Deutsch­lands Kapital­stock ist älter als der Italiens

Am Sonntag (25. Juni 2023) geht es im Podcast um die Nachhaltigkeit der deutschen Staatsfinanzen und deren Bedeutung für die Zukunft des Euro. Nun wird man sagen: Was ist das Problem? Wir haben doch ein Rating von AAA, andere Staaten sind davon weit entfernt, vor allem Frankreich, wo die Staatsschulden schon seit längerem aus dem Ruder laufen.

Doch ist unser Rating noch angebracht? Zweifel sind angebracht angesichts des Zustands des Landes.

Gestern hatten wir an dieser Stelle eine aktuelle Studie des IW Köln zum Alter des Kapitalstocks und der Bedeutung für Produktivitätsfortschritte. Doch nicht nur das IW hat Studien durchgeführt, die das Offensichtliche zeigen. Auch der Verband der forschenden Pharmaunternehmen hat in diesen Tagen eine Studie vorgelegt, die zudem Deutschland mit anderen Ländern vergleicht.

Die „Highlights“, wenn man das so nennen möchte:

  • „Nach jahrelangen Spitzenwerten bei den Auslandserlösen hat die Energiekrise dafür gesorgt, dass die Importe deutlich teurer werden und da- mit der Außenhandelsüberschuss erheblich geringer ausfällt. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb Deutschland sich künftig bescheidener auf den Weltmärkten geben muss: Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts kommt von unterschiedlichen Seiten erheblich unter Druck: Energiewende, Demografie, verpasste Chancen in der Digitalisierung und teils zu einseitige Abhängigkeiten von anderen Ländern stellen das Geschäftsmodell Deutschlands vor Herausforderungen.“ – bto: Wir erwachen unsanft aus einem Traum. Diese Faktoren waren alle vorhersehbar.
  • „(…) Deutschland (lebt) bereits seit Jahren von seiner Substanz. Im Vergleich mit vielen anderen entwickelten Volkswirtschaften hat Deutschlands Kapitalstock in den vergangenen knapp 20 Jahren erheblich an Qualität eingebüßt.“ – bto: Jetzt kommen zwei sehr ernüchternde Darstellungen.

Zunächst die Feststellung, dass wir nur noch knapp vor Großbritannien liegen. Hinter Belgien, Italien, Frankreich… peinlich!

Quelle: vfa

Besonders erschreckend ist die Darstellung der Entwicklung über die Zeit:

Quelle: vfa
  • Prinzipiell ist eine rückläufige Modernität in entwickelten Volkswirtschaften durchaus plausibel, wenn Investitionen in anderen Wirtschaftsräumen attraktiver werden. So haben beispielsweise die bevölkerungsreichen Länder China und Indien zunehmend ausländische Direktinvestitionen anziehen können, die andernorts nicht getätigt wurden. Sorge sollte allerdings die Entwicklung in Deutschland bereiten. Wie vielerorts ging der Modernitätsgrad des Kapitalstocks zurück – hierzulande aber mit zwölf Punkten am deutlichsten.“ – bto: Und das deckt sich mit anderen Studien und wir können es jeden Tag selbst beobachten.

