Ich entschuldige mich! Die Politiker sind nicht schuld!

Es ist an der Zeit, dass ich mich für den Untertitel meines Buches entschuldige. Nein, es ist nicht die Politik, die uns ruiniert. Es sind die Bürger dieses Landes. Die Politik setzt nur die Wünsche um. Natürlich könnte man jetzt annehmen, die Politik würde dank besserer Einsicht, dennoch das Richtige für das Land tun. Aber das ist – so erkenne sogar ich das – herzlich naiv!

Wie komme ich zu der Ansicht. Nun, ich habe den OECD-Bericht “Risks that Matter” gelesen, das Ergebnis einer Befragung von 22000 Erwachsenen aus 21 Ländern, durchgeführt im April letzten Jahres. Gerade erschienen und lesenswert für jene, die sich damit vertieft beschäftigen wollen. Link wie immer am Ende.

Ich greife nur ein paar Abbildungen raus. Denn wirklich interessant ist der Bericht nicht. Dabei gehe ich der Frage nach, weshalb wir so schlecht regiert werden. Eben, weil wir es so wollen.

Zunächst die Feststellung, dass die Deutschen sich noch mehr Staat wünschen. Interessant: Frankreich und Dänemark erkennen, sie haben zu viel Staat (und das in Frankreich trotz Gelbwesten):

Quelle: OECD

Und – auch das ist wenig überraschend – die Deutschen würden gern mehr bezahlen für die Rente. Leider wurde hier nicht gezeigt, wie viele von denen, die “ja” gesagt haben, überhaupt nennenswerte Beiträge zahlen. Bekanntlich sind die, die nicht bezahlen, besonders offen für höhere Abgaben für Dritte:

Quelle: OECD

Und natürlich sollen vor allem die “Reichen” mehr bezahlen. Auch klar, wissen wir doch, dass der Neid nirgendwo so ausgeprägt ist wie in Deutschland:

Quelle: OECD

Soweit, so wenig überraschend. Doch es wird noch interessanter. Obwohl wir “reich” sind, verlangen wir mehr vom Staat. Man beachte den Unterschied zu den Niederlanden, Dänemark, Belgien und Frankreich. Es gibt bei uns offensichtlich einen besonderen Drang, nach Vater Staat zu rufen.

Quelle: OECD

Dabei wollen wir aber auf keinen Fall Hilfe zur Selbsthilfe! Wir wollen mehr Transfers, aber keine Hilfe, um unser Einkommen aus eigener Kraft zu erhöhen! O. k., wir haben gerade eine gute Beschäftigungslage, doch Firmen zu gründen, wäre doch nett. Aber nicht bei uns.

Quelle: OECD

Auch Bildung wird bei uns nicht gerade großgeschrieben. Wir liegen auf der Kurve, will heißen, wie erwartet. Dabei müsste man denken, ein Land, welches so wie Deutschland von Bildung abhängt, würde da mehr investieren wollen. Interessant übrigens die wiederholte Information, dass es bei uns mit der Ungleichheit nicht so schlimm ist, wie immer gerne behauptet wird:

Quelle: OECD

Was zu der Erkenntnis führt, dass, obwohl es bei uns sehr gerecht zugeht, noch mehr Bedarf an Umverteilung besteht. Politiker erfüllen das gerne. Vielleicht liegt es wie bei den Schweden daran, dass die dynamischeren Schichten der Bevölkerung in die USA ausgewandert sind. Man beachte die dortige Bereitschaft, Ungleichheit zu akzeptieren. Da ist man auch nicht so neidisch wie hierzulande:

Quelle: OECD

Und es macht auch gar nichts aus, dass wir schon heute mit an der Spitze der Sozialleistungen liegen. Norwegen ist in einer Sonderlage, verdient das Land doch mit Rohstoffen sein Geld. Bei uns ist es die Leistung der anderen, die besteuert und mit Abgaben belegt wird. Auch hier beachte man, wo andere Länder liegen!

Quelle: OECD

Fazit: Die Bürger wollen, dass wir die Substanz aufbrauchen und lieber konsumieren als investieren. Bleibt die Frage: Machen sie dies wissentlich oder ist es eine Folge der Märchenerzählungen von Politik und Medien und der fehlenden wirtschaftlichen Bildung? Wohl beides.

→ oecd.org: “Risks that Matter”, März 2019

Kommentare (33) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Patrik
    Patrik sagte:

    Die OECD hat die Studie wohl einer Firma in Deutschland in Auftrag gegeben. Interessant wäre doch zu wissen, wer schlussendlich die Befragung durchgeführt hat. Stehen diese Personen einer Partei nahe? So wurde möglicherweise entsprechende Personengruppe selektioniert entsprechende Resultate zu erhalten. Wurden Personen vom allen sozialen Schichten befragt? Eingewanderte oder in Deutschland geborene? Mit oder ohne Berufsbildung? Etc…

    ist doch bei jeder Studie so. Man überlegt was man erreichen möchte und passt dann Fragestellung und setzt Ausschlusskriterien und Einschlusskriterien entsprechend, damit die Statistik dann dem Auftraggeber und auch Geldgeber passt. So hat man den nächsten Auftrag auf sicher.

