Globalisierung und Migration trifft die untere Mittelschicht

Ich betrachte Migration bei bto konsequent aus dem ökonomischen Blickwinkel. Stimmt es, dass Migration einen wirtschaftlichen Gewinn bedeutet? Sind die Migranten ausreichend qualifiziert? Kann die aufnehmende Gesellschaft im Falle von Migration in das Sozialsystem die Lasten stemmen. Das ist hier der Fokus. Andere Punkte, wie beispielsweise die humanitären Ziele bleiben außen vor. Lediglich die Frage nach Aufwand/Nutzen-Relation ist für meine Betrachtung im Fokus.

Deshalb bringe ich an dieser Stelle auch das Interview mit Branko Milanovic aus der NZZ. Er wirft die durchaus berechtigte Frage auf, ob die Globalisierung ein Gewinn ist und für wen. Eng damit verbunden ist auch die Frage nach den Folgen von Migration:

  • “Es gibt viele Gründe, weshalb Ungleichheit manchmal – nicht immer – zum Problem wird. So zeigt sich immer deutlicher, dass hohe Ungleichheit schlecht ist für das Wachstum. Sie mindert die soziale Kohäsion. Das führt zu Instabilität, Kriminalität und anderen sozialen Problemen. Ein grosser Teil der Einwohner des Landes können nicht mehr teilhaben am Wachstum, etwa weil sie nicht zur Schule gehen. Das senkt das Wachstum pro Kopf.” – bto: Das ist dann aber schon das Problem extremer Ungleichheit, weit schlimmer als bei uns beispielsweise.
  • “In Ländern mit sehr tiefer Ungleichheit – etwa in sozialistischen Staaten – ist es offenkundig, dass aus Anreizgründen mehr Ungleichheit nötig ist. Das gilt auch für China, wo früher im Prinzip alle Menschen gleich waren, also gleich arm. Ohne mehr Ungleichheit wäre Chinas radikale Transformation nie möglich gewesen. Nun stellt sich aber die Frage, ob nicht irgendwann ein Punkt erreicht ist, ab dem die Ungleichheit negativ wirkt. Ich denke an die USA, vielleicht auch Grossbritannien.” – bto: Auch das leuchtet natürlich ein. Wir brauchen einen Mittelweg und dieser Logik kann man sich nicht verschließen.
  • “Die meisten Leute erachten Chancengleichheit als erstrebenswert. Anders als beim Einkommen oder Vermögen kann man bei den Chancen argumentieren, dass jede Ungleichheit schlecht ist. Nun haben aber Länder mit sehr ungleicher Einkommens- oder Vermögensverteilung auch eine geringe Chancengleichheit. Die Ungleichheit wird dadurch von Generation zu Generation weitergereicht, von den Eltern zu den Kindern. Das untergräbt die wünschenswerten Eigenschaften einer guten Gesellschaft.” – bto: Bei uns wird es durch den Niedergang des Schulsystems verstärkt. Nichts ist ungerechter als der Verfall der öffentlichen Bildung. Vor allem der Niedergang der Leistung ist fatal.
  • “Untersuchungen etwa aus den USA, Deutschland und Frankreich zeigen, dass Reiche einen stärkeren Einfluss auf den politischen Prozess haben. Zum einen wählen sie öfter als arme Menschen. Zum anderen – und dies ist weit wichtiger – sind Reiche in der Lage, politische Parteien und Kandidaten zu finanzieren. Über die Finanzierung gewinnen sie überproportionalen Einfluss auf die Politik. Ich will nicht behaupten, dass auf diese Weise die Politiker ‘gekauft’ werden. Durchaus wahrscheinlich ist aber, dass Kandidaten ihre Meinung den Präferenzen der reichen Elite anpassen, um ihre Finanzierung sicherzustellen.” – bto: angesichts der wohlstandsvernichtenden Politik hierzulande und dem Aufschwung der Grünen fällt es mir schwer, diesen Punkt mit Blick auf Deutschland zu glauben.
  • Asiens Mittelschicht, vor allem jene in China und Indien (…) hat enorm profitiert von der jüngsten Globalisierung. In China kam es zu einem beispiellosen Wachstum um jährlich rund 8 % während vier Jahrzehnten. Weder China noch Indien verfolgten dabei den Pfad eines exportorientierten Wachstums, wie dies früher etwa in Südkorea zu beobachten gewesen war. Denn die technologische Entwicklung ermöglichte erstmals eine Entbündelung der physischen Produktion. (…) Entstanden ist eine neue globale Mittelklasse.” – bto: Und das ist doch unstrittig eine gute Nachricht!
  • Zwangsläufige Verlierer: “Die untere Mittelschicht westlicher Industrienationen, vor allem in den USA und Westeuropa. Deren Einkommen sind kaum vom Fleck gekommen.” – bto: Das muss so sein. Der Lohndruck musste besonders in dieser Personengruppe einsetzen.