Quelle: vfa

  • „Vor allen Dingen der öffentliche Kapitalstock wurde über Jahre vernachlässigt. Offensichtlich wird dies im Zustand von Schulen, Brücken oder der Bahninfrastruktur. Hinzu kommt, dass auch die Maschinen und Anlagen zunehmend länger als kalkulatorisch erwartbar in der Nutzung sind.“ – bto: Wir wissen ja, dass Unternehmen schon seit langem nicht mehr im Inland investieren.
  • „Die gute Nachricht ist, dass sich der Substanzverlust seit etwa 15 Jahren nur noch in den Bauten zeigt. Dieser bleibt aber so groß und die Bedeutung der Bauten am Kapitalstock insgesamt so gewichtig, dass er nicht durch einen leichten Aufwärtstrend bei der Modernität des Wissens aus Forschung und Entwicklung kompensiert werden kann.“ – bto: Und Bauen wird immer teurer. Umgekehrt zeigt sich hier auch, wieso die energetischen Auflagen zu so hohen Kosten führen werden.
  • „Die Industrie (stellt) gut 26 Prozent aller Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen. Mit 59 Prozent ist sie mit Abstand der bedeutendste Sektor für die Entwicklung des geistigen Kapitals – genauer, des Kapitalstocks aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. An der Industrie führt daher kein Weg vorbei, wenn diese Investitionen in wirtschaftlich verwertbares geistiges Eigentum überführt werden sollen.“ – bto: Offensichtlich hat die De-Industrialisierung bereits vor längerer Zeit eingesetzt. Anders kann man das nicht erklären.
  • „Innerhalb der Industrie sind es die Wirtschaftszweige Pharma, Automobil und Maschinenbau, die einen überdurchschnittlichen Modernitätsgrad des Kapitalstocks aufweisen, gefolgt von EDV und dem sonstigen Fahrzeugbau. Verglichen mit dem Jahr 1991 konnten auch nur wenige Industrien den Modernitätsgrad des Kapitalstocks halten oder gar ausbauen. Positiver als im industriellen Durchschnitt haben sich die Bereiche Kfz, Pharma, Mineralölverarbeitung, EDV und die Metallverarbeitung entwickelt. Letztere hatte allerdings im Jahr 1991 bereits einen recht veralteten Kapitalstock.“ – bto: In Summe bleibt jedoch das unbefriedigende Ergebnis, das ein echtes Alarmzeichen ist.
  • „Überwiegend konnten also diejenigen Wirtschaftsbereiche ihren Kapitalstock erhalten, die in den vergangenen Jahren auch Wertschöpfungsanteile stabilisieren oder hinzugewinnen konnten. Diese haben den Verlust der übrigen industriellen Sektoren kompensiert. Der gesamtwirtschaftliche Verlust an Wettbewerbsfähigkeit ist also auch im industriellen Kern zu beobachten. Die Entwicklung des Modernitätsgrads des Anlagevermögens ist damit auch ein Indikator für strukturellen Wandel.“ – bto: … oder eben die Deindustrialisierung.
  • „Von größerer Bedeutung für die Zukunft ist die Entwicklung des Kapitalstocks geistigen Eigentums. Hier finden erhebliche Verschiebungen zwischen den Wirtschaftszweigen statt. Offenbar setzen die Branchen unterschiedlich stark auf ihre technologische Zukunftsfähigkeit. Industrieweit ist seit mehr als zehn Jahren ein Aufwärtstrend erkennbar, der Hoffnung für den Industriestandort Deutschland und dessen Technologieführerschaft in Schlüsselindustrien macht. Der Automobilbau aber auch Pharma und der Maschinenbau führen hier die Entwicklung an. In anderen Branchen hingegen ist der Substanzverlust deutlich erkennbar.“ – bto: Beim Autobau muss man aber anerkennen, dass es sich um den Versuch handelt, einen technologischen Rückstand aufzuholen. Bei Pharma ist es nett, aber diese Konzerne sitzen überwiegend im Ausland.
  • „Der Zusammenhang zwischen einem modernen Kapitalstock und der Produktivität einer Branche oder einer Volkswirtschaft ist naheliegend – und zeigt sich auch in der deutschen Industrie: Je moderner der Kapitalstock, desto höher die Wertschöpfung je Beschäftigten. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts zu stärken, sollte eine zukunftsgerichtete Industriepolitik also Investitionen begünstigen und die Anreize gerade für die Entwicklung geistigen Eigentums stärken.“

