Alles spricht für eine Blase bei chine­sischen Immo­bilien

Der chinesische Immobiliensektor weist alle Merkmale einer typischen Blase auf, meinen die Analysten von Longview Economics. Chris Watling war vor einigen Monaten in meinem Podcast zu Gast. Grob gesagt lassen sich diese wie folgt zusammenfassen:

  • China hat den weltweit am höchsten bewerteten Wohnungsmarkt. Wie Rogoff und Yang in ihrem Papier vom August 2020 (‘Peak China Housing’) zeigten, wurde der chinesische Immobilienmarkt (damals im Jahr 2017) etwa doppelt so hoch bewertet wie der US-Immobilienmarkt. Seitdem sind die chinesischen Hauspreise um kumuliert ~15 % gestiegen, während die US-Preise um rund 26 % gestiegen sind. Daher bleibt die Botschaft dieses Verhältnisses/Ungleichgewichts im Großen und Ganzen unverändert. Obwohl die Bevölkerung Chinas ca. 4 x größer als in den USA, ist die entscheidende Größe das BIP. Denn aus dem Einkommen werden die Kaufpreise bzw. die erforderliche Verschuldung bedient.  Das nominale BIP der USA ist erheblich höher als das Chinas (ca. 21 Billionen US-Dollar USA gegenüber 14 bis 15 Billionen US-Dollar China).“ – bto: Das ist alles richtig. Man braucht Einkommen und deshalb können sich alle Assets nur bis zu einem bestimmten Maß von den Einkommen entfernen.

Abb.: Bewertung verschiedener Assets

Quelle: Longview Economics

  • Angesichts des überbewerteten Wohnungsmarktes dominiert China (einschließlich Hongkong) die Liste der teuersten Städte der Welt (Rangfolge nach dem Verhältnis von Hauspreisen zu Einkommen). 2010 wiesen die meisten chinesischen Tier-1-Städte Verhältnisse von ungefähr 12 bis 20 x auf. Heute liegen diese Verhältnisse jetzt zwischen 30 – 50 x*.“ – bto: Das sind beeindruckende Werte. Man beachte aber auch München …

Abb.: Wo sind Immobilien am teuersten?

Quelle: Longview Economics

  • Zudem ist der aktuelle Käufermix von Neubauten kein Zeichen für einen gesunden Immobilienmarkt. Im Jahr 2010, als der Markt noch relativ gesund war, wurden 80 % der neuen Eigenheime an Erstkäufer verkauft. Bis 2018 sank der Anteil der Erstkäufer auf knapp über 10 %. Infolgedessen wurde der Immobilienmarkt von Investoren/Spekulanten im Wohnungsbau dominiert. In China ist der private Immobilienmarkt ein relativ neues Phänomen (ab 1988/98**). Aus diesem Grund hat es nie einen großen, weit verbreiteten nationalen Crash der Immobilienpreise gegeben. Infolgedessen besteht die allgemeine Ansicht, dass Wohnen eine ‘sichere/vernünftige’ Investition ist. Anstatt Geld auf der Bank zu hinterlegen, kaufen chinesische Haushalte daher oft Häuser. Sie vermeiden es im Allgemeinen auch, sie zu vermieten, da ein Haus in China nach der Nutzung sinkt. Solange die Preise steigen, funktioniert das. Ohne diese Vermögenswerte zu verwenden oder ein Einkommen zu generieren, sind steigende Preise jedoch nur ein Ausdruck des ‘Glaubens an steigende Preise’! d. h. es ist ein Ponzi-Schema.“ – bto: Diese funktionieren bekanntlich nur so lange, wie mehr Geld zufließt als abfließt. Damit spricht schon allein die Demografie dafür, dass es zu einem Ende kommen muss.

Abb.: Wer kauft Immobilien?

Quelle: Longview Economics

  • „All dies erklärt, warum der Wohnungsleerstand hoch ist und viele Immobilien in China leer stehen. In einem Papier über chinesische Leerstandsquoten (September 2020: ‚Housing Vacancy Rates in Major Cities in Chinese: Perspectives from Night-time Light Data‘), wurde anhand von nächtlichen Satellitenbildern geschätzt, dass die Leerstandsquoten in über 80 % der Städte über 20 % liegen. Das passt zu dem Konzept, dass ein Haus eher einem Spar-/Investmentvehikel ähnelt und nicht zu Konsumzwecken bewohnt/gekauft wird.“ – bto: Das ist wirklich ungewöhnlich, denn es basiert nur auf Wertsteigerung, nicht auf Mieteinnahmen.