  • “Weil die Produktion einfach verschoben werden kann, werden ausländische Arbeiter, die weit niedrigere Löhne erhalten, zu Substituten für Inländer. Zudem führt der technische Fortschritt dazu, dass heimische Routinearbeiten maschinell ausgeführt werden. Leute, die primär ihre Arbeitskraft anbieten, können also ersetzt werden entweder durch Maschinen oder durch arme Menschen, die zu einem tieferen Lohn arbeiten. Ein grosser Anteil der westlichen Bevölkerung wird in den kommenden fünfzig Jahren mit diesem Nachteil ringen.” – bto: weshalb man a) mehr soziale Spannungen bekommt und b) keine Zuwanderung haben sollte, die diesen Personenkreis vergrößert!
  • “(…) selbst wenn die Anpassung gelingt und die Leute entweder eine hochqualifizierte Stelle haben oder eine nichthandelbare Dienstleistung anbieten, führt dies zu einer Polarisierung der Gesellschaft. Die soziale Kohäsion ist in Gefahr. Das Malaise vieler Menschen im Westen ist nicht eingebildet, sondern ein Resultat der Globalisierung.” – bto: Und die Politik verdrängt das Problem, statt es zu lösen. Lieber diskutieren wir Gender-Themen.
  • “In einer globalisierten Welt mit freiem Verkehr von Arbeit und Kapital wird der Raum für Wirtschaftspolitik eng. Es droht die Impotenz heimischer Politik. (Die Politik) sollte die Politik (…) auf einen Kapitalismus mit gleichen Ausstattungen hinarbeiten (…) bei dem die persönliche Ausstattung bezüglich Ausbildung und Vermögen auf ähnlichem Niveau liegt. (…) Vermieden werden könnte aber eine grössere Umverteilung durch den Staat, weil das Ausbildungsniveau, die Kapitalausstattung und somit auch das Markteinkommen der Menschen ähnlich wären.” – bto: Das klingt in der Theorie vernünftig.
  • “Erstens müsste Chancengleichheit hergestellt werden, und zwar durch Erbschaftssteuern. Zweitens müsste der Zugang zu guter und öffentlicher Ausbildung für jedermann gewährleistet sein. Und drittens müsste es der Mittelklasse vereinfacht werden, zu Besitzern von Finanzkapital zu werden, etwa durch Mitarbeiteraktien. Namentlich was den Zugang zu guten Schulen angeht, ist es heute für Angehörige der amerikanischen Mittelklasse ja fast unmöglich, ihre Kinder an Top-Universitäten, die extrem teuer sind, zu schicken. Das Problem zeigt sich zusehends auch in Europa.” – bto: weil bei uns eine Politik der konsequenten Leistungsstandard-Senkung betrieben wird! In Hessen werden gerade die Schulnoten abgeschafft!
  • “Mit einer konsistent liberalen Position kann man den Verkehr von Kapital nicht anders behandeln als den Verkehr von Arbeit. Man kann nicht die Freizügigkeit des einen Produktionsfaktors begrüssen, nicht aber jene des anderen. (…) Eine kohärent liberale Position gerät in einer globalisierten Welt daher an Grenzen. Ich denke sogar, dass die liberale Position nicht für eine Zeit der Globalisierung durchdacht worden ist. Sie basiert – zumindest implizit – auf dem Nationalstaat. Und wenn man diesen Staat öffnet, kommt eine dritte Dimension hinzu, mit der sich die liberale Position schwertut.” – bto: Es kommt zu Wanderungsbewegungen von Menschen in die Regionen, in denen die großzügigsten Leistungen aus dem Umverteilungstopf locken. Banal aber richtig!
  • “Ich sehe die Gefahr zweier Extremlösungen: Die erste ist die ‘Festung Europa’ oder ‘Festung USA’, bei der die Staaten zum Schluss kommen, niemanden mehr aufnehmen zu können, und daher die Grenzen schliessen. Das wäre schlecht für alle. Die zweite ist die Idee völlig offener Grenzen, was politisch inakzeptabel ist. Ziel muss es nun sein, zwischen diesen zwei Extremen ein Optimum zu finden. Daher plädiere ich dafür, dass Migranten nur begrenzte Bürgerrechte erhalten, etwa befristete Aufenthaltsbewilligungen oder einen limitierten Zugang zu Sozialleistungen. (…) Ja, es ist eine Diskriminierung. Doch damit ist beiden Seiten gedient. Auch wenn ein Migrant zum Beispiel nur fünf Jahre in der Schweiz arbeiten dürfte, hätte er in dieser Zeit viel gelernt, viel Geld verdient und wäre letztlich besser dran.” – bto: Ich erinnere (ungern) an die unglaubliche Diskussion zum Thema Kindergeldzahlungen ins Ausland bei hartaberfair. Wer das gehört hat, kann nur feststellen, dass unsere Politiker in der Veruntreuung hiesiger Steuergelder ihre eigentliche Aufgabe sehen.