Quelle: vfa

  • „Hierfür gibt es mehrere politische Handlungsfelder: Erstens sollte auf die Entwicklungen in den USA reagiert werden. Der Inflation Reduction Act setzt umfängliche Anreize für Investitionen bestimmter Branchen in den USA. Um die notwendige Modernisierung des Standorts Europa voranzutreiben und Investitionen auch hier attraktiv zu machen, könnten Superabschreibungen für Investitionen in moderne und nachhaltige Produktionsanlagen gewährt werden.“ – bto: … allemal besser als Milliarden für Intel.
  • „Damit Technologieführerschaft in Schlüsselbranchen erlangt werden kann, braucht es zweitens gezielte Unterstützung bei der Skalierung industrieller Fertigung und ein attraktives Umfeld für die Durchführung von Forschung und Entwicklung. Die steuerliche Forschungsförderung wäre hierfür großzügiger zu gewähren und eine mutige Nutzung sogenannter Important Projects of Common European Interest (IPCEI) notwendig. Drittens bedarf es großer öffentlicher Investitionen. Diese steigern die Produktivität des privaten Kapitals und wurden zudem in den vergangenen Jahrzehnten in viel zu geringem Umfang durchgeführt. (…) Ohne diese öffentlichen Vorleistungen werden private Investitionen selten rentabel.“ – bto: Das haben wir gestern beim IW deutlich gesehen.
  • „Nun braucht es politischen Mut, strukturellen Wandel zuzulassen und zu unterstützen. Dabei darf den Schlüsselindustrien des Landes nicht die Wachstumsgrundlage durch Bürokratie oder außerordentliche Belastungen entzogen werden.“ – bto: Wer würde da widersprechen?

vfa.de: “Alternder Kapitalstock: Wettbewerbsfähigkeit steht auf der Kippe”, 31. Mai 2023

Kommentare (22) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ JürgenP

    Vielen Dank für die Verlinkung. Die Ergebnisse erstaunen mich nicht, sind jedoch kein Beleg dafür, dass Frischwasserstationen schlechter sind als andere Systeme. Vielmehr sind solche Systeme in einigen Fällen sogar deutlich besser, da bei einer Frischwasserstation, die vernünftig geplant wurde, das Rohrleitungssystem weniger als 3 Liter von der Station bis zum Zapfhahn beinhaltet.

    Die ursprüngliche These, der ich widersprochen hatte, war ja die Behauptung, dass bei einer Frischwasserstation eine erhöhte Legionellenproblematik bestünde. Dies ist nicht der Fall, da alle Systeme mit dem Problem des stehenden Wassers nach der Zirkulation leben müssen; also spätestens ab dem Punkt, ab dem eine gut geplante Frischwasserstation kaltes Wasser in warmes Wasser transformiert.

    Ansonsten bin ich mir mit @Beobachter einig: „Gesunder Menschenverstand würde genügen.“ Es gibt ja – Gott sei Dank! – auch keine Prüfpflicht, ob die Küchenlappen heiß genug gewaschen wurden, um alle Keime abzutöten.

    @ Vater Thiel

    „Am besten trifft es der Satz:
    “Banks are basically just big collections of Excel spreadsheets, keeping track of wo owes what to whom …”

    Oder um mit Jeff Snider zu sprechen: „a glorified bookkeeper“ https://www.realclearmarkets.com/articles/2023/01/06/weve_been_on_a_digital_money_standard_for_at_least_half_a_century_874139.html

    „So gesehen ist das was wir als Euro(dollar-)markt bezeichnen, eigentlich die Urform des Bankensystems, und das [DURCH] die Geburt der Zentralbanken entstandene “Sonnenbanksystem” das Neue und “Unnatürliche”.

    Das “Natürliche” hatte leider nicht gut funktioniert (siehe die zahlreichen Bankenkrisen in den USA im 19. Jhd.). Die Folge war dann auch in den USA der 2. Versuch der Gründung des “Unnatürlichen”. In vielen Ländern zuerst als weitgehend private Organisation, später dann meist als staatliche oder halbstaatliche Institution.

