Währungskrieg steht vor neuer Runde
Die Deflationsdiskussion kommt nicht zur Ruhe. Es gibt aber auch Stimmen, die die Dimension des „Währungswettbewerbs“ betonen. Ich habe darauf mehrfach verwiesen. Die NZZ betont: „Tatsächlich tendieren einzelne Staaten dazu, ihre Währungen systematisch zu schwächen, um im internationalen Handel wettbewerbsfähig zu bleiben – ohne dafür schmerzhafte Strukturreformen im Inland durchführen zu müssen. Das lässt sich daran ablesen, dass die real-effektiven Wechselkurse , also die summarische Veränderung gegenüber den Währungen der Handelspartner, nach unten tendieren.” Und zu China: “Sollte China ihn «abdriften» lassen, würde die Wirtschaftsmacht wohl eine neue Runde im «globalen Währungskrieg» einläuten. Der Begriff wurde 2010 von Brasiliens Finanzminister Guido Mantega geprägt, als der Real aufgrund der extremen Geldpolitik in den USA und Europa vorübergehend rasant an Wert gewann. Mantega fürchtete, die relativ starke Währung wäre nachteilig für die eigene Exportwirtschaft, und besteuerte den Kapitalimport. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Währungen von Schwellenländern oft nur in jenen Phasen stark sind, in welchen ihnen viel Kapital aus dem Ausland zufließt. Sonst sind sie meist schwach.”