Die Highlights vom Juni

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PODCAST bto 2.0

Der wöchentlichen bto-Podcast erscheint seit dem 1. Juni 2022 in Kooperation mit dem Handelsblatt und erhält den Zusatz featured by H. Damit soll die Erfolgsgeschichte des Podcasts mit mehr als 120.000 Streams im Monat fortgeschrieben werden und zugleich am Prinzip festgehalten werden, den Podcast unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Eine Paywall würde viele Podcast-Begeisterte wie beispielsweise Schüler/-innen und Studierende abschrecken. Die Vermarktung mit dem Handelsblatt sichert die Produktion auch künftig und die redaktionelle Unabhängigkeit bleibt unberührt.

Themen im Juni waren die Rolle von Nutztieren in der Lebensmittelversorgung, intelligente Wege, mit einer drohenden Gasmangellage umzugehen, die Bedeutung von Handel als friedensstiftendes Element zwischen Nationen und die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke. Als Gesprächspartner dabei unter anderem Prof. Windisch von der Technische Universität München (TUM) und Prof. Wambach vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim.

Die nächste Folge erscheint am 10. Juli 2022, 9 Uhr.

HANDELSBLATT-KOLUMNE

Eine „Übergewinnsteuer“ bestraft mutige Investoren

Dauerhaft höhere Margen ließen auf Marktversagen schließen, müssten doch höhere Profite dazu führen, dass größere Mengen Benzins auf dem deutschen Markt angeboten werden und die steuerbereinigte Preisdifferenz zu den Nachbarländern weitgehend verschwindet. Wäre dies dauerhaft nicht der Fall, spräche das für ein unzureichendes Funktionieren des Wettbewerbs und das Kartellamt müsste einschreiten. Den „unberechtigten“ Anteil an der Gewinnmarge zu definieren und zu besteuern, dürfte sich hingegen als unmöglich erweisen.
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Konflikt mit China: Nur Freihandel bewahrt den Frieden

Nobelpreisträger Paul Krugman schrieb zu Russlands Krieg gegen die Ukraine: „Unter den westlichen Eliten gibt es seit Langem die Überzeugung, dass Handel gut für den Frieden ist und umgekehrt.“ Das stimme aber nur manchmal. Denn die wirtschaftliche Integration könne autoritäre Herrscher zum Machtmissbrauch verleiten. Diese könnten annehmen, dass Demokratien mit starken finanziellen Interessen an dieser Integration bei schlechtem Verhalten einfach wegschauten, anstatt entschlossen zu reagieren.
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Atomkraftwerke sind die einzige Chance, die Energiewende noch zu schaffen

Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen der Politik ist die laut „Wall Street Journal“ „dümmste Energiepolitik der Welt“ krachend gescheitert. Blickt man auf Kosten, CO2-Bilanz, Versorgungssicherheit und Flächenverbrauch, war schon vor dem russischen Angriffskrieg klar, dass niemand dem deutschen Sonderweg des gleichzeitigen Ausstiegs aus Atomkraft und Kohle folgt. Nun klafft eine große Lücke: Erdgas sollte die Brückentechnologie in eine klimaneutrale Energieerzeugung sein.
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INFLATION

KOMMENTIERT BEI Cicero

Die gefährliche Gratwanderung der EZB

Nach nunmehr zehn Jahren der ultralockeren Geldpolitik hat die EZB erklärt, ab kommenden Monat die milliardenschweren Anleihekäufe einzustellen und die Leitzinsen in einem ersten Schritt um einen Viertelprozentpunkt zu erhöhen. Damit bleiben die Einlagenzinsen für Banken trotz einer Rekordinflation im negativen Bereich.
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KOMMENTIERT BEI manager magazin

Die gefährliche Psychologie der Inflation

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat ihren aktuellen Jahresbericht vorgelegt. Darin geht die “Notenbank der Notenbanken”, wie die BIZ auch genannt wird, ausführlich auf die Inflationsproblematik ein. Nachdem sie einräumt, dass auch sie die Inflationsrisiken unterschätzt hat, geht es um die Aussichten. Die BIZ warnt:
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ENERGIEWENDE

Wie lange wirkt eine Dunkelflaute wirklich?

Es ist eine Herausforderung mit einem System aus 100 Prozent erneuerbarer Stromversorgung die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Hier stellt die sogenannte Dunkelflaute ein Problem dar. Die meisten Studien kommen zu dem Schluss, dass diese kein Problem sei, dauert sie doch maximal zwei Wochen. Doch stimmt das? Wahrscheinlich nicht, wie eine neue Studie vorrechnet.
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Kernkraft als Anschub für Wasserstoffwirtschaft

Eine neue Idee schlägt vor, die Laufzeit der Atomkraftwerke in Deutschland zu verlängern und diese zur Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen. Zugleich stünden die Kraftwerke für Zeiten der Dunkelflaute als kostengünstige Reserve bereit.
LESEN: → Kernkraft als Anschub für Wasserstoffwirtschaft

FOLGEN DES KRIEGES

Ohne Fleisch geht es nicht

Da wir immer mehr Stimmen hören, die in einer Reduktion oder gar Einstellung des menschlichen Fleischkonsums die Lösung für unsere Nahrungsmittelprobleme sehen, wollte ich das Thema besser verstehen.
LESEN: → Ohne Fleisch geht es nicht

Das Preissignal funktioniert

Was ein Embargo oder eine weitere Verknappung des Gases mit dem dazugehörigen Preisanstieg für die deutsche Wirtschaft bedeutet, hängt maßgeblich davon ab, wie die Regierung damit umgeht.
LESEN: → Das Preissignal funktioniert

Frieden durch Freihandel?

Die Hypothese, dass Demokratie zum Frieden beitrage, hat eine ehrwürdige Herkunft, die mindestens bis zu Kants Schrift „Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf“ (1795) zurückreicht.
LESEN: → Frieden durch Freihandel?

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Kommentare (79) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Thomas M.

    “>Darf ich Sie als Amteurökonom darauf aufmerksam machen, dass für die Preisfindung nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot maßgebend ist.

    >Heißt: Die Nachfrage des Marktes lässt die Zinsen in den Keller rauschen – die Nachfrage der Fed hingegen ( immerhin 5 Bio USD in weniger als 2 Jahren bei 22 Bio USD Gesamtmarktgröße ) hat keinen Einfluss auf die Zinsen, wie Herr Stöcker hier immer wieder behauptet.”

    Die Zinsen werden durch die Inflation(serwartungen) sowie die Wachstumsaussichten determiniert. Das liegt daran, dass es sich um ein marktzentriertes System handelt mit freiem Kapitalverkehr, auf das die ZBen nur sehr sehr begrenzten Einfluss haben. Zudem beruht dieser Einfluss insbesondere auf überlieferten kollektiven Glaubensgrundsätzen, die von den ZBen via Voodoo (aka QE und forward guidance) gepusht werden.

    Die Denke, dass die ZBen das Zinsniveau etc. steuern können, basiert auf den längst vergangenen Zeiten, in denen der Kapitalverkehr eingeschränkt war und Verstöße dagegen mit Freiheitsentzug geahndet wurden.

    Da die längerfristigen Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten zeigen (von kurzfristigen Preiserhöhungen auf breiter Front mal abgesehen), sind auch die Zinsen im Keller (Gruß an Marx und seine fallende Profitrate). In einem solchen Umfeld kann das Angebot an Staatsanleihen noch so groß sein; diese werden auch ganz ohne QE vom Markt absorbiert, da sich das zusätzliche Angebot an solchen sicheren Anleihen ja zugleich seine zusätzliche Nachfrage generiert. Insofern: Ja, das Angebot spielt natürlich auch eine Rolle, aber in einem solchen Umfeld nur mit sehr marginalem Einfluss auf die Zinsen. Japan exerziert dies seit über 30 Jahren vor.

    Was bleibt von den exzessiven QE-Programmen letztlich übrig:

    Zinsen, die durch den Markt sowieso schon weit nach unten gedrückt wurden, wurden SCHEINBAR durch die ZBen nach unten gedrückt. Somit glaubt die breite Öffentlichkeit weiter an die Allmächtigkeit der ZBen, die das Zinsniveau und somit die Inflation unter Kontrolle haben. Ob da nun bei manchen Modellen noch bis zu 50 oder 60 Basispunkte an Einfluss herauskommen, spielt nun wirklich keine Rolle für die Realwirtschaft. Vor der Finanzkrise ging es um 500 und mehr Basispunkte, die durch die Märkte bewirkt wurden; und zwar ganz ohne QE.

    „>USTs ENTSTEHEN durch den amerikanischen Staat, BEVOR sie eingezogen und wiederverkauft werden können.
    Die Ausgabe der USTs MUSS eine VARIABLE in dem System sein.
    Wenn es keine sein sollte, MUSS es erklärt werden.“

    Ja selbstverständlich sind sie eine Variable. Die kompensieren einen Teil der weggefallenen privaten Nachfrage (siehe ebenfalls Japan). Wirkung dieser Variable siehe Argumentation oben.

    „>Der Satz ist unlogisch: Wenn der Leitzins einen Einfluss auf den Marktzins am ganz kurzen Ende hat, hat er einen Einfluss auf den Marktzins, also nicht keinen Einfluss, sondern einen begrenzten.
    Und: Wenn man Zinsen von langlaufenden Anleihen bewertet, spielen die Zinsen am kurzen Ende mit in den Bewertungsprozess rein, also haben Leitzinsen einen Einfluss auf die Bewertungsprozesse und damit auch Kauf/Verkaufentscheidungen anderer Anleihen.

    Da kann man doch mal ansetzen und sagen: Stimmt, aber (ergänzend/relativierend)… Oder: Stimmt nicht, weil…“

    Die Zinsen am kurzen Ende werden maßgeblich REAKTIV durch die ZBen beeinflusst. Dabei REAGIEREN ZBen auch schon mal auf die falschen Signale; oder doch auf die „richtigen“, um die Allmachtsfantasien in der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Aber es gilt wie immer: Never underestimate human stupidity.

    Die Zinsen am langen Ende werden nicht durch die kurzfristigen Zinsen beeinflusst, sondern durch die langfristigen Wachstums- und Inflationserwartungen.