    Bevor man hier grosse Schwänze zieht, sollte man die Studie besser analysieren.

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    • Peter Pan
      Peter Pan sagte:

      Ich weiss zwar nicht, ob Ihre Autokorrektur in den USA oder in Asien programmiert wurde, aber ganz offensichtlich weiss sie was sie tut.

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      • Peter Pan
        Peter Pan sagte:

        btw, anlässlich des Feiertages möchte ich mich bei Richard für meine hysterische und bösartige Unterstellung, er führe Dossiers über die hiesigen Foristen, entschuldigen. Das war grob irreführend und völlig sinnbefreit, schliesslich gibt es dafür Facebook, da darf jeder seine Datenspur hinter sich herziehen, soviel er will. Und Fakenews gibt es fast gratis dazu.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ Peter Pan

        Es ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar, was Sie meinen. Ich scheitere schon daran, zu verstehen, welcher Feiertag Anlass für Ihre Entschuldigung ist. Davon abgesehen sind wir nicht per Du. Aber wenn es Sie besser schlafen lässt: Entschuldigung angenommen.

        Sie können mich übrigens gern bei Facebook suchen. Sie werden mich nicht finden. Gar nichts. Und gegen Tracking-Tools, mit denen Facebook mich ausspionieren will, wenn ich andere Seiten besuche, gibt es NoScript, Ghostery und die ganzen anderen schönen Browser-Plugins.

  2. eSchorsch
    eSchorsch sagte:

    Aufgrund der Überschrift dachte ich an einen Aprilscherz und dann muss ich die bittere Wahrheit lesen …

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  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Anerkennung Dr. Stelter, dass Sie das BEYOND hinter dem beyond des Offensichtlichen so thematisieren.

    Sie haben in Ihrem Berufsleben durchweg mit Menschen zu tun gehabt, die ZIELE erreichen wollten, d. h. WISSENTLICH etwas WOLLTEN. Da fällt es nicht leicht, zu der Einsicht zu gelangen, dass die Dinge in eine Richtung treiben, die eigentlich KEINER so WILL.

    Zum Thema:

    Die Deutschen wünschen sich noch MEHR Staat:

    Überrascht nicht, dass der Staat, eben die ANDEREN für Sicherheit sorgen sollen in einer Welt, in der sich der Einzelne mit seinen HOHEN Ansprüchen überfordert fühlt.

    MEHR Rente ja, aber da wird es schon schwieriger:

    Mehr als 50% sagen: Nein, wenn das mit 2% weniger Konsum verbunden ist

    MEHR Umverteilung:

    Klar, wenn man sich nicht zu den Reichen zählt, dann zählt man zu den Ärmeren und damit quasi AUTOMATISCH zu den Empfängern. Interessant: Mehr als 20% wünschen nicht mehr Umverteilung, was man – rationale Überlegung unterstellt – dahingehend interpretieren kann, dass sie sich zu den Reichen zählen.

    Die mehrheitlich grundlegende Einstellung der Deutschen:

    Mehr von ANDEREN haben wollend, OHNE dafür etwas aufzugeben.

    Das funktioniert nicht, wenn sich alle als gleich einschätzen (bei Wahlen z. B.).

    Da wir nicht mehr hinreichendes Wachstum haben, um deutlich MEHR verteilen zu können, sind Verteilungskonflikte vorprogrammiert.

    >Fazit: Die Bürger wollen, dass wir die Substanz aufbrauchen und lieber konsumieren als investieren.>

    Sie wollen lieber konsumieren als nicht konsumieren.

    Das ist letztlich auch das Ziel allen Wirtschaftens.

    Was die Bürger nicht verstehen (können und wollen):

    Man kann nicht kontinuierlich MAXIMAL konsumieren mit der Folge, dass man jedes Jahr MEHR konsumieren kann.

    >Bleibt die Frage: Machen sie dies wissentlich oder ist es eine Folge der Märchenerzählungen von Politik und Medien und der fehlenden wirtschaftlichen Bildung?>

    Das ist die Frage, mit der sich seit 2.500 Jahren die nachdenklichen Köpfe herumschlagen.

    Meine Antwort (einmal die Überzeugung ausblendend, dass HANDLUNGSBEZOGEN Emotionalität letztlich immer Erkenntnis überspielt):

    Sie tun es NICHT wissentlich. Es ist auch keine FOLGE von ursächlich bestimmenden Märchenerzählungen.

    Die Menschen schwimmen mehrheitlich mit, kümmern sich um ihre Alltagsprobleme, fühlen sich durch die Politik und die Medien weitgehend bestätigt.

    Politik und Medien schwimmen mehrheitlich auch mit, denn Wahlergebnisse und Einschaltquoten sind für sie entscheidend.

    Richtig oder falsch, zu welchem Ziel mit welchen Kosten, ist es überhaupt erreichbar oder nicht – alles das spielt keine Rolle.