Immobilien dominieren die chinesische Wirtschaft

  • Das spiegelt nicht nur der 14%-Anteil der Immobilieninvestitionen am BIP wider. Es gibt darüber hinaus erhebliche Ausstrahleffekte auf die Wirtschaft und das Finanzsystem.

Abb.: Immobiliensektor relativ zum BIP

Quelle: Longview Economics

  • „Der Anteil der städtischen Beschäftigung im Baugewerbe in China liegt bei rund 15 %. Dies ist vergleichbar mit den Anteilen in Irland und Spanien zum Höhepunkt ihres Immobilienbooms vor der Finanzkrise. Der Anteil der spanischen Arbeitnehmer im Baugewerbe erreichte im Juni 2007 mit 13,1 % der Gesamtbeschäftigung einen Höchststand (und liegt derzeit bei 7 %, nachdem er im Juni 2014 bei 5,4 % seinen Tiefpunkt erreicht hatte).“ – bto: Das ist damit ein sehr eindeutiges Warnsignal.

Abb.: Anteil Beschäftigte im Bau

Quelle: Longview Economics

  • „Chinesische Haushalte haben in den letzten zehn Jahren erhebliche Schulden aufgenommen. Die Verschuldung der privaten Haushalte in China ist inzwischen ähnlich hoch wie in vielen anderen großen Volkswirtschaften. Neuesten Daten zufolge beträgt die Verschuldung der chinesischen Haushalte im Verhältnis zum BIP 62 %. Die Verschuldung der privaten Haushalte (im Verhältnis zur Größe der Wirtschaft) liegt jetzt über der von Deutschland, Brasilien und Südafrika (sowie Italien – nicht gezeigt) und nicht viel unter der der USA.“ – bto: Diese Verschuldung macht es so schwer, den Immobilienmarkt zu einer vernünftigen Bewertung zu führen.

Abb.: Privatverschuldung

Quelle: Longview Economics

  • „Spiegelbildlich ist Chinas Bankensystem seit der Finanzkrise schnell gewachsen. Die gesamten Aktiva des Geschäftsbankensystems belaufen sich nun auf das Dreifache des nominalen chinesischen BIP. Seit den Versuchen, die Wirtschaft ab 2014–16 zu entschulden, ist dieses Verhältnis einigermaßen stabil (obwohl es nicht nachhaltig gesunken ist).“ – bto: … womit wir das Problem komplett haben. Die Banken hängen ebenfalls an den hohen Preisen.

Abb.: Bilanzsumme Bankensystem relativ zum BIP

Quelle: Longview Economics

„Über diese Faktoren hinaus, zeigen Rogoff et al. in ihrer Input-Output-Analyse des BIP, machen Immobilien 29 % der gesamten chinesischen Wirtschaft aus. Selbst eine moderate Korrektur der Hauspreise um 20 % würde zu einem Rückgang des realen BIP um 5–10 % führen (ohne Berücksichtigung einer möglichen Verstärkung durch eine Bankenkrise):

‘to estimate the sum effect of real estate on the economy, we consider not only the output of real estate sector alone, but also the output share of closely related industries. Using the input-output table, we find that a 20 % fall in real estate activity could lead to a 5–10 % fall in GDP, even without amplification from a banking crisis, or accounting for the importance of real estate as collateral.’ (Rogoff and Yang, NBER Working Paper No. 27697 August 2020)

Schließlich gibt es auch die kommunale Finanzierung, die eng mit der Immobilientätigkeit verflochten ist. Landverkäufe an Bauträger für den Wohnungs- und Gewerbebau finanzieren einen erheblichen Anteil der jährlichen Steuereinnahmen der Kommunalverwaltung (von Rogoff et al. auf ca. 35 % geschätzt). Ein starker Wohnungs-/Grundstücksmarkt ist daher für die anhaltende Zahlungsfähigkeit der lokalen Gebietskörperschaften unerlässlich.“ – bto: Alles hängt am Immobilienmarkt. Eine Situation, die nicht leicht zu bereinigen ist.