    Nur ZBen sind aktuell in der Lage, für die nötige Elastizität zu sorgen, um einen totalen Absturz des Systems zu verhindern. 2007/2008 war ein sehr ähnlicher Moment wie 1929. Insofern sollten wir das “Unnatürliche” nicht eliminieren ohne zuvor ein besseres System zu entwickeln. Die Blockchain-Technologie bietet hier durchaus viele interessante Ansätze und könnte für deutlich mehr Transparenz sorgen.

    LG Michael Stöcker

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  2. Kayser
    Kayser sagte:

    Den Kapitalstock aus geistigem Eigentum, Forschung und Entwicklung sehe ich kritisch. Man denke da nur an die (ehem.) Solarindustrie oder aktuell die Windkraft. Die Entwicklung erfolgt in Deutschland, die wirtschaftliche Umsetzung aber im Ausland. Entscheidend für den Wohlstand ist die Produktion und die verzeiht sich seit Langem ins Ausland.
    Die Lösung genauso einfach wie unwahrscheinlich. Steuern drastisch senken, Staat verkleinern, Regulierung minimieren und Sozialsysteme zurückfahren.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Kayser

      “Die Lösung genauso einfach wie unwahrscheinlich. Steuern drastisch senken, Staat verkleinern, Regulierung minimieren und Sozialsysteme zurückfahren.”

      Exakt..
      ..oder wie Charlie Munger immer zu Warren Buffett’s Frage zu sagen pflegt:
      “I have nothing further to add”

      Antworten
  3. weico
    weico sagte:

    @Tom96

    “Herr Stöcker,

    wenn Sie, ein Kühnlenz oder alle anderen Mainstreamer nicht lernen, daß Bloomberg und Co. Auftraggeber bzw Ausführer für ein Paneuropa sind, dann verschwinden alle schneller als eine neue Nomenklatur diktiert wird.”

    Sie sollten einwenig Nachsicht zeigen mit der amigeprägten Nachkriegsgeneration.
    Die meisten Deutschen sind Heute so auf die Amis fixiert und medial eingeschworen worden,dass Sie nur dort die “Wahrheit” zu erkennen glauben.
    Die “Unabhängikeit” bzw. höchste der Gefühle der deutschen Medien zeigt sich,wenn man evt.noch auf die Briten verweisen kann (FT usw.).

    Bei der DEUTSCHEN “Kriegsberichterstattung” über den Ukraine-Konflikt,wird es besonders deutlich.
    Dort wir praktisch immer auf den britischen Geheimdienst verwiesen. :-)

    Erinnert mich immer an die früher sehr beliebte ARD-Hörspielsendung mit dem Titel:
    “Papa, Charly hat gesagt, sein Vater hat gesagt,..”

    Solch einem “Amerika-Hurra-Journalismus” ist halt die Folge,wenn man sich als Journalist dem redaktionellen Kodex und den Werten unterstellt und huldigt…der einer wertebasierten “Atlantik-Brücke” verpflichtet ist. :-)

    z.B die Werte der Springerpresse:

    -Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.
    -Wir befürworten das transatlantische Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa.”

    https://www.axelspringer.com/de/werte

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Worüber sich der Mainstream hingegen weiterhin stoisch ausschweigt, das ist das Eurodollar-(Nicht)System. Immerhin hat es das Thema jetzt auch bis Bloomberg geschafft: https://podcasts.apple.com/us/podcast/josh-younger-on-the-surprising-origins-of/id1056200096?i=1000617526253 . Bei der monetären Kompetenz unserer Ökonomen und Journalisten wird es aber sicherlich mehr als zehn weitere Jahre dauern, bis dieses Problem auch in Deutschland diskutiert wird. Eigentlich wäre Ihr Blog dafür geradezu prädestiniert, Herr Dr. Stelter. Denn das Thema ist nun mal wirklich ganz besonders bto.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Michael Stöcker

        Danke für den Link.