    @ Christian Anders

    „Das beantwortet R. Menéndez Frage aber nicht. Auf die Frage, was Babys definiert, antworten Sie ja auch nicht mit der Erklärung des Geburtsvorgangs.“

    OK, dann hier der zweite Versuch:

    Eurodollar sind Zahlungsversprechen von Schattenbanken, die auf USD lauten.

    Der „Geburtsvorgang“ erfordert KEINE Guthaben (M0-Reserven) bei der Fed, sondern erstklassiges Kollateral am Repo-Markt.

    Es handelt sich um ein marktzentriertes System ohne ZBen, das 2007 seinen Minsky Moment hatte.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  2. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    @Thomas M.

    Zu Ihren Fragen nach J Snider.

    a) Er ist Chefvolkswirt bei Alhambra Partners. Da finden Sie all sein Material – viel mehr als in den Videos. Für mich sind Podcasts bei (regelmäßigen) langen Autofahrten ideal.

    b) Es macht keinen Sinn, einzelne Diskussionspunkte rauszugreifen. Man muss einmal bereit sein, das gesamte Weltbild zu verstehen, sonst bekommt man die Sniderschen Aussagen nicht eigeordnet. Hat mich ca. 20-30h Podcasts gekostet und ich höre weiter (ca. 4-6h pro Quartal). Wenn man dazu nicht bereit ist bzw. keine Zeit hat, ist eine fundierte Diskussion nicht möglich. Das gesamte Gedankengebäude braucht ein Verständnis der historischen Entwicklung des Geldsystems und seiner Anforderungen aufgrund des immer stärker verzahnten Welthandels. Trotzdem mal ein Antwortversuch auf Ihre beiden Fragen.

    C1) „…leitet er aus dem Fehlen von Inflation und … ab, dass QE kein Gelddrucken ist und nur psychologische Effekte hätte.“

    In meinem Verständnis sagt er: die ZBs haben es seit 30 Jahren (Japan, USA, Europa) in diversen Anläufen nicht geschafft, mit QE die beabsichtigte Inflation zu erzeugen. Wenn man nun unterstellt, dass eine für eine Volkswirtschaft zu große Geldmenge Inflation hervorruft, dann ist diese Geldmenge offenbar nicht erzeugt worden bzw. nicht in der Volkswirtschaft angekommen. (Seine gesamten Erklärungen fußen immer wieder auf den in der Realität beobachtbaren Phänomenen, weil für ihn einzig die realwirtschaftliche Wirkung zählt.)

    C2) „Ein Teil des QE findet seinen Weg zum Staat, der die Anleihen ausgibt. (ZB -> Primary Dealer -> Staat) Der Staat bezahlt damit War- und Wellfare. Ergo: Geld wird von der ZB „gedruckt“.“

    Snider sagt: Der Staat begibt Anleihen. Diese werden vom Markt aufgenommen. Ob der aufnehmende Teil die ZB oder andere Spieler am Markt sind, ist für den Staat als Emittent völlig egal – er bekommt das Geld. Wenn die ZB NICHT kaufen würde, würde der Staat trotzdem das Geld bekommen, wenn alle Anleihen im Markt platziert werden können. Die ZB wäre dann komplett raus, kann also auch nicht drucken.

    Ob diese Komplettaufnahme ohne ZB tatsächlich funktioniert hätte, wissen wir nicht. Aber wir wissen eben auch nicht, ob QE nötig war, um die Mengen aufzusaugen. Die Snidersche Interpretation der Phasen vor, während und nach den QE-Programmen besagt, dass QE auf die Menge der erfolgreich platzierten Anleihen im (Nicht-ZB-)Markt keine Auswirkungen hat. Dann wäre QE ein unnötiger Versuch, in den Markt einzugreifen. (und mit der aktuellen explodierten Nachfrage nach UST liegt [für mich] nahe, dass diese Interpretation durchaus möglich ist)

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Thomas M.

      Und hier noch eine Verlinkung auf eine Diskussion um das Weltbild von J Snider, die ich als ein kleines Highlight wegen der inhaltlichen Tiefe empfunden habe.

      https://think-beyondtheobvious.com/die-bto-highlights-vom-dezember-und-2021/#comment-225180

      Aber auch da – schauen Sie sich den Post von @Ch Anders ganz oben an oder den von @D Tischer weiter unten – wieder wird über die ART der Diskussion referiert und nicht den INHALT der Diskussion. Wenn man akademisch unterwegs ist, ist das ja ok. (und wenn man nicht tief einsteigen will, kann man inhaltlich auch nix dazu sagen – für den inhaltlichen Fortgang sind solche Anmerkungen aber immer nur Ablenkungen)

      Da ich aber mehrfach erwähnt habe, dass ich PRAKTISCHE Schlüsse für MEINE Handlungen (zur Vorbereitung auf die Zukunft) gewinnen möchte, ist das im besten Fall nachlässig, im schlechtesten Fall einfach ignorant. Oder es zeugt einfach von Unwillen/Unvermögen, sich in die Schuhe des Anderen zu stellen und die Beurteilung der Argumentation von DESSEN formulierten Ziel aus zu starten, statt das EIGENE Ziel zur Beurteilung der Argumentation in den Mittelpunkt zu stellen.

      Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Stoertebekker

      „Die Snidersche Interpretation der Phasen vor, während und nach den QE-Programmen besagt, dass QE auf die Menge der erfolgreich platzierten Anleihen im (Nicht-ZB-)Markt keine Auswirkungen hat.“

      Konkret dazu:
      Gehen wir davon aus, dass immer alle Anleihen platziert werden können, sowohl mit als auch ohne QE.

      Dann Frage: In beiden Fällen zu DENSELBEN Zinsen?

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Ch Anders

        Das weiß keiner.

        Aber aus meiner pragmatischen Sicht: selbst wenn es eines höheren Zinses bedurft hätte, wo ist das Problem? Der Staat will das Geld haben und besorgt es sich. Ein 0,1% oder 0,3% oder 1% höherer Zins hält doch die Regierung nicht auf, das vorgesehene Programm durchzuziehen. Es war im Übrigen in der Regel die politische Spielerei zwischen Demokraten und Republikanern, die die Staatsfinanzen eingeschränkt haben. Und nicht existierende oder fehlende Anleihenkaufprogramme der FED. (Hinzu kommt, dass die gesamten Infrastrukturprogramme ja erst zukünftig monetär wirksam werden. Das Helikoptergeld für die Haushalte war es allerdings sofort.)

        Nochmal: mir geht es ausschließlich darum zu verstehen, ob ich die Aktionen der ZBs in meine persönlichen Betrachtungen zur Zukunftsvorsorge einbeziehen sollte. Oder ob ich mich am Markt orientieren sollte.

        Alles, was ich (messbar) gesehen habe und was in meiner Wahrnehmung zusätzlich von J Snider stringent erklärt wird, führt dazu, dass ich mich an den Märkten (zB Inflationserwartung anhand der mittel- und langfristigen Zinskurve) und genau Null an den Verlautbarungen der ZBs orientiere. Hinzu kommt, dass ich den USD auf absehbare Zeit als Weltleitwährung sehe und krisenbedingte Fluchtbewegungen daher noch länger im USD landen werden. Beides gibt mir Hinweise für meine persönliche Vorsorge.

        Mehr ist es nicht.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Stoertebekker und Hr. Stöcker:

        Danke für die Links und insbesondere die Ausführung.

        Ich kann übrigens mit:
        “Ob diese Komplettaufnahme ohne ZB tatsächlich funktioniert hätte, wissen wir nicht. Aber wir wissen eben auch nicht, ob QE nötig war, um die Mengen aufzusaugen.”
        sehr gut leben; ich würde halt nicht ableiten, dass es unnötig war, weil man keine Effekte sieht (siehe Vergleich zum Motor).

        Herr Anders stellte übrigens auch direkt die Frage, die ich im Kopf hatte: Zu welchen Zinsen?

        Auch hier okay: Man weiß es nicht.

        Am Ende des Tages müssen die Entscheider mit begrenzten Informationen zur Gegegnwart und fehlenden Informationen zur Zukunft (werden die Treasuries in ausreichender Menge zu für uns aktuell akzeptablen Zinsen gekauft) arbeiten und Entscheidungen treffen. Das tun sie. Und die Effekte sind schwer oder gar nicht quantifizierbar.

        Chomsky hatte mal eine Zahl in einem Buch, wieviel Währung international nur in Finanzmärkten zirkuliert, ohne realwirtschaftliche Bedeutung zu haben. So diese stimmt; die war sehr hoch (Anfang der 2000er; weiß nicht mehr wie hoch genau, aber ich meine >90%). Womöglich ist das QE durch trickle-up auch schon wieder längst dort und zeigte sich deswegen nicht in der Mainstreet-Inflation.

        Auch hier: Nichts genaues weiß man nicht.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ troodon

        André Kühnlenz hält am verlinkten Thread dagegen. Und die Bundesbank ist der Auffassung, dass der Einfluss doch eher gering sei, zumal das niedrige Zinsniveau die FOLGE struktureller Veränderungen sein sollte:

        „Vergleicht man die seit 2010 durch geldpolitische Schocks ausgelösten Anpassungen im Portfolio mit den gesamten Portfolioveränderungen, dann fallen diese Reaktionen aber eher gering aus. Gleichwohl könnten die beobachteten Portfolioanpassungen grundsätzlich durch das anhaltend niedrige Zinsniveau bedingt sein. Letzteres sollte aber vielmehr die Folge struktureller Veränderungen sein. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang insbesondere die demografische Entwicklung, Veränderungen in der Einkommensverteilung, das rückläufige Trendwachstum und eine gestiegene Nachfrage nach sicheren Anlageformen.“ https://t.co/4jpvaC2ejh

        LG Michael Stöcker

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Die FED geht von 15 Basispunkten aus und die Reserve Bank of New Zealand von 50 Basispunkten (ggfs bis 100) jeweils für die eigenen Programme.

