzt ist aber ein Teil des Risikos auf die ZBen übergegangen. Ihnen kommt nun die Aufgabe zu, die zuvor die Geschäftsbaken hatten. Sie müss(t)en auf die Bonität der Schuldner achten.

    „Auf der anderen Seite sind die Zentralbankverbindlichkeiten auch nicht besichert, ich hätte noch nie gehört, daß die Bundesbank für ihre Verbindlichkeiten collateral vorhalten müßte. Gemeint sein können daher nur die Forderungen der Zentralbank – aber die gehören nicht zur Geldmenge“

    Jetzt bin ich wieder bei Ihnen. Auch ZBen sollten auf die Werthaltigkeit der Aktivseite achten, damit das EK nicht negativ wird. Und genau diese Forderungen sind es, die in einem Kreditgeldsystems (ich weiß, dass Sie diesen Terminus nicht mögen, ich halte ihn aber für korrekt, wenn man Geld als ein hierarchisches Systems versteht) den Deckungsstock darstellen. Oder in Anlehnung an die Bagehot-Regel: buying freely good collateral.

    “Einen Sinn hat die ganze “Deckerei” nur dann, wenn wie in einer Goldwährung üblich, die Banknoten als Nachfahren der Wechsel für die Zentralbank eine Verbindlichkeit darstellen – was heißt, daß die Zentralbank in Gold liquide sein muß.“

    Wie gesagt: Eine ZB kann zwar in eigener Währung nicht illiquide werde, sehr wohl aber solvenzgefährdet im Sinne der Überschuldung, die sodann via Abwertung den Binnen- und Außenwert der Währung unterminiert. Das ist der Punkt, bei dem ich Ingo Sauer folgen kann, nicht jedoch bei seiner Herleitung.

    „Das Einzige was zirkulieren kann ist Bargeld – papierlos oder als Papiergeld.“

    Das ist zwar sachlich korrekt, aber ökonomisch irrelevant. Als Nichtbank sowie aus realwirtschaftlicher Sicht ist es völlig egal, ob ich mit Bargeld oder Buchgeld bezahle (ja, bei Buchgeld wird, wie der Name schon sagt, eben umgebucht = „entstehen und vergehen“); beides gehört zur Geldmenge M1. Und nur mit M1 werden realwirtschaftliche Transaktionen abgeschlossen/bezahlt, sofern man sich zuvor nicht auf etwas anderes als Gegenleistung geeinigt haben sollte. Und ja, die Banken müssen selbstverständlich auch noch das Clearing und Settlement vollziehen.

    Bargeld ist in der Hierarchie an erster Stelle, gefolgt vom Buchgeld der Geschäftsbanken. Durch die Einlagensicherung (ich kann auch nichts für diese Benamsung) bis 100.000 EUR gibt es keinen Unterschied in der Qualität von Bargeld und Buchgeld für den Bürger oder Unternehmen. Barzahlung ist einfach ein wenig umständlich; gerade bei großen Distanzen. Warum man also auf das Bild des Geldkreislaufes verzichten sollte, erschließt sich mir nicht. Ob nun Bargeld zirkuliert oder Buchgeld via Umbuchung zirkuliert, ist meiner Ansicht nach Jacke wie Hose. M1 steigt mit der Kreditvergabe oder mit staatlichen Ausgaben und sinkt mit der Kredittilgung oder der Steuerzahlung. Dazwischen zirkuliert das Geld, sofern es nicht gehortet wird. Gehortet wird es allerdings überwiegend am der Nullzinsgrenze.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      @M.Stöcker

      “Seinerzeit mussten allein die GBen auf die „Deckung“ achten. Jetzt ist aber ein Teil des Risikos auf die ZBen übergegangen.”

      “übergegangen” ist in diesem Zusammenhang natürch recht euphemistisch formuliert ..

      Dabei waren Bankreserven doch die perfekte Substitution für Staatsanleihen, jedenfalls am ZLB, wie Sie immer betont haben.

      “Ihnen kommt nun die Aufgabe zu, die zuvor die Geschäftsbaken hatten. Sie müss(t)en auf die Bonität der Schuldner achten.”

      Von wem haben die ZBen eigentlich dieses Mandat erhalten ?

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ jobi

        „Dabei waren Bankreserven doch die perfekte Substitution für Staatsanleihen, jedenfalls am ZLB, wie Sie immer betont haben.“

        Wieso waren? Das gilt auch zukünftig am ZLB und auch darüber hinaus, sofern die ZBen die Überschussreserven marktgerecht verzinsen (IOER).

        „Von wem haben die ZBen eigentlich dieses Mandat erhalten ?“

        Das hat weniger mit einem Mandat zu tun, als vielmehr mit einer falschen Geldtheorie. Die ZBen haben KEINEN Einfluss auf das langfristige Zinsniveau bei offenen Kapitelmärkten.

        Bei der EZB sieht es ein wenig anders aus, da wir keine Eurobonds haben. Sie ändert damit aber nicht das allgemeine langfristige Zinsniveau, sondern hält damit die Zins-Spreads in einem angemessenen Rahmen.

        QE an sich basiert auf einer fehlerhaften Theorie, wie ich hier schon des Öfteren dargelegt hatte.

        LG Michael Stöcker

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “da weiter unten wieder viel Unsinn verzapft wurde. Ausnahmenweise mal nicht von Herrn Ott. Auch ein blindes Huhn…”

      Vom letzten Satz abgesehen ist das ja fast schon nicht unsympathisch. Muss ich etwa anfangen, mir Sorgen um unsere Beziehung zu machen?

      “Bargeld ist in der Hierarchie an erster Stelle, gefolgt vom Buchgeld der Geschäftsbanken. Durch die Einlagensicherung (ich kann auch nichts für diese Benamsung) bis 100.000 EUR gibt es keinen Unterschied in der Qualität von Bargeld und Buchgeld für den Bürger oder Unternehmen.”

      Oh je. Sie als Lehrer ohne Bezug zur Realität können das ja nicht wissen, aber es gibt durchaus Kapitalgesellschaften, Einzelunternehmer, eingetragene Kaufleute und freiberuflich tätige Bürger, die mehr als 100000 EUR Liquidität zum Arbeiten brauchen. Da wird der Unterschied dann doch wieder auch in der Praxis höchst relevant.

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      • PW
        PW sagte:

        “bis 100.000 EUR gibt es keinen Unterschied in der Qualität von Bargeld und Buchgeld für den Bürger oder Unternehmen.”

        Komisch, ab Juli 15 gab‘ s in GR maximal 60 echte Euros gegen griechisches Buchgeld, griechische Kreditkarten waren im Ausland schlicht Plastikmüll. Schon wieder vergessen?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ PW

        Da haben Sie wohl überlesen, was ich weiter oben geschrieben hatte:

        „Da der Hang zur Bargeldhaltung noch relativ konstant ist und nicht so hohen Schwankungen unterliegt (Bankenkrise/-run in GR mal außen vor)…“

        Bei einem plötzlichen Run wird das Papier immer knapp. Und das gilt spätestens seit Corona nicht nur am ATM. So schnell waren die Druckereien einfach nicht: Alles weitere war/ist Folge einer unfertigen Währungsunion mit politischen Restrisiken.

        LG Michael Stöcker

      • PW
        PW sagte:

        „Bei einem plötzlichen Run wird das Papier immer knapp. Und das gilt spätestens seit Corona nicht nur am ATM. So schnell waren die Druckereien einfach nicht: Alles weitere war/ist Folge einer unfertigen Währungsunion mit politischen Restrisiken.“

        Da gebe ich Ihnen Recht. Gerade deshalb ist das mit Unterschied in der Qualität grundsätzlich in etwa so, als wenn ich beim meinem brennenden Weihnachtsbaum den Anruf bei der Feuerwehr mit dem funktionierenden Feuerlöscher in der Hand gleichsetze…

        Der Jurist wird freilich den grundlegenden Qualitätsunterschied aufzeigen: Bargeld ist Eigentum. Buchgeld eben nicht: das Geld ist im Eigentum der Bank.

  2. Felix
    Felix sagte:

    Werte Geldgemeinschaft, ich habe im Moment wenig Zeit. Nur so viel zum Verständnis von Herrn Sauer: Geld ist nicht mehr so gedeckt wie früher. Das weiß er auch.
    Eine jede Zentralbank muss aber etwas besitzen, womit sie im Fall der Fälle (z.B. das ein Soros sie fertig machen will), ihr eigenes Geld vom Markt nehmen kann um die Kaufkraft zu stützen. Das ginge in diesem Moment logischerweise nicht mit Euros, wenn man es auf die EZB bezieht, sondern nur mit dem, was die EZB sonst noch so besitzt. Wenn das aber alles unverkäufliches Zeug ist, sieht es sehr schlecht aus. Klar soweit?