→ nzz.ch: “Migranten sollten nur begrenzte Bürgerrechte erhalten”, 31. Januar 2019

Kommentare (17) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    “Über die Finanzierung gewinnen sie überproportionalen Einfluss auf die Politik. Ich will nicht behaupten, dass auf diese Weise die Politiker ‘gekauft’ werden. Durchaus wahrscheinlich ist aber, dass Kandidaten ihre Meinung den Präferenzen der reichen Elite anpassen, um ihre Finanzierung sicherzustellen.

    bto: angesichts der wohlstandsvernichtenden Politik hierzulande und dem Aufschwung der Grünen fällt es mir schwer, diesen Punkt mit Blick auf Deutschland zu glauben.”

    Leider ist es jedoch so, lieber Dr. Stelter! Erinnern Sie sich noch an den vorletzen Bundestagswahlkampf der FDP unter Guido Westerwelle, eine Partei deren Wähler vorrangig Gutverdiener (Unternehmer und Freiberufler) waren (sind)? Damals ging es nur um Steuersenkungen, was der FDP ihren größten Wahlerfolg mit 15 % bescherte. Nachdem die FDP dieses Wahlversprechen nicht halten konnte, flog sie bei der nachfolgenden Wahl aus dem Bundestag.

    Die von Ihnen beschriebene wohlstandsvernichtende Politik sehen viele der Gutverdiener (noch) nicht, eben weil sie jetzt noch gut verdienen!

    Sie sollten das Thema Migration mal aus dem Blickwinkel der Verschuldungskapazität einer Erwerbsgesellschaft und dem davon abhängigen Wirtschaftswachstum betrachten, vielleicht wird manche Entwicklung (nicht nur bei uns) dann verständlicher?

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bernhard-Albrecht Roth

      Sie haben natürlich vollkommen recht, dass viele der Gutverdiener die wohlstandsvernichtende Politik noch nicht sehen, weil sie JETZT noch gut verdienen.

      Aber Vorsicht:

      >Sie sollten das Thema Migration mal aus dem Blickwinkel der Verschuldungskapazität einer Erwerbsgesellschaft und dem davon abhängigen Wirtschaftswachstum betrachten, vielleicht wird manche Entwicklung (nicht nur bei uns) dann verständlicher? >

      Die Migration NACH Deutschland hat zweifellos etwas mit der Verschuldungskapazität zu tun, den EU-Raum betreffend vorrangig mit der begrenzten in der südlichen Peripherie und in der östlichen Peripherie durch die nicht effektiv wachstumsfördernden Verschuldung (Korruption).