      • troodon
        troodon sagte:

        Uuuupss, wurde doch noch gelesen :)

        @Stoertebekker
        Haben sie eine Quelle für “Die FED geht von 15 Basispunkten aus”

        @M.Stöcker
        Die Buba schrieb im April 2020:
        “Die Schätzungen deuten darauf hin, dass durch das APP der zehnjährige (zweijährige) OIS- Zinssatz Ende 2019
        um rund 60 (10) Basispunkte niedriger liegt im Vergleich zu einem Szenario, in welchem das Eurosystem keine Anleihen gekauft
        hätte.”
        S.10
        https://www.bundesbank.de/resource/blob/831222/0af6c789c33e546673b3b845ddc7b1c5/mL/2020-04-portfolioanpassungen-data.pdf

        Reduzierung “term premium” ist ja auch nicht als “komplette” Zinssenkung für 10y in diesem Umfang zu verstehen, zumindest dann, wenn ich es richtig verstanden habe…

        Wir alle dürften uns einig sein, dass man es nicht genau bestimmen kann. Ging mir um die Hinzufügung einer Sichtweise.
        Dass ich zudem die Dauer der ganzen Ankaufprogramme für falsch erachte, ist wiederum ein anderer Punkt.

        Wer Spaß daran hat kann sich ja im verlinkten Monatsbericht ab S. 18 mit:
        “Empirischer Ansatz zur Quantifizierung der Effekte
        geldpolitischer Schocks auf die sektorale Portfoliozusammensetzung” beschäftigen…

        Viel Spaß mit :
        “Zweite Regressionsstufe: Einfluss der Geldpolitik auf Portfolioanteile10)
        ∆pfi,j,t+h = ↵h + ßhssr c t + γh
        Xq
        s=1
        Xt−s + ✏t+h ”

        Leider wurden nicht alle Zeichen Übertrag, also selbst nachlesen…

      • troodon
        troodon sagte:

        Nochmal @Stoertebekker
        In meinen Bookmarks ist auch ihr damaliger Beitrag zu ” Reserve Bank of New Zealand von 50 Basispunkten (ggfs bis 100) ” :))
        Habe mir ihren verlinkten Text nicht durchgelesen, zitiere stattdessen @Joerg. der das offensichtlich gemacht hatte :”“Studies found the government bond purchases worth 10 percent of GDP have, on average, lowered 10-year government bond yields by around 50 basis points.”
        kann man sicherlich nicht 1:1 auf EZB übertragen, aber bei insgesamt rd 5 Bio Anleihekäufe der EZB über die Jahre und einem BIP von 12 Bio für die Eurozone, erscheint mir der Einfluss jedenfalls nicht als sooooo gering zu sein. Aber wir wissen es halt nicht, sind dabei aber in guter Gesellschaft :)

        Ach, und vielleicht hat die Allianz mehr oder weniger auch nur die EZB Berechnungen übernommen ;)
        https://twitter.com/Isabel_Schnabel/status/1438162841215901700

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @troodon
        Auf Seiten 8-10 wird auf die Laufzeit eingegangen, was als “Durationsextraktion” bezeichnet wird. Die Eurosystemdödels errechnen dann eine fiktive kummulative 20% Risikioübernahme seit 2015! Einmal abgesehen davon, daß es keinen EU-Sektorenstaat oder Staatenbund gibt, tut die EZB es einfach, sektorale Wirtschaftspolitik im Selbstversuch ohne genaues Wissen oder können, kann diesem Aggregat aus meiner Sicht nicht eine einzige Zielgerichtetheit zugeschrieben werden. Höchstens, daß das Risiko abstrakt eleminiert würde unter den ganzen eingeschränkenden Bedingungen und Annahmen.
        Braucht das irgendjemand, ausser Insolvenzverschlepper und Zentralplanungsratkommittees der Sozialistischen Sowjet EZB?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Finde die Quelle für die 15 basis points ums Verrecken nicht. Es war aber zu 100% Esther George, FED Kansas. Ging in meiner Erinnerung um das 600bn USD Programm, das 15 Basispoints gebracht hat und sie hatte das irgendwie auf alle QEs seit der Finanzkrise hochgerechnet. Hatte das damals vielleicht auch verlinkt.

  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Hallo Herr Menéndez,

    ich glaube nicht, dass ein Missverständnis vorliegt, sondern eine andere Sichtweise auf den Zahlungsverkehr am Interbankenmarkt. Dort spielen nämlich Reserven überhaupt keine Rolle. Diese kommen erst dann ins Spiel, wenn Salden nicht mehr durch Repo-Geschäfte ausgeglichen werden können. Hat doch auch bis 2007 funktioniert; und zwar ganz ohne/wenige Reserven.

    Der Eurodollarmarkt ist ein reines Buchungssystem ohne Zentralbankgeld. Was die Reserven für die Sonnenbanken, das ist das erstklassige Kollateral (also USTs) für die Schattenbanken.

    Alle anderen ernsthaften Diskutanten bitte ich um Geduld bis voraussichtlich Montag, da es auch noch ein Leben jenseits von bto gibt.

    @ Thomas M.: Hier geht es zu den Beiträgen der letzten 11 Jahre: https://www.realclearmarkets.com/authors/jeffrey_snider/

    Noch mehr Schriftliches gibt es hier: https://alhambrapartners.com/author/jsnider/

    Jetzt ist aber wieder Enkelkinderzeit.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  4. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    @Renée Menéndez

    Sie schreiben “… dass solche Operationen nur bei ausreichend vorhandenem Collateral durchgeführt werden, ist dabei nicht so erstaunlich.”

    Gibt es einen Mechanismus, der sicher stellt, dass das verwendete Collateral nur für eine Transaktion hinterlegt ist oder kann es sein, dass der erste Collateralempfänger dieses Collateral weiter nutzt/verpfändet/…, OHNE dass die Ursprungstransaktion abgewickelt ist?

    Wenn ersteres – alles gut.

    Wenn letzteres, würde das nicht heißen, dass eine bestimmte Menge Zentralbankgeld (=Nominalwert der USTs(?)) zu unkontrollierbar (?) hohen Volumina an Schuldverhältnissen führen könnte.

    Antworten
    • Renée Menéndez
      Renée Menéndez sagte:

      Es gibt immer wieder Berichte oder Behauptungen, daß übereignetes collateral vom Empfänger seinerseits als collateral genutzt wird. Ob das so ist müssen Sie die Insider fragen, das geht eigentlich nur dann, wenn die “Papiere” auch als Papier übergeben worden sind. Das wäre heutzutage eher ungewöhnlich, denn bei den sog. zugelassenen Verwahrern sind die Zugriffsrechte normalerweise klar geregelt: ein collateral ist ein Pfandrecht, kein Eigentumsrecht. Eigentumsrechte werden aber nur bei einem Kauf erworben, dann kann man aber nicht mehr von einer unrechtmäßigen Nutzung sprechen.

      Schuldverhältnisse lassen sich ohnehin schlecht bis kaum kontrollieren, zumal die Bedingungen im unregulierten Bereich alle möglichen Modalitäten der Besicherung vorsehen können. Wer weiß schon, ob nicht die gekauften swaps oder Zinsdifferenzpapiere selbst als collateral herhalten müssen. Das wird auch was mit der Haltedauer zu tun haben, denn wenn es unterstelltermaßen so gehandhabt wird, kann collateral, welches in sagen wir 6 Monaten wieder voraussichtlich freigegeben werden muß in der Zwischenzeit für 5 Monate wiederum weitergereicht werden – vorausgesetzt, die entsprechenden Verfügungsrechte sind vorhanden. Das führt wie beim “normalen” (Kredit- nicht: Geld-)Multiplikator zu einer (endlichen) Kaskade von Schuldverhältnissen, was auch begründen würde, daß eine Verknappung der USTs zu einer sog. “Versteifung” des (unregulierten) Kreditmarktes führen wird. So gesehen ist QE als Kontrollinstrument des Offshore-Kreditmarktes interpretierbar…

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Investitionsrechnerisch führt die Auflösung nach der Dauer eines (Schuld-, Pfand-, Arbeits, Renten-) Verhältnisses zu so einer Aussage von : das Anfangskapital wird zu diesem Endkapital mit diesem Zinssatz, der diesen Zinsaaufwand/ Zinsertag bedeutet, hat einen Wert von bsp. drei Monaten oder z.B. sehr kurzfristig eine Woche.
        Die Parameter Zeit ist damit wie früher die Kirchtumsuhr, welche den Arbeitsbeginn und das Ende des Tageswerkes leutete, praktisch wie ein Tarifvertragsergebnis über die Laufzeitdauer oder ein Werkvertrag mit seinem festgelegten Erfüllungszeitpunkt. Ebenfalls dazu gehört die Regelung in der gesetzlichen Rentenversicherung, daß die Rentenkasse für soviel Tage liquide zu sein hat.
        Die Tatsache der Endlichkeit des Menschenlebens wird für einen vereinbarten Zeitraum ausgeblendet.
        Lutz Kruschwitz erklärte dann einfach es geht hier nur um Zahlungszeitpunkte im vollständigen Finanzmarkt mit Soll- und Habenzinssätzen.
        Die Nullzinspolitik der Zentralennotenbanken hat uns somit die Unendlichkeit vorgegaukelt – welch fatale Erkenntnis.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        Ja, der letzte Satz ist ein interessanter Gedanke. Allerdings hat – wenn ich das richtig verstanden habe – sich die FED ja explizit vom Versuch der Steuerung des offshore-Marktes (Eurodollar?) verabschiedet.

        Zudem gäbe es zwei weitere Probleme. Die Steuerung zielte nur auf die USTs, dh alles andere collateral wäre nicht betroffen. Und zweites – wenn es diverse Kettenverpfändungen gibt, ist die Zielgröße der Steuerung nicht benennbar. Und damit jeder Steuerungsversuch ein Stochern im Nebel.

  5. weico
    weico sagte:

    @jobi

    “Heißt: Die Nachfrage des Marktes lässt die Zinsen in den Keller rauschen – die Nachfrage der Fed hingegen ( immerhin 5 Bio USD in weniger als 2 Jahren bei 22 Bio USD Gesamtmarktgröße ) hat keinen Einfluss auf die Zinsen, wie Herr Stöcker hier immer wieder behauptet.”

    So mysteriös” ….wie das GeldverLEIHEN von Banken…in dem von Hr. Stöcker gepriesenen ARTE-Beitrag !

    Nebenbei:

    Hätte der Eurodollar wirklich solche schädlichen Auswirkungen auf das Finanzsystem/die Staaten bzw. würden diese nicht kräftig von diesem “unregulierten Markt” profitieren, dann wäre schon längstens DAGEGEN eingeschritten worden.

    Wenn man bedenkt wie Staaten schon auf kleine “anarchistische und unregulierte Systeme” wie Hawala,Hundi,Fei Chien usw. reagieren.