    Siehe die Energiewende:

    Es gibt mehrheitlich KEIN wissentliches Wollen, d. h. eines, das auf REFEXION beruht.

    Gestern wieder bei A. Will zu beobachten:

    Totale UNFÄHIGKEIT auch bei Lesch, bei Habeck sowieso, obwohl der sich Bildung ausgesetzt hat , in der Reflexion der dominierende Lehrinhalt ist.

    Entscheidend für VERÄNDERUNGEN ist m. A. n. Folgendes:

    Wenn die im Mainstream gebildeten Ansprüche und Erwartungen hinreichend VIELER zu SEHR unbeachtet bleiben, dann ist der große Konsens – für mich der Verblendungszusammenhang als stabil agierendes System wertneutral – in Gefahr.

    Denn EINES, aber NUR eines wollen die Menschen „bewusst“ – und dann u. U. auch massiv bis hin zu Gewalt:

    ANDERE Verhältnisse, nicht unbedingt bessere, wenn Ansprüche und Erwartungen deutlich erfahrbar nicht erfüllt werden.

    Wir tendieren dahin.

    Einige in der Bevölkerung SPÜREN das, die Politik WEISS es.

    Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat das bei A. Will in einem Nebensatz gesagt, der natürlich untergegangen ist.

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  4. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Machen sie dies wissentlich oder ist es eine Folge der Märchenerzählungen von Politik und Medien und der fehlenden wirtschaftlichen Bildung? Wohl beides.”

    Ich glaube zwar wie Dr. Stelter auch, dass es beides ist, aber ich glaube, der wissentliche Anteil an der Misere ist größer. Den Leuten fehlt das “meinen Kindern soll es mal besser gehen-Gen” inzwischen komplett, sofern sie überhaupt noch Kinder bekommen (wollen). Am besten soll bei ihnen persönlich alles so bleiben wie es ist. Die SPD stand mal für “Fortschritt und Gerechtigkeit”, die Union mal für wirtschaftliche Entwicklung und Leistungsgerechtigkeit. Zu dieser Zeit war der Fortschrittswille aber in der Gesellschaft noch verankert.

    Inzwischen hat die SPD den Fortschritt gestrichen, die Union gleich beide Themen. Wichtig ist nur noch Solidarität (=Umverteilung) und Europa (=Machtverschiebung zu demokratisch nur teilweise legitimierten EU-Eliten). Nicht, dass es letzteres nicht auch braucht und eine komplette Abschaffung falsch wäre, aber die Relationen sind längst ins Ungute verschoben. Das liegt aber an der Tatsache, die MFK aufzeigt, dass es nur ca. 15 Mio. privatwirtschaftliche Leistungsträger bei rd. 82 Mio. Bürgern gibt. Die werden nie mehr die politische Mehrheit stellen und eher weniger Parteien im politisch linken Spektrum wählen. Wird spannend zu sehen, was passiert, wenn einheimischer Geburtenmangel, deutsche Auswanderer, außereuropäische Einwanderer, fehlende Investitionen, Technikfeindlichkeit und Überschuldung dazu führen, dass diese Gruppe marginalisiert wird.

    Entscheidend ist nämlich, dass die meisten Wähler nämlich keinen Fortschritt mehr wollen. Selbstfahrendes Auto, Gentechnik, Künstliche Intelligenz, Robotik, Raumfahrt, neue Werkstoffe? Ja, ja, ist okay, macht IHR mal nur, davon verstehe ich nichts. Ach, ich selbst? Ja nö, ich bin unbefristetet seit 20 Jahren als Sachbearbeiter in einem stabilen Unternehmen beschäftigt und mein Kind soll am besten in den öffentlichen Dienst, da ist das Leben nicht so hart und die Altersversorgung gut. Man will ja auch noch was haben vom Leben, oder? So ungefähr ist die Mehrheitseinstellung und so wird das dann halt auch nichts. Das Ergebnis ist, dass die Übertragung von Fußballspielen unzählige Fernsehsendeminuten füllt, während technische Fortschritte nach 22.00 Uhr auf Arte, 3Sat und Phoenix für ein Nischenpublikum und zur Rechtfertigung der Rundfunkgebühr kurz angerissen werden.

    Ich glaube, erst eine deutliche Wirtschaftskrise kann die Deutschen wachrütteln.

    Selbstständigkeit? Eigenes Engagement in Verein, Gewerkschaft, Kirche oder Kommunalpolitik? Ups, dann kann ich ja am Wochenende nicht mehr ausschlafen.

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    • markus
      markus sagte:

      @SFR:
      Ihr erster Teil trifft den Nagel auf den Kopf. Wir leben in einer Gerontokratie. Alles soll so bleiben wie es ist – auf einem überschaubaren Zeithorizont.

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      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @markus:

        Daher wird es m.E. unserer Gesellschaft auch so gehen wie vielen Alten:

        Huch, ich lebe mit 82 im 3. Stock ohne Aufzug. Wer hätte denn ahnen können, dass die Hüfte mal solche Probleme macht?