        Am besten trifft es der Satz:
        “Banks are basically just big collections of Excel spreadsheets, keeping track of wo owes what to whom …”
        So gesehen ist das was wir als Euro(dollar-)markt bezeichnen, eigentlich die Urform des Bankensystems, und das die Geburt der Zentralbanken entstandene “Sonnenbanksystem” das Neue und “Unnatürliche”.

        Wichtig auch die Feststellung, dass Eurodollarmarkt und Schattenbanksystem nicht deckungsgleich sind.

        Schattenbanken operieren nicht notwendigerweise nur auf dem Euro(dollar-)markt.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Korrektur:

        ” ist das DURCH die Geburt der Zentralbanken entstandene “Sonnenbanksystem” das Neue und “Unnatürliche”

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Michael Stöcker. Gern ein Update zum Thema für Sie. Die Kommentare von RO sind mir gleichgültig.
        Hinweis zum Begriff: Frischwasserstation > zentral montiert = probenahmepflichtig. Frischwasserstation, dezentral als sog. “Wohnungsstation” nach 3-L-Regel montiert = nicht probenahmepflichtig lt. TrinkwV.

        Hinweis zum aktuellen offiziellen Wissenstand bezüglich Vermehrung und von Legionellen = LeTriWaStudie (per google die Studie des UBA suchen). In einer LeTriWa-Nebenstudie wurden dezentrale el. Erwärmer untersucht. Ergebnis siehe Vortrag vom März d.J., Folien 17/18/19, zu finden unter https://wabolu.de/wp-content/uploads/2023/02/WHT2023-V-11_Schaefer_LeTriWa.pdf

        Hinweis zum zukünftigen offiziellen Wissensstand bezüglich der Reduktion von Trinkwarmwassertemperaturen = Google-Stichwort ULTRA-F. Auf der Projekthomepage der TU-Dresden sind Folien mit Zwischenständen abrufbar. Der ganze Forschungsaufwand zur Erkundung der Zusammenhänge bräuchte nicht gemacht werden, wenn Legionellen nach der 3-Liter-Regel tatsächlich funktionieren würde. Tun sie aber nicht. 6 nichtkontaminierte LeTriWa-Installationen von 38 per Zufall überprüfte DLE zeigen die Fakten.

        Der von Ihnen zitierte Autor der IKZ-Homepage hat keine Ahnung, er schwatzt nur längst überholtes Wissen von vor zwanzig Jahren nach. Auf die Gebäudeeigentümer, die dem Glauben schenken, laufen hohe finanzielle Aufwände für Sanierungen zu bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden. Denn: die Beprobungspflicht kommt sowohl für Kaltwasser als auch für DLE.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Ja, es gibt eine Legionellen-Problematik. Aber: warum sind die Leute in Mehrfamilienhäusern vor der Testpflicht nicht massenweise gestorben. Die Tests verteuern massiv die Nebenkosten. Warum da, wenn die EFHs völlig unbeteiligt sind. Ich beschönige nichts, aber die Sache ist unlogisch umgesetzt. Zu viel Regelung wieder mal. Gesunder Menschenverstand würde genügen.

    • Tom96
      Tom96 sagte:

      Herr Stöcker,

      wenn Sie, ein Kühnlenz oder alle anderen Mainstreamer nicht lernen, daß Bloomberg und Co. Auftraggeber bzw Ausführer für ein Paneuropa sind, dann verschwinden alle schneller als eine neue Nomenklatur diktiert wird.

      Das “Wir” hat sich jeder einzelne hart zu erkämpfen, denn andernfalls bleiben alle nur die Zwangszahler von fremden Illusionen, die psychologisch materiealistisch in Ihr Unterbewusstsein eingeimpft wurden.

      Das ist der Moment des schonungslosen Eintritts in die Wirklichkeit ohne den ideologisch historischen Kunstgriff auf zentralistisch faschistische Strukturen in Wort und Bild sowie Ableitungen davon.
      Das nackte Sein, kein Schein – und das gilt exakt für ein Geld- und Kreditwesen in einer praktisch-orientierten Wirtschaftspolitik, welche friedlich freiheitlich an Menschen gerichtet ist.