    Oder werden diese Systeme wohl nur darum so bekämpft und als illegal betrachtet, weil es sich dabei um BARGELD aka GESETZLICHESZAHLUNGSMITTEL dreht und der Staat keine KONTROLLE/MACHT über den Überweiser/Empfänger mehr hat und nicht dabei profitiert?!

    Warum wohl viele westliche Staaten auf Bargeldabschaffung drängen und Bargeldobergrenzen einführen ..? Ein Schelm wer böses dabei denkt.. !!

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Finanzierungssalden wurden bis 2007 grundsätzlich über den Interbankenmarkt gesettelt.

      Seit 2007 ist das Vertrauen dahin und es müssen nun Sicherheiten gestellt werden (Stichwort: Rehypothecation). Und da sind nun einmal die sichersten der sichersten Wertpapiere (aka USTs) besonders gut geeignet, da sie der Qualität und Liquidität von Reserven am nächsten kommen. Von daher ist ja auch die Nachfrage nach solchen USTs sprunghaft angestiegen und die Zinsen rauschten in den Keller; und zwar ganz ohne QE. Ein fundamentaler Fehler der Fed, da sie ja als zusätzlicher Nachfrager das Angebot an Collateral unnötig verknappte. Der Markt hatte bereits für ein niedriges Zinsniveau gesorgt. Nachdem sie das dann irgendwann verstanden hatten (oder auch nicht), boten sie den überliquiden Banken ON RRPs an (https://www.federalreserve.gov/monetarypolicy/overnight-reverse-repurchase-agreements.htm). Vorgeblich um ein Floorsystem zu installieren. Damit konnte aber auch zugleich das entzogene Kollateral dem Eurodollarmarkt wieder zugeführt werden.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo,

        also ich bin mit der Antwort nicht einverstanden. Weder in Bezug auf die Frage unseres geschätzten Kollegen, noch betreffend meines Hinweises.

        Mit technischen Begriffen aus dem Zahlungsverkehr das eigene Unverständnis verdeckt, würde ich urteilen.

        Naja, ich beantworte dann mal die an mich adressierten Sachen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Und da sind nun einmal die sichersten der sichersten Wertpapiere (aka USTs) besonders gut geeignet, da sie der Qualität und Liquidität von Reserven am nächsten kommen. Von daher ist ja auch die Nachfrage nach solchen USTs sprunghaft angestiegen und die Zinsen rauschten in den Keller; und zwar ganz ohne QE. Ein fundamentaler Fehler der Fed, da sie ja als zusätzlicher Nachfrager das Angebot an Collateral unnötig verknappte.>

        Darf ich Sie als Amteurökonom darauf aufmerksam machen, dass für die Preisfindung nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot maßgebend ist.

        Also:

        Wie sieht es mit dem Angebot von USTs aus – oder wollen Sie sagen, dass die US-Regierung trotz enormen Finanzierungsbedarfs des Staats weniger USTs begeben hat?

        Wie hat sich in den letzten Jahren das Volumen handelbarer USTs, also derer, die als Collateral nutzbar sind, geändert?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Sie haben es tatsächlich nicht verstanden. Die FED hat durch QE die Staatspapiere dem Markt ENTZOGEN, dh sie hat nicht Geld gedruckt, sondern stillgelegt. Also das Angebot VERRINGERT, obwohl die Nachfrage hoch war.

        Und im Moment hilft QT, indem wieder mehr davon zurück in den Markt kommt. Gleichzeitig werden aber die Zinsen erhöht, so dass am Ende alle glauben, die Zinserhöhung hat für Entspannung gesorgt. Dabei war vielmehr das Zurückfließen der USTs der richtige Schritt… (bzw die Effekte sind nicht separat darstellbar)

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Herr Tischer

        Sie haben Recht, aber interessant ist doch schon diese Aussage:

        “Von daher ist ja auch die Nachfrage nach solchen USTs sprunghaft angestiegen und die Zinsen rauschten in den Keller; und zwar ganz ohne QE. Ein fundamentaler Fehler der Fed, da sie ja als zusätzlicher Nachfrager das Angebot an Collateral unnötig verknappte.”

        Heißt: Die Nachfrage des Marktes lässt die Zinsen in den Keller rauschen – die Nachfrage der Fed hingegen ( immerhin 5 Bio USD in weniger als 2 Jahren bei 22 Bio USD Gesamtmarktgröße ) hat keinen Einfluss auf die Zinsen, wie Herr Stöcker hier immer wieder behauptet.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Es ist mir klar, dass ich vieles nicht verstehe.

        Aber gehen Sie mal davon aus, dass ich verstehe, was QE ist, was „Entzug von USTs“ ist.

        Ich habe diesen Aspekt in meinem Post an M. Stöcker nicht kritisiert.

        Wenn Sie aber NUR auf Entzug abheben, wie M. Stöcker auch, suggerieren Sie, dass das ausgegebene, insgesamt existierende Volumen an USTs KONSTANT ist und es daher NUR auf die wachsende NACHFRAGE dieser Papiere als Collateral und die KÄUFE/VERKÄUFE der Fed/Notenbanken, d. h. deren Verfügbarkeit für die Banken ankommt.

        Das leuchtet mir nicht ein.

        USTs ENTSTEHEN durch den amerikanischen Staat, BEVOR sie eingezogen und wiederverkauft werden können.

        Die Ausgabe der USTs MUSS eine VARIABLE in dem System sein.

        Wenn es keine sein sollte, MUSS es erklärt werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ jobi

        Guter Punkt.

        Bedarf auch einer Erklärung.

        UTs sind NICHT nur Kurzläufer.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @jobi

        Bin mir nicht sicher, was @M Stöcker hier immer behaupte. Mein Verständnis ist sehr wohl, dass die Nachfrage (auch der FED) die Zinsen rutschen lässt.

        Etwas Anderes ist aber der LEITZINS der FED. Der hat KEINEN Einfluss auf den Marktzins (außer am ganz kurzen Ende). Kann man sich beim Vergleich der Zinsen anschauen. Im Übrigen ist aktuell der Markt auch wieder VOR den Zinserhöhungen der ZBs.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Natürlich ist die Menge der USTs eine Variable. Das Grundproblem ist aber, dass niemand WEISS, wieviel Geld ein gesundes (globales USD-)System braucht UND wieviel Geld bereits in diesem System ist. Niemand kann es wissen, weil es nirgendwo dokumentiert werden muss (fehlende Regulierung).

        Die SYMPTOME zeigen aber an, dass es zu wenig ist. Und trotz der Symptome diagnostizierte die FED falsch und hat weiter Geld entzogen, sprich, das Angebot verringert. Dem Hungernden den Glukose-Tropf runtergedreht.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Stoertebecker

        Na dann hören Sie nochmal bei Jeff Snider rein, der QE als reine “puppet show” bezeichnet.

        Bleibt noch die Frage, was den größeren Anteil daran hatte, dass die Marktzinsen in den letzten Monaten nach oben geschossen sind: QT oder die Zinserhöhungen. Die Inflation kann’s ja nicht gewesen sein, denn die gibts ja gar nicht lt. Snider/Stöcker.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @jobi

        Klar ist das ne puppet show. Vor allem bzgl. der Leitzinsen. (Wenn man QT & Zinserhöhung gleichzeitig macht, versteht man überhaupt nicht mehr, was wie wirkt.🤷‍♂️)

        Zu QE. Das war insofern ne puppet show (bezeichnet Snider DAS auch als puppet show?), als dass der Markt groß UND hungrig genug ist, die Mengen ALLE aufzunehmen. Dh es würde der Nachfrager FED durch andere Nachfrager (Pensionsfonds, Schattenbanken, …) ersetzt. Zinseffekt (= Nachfrageeffekt) derselbe. Mehr Liquidität im Markt.

        Passt doch.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Stoertebecker

        “Die SYMPTOME zeigen aber an, dass es zu wenig ist.”

        Das ist so pauschal nicht richtig. Das Symptom ist der Geldmarktzins am Repomarkt. Er zeigt an, ob Collateral knapp ist oder nicht.
        Bestimmend hierfür ist aber vor allem die Risikobereitschaft im globalen Finanz-Casino. Und die lässt bei steigenden Zinsen und sinkenden Assetpreisen stark nach.
        Die Fed weiß das, und schraubt deshalb an den ” financial conditions”. Sie nimmt die Kollateralschäden in Kauf, weil sie keine andere Wahl hat.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        >Zu QE. Das war insofern ne puppet show (bezeichnet Snider DAS auch als puppet show?), als dass der Markt groß UND hungrig genug ist, die Mengen ALLE aufzunehmen. Dh es würde der Nachfrager FED durch andere Nachfrager (Pensionsfonds, Schattenbanken, …) ersetzt.

        Weiss er das? Wer will das wissen? Das ist nicht mehr als eine These. Und: Zu welchen Zinsen würde der Markt garantiert aufnehmen?!

        Man darf getrost davon ausgehen, dass FED-Primary Dealer-Treasury mit einander reden, wenn Milliarden verschoben werden, um Billionen ein- und anzusammeln. Vielleicht braucht es das Arrangement nicht; aber vielleicht wollte man auch nicht testen, was passiert, wenn man es nicht macht.

        Ich find immer wieder, dass die Sniders und Co. Hypothesen im Brustton der Überzeugung raushauen, so als seien’s gemessene Fakten.

        >[Leitzins] Der hat KEINEN Einfluss auf den Marktzins (außer am ganz kurzen Ende).

        Ich will nicht wieder drüber diskutieren, aber nur kurz zwei Hinweise.

        Der Satz ist unlogisch: Wenn der Leitzins einen Einfluss auf den Marktzins am ganz kurzen Ende hat, hat er einen Einfluss auf den Marktzins, also nicht keinen Einfluss, sondern einen begrenzten.

        Und: Wenn man Zinsen von langlaufenden Anleihen bewertet, spielen die Zinsen am kurzen Ende mit in den Bewertungsprozess rein, also haben Leitzinsen einen Einfluss auf die Bewertungsprozesse und damit auch Kauf/Verkaufentscheidungen anderer Anleihen.

        Dass die FED keinen Joystick für alle Zinsen hat: ja. Aber zu behaupten, sie hat keine Einflussmöglichkeiten ist falsch.

