Central banks shift into shares as low rates hit revenues
Nachdem diese Meldung große Wellen in einigen Foren im Internet ausgelöst hat, werden viele es schon gelesen haben: Die Zentralbanken der Welt haben nicht nur über tiefe Zinsen und Aufkauf von Anleihen (“Quantitative Easing”) die Finanzmärkte manipuliert, sondern auch über den direkten Ankauf von anderen Vermögenswerten wie Gold und Aktien. Nun kann man mit Blick auf die Geschichte feststellen, dass Staaten und Notenbanken nicht immer die klügsten Investoren sind – erinnert sei nur an den Verkauf des englischen Goldes durch Gordon Brown, was den Tiefpunkt im Goldpreis der letzten Jahrzehnte markiert.
Dabei ist es eigentlich keine neue Erkenntnis. Angesichts der Dimensionen, mit denen die Notenbanken intervenieren, allen voran die schweizerische und die chinesische, war allgemein bekannt, dass auch andere Vermögenswerte gekauft werden. Und die Dimension von 29 Billionen Dollar ist auch nur auf den ersten Blick groß. Vergleicht man die Zahl mit dem weltweit ausstehenden Volumen an Derivativen sieht man, dass es sich selbst bei diesen Beträgen nur um einen kleinen Teil der großen Finanzmarktblase handelt.
Ich persönlich finde es übrigens aus Sicht von China und der Schweiz (und der anderen Länder, die es tun) deutlich besser Aktien zu kaufen, als die Anleihen von Schuldnern, die entweder pleitegehen (Europa) oder aber neues Geld drucken (USA). Auf lange Sicht – und genau so eine lange Sicht können die Banken einnehmen, so die Politik sie lässt – sicherlich das bessere Investment. Vor die Wahl gestellt, ob die Bundesbank unser Volksvermögen lieber in TARGET2-Forderungen oder in Aktien investiert, wären mir Aktien deutlich lieber.
Vor einiger Zeit hatte ein Vorstand der italienischen Versicherung Generali in einem Beitrag für die FT die EZB aufgefordert direkt Aktien zu kaufen. Nur war seine Hoffnung, damit die Krise in Europa zu überwinden natürlich Quatsch.