Best of BTO 2022: Italien kann sich nur selbst helfen

Dieser Beitrag erschien im September 2022 bei bto:

Vor zehn Jahren haben Analysten der Bank of America in der Studie „Game Theory and Euro Breakup Risk Premium” die Optionen für den Verbleib Italiens im Euro durchgerechnet.

Das Ergebnis war eindeutig: Aus deutscher Sicht ist ein Verbleib Italiens zu bevorzugen, vor allem mit Blick auf die Sicherung der Absatzmärkte. Aus italienischer Sicht hingegen wäre es am besten, zunächst Transfers zu erhalten und danach auszusteigen.

Wie damals erwartet, hat sich Deutschland mit Blick auf den Euro und Italien dafür entschieden, alles zu tun, was erforderlich ist, um den Euro zu erhalten. Manche Kritiker betonen zwar, dass es nicht genug sei. Wir hätten früher und großzügiger in eine Schulden- und Transferunion einsteigen sollen, und die EZB sollte noch deutlicher zugunsten der Südländer intervenieren.

Das Ergebnis ist dennoch eindeutig. Aus dem Wiederaufbaufonds der EU, der vor allem von Deutschland getragen wird, bekommt Italien 191 Milliarden Euro. Die EZB interveniert immer einseitiger zugunsten Italiens, allein im Juni und Juli kaufte die Notenbank für 10 Milliarden italienische Staatsanleihen, während der Bestand an deutschen Anleihen sank. Zugleich stiegen die Target2-Verbindlichkeiten des Landes im Rahmen des EZB-Verbundes auf 640 Milliarden, mehr als doppelt so viel wie 2012. Auch hier ist Deutschland der Hauptgläubiger.

Für Italien eine erfreuliche Entwicklung. Direkt und indirekt erfolgen deutliche Transfers. Der Druck durch eigene Reformen und Maßnahmen die Probleme des Landes zu lösen, bleibt gering. Dabei ist Italien mit einer Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privathaushalten von 276 Prozent des BIP eines der am geringsten verschuldeten Euroländer und die Privathaushalte verfügen je nach Quelle über ähnlich hohe oder deutlich mehr Vermögen als die deutschen.

Ein Schuldenproblem hat nur der italienische Staat und er könnte dieses problemlos lösen. Bei Privatvermögen von rund 9800 Milliarden Euro würde bereits eine Vermögensabgabe von zehn Prozent – wie sie bei uns unsinniger Weise von einigen Politikern gefordert wird –, den Schuldenstand Italiens um ein Drittel reduzieren und eine Abgabe von 15 Prozent gar halbieren. Damit lägen beide Werte weit unter dem Lastenausgleich von 50 Prozent, der hierzulande nach dem Zweiten Weltkrieg erhoben wurde. Umsetzen ließe sich dies leicht über Zwangshypotheken mit langer Laufzeit, was auch die jährliche Belastung in Grenzen hielte.

Im Unterschied zu Deutschland ist das kein Thema, mit dem man in Italien auf Wählerfang geht. Wozu auch. So erklärte ein italienischer Topmanager im Gespräch mit mir: „Warum sollten wir das tun, solange die Provinzen zahlen?“ Höchste Zeit würde ich sagen, Italien daran zu erinnern, dass es sich nur selbst helfen kann.

* Game Theory and Euro Breakup Risk Premium”, Bank of America Merrill Lynch “FX and Rates Report”, 10. Juli 2012

handelsblatt.com: “Italien könnte sich selbst helfen, wenn es keine Transfers bekäme“, vom 24.09.2022

Kommentare (27) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Meine persönlichen Highlights 2022 waren einige (wenige) Kommentare der Herren Stöcker und Tischer. Deshalb hier zum Vierten Advent ein kleines Theaterstück:
    I. Akt
    Auftritt Stöcker der Erleuchtete: Alle anderen sind dumm
    Auftritt Tischer der Erleuchtete: Alle anderen sind dumm
    II. Akt
    Auftritt Stöcker und Tischer gleichzeitg: Beide gegeneinander – Sie erzählen Unsinn
    III. Akt
    Stimme aus dem Off: Sind nun alle dumm?
    FIN

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Beobachter

      Ich weiß nicht, WAS es ist, das Sie wahrgenommen haben und im I. Akt als Ihr Highlight mich betreffend so beschreiben:

      >Auftritt Tischer der Erleuchtete: Alle anderen sind dumm>

      Ich weiß aber, dass Sie IRRLICHTERN.