        Im Experiment könnte die FED mal die Füße hochlegen und beim Anruf von Banken und Staaten sagen: “Figure it out. We will do exactly nothing.”. Dann könnten wir sehen, was ohne FED-Einflussnahme wäre.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Natürlich ist die Menge der USTs eine Variable. Das Grundproblem ist aber, dass niemand WEISS, wieviel Geld ein gesundes (globales USD-)System braucht UND wieviel Geld bereits in diesem System ist. Niemand kann es wissen, weil es nirgendwo dokumentiert werden muss (fehlende Regulierung).”

        Wenn Sie schon die Hunger-Analogie bringen:

        Das Grundproblem mit Ihrer Argumentation ist, dass auch niemand weiß, “wie viel Roggenmischbrot die Welt braucht”, weil Hungrige ja auch Toastbrot oder gar Kuchen essen können, um satt zu werden.

        Wieso sollen die Banken kein anderes Collateral nehmen wenn es nicht genug USTs gibt? Gold würde gehen, andere Top-Bonitäts-Anleihen würden gehen, sogar alle möglichen anderen Asset-Klasen, allerdings dann mit entsprechenden Sicherheitsabschlägen. Und dann bräuchten die Bänker wieder mehr Kapital beziehungsweise könnten weniger Geschäfte mit dem existierenden Kapital machen, was sie hassen wie die Pest, und darum heulen sie laut herum. Und Sie fallen darauf rein.

        @Thomas M.

        “Der Satz ist unlogisch: Wenn der Leitzins einen Einfluss auf den Marktzins am ganz kurzen Ende hat, hat er einen Einfluss auf den Marktzins, also nicht keinen Einfluss, sondern einen begrenzten. Und: Wenn man Zinsen von langlaufenden Anleihen bewertet, spielen die Zinsen am kurzen Ende mit in den Bewertungsprozess rein”

        Man kann auch noch viel stärkere Aussagen treffen: Längerfristige Zinsen lassen auch sich als Summe der kurzfristigen Zinsen über alle Perioden von heute bis zum Fälligkeitstag der längerlaufenden Finanzierung darstellen.

        Wenn Sie heute den Zins einer 1-jährigen Anleihe und den einer 6-monatigen Anleihe vom gleichen Emittenten mit den ansonsten gleichen Bedingungen kennen, dann können Sie daraus ermitteln, welche Erwartung der Markt (oder welche Vorgabe die Zentralbank, hehe) derzeit für den Zins einer 6-monatigen Anleihe in genau 6 Monaten hat.

        Insofern ist es immer dummes Zeug, wenn jemand behauptet, irgendetwas würde die kurzfristigen Zinssätze beeinflussen, aber die langfristigen gleichzeitig überhaupt nicht.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @alle

        Ich lasse es sein. Hab schon zig Mal geschrieben, dass die ZBs nicht den INTENDIERTEN, VORHERGESAGTEN und KOMMUNIZIERTEN Einfluss auf die Zinsen haben. Dass man die Sätze fürs akademische Publikum sauberer formulieren kann, hab ich auch schon 100x gesagt (ob es einen Einfluss gibt, weiß ich natürlich auch nicht, es ist aber nicht der kommunizierte).

        Mir geht es um das Verständnis der Wirkmechanismen und MEINE ganz persönliche Reaktion darauf. Alles andere kann gern akademisch ausdiskutiert werden.

        Dass M Stöcker keine Lust mehr hat, hier die Dinge weiter zu erklären, kann ich gut verstehen. Das, was er oben schreibt, dürfte richtig sein (kann ich aber auch nicht abschließend beurteilen). Warum setzt denn da keiner an, um mehr Klarheit für alle hier am Blog zu bringen?

        PS Meine Beobachtungen:
        A) Aktuell wird der USD massiv nachgefragt = Knappheit in Zeiten der Unsicherheit bei gleichzeitigem QT. Der Markt saugt (in meiner Formulierung) alles auf, was kommt, inklusive der Zusatzmengen von QT.
        B) Aktuell laufen die Marktzinsen bereits wieder vor den ZB-Zinsen nach oben.
        C) Kann die in ruhigen Zeiten gekauften USD jetzt mit 10-15% Kursgewinn verkaufen. Das ist alles.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Ich lasse es sein. Hab schon zig Mal geschrieben, dass die ZBs nicht den INTENDIERTEN, VORHERGESAGTEN und KOMMUNIZIERTEN Einfluss auf die Zinsen haben. ”

        Sie können es auch noch tausend Mal schreiben, es überzeugt nicht. Und auf Einwände regagieren Sie so wie oben, was halt noch weniger überzeugend ist.

        “Mir geht es um das Verständnis der Wirkmechanismen ”

        Uns doch auch. Warum dann so genervt?

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Stoertebekker

        Mir fällt auf: Wenn man argumentativ ansetzt – ist jetzt nicht explizit auf Sie, sondern ganz allgemein gemeint – wird nicht auf den konkreten Punkt eingegangen. Ein Teil der Kommentatoren schießt immer wieder Löcher in das Theoriegebäude “Zentralbanken sind impotent und haben keinen Einfluss auf den Zinssatz und drucken kein Geld”. Diese Löcher werden aber nicht argumentativ versiegelt, sondern ignoriert.

        I call Baloney!

        Hier noch einmal gesammelt aus diesem Thread.

        >Darf ich Sie als Amteurökonom darauf aufmerksam machen, dass für die Preisfindung nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot maßgebend ist.

        >Heißt: Die Nachfrage des Marktes lässt die Zinsen in den Keller rauschen – die Nachfrage der Fed hingegen ( immerhin 5 Bio USD in weniger als 2 Jahren bei 22 Bio USD Gesamtmarktgröße ) hat keinen Einfluss auf die Zinsen, wie Herr Stöcker hier immer wieder behauptet.

        >USTs ENTSTEHEN durch den amerikanischen Staat, BEVOR sie eingezogen und wiederverkauft werden können.
        Die Ausgabe der USTs MUSS eine VARIABLE in dem System sein.
        Wenn es keine sein sollte, MUSS es erklärt werden.

        >Der Satz ist unlogisch: Wenn der Leitzins einen Einfluss auf den Marktzins am ganz kurzen Ende hat, hat er einen Einfluss auf den Marktzins, also nicht keinen Einfluss, sondern einen begrenzten.
        Und: Wenn man Zinsen von langlaufenden Anleihen bewertet, spielen die Zinsen am kurzen Ende mit in den Bewertungsprozess rein, also haben Leitzinsen einen Einfluss auf die Bewertungsprozesse und damit auch Kauf/Verkaufentscheidungen anderer Anleihen.

        Da kann man doch mal ansetzen und sagen: Stimmt, aber (ergänzend/relativierend)… Oder: Stimmt nicht, weil…

        Oder anders: “Warum setzt denn da keiner an, um mehr Klarheit für alle hier am Blog zu bringen? ”

        Ich hab mir gestern übrigens nach Suchen mal ein Transkript von einem Snider-Interview durchgelesen. (Hat er eigentlich Artikel geschrieben, in denen er seine Position entwickelt und erklärt? Diese Audios sind nichts für mich…)

        Wenn ich bspw. ein Argument richtig verstanden hab, leitet er aus dem Fehlen von Inflation und den sich kaum verändernden Bankbilanzen ab, dass QE kein Gelddrucken ist und nur psychologische Effekte hätte.

        Das ist ungefähr die gleiche Logik zu sagen: Der Motor leistet keinen Beitrag zur Geschwindigkeit des Autos nach Erreichen der Zielgeschwindigkeit. Man sieht ja, dass es mit konstanter Geschwindigkeit fährt.

        Ein Teil des QE findet seinen Weg zum Staat, der die Anleihen ausgibt. (ZB->Primary Dealer->Staat.) Der Staat bezahlte damit War- und Wellfare. Ergo: Geld wird von der ZB “gedruckt”. Wenn es einen Fehler in dieser nun wirklich einfachen Analyse gibt, gerne konkret hierzu ansetzen.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Stoertebekker

        “PS Meine Beobachtungen:”

        Da sollten Sie genauer hinschauen.

        A) “Aktuell wird der USD massiv nachgefragt”

        Richtig: Cash is king durch Risk-Off an den Märkten und Zinsdifferenz zu EUR und JPY

        “Der Markt saugt (in meiner Formulierung) alles auf, was kommt, inklusive der Zusatzmengen von QT.”

        Da kommt ja nicht mehr viel, verglichen mit den letzten 2 Jahren – die Änderung ist entscheidend. Zusatzmengen von QT gibts nur bei den MBS, mit verheerenden Folgen für die Immozinsen.

        B) “Aktuell laufen die Marktzinsen bereits wieder vor den ZB-Zinsen nach oben.”

        Im Gegenteil – Die Marktzinsen sind seit Anfang Jahr stark gestiegen und drehen jetzt wohl wieder nach unten, in Erwartung von Rezession und nachlassender Inflation.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Da kann man doch mal ansetzen und sagen: Stimmt, aber (ergänzend/relativierend)… Oder: Stimmt nicht, weil…

        Oder anders: “Warum setzt denn da keiner an, um mehr Klarheit für alle hier am Blog zu bringen? ”>

        Genau meine Frage.

        Meine Antwort:

        Man muss die FUNKTIONALITÄT des Systems, die Veränderung der Größenordnungen und dgl. kennen.

        Die versteht offensichtlich niemand derer, die mit dem System bestimmte Sachverhalte erklären (wollen).

        Zu sagen, wie @ Stoertebekker

        >Mir geht es um das Verständnis der Wirkmechanismen … Meine Beobachtungen …> ist wohlmeinend IRREFÜHREND.

        Denn wenn es um das VERSTÄNDNIS der Wirkmechanismen geht, sind BEOBACHTUNGEN nicht einmal ansatzweise HINREICHEND. Dazu gehören Motive etc.

        Das Verständnis beruht auf der Funktionalität des Systems, die WEIT über SELEKTIV wahrgenommene Beobachtungen reicht (MEINE Beobachtungen, DEINE Beobachtungen … WELCHE Beobachtungen).

        Beobachtungen helfen VERÄNDERUNGEN des Systems zu erklären – auf der GRUNDLALGE des/eines Verständnisses des Systems, das selbstverständlich nicht ohne UMFASSENDE Beobachtungen erlangt worden ist – aber nicht NUR dadurch.