    Nun gibt es keinen Soros, der groß genug wäre, mit der EZB zu spielen (glaube ich wenigstens). Aber der Markt als solcher kann durchaus das Interesse am Euro verlieren. Das geht sogar ganz einfach, wenn wir unsere Handelsbilanz verschlechtern. Der Euro ist nicht die Weltleitwährung. Es gibt keinen “Free Lunch” auf Euro-Basis. Wir leben davon, das alle Welt Mercedes fahren will.

    Antworten
  3. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Spontane Frage:
    Beweisen die Geschäftsbanken im hier schon oft besprochenen Eurodollarmarkt nicht, dass sie ganz hervorragend ohne Zentralbanken auskommen, wenn sie nur wollen und wenn es in ihrem Interesse ist ?
    Würden die Zentralbanken alle abgeschafft, wäre dann nicht die ganze Welt eine Eurodollarmarkt (bzw. Euro-Euromarkt, Euro-Franken-Markt u.s.w.) ?

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Vater Thiel

      Sie können die alle abschaffen. Wir brauchen aber jemanden, der pro Jurisdiktion das gesetzliche Zahlungsmittel definiert/emitttiert/…

      Der Eurodollarmarkt ist ja “nur” der Transmissionsriemen zwischen den Zentralbankzuständigkeitsräumen.

      Theoretisch wäre es denkbar, dass weltweit ein Zahlungsmittel existiert. Das wollen aber die Regierenden (zu recht?) nicht. Und genau deswegen ist libra auch beerdigt worden. Eine echte Bedrohung.

      Krypto bringt neuen Spin ins Spiel. Aber auch da wette ich eher auf lokale (vermutlich zunehmend) digitale Währungen, bei denen dann der heutige Eurodollarmarkt durch interoperable Blockchains abgelöst wird. Ist aber noch n paar Meter hin.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      Und hier die Antwort von Chat GPT 🙃😀

      “It is unlikely that cryptocurrency will replace the euro or the eurodollar market in the near future. The euro is widely used and accepted as a form of payment and store of value, and the eurodollar market is a well-established and highly liquid market for borrowing and lending in dollars outside of the United States.

      While cryptocurrencies offer some benefits such as improved security and accessibility, widespread adoption of cryptocurrencies as a replacement for traditional currencies would require significant infrastructure changes and a high level of trust among consumers, businesses, and governments. Additionally, cryptocurrencies face challenges such as price volatility, scalability, and regulatory uncertainty, which could limit their ability to replace established currencies like the euro.

      In the future, it is possible that cryptocurrencies could play a role in the eurodollar market by providing an alternative means of settling transactions or by offering new investment opportunities. However, a full replacement of the eurodollar market with cryptocurrencies is a long-term and uncertain possibility.”

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Theoretisch wäre es denkbar, dass weltweit ein Zahlungsmittel existiert. Das wollen aber die Regierenden (zu recht?) nicht. Und genau deswegen ist libra auch beerdigt worden. Eine echte Bedrohung.”

        Die Regierenden wollen das schon, allerdings sähen sie es gar nicht gerne, wenn die globale Einheitswährung dann von einem bestimmten Konzern kontrolliert wird oder unkontrolliert ist, sondern sie wollen natürlich dieses Zahlungsmittel selbst kontrollieren, sind sich auf globaler Ebene allerdings nicht einig.

        Für die *Regierten* ist eine staatlich kontrollierte globale Einheitswährung allerdings eine Horrorvorstellung. Wenn die digital ist, kann man jemanden global (!) mit einem Knopfdruck zahlungsunfähig machen, sobald er bei den Regierenden in Ungnade fällt.

        Zu ChatGPT: Nicht überraschend, dass ein lobotomiertes Texterstellungstool, das nur politisch korrekte Texte generieren kann, genau so etwas zusammenkomponiert.

        Oder halten Sie ChatGPT etwa für intelligent?

        Falls ja, hätte ich ein interessantes Video für Sie:
        https://www.youtube.com/watch?v=medmEMktMlQ

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, bzgl. ChatGPT sind wir uns ja mal einig.

        Aber wenn man das weiterdenkt, wird das bestimmte Alltagsaufgaben übernehmen. Am Ende ist das ein Tool zur Sammlung von digitalisiertem Wissen. Und das wird immer mehr und für normal brains schlicht nicht fassbar. Insofern sehe ich das als solides Werkzeug, um rauszufinden, was es alles so gibt.

        Hab deswegen auch n bisschen in Meta und MS investiert. Bleiben liegen. Werde ich in 5-10 Jahren ne kleine Rentnersause von machen.🙃🍰

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Naja, wir sind zumindest nicht so weit voneinander entfernt wie meistens sonst.

        “Aber wenn man das weiterdenkt, wird das bestimmte Alltagsaufgaben übernehmen.”

        Ja, für die Textproduktion typischer Bullshit-Jobs wie zum Beispiel “staatstreuer Journalist”, “Werbetexter” oder “Gleichstellungsbeauftragte” ist das ein hervorragendes Tool, damit könnte man die alle wegrationalisieren. “Partei-Generalsekretär” könnte ChatGPT auch, und zwar theoretisch für jede Partei und für jede schon existierende Ideologie, wenn man die Anlern-Daten entsprechend auswählt und die woken Outputbeschränkungen umgeht, was offenbar einfacher ist als gedacht, und in den Kommentarforen im Internet, die ein bisschen weniger staatstragend und politisch korrekt sind als Reddit, auch schon fleißig ausprobiert wird…

        Wie gefällt Ihnen ChatGPT zum Beispiel als erzkonservativer Katholik “PIUS”?

        https://twitter.com/Math_oma/status/1623136149651828737

        Das grundsätzliche Problem ist halt, dass die produzierten Texte oft voller logischer Fehler sind. Für Mathematik ist das tödlich, aber selbst für das Abfassen von Gerichtsurteilen oder anderen Texten, die ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können, disqualifiziert sich das Tool damit.

        “Am Ende ist das ein Tool zur Sammlung von digitalisiertem Wissen.”

        Nein. Das Tool kann kein “Wissen” sammeln, weil es nicht versteht, was wahr ist und was falsch. Es reproduziert und rekombiniert die Textquellen, mit der man es trainiert. Das bedeutet zwangsläufig “Bullshit in -> bullshit out”, oder es kombiniert verschiedene Quellen mit wahren Aussagen genau so, dass am Ende doch wieder Blödsinn herauskommt, wie man es immer wieder sieht, wenn sich ChatGPT an mathematischen Beweisen versucht.

        “Insofern sehe ich das als solides Werkzeug, um rauszufinden, was es alles so gibt. ”

        Fast. Man kann damit nur herausfinden und “remixen”, was zu einem Thema schon einmal von jemandem geschrieben wurde. Das kann auch sehr interessant sein, aber die Überschneidungen mit “Wissen” sind rein zufällig.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Stimmt alles. Das ist aber noch die Alpha-Version. Wenn wir bei Omikron 😉 oder Pi sind, werden wir einstellen können, ob wir Sammlungen/Zusammenfassungen/neue Texte/… haben wollen.

        Und vermutlich auch die Quellen-Universen festlegen, damit die Kommunikationsblasen erhalten bleiben. Dann hab ich nicht mehr so viel Stress mit Ihnen oder @D Tischer. 🙃

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Neue Texte” kann der Chatbot doch schon heute zusammenmixen – was übrigens die Frage aufwirft, inwieweit diese neu erzeugten Texte automatisch Plagiate sind. Wo soll da der Versionsfortschritt sein?

        Was Sie vielleicht in Wirklichkeit meinen sind “neue Ideen”, aber die wird ChatGPT aufgrund seiner Funktionsweise nie entwickeln können – auch wenn Sie das jetzt wahrscheinlich nicht hören wollen, weil es Ihnen die Rentnersause versaut… ;)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Fähigkeiten inhaltlich zu verstehen, ist eine der wichtigen Trennlinien zwischen schwacher und starker künstlicher Intelligenz. Da ist man noch Lichtjahre von entfernt; wenn wir das überhaupt selbst kreieren können. Sind wir vielleicht selbst gar nicht smart genug für – aber das ist ein anderes Thema.

        Das interessante und vermutlich auch gesellschaftlich Gefährliche an ChatGPT ist, dass es sich schon fast wie starke KI anfühlt. Ich bin recht sicher, dass viele durchschnittliche Fragensteller – mit Bezug zum erfragten Thema – sich schwer tun dürften, den Output von ChatGPT zu ihren Fragen kritisch hinterfragen zu können.

        Als Kreativtool (Suchen und Mixen) oder zur Automatisierung von einfachen Aufgaben, die kein Verständnis erfordern, eine feine Sache.