Wie/wann platzt die Immobilienblase?

„Viele haben das Platzen der chinesischen Immobilien-/Investitionsblase in den letzten 10 Jahren falsch prognostiziert. Im Kern widerspiegelt der Irrtum dieser Vorhersagen die übermäßige Liquidität in der chinesischen und der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise als Ergebnis der aufeinanderfolgenden QE-Runden bei allen großen Zentralbanken der Welt.

Dies hat es der PBoC und den chinesischen politischen Entscheidungsträgern ermöglicht, in wichtigen Momenten, in denen das chinesische Finanzsystem unter Druck stand, Liquidität bereitzustellen. In Zukunft könnte sich dies jedoch ändern. Insbesondere wächst der globale Inflationsdruck.

Wenn dies richtig ist, sollte dies irgendwann die Fed und andere Zentralbanken dazu veranlassen, ihre Straffung zu beschleunigen, um den wachsenden Inflationsdruck auszugleichen. In diesem Umfeld (der steigenden Inflation in einer Zeit der Straffung der Geldpolitik) dürften die Zentralbanken ihre Straffung langsamer/schneller vornehmen. Das würde dann über den Wechselkurs Druck auf die chinesischen politischen Entscheidungsträger ausüben (und damit ihre Fähigkeit zur Lockerung dämpfen). In diesem Fall ist das Platzen der chinesischen Immobilienblase am wahrscheinlichsten.“ – bto: Das unterstreicht nur, dass die Notenbanken gar nicht straffen können. Denn eine Krise in China trifft die ganze Welt hart.

„Obwohl es schwierig ist, den Zeitpunkt mit einem gewissen Grad an Präzision vorherzusagen, ist es nicht schwer, der Schlussfolgerung von Rogoff & Yang zuzustimmen, dass der Hintergrund der aktuellen chinesischen Immobilienblase dem vieler anderer Immobilienblasen ähnelt, die in den letzten Jahrzehnten weltweit aufgetreten sind:

‘Despite the repeated argument that China is different, we note that it shares striking similarities with other boom episodes in the run-up of housing prices, the scale of the construction sector, the debt accumulation etc. Indeed, given the severity of many economic indicators, China’s decades-long housing boom shows many signs of having hit a potentially precarious peak.’(Rogoff and Yang, NBER Working Paper No. 27697 August 2020)

bto: Vermutlich wird es den Chinesen nochmals gelingen, die Märkte zu stabilisieren. Das Risiko droht, wenn im Westen die Liquidität sinkt. Doch warum sollte sie?

Kommentare (32) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. jobi
    jobi sagte:

    Globale Immo-Blase, sinkende Preise in der zweitgrößten Volkswirtschaft + schwächerer US-Arbeitsmarkt:

    Es ist angerichtet.

    Antworten
  2. foxxly
    foxxly sagte:

    …… immer wieder die frage nach der fehlenden liquidität:

    durch die systemische und administrative entreicherung im lauf der langen zeit, kommt es in inflationsphasen wie dies derzeit der fall ist, zum verstärkten liquidtätsmangel bei der mittel- und unterschicht.

    diese masse ist dann deutlich entreichert und soll anschließend den aufbau, bzw. zur stärkung und förderung der konjunktur beitragen.
    diese masse ist auf grund ihrer entreicherung, dann nicht mal in der lage selbst die nachfrage zu steigern.

    da beisst sich die katze in den schwanz!

    wo bleiben die milliarden-gewinne von den letzten 25 jahre des großkapitals, welches 3 bis 5 mal so viel zugelegt hat, als das der masse?

    dieses kapital ist wohl außen vor, wenn es wie aktuell darum geht, den karren aus dem sumpf zu ziehen bzw. ein weiteres versinken im schlamm zu verhindern??

    die masse ist erpressbar, sonst müssten sie schon lange ihre arbeit und steuerzahlung verweigern!