        Huch, Herr Doktor, ich bin doch erst 79 und Sie sagen, ich solle meinen Führerschein abgeben? Wie komme ich denn dann monatlich in mein Thermalbad? Das geht nicht.

        Huch, warum wird denn jetzt eine Sonderumlage für unsere Eigentumswohnungen fällig? Wir sind doch gerade erst vor 48 Jahren eingezogen und haben jedes Jahr 1,50 € je Quadratmeter in die Rücklage bezahlt. Das muss doch für die Sanierung reichen!

        Die Aufzählung könnte man beliebig fortsetzen bei Themen wie Altersversorgung, Freizeitverhalten, Konsumneigung, Familienzusammenhalt, etc.

  5. Peter Roth
    Peter Roth sagte:

    Ich denke, dass uns Politiker ausgehen, die noch für Überzeugungen kämpfen. Insofern
    haben die Politiker schon noch einen Anteil.

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Peter Roth

      Da ist etwas dran.

      Die meisten Politiker haben zwar Überzeugungen, aber sie laufen ihnen hinterher und müssen deshalb nicht mehr für sie kämpfen, um sie nach vorn zu bringen.

      Seit Schröder mit dem Machtverlust für Hartz IV bezahlen musste, ist jedem Politiker klar, dass es sich nicht lohnt, für Überzeugungen zu kämpfen.

      Merkel ist das beste Beispiel dafür:

      Auf dem Leipziger Parteitag 2003 hatte sie noch leidenschaftlich für die Marktwirtschaft gekämpft, später es jedoch der SPD überlassen, GEGEN marktwirtschaftliche Prinzipien den Sozialstaat auszuweiten.

      Ihr Kalkül:

      Ich habe meine Spielwiese auf dem Feld der Außenpolitik, die SPD ihre auf dem der Sozialpolitik.

      Hat funktioniert, das Regierungssystem war mit satten Mehrheiten stabil.

      Hat da jemand für seine Überzeugung kämpfen müssen?

      Niemand, auch in den Parteigremien und -gliederungen nicht.

      Beide Parteien hatten doch die Hand am Hebel der Macht und die Wirtschaft lief immer besser.

      Antworten
  6. MFK
    MFK sagte:

    “Und – auch das ist wenig überraschend – die Deutschen würden gern mehr bezahlen für die Rente. Leider wurde hier nicht gezeigt, wie viele von denen, die „ja“ gesagt haben, überhaupt nennenswerte Beiträge zahlen. Bekanntlich sind die, die nicht bezahlen, besonders offen für höhere Abgaben für Dritte.”

    In diesem Zusammenhang lohnt es sich immer wieder Heinsohn zu zitieren:

    “In Deutschland leben aktuell etwa 82,8 Millionen Menschen. Rund 44 Millionen, das sind 53 Prozent, gehen einer Beschäftigung nach. Aber nur 27 Millionen, also weniger als 33 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind Nettosteuerzahler, zahlen also mehr an Steuern und Abgaben als sie an staatlichen Transfers und Leistungen selbst beziehen.

    Nur diese 27 Millionen, weniger als ein Drittel, tragen das ganze System. Nur sie erzeugen für die Gemeinschaft ein Positivsaldo. Alle anderen werden entweder vollständig getragen (kleine Kinder, Schüler, Studenten, Arbeitslose, Kranke, Erwerbsunfähige, Rentner) oder zum Teil (Niedrigverdiener, weniger Produktive).
    15 Millionen müssen 68 Millionen ganz oder teilweise tragen

    Von den 27 Millionen Produktiven sind aber wiederum rund zwölf Millionen direkt oder indirekt vom Staat abhängig (Staatsbedienstete, Lehrer, Professoren, Richter, Staatsanwälte, Politiker, Polizisten, Soldaten, Verwaltungsbeamte/- angestellte etc.). Diese werden also auch wieder von den Steuern und Abgaben der restlichen 15 Millionen bezahlt. Würden diese 15 Millionen wegfallen, wäre gar kein Geld da, die Staatsbediensteten zu bezahlen.”

    https://www.theeuropean.de/juergen-fritz/12710-weniger-als-ein-drittel-sind-nettosteuerzahler#

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    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Thomas:
      Was glauben Sie? Ich bin schon längst dabei, aber nicht mehr in D!

      @ MFK
      Zitat: “15 Millionen müssen 68 Millionen ganz oder teilweise tragen.”
      Diese 15 Millionen sind schon längst marginalisiert, vielleicht noch nicht sozial (obschon …), jedoch politisch. Es ist verständlich, wenn da nicht jeder gleich den Ranzen packt und sich verzieht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dies viel Energie und Phantasie erfordert. Aber da es sich bei diesem Segment der Bevölkerung geschätzt um reifere Jahrgänge handelt, haben sie vermutlich ihren Nachwuchs schon dazu animiert, und warten nun nur noch darauf auszusterben.