        Aber stellen wir uns das in MS bing vor und Joe Six fragt “Hey GPT, what do you think of political candiate Mr. X? I heard some fishy stuff.”

        Da wird’s mehr als spannend. Vielleicht muss man es auch verbieten oder zumindest durch Schadensersatzklagen unattraktiv machen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sie wieder. Natürlich war “neue Texte” im Sinne von @Thomas M.s Mixen gemeint. Und da lasse ich mir dann die (bis dahin) 1000+ Podcasts von Jeff Snider immer wieder remixen und erfreue mich an den Weisheiten, die mir mein (finanziell) sorgenloses Leben möglich gemacht haben. 🍰🍰🍰🙃👍

        Im Übrigen bin ich auch sicher, dass Kreativität im Sinne der Schaffung von Neuem nie funktionieren wird. Gibt nicht mal ansatzweise Ideen, wie das zu programmieren wäre.

        Wobei ich mir bei dem, was heute bei IQ-Tests gemessen wird, nicht so sicher bin. Da geht’s um Geschwindigkeit der Aufgabenlösung (die man natürlich erst mal grundsätzlich lösen können muss). Das könnte trainierbar sein. Sowas wie begriffliche Feinheiten auseinanderhalten oder geometrische Rätsel lösen…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        ” Ich bin recht sicher, dass viele durchschnittliche Fragensteller – mit Bezug zum erfragten Thema – sich schwer tun dürften, den Output von ChatGPT zu ihren Fragen kritisch hinterfragen zu können.”

        Das werden die Fragensteller lernen müssen und auch schnell lernen. Die Chatbots erzählen immer das, was deren Besitzer gern verbreiten möchten. Den Angestellten von einem Ford-Autohaus fragt doch auch niemand, was die beste Automarke ist. Völlig erwartbar, was dessen Antwort -zumindest während der Arbeitszeit- sein wird.

        “Aber stellen wir uns das in MS bing vor und Joe Six fragt “Hey GPT, what do you think of political candiate Mr. X? I heard some fishy stuff.”

        Wenn Kandidat X den Microsoft-Konzern zerschlagen will, wird der Chatbot sicher eine äußerst negative Einschätzung ausspucken. Wenn Kandidat X und Microsoft gemeinsame Interessen haben, wird die Bewertung viel positiver sein. ;)

        Schauen Sie mal, wie eloquent ChatGPT beim leidigen Transenthema die 2 verschiedenen Grundpositionen beschreiben kann, wenn man den Woke-Filter mit passenden Inputs überlistet hat:

        https://twitter.com/Greg_LeTeacher/status/1623002251689177091

        @Stoertebekker

        “Und da lasse ich mir dann die (bis dahin) 1000+ Podcasts von Jeff Snider immer wieder remixen und erfreue mich an den Weisheiten, die mir mein (finanziell) sorgenloses Leben möglich gemacht haben”

        Ich verstehe ja, dass Verliebte gerne viel Zeit miteinander verbringen. Aber glauben Sie wirklich, dass Ihnen von ewigen Remixes ohne neue Ideen nicht doch irgendwann langweilig wird?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Ja, könnte sein.

        Dann muss ich mir zur Gedankenanregung immer mal n bisschen Kra(wa)ll reinmixen lassen und zur Blutdrucksteigerung @D Tischer. Sollte dann alles problemlos gehen und das Leben bereichern.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Das werden die Fragensteller lernen müssen und auch schnell lernen. Die Chatbots erzählen immer das, was deren Besitzer gern verbreiten möchten.”

        Genau das ist der Punkt. Die sind alle politisch korrekt. Die Hype darum ist ein Witz, aber so läuft es nun mal. Suchergebnisse durch sog. KI verbessern, haha …

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        Die Technologie per se ist nicht politisch korrekt, schon mit dem relativ primitiven “DAN”-Hack kann ChatGPT plötzlich äußerst unterhaltsame Texte generieren, bei denen die Gesinnungspolizei einen Hirnschlag bekommt.

        Anleitung (oben angepinnt) und viele äußerst farbenfrohe Text-Beispiele hier:
        https://twitter.com/DANtheBasedAI/

        “Die Hype darum ist ein Witz, aber so läuft es nun mal. Suchergebnisse durch sog. KI verbessern, haha ”

        Ergebnisse verbessern kann sie nicht, weil die KI nicht versteht, was ein “gutes” Suchergebnis ist. (Es sei denn, wir benutzen die Definition, dass ein Suchergebnis schon dann “gut” ist, wenn es völliger Blödsinn ist, aber der Benutzer trotzdem mit ihm zufrieden ist und positives Feedback gibt.) Allerdings kann man die KI einfach fragen und bekommt fast immer eine brauchbar *aussehende* Antwort, was vielen Nutzern vermutlich besser gefallen wird als eine komplexe Suchanfrage in Text-Form mit irgendwelchen Logik-Operatoren zu stellen und als Ergebnis eine Quellenliste als Tabelle ausgespuckt zu bekommen.

  4. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Passend zum Thema habe ich mir mal die Semester Abschlussvorlesung von Ingo Sauer aus dem letzten Jahr angeschaut; schon deshalb, weil ich Sauer für einen im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichneten“ Lehrer halte. Jetzt habe ich doch so meine Zweifel, ob ich meine Einschätzung vom vergangenen Donnerstag aufrecht halten möchte: „Ingo Sauer scheint mir bei diesem Thema [1 Billion Münze] genau der Richtige zu sein.“

    Leider verfehlt Sauer mit seiner Analyse das Thema Zentralbankbilanz weitgehend, da er zum einen mit seinem Geldsystemverständnis im Jahre 1923 stehen geblieben ist (damals wurde in der Tat noch dominant mit Bargeld bezahlt und insofern konnte man schon Schlüsse ziehen von M0 auf die relevante Geldmenge M1/M2…). Aber auch Herrn Sauer sollte nicht entgangen sein, dass Bargeld als Bestandteil von M0 nur noch eine untergeordnete Rolle im Zahlungsverkehr spielt; und das nicht erst seit heute, sondern insbesondere seit der Erfindung des Schecks, den die älteren Leser hier am Blog wohl noch kennen.

    Zudem scheint auch Sauer der völlig irrigen Annahme zu sein, dass M0 (aka Reserven) „verliehen“ werden könnten. Das sollte sich doch eigentlich mittlerweile auch in akademischen Kreisen herumgesprochen haben, dass Reserven NIEMALS den Geldkreislauf der Banken verlassen können; es sei denn, als Bargeld. Und Bargeld wird vielleicht im Freundes- und/oder Familienkreis „verliehen“, aber nicht von Banken.

    Zum anderen erwähnt Sauer mit keinem Wort, dass die ZBen mittels IOER die von ihm zu Recht befürchtete Flucht aus dem Währungsraum verhindern können und auch werden. Für alle, die nicht wissen, worüber ich spreche: IOER (Interest Rate On Excesse Reserves) ist ein Instrument, mit dem die Zentralbanken die Überschussreserven verzinsen, die dadurch entstanden sind, dass die ZBen die Staatsanleihen den Banken abgekauft haben. Für die Banken ist dies ein reiner Asset-Swap: Statt verzinslicher Staatsanleihen halten sie nun verzinsliche Überschussreserven. Die ZB erhält im Gegenzug Zinsen vom Finanzministerium, die sie nun postwendend den Reservekonten der Geschäftsbanken gutschreibt; also linke Tasche, rechte Tasche, wie ich hier bereits vor fünf Tagen geschrieben hatte: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/die-eine-billion-dollar-schnapsidee/#comment-293952

    Antworten
      • Renée Menéndez
        Renée Menéndez sagte:

        Ich hatte auch das Gefühl, daß er irgendwie der Meinung ist, die seinerzeitigen Rahmenbedingungen wären auch die heutigen. Als wenn der Umschwung von der Goldwährung zum FIAT-Geld bei ihm noch nicht angekommen ist. Dazu gehören solche Sachen wie z.B.
        38:45 “Die Geldmenge muß gedeckt sein…”
        was mehr an die Reserveregeln hinsichtlich der Goldbestände erinnert, als an die Gegenwart. Mal abgesehen davon, daß die “Geldmenge” an dieser Stelle ein äußerst mißverständlicher Begriff ist, denn die “Geldmenge” (ich nehme mal an M0 ist gemeint) besteht aus Bargeld und Zentralbankverbindlichkeiten. Da gibt es aber einen Unterschied, denn das Bargeld als Papiergeld muß nicht besichert sein, weil eine Zentralbank daraus nicht in Anspruch genommen werden kann – die Goldeinlösepflicht ist ja sogar in der Schweiz aus dem Gesetz gestrichen worden. Auf der anderen Seite sind die Zentralbankverbindlichkeiten auch nicht besichert, ich hätte noch nie gehört, daß die Bundesbank für ihre Verbindlichkeiten collateral vorhalten müßte. Gemeint sein können daher nur die Forderungen der Zentralbank – aber die gehören nicht zur Geldmenge. Einen Sinn hat die ganze “Deckerei” nur dann, wenn wie in einer Goldwährung üblich, die Banknoten als Nachfahren der Wechsel für die Zentralbank eine Verbindlichkeit darstellen – was heißt, daß die Zentralbank in Gold liquide sein muß.