    Antworten
  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „bto: Das unterstreicht nur, dass die Notenbanken gar nicht straffen können. Denn eine Krise in China trifft die ganze Welt hart.“

    Die Notenbanken haben gestrafft wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Und die ganze Welt trifft dies auch nicht so hart, sehr wohl aber Deutschland. Diese Immobilienkrise Krise trifft insbesondere China selbst (Balance Sheet Recession à la Richard Koo; nur das Japan damals schon reich war).

    „Viele haben das Platzen der chinesischen Immobilien-/Investitionsblase in den letzten 10 Jahren falsch prognostiziert. Im Kern widerspiegelt der Irrtum dieser Vorhersagen die übermäßige Liquidität in der chinesischen und der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise als Ergebnis der aufeinanderfolgenden QE-Runden bei allen großen Zentralbanken der Welt.“

    Ob QE hierfür tatsächlich verantwortlich ist, das ist doch sehr fraglich. Ursächlich ist die extrem hohe Sparquote der Chinesen. Aufgrund mangelnder Kapitalverkehrsfreiheit sind sie überwiegend gezwungen, im Inland zu investieren. Folge: Überinvestition insbesondere im Immobilienbereich. Und statt QE vertraue ich da mehr dem bekannten Diktum von Rüdiger Dornbusch: „The crisis takes a much longer time coming than you think, and then it happens much faster than you would have thought.”

    Mit QE hat das alles kaum etwas zu tun. Solche Vorstellungen entstammen der monetären Mythenwelt des naiven Monetarismus 1.0.

    „– bto: Vermutlich wird es den Chinesen nochmals gelingen, die Märkte zu stabilisieren. Das Risiko droht, wenn im Westen die Liquidität sinkt. Doch warum sollte sie?“

    Was bitte schön hat die Liquidität im Rest der Welt mit der Bedienung der privaten Immobilienkredite in China zu tun??? Chinesische Immobilienkäufer haben ihre Kredite in Yuan abgeschlossen und müssen sie auch in Yuan tilgen. Dafür bedarf es stabiler Beschäftigung sowie stabiler Löhne. Die Kredite haben den Bauboom angefacht und die Kredittilgung wird nun nicht nur die Baubranche in die Knie zwingen. Nicht ganz zufällig ist China trotzt Abwertung auf dem Deflationspfad. Die ohnehin schon viel zu geringe Konsumneigung der Chinesen wird nun zusätzlich gedämpft: https://www.cnbc.com/2023/08/24/chinas-deflation-could-spill-over-into-a-global-concern-economists-say.html

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      Richtig, solange die Mehrzahl der Chinesen im oder aus dem Ausland nichts kaufen können, sind sie gezwungen ihr Geld im Inland auszugeben, und die warenkorbgüter sind wohl nicht mehr so knapp, das hier eine Inflation droht. Also alles Ersparte rein in chinesische Assets. Die blase wird wohl erst platzen wenn sich China dem Ausland öffnet . Bis dahin verbraucherpreisdeflation und asset bubbles !?

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      >Ursächlich ist die extrem hohe Sparquote der Chinesen. Aufgrund mangelnder Kapitalverkehrsfreiheit sind sie überwiegend gezwungen, im Inland zu investieren. Folge: Überinvestition insbesondere im Immobilienbereich. … Mit QE hat das alles kaum etwas zu tun.>

      Sehe ich genauso.

      Was bitte schön hat die Liquidität im Rest der Welt mit der Bedienung der privaten Immobilienkredite in China zu tun???

      Chinesische Immobilienkäufer haben ihre Kredite in Yuan abgeschlossen und müssen sie auch in Yuan tilgen.>

      Richtig.

      Begründet aber NICHT, dass die Liquidität im Rest der Welt KEINEN Einfluss auf die BEWÄLTIGUNG der gigantischen chinesischen Immobilienblase hat.

      Wir wissen nicht, WER in der Welt finanziell mit den BANKEN verbunden ist, deren Kredite im Fall einer ungebremsten chinesischen Immobilien- und darauf notwendigerweise folgenden Bankenkrise abgeschrieben werden MÜSSTEN.