      Antworten
    • Ofelas Andre
      Ofelas Andre sagte:

      Ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium in 2015 “Es fehlen 600 Mrd. an Substanz erhaltende Investititonsausgaben…”

      und dann weiter “es gibt keine 3 Personen in dieser Partei, die Volkswirtschaft verstehen”

      Antworten
  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    “Nun braucht es politischen Mut, strukturellen Wandel zuzulassen und zu unterstützen”.

    Der Wandel geschieht von allein. Zwangsläufig, denn die Zeiten sind reif dafür. Es bedarf keiner Eingriffe. Benötigt werden bestenfalls zukunftsfähige Rahmenbedingungen. Diese schnell und direkt zu gestalten, dafür bedarf es Mut.

    Daher noch einfacher: “Nun braucht es politischen Mut, strukturellen Wandel weder blockieren, noch steuern zu wollen”.

    Mut zum Nichtstun, statt politischen Aktionismus.

    Mut, sich aus unternehmensinternen Entwicklungen herauszuhalten, jegliche direktiven Eingriffe in Verwaltungen oder Unternehmen zu vermeiden. Ganz wichtig ist auch Mut, politisch aktive Studienabbrecher & Exceljunkies in Machtpositionen = Anfänger zu entmachten, auf die Schulbank zu schicken und wenigstens eine Ausbildung mit Gesellen- oder Gehilfenbrief machen zu lassen – um sie mit den Folgen ihren bisherigen politischen Handelns zu konfrontieren.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Der Wandel geschieht von allein. Zwangsläufig, denn die Zeiten sind reif dafür. Es bedarf keiner Eingriffe. Benötigt werden bestenfalls zukunftsfähige Rahmenbedingungen. Diese schnell und direkt zu gestalten, dafür bedarf es Mut. ”

      Das ist ja der Sound von der Grünen-Wahlkampfkampagne 2021!

      Der korrupte Heizungsminister und die feministische Afrika-Toilettenexpertin: “Unser Land kann viel, wenn man es lässt. Bereit, weil Ihr es seid.”
      https://images.tagesschau.de/image/5464864d-3ccb-48b2-8fb6-0565e0495563/AAABhnkYgM4/AAABg8tMKVE/16×9-768/gruene-wahlkampagne-105.webp

      Mittlerweile hat sich das ja bekanntlich als Drohung herausgestellt, die leider von vielen damals nicht ernst genug genommen wurde.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @RO Sie können es einfach nicht lassen, vollkommen überflüssig die Schublade zu ziehen. Genauso gut hätten Sie “zukunftsfähige Rahmenbedingungen” mit dem Parteiprogramm Ihrer blau-braunen Freunde in Verbindung bringen können. Haben Sie nicht, denn zukunftsfähig ist davon nichts.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Sie können es einfach nicht lassen, vollkommen überflüssig die Schublade zu ziehen.”

        Man muss nur mit Ihnen reden, dann erzählen Sie von ganz allein, in welche Schublade Sie gehören.

      • putinstinkt
        putinstinkt sagte:

        Das ist eben nicht der Sound der Grünen da diese für Eingriffe pladieren.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @den Interessierten an russischer Innenpolitik

        Unsere grünen Freund*innen würden niemals das Wort “Eingriff” benutzen, wenn sie die CO2-Steuer in immer neue Höhen schrauben oder bewährte Heizungstechnik verbieten.

        Suchen Sie selbst nach dem Wort im letzten Grünen-Bundestagswahlprogramm, wenn Sie mir nicht glauben.

