China’s leaders refuse to blink as economy slows drastically

China ist von enormer Bedeutung für die Entwicklung der Weltwirtschaft und der Kapitalmärkte. Immer wieder lesenswert sind die Analysen von Michael Pettis. Die Vernetzung mit den Kapitalmärkten Asiens verstärken die potentiellen Risiken. Immer deutlicher wird die Abschwächung des Immobilienmarktes. Nun die Nachricht, dass die chinesische Regierung eben nicht groß gegensteuert, sondern die Anpassung zulässt. Pettis hat dies vor einiger Zeit anders gesehen und es bleibt abzuwarten, ob es wirklich bei der zur Schau getragenen Haltung der Regierung bleibt, sollte sich die Abschwächung fortsetzen.
Zunächst aber die Fakten von Ambrose Evans-Pritchard:

  • Die Industrieproduktion ist im August um 0,4 Prozent gesunken, der stärkste Einbruch seit Lehman. Die Stromerzeugung liegt um 2,2 Prozent unter dem Niveau vom Vorjahr. Die Investitionen sind auf ein Rekordtief gefallen.
  • Die Banken haben in den letzten zwei Monaten 40 Prozent weniger Kredite gegeben als zuvor.
  • Die Schulden wachsen langsamer als das BIP – ein wichtiger Wandel zu den Jahren zuvor. Die Zinsen und die Risikozuschläge sind entsprechend gestiegen.
  • Die Verkäufe von Immobilien sanken im August um 13,4 Prozent, die Preise fallen seit fünf Monaten und dies strahlt auf andere Industrien aus.
  • Nachdem die Verschuldung in den letzten fünf Jahren so massiv gestiegen sind, wie noch nirgendwo auf der Welt – und üblicherweise Blasen und Krisen zur Folge haben – will die Regierung unter Premier Li Keqiang „restrukturieren, statt kurzfristig Geld zu drucken“. Klingt gut.
  • In der Tat scheint sich China dies auch leisten zu können. Die Erwerbsbevölkerung beginnt zu schrumpfen, weniger Wanderarbeiter strömen vom Land in die Städte. All dies reduziert die Gefahr von sozialen Spannungen und erlaubt der Regierung Sanierung statt Problemverschiebung. (bto: vielleicht hat China aus unseren Fehlern gelernt?)

Folge: China wird – vorerst – nicht zusätzlich zur globalen Liquiditätsflut und zum Weltwirtschaftswachstum beitragen.

The Telegraph: China’s leaders refuse to blink as economy slows drastically, 15. September 2014

Entsprechend enttäuscht die Stimmen der Analysten, die Zero Hedge zusammengetragen hat:

Zero Hedge: Wall Street Responds To China’s QE: Beijing Finds Lack Of Faith Disturbing, 17. September 2014

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