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  7. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    Danke Herr Stelter für den interessanten Link. Es lohnt sich die Zusammenfassung auf den Seiten 4 und 5 des Reports zu lesen. Dort werden auch Unterschiede zwischen Alt und Jung benannt.
    Da überall, auch in diesem Blog, ständig vor einer flächendeckenden Altersarmut gewarnt wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn eine Mehrheit in der Bevölkerung dies ernst nimmt und Absicherung durch den Staat fordert.
    Weiterhin spielt der sehr hohe Wohlstand in den Industrieländern sicher eine Rolle: die mögliche Fallhöhe und damit die Angst ist heute größer als noch vor 50 Jahren.

    Menschen reagieren in erster Linie auf Veränderungen ihrer Lebenssituation, nicht auf das absolute Niveau. Betrachtet man das garantierte Rentenniveau, die Sicherheit vor Gewalttaten, den Werterhalt der Ersparnisse (Realzins) dann hat sich all dies in den letzten 20 Jahren deutlich verschlechtert und mag Anlaß zu Sorgen geben.
    Zum Vergleich: in den 60er und 70er Jahren ging es immer nur bergauf, alle waren sich sicher, daß es den Kindern einmal noch besser gehen wird. Das schaffte Zufriedenheit auf materiell niedrigerem Nieau.

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  8. Bauer
    Bauer sagte:

    1- Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. q.e,d.

    2- Der Wunsch nach Gleichheit scheint unausrottbar. Aber wenn wir alle gleich wären, würden wir noch in den Bäumen hocken und Grünzeug mampfen, denn die Evolution ist nur mit Ungleichheit möglich. Wobei beim heutigen medizinischen Fortschritt sich die Frage stellt, ob wir nicht schon die Evolution rückabwickeln.

    3- Die Geschichte lehrt, dass es sich in absteigenden Kulturen am besten lebt. Panem et circenses. Junge aufstrebende Kulturen sind eher ungemütlich, aber jedenfalls interessanter.

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  9. Axel
    Axel sagte:

    Auf der Titanic, dem sichersten und luxoriösten aller Schiffe, fühlt man sich halt unsinkbar…
    Draussen scheint die Sonne.
    Und Eisberge existieren nur als Gehirngespinste von Phantasten…

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  10. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    “Die Bürger wollen, dass wir die Substanz aufbrauchen und lieber konsumieren als investieren.”

    Ich denke nicht, dass die Bürger das wirklich wollen. Die Bürger – im Durchschnitt, so mein Eindruck – denken nicht einmal in diesen Kategorien.

    “Machen sie dies wissentlich oder ist es eine Folge der Märchenerzählungen von Politik und Medien und der fehlenden wirtschaftlichen Bildung? Wohl beides.”

    + Kultur – die implizit vermittelten Werte sind nicht zu unterschätzen. Der Augenöffner war für mich damals vor der Selbstständigkeit die Reaktionen meiner amerikanischen Bekannten vs. der deutschen. Kurz zusammengefasst war die durchschnittliche Reaktion “Cool. Sounds like you thought it through – Good Luck!” vs. “Uiuiui, wenn das mal gut geht.”

    So zeigen mir die Diagramme und auch der Wunsch nach zusätzlichen Rentenbeiträge klar, dass die Deutschen im Mittel wenig liberale Zeitgenossen sind und es gerne gemütlich und von oben organisiert haben.

    Bzgl. der Rentenbeiträge müsste man freilich mal schauen, wie genau die Frage gestellt war. Vielleicht war die Frage “alternativlos” gestellt. (Ich hatte das in der Studie letzte Woche nicht auf Anhieb gefunden…) Passen würde es dennoch: Warum selber sparen, wenn der Staat das für mich machen kann? Alleine die Antwort zeigt, dass die Befürworter von höheren Rentenbeiträgen naiv sind und davon ausgehen, dass sie Rentenbeiträge beim Staat *sparen* und man später dann auch inflationsbereinigt garantiert mehr hat.

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  11. Erik Ziehon
    Erik Ziehon sagte:

    Die für mich wirklich spannende Frage ist: Warum BLEIBEN eigentlich anscheinend so viele Leistungsträger?
    Wenn man von Price’s Law ausgeht, wonach bei eine Gruppe aus N Menschen die Hälfte des Wohlstands von Wurzel(N) Personen erbracht wird, so ist klar, dass bei großen Gruppen eine sehr kleiner Anteil sehr viel beiträgt. Diese wenigen müssten doch eigentlich in ein Land streben, in dem sie wenig besteuert werden.
    Passiert das und man (hier: ich) merkt das nicht? Würde man ein Auswandern wenig merken, weil die Unternehmen, die diese Leute besitzen, im Land bleiben und die Wertschöpfung damit größtenteils auch? Oder hält etwas die Superreichen im Land.. und was wäre das?

