Noch ein Rückschlag für Piketty, Fratzscher & Co.
Heute Morgen haben wir gesehen, dass auch das DIW nicht mehr umhinkommt, die eigentliche Ursache der zunehmenden “Armut” im Lande zu benennen: unsere Art der Zuwanderung. Hinzu kommt, dass man einen langen Zeitraum nehmen muss, um wirklich eine Verschlechterung zu messen. Kürzere Zeiträume zeigen nämlich kein so klares Ergebnis.
Eine andere Frage ist, ob Ungleichheit neben den politischen Nebenwirkungen auch ökonomische hat. Hier dominierte die These, dass Ungleichheit zu weniger Wachstum führt, unter anderem, weil die Sparquote der Besserverdiener höher ist, als jene der Normalverdiener. Studien des IWF und der OECD haben das gezeigt.
Doch wie so oft bei solchen “Studien” empfiehlt es sich, genauer hinzuschauen! Das hat das Ifo-Institut getan, mit einem klaren Ergebnis: Die Studien taugen nichts. Die WELT berichtet:
„Die soziale Ungleichheit schadet dem Wirtschaftswachstum.“ Dies ist das Mantra, das der Internationale Wirtschaftsfonds (IWF) und die Industrieländerorganisation (OECD) verkünden.
- “Die These, dass höhere Steuern für Reiche und mehr staatliche Leistungen für Arme zu Wohlstandsgewinnen für die gesamte Volkswirtschaft führen, mag populär sein. Doch sie ist falsch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, gemeinsam mit Kollegen auf der Basis umfangreicher empirischer Berechnungen erstellt hat.” – bto: So ist es eben. Man muss genauer hinschauen und besonders bei Studien, die gerne politisch genutzt werden.
- “Richtig sei vielmehr das Gegenteil. „In reichen Ländern geht Einkommensungleichheit mit Wirtschaftswachstum Hand in Hand. Nur in besonders armen Ländern lässt sich ein negativer Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Wachstum feststellen“, so die Ifo-Forscher.” – bto: Leider werden unsere Politiker das nicht hören wollen und weitermachen wie bisher.
- “Für 110 Länder analysierten die Ökonomen, wie sich Wirtschaftskraft, Ungleichheit und Wachstum zwischen 1970 und 2010 entwickelt haben. (…) Nur in solchen Ländern, in denen das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen weniger als 5000 Dollar beträgt, gibt es den von OECD und IWF behaupteten negativen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Wachstum.” – bto: Und nur um es klar zu sagen, Deutschland liegt oberhalb dieser Schwelle!
- “Die Autoren der Studie betonen jedoch, dass trotz dieser Entwicklung die Behauptung unangebracht wäre, mehr Ungleichheit habe zu mehr Wachstum geführt. Denn es gebe eine Vielzahl von Faktoren, die sowohl die soziale Ungleichheit als auch die wirtschaftliche Dynamik beeinflussten. So spielt eine Rolle, wie viel ein Land für Bildung und Forschung ausgibt. Auch die Steuergesetze oder die staatliche Regulierung der Wirtschaft haben Auswirkungen.” – bto: Klartext: Wenn man mehr besteuert und es in Bildung investiert etc., so ist das gut. Wenn man nur umverteilt wie bei uns, ist das schlecht.
- “(…) die von IWF und OECD aufgestellte Behauptung, es gebe quasi eine mechanische Beziehung zwischen Ungleichheit und Wachstum, sei, wie die Autoren resümieren, ‚weder aus theoretischer noch aus empirischer Sicht haltbar und taugt daher mit Sicherheit nicht als Richtlinie für eine praktische Wirtschaftspolitik‘.” – bto: Es ist eine Klatsche für die “Ungleichheitsindustrie”.
- “Die OECD hatte 2014 in ihrer seither immer wieder zitierten Studie gewaltige Wohlstandseinbußen als Folge wachsender Ungleichheit angeprangert und den Regierungen Gegenmaßnahmen empfohlen. In Deutschland war das BIP zwischen 1990 und 2010 um 26 Prozent gewachsen. Wäre die Einkommensschere in diesem Zeitraum nicht auseinander gegangen, hätte das BIP laut OECD fast sechs Prozentpunkte höher ausfallen können.” – bto: Dumm ist nur, wenn das Modell nicht stimmt. Denn dann stimmt diese Aussage auch nicht.
- “Ifo-Chef Fuest zieht indes die Qualität der von IWF und OECD präsentierten Studien in Frage. Die jeweiligen Autoren seien wenig bekannt und ihre Analysen oberflächlich und letztlich qualitativ schlecht. (…) Forschungsergebnisse, die etablierte Auffassungen scheinbar ins Gegenteil verkehrten, versprächen viel Aufmerksamkeit – leider seien sie oft falsch.” – bto: Das gilt auch für Piketty, der es schafft Ungleichheit zu thematisieren, ohne zu sehen, dass es faktisch nur Immobilien sind, die im Zuge des Verschuldungsbooms immer tieferer Zinsen im Preis deutlich gestiegen sind.
Fazit: Wieder einmal wurde Propaganda betrieben, statt ernsthaft an den Ursachen zu arbeiten. Bei uns heißt das: mehr Bildung und Investitionen, weniger Umverteilung!
Passend dazu die andere Meldung der Woche: Seit Juli 2014 bis Ende April 2018 sind fast eine Million Menschen früher aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden und mit 63 Jahren in Rente gegangen. Was für ein “Erfolg” der Politik!