      Was die Aufnahme von Migranten IN Deutschland betrifft, hat sie bisher wenig mit der deutschen Verschuldungskapazität zu tun. Diese ist im internationalen Vergleich sehr hoch, weil wir durch die Struktur unserer Wertschöpfung sehr hohe Einkommen erzielen und daher Wirtschaftswachstum mit sichtbar geringer Verschuldung erzielen können.

      Es ist die BESTEUERUNG und die ABGABENLAST von Arbeitseinkommen, die bei einer vorerst noch hohen Abneigung gegen offensichtliche Verschuldung (öffentliche Haushalte) in Deutschland die Migration begrenzen wird (neben der vorrangig nicht wirtschaftlichen Identitätsproblematik).

      Wenn diese Begrenzung durch Abnahme der Gutverdiener, etwa in der Automobilindustrie, noch weiter begrenzt wird, dann bekommt die Migration in Deutschland einen nochmals anderen Stellenwert.

      Antworten
  2. Thomas
    Thomas sagte:

    Wenn Deutschland als Nation überleben will müssen wir diskriminieren ( 1. Deutsche, volle Rechte 2. Europäer, eingeschränkte Rechte 3. Nichteuropäer, rudimentäre Rechte).
    Wenn die Anwendung des GG und anderer Gesetze das Ende der Deutschen Nation bedeuten sollten wir nachdenken ob das so richtig ist.
    Das Deutsche Volk hat es lange vor der BRD gegeben und wird es noch lange danach geben. Das hier ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
    Erst mal müssen wir zum jus sanguins zurück. Deutscher ist wer mindestens einen deutschen Elternteil hat.
    Es gibt Millionen Menschen die die Staatsbürgerschaft der BRD mit all ihren Vorteilen besitzen aber keine Deutschen sind und sich auch nicht als solche sehen.
    Aber erst einmal wird die herrschende Elite weitermachen bis zur Wand. Bis nichts mehr geht. Das kann dauern. Dann werden wir sehen ob es für uns noch eine Zukunft gibt.
    50/50 imo.

    Antworten
  3. Jens Happel
    Jens Happel sagte:

    Das China kein Exportmodel gefahren hat, halte ich angesichts der kumulierten Exportüberschüsse Chinas für ein Ammenmärchen.

    China hat durch die Exportüberschüsse und die damit verbunden positive Leistungsbilanz den IWF draußen gehalten.

    Ausserdem hat China freien Güterverkehr ins Ausland und ziemlich reglementierten ins Inland. Der Zahlungsverkehr ist nahezu unfrei. Als Chinese sein Geld ins Ausland zu transferieren ist sehr schwer.

    Alle Punkte zusammen sind ursächlich für den Erfolg Chinas. Durch die Unterbindung des Geldflusses ins Ausland mussten die ganzen durch Korruption Angehàuften Gelder im Inland bleiben und flossen so in den Binnenmarkt zurück.

    Indien macht das nicht und das Land kommt kaum aus dem Quark.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Jens Happel

      Schon recht.

      Aber die Aussage ist nicht, dass China kein Exportmodell gefahren, sondern dass es keines wie früher etwa Südkorea verfolg habe:

      >In China kam es zu einem beispiellosen Wachstum um jährlich rund 8 % während vier Jahrzehnten. Weder China noch Indien verfolgten dabei den Pfad eines exportorientierten Wachstums, wie dies früher etwa in Südkorea zu beobachten gewesen war.>

      Antworten
  4. Drudenfuß
    Drudenfuß sagte:

    Grün zu wählen, muß man sich erst einmal leisten können. In Deutschland ist es vor allem die Mittelschicht, und davon nicht unbedingt der untere Teil, die die Stammwähler der Grünen bildet. Von daher ist der überproportionale Einfluß durch Finanzierung der Parteien gerade mit Blick auf die Grünen sehr plausibel.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Manches ist richtig, anderes nicht – diesen Beitrag müsste man Satz für Satz kommentieren.

    Hier nur zwei Punkte.

