End to China’s property boom has barely begun

China ist in aller Munde. Gerade wurden wieder neue Zahlen zum Wirtschaftswachstum veröffentlicht und die Welt freut sich, dass es stetig vorangeht. Auch die potentiellen Gefahren aus Überinvestition, Immobilienboom und Verschuldung scheinen im Griff. George Magnus, schon mehrfach zitiertes Urgestein der Analystenszene, wirft erneut einen Blick auf den chinesischen Immobilienmarkt. Die Kernaussagen:

  • China ist erst am Anfang vom Ende des 15-jährigen Immobilienbooms. Die Finanzmärkte unterschätzen die Folgen.
  • Der Bausektor steht, wenn man die Zulieferindustrie mitrechnet, für 16 Prozent des chinesischen BIP.
  • Wenn sich das Wachstum des Sektors von 20 auf zehn Prozent halbiert, fällt die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate auf zwei Prozent (bto: Gerade wurden 7,5 Prozent gemeldet …).
  • Der Bestand an unverkauften Wohnungen wächst ständig. Liegt das Überangebot im Schnitt bei 20 Prozent, ist es bei den kleineren Städten erheblich: Es wird 15 bis 30 Monate dauern, bis der Bestand verkauft ist.
  • Damit wachsen die Risiken im Bankensystem, sind doch rund 50 Prozent der Ausleihungen mit Immobilien besichert.
  • Zusätzliche Risiken erwachsen aus den Aktivitäten im Shadow Banking, die immerhin sechs Billionen US-Dollar (die Hälfte des chinesischen BIP) ausmachen.
  • Entgegen den offiziellen Aussagen hat die Regierung heimlich Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und den Immobiliensektor aufzufangen.
  • Doch wie auch hier bei uns in Europa gilt: Wenn man die kurzfristigen Schmerzen verhindern will, kauft man sich längerfristige Probleme ein.
  • Erst wenn wir mehrere Quartale niedrigen Wachstums eines schrumpfenden Bausektors und geringerer Verschuldung sehen, wird die Krise im Immobiliensektor bereinigt sein.

Fazit: Die Kapitalmärkte unterschätzen die Risiken. bto: Wenn das stimmt, sind es schlechte Nachrichten für die Weltwirtschaft.

FT (Anmeldung erforderlich): End to China’s property boom has barely begun, 7. Juli 2014

Aktuelle Daten zur Entwicklung des chinesischen Immobilienmarktes bringt die Bank of America. Demnach scheint sich der Rückgang der Preise zu beschleunigen.

Via Zero Hedge: End to Chinese Home Prices Decline In Record Number Of Cities, Average Sale Price Has Biggest Drop Since Lehman, 18. Juli 2014

Kommentare (0) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.