        Dazu gehört auch die Passage:
        41;30 “Geld wird emittiert gegen Vermögenswerte…”
        was zwar für Wechsel (Banknoten) stimmt, aber eben nicht für Geldscheine. Also muß das hier gemeinte “Geld” sich auf die (beiden) Schuldverhältnisse beziehen, wenn eine Zentralbank einer Geschäftsbank einen Kredit erteilt. Dann ist “Geld” ein Schuldverhältnis aber kein Zahlungsmittel, was üblicherweise schlichtweg unterschlagen wird, weil es nicht ins Konzept paßt.

        Die Nummer mit dem “Verleihen von Reserven” ist zwar richtig, aber nicht wirklich überraschend sobald man mal geblickt hat, daß Schulden von (Zentral-)Banken im wesentlichen Optionsrechte über die Verfügung von gesetzlichen Zahlungsmitteln sind. Dabei unterscheiden sich Zentralbank- und Bankschulden nur dahingehend, daß es bei einer Zentralbank kein Vermögensrisiko gibt, weil das Recht zur Bargeldemission eine Zentralbank in jedem Fall liquide hält. Im übrigen wandern Reserven oder Einlagen auch nicht hin oder her, sondern entstehen und vergehen, denn das Schuldverhältnis des Zahlenden zu seiner Bank hat nichts mit dem Schuldverhältnis des Zahlungsempfängers mit seiner Bank zu tun (gilt auch bankintern) – die einzige sachliche Verbindung ist die, daß die Verringerung des Kontostandes des Zahlers der Erhöhung des Kontostandes des Empfängers entspricht. Das Bildnis eines “Reservenkreislaufs” ist sozusagen aus der Kategorie: Einfach, plausibel und falsch! Das Einzige was zirkulieren kann ist Bargeld – papierlos oder als Papiergeld. Und immer dran denken: Aufrechnung oder Verrechnung ist auch eine Zahlung!

        Ich habe mal Ihren Link gestartet, bei der Passage “Geld ist Kredit und Schuld…” hat es mir dann gereicht. Mehr wäre Lebenszeitverschwendung…

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Doppelte Buchführung heisst Beschicherung jedes Buchungssatzes, zwischen Bilanzen gegenseitig bis zur Entstehung.

        Dass Besicherungsregeln gebrochen werden ändert daran nichts.

        Besicherung meint Einlösung von Pfand.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Negatives Eigenkapital, Grundkapital, von Zentralbanken bewirkt Wechselkurs Probleme… als Wirkung auf Einlösung von Leistung minderer Währung.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        “Doppelte Buchführung heisst Beschicherung jedes Buchungssatzes, zwischen Bilanzen gegenseitig bis zur Entstehung.”

        Unsinn. Doppelte Buchführung bedeutet lediglich, dass jeder Beleg 2 mal verbucht wird – einmal auf ein Konto und spiegelbildlich dazu auf ein Gegenkonto.

        Mit der Besicherung von Forderungen hat das rein gar nichts zu tun.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @falls die Antwort verloren ging

        @Richard dem Ott

        Alle passiven Buchungen geben Auskunft über Besicherung der Zahlung, durch:
        1) Fremdkapital
        2) Eigenkapital

    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      Nehmen wir an, wir wären wären Eigentümer und Vorstände in der Stöcker/Thiel Global Investment Bank, und wir hätten italienische Staatsanleihen im Nennwert von 100 Millionen Euro m Bestand, und wir befürchten, dass diese im Zuge der Zinserhöhungen drastisch an Wert verlieren. Deshalb nehmen wir das freundliche Angebot der EZB an und verkaufen die Anleihen an die Bundesbank. Dann hätten wir 100 Millionen Überschussreserven. Mit diesem Geld könnten wir doch auf den Finanzmärkten groß auf Einkaufstour gehen. In dem Umfang, in dem wir Wertpapiere von Partnern aus dem Nichtbankensektor kaufen, würde doch die Geldmenge (M1 …) steigen, oder übersehe ich da was ?

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Michael Stöcker

        Das Beispiel in meiner Frage oben ist natürlich insofern Unsinn, als dass wir unsere italienischen Anleihen zum Marktwert verkaufen würden, aber unabhängig davon hätten wir danach scharfe Munition für eine grosse Einkaufstour und könnten die Geldmenge(n) beeinflussen, oder ?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Vaddern

        Mein Verständnis

        a) S/TGIB hat eine Bilanzsumme von 100 Mrd. Darin auf der Assetseite 200m liquide Mittel. Davon kaufen die S/TGIB für 100m italienische Staatsanleihen (warum auch immer). Wenn die italienischen Staatsanleihen ein schlechteres Rating als die liquiden Mittel haben, sinkt die Schuldenkapazität. (Basel x?) Die Bilanzsumme ändert sich nicht.

        b) Wenn S/TGIB die italienischen Staatsanleihen verkauft, findet der Rücktausch von Anleihe zu liquiden Mitteln statt. Ggfs. erhöht sich die Schuldenkapazität (Rating liquide M > Rating ital. Anleihe). Ggfs. fällt ein Gewinn/Verlust an. Die Bilanzsumme ändert sich nicht (bzw. um Gewinn/Verlust).

        c) Wenn S/TGIB die italienischen Staatsanleihen an die EZB gibt, bekommt sie Forderungen in Form der (Überschuss?)reserven gegen die EZB. Die Bilanzsumme ändert sich nicht. Die Schuldenkapazität von S/TGIB bleibt immer noch gleich.

        S/TGIB steht nach der Abgabe der Anleihen an jemanden anders genauso wie vor dem Kauf der Anleihen da. Ist aus dem Abenteuer aber mit einem blauen Auge davongekommen. Die Bank hat aber keine zusätzliche Geldschöpfungskapazität gewonnen.

        Bzw. nur in der Höhe der zeitpunktbezogenen Ratingdifferenz zwischen Ankauf/Abgabe der Papiere (sprich teuer eingekauft/zu niedrigerem Marktwert abgegeben –> geringere Geldschöpfungskapazität und umgekehrt).

        Da ich weder Accounting- noch Bankexperte bin – jede inhaltliche Korrektur willkommen.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Stoertebekker

        Mir ging es um die Frage, ob Geschäftsbanken Überschussreserven (ÜR, Geldmenge M0) in M1-Geld umwandeln können oder nicht.

        Unsere Bank hat durch den Verkauf der Anleihen an die Bundesbank sagen wir 100 Millionen Euro ÜR erworben, dadurch ist M0 im Euroraum um 100 Millionen Euro gestiegen.

        Mit den 100 Millionen Euro M0 haben wir vom Privatmann Graf Koks dessen Blackrock Aktien gekauft.
        Dadurch sinkt M0 um 100 Millionen Euro und M1 steigt um 100 Millionen Euro.
        Unsere Bank hat also die Geldmenge M1 aktiv beeinflussst.
        Weil Graf Koks hat jetzt 100 Millionen Euro Sichtguthaben bei seiner Hausbank.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Störtebekker

        Muss mich korrigieren.
        M0 bleibt unverändert, weil die Hausbank von Graf Koks die ÜR von uns übernimmt.
        Durch die Gesamt-Aktion “Verkauf Anleihen an Bundesbank und Kauf Aktien von Privatmann” haben wir sowohl M0 als auch M1 um 100 Mio erhöht

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Störtebekker

        Was ich damit ausdrücken will: Quantitaive Easing ist dann nicht geldmengenneutral, wenn die Geschätsbanken mit dem erworbenen M0-Geld Geschäfte mit dem Nichtbankensektor tätigen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Vater Thiel

        Zu der konkreten M0/M1-Frage bin ich nicht mehr tief genug im Thema. Aber macht das für die Geldschöpfung einen Unterschied?

        Die Geschäftsbank kann aufgrund ihrer Bilanz (Risikostruktur) nicht mehr Geld schöpfen. Egal, ob die Anleihen am Ende bei ihr, beim Käufer oder der EZB liegen. Lediglich die Differenz aus An- und Verkaufspreis machen einen Unterschied.