      Ja, ich halte einige der hier KOMMENTIERENDEN für dumm genug, nicht einmal zu verstehen, was sie von sich geben.

      Ich habe das aber beileibe NICHT von ALLEN, die posten, behauptet.

      Statt sich dieses Highlight zusammenzubasteln, hätte Sie nur mal durch meine Kommentare zu scrollen brauchen, um dies festzustellen.

      Warum denn das, wenn Sie – mit diesem Kommentar auch als einer der BESSERWISSER ausgewiesen – es sich so einfach hätten machen können, zumindest ERNSTHAFTIGKEIT zu zeigen?

      Die Antwort, die auf Sie zutrifft:

      Man bemüht sich nicht um Ernsthaftigkeit, sondern ist zu MISSBRAUCH bereit, wenn man jemanden DIFFAMIEREN will.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Um das als Diffamierung wahrzunehmen, muss man aber schon sehr ironiebefreit sein. Tut mir leid, wenn Sie’s so verstanden haben. Ich schätze schon Teile Ihrer Kommentare. Aber manchmal sind Sie einfach unmöglich hochnäsig.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Beobachter

      DAS soll ein Theaterstück aus 2022 sein?

      Wieso klebt sich denn dann kein geistig verwirrter Klimaapokalyptiker auf der Bühne fest? Das sieht doch sehr wie ne Wiederholung aus den Vorjahren aus… ;)

      Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Aus italienischer Sicht hingegen wäre es am besten, zunächst Transfers zu erhalten und danach auszusteigen.>

    Das ist eine UNFUNDIERTE Behauptung und zudem eine FALSCHE.

    Denn aus italienischer Sicht wäre es NICHT am besten, AUSZUSTEIGEN – und zwar nie und nimmer, so lange es die Eurozone gibt.

    Begründung:

    Unfundiert ist die Behauptung, weil sie durch eine aus der Luft gegriffen Annahme gestützt wird.

    Es ist diese:

    >Ein Schuldenproblem hat nur der italienische Staat und er könnte dieses problemlos lösen. Bei Privatvermögen von rund 9800 Milliarden Euro würde bereits eine Vermögensabgabe von zehn Prozent – wie sie bei uns unsinniger Weise von einigen Politikern gefordert wird –, den Schuldenstand Italiens um ein Drittel reduzieren und eine Abgabe von 15 Prozent gar halbieren.>

    Richtig ist, dass der italienische Staat sein Schuldenproblem NICHT lösen MUSS, weil er die aufgezeigten EU-Transfers erhält und – hier nicht dargelegt, aber immer wieder am Blog thematisiert – die EZB bevorzugt italienische Staatsanleihen kauft.

    Er könnte es aber NICHT lösen und wird es NIE lösen können – und zwar auch dann NICHT, wenn das Land die EU verlassen HÄTTE.

    Denn die italienischen Immobilieneigner werden NIE den Staat retten wollen.

    Ihr KÖNNEN wird NIE ein WOLLEN sein.

    Sie werden immer MEHR vom italienischen Staat fordern und zusehen, dass sie noch möglichst VIEL abgreifen, BEVOR er pleitegeht.

    Das ist EMPIRIE.

    Sie ist nachvollziehbar:

    Warum soll ein italienischer Immobilienbesitzer sich mit einer VERMÖGENSABGABE belasten, wenn er die fortwährende ERFRAHRUNG gemacht hat, dass Abgaben an den Staat den Staat und damit die Gesellschaft NICHT verbessern?

    Er würde sich als Idiot vorkommen, den Staat mit SEINER Vermögensabgabe sanieren zu WOLLEN und sei es auch nur mit einer Abgabe von zehn Prozent.