      Nur zur ERINNERUNG:

      Die Subprime-Krise in USA hat DEUTSCHE Landesbanken so sehr getroffen, dass sie ohne Rettungsaktionen u. a. von deren Eignern – auch Länderregierungen – INSOLVENT gewesen wären mit weiteren, möglicherweise desaströsen FOLGERUNGEN.

      Also Vorsicht:

      China ist zwar EINZIGARTIG, aber auch finanziell und real mit der Welt VERBUNDEN.

      Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @M.Stöcker

      China lebt von Leistungsbilanzüberschüssen,
      die Rezession im Zuge von zero covid ist genauso erzwungen worden,
      wie in Europa und trifft das dt. Leistungbilanzüberschußmodell in derselben Weise.

      Erst Lieferketten zerreißen,
      dann Deglobalisierung reden,
      darf sich niemand wundern wenn i.d.Folge von Arbeitslosigkeit
      auch (chinesische) private Immobiliekredite platzen.

      Mortgage defaults reach 40 million units/Defaults Sweeps across China,
      https://www.youtube.com/watch?v=_SfjIXBAdYc
      …als Gruß aus der Küche.

      @Dietmar Tischer

      Liqudität für staatliche Zwecke muss -jetzt- unterschieden werden von Liquidität für private.

      Die Notenbank als lender of last resort entwickelt sich zum Transformator in Sozialismus unter Ausschluß privater Kreditnehmer.

      Vergleicht man die Kampagnenfähigkeit eines
      Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie
      mit fridays for future, dt. Umwelthilfe, PIK Podtsdam oder auch nur Omas gegen rechts,
      wird klar wo der Schwerpunkt der Politik und politischer Unterstützung liegt.

      Die EZB ist eindeutig positioniert.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @MS

      “Diese Immobilienkrise Krise trifft insbesondere China selbst (Balance Sheet Recession à la Richard Koo; nur das Japan damals schon reich war).”

      Richtig.

      “Ursächlich ist die extrem hohe Sparquote der Chinesen. Aufgrund mangelnder Kapitalverkehrsfreiheit sind sie überwiegend gezwungen, im Inland zu investieren. Folge: Überinvestition.”

      Richtig.

      “Chinesische Immobilienkäufer haben ihre Kredite in Yuan abgeschlossen und müssen sie auch in Yuan tilgen. Dafür bedarf es stabiler Beschäftigung sowie stabiler Löhne. Die Kredite haben den Bauboom angefacht und die Kredittilgung wird nun nicht nur die Baubranche in die Knie zwingen.”

      Richtig.

      Wie Ray Dalio schreibt muss China eine Schuldenumstrukturierung vornehmen.
      Wie schnell und gut solches passiert wird entscheidend sein.

      Das China solches wohl ziemlich problemlos hinbekommt,dank stabilem Wachstum und den oben erwähnten Gründen usw. …hat Ray Dalio schon oft …und auch kürzlich wieder erwähnt.

      https://www.linkedin.com/pulse/china-needs-engineer-beautiful-deleveraging-ray-dalio

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        Da das Thema China,Schulden usw. ja wohl ein x-fach wiederkehrendes Thema ist/wird ,sei auf das kürzlich von einem Forenmitglied empfohlene Buch von Ray Dalio verwiesen.

        Er beschreibt darin die historischen Schuldenzyklen von ehemaligen,jetzigen und zukünftigen Weltmächten und die Gemeinsamkeiten beim Auf- und Abstieg.

        Besonders auf die Gefahren die auftreten,wenn ein Absteiger mit einem Aufsteiger auf der Kurfe sich schneiden ( man vergleiche bei Mearsheimer).

        Wie unter solchen Schuldenzyklen /Auf-Abstieg die Währung unter die Räder kommt vergleicht er historisch mit dem “Anker” Gold usw.

        Für interessierte gibt es das Buch als GRATIS pdf- Datei Hier:

        https://annas-archive.org/md5/b511aa0247b2f98d96846c46d048c237

        (Mein)Fazit des Buches:

        Über die dann ehemalige Aufregung einer chinesischen Immobilienkrise wird man in Zukunft wohl nur noch milde lächeln,wenn dann die eigenen Schuldenkrisen-Probleme ins Haus stehen.
        Man kann froh sein,wenn man aus der Geschichte gelernt hat und man SELBER dann möglicht gut vorbereitet ist.