    Antworten
    • Dr.D.
      Dr.D. sagte:

      Sehr geehrter Herr Ott,

      in dem Augenblick, in dem diem Politik und Gesellschaft den Verlust der Leistungsträger bemerkt, ist es schon zu spät. Beispiel: in den Nullerjahren zahlte ich bis zu 50k Einkommenssteuer als Alleinverdiener mit vierköpfiger Familie. Seit 2015 zahle ich, damals 51 jährig keine Einkommenssteuer mehr, da ich meine berufliche Tätigkeit aufgegeben habe und von meinem Vermögen lebe. Ich bin also in die innere Emigration gegangen, da ich zu alt war und auch zu faul auszuwandern. Meine Aufgabe sah und sehe ich darin, meinen Kindern eine Topausbildung zukommen zu lassen. Mein Sohn – 16 Jahre alt – macht eine Ausbildung im Automatisierungsbereich und wird ziemlich sicher in ein Angloland auswandern. Die Alten wie mich brauchen die nicht und wollen sie auch nicht.
      Die jungen, angehenden Leistungsträger werden jedoch ihr Glück woanders suchen.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Emigration ins private

        Die überschäumende Vernunft hierzulande ist kein Einzelfall.

        Üblich verdächtige Kompetenzfestungen als Traumziele für dt. Auswanderer haben sich längst in den postmodernistischen Zeitgeist eingereiht und junge Leute wechseln vom Regen in die Traufe. (Bsp. Kanada, Australien, Neuseeland)

        Wegen 10% Einkommensvorsprung nach Steuern und Lebenshaltung braucht man seine kulturelle Heimat nicht zu verlassen. Der Verlust von Selbstverständlichkeiten, wie mal schnell ein Konzert im Hamburg, Lebkuchenessen “in” Nürnberg, die Staatsoper in Berlin oder ein auf ein bistecca alla fiorentina über den Brenner sind europäische Einzigartigkeiten..

        Die absolut wenigsten können sich dauerhaft leisten für solche Späße nach Europa einzufliegen, samt drei Kindern.

        Im Übrigen träumen viele Auswanderer davon, dass ihre Kinder selbstverständlich an deutschen Kompetenzhochburgen ihre Studien abschließen, weil es a) billiger ist und b) man nach Deutschland immer noch Vertrauen hat.

        Die Emigration ins Private war bisher einfache Flucht ohne gröbere Verluste.

        Deshalb ist die Grenzöffnung für mich die Zeitenwende, weil die Postmoderne daran geht Europa als ganzes zu zerstören. Mit einem mal verschieben sich Renditen in einem Ausmaß, die von keiner EkSt.Reform mehr kompensierbar sind.

        Je nachdem sich der Euro/Finanz/Banken/Wirtschaftscrash entwickelt ist die Rente keine Fluchtoption mehr und erwarte ich die Abwanderung dann entsprechend heftig – durch alle Altersgruppen hinweg.

        Gehen werden alle die sich nicht ausplündern lassen wollen, über mobiles Vermögen verfügen und auch geistiges Kapital in der neuen Heimat zu investieren fähig sind. Das Alter ist dem Gastgeber dann egal, wenn seine Rendite stimmt. Im Normalfall haben junge Leute nur Jugend+Wissen zu bieten ;o)

        Bienenvölker die ihre Fluglöcher nicht verteidigen gehen unter, weil ihre Vorräte geräubert werden. Sterbende Völker verlieren ihre guten Bienen, weil die “Abfliegen” und ihr Glück woanders versuchen – mit gefülltem Honigmagen immer erfolgreich…

        # Bienen sind Nazi

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        “Bienen sind Nazi”

        So ein Quatsch! Die Promi-Köchin Sarah Wiener (übrigens neuerdings Grünen-Spitzenkandidatin bei der Europawahl in Österreich) stellt ganz klar fest, dass Bienen “Solidarität und Demokratie leben”! Keine Ahnung, wie das gehen soll, wenn der Bienenstaat eine Königin hat, die über Pheromone sogar steuern kann, welches Geschlecht der Nachwuchs hat und ob sich andere Königinnen überhaupt entwickeln können (so ähnlich wie in Merkels CDU), aber egal. Bienen sind voll im Trend, also müssen die auch demokratisch und nachhaltig sein:

        https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videosextern/ein-gespraech-mit-sarah-wiener-ueber-bienen-102.html

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Rchard Ott

        # ganz ohne Trend sind meine Bienen Nazi

        Jede fremde Biene, die sich frech dem Flugloch meiner Bienen nähert wird nieder gemacht. Derselbe “Bien” sorgt durch die “stille Umweiselung” für den Austausch einer unbrauchbaren Stockmutter in eine agile Junge.

        Über ihre Pheromone hält die Stockmutter ihr Volk zwar zusammen, aber nicht vom Denken ab.

        Das Bienengeschlecht ist keine gesellschaftliche Konstruktion sondern Folge von besamten (Arbeiterinnen) oder unbesamten Eiern (Drohnen). Im Spätsommer schrumpft das Volk auf Winterstärke und es kommt zur Drohnenschlacht, d.h. die sinnlosen Esser werden Wespen zum Fraß vorgeworfen.