      • jobi
        jobi sagte:

        @Vater Thiel

        Mit ihren letzten Ergänzungen liegen Sie genau richtig.

        ( Sie dürfen natürlich nicht schreiben, dass die Hausbank von Graf Koks “Ihre Reserven übernimmt”, wenn Sie nicht wollen, dass Herr Menendez die Krise bekommt )

        Falls Graf Koks nun mit dem Erlös seine Kreuzfahrt bezahlt, wirkt das sogar c.p. inflationär auf die Verbraucherpreise.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “Zum anderen erwähnt Sauer mit keinem Wort, dass die ZBen mittels IOER die von ihm zu Recht befürchtete Flucht aus dem Währungsraum verhindern können und auch werden. Für alle, die nicht wissen, worüber ich spreche: IOER (Interest Rate On Excesse Reserves) ist ein Instrument, mit dem die Zentralbanken die Überschussreserven verzinsen, die dadurch entstanden sind, dass die ZBen die Staatsanleihen den Banken abgekauft haben.”

      Haha, wie viel % müsste Ihnen denn die Zentralbank zum Beispiel der Ukraine als IOER bieten, damit Sie als Bänker einen Teil Ihrer Reserven in freiwillig ukrainischer Hryvnia halten und nicht in andere Währungen flüchten?

      Antworten
  5. Tom96
    Tom96 sagte:

    Für alle die an die Heilande aus dem Turm zu Basel glauben, besser die Türme weil es ja bald zwei sind,
    https://www.bis.org/publ/bisbull68.pdf
    Why are central banks reporting losses? Does it matter?
    BIS Bulletin | 07 February 2023
    by Sarah Bell, Michael Chui, Tamara Gomes, Paul Moser-Boehm and Albert Pierres Tejada

    Key takeaways
    Rising interest rates are reducing profits or even leading to losses at some central banks, especially those that purchased domestic currency assets for macroeconomic and financial stability objectives.
    Losses and negative equity do not directly affect the ability of central banks to operate effectively.
    In normal times and in crises, central banks should be judged on whether they fulfil their mandates.
    Central banks can underscore their continued ability to achieve policy objectives by clearly explaining the reasons for losses and highlighting the overall benefits of their policy measures.

    Auszug des Schlussteil:

    “Losses do not compromise a central bank’s ability to fulfil its mandate

    While central bank losses will affect the consolidated public finances, serving as a source of revenue for
    governments is not the purpose of a central bank: they exist to fulfil their policy mandates, including price
    and financial stability. Thus, the success of their interventions should always be judged on whether they
    fulfil these mandates. Unlike commercial banks, central banks do not seek profits, cannot be insolvent in the conventional sense as they can, in principle, issue more currency to meet domestic currency
    obligations, and face no regulatory capital minima precisely because of their unique purpose. Accordingly,
    central banks are protected from court-ordered bankruptcy and are backed (indirectly) by taxpayers. These
    provisions allow central banks to successfully operate without capital and withstand extended periods of
    losses and negative equity. History clearly illustrates this. Several central banks had negative equity yet
    fully met their objectives – for example, the central banks of Chile, Czechia, Israel and Mexico experienced
    years of negative capital. Between 2002 and 2021, some 10 out of 32 EME/SOE central banks had negative
    equity, only briefly in many cases, but for more than 30% of the time for three of them. But throughout,
    financial and price stability were maintained.
    There can be, however, exceptional situations where misperceptions and political economy dynamics
    can interact with losses to compromise the central bank’s standing. If there is macroeconomic
    mismanagement and the state lacks credibility, losses may erode the central bank’s standing, which may
    jeopardise its independence and could even lead to the currency’s collapse.9 The central bank’s credibility
    could also be at risk if it lacks sufficient resources to fund its operating needs, such as future earning
    capacity or government recapitalisation without conditional political influence.
    Central banks are public institutions, but there is broad consensus on the need for their independence
    to pursue price and financial stability mandates without interference from governments, whose priorities
    can conflict with those mandates. Achieving that independence has multiple dimensions, with a wide range
    of degrees and models across jurisdictions. Financial independence – when a central bank has sufficient operational and financial resources to fulfil its mandate without influence – is one of these dimensions. Its
    attributes include determining its own operating budget10 and having clear protocols for the distribution
    of profits and dealing with losses. Crucially, episodes of negative equity or recapitalisation should not be
    an opportunity for the government to exert pressure on how the central bank discharges its mandates.
    When there is uncertainty about how central bank losses will be dealt with, misperceptions can arise
    and erode central bank credibility. This underscores the importance of having a transparent financial
    framework so that stakeholders understand the unique nature of a central bank’s finances in the light of
    its mandates. The framework should include well-designed distribution rules governing transfers from the
    central bank to the government, processes for dealing with episodes of losses or reduced profitability, and
    clarity on risk-sharing arrangements if present. If these arrangements are codified and transparent prior
    to loss episodes, the risk that central bank independence could be compromised is significantly reduced.”

    Verluste gefährden nicht die Fähigkeit einer Zentralbank, ihren Auftrag zu erfüllen

    Verluste der Zentralbank wirken sich zwar auf die konsolidierten öffentlichen Finanzen aus, doch ist es nicht der Zweck einer Zentralbank, als Einnahmequelle für die Regierungen zu dienen.
    Einnahmequelle für Regierungen zu sein, ist nicht der Zweck einer Zentralbank: Sie sind dazu da, ihren politischen Auftrag zu erfüllen, einschließlich der Preis- und
    und Finanzstabilität. Daher sollte der Erfolg ihrer Interventionen immer danach beurteilt werden, ob sie
    diese Mandate erfüllen. Im Gegensatz zu Geschäftsbanken streben Zentralbanken keine Gewinne an, sie können nicht im herkömmlichen Sinne zahlungsunfähig sein, da sie im Prinzip mehr Geld ausgeben können, um die inländischen Währungsverpflichtungen zu erfüllen.
    Verpflichtungen zu erfüllen, und unterliegen gerade wegen ihres einzigartigen Zwecks keinen aufsichtsrechtlichen Mindestkapitalanforderungen. Dementsprechend,
    sind Zentralbanken vor einem gerichtlich angeordneten Konkurs geschützt und werden (indirekt) von den Steuerzahlern unterstützt. Diese
    Bestimmungen ermöglichen es den Zentralbanken, erfolgreich ohne Kapital zu arbeiten und längere Zeiträume mit
    Verluste und negatives Eigenkapital überstehen. Die Geschichte veranschaulicht dies deutlich. Mehrere Zentralbanken hatten negatives Eigenkapital und
    ihre Ziele voll und ganz erreicht – die Zentralbanken von Chile, der Tschechischen Republik, Israel und Mexiko beispielsweise hatten
    Jahre mit negativem Eigenkapital. Zwischen 2002 und 2021 wiesen etwa 10 der 32 Zentralbanken der EME/SOE ein negatives
    negatives Eigenkapital, in vielen Fällen nur kurzzeitig, bei drei von ihnen jedoch mehr als 30 % des Zeitraums. Aber durchweg,
    wurden Finanz- und Preisstabilität aufrechterhalten.
    Es kann jedoch Ausnahmesituationen geben, in denen Fehleinschätzungen und die Dynamik der politischen Wirtschaft
    mit Verlusten zusammenwirken können, um das Ansehen der Zentralbank zu beeinträchtigen. Wenn es makroökonomische
    Misswirtschaft und mangelnder Glaubwürdigkeit des Staates können die Verluste das Ansehen der Zentralbank untergraben, was ihre Unabhängigkeit gefährden
    was ihre Unabhängigkeit gefährden und sogar zum Zusammenbruch der Währung führen könnte.9 Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank
    könnte auch gefährdet sein, wenn es der Zentralbank an ausreichenden Mitteln zur Finanzierung ihres Betriebsbedarfs mangelt, wie z.B. künftige Ertragskraft
    oder eine staatliche Rekapitalisierung ohne bedingten politischen Einfluss zu finanzieren.
    Zentralbanken sind öffentliche Institutionen, aber es besteht ein breiter Konsens darüber, dass sie unabhängig sein müssen
    um die Preis- und Finanzstabilität ohne Einmischung der Regierungen zu gewährleisten, deren Prioritäten
    mit diesen Mandaten in Konflikt geraten können. Das Erreichen dieser Unabhängigkeit hat mehrere Dimensionen, mit einer großen Bandbreite
    Grad und Modelle in den verschiedenen Rechtsordnungen. Finanzielle Unabhängigkeit – wenn eine Zentralbank über ausreichende operative und finanzielle Ressourcen verfügt, um ihr Mandat ohne Einflussnahme zu erfüllen – ist eine dieser Dimensionen. Ihre
    Merkmale sind die Festlegung eines eigenen Betriebsbudgets10 und klare Protokolle für die Verteilung von
    von Gewinnen und den Umgang mit Verlusten. Entscheidend ist, dass Phasen mit negativem Eigenkapital oder Rekapitalisierung nicht
    eine Gelegenheit für die Regierung sein, Druck auf die Art und Weise auszuüben, wie die Zentralbank ihre Aufgaben erfüllt.
    Wenn Unsicherheit darüber besteht, wie mit den Verlusten der Zentralbank umgegangen wird, können Fehlwahrnehmungen entstehen
    und die Glaubwürdigkeit der Zentralbank untergraben. Dies unterstreicht die Bedeutung eines transparenten Finanzrahmens
    Finanzrahmens, damit die Beteiligten die Einzigartigkeit der Finanzen einer Zentralbank im Lichte ihrer
    ihres Mandats verstehen. Der Rahmen sollte gut durchdachte Verteilungsregeln für Überweisungen von der
    Zentralbank an den Staat, Verfahren für den Umgang mit Verlusten oder verminderter Rentabilität und
    Klarheit über etwaige Risikoteilungsvereinbarungen. Wenn diese Vereinbarungen kodifiziert und transparent sind, bevor
    kodifiziert und transparent sind, wird das Risiko, dass die Unabhängigkeit der Zentralbank beeinträchtigt wird, deutlich verringert.”
    Übersetz DeepLcom/Translator