        Das sind im schmierigen grünen Marketing-Sound schlimmstenfalls “ehrgeizige Vorgaben”, die aber unbedingt nötig sind, um “unsere Lebensgrundlagen zu schützen”, denn die sind schließlich von der gefährlichen globalen Erdüberhitzung bedroht, und deshalb muss der Staat ganz schnell ganz viele neue Steuern einnehmen und Subventionen verteilen, damit viel mehr Leute zum Beispiel die von JürgenP und dem Graichen-Clan so sehr geliebte Wärmepumpe kaufen. Eben “zukunftsfähige Rahmenbedingungen”. So lukrativ ist angewandte Systemtheorie. ;)

  5. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Also, ich weiß nicht.

    Finde viele der Diskussionen von nem alten (rückwärtsgewandt?) Mindset geprägt. Es findet gerade die Automatisierung mentaler Arbeiten/Fähigkeiten statt. Da ist doch die Diskussion um den Kapitalstock „alter“ Industrien am Thema vorbei. Manche Chemieanlagen laufen seit 100 Jahren und tun ihren Dienst.

    Wir sollten vielmehr darüber diskutieren, welche Sektoren wir neu aufbauen/stärken/mit Kapital versorgt sehen wollen. Vielleicht die Chipindustrie, vielleicht auch nicht. Aber ganz bestimmt nicht mit Mrd. Subventionen, auch wenn das nach der Kapitalstocklogik „passt“. Und die gesamte Softwareindustrie braucht halt wesentlich weniger „Kapitalstock“ als die Grundstoff-/verarbeitende Industrie. Und hat trotzdem Üppige Wertschöpfung.

    PS Hier wird sonst so viel über Italien geschimpft – vielleicht sind die nicht nur besser im Geldeinsammeln, sondern auch im Ausgeben 🤷‍♂️ LNG-Terminals hatten die jedenfalls auch schon, als wir noch über Genehmigungsverfahren gestritten haben.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Stoertebekker

      “Wir sollten vielmehr darüber diskutieren, welche Sektoren wir neu aufbauen/stärken/mit Kapital versorgt sehen wollen.”

      Was soll das bitte bringen ?

      Deutschland hat doch schon X-Studien darüber und produziert laufend Neue.

      Auch in der Illner-Sendung, bei der Hr. Stelter anwesend war, wurde von einer imaginären “Agenda 2030” geträumt.

      Es gibt doch längst eine Nationale Industriestrategie 2030 der Bundesregierung:

      https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Monatsbericht/Monatsbericht-Themen/2019-03-nationale-industriestrategie-2030.pdf?__blob=publicationFile&v=10

      Vor lauter Studien und Pläne wissen die Politiker wohl schlicht nicht mehr, auf was sie sich nun eigentlich mal berufen sollen :-)

      Nebenbei:
      Die nächste Regierung wird dann eh wohl vieles wieder verwerfen und eine ganz andere “Zukunftsstrategie” beschliessen …! Siehe frühere Solarindustrie, Reaktorindustrie usw.

      Antworten
  6. foxxly
    foxxly sagte:

    …….. alt-kanzlerin merkel hat eine ganz fiese und hinterhältige politik gegen deutsche interessen betrieben.

    die allermeisten bürger in D haben diese gefällige politik, massiv unterschätzt, was ihr eigentliches ziel war.
    ein ziel, auf dem die ampel-koalition aufbauen kann und die vernichtung deutschlands vorntreiben kann und wird.

    ihr ziel war es auch, deutschland in den EU-zentralstaat nicht ein- sondern unterzuordnen.

    egal, was wir deutsche machen wollen und die wirtschaft retten wollen, brüssel entscheidet mehr, als deutschland selbst.

    das ist die umkehrung und perversion von “” von deutschland solle nie wieder ein krieg ausgehen” (und jetzt befinden wir uns DOCH im krieg gegen russland!)
    gut gemeint, war aber falsch und absichtlich umgesetzt worden in die bestimmenden interessen vom ausland.

    deshalb haben wir bereits diesen wirtschaftskrieg verloren, bevor dieser noch richtig losgeht!

    all diese erkenntnisse, dass wir zb. seit jahren “von der substanz leben”, nutzen nichts, wenn wir die politischen ursachen nicht ändern!

    Antworten

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