    Erstens halte ich folgende Aussage bezüglich der Begründung – Achtung: Haarspalterei – für falsch:

    >In China kam es zu einem beispiellosen Wachstum um jährlich rund 8 % während vier Jahrzehnten. Weder China noch Indien verfolgten dabei den Pfad eines exportorientierten Wachstums, wie dies früher etwa in Südkorea zu beobachten gewesen war. Denn die technologische Entwicklung ermöglichte erstmals eine Entbündelung der physischen Produktion. (…) Entstanden ist eine neue globale Mittelklasse.“ >

    Zumindest China hat den Pfad eines exportorientierten Wachstums verfolgt, wenn auch mit Unterschieden zu Südkorea oder auch Japan.

    Der Grund ist nicht „Entbündelung der physischen Produktion“, was vermutlich meint: Konsumgüter und Investitionsgüter konnten global in grundsätzlich unterschiedlichen Volkswirtschaften hergestellt werden.

    Das ist zwar richtig, aber der Grund ist es nicht, sondern: Mit über praktisch die ganze Zeit über nur günstiger Lohnarbeit und den Verzicht auf die Entwicklung und Fertigung eigener Investitionsgüter konnte von Anfang an mit extrem hohen Wachstumsraten viel SCHNELLER mehr Menschen in wohlstandssteigernde Arbeit kommen.

    >„Ich sehe die Gefahr zweier Extremlösungen: Die erste ist die ‘Festung Europa’ oder ‘Festung USA’, bei der die Staaten zum Schluss kommen, niemanden mehr aufnehmen zu können, und daher die Grenzen schliessen. Das wäre schlecht für alle. Die zweite ist die Idee völlig offener Grenzen, was politisch inakzeptabel ist.>

    Die zwei Extremlösungen kann man durchaus sehen.

    Es ist aber falsch daraus zu schließen:

    >Ziel muss es nun sein, zwischen diesen zwei Extremen ein Optimum zu finden. Daher plädiere ich dafür, dass Migranten nur begrenzte Bürgerrechte erhalten, etwa befristete Aufenthaltsbewilligungen oder einen limitierten Zugang zu Sozialleistungen. (…) Ja, es ist eine Diskriminierung. Doch damit ist beiden Seiten gedient.>

    Mit Diskriminierung schafft man Probleme und schon gar nicht ein Optimum.

    Man muss die Einwanderung richtig STEUERN.

    Tut man dies, kann man den Migranten auch Bürgerrechte gewähren.

    Das schließt nicht aus, dass sie das Einwanderungsland wieder verlassen, wenn sie meinen, woanders besser dran zu sein.

    Antworten
    • Thomas
      Thomas sagte:

      Es gibt keinen Mittelweg.
      Der Mittelweg waren die letzten Jahrzehnte. Festung Europa oder Zerfall auch der mitteleuropäischen Staaten und Gesellschaften. Geht die Entwicklung langfristig so weiter wird Deutschland als Staat zerfallen (ist das beabsichtigt?).
      Grenzen zu oder offen lassen. “AFD oder Grün”. Zwischen diesen Polen müssen wir uns entscheiden.
      Ein Lager wird auf ganzer Linie siegen und das andere wird gezwungen sein sich zu unterwerfen (oder das Land zu verlassen).
      Unwahrscheinlich das es bei der Grösse des Konflikt nur bei Worten bleibt.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas

        Da bin ich ganz anderer Meinung.

        Ich bin jedenfalls ganz sicher, dass auch die deutschnationale Ordensfrau aus dem Höcke-Lager dereinst, wenn sie vor die Alternative gestellt wird Verwahrlosung oder Pflege durch einen Schwarzen aus dem Kongo, sich für letztere entscheiden wird.

        Diese Entscheidung wird ihr abverlangt werden, weil es die Deutschen in hinreichender Zahl nicht können oder wollen und Körperpflege nicht vollständig durch Roboter erfolgen kann.

        Wir werden Menschen ins Land holen MÜSSEN und selbstverständlich wird dann auch die AfD mitentscheiden, wie wir das bewerkstelligen wollen.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        Herr Tischer. Es gibt x Millionen deutschstämmiger Menschen auf die Welt. ZB in Brasilien.
        Aber wir wissen alle das es den Herrschenden darum geht Europa ethnisch zu zerschiessen.