    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @MS

      Das beantwortet R. Menéndez Frage aber nicht. Auf die Frage, was Babys definiert, antworten Sie ja auch nicht mit der Erklärung des Geburtsvorgangs.

      Und ich schließe mich der Frage übrigens an – es gibt einen Grund, dass ich bei dem Thema immer sehr zurückhaltend war.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Ch Anders

        Bin nur interessierter Laie, versuche es aber mal.

        Es gibt einen Teil im Bankensystem, der unreguliert ist. So wurde britischen Banken in den 60er (?) Jahren erlaubt, USD zu schöpfen, OHNE der Regulierung durch die Bank of England zu unterliegen. (Für GBP galt das NICHT.)

        Hintergrund ist, dass die internationalen Warenströme finanziert werden müssen und das Geld von der Abbuchung in UK bis zur Aufbuchung in zB Singapur wegen Bürozeiten u.ä. 2+ (?) Tage Laufzeit hat(te). Damit evtl. Bankpleiten oder andere Ereignisse nicht zu Verlusten führen (mal Chase Manhattan bei Herstatt-Pleite nachlesen), mussten sich die abwickelnden Banken auf irgendwelche Regelungen einigen.

        Das machten sie untereinander, es gibt keine Regulierung, keine Bilanzvorgaben usw. Dh wenn meine Sparkasse für mich USD aus D nach Dubai überweisen sollte, schaltete sie die HSBC ein, die den Transfer auf mein Konto bei der Emirates NBD sicherstellt. Auf diesem Weg werden Sicherheiten für jeden Schritt nötig (Sparkasse —> HSBC —> Emirates NBD; ggfs noch eine mehr, die das für Emitates NBD macht).

        Was die Banken nun an Sicherheiten untereinander akzeptieren, ist deren vertraglich ausgehandelte „Privatsache“. Das könnte das 10. Derivat auf ein UST sein, ein bereits verpfändetes UST usw. oder auch ganz was Anderes. Für die Bank ist vor allem wichtig, dass der Markt für dieses Pfand SEHR liquide ist, damit man es am nächsten Tag (bei Ausfall der Gegenseite der ursprünglichen Transaktion) auch sicher einlösen kann.

        Alle USD, die in dem Raum zwischen der Bilanz meiner Sparkasse und der Bilanz der Emirates NBD verwendet werden (Eurodollarraum), KÖNNEN USD sein, die von den beteiligten Banken (hier HSBC) geschöpft werden – als Derivat, Verpfändung, Kredit, … All diese geschöpften USD sind dann Eurodollar.

        NUR die beteiligten Banken entscheiden, welches Kollateral sie akzeptieren. Wegen – keine Regulierung, keine Bilanzvorschriften. Heute dieses, morgen nur noch ein anderes.

        In Krisenzeiten sind das aber de facto wohl nur „echte“ UST, teilweise noch serienabhängig, weil‘s da scheinbar unterschiedlich liquide Märkte gibt.

        Die Diskussion ist eröffnet 😉

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Renée Menéndez

        Sie schreiben “… dass solche Operationen nur bei ausreichend vorhandenem Collateral durchgeführt werden, ist dabei nicht so erstaunlich.”

        Gibt es einen Mechanismus, der sicher stellt, dass das verwendete Collateral nur für eine Transaktion hinterlegt ist oder kann es sein, dass der erste Collateralempfänger dieses Collateral weiter nutzt/verpfändet/…, OHNE dass die Ursprungstransaktion abgewickelt ist?

        Wenn ersteres – alles gut.

        Wenn letzteres, würde das nicht heißen, dass eine bestimmte Menge Zentralbankgeld (=Nominalwert der USTs(?)) zu unkontrollierbar (?) hohen Volumina an Schuldverhältnissen führen könnte.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Stoertebekker

        “.. kann es sein, dass der erste Collateralempfänger dieses Collateral weiter nutzt/verpfändet/…, OHNE dass die Ursprungstransaktion abgewickelt ist?”

        Da Sie sich mit Jeff Snider beschäftigt haben, gehe ich davon aus, dass dies eine rhetorische Frage an R.M. ist.

        Der Geldschöpfungsprozess im Schattenbanksystem beruht ganz wesentlich auf der Tatsache, dass eine Anleihe auf dem Repo-Markt gleich mehrfach als Sicherheit für Kredite eingesetzt wird. (rehypothecation).

        Wenn die Fed eine Anleihe kauft, dann gibt sie zwar Liquidität in den Markt, aber eben nur einmal.

        Weil diese Anleihe dann aber nicht mehr im Repomarkt als Sicherheit für die Kreditschöpfung zur Verfügung steht, enzieht sie den Märkten unter dem Strich Liquidität.

        Jeff Sniders (berechtigte) QE-Kritik richtet sich an die Fed, die diesen Effekt nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @jobi

        Rhetorische Frage? Nicht ganz. Mein Verständnis ist schon wie von Ihnen beschrieben.

        Allerdings stelle ich das regelmäßig weiter auf den Prüfstand. Und ich hatte die Hoffnung, dass die Antwort ggfs. neue Denkpfade öffnet, um das Gesamtbild besser zu verstehen.

    • Renée Menéndez
      Renée Menéndez sagte:

      Hallo Herr Stöcker,

      ich denke, hier liegt ein Mißverständnis vor. Denn in meinem Blogpost steht:

      “Der essentielle Unterschied liegt nämlich darin, daß normale Banken mit einer Kreditvergabe gleichzeitig in gewissem Umfang einen Zuwachs an Zentralbankgeld generieren, mit dem sie den gewährten Zahlungsvolumina durch Zahlung in Zentralbankgeld nachkommen können – und müssen.”

      Vielleicht ist das nicht ganz eindeutig, darum nochmal anders formuliert: eine Kreditvergabe erzeugt zwei Schuldverhältnisse – die Forderung der Bank und die Verbindlichkeit der Bank – et vice versa beim Kreditnehmer. Aufgrund der dadurch erzeugten zusätzlichen Zahlungsverpflichtung muß die Bank ihren Liquiditätsstatus beachten, weswegen sie anteilig “in gewissem Umfang einen Zuwachs an Zentralbankgeld” realisieren muß. Dieser Zuwachs entsteht aber NICHT aus der Kreditvergabe, sondern aufgrund irgendwelcher Geschäfte mit der Zentralbank, die zu einem Zuwachs an Zentralbankgeld führen.

      Das liegt an der schlichten Tatsache, daß zusätzlich kontrahierte Verbindlichkeiten zu ZAHLUNGSAUSGÄNGEN führen, die eben nur mit Zentralbankgeld beglichen werden können, d.h. das bisher ausreichende durchschnittliche Liquiditätsvolumen ist (im Durchschnitt) nicht mehr ausreichend und muß durch eine liquiditätserhöhende Maßnahme den aktuellen Erfordernissen angepaßt werden. Diese Operation ist für die Banken mit Zugang zur Zentralbank direkt möglich, die sog. “Schattenbanken” müssen zur Erhöhung ihres Liquiditätstatus entsprechende Geschäfte mit anderen Banken machen, vornehmlich mit denen, die über einen Zugang zur Zentralbank verfügen. Wenn man so will, übernehmen die “Großen” der Branche den “Schattenbanken” gegenüber genau die Funktion, welche die Zentralbank ihnen gegenüber wahrnimmt – nämlich die Funktion der Versorgung mit Zentralbankgeld. Daß solche Operationen nur bei ausreichend vorhandenem collateral durchgeführt werden ist dabei nicht so erstaunlich – das gilt ja für “Sonnen-” und “Schattenbanken” gleichermaßen.

      Um auf die Frage zurückzukommen: Sie vertreten die Ansicht, daß ein Dollar, EURO, Yen bereits durch eine Kreditvergabe entsteht, während ich bekanntermaßen darauf bestehe, daß eine Kreditvergabe lediglich zwei Schuldverhältnisse erzeugt und zur Abwicklung der daraus resultierenden Zahlungen Zentralbankgeld benötigt wird. Der entscheidende Unterschied ist auch hier der zwischen Schuldverhältnis und Zahlungsmittel – und Schuldverhältnisse werden auch dann, wenn sie “deposits” genannt werden, nicht zu Zahlungsmitteln. Bedauerlicherweise ist das denjenigen, die den Unterschied zwischen Verpflichtung und Erfüllung ignorieren (wie die Bank von England in ihrem unsäglichen paper) nicht begreiflich zu machen…

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Menéndez

        „[…] daß eine Kreditvergabe lediglich zwei Schuldverhältnisse erzeugt und zur Abwicklung der daraus resultierenden Zahlungen Zentralbankgeld benötigt wird.“

        Ist das IMMER so, dass zur Abwicklung ZB-Geld benötigt wird?

        Wenn bspw. zwei Banken jeweils Schuldverhältnisse für ihre Kunden erzeugen und die daraus resultierenden Zahlungen an die jeweils andere Bank gehen:

        WAS passiert eigentlich mit ZB-Geld, wenn diese Zahlungsströme identisch groß sind? Muss da überhaupt etwas bewegt werden?

        Falls NEIN, wie können dann „Zahlungen“ erfolgen, ohne ein Zahlungsmittel?

        (Klar, sie können das ganze auch einfach Tauschhandel mit Schuldverhältnissen nennen. Dann muss man aber so erbsenschleiferisch sein und nicht von „resultierenden Zahlungen(!)“ reden)

      • Renée Menéndez
        Renée Menéndez sagte:

        Christian Anders

        Sehen Sie, an der Tatsache, daß eine Schuldbeziehung zur Auflösung eine Zahlung erfordert geht kein Weg dran vorbei. Umgekehrt: eine Schuldbeziehung, die keine Zahlung erfordert, ist keine Schuldbeziehung. So was gibt es nur zu Weihnachten, wenn Oma dem Enkel sein Wunschspielzeug bezahlt mit der Maßgabe: “Aber die Hälfte gibst Du mir irgendwann zurück!”