    Spätestens dann, wenn der italienische Staat pleitegegangen ist und die Gesellschaft unkontrollierbar geworden oder diktatorisch regiert wird, werden sie sich zumindest die NICHT-Immobilienbesitzer über die Alpen zu uns aufmachen.

    Auch das ist EMPIRIE.

    Was hierzulande los wäre angesichts der Probleme, in die wir hineinlaufen, wenn sich der italienische Staat auflöst statt in einer Situation zu sein, die angeblich „am besten“ für ihn ist, muss nicht weiter erörtert werden.

    Da KEIN Land der EU fähig ist, sich hinreichend zu reformieren und die EU insgesamt auch nicht, ist es am besten für ALLE Euro-Länder die EU zusammenzuhalten und GEORDNET ihrem Untergang entgegenzugehen.

    Für die BESSERWISSER:

    Auch ein Austritt Deutschlands wäre nicht „am besten“ für uns.

    Denn ZUSÄTZLICH zu den Problemen, die wir längst nicht mehr lösen bzw. nur noch mit Mühe – ZUNEHMENDER Verschuldung – kompensieren können, würden wir uns damit Probleme schaffen, die unsere Gesellschaft dysfunktional machen würden.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      “Für die BESSERWISSER:

      Auch ein Austritt Deutschlands wäre nicht „am besten“ für uns.”

      Dies ist eine reine BEHAUPTUNG von ängstlichen Leuten und kann, aus logischen Gründen , nicht FUNDIERT belegt werden ! Sie bekräftigt nur, dass viele nicht mehr an die EIGENE Nation glauben und ihr HEIL in der GRÖSSE suchen. Lachhaft..wenn man die Geschichte kennt.

      “Denn ZUSÄTZLICH zu den Problemen, die wir längst nicht mehr lösen bzw. nur noch mit Mühe – ZUNEHMENDER Verschuldung – kompensieren können, würden wir uns damit Probleme schaffen, die unsere Gesellschaft dysfunktional machen würden.”

      DIe Probleme sind SELBER verursacht liegen an MANGELNDER DEMOkratie und der fortschreitenden „Verhausschweinung des Menschen“ (K.Lorenz) aka dem (sozialistischen) WOHLFAHRTSSTAAT !

      Deutschland braucht kein unsinniges “Demokratieförderungsgesetz” sondern DEMOkraten !

      Solang der Staat aber die Partei bekämpft, die sich für die grösstmögliche DEMOkratie einsetzt, wird der ABSTIEG Deutschland’s wohl schleichend weitergehen. :-) :-)

      https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Fmeinung%2Fder-andere-blick%2Fdeutschland-braucht-dieses-demokratiefoerdergesetz-nicht-ld.1716778%3Freduced%3Dtrue

      Man beachte die VIELEN Kommentarevon DEUTSCHEN…. in dieser SCHWEIZER Zeitung !!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Auch ein Austritt Deutschlands wäre nicht „am besten“ für uns.”

        Dies ist eine reine BEHAUPTUNG von ängstlichen Leuten und kann, aus logischen Gründen , nicht FUNDIERT belegt werden !>

        Sie BESTÄTIGEN, dass Sie einer dieser BESSERWISSER sind, von denen ich rede.

        Aus meinen EMPIRISCHEN Gründen, machen Sie logische – ein typisches Beispiel, wie UNFÄHIGE die Torpfosten versetzen.

        BEGRÜNDEN Sie, warum es FALSCH ist, anzunehmen, dass Menschen aus einem Land, das nach Austritt aus der EU wegen FEHLENDER Transfers und EZB-Käufen von Staatsanleihen degeneriert, NICHT in das besser dastehende Deutschland flüchten werden.

        Sie können es nicht und sollten daher besser den Mund halten, als hier mit Geschwätz herumzueiern.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “BEGRÜNDEN Sie, warum es FALSCH ist, anzunehmen, dass Menschen aus einem Land, das nach Austritt aus der EU wegen FEHLENDER Transfers und EZB-Käufen von Staatsanleihen degeneriert, NICHT in das besser dastehende Deutschland flüchten werden.”