        Sinnlose EsserInnen fliegen im Herbst ohne Proviant los um bei erfolgloser Suche irgendwo zu verhungern.

        Die Verniedlichung von Insekten und Wildtieren gehört zum Infantilismus unserer Zeit, kein lebender Mensch will sich der Natur fügen, deshalb ja das ganze Affentheater vom Universalimus.

        Insofern begrüße ich die Zuwanderung von jungen Männern, weil die den grünen Damen und Gendern einige Lektionen zu lehren wissen, anders als die schon länger hier lebenden Drohnen.

        # Bienen sind Barbaren, Imker too

    • markus
      markus sagte:

      @Erik:
      Da gibt es mehrere Gründe. Haben Sie schon einmal länger im Ausland gelebt oder dies ernsthaft erwogen?

      – Im Ausland spricht man meist nicht die eigene Muttersprache.
      – Im Ausland ist man selber Ausländer: man kennt erstmal die Regeln nicht und man wird vielleicht angefeindet vor allem in Zeiten sozialer Konflikte
      – In manchen Ländern muss man eine gewisse Zeit in die Rente eingezahlt haben sonst verfällt ein Teil
      – mit Familie ist es gleich dreimal schwer

      Also eine hohe Aktivierungsenergie, die es zu überwinden gilt

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ markus

        Richtige Hinweise, weil z. T. offensichtlich falsche Vorstellungen herrschen.

        Ich ergänze:

        In vielen, selbst attraktiven Ländern ist das SOZIALSYSTEM nicht so ausgeprägt wie bei uns. Da ist es nicht gemütlich vor dem Nichts zu stehen.

        Und auch der Punkt noch:

        Um auswandern zu können, musste ich eine Punktzahl erfüllen. Ich konnte sie erfüllen, habe aber nie erfahren, wo ich gepunktet habe.

        Ich habe immer noch den leisen Verdacht, dass es ein großer Vorteil war, ohne Familie auszuwandern. Denn ein Single belastet das Sozialsystem weniger als eine Familie, wenn es belastet wird. Die traditionellen Einwanderungsländer wissen das und kalkulieren es ein.

        Die bevorzugten Zielländer wie USA, Kanada und Australien sind m. A. n. nur für gut ausgebildete UND besonders ehrgeizige und anpassungsfähige Menschen attraktiv. Für die Schweiz mag das etwas anders sein.

    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Erik,

      Deutschland ist bereits das fünft wichtigste Herkunftsland für gut ausgebildete Fachkrafte, die aus ihrem Heimatland auswandern.

      Deutschland verliert seit 2005 jedes Jahr netto mehrere zehntausend deutsche Staatsbürger durch Auswanderung. 2016 verlor Deutschland netto 146.047 Staatsbürger durch Abwanderung, 2017 waren es netto 82.478.

      Deutschland verliert deutsche, gut ausgebildete Fachkräfte durch Abwanderung in einem vielfach höheren Ausmaß als das durch die Zuwanderung von gut ausgebildetetn Fachkräften aus dem Ausland ausgeglichen werden kann. 2017 kamen nur knapp über 20.000 Ausländer mit der Blue Card nach Deutschland.

      Die von Stelter zitierte OECD Studie macht auch deutlich, dass es für Unzufriedene in Deutschland keinen Grund zum Bleiben gibt – die Situation wird sich nicht innerhalb einer Generation (oder länger) zum Besseren wenden – dafür fehlt in Deutschland der politische Wille, insbesondere der Wählerwille. Solange in Deutschland diese Vollkaskomentalität in der Mehrheitsgesellschaft verankert ist, wird sich politisch nichts ändern. Und es kann auch gar nicht besser werden, denn durch die demografische Entwicklung und Alterung der Gesellschaft wird das politische Klientel, welches von staatlicher Vollkaskopolitik profitiert (Rente, Rente, Rente…) immer größer. Der Abschwung Deutschlands läuft schon seit Jahren, schleichend wie ein Schwelbrand. Der große Knall kommt meiner Meinung nach irgendwann nach 2040, denn dann gibt es keine Möglichkeit mehr, die Implosion der Rentenversicherung durch Subventionierung aus allgemeinen Steuermitteln zu kaschieren, wenn die Erwerbsbevölkerung auf die Hälfte des Niveaus von Anfang des Jahrtausends geschrumpft ist.

      Diesen Knall wollte ich für mich vermeiden. Ich bin 2016 ausgewandert und beobachte die politische Entwicklung in Deutschland sehr genau. Mit jedem Jahr in der Ferne finde ich mehr Bestätigung, dass ich nüchtern betrachtet etwa 10 Jahre zu spät ausgewandert bin. Wer in Deutschland unter 30 ist, gut ausgebildet, Fremdsprachenkenntnisse hat und mobil/flexibel ist, sollte seine Sachen packen und gehen. Zurückgehen kann man immer, man riskiert nicht viel, wenn man geht.

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      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tobias W.

        Ich sehe das wie Sie.

        „Vollkaskomentalität“ sagt alles.

