All China’s roads lead to a lower renminbi
Die Abwertung der chinesischen Währung mit den negativen Auswirkungen besonders auf Europa (Verstärkung deflationärer Effekte, weniger Exporte) habe ich bereits mehrfach angesprochen. Hintergrund ist die sich potentiell anbahnende Finanzkrise in China (die Kollegen von Zero Hedge haben hierzu wieder mal ein paar gute Bilder zusammengestellt) und der zunehmende Wettbewerbsdruck aus Japan in Folge der drastischen Yen-Abwertung.
Viele Beobachter halten die Abwertung der chinesischen Währung in der letzten Woche jedoch nur für einen Warnschuss an die Spekulanten, der aber keineswegs eine deutliche und länger andauernde Abwertung erwarten lässt. In der FT ist dazu ein sehr guter Kommentar, der klar macht, weshalb diese Hoffnung trügerisch ist. Einiges spricht für eine deutlich schwächere chinesische Währung:
- Zunächst geht es gegen die Spekulation: weniger Zufluss von spekulativen Geldern („hot money“).
- Es geht aber auch gegen Japan. Immerhin ist der Yen handelsgewichtet 25 Prozent schwächer seit Antritt von Abe
- Da China mehr höherwertige Produkte anbietet, steht es zunehmend im direkten Wettbewerb mit Japan. Insofern trifft die Währungspolitik Japans China direkt (Deutschland übrigens noch viel mehr).
- China muss die interne Finanzblase stoppen. Unweigerlich führt das zu einer Abschwächung der Wirtschaft. Diese kann sich China nicht leisten, weshalb China – wie auch Japan – nur über höheren Export die Lage stabilisieren kann. Klartext: Der Renminbi muss deutlich schwächer werden.
Und damit sind wir erneut bei der Wirkung auf die Weltwirtschaft: dem Export von Deflation.
→ FT (Anmeldung erforderlich): All China’s roads lead to a lower renminbi, 4. März 2014