        Alle anderen Versuche zu begründen, daß eine Schuldauflösung ohne Zahlung erfolgen kann beruhen darauf, daß sich bei Ökonomen die Unsitte eingeschlichen hat Prozesse immer nur nach ihrem Endzustand zu beurteilen, während die Zwischenschritte, die dazu führen, schlichtweg ignoriert werden. So wird bei einer bankinternen Überweisung ordentlicherweise einmal eine Lastschrift vom Konto des Zahlenden vorgenommen, die gleichbedeutend mit einer Auszahlung ist. Dann wird wiederum auf dem Konto des Empfängers eine Gutschrift vorgenommen, die gleichbedeutend mit einer Einzahlung ist. Beide Gegenbuchungen zur Gut- bzw. Lastschrift finden sich auf irgendeinem Transferkonto wieder, welches denselben positiven wie negativen Eintrag enthält, weswegen diese gegenläufigen Buchungen gegeneinander aufgerechnet werden und das Transferkonto wieder auf Null steht. Das sieht im Endeffekt zwar so aus, als hätte sich nur auf den beiden Passivkonten etwas getan, aber die Verrechnung, die ja aus den eigentlichen Zahlungen besteht, verschwindet komplett aus dem Sichtwinkel.

        Der Aspekt mit der Verrechnung, die auch eine Zahlung ist, weil man darüber Zahlungsbeträge ERHALTEN kann, wurde in dem Giralgeld-Artikel mit angeführt. Hier noch einmal der Link zu der Bundestagsdrucksache, die ausdrücklich darlegt, daß man durch Verrechnung (clearing) Zahlungen erhalten kann:

        https://dserver.bundestag.de/btd/16/116/1611643.pdf
        Der entscheidende Satz (Seite 112) lautet:
        “Selbstverständlich kann der Zahlungsdienstleister des Zahlungsempfängers den Geldbetrag nur in dem rechtlichen Umfang verfügbar machen, in dem er ihn seinerseits im Clearing oder vom Zahlungsdienstleister des Zahlers erhalten hat.”

        Das umfaßt auch den von Ihnen angeführten Fall, wo gegenläufige Forderungen zweier Banken im clearing BEZAHLT werden. Im Unterschied zu der nicht ganz richtigen Bezeichnung vom “bargeldlosen Zahlungsverkehr” spreche ich lieber von einer “papierlosen Barzahlung”. Das mag man für spitzfindig halten, für die Konsistenz des Zahlungsverkehrs ist diese Bezeichnung deswegen notwendig, weil sie auch das settlement bei der Zentralbank beinhaltet, wo wie dargestellt essenziell auch mit (papierlosen) Ein- und Auszahlungen hantiert wird.

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ renee m. zu 17:02
        zu den herrschenden buchungssystem ist vieles klar.
        aber zb.
        ein mensch erbringt eine arbeitsleistung.
        dieser wird entlohnt, aber diese entlohnung ist in unseren geldsystem letztlich ein kredit.
        und dieser kredit verursacht eine zinslast.

        wie geht dies aus ihrer sicht zusammen?

        für mich ist es falsch, wenn arbeitsleistung eine schuld mit zinsen auslöst, weil dadurch die schuld und zinslast niemals beglichen werden kann.
        denn die schuldlast wird sogar größer, als die bewertetet arbeit.

  6. Tom96
    Tom96 sagte:

    Mein Highlight ist, daß die Auswirkungen der genmanipulierten Injektionen mit experimentellen Substanzen bereits jetzt derartig unvorhersehbar und unkontrollierbar sind.
    Dadurch hat sich das gesamte System des Handelns von Haftungsrechten durch Leistungsversprechen (Obligationen) an Währungsbörsen in den totalen Selbszerstörungsmodus gebracht!
    Halelulja
    https://youtu.be/M6mU0wMEmbQ

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Lieber Tom96

      Da ich nun meinen sonstigen Verpflichtungen hier nachgekommen bin, möchte ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Thema auch bei mir alles andere überstrahlt.

      Den grob fahrlässigen Umgang mit dem Geld der Menschen kennen wir ja schon seit Jahrtausenden.
      Aber das Regierungen Ihr eigenes Volk vergiften und parallel dazu kriegerische Aktivitäten entfalten, bei denen sie ein kerngesundes Volk ganz gut gebrauchen könnten (nebst einer Serie weiterer Dummheiten), dass ist schon eine neue Benchmark.

      Da fällt mir nur noch Helmut Schmidt ein: “Man darf nie die Dummheit der Regierung unterschätzen”.

      Antworten
  7. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Hier gibt es zwei weitere Highlights. Zum einen hat Arte nach über 14 Jahren Finanzkrise endlich die fast fehlerfreie Antwort auf die Funktionsweise unseres Geldsystems gefunden; und zwar inkl. Eurodollar: https://youtu.be/NMUFAzV6C5M. Ist für die Austrians hier am Blog natürlich schwer verdauliche Kost, da der Eurodollar gerade ein Produkt des freien und unregulierten Marktes ist. Insofern müssten sie eigentlich jubeln. Allerdings müssten sie dazu erst einmal ihren goldenen Käfig verlassen und die wahre Welt erkunden, statt österreichische Abstrusitäten zu kolportieren.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Zum Glück ist Ihre Kost immer sehr leicht verdaulich. Aber für den typischen Austrian ist das eigentlich egal, wir neigen dazu, dank einer realistischen Weltsicht, keine Probleme zu haben.

      Aber mal im Ernst: der Eurodollar ist das Produkt eines freien Marktes? Also meine Sparkasse hier kann keine Eurodollar erzeugen. Selbst die Vertreter der Banken, die das könnten, wissen gar nicht, was der Eurodollar ist.

      Hier sind wir doch eher im Bereich von Korporatismus, um mal ein ganz vorsichtiges Wort zu wählen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Sie sind mit der Begrifflichkeit viel zu GENAU.

        Damit werden Sie zum Loser am Blog.

        Denn Genauigkeit und damit RICHTIG oder FALSCH ist nicht das, um was hier geht.

        Es geht um RECHTHABEREI um jeden Preis, d. h. auch dann, wenn die Thematik eine ganz andere ist.

        Zu DIESEM Thema:

        Gemeint, aber nicht gesagt:

        Der Eurodollar ist ein unreguliertes SYSTEMS des Handelns mit US-Dollareinlagen außerhalb der USA.

        In gewisser Weise, könnte man sagen, dass es ein weiterer, also dritter „getrennter Geldkreislauf“ ist.

        Das ist aber falsch.

        Denn nach dem Geldexperten M. Stöcker gibt es nur zwei getrennte Geldkreisläufe.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Felix

        Also ich hab bei der Sparkasse mehrere Währungskonten, mit denen ich auf Knopfdruck EUR zB in USD (NOK, PLN, …) tauschen kann, mit denen ich alle möglichen internationalen Transaktionen anstoßen kann, da das Konto ne eigene IBAN hat.

        Allerdings kann ich diese USD nicht in FED-Dollar (Bargeld) tauschen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “mit denen ich alle möglichen internationalen Transaktionen anstoßen kann, da das Konto ne eigene IBAN hat”

        Vorsicht! Nur weil ein Konto eine eigene IBAN hat, heißt das noch lange nicht, dass Ihre Bank Sie mit dem auch am *Zahlungsverkehr* teilnehmen lässt. Reine Verrechnungskonten haben oft auch separate IBANs, zum Beispiel immer dann, wenn Sie von einem gesondert definierten Referenzkonto Guthaben dorthin überweisen sollen. Das kennen Sie sicher von Ihrem Aktienbroker.

        Haben Sie das tatsächlich schon mal ausprobiert?

        “Allerdings kann ich diese USD nicht in FED-Dollar (Bargeld) tauschen.”

        Wenn Sie hier in Deutschland unbedingt Dollarscheine von der Bank wollen, müssen Sie die extra kaufen. Dürfte bei einer Sparkasse, die so auf Zack ist, dass sie sogar immer noch eine ganze Auswahl an Fremdwährungskonten anbietet, aber kein Problem sein.

        Das ist bei jeder anderen Fremdwährung aber genauso, trotzdem sprechen nichtmal die Hardcore-Snideristen von “Eurofranken” oder “EuroNorwegischeKronen”.

        Mir scheint das eher prophylaktisches Geheule von irgendwelchen Akteuren zu sein, die sich in einer Fremdwährung verschulden oder in ihr Zahlungsverpflichtungen eingehen ohne Einkommen in dieser Währung zu haben. Daraus entsteht natürlich ein Währungsrisiko, und mit schöner Regelmäßigkeit knallt das dann. Ende der 1990er in Südostasien, nach der Finanzkrise 2008 bei ungarischen Häuslebauern mit CHF-Krediten, und so weiter. Und ich ahne schon: Wenns im “Eurodollar”-Markt knallt, müssen die Beteiligten unbedingt vom Staat “gerettet” werden…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Felix @R Ott

        Ja, ich habe damit Transaktionen durchgeführt. Etwas irritierend ist, dass die HSBC das alles abwickelt (muss man dann im richtigen Feld mit der richtigen Zeichenfolge angeben), obwohl sowohl Sender- als auch Empfängerbank andere sind. Aber es funktioniert.

        @R Ott: Was immer SIE auch meinen, ICH kann meine Giro-Dollar-Bestände NICHT in Scheine umwandeln. (Aber auf Knopfdruck in andere [Giro]Währungen tauschen.) Dafür müsste ich eine neue Sorten-Kauf-Aktion starten.

        Und genau da scheint mir der Unterschied zu liegen – in dessen Hintergründe Sie ja leider nicht einzudringen gedenken – Stichwort Eurodollar bei J Snider.

        Das eine ist ein SORTEN-Geschäft, das andere eine Devisentransaktion (jedenfalls in der Online-Maske so bezeichnet). Erste bringt FED-Zentralbankgeld, letztere Sparkassen USD-Giralgeld.

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Herr Tischer (13:29),

        Sie haben meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf getroffen.
        Ob ich nun verliere oder gewinne, ist mir in diesem Zusammenhang allerdings egal. Ich gewinne an weiteren Gedanken durch meine Teilnahme hier im Forum. Dafür bin ich dankbar und es ist auch nötig, weil man sonst im eigenen Saft schmort. Allerdings schmort es sich in meinem Saft ganz gut. Das muss ich schon sagen.

        In diesem Saft bildet sich für Menschen mit Broker, die keine Goldbugs sind, gerade der Gedanke, dass sie mal eine Investition in den GDX oder den GDXJ in Betracht ziehen sollten. Das geht schnell und könnte viel bringen.

      • Felix
        Felix sagte:

        Kopfloser Pirat (14:30)

        Leider kann ich Ihnen hier nicht richtig antworten, weil ich sonst Herrn Stöcker seiner Bringschuld entheben würde. Da habe ich aber keinen Bock zu. Er ist doch der schlaue.