        Sie flüchten ja JETZT schon nach Deutschland …WEIL der sozialistische WOHLFAHRTSSTAAT so lockt…. der vom tüchtigen Michel gefüttert wird. :-) :-)

        https://www.youtube.com/watch?v=P0MV6-5VH98&t=6s

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        Weil sie JETZT schon nach Deutschland flüchten – WAS falsch ist, weil EU-Bürger NICHT flüchten, wenn sie innerhalb der EU ihren Wohnsitz in ein anderes Land verlegen −, werden sie NICHT flüchten, wenn ihr ausgetretenes Land Italien vor die Hunde geht?

        Merken Sie nicht, dass Sie nicht einmal verstehen, was eine Begründung sein MÜSSTE, wenn Sie gegen meine Auffassung vorgebracht wird?

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer
      “”Da KEIN Land der EU fähig ist, sich hinreichend zu reformieren und die EU insgesamt auch nicht, ist es am besten für ALLE Euro-Länder die EU zusammenzuhalten und GEORDNET ihrem Untergang entgegenzugehen. “”

      ist hitler auch “geordnet” untergegangen??

      warum erkennen sie nicht, dass “größe” keine lösunge ist?

      größe hat weltweit und historisch nie eine nachhaltige lösung und befriedung gebracht.
      auch das beispiel usa springt zu kurz, denn diese sind weltweit irgendwo immer im krieg.
      wenn “klein” so schlecht wäre, dann schauen sie in die schweiz, und andere kleinstaaten usw.. sie haben ohne der EU und usa gut, oder besser überlebt.

      wer groß ist benötigt im verhältnis noch mehr wachstum und nichts anderes macht der hegemon usa.
      die EU will den beispiel usa nacheifern und giert stets nach erweiterung

      der friede kommt nicht durch die “größe”. im gegenteil: größe bedeutet höhere wahrscheinlichkeit zum kriege.
      man sieht dies auch an china.

      das streben nach “größe” ist dem weltfrieden abträglich, wie wir alle(?) erkennen.

      lieber kleiner sein und wehrhaft bleiben, ist die besser lösung.
      kleinere staaten können genauso gut bei großen projekten zusammenarbeiten.

      ihre einlassung ist also eine kapitulation etc. für die EU.
      gleichzeitig kämpfen sie für die EU, obwohl sie dieser keine existenz zubilligen.
      wie dass denn?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        >warum erkennen sie nicht, dass “größe” keine lösunge ist?>

        WIE kommen Sie darauf, dass ich dies NICHT erkannt habe?

        Ich habe nur gesagt, dass VERKLEINERN der EU – hier gemeint durch den Austritt Italiens oder Deutschland – weder für Italien, noch für uns „am besten“ wäre, sondern beide Länder in einen SCHLECHTERN Zustand brächte.

        Wo rede ich von der LÖSUNG durch Größe?

        Nirgends.

      • weico
        weico sagte:

        @foxxly

        “ihre einlassung ist also eine kapitulation etc. für die EU.
        gleichzeitig kämpfen sie für die EU, obwohl sie dieser keine existenz zubilligen.
        wie dass denn?

        SELBSTAUFGABE und ANGST vor Veränderung…und dessen Auswirkung, ist wohl der TREFFENDE Ausdruck für eine solch innerliche Kapitulation ….und den Wunsch eines gemeinsamen und “geregelten” Unterganges.

        Solch eine Selbstaufgabe und Untertanenmentalität gepaart mit Staatsgläubigkeit und dem Glauben an all die EU-Heilsversprechen, sind leider nicht nur bei Hr.Tischer zu finden …sondern (noch) bei der Mehrheit der Deutschen .

        Genau wie sich die Soziale Marktwirtschaft in eine nun zunehmend sozialistische Marktwirtschaft gewandelt hat ,so ist die deutsche Scheindemokratie nun daran, den Schein der Demokratie noch GANZ zu “zementieren”.