        Dazu kommt noch:

        Blindheit.

        Wir Deutschen merken nicht einmal, dass viele gut ausgebildete Fachkräfte gehen.

        Aufwachen werden wir erst, wenn wir so gut wie keine mehr haben.

        Klar, sie können mehr schlecht als recht ersetzt werden durch Ausländer.

        Nur:

        Die Besten, die auch ein unternehmerisches Gen haben, wandern nicht zu, denn sie werden hier nur gegängelt. Türkische Familienbetriebe u. dgl. sind in ihrer Selbständigkeit schon agil, aber nicht in dem Sinne, den ich hier mit „unternehmerisch“ verbinde.

        Das ist nicht so, weil sie Ausländer sind, sondern weil in Deutschland jedem Fesseln angelegt werden, der etwas unternimmt.

        Beispielhaft dafür:

        Das BVerfG hat entschieden, dass Zwangsmitgliedschaft besteht, d. h. eine natürliche oder juristische Person der gesetzlichen Verpflichtung unterliegt, Mitglied der Industrie- und Handelskammer zu werden.

        Die negative Vereinigungsfreiheit, d. h. das Recht einer Vereinigung auch fernbleiben und der Beitragspflicht entgehen zu können, wiesen die Richter zurück.

        Die herrschende Meinung unter den Juristen sieht das zwar anders, spielt aber keine Rolle.

        Was Leute, die hier ein Startup gründen wollen, davon halten, spielt auch kein Rolle.

        Wir brauchen anscheinend keine Startups, weil wir jede Menge Champions haben.

  12. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Die Bürger wollen, dass wir die Substanz aufbrauchen und lieber konsumieren als investieren. Bleibt die Frage: Machen sie dies wissentlich oder ist es eine Folge der Märchenerzählungen von Politik und Medien und der fehlenden wirtschaftlichen Bildung?”

    Es ist auch eine Folge davon, dass diejenigen mit einer Präferenz für eine Politik rechts von der aktuellen Regierungslinie kaum in den Medien zu Wort kommen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk feiert lieber wochenlang Greta ab (linke Kritik wird immer gern gesehen, auch wenn es komplett faktenfreie Panikmache oder linksradikaler Schwachsinn ist) und in den sozialen Medien bekommen Sie ganz schnell einen mit der “Hate Speech”-Keule ab, wenn Sie es wagen, Kritik von rechts zu äußern.

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  13. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Es ist die Biedermeier – Idylle und speziell in Deutschland auch die Untertanenmentalität!
    Es ist im weiteren auch der antiaufklärerische Moralismus. Fakten, Logik usw. spielen keine Rolle, es kommt nur auf die “Haltung” an. Die Identitäten sind abhanden gekommen, man will “gut” sein um jeden Preis, das ist die neue (Pseudo-) Identität. Alle und wirklich alle sind gleich, es herrsche deswegen Gerechtigkeit all über all. Das ist teuer, da hat man natürlich keine Ressourcen mehr für Investitionen übrig, aber egal, Hauptsache man steht auf der richtigen Seite,auf Seiten der “Guten”.
    Blöd nur, wenn den Herrschenden das Geld der anderen ausgeht und den Beherrschten das Geld für den gewohnten Lebensstil. Dem selbstständigen Denken entwöhnt, folgen die Massen nun allen möglichen Scharlatanen.

    Antworten
    • RDC
      RDC sagte:

      Chapeau, einfach nur Chapeau Herr Pfister für Ihren Kommentar. Selten etwas gelesen, dass den Nagel so sehr auf den Kopf trifft.

      Beste Grüße
      RDC

      Antworten
    • Axel
      Axel sagte:

      Der neueste Propagandachnack zur Migrationspropaganda kommt von Hr. Sigmar Gabriel.
      Ausgesprochen vor einer Woche auf Phoenix beim Kamingespräch.
      In einem Märchenonkelsessel sinnierte der gereifte Hr. Aussenminister a.D. mit sonorer Stimme und treuem Dackelblick vor einem flackerndem Holzscheit:
      ” Wir Deutschen, nach all dem Schrecken, den wir im letzten Jahrhundert über die Welt gebracht haben, sind jetzt zu einem Sehnsuchtsort für die Menschen geworden. Darauf dürfen wir ruhig auch mal ein bißchen Stolz sein.”
      Eine Träne hat er dabei nicht vergoßen. Hier habe ich noch etwas Trainingsbedarf ausgemacht!
      Ob er mit “Sehnsuchtsort” unser Sozialsystem gemeint hat, ist übrigens nicht überliefert.
      Auch darüber, daß Deutschland immer weniger zum Sehnsuchtsort der Einheimischen geworden ist, hüllt sich Gabriel in altersweisem Schweigen…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Axel

        “Sehnsuchtsort”:

        Wenn nichts mehr geht, verirren sich Figuren wie Gabriel auch noch ins Religiöse.

        Peinlich, nur noch peinlich für solche Typen und fürs Land, in dem sie hochgekommen sind.

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