        Nur soviel: es ist ein anderer Vorgang, wenn sie als Privatmann ein Währungskonto haben, oder wenn Sie als (großer) Unternehmer bei einer großen, alten Bank, einen Dollarkredit in Anspruch nehmen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Felix

        Ich weiß. Hab ja auch nicht über Kredite oder Sicherheiten in USD geredet (auch wegen Wartens auf @M Stöcker) – wollte @R Ott nur klar machen, dass wir auch bei uns für USD zwei Formen haben. Zentralbankgeld und Geschäftsbankengeld (einer dt. Bank). Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Giral-USD nicht auch zu den Eurodollars gezählt werden könnten…

    • Renée Menéndez
      Renée Menéndez sagte:

      Hallo Herr Stöcker,

      Sie schreiben ja nun seit geraumer Zeit über einen “Eurodollar”. Vielleicht könnten Sie mal freundlicherweise klipp und klar aufschreiben, WAS ein Eurodollar denn nun eigentlich ist. Das ganze Drumherum dürfen Sie als bekannt voraussetzen, da es mir ganz konkret um diese WAS-Frage geht. Bitte sehen Sie davon ab irgendwelche langatmigen Clips zu verlinken, die so weit ich das sehe auch nie auf diese grundlegende Frage zu sprechen kommen.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Genau die richtige Frage an Herrn Stöcker. Und mit den wichtigen Ausführungen zur Vorgehensweise, damit das Ganze nicht in einem Overkill an Verweisen endet.

        Ich halte mich gespannt zurück und stelle mir vor, wie Herr Stöcker gerade noch mal ein paar Videos durchsieht … .

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        Darlegungen von 1980?

        Abgesehen davon, dass Leute von der Fed sowieso nichts vom Geldsystem verstehen:

        Zu diesem Zeitpunkt hatte Jeff Snider gerade mal die Eierschalen hinter den Ohren abgelegt – wie konnte man da überhaupt etwas verstanden haben.

        Insofern:

        Vergessen Sie Ihre Referenz 😉

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Sehen Sie, Voreingenommenheit bringt auch nix. J Snider erklärt in seinen Podcasts, dass die FED in den 60er Jahren gemerkt hat, dass sie das Geldsystem nicht mehr versteht. Und zitiert aus den Protokollen des Offenmarktausschusses, um das zu belegen. J Snider hat NIE behauptet, dass Eurodollar seine Erfindung ist. Im Gegenteil. Er sagt ja sogar, dass es ggfs. gar keine besseren Wege als das aktuelle System gibt, um den internationalen Handel monetär abzuwickeln.

        Das ändert aber nix an den Unzulänglichkeiten des Systems und den Erklärungen der auftretenden Phänomene. Und DA ist er halt der einzige mit einem KONSISTENTEN Erklärungsansatz – inklusive Nachlesen in den FED-Protokollen.

        Jeder kann machen, was er will. Aber sich nicht tief mit einem Thema auseinandersetzen und dann lapidar urteilen, ist hier zwar häufig, aber billig.

        Von Ihnen SONST zu Recht angeprangert. Schade eigentlich.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Ich urteile nicht lapidar, wenn ich – indirekt, aber wohl erkenntlich – die Frage aufgeworfen habe, ob ein Papier, das 42 Jahre alt ist, das richtige ist, um die Zusammenhänge zu erklären.

        Oder wollen Sie behaupten, dass sich das System in diesen 42 Jahren NICHT geändert hat?

        Kann ja sein − dann urteilen Sie mal.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Das System existiert seit 70 Jahren.

        Es ist in seiner Grundstruktur gleich geblieben: Geschäftsbanken sorgen dafür, dass der internationale Zahlungsverkehr FUNKTIONIERT. Die Zentralbanken haben damit nix zu tun, weil es um Zahlungen geht, die per definitionem außerhalb deren Einflussbereich (ZWISCHEN den Währungsräumen) stattfinden.

        Dieser Bereich ist NICHT reguliert. War es nie und ist es bis heute nicht.

        Aus dieser Konstellation ergeben sich nun diverse Probleme, die sich in den 70 Jahren nicht geändert haben, auch wenn mittlerweile das Volumen aufgrund des gestiegenen Welthandels exponentiell gewachsen sein dürfte.

        Der Kitt für alles ist das Vertrauen der abwickelnden Banken untereinander. Fällt das weg, kommt das System an seine Grenzen – OHNE dass irgendeine Zentralbank viel machen kann. Die Geschäftsbanken wickeln schlicht die Transaktionen nur noch gegen das höchste Kollateral ab – die US-Treasuries. Werden die knapp (zB weil QE sie EINsammelt), droht alles zu kollabieren. Finanzkrise 2008 und seitdem zu fünf weiteren Zeitpunkten. Jetzt gerade wieder.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Ist ja alles recht, ich will nicht kleinlich werden, verstehe auch zu wenig davon.

        Aber wenn UTs das am meisten nachgefragte, weil sicherste Collateral ist UND die Notenbanken durch dessen Aufkäufe bzw. Verkäufe über die handelbare MENGE mitbestimmen, haben die Notenbanken natürlich ETWAS damit zu tun.

        „Zwischen den Währungsräumen“ kann nicht heißen „OHNE Währungsräume“, denn die Banken schweben nicht über den Weltmeeren, sondern haben einen Sitz IN einem Währungsraum. Natürlich haben sie auch Töchter irgendwo in der Welt, die sie sicher nicht immer angemessen in ihre Bilanzen einbeziehen etc.

        Es wäre jedenfalls zu zeigen, dass die nationalen Bankenregulierungen seit 42 Jahren KEINEN Einfluss auf System gehabt haben, wenn das verlinkte Papier immer noch gelten soll.

        GLEICHGEBLIEBENE Grundstruktur besagt zu wenig.

        Und, habe diesen Aspekt schon früher einmal aufgerufen:

        Eine Anleihe Deutschlands ist auch ein sehr gutes Collateral, ebenso wie die eines Top-Unternehmens, auch wenn da natürlich Währungsparitäten zum USD und anderes mitspielt.

        Ich kann jedenfalls nicht verstehen, warum die Systemstabilität nahezu AUSSCHLIESSLICH an USTs festgemacht wird.

        Ob ALLES zu kollabieren droht, wenn die USTs Mangelware werden und auf Collateral geringerer Bonität zurückgegriffen werden muss, ist auch nochmal die Frage.

        Wie auch immer, ich bestreite NICHT die Relevanz und auch NICHT die Anfälligkeit des Euro-Dollar-Systems.

        Wie gesagt, ich weiß nicht genügend darüber, aber die gesamte Problematik an den Notenbanken und insbesondere der Fed festzumachen, scheint mir herbeigeholt zu sein.

        Lassen wir es dabei.

        Was ich dazu zu sagen habe, ist nicht substanziell und daher nicht sonderlich zu beachten.

  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Mein Highlight ist:

    Wie Atomkraft eingesetzt werden könnte, um die Energieknappheit bei Dunkelflaute mit umweltfreundlicher Wasserstoffproduktion zu kompensieren und dabei die Wertschöpfung im Industriestandort Deutschland zu stärken.

    Dies wäre schon von der Sache her geboten.

    Genauso wichtig aus meiner Sicht:

    Eine Diskussion darüber könnte auch breiten Bevölkerungsschichten ins BEWUSSTSEIN rücken, dass es die beste aller Welten nicht geben kann:

    Alles, was unangenehm ist abzuschalten, aber einen weiterhin hohen Wohlstand zu haben.

    Wir müssen lernen, dass es unvermeidliche Trade offs gibt, d. h. eine Balance gefunden werden muss zwischen an sich Wünschenswertem, aber nicht miteinander zu Vereinbarendem.

    Wenn dies nicht in der Breite der Bevölkerung ankommt, sehe ich keine rosige Zukunft vor uns.

    Denn wenn derartige Trade offs nur durch ERZWUNGENE Verzichtleistung, nicht aber aus Einsicht zustande kommen, wird es permanente Unzufriedenheit und die Tendenz zu gesellschaftlicher Instabilität geben.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “wenn derartige Trade offs nur durch ERZWUNGENE Verzichtleistung, nicht aber aus Einsicht zustande kommen, wird es permanente Unzufriedenheit und die Tendenz zu gesellschaftlicher Instabilität geben”

      Ach, das geht schon. Die Roten Khmer in Kambodscha haben doch vorgemacht, wie man zumindest ein paar Jahre lang eine ideologische Verarmungsagenda durchzieht ohne dass es zu einem Volksaufstand im Inneren kommt. Man braucht dafür nur hinreichend brutale Schlägertrupps im ganzen Land und ein großes Foltergefängnis, um durch aktive Maßnahmen “die gesellschaftliche Stabilität” sicherzustellen.

      Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Mein Juni-Highlight:

    Nach den vor ein paar Monaten noch verspotteten Spartipps in der Dusche kommt die nächste geniale Energiesparidee für den Winter aus Polen – einfach in den Wald gehen und Stöckchen einsammeln:

    “Poles told to gather firewood amid soaring energy prices
    Authorities in Poland reminded citizens on Friday they can forage firewood from forests to keep warm amid soaring energy costs in the country. The government said it was taking steps to make it easier for people to collect firewood in an effort to ease the pressure created by sky-rocketing energy bills and shortages of coal. ‘It is always possible, with the consent of foresters, to collect branches for fuel,’ said deputy climate and energy minister Edward Siarka.
    (…)
    Speaking to the Polish TV channel Polsat, State Forests spokesman Michał Gzowski reminded those wishing to gather wood they must first obtain permission from the local forestry unit. ‘Even a phone call is enough,’ he said. But he added that people can only take firewood already lying on the ground, and cannot cut down trees.”

    https://www.euronews.com/my-europe/2022/06/03/poles-told-to-gather-firewood-amid-soaring-energy-prices

    Ob die Grünen auch diese Idee für die Freiheit und die Demokratie aufgreifen? Ihre Konzept vom “naturnahen Wald” besagt ja eigentlich, dass jegliches Totholz in ihm liegen soll, aber dann hat man halt blöderweise kein Feuerholz. Wie wird sexy Habeck mit seinem Duschzeit-reduzierten Moschusduft der Energiewende dieses vertrackte Problem lösen?

    Antworten

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