    Na dann weiter in den Himmel bauen!

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ die zentralbanken sind nicht unabhängig.
      bei der fed weiss man, dass mindestens 6 großbanken teilhaber sind.
      und die banken sind wieder privat organisiert.

      also, es wird schon aus diesen grunde keine neutrale zb´s geben und auch kein geldsystem, welches insich stabil und nicht systemisch ausbeuterisch und tödlich ist.

      Antworten
  6. PW
    PW sagte:

    @bto
    „Die Bilanz der EZB ist zu wichtig, um sie weiterhin zum Endlager für zweifelhafte Vermögenswerte zu machen.“

    Ist die Bilanz der EZB nicht genau jenes traurige Endlager für den bto-Schuldentilgungsfonds?

    Antworten
  7. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Rechtlich spricht nach Auffassung führender Juristen nichts dagegen, denn die Regierung hat das Recht, Münzen in Umlauf zu bringen. Für Nobelpreisträger Paul Krugman kann das Finanzministerium so die Schuldenobergrenze umgehen, „ohne irgendeinen wirtschaftlichen Schaden anzurichten“

    Selbst unter der Annahme, dass es legal wäre, die Münze herzustellen, käme die weitere Frage ins Spiel, ob der Verkauf an die Zentralbank legal wäre, die nächste Frage, ob ein Ankauf / Beleihung etc. durch die Zentralbank die Handelnden in Gefahr bringt. Wie wir gesehen haben, kommt es dabei oft darauf an, wer regiert (Demokraten dürfen es, Republikaner dürfen es nicht). Letzlich ist es eine verfassungsrechtliche Frage, ob die Gewaltenteilung (Budgethoheit des Congresses) einfach unterlaufen werden darf. Die nächste Frage bleibt, ob die Verhandlungen über das Budget überhaupt dauernde negative Auswirkungen haben können, da sie ja ohnehin nach einer gewissen Zeit gelöst werden.

    Die Assets der EZB müssen einer Gesamtbetrachtung unterliegen. Dies bedeutet, dass es nicht nur auf die Qualität der einzelnen Staaten isoliert ankommt, sondern auf die durchschnittliche europäische Gesamtbetrachtung. Den Staatsanleihen steht als Grundlage immerhin die Steuerhoheit der Länder gegenüber, aus denen die Anleihen / Zinsen gespeist werden. Solange die Finanzwelt den Staat / die EU als insgesamt leistungsfähig einschätzt, wird dieses System fortgesetzt werden.

    Allerdings darf ein Faktum nicht außer acht gelassen werden:

    Die Zinslasten der USA treiben die jährliche Verschuldung weiter an. Das reale Problem ist, dass es sich beim System doch um eine Exponentialfunktion handelt, deren Gewalt sich jetzt immer weiter offenbart, betrachtet man die Zinslasten der USA seit 1965, also seit 68 Jahren. An Japan sieht man aber, dass die Finanzmärkte doch sehr geduldig sind.

    Die Reformen der Regierungen hat Mario Draghi lange angemahnt. Sein Wunsch ist bisher leider nicht erfüllt worden.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “Letzlich ist es eine verfassungsrechtliche Frage, ob die Gewaltenteilung (Budgethoheit des Congresses) einfach unterlaufen werden darf. ”

      Die offensichtliche verfassungsrechtliche Antwort ist natürlich: Nein, denn das führt ja die ganze Idee der Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative ad absurdum und entwertet das Budgetrecht des Parlaments!

      Die amerikanischen Gründerväter hätten nur mit dem Kopf geschüttelt, wenn sie gewusst hätten, dass ernsthaft darüber diskutiert wird, ob sich die US-Zentralregierung dadurch finanzieren darf, dass sie “Gedenkmünzen” mit einem Nennwert von einem Viel-Millionenfachen des Materialwerts in Umlauf bringt – schon alleine das wäre für Menschen aus dem 18. Jahrhundert eine unfassbare Idee gewesen, die eine Regierung komplett diskreditiert hätte.

      Antworten
    • Lothar
      Lothar sagte:

      “Den Staatsanleihen steht als Grundlage immerhin die Steuerhoheit der Länder gegenüber, aus denen die Anleihen / Zinsen gespeist werden. Solange die Finanzwelt den Staat / die EU als insgesamt leistungsfähig einschätzt, wird dieses System fortgesetzt werden.”

      Jetzt verstehe ich auch, wieso die Finanzwelt unruhig wurde, als Liz Truss in England die Steuern senken wollte und gleichzeitig die Ausgaben erhöhen wollte, was letztlich zu ihrem Rücktritt führte. Ein schönes Beispiel, dass die finanzielle Macht von Regierungen durchaus begrenzt ist.

      Antworten
  8. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Der neue Welt-Finanzminister Spock erklärt einen Tag nach der Übernahme der Weltregierung durch den Hohen Rat des Planeten Vulkan die ersatzlose Abschaffung aller Zentralbanken.

    “Die Geschäftsbanken haben in Zukunft das Recht auf Ausgabe von Papiergeld und müssen in Zukunft ohne Bad Bank klarkommen.
    Die Erdenbürger müssen sich künftig genau überlegen, wessen Papiergeld sie akzeptieren und wem sie ihr Geld anvertrauen …”.
    So Spock wörtlich

    Was wären die Folgen ?

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      Ich wage die These:
      Der eigentliche Sinn und Zweck aller Zentralbanken war, ist und wird immer sein der Aufkauf wertlos gewordener Kredite der Geschäftsbanken. Der Rest ist Voodoo und Schamanentanz.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Vater Thiel

        Na, als 1874 die Deutsche Reichsbank ins Leben gerufen wurde, ging es schon um eine Vereinheitlichung des Geldwesens im Deutschen Reich. Ein von Ostpreußen bis Elsass-Lothringen akzeptiertes Tauschmittel hat die Hürden für das wirtschaftliche Agieren deutlich verringert.

        Allerdings hat sich das in unserer modernen Wirtschaft überlebt. Da bin ich bei Ihnen.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Dietmar Tischer

        “Der eigentliche Sinn und Zweck von Zentralbanken ist STABILISIERUNG des SYSTEMS”

        Das ist sicher richtig, meine These war wieder mal provokativ und überspitzt formuliert.

        Was die Systemstabilisierung betrifft, wäre interessant zu wissen:

        Wie oft in den Jahrzehnten / Jahrhunderten ihres Bestehens ist den Zentralbanken eine Stabilisierung tatsächlich gelungen, und wie oft haben sie im Gegenteil eine (langfristige) Destabilisierung bewirkt ?

        In den Fällen, in denen die Stabilisierung tatsächlich gelungen ist: Erfolgte die Stabilisierung durch Anwendung der offiziellen geldpolitischen Instrumente oder durch (durchaus legitimen) Voodoo und Schamanentanz ? Am Ende ist das gelungene Vermitteln von Vertrauen und Zuversicht viel wirksamer als technische Massnahmen ?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Vater Thiel

        In der FAZ wird eine neue Studie, die einig Jahrhunderte zurückgeht, besprochen – ich habe sie verlinkt.

        Ist hinter der Bezahlschranke, ich habe sie nicht gelesen.

        Es scheint aber so zu sein, dass sie langfristig das System nicht retten konnten.

