„Der Weg in die Knechtschaft“ droht immer noch
Vor 80 Jahren erschien „Der Weg in die Knechtschaft“, das erfolgreichste Werk des österreichischen Ökonomie-Nobelpreisträgers Friedrich August von Hayek. Darin argumentiert Hayek für eine wettbewerbsorientierte, allein durch die Kräfte des Marktes gesteuerte Wirtschaft, als Gegenentwurf zu den Thesen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes.
Dessen Forderung nach staatlicher Intervention in das Wirtschaftsgeschehen und einer zentral gelenkten Geld- und Beschäftigungspolitik stand nach den Erfahrungen von Wirtschaftskrise und Krieg bei den Politikern hoch im Kurs. Deshalb widmete Hayek sein Buch „den Sozialisten in allen Parteien“.
Diese Widmung würde auch für das heutige Deutschland passen. Wer jetzt annimmt, dass dies daran liege, dass Hayek ein „Marktradikaler“ gewesen sei und deshalb jegliche andere Form des Wirtschaftens als „Sozialismus“ beschrieb, der irrt.
Hayek trat ausdrücklich dafür ein, dass der Staat für die Bedürftigen sorgt und zugleich der Wirtschaft durch Gesetze einen klaren und verlässlichen Rahmen gibt. Ebenso wäre er zweifellos dafür gewesen, die Produzenten mit den gesellschaftlichen Kosten der Produktion wie zum Beispiel in Form von CO2-Ausstoß, zu belasten.
Hayeks Warnungen gingen in eine andere Richtung. Sobald der Staat glaubt, die Wirtschaft mit einem bestimmten Ziel steuern zu müssen und zu können, sinkt das Wohlstandsniveau. Denn es ist unmöglich, mit zentraler Steuerung ähnlich effiziente Ergebnisse wie im freien, wettbewerblichen Zusammenspiel der Individuen zu erzielen.
Rettung des Weltklimas als abstraktes Ziel
Sobald ein solches Ziel als allgemeinverbindlich und prioritär definiert ist, sind aus Sicht des Staates steuernde Eingriffe geboten. Über Verbote, Subventionen und direkte Steuerung unternehmerischer Entscheidungen wird versucht, dass als prioritär definierte Ziel zu erreichen.
→ handelsblatt.com: „’Der Weg in die Knechtschaft’ droht immer noch“, 3. März 2024