        In einem Land, wo die politische Elite die DEMOkratiebewegung und ihre Anhänger/Partei über sogenannten “Beweisumkehr” (Vorschlag von Innenministerin Nancy Faeser) in Schach halten will, mit einem “Hinweisgeberschutzgesetz” missliebige Regierungsgegner “ausschalten” und “entfernen” kann und mit einem „Demokratiefördergesetz“ die ganz Masse auf den propagandistischen Regierungspfad “kanalisieren” will….und die Wähler solchen schleichenden Freiheitsentzug (noch) hinnehmen bzw. unterstützen….ist eine GESELLSCHAFTLICHE SPALTUNG UNAUSWEICHLICH.

        Schöner Artikel zum Thema „Demokratiefördergesetz“ ..auf “Achgut” mit dem treffenden Zitat von Herbert Wehner

        „Der erste Schritt, den jeder tun kann, ist, sich freizumachen von dem Untertanengemüt.“ (Herbert Wehner, SPD)”

        https://www.achgut.com/artikel/vulgaere_demokratie_ja_bitte

        Nebenbei:
        Ich hoffe sehr, dass Leute wie Hr. Tischer sehr Alt werden…und solche Spaltung und UMBRUCH dann HAUTNAH ERLEBEN dürfen .

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        Danke, dass Sie mir Hoffnung machen.

        Dafür ist es aber zu spät – und es ist auch überflüssig.

        Denn ich habe familiäre SPALTUNG (Ost-/Westdeutschland) und UMBRUCHSFOLGEN direkt nach WK II erlebt.

        HAUTNAH erlebt und bin dadurch auch „beschädigt“ worden.

        SIE und ihresgleichen, die „WISSEN“, dass der GEWOLLTE Zerfall
        ZIVILISATORISCHER Ordnung – die EU ist KEINE Verbrechergemeinschaft – die Lösung ist, übernehmen JETZT.

        Ich mache mir lediglich noch einige Gedanken darüber, WELCHE Suppe Sie auslöffeln werden und schaue ansonsten nur noch zu.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Denn ich habe familiäre SPALTUNG (Ost-/Westdeutschland) und UMBRUCHSFOLGEN direkt nach WK II erlebt. HAUTNAH erlebt und bin dadurch auch „beschädigt“ worden.

        SIE und ihresgleichen, die „WISSEN“, dass der GEWOLLTE Zerfall
        ZIVILISATORISCHER Ordnung – die EU ist KEINE Verbrechergemeinschaft – die Lösung ist, übernehmen JETZT.”

        Manchmal sind Umbrüche unabwendbar, so schmerzhaft sie auch sind. Oder hätten Sie es lieber gehabt, dass der NS-Staat nach 1945 weiter fortbestanden hätte, um Ihnen den Umbruch und seine Folgen zu ersparen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Es geht NICHT darum, ob Umbrüche UNABWENDBAR sind.

        Es geht vielmehr darum, was die FOLGEN sind, wenn man GEWOLLT einen Umbruch herbeiführt.

        Ist die Situation nach dem Umbruch VORTEILHAFTER als vorher oder ist sie dies nicht?

        Sie und andere schließen für die EU aus, dass sie vor dem Umbruch, i. e. Austritt von großen Ländern, vorteilhafter ist als nach dem Umbruch, d. h. ZERFALL.

        Das ist NUR dann anzunehmen, wenn die Situation vor dem Umbruch als die denkbar UNVORTEILHAFTESTE angesehen wird.

        Das ist für die EU nicht der Fall.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es geht NICHT darum, ob Umbrüche UNABWENDBAR sind.”

        Doch, denn wenn der Umbruch unabwendbar ist, verschwenden Sie viel Geld, um ihn bloß hinauszuzögern.

        “Sie und andere schließen für die EU aus, dass sie vor dem Umbruch, i. e. Austritt von großen Ländern, vorteilhafter ist als nach dem Umbruch, d. h. ZERFALL. Das ist NUR dann anzunehmen, wenn die Situation vor dem Umbruch als die denkbar UNVORTEILHAFTESTE angesehen wird.”