        Oder wie Ray Dalio sagt:
        “Wir sollten nicht Regierungen vertrauen, unser Geld zu schützen”

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ weico

        Wenn dieser Geldaffe von Deleverageing und Erfindungen wie mRNA sowie Gen… PiPaPo schwärmt, dann mein er das Abschlachten ganzer Völker für seine oder Ihre Profitquote!

        Da ist keine Frage und Diskussion mehr notwendig.
        Remember this …

      • weico
        weico sagte:

        @Tom96

        “Da ist keine Frage und Diskussion mehr notwendig.”

        Doch.

        Der Blick richtet sich halt lieber ins Ausland

        Gerade weil praktisch keiner mehr Fragen und Diskussionen zu dem erbärmlichen Zustand im EIGENEN Land mehr stellt/vornimmt…geht die Herde dem EIGENEN Elend….. mit offenen Augen entgegen.

        Gemässtetes Schlachtvieh ist schliesslich dazu da , irgendwann gemetzget zu werden.Kälbermarsch…

        Aus der heutigen “WELt”

        https://archive.li/N9fMs

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Schön, dass Sie den Artikel archiviert haben, bevor er hinter der Paywall verschwindet und die allgemeine Bevölkerung so nicht mehr verunsichern kann. ;)

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Schön, dass Sie den Artikel archiviert haben, bevor er hinter der Paywall verschwindet und die allgemeine Bevölkerung so nicht mehr verunsichern kann.”

        Die allgemeine Bevölkerung soll sic dieses Bild vor Augen halten,wenn die Regierungsmedien dann voller stolz vermelden,dass die explizite Staatsschulden stark gesunken sind….und Deutschland gut dasteht. :-)

        https://archive.li/N9fMs/25bce93d3267d034d26a7bbe68466e8cf95adf69.jpg

        Nebenbei:
        Solche heimischen Schuldenmeldungen muss man fast schon suchen bzw. sind meist hinter Paywall….wogegen die Probleme aus dem Ausland meist grosszügig frei vermeldet und analysiert werden.
        Sicherlich nur Zufall… :-)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “Nebenbei:
        Solche heimischen Schuldenmeldungen muss man fast schon suchen bzw. sind meist hinter Paywall….wogegen die Probleme aus dem Ausland meist grosszügig frei vermeldet und analysiert werden. Sicherlich nur Zufall… :-)”

        Ich finds nur fair so. Die NATO-Kriegspropaganda-Artikel über die Ukraine und die tagesaktuelle Variation vom innenpolitischen Dauerbrenner-Thema “So böse ist die rechtspopulistische AfD” werden ja schon über die CIA-Schwarzgeldkasse beziehungsweise durch Anzeigenschaltungen der Bundesregierung finanziert, die können also kostenlos erscheinen. ;)

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ weico

        Das Versicherungsunwesen verteilt Haftungen, die Bedingungen liegen in Vertragsform fest.
        Wer diese einseitig und betrügerisch bricht geht persönlich all in – das sind direkte Verhältnisse und Nachschüsse zwischen den Menschen und ihren Abkömmlingen.
        Das sollten die Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und ihre Rückversicherer sowie Garantiegeber niemals mißachten.
        Die Quantität übertrifft die Qualität bei weitem.
        Und dieses Kinder fressende Monster Baby Lone mit den Geldwechslern interessiert doch keine Leistungen oder Verpflichtungen.
        Wem wollen Sie oder diese “Stiftungswaffeltüte” noch Angst machen?
        Wenn Apokalyspe dann richtig / get it right
        http://library.lol/main/ED5332405BD653D57EF0A34A9B1C5D7E
        Die Bücher der Geheimnisse Henochs. Das sogenannte slavische Henochbuch
        G. Nathanael Bonwetsch (Hg.)
        Series: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 44, Heft 2
        Publisher: Hinrichs, Year: 1922

  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >‘Despite the repeated argument that China is different, we note that it shares striking similarities with other boom episodes in the run-up of housing prices, the scale of the construction sector, the debt accumulation etc.>

    Man wird auch bemerken, dass die LÖSUNG Chinas, mit diesem Boom umzugehen, nicht von der in anderen Ländern betriebenen abweichen wird:

    LIQUIDITÄT, LIQUIDITÄT, LIQUIDITÄT …

    >bto: Vermutlich wird es den Chinesen nochmals gelingen, die Märkte zu stabilisieren. Das Risiko droht, wenn im Westen die Liquidität sinkt. Doch warum sollte sie?>

    Zustimmung.