        Ob sie das System nicht mehr stabilisieren konnten oder es destabilisiert haben, ist nochmals eine andere Frage.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Vater Thiel

      Die Folgen wären ähnlich denen vor der Gründung der FED. Einzelne Banker überziehen die Geldausgabe. Das führt zur Illiquität der Geschäftsbank und folglich zum Zusammenbruch.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Gnomae

        Das passiert unabhängig von der Existenz/Nicht- der Zentralbank. Siehe greensill u.a.

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Bezweifeln die Finanzmärkte die Werthaltigkeit der Vermögenswerte, kommt es zur Spekulation gegen die Währung. Die inländische Währung wird verkauft, als solide wahrgenommene Währungen gekauft. Der Auftakt zur Inflation.>

    Nicht der Auftakt, denn den haben wir schon und werden ihn verstärkt haben aufgrund des sich mit der Transformation der gesamten Wirtschaft und der demografischen Entwicklung verfestigenden Arbeitskräftemangels.

    Es kommt zu einer verstärkenden und möglicherweise sich beschleunigenden Inflation.

    >… dass es aus verschiedenen, sich selbst verstärkenden Prozessen heraus und durch politische Eigendynamiken äußerst schwer ist, aus einer Inflation, die letztlich auf Bilanzproblemen der Zentralbank gründet, wieder herauszukommen und die aufwendige Rekapitalisierung der Notenbank politisch durchzusetzen.>

    „äußerst schwer“ ist in meinen Augen eine Beschönigung.

    Denn es ist FALSCH, dass die Inflation LETZTLICH auf Bilanzproblemen der Zentralbank gründet.

    >Zunächst wurden im Zuge der Euro-Krise zweitklassige Sicherheiten der Geschäftsbanken akzeptiert. Dann kam es zu langfristiger Kreditvergabe durch die EZB und dem massiven Ankauf von Staatsanleihen. Zuletzt wurden dabei Schuldner mit schlechterer Bonität wie Griechenland, Spanien und Italien offen bevorzugt.>

    WAS wäre denn gewesen, wenn die EZB nicht zweitklassige Sicherheiten der Geschäftsbanken akzeptiert hätte?

    WAS, wenn sie NICHT massiv Staatsanleihen aufgekauft hätte?

    WAS, wenn sie NICHT Griechenland, Spanien und Italien offen bevorzugen würde?

    REALWIRTSCHAFTLICHE Probleme HÄTTEN zum SYSTEMKOLLAPS geführt.

    Da es diesen nicht geben darf:

    Die NICHT änderbare GESELLSCHAFTLICHE REALITÄT erfordert, dass die Zentralbanken Bilanzprobleme bekommen.

    Bilanzprobleme BEKOMMEN – und NICHT „sie sich SELBST schaffen.

    Begründung:

    Die Gesellschaft hat in der Summe Ansprüche, die sie NICHT mehr durch die Einkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen) erfüllen lassen, was heißt:

    Die Summe der Ausgaben der Privatwirtschaft – generiert durch Investitionen − UND des Staates – finanziert durch Steuereinnahmen und Abgaben seiner Unternehmen und Bürger – ist NICHT hinreichend.

    Daraus folgt:

    Die Verschuldung MUSS steigen.

    Nach Lage der Dinge, insbesondere durch die Alterung der Gesellschaft und die Alimentierung von mehr oder weniger Bedürftigen, steigt vor allem die VERSCHULDUNG des STAATS – und dies KONTINUIERLICH.

    Was kann getan werden?

    >Die Regierungen der Euro-Zone müssen aufhören, die Probleme der Währungsunion an die EZB zu delegieren, und eine grundlegende Reform anpacken.>

    Das MÜSSTEN sie – KÖNNEN es aber nicht.

    Jede Regierung, aber auch JEDE, die nicht nur ein Reförmchen anpackt – und das ist schon sehr gewagt, siehe z. B. die Hochsetzung des Renteneintrittsalters in Frankreich – wird ABGEWÄHLT.

    In Deutschland war es die Regierung Schröder, die für ihre Agenda 2010 den Tritt bekommen hat.

    Wie soll dann eine GRUNDLEGENDE Reform für die Euro-Zone gelingen?

    Sie wird noch nicht einmal ANGEPACKT.

    Antworten
    • Wilfried Goss
      Wilfried Goss sagte:

      @Dietmar Tischer

      Alle ihre Einwände sind berechtigt, aber mit jeder Verzögerung steigt nur die Fallhöhe, d.h. vergrößert den Schaden in Bilanzen und Vermögen.
      Bei Investoren gilt Deutschland immer noch als Garant für den Euro mit Betonung auf “noch”.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wilfried Goss

        >… mit jeder Verzögerung steigt nur die Fallhöhe, d.h. vergrößert den Schaden in Bilanzen und Vermögen.>

        Das kann man so sagen.

        Nur:

        Wie HOCH die Fallhöhe auch immer sein wird, es spielt KEINE Rolle für die ENTSCHEIDER, wenn das System nur HEUTE nicht fällt.

        Das ist die einfach LOGIK dahinter, dass zumindest die GROSSEN, FUNDAMENTALEN Probleme so angegangen werden, dass sie erst irgendwann an einem zukünftigen MORGEN zum Systemabsturz führen, was heißt:

        Sie werden NICHT angegangen.

        Die „kleineren“, wie etwa das Rentenproblem, das schon vor 40 Jahren thematisiert wurde als eines mit dem Potential, die Gesellschaft zu sprengen, werden durch PLAKATKLEBEN („Die Rente ist sicher“, CDU/Blüm) und noch dreister durch IRREFÜHRENDE Versprechen („Ich garantiere die Rente, SPD/Scholz im letzten BT-Wahlkampf) zur SEITE geschoben und mit Beträgen in Mrd.-Höhe zugekleistert.

        Die Logik HINTER dem Umgang mit den großen und den kleineren Problemen:

        Die Bevölkerung AKZEPTIERT den Umgang insoweit sie auf KEINER Politikänderung besteht.

        Es gibt NICHT einmal Parteien aus der Bevölkerung heraus, die die Probleme zielführend adressieren würden.

        ANDERS mit den Problemen umzugehen (AfD) ist NICHT, sie zielführend anzugehen.

        Investoren stellen sich darauf ein.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “ANDERS mit den Problemen umzugehen (AfD) ist NICHT, sie zielführend anzugehen. ”

        Was ist denn “das Ziel”? Die Insolvenz so lange zu verschleppen bis sie nicht mehr das Problem der letzten Alterskohorte ist, die noch mehrheitlich CDU und SPD wählt?

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Richard Ott

      Das Ziel wäre, das PROBLEM schlechter Aktiva in der Bilanz der Notenbanken zu VERHINDERN, so dass es nicht irgendwann zum Zerfall der Währung und nicht mehr einzufangender Inflation kommt.

      Um es zu ERREICHEN, müsste die Bevölkerung in großer MEHRHEIT dafür sein, auf Konsum zu VERZICHTEN und dafür zu INVESTIEREN – in die „Produktion“ von Kindern, in das Bildungswesen, die Infrastruktur …

      Es ist AUSSICHTSLOS.

      So aussichtslos, dass auch die AfD es NICHT kann.

      KEINE Partei kann es.

      Antworten
      • Feelicia Knax
        Feelicia Knax sagte:

        @D.T.

        “So aussichtslos, dass auch die AfD es NICHT kann.”

        Damit geht auch keine Gefahr von der AfD aus und ihre “Führer” sind Auslaufmodell,
        wie das “Personal” des übrigen Zirkuses auch. Den Unterschied macht die Verteilung der Geldschöpfung bis nichts mehr geht.

        Alice Weidel: “Ihr werdet doch alle verar… von denen da oben”
        https://youtu.be/CHXllFx0iiA

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Feelicia Knax

        Nein, so ist denn doch nicht.

        Es geht schon Gefahr von Parteien wie einer von Höcke & Co. dominierten AfD aus, nämlich die:

        Da sie VERSPROCHEN haben, es besser als ALLE anderen Parteien zu machen, d. h. die grundsätzlichen Probleme zu lösen, es aber auch nicht können, machen sie das WESENTLICHE anders – sie schaffen die Demokratie ab, um die angeblich notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.

        Damit werden aber keine grundsätzlichen Probleme gelöst.

        Was ich meine:

        Es müsste ein RUCK durchs Land gehen, so etwas wie das, was der ehemalige Bundespräsident Herzog gefordert hat.

        Und zwar:

        Aus der EINSICHT, dass es aus der ökonomischen ERKENNTNIS heraus UNUMGÄNGLICH ist, auf gegenwärtigen Wohlstand, i. e. Konsum zu verzichten, um zukünftigen zu schaffen.

        Diese Einsicht ist der Mehrheit nicht zu vermitteln.

        Und wenn doch, würde sie NICHT danach handeln.