        Wieso soll das so sein? Weil ein Zerfall der EU angeblich so schrecklich wäre wie nichts anderes auf der Welt?

        Diese Panikmache haben Sie schon vor dem Brexit gebracht, dort hat sie sich auch nicht bewahrheitet.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “– die EU ist KEINE Verbrechergemeinschaft – ”
        Das mag im Allgemeinen so sein. Aber für Teile der EU-Bürokratie trifft es sicher zu, siehe die hektischen Bemühungen, jetzt das Feuer zu löschen. Ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Und was bisher über die Beteiligten bekannt wurde, spricht Bände, die ach so guten Sozialisten.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Was hierzulande los wäre angesichts der Probleme, in die wir hineinlaufen, wenn sich der italienische Staat auflöst statt in einer Situation zu sein, die angeblich „am besten“ für ihn ist, muss nicht weiter erörtert werden.”

      Doch, ich bitte darum. Was für Probleme bekommen wir denn dann angeblich?

      Europa hat jahrhundertelang ohne einen vereinigten italienischen Staat existieren können, hier eine historische politische Karte mit der Situation um 1750:

      https://www.werbeka.com/bibliote/beka/18jhd/1750map.jpg

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Habe ich doch gesagt:

        Wir bekämen eine unkontrollierbare Völkerwanderung von Italien nach Deutschland.

        Außerdem würden italienische Zulieferer und deutsche Exporte nach Italien wegfallen.

        Von WEITERUNGEN für die EU, d. h. Auflösungserscheinungen der Gemeinschaft ist auszugehen, weil Italien ein großes Land der EU ist.

        Auch das ist UNVORTEILHAFTER für Italien und uns als der IST-ZUSTAND der EU.

        Dass die EU in einem schlechten Zustand ist und m. A. n. irgendwann zerfallen wird, ist für die hier von mir aufgerufene Thematik NICHT relevant.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        >Wir bekämen eine unkontrollierbare Völkerwanderung von Italien nach Deutschland.
        Wo ist der Unterschied zur Situation, die wir heute schon haben?

        >Außerdem würden italienische Zulieferer und deutsche Exporte nach Italien wegfallen.
        Warum sollten wir mit der “Republik Venetien” oder mit einem “Padanien” selbst nach einem Zerfall Italiens in seine Einzelteile nicht mehr handeln können?

        >Von WEITERUNGEN für die EU, d. h. Auflösungserscheinungen der Gemeinschaft ist auszugehen, weil Italien ein großes Land der EU ist.
        Sehr gut!

        >Auch das ist UNVORTEILHAFTER für Italien und uns als der IST-ZUSTAND der EU.
        Für Italien schon, dann fallen die deutschen Transferzahlungen und die Vergemeinschaftung der italienischen Schulden mit Deutschland weg. Aber wieso soll das für Deutschland schlecht sein?

        >Dass die EU in einem schlechten Zustand ist und m. A. n. irgendwann zerfallen wird, ist für die hier von mir aufgerufene Thematik NICHT relevant.
        Für Leute, die einen längeren Zeithorizont als eine Legislaturperiode haben, schon.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Warum sollten wir mit der “Republik Venetien” oder mit einem “Padanien” selbst nach einem Zerfall Italiens in seine Einzelteile nicht mehr handeln können?>

        Sie VERSTEHENE es einfach NICHT.

        NATÜRLICH können wir mit denen nach einem Zerfall Italiens mit den Einzelteilen WIEDER handeln.

        Der Punkt ist aber der:

        Zwischen dem „NICHT mehr handeln können“ WEGEN des Zerfalls und dem „WIEDER handeln können NACH dem Zerfall“ liegt der Zerfall, der die Dinge UNBERECHENBAR durcheinanderbringt und sehr TEUER ist.

        Das will NIEMAND, der bei Sinnen ist.

        Daher einfach mal zur Kenntnis nehmen:

        Selbst in Italien will meines Wissens die Mehrheit NICHT den Austritt.

        Und in der übrigen EU will ihn die Mehrheit viel weniger.

