bto zu den Folgen der EZB-Politik zur Eurorettung im aktuellen Cicero
“Zehn Jahre geht das nun schon. ‚Whatever it takes‘, hatte der Chef der Europäischen Zentralbank den Akteuren auf den Finanzmärkten zugerufen – er werde tun, was immer nötig sei, den unter schwerstem Druck stehenden Euro im Zuge der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite zu retten. ‚Whatever it takes‘, das hieß am Ende: viel, sehr viel Geld. Vor allem das Geld der Sparer. Mario Draghis Niedrigzinspolitik, verbunden mit dem massiven Aufkauf von Staatsanleihen der EU-Krisenstaaten, ließ das Spargeld auf den Konten verschimmeln. Auf etwa 320 Milliarden Euro werden allein die Zinsverluste der deutschen Privatsparer veranschlagt, 600 Euro pro Jahr und Kopf der Bevölkerung.
Unser Titelautor Daniel Stelter nimmt den scheidenden EZB-Chef dennoch gegen Kritik in Schutz. Präziser: Er legt dar, dass der Italiener der Politik lediglich Zeit gekauft hat – die aber verplempert wurde. Draghi ist so gesehen der Vampir, der für andere Blut saugt. Denn eine Politik, so Stelter, die Schulden durch billiges Geld weniger gewaltig macht, sei ‚zwingend eine Politik zulasten der Sparer‘. An die Stelle des großen Knalles, also des Crashs, trete die schleichende Enteignung der Sparer.” – bto: so die Einführung des Chefredakteurs des Cicero in meine aktuelle Titelgeschichte für das Heft, dem die Redaktion ein besonders schönes Cover gegönnt hat.
Quelle: Cicero, Oktober 2018
Der Artikel selbst wird nicht bei bto erscheinen. Er findet sich nur im Heft oder im zahlungspflichtigen Bereich von Cicero.de. Dennoch an dieser Stelle der Hinweis auf den Beitrag, mit einer für bto-Leser bekannten Argumentation.
→ cicero.de: “Graf Draghila”, 25. September 2018