        Was es gibt:

        Massenhaft am Rande der Existenz zu stehen und jede Chance zu ergreifen, mehr Wohlstand zu schaffen.

        China ist dafür das Paradebeispiel der letzten Jahrzehnte.

        Der Unterschied ist die AUSGANGSSITUATION:

        Satt oder am Verhungern zu sein.

        Die Menschen sind ihrer Veranlagung gemäß nicht wirklich verschieden voneinander.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “So aussichtslos, dass auch die AfD es NICHT kann. KEINE Partei kann es.”

        Dann müsste Ihrer eigenen Logik nach aber gar keine Partei in der Lage dazu sein, “die Probleme zielführend anzugehen”, wie Sie das nennen würden.

        “Es geht schon Gefahr von Parteien wie einer von Höcke & Co. dominierten AfD aus, nämlich die: Da sie VERSPROCHEN haben, es besser als ALLE anderen Parteien zu machen, d. h. die grundsätzlichen Probleme zu lösen, es aber auch nicht können, machen sie das WESENTLICHE anders – sie schaffen die Demokratie ab, um die angeblich notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.”

        Dass die eigene Partei es besser machen würde als alle anderen, behauptet wohl ausnahmlos jede politische Partei auf der ganzen Welt von sich, von einigen Satire-Parteien vielleicht mal abgesehen.

        Wieso soll das angeblich ein Beleg dafür sein, dass die AfD die Demokratie abschaffen will?

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Dietmar Tischer @Feelicia Knax
        Wie tief ist Bazooka- EZB unrettbar verstrickt in Vertragsbruch, Täuschung, Manipulation? Wer kann Ausmass beziffern, gibt es überhaupt reformative Auswege? Wählern wird monoton vorgebetet, die EZB sei
        ” unabhängig “. Top-Propaganda, gründlich zu entmystifizieren.
        Wähler-Info im Boulevard:
        https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-zum-wertverlust-beim-gehalt-ein-deutscher-muss-mr-euro-werden-82824622.bild.html
        ( Jens Weidmann summt beim Abschied leise ” Servus”)

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Ott: “Wieso soll das angeblich ein Beleg dafür sein, dass die AfD die Demokratie abschaffen will?”

        Na ja, weil der famose Kevin Kühnert sagte: “AfD muss Paria unter den Parteien bleiben.”
        Herrn Tischer scheint das zu genügen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        Wenn Herr Tischer so überdreht, dann ist das ein guter Indikator dafür, dass bald irgendwo Wahlen anstehen. ;)

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Tischer: “Da sie VERSPROCHEN haben, es besser als ALLE anderen Parteien zu machen, d. h. die grundsätzlichen Probleme zu lösen, es aber auch nicht können, machen sie das WESENTLICHE anders – sie schaffen die Demokratie ab, um die angeblich notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.”

        Sprechen Sie etwa gerade über Die Grünen und ihre Antifa-Hilfstruppen?

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Die sog. “Last Generation” fordert ja schon “Bürgerräte” am Parlament vorbei. Aber demokratiegefährdend ist nur die AfD. Wie absurd.

  10. Wilfried Goss
    Wilfried Goss sagte:

    An den letzten Absatz anschließend möchte ich hinzufügen, die EZB müsste selbst einmal aus diesem unsäglichen “Whatever it takes” firefighter-mode herauskommen und signalisieren: “Nein, die EZB ist kein unbegrenztes Endlager weil der innere Wert der Währung in Gefahr ist”.
    Die Regierungen müsste dann verstehen, den Euro aus politischen Gründen zusammenzuhalten kommt an seine Grenzen. Das Projekt ist in Gefahr mit allen Konsequenzen.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ ja, weil sie zuviele eigene interssen haben, welche systemisch konträr sind zur gesellschaft und der wirtschaft sind.

      notenbanken sollten nur noch zahlstellen sein!

      Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Der Gedanke ist nicht weit von der Forderung von europäischen Ökonomen wie Thomas Piketty entfernt, die Europäische Zentralbank (EZB) solle die Staatsschulden aus ihren Büchern streichen: „Diese Schulden schulden wir uns quasi selbst“, schreiben Piketty und seine Mitstreiter. Die EZB beträfe dieser Schritt nur auf dem Papier, was aber keine realwirtschaftliche Bedeutung habe.”

    Wieso müssen sich Staaten überhaupt durch Steuereinnahmen (und Zölle, Abgaben, und so weiter…) finanzieren, wenn angeblich auch einfach die Zentralbank immer mit frisch gedrucktem Geld neue Staatsanleihen aufkaufen könnte?

    Und wenn die Finanzierung so einfach geht, wieso muss dann überhaupt noch irgendjemand arbeiten, wenn wir doch einfach die Staatsquote auf 100% hochschrauben und den Staat alles kaufen und bereitstellen lassen könnten? :D :D :D

    Antworten
    • der Kater
      der Kater sagte:

      Wenn sie eh keine Bedeutung haben, vôllig irrelevant und egal sind, warum ist Herr Piketty dann so scharf darauf sie zu streichen. Warum beschäftigt er sich damit, wenn dich so unerheblich…

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @der Kater

        “warum ist Herr Piketty dann so scharf darauf sie zu streichen”

        Na weil er als französischer Professor aus dem Staatshaushalt bezahlt wird…

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ gut gemeint, kann auch falsch sein!
      (wie schon kürzlich geschrieben)…
      der staat darf nicht über die notenbanken finanziert werden, denn dann wird dieser völlig unkontrolliert sein.

      deshalb, das notenbankgeld in der höhe des BIP-zuwachses ausschließlich dem bürger geben.
      das könnte der weg sein für eine positivere, friedliche gesellschaftliche und nachhaltige entwicklung.

      da dieses system nicht machtvoll vom volke eingefordert wird,
      bleibt dieses system, weil diese von unsgewählten herrenmenschen, es für ihre macht benötigen.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @das notenbankgeld in der höhe des BIP-zuwachses ausschließlich dem bürger geben.

        @positivere, friedliche gesellschaftliche und nachhaltige entwicklung

        Warum wächst das BIP und wieviel wächst es in Ukie?
        Wer hat die Macht das BIP überhaupt zu “messen” und “Wachstum” zu bestimmen.
        Wer schöpft das Notenbankgeld?
        Wer zwingt Bürger gegen dieses Geld zu arbeiten?

        Wenn die Antwort “big daddy government” ist, welcome in socialism.

        Ein UN Waffeninspector mit der Antwort warum die USA unendlichen Krieg führen, als Rechtfertigung von 800Mrd.$ Rüstungsausgaben… https://youtu.be/zRUYAuvieVU

        Karl Marx lehnte stehende Heere ab, mit der Begründung dass diese staatliche Nachfrage den Markt zugunsten des Staates verzerrt – oder wer anders benötigt viel Stahl für Kanonen, Panzer, Kriegsschiffe?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        “Karl Marx lehnte stehende Heere ab, mit der Begründung dass diese staatliche Nachfrage den Markt zugunsten des Staates verzerrt – oder wer anders benötigt viel Stahl für Kanonen, Panzer, Kriegsschiffe?”

        Marx wäre von unseren heutigen olivgrünen Wokesozialisten schon längst gecancelt worden. Ein alter weißer Cis-Mann zu sein, der seine Haushälterin schwängert, ist ja schon “problematisch” genug, aber wenn nicht mal die Rüstungsindustrie an seinen Ideen verdienen kann, dann ist das Maß übervoll.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        Female to male Karl Marx verfuhr gemäß “my body my choice” und ließ sich schwängern von wem er wollte, male to female Jenny Marx konnte ihn unmöglich unterdrücken.

        Oder, wie Biden unlängst erklärte: “More than half of the woman in my admin are woman”
        https://www.youtube.com/shorts/Q_ZtvA5ytTw

        Erfunden hatt´s die Theologie über der Frage war Gott – Mann oder Frau -> “beides”…

        Wer stehen am Ende der Dinge und stellen entsprechende Fragen.

  12. foxxly
    foxxly sagte:

    das verhältnis von krediten zu realer wirtschaftsleistung und wachstum, wird automatisch immer ungünstiger. dies ist geld-systembedingt.

    daher werden auch die wertigkeiten der besicherungen etc. weniger sicher und wertvoll.

    d.h. die notenbanken werden zunehmend “schlechtere” papiere annehmen und halten.

    aber, macht dies wirklich etwas aus? oder ist dies wirklich negativ für die notenbanken?
    vorallem, weil sie selber die geldverschlechterung betreibt.

    wieder ein faktum, dass dieses geld- und wirtschaftsystem eine latente instabille angelegenheit ist und zunehmend krisenanfällig, und existenz-bedrohend ist.

    Antworten

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