        Wann kapieren Sie das endlich?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Zwischen dem „NICHT mehr handeln können“ WEGEN des Zerfalls und dem „WIEDER handeln können NACH dem Zerfall“ liegt der Zerfall, der die Dinge UNBERECHENBAR durcheinanderbringt und sehr TEUER ist. Das will NIEMAND, der bei Sinnen ist.”

        Versuchen Sie gerade, zu argumentieren, dass Insolvenzverschleppung nötig ist, weil Insolvenzen so schlimm und so teuer sind? Keine besonders gute Idee, wenn Sie die Insolvenz für letztendlich unvermeidbar halten und gleichzeitig ernsthaft an Schadensminimierung interessiert sind.

        Oder wollen Sie mal wieder darauf hinaus, dass viele von der aktuellen Rentnergeneration bloß aus völlig eigennützigen Motiven den Zusammenbruch aufschieben wollen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Versuchen Sie gerade, zu argumentieren, dass Insolvenzverschleppung nötig ist, weil Insolvenzen so schlimm und so teuer sind?>

        Ich versuche pausenlos Ihnen darzulegen, dass Sie NACHDENKEN sollten statt UNSINNIGE Vergleiche aufzustellen.

        Leider auf KOSTEN meiner Zeit und das auch noch ohne jegliche Einsicht IHRERSEITS.

        Italien ist NICHT im ZUSTAND der INSOLVENZ.

        Und nun servieren Sie den NÄCHSTEN Unsinn.

        Ich werde nicht antworten, weil es SINN- und NUTZLOS ist, Ihnen zu antworten.

  3. Gregor_H
    Gregor_H sagte:

    “Höchste Zeit würde ich sagen, Italien daran zu erinnern, dass es sich nur selbst helfen kann.”

    Das tut es auch: Bei den Wahlen im September gewann “Cento-Destra” ca. 80% (!) der Direktmandate in der “Camera” und im “Senato”. Ein großer Teil der Bevölkerung denkt wohl, daß eine neue Regierung von Nöten ist.

    Antworten
  4. foxxly
    foxxly sagte:

    mit deutscher großmannsucht, freunde erkaufen.

    warum soll italien etwas ändern, wenn die EU und D so erpicht sind, es bei der stange zu halten.
    nicht auszudenken, wenn die mittel gekürzt würden, denn
    -der deutsche urlauber hätte ungemütlicheren aufentalt in italien
    -das EU-bonzen-konstrukt könnte mehr ins wanken kommen und zerfallen
    -was würden dann die armen EU-bürokraten dann anfangen; – evtl. dann zu hause noch mehr schaden anrichten?

    eine EU, wie sie vor der euro-einführung war, war der beste zustand und wir wären heute in vielen dingen viel weiter. ein gemeindsames handeln wäre dadurch viel natürlicher.

    heute sind die meisten mitglieder mit der zentral-sozialistischen EU-politik unzufrieden.
    mit viel geld wurden neue mitglieder gelockt und das unnatürliche konstrukt nco zusammen gehalten.

    die hohe verschuldung und die dikatorische art zu regieren (ohne demokratisch gewählt zu sein)
    wird die EU zerreissen.

    gemessen an der größe der schuldenhaftung wird D vergleichsweise erneut den großen (wirtschafts-) krieg verloren haben, – und das deutsche volk verarmt am boden liegen.

    wir sind selber schuld an dieser entwicklung, auch wenn andere von uns den selbstmord fordern

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ foxxly
      Wenn es notwendig ist die Gehirnzerstörung durch Verfütterung von Menschenfleisch bzw. Menschenfleischabfällen also der Junk-Food Geschäftsfeldersteuerung global abzuhuldigen, dann ist fraglich, daß diese gefütteeten Hybridmonsterunwesen dazu in der Lage waren oder jemals sein werden.
      Es war knapp nach dem Beginn der Säuberungen als der Dreck dieses Konzerns und seine Eigner aus Russland entfernt wurden.
      Auch Deutschland folgt, den Kulturen der Welt, die sich fazu aufraffen.
      Alles andere was Sie schrieben bleibt Nostalgie.

      Antworten

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