    Denn die Liquidität wird nicht nur im Westen nicht sinken.

    Bei Krisen ist die Bereitstellung von HINREICHENDER Liquidität eine vergleichsweise kleine Fingerübung – vorausgesetzt, dass die Notenbanken und Regierungen nicht zu spät und nicht an den Erfordernissen vorbei agieren.

    Dass es irgendwann im WETTBEWERB der WÄHRUNGSABWERTUNGEN zu „Unfällen“ kommen wird, ist ein anderes Thema.

    Antworten
  5. Lothar
    Lothar sagte:

    bto:”Landverkäufe an Bauträger für den Wohnungs- und Gewerbebau finanzieren einen erheblichen Anteil der jährlichen Steuereinnahmen der Kommunalverwaltung (von Rogoff et al. auf ca. 35 % geschätzt). Ein starker Wohnungs-/Grundstücksmarkt ist daher für die anhaltende Zahlungsfähigkeit der lokalen Gebietskörperschaften unerlässlich.”
    Wenn 35 % der Einnahmen wegfallen, oder sagen wir mal 20 %, ist das schon eine Hausnummer. Kurzfristig könnte das durch Zuweisungen der Zentralregierung ausgeglichen werden, was zur größeren Verschuldung der Zentralregierung führt. Langfristig ist es ein strukturelles Problem, da das Geschäftsmodell weggebrochen ist. Da bleibt nichts übrig, als Ausgaben senken, Einnahmen erhöhen, oder Schulden aufnehmen.

    Antworten
  6. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Solange die Preise steigen, funktioniert das. Ohne diese Vermögenswerte zu verwenden oder ein Einkommen zu generieren, sind steigende Preise jedoch nur ein Ausdruck des ‘Glaubens an steigende Preise’”

    Preisänderungen bei Bestandsimmobilien dürften sich nicht sehr negativ auswirken. Natürlich würde man als Folge weniger erlösen. Da aber die meisten Personen das Immobilieneigentum als Alternative zur Bank ansehen, ist für diesen Personenkreis eine Preisschwankung oft zweitrangig.

    Da China keinen freien Immobilienmarkt besitzt, ist die Beschreibung von Folgen eher schwierig.

    China wird die Immobilienentwickler zwangsweise restrukturieren. Dies geht nicht ohne Verluste. Richtigerweise muss man dann von einer Korrektur sprechen. Ein Crash wird es nicht sein.

    Antworten
    • dobeldo
      dobeldo sagte:

      Das wäre der Fall wenn die Immobilien alle abbezahlt und nicht als Sicherheit verwendet werden würden.

      Des Weiteren wird ein Preisverfall (manche gehen vielleicht auf null?) einen erheblichen Konsumschock auslösen.

      Antworten
  7. foxxly
    foxxly sagte:

    ………. was war zuerst da?
    das hohe geldmengenwachstum, oder der niedrige zins?

    beide sind verantwortlich für die massiven verwerfungen in der wirtschaft.
    das viele geld, welches außerhalb der realwirtschaft zirkuliert schwächt die wirtschaft, welche alle lasten (zins, abgaben etc.) zu erwirtschaften hat.

    und immer daran denken: im schuldgeldsystem sind diese probleme systemisch und automatisch beinhaltend und niemals heilbar!

    wir versuchen uns aus den krisen zu retten und beschleunigen damit die nächste krise, welche immer stärker und schneller kommt.

    Antworten
  8. Felix
    Felix sagte:

    China hat gigantische Geisterstädte ins Nirgendwo gebaut, in denen man die Bevölkerungen ganzer europäischer Länder unterbringen könnte.

    Vermietung ist dabei kein Thema, denn chinesische Einkommen und chinesische Immobilienvermögen weichen massiv voneinander ab.

    Es ist ein Ponzi, nichts weiter. Der einzige Unterschied ist, dass die Verwendung von irrsinnigen Mengen von Stahl und Beton, die dieses Ponzi zu einem Monument des menschlichen Irrsinns machen.

    Offen gesagt, finde ich die Versuche, sachlich über den chin. Immobilienmarkt zu schreiben, so lächerlich, dass ich mir denke, dass da einige versuchen, den Markt hochzuhalten, bis sie selbst ausgestiegen sind.

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      zu “dass die Verwendung von irrsinnigen Mengen von Stahl und Beton, die dieses Ponzi zu einem Monument des menschlichen Irrsinns machen.”

      Ist kulturell bedingt, koennen nix dafuer, denken sie an die lange Mauer die man angebl. aus dem Weltall sehen kann 😜😂

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Joerg
        Ihre Erinnerung an die grosse Mauer , heroisches Bauwerk gegen Mongolgenstürme , Ihr Vergleich mit toter Bau- Gigantomanie heute, geniale Idee!
        Vielleicht werden später Mauersegler, Fledermausarten, überhaupt Felsenbrüter in den Leerständen nisten?
        Die Zukunft eines Landes zeigt sich im Umgang mit seinen Kindern,
        China inside:
        https://www.youtube.com/watch?v=QoMyi1YOoGs
        Physische & emotionale Kindesmisshandlung wie nie zuvor, weltweit.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Fr. Fischer
        Naja, war natuerlich eine gemeine Ueberzeichnung mit dem chin. Mauer-Vergleich 😁

        Gigantomanie gab es in allen Epochen, in allen Kulturen.
        Besonders, wenn unkontrollierte Machtfuelle von kleinen Eliten auf die Gelegenheit traf, Millionen fuer ihre Zwecke auszubeuten …
        Da braucht man nicht bis nach China blicken …

        Ob man wohl schon unsere Windparks oder Solarfelder aus dem All sehen kann?

        LG Joerg

  9. weico
    weico sagte:

    Natürlich könnte es in Boomphasen auch immer zu Übertreibungen.

    Trotzdem sollte man nicht in eine Doomstimmung verfallen und das Gesamtbild von China nicht aus den Augen verlieren.

    Mein Lieblingsspezialist für China ,Louis-Vincent Gave,ist da etwas nüchterner unterwegs,als viele seiner Kollegen und schaut sich auch ander Zahlen und Charts an.

    Sein Fazit:

    “That is not to deny that China’s economy faces genuine challenges, or that Chinese economic growth is slowing, both cyclically and structurally. But in short, there seems to be a strong disconnect between the price behaviour of most China-related assets, whether at home or abroad, and fears of an unfolding systemic crisis.”

    https://archive.li/SGZeK

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      Im Notfall kann China ja bei Deutschland abkupfern und “Sondervermögen” zur Finanzierung der Immobilienschulden bereitstellen.

      In Deutschland hat jemand nun mal nachgezählt, wieviele solcher “Sondervermögen” es eigentlich nun gibt.
      Mittlerweile sind es 29 ! :-)

      Beim Bundesrechnungshof ist man wenigsten so ehrlich ,dass man erkennt:

      “Beim Rechnungshof stört man sich schon am Begriff „Sondervermögen“, zutreffender sei das Wort „Sonderschulden“.”

      Mal schauen ob sich das Wort “Sonderschulen” bei Politikern und Medien durchsetzt (sic!)

      https://www.welt.de/wirtschaft/article247160184/Bundesrechnungshof-ruegt-Lindners-ausufernde-Schulden-Toepfe.html

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      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @weico

        Sondervermögen gibt‘s in China doch längst. Deswegen ist die Partei jetzt auch auf Inventur-Reise bei den lokalen Behörden. Um die tatsächlichen Schulden zusammenzurechnen.

  10. markus
    markus sagte:

    “Sie vermeiden es im Allgemeinen auch, sie zu vermieten, da ein Haus in China nach der Nutzung sinkt.”

    Ich hätte jetzt vermutet, dass das Haus BEI Vermietung sinkt. Dann ist es nämlich schwerer. Danach wird es doch wieder leichter, oder?

    SCNR

    Antworten

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