  6. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    unter dem Originalartikel der NZZ hatte ich folgendes geschrieben:
    Milanovic sagt: “Ein Kapitalismus, bei dem die persönliche Ausstattung bezüglich Ausbildung und Vermögen auf ähnlichem Niveau liegt…. Vermieden werden könnte eine grössere Umverteilung durch den Staat, weil das Ausbildungsniveau, die Kapitalausstattung und somit auch
    das Markteinkommen der Menschen ähnlich wären.”
    Dieser Lösungsvorschlag ignoriert völlig die vorgegebene menschliche Natur. Mit keiner Ausbildung der Welt und noch so viel Startkapital kann er aus einem Menschen einen erfolgreichen Unternehmer machen, wenn diesem Menschen das Talent dazu fehlt. Somit ist auch die Gleichheit der Markteinkommen eine Illusion. Dies gilt für alle gut bezahlten Berufe, es gibt keinen “Nürnberger Trichter”.

    Chancengleichheit zu garantieren ist absolut erstrebenswert, Ungleichheit bei den Einkommen wird es aber trotzdem geben.

    Antworten
  7. Horst
    Horst sagte:

    “bto: Das ist dann aber schon das Problem extremer Ungleichheit, weit schlimmer als bei uns beispielsweise.”

    Wie wird extreme Ungleichheit definiert?

    “bto: Auch das leuchtet natürlich ein. Wir brauchen einen Mittelweg und dieser Logik kann man sich nicht verschließen.”

    Ich erkenne keine Logik in dieser Aussage. Wann ist der Punkt erreicht, welches statistische Messinstrument wird verwendet?

    “bto: Bei uns wird es durch den Niedergang des Schulsystems verstärkt. Nichts ist ungerechter als der Verfall der öffentlichen Bildung. Vor allem der Niedergang der Leistung ist fatal.”

    Vor allem aber erhöht es das BIP, wenn durch den Zerfall der öffentlichen Bildungsinfrastruktur selbst die Mittelschicht “gezwungen” ist, ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken in der Hoffnung auf Chancengleichheit auf dem weiten Weg bis zum Hochschulabschluss der Sprösslinge.

    “bto: angesichts der wohlstandsvernichtenden Politik hierzulande und dem Aufschwung der Grünen fällt es mir schwer, diesen Punkt mit Blick auf Deutschland zu glauben.”

    In der Tat, nicht zu glauben. Es kann jedoch in Betracht gezogen werden, dass ein Großteil der Bevölkerung eine solche Wohlstandsvernichtung nicht zu erkennen in der Lage ist aufgrund individueller Präferenzen.

    “bto: Und das ist doch unstrittig eine gute Nachricht!”

    Warum ist diese Nachricht gut? Die Masse bleibt konstant, im nächsten Absatz verweisen Sie darauf. Eine Mittelklasse im Osten entsteht (China, Indien) – die Mittelklasse im Westen (USA, Westeuropa) steigt ab. Wie kann in diesem Zusammenhang von einer neuen globalen Mittelklasse gesprochen werden? Ist es nicht vielmehr so, dass diese eine Wanderungsbewegung ist (von West nach Ost).

    “bto: Das muss so sein. Der Lohndruck musste besonders in dieser Personengruppe einsetzen.”

    Dieser Effekt ist nun aufgrund der beschriebenen Bewegung immanent.

    “bto: weshalb man a) mehr soziale Spannungen bekommt und b) keine Zuwanderung haben sollte, die diesen Personenkreis vergrößert!”

    Es wird zu weiteren Segregationsprozessen führen, die mit zunehmender Ungleichheit verstärkend wirkt.

    “bto: Und die Politik verdrängt das Problem, statt es zu lösen. Lieber diskutieren wir Gender-Themen.”

    Offensichtlich werden Themen dieser Art priorisiert, denn die Wähler wünschen sich Lösungen.

    “Vermieden werden könnte aber eine grössere Umverteilung durch den Staat, weil das Ausbildungsniveau, die Kapitalausstattung und somit auch das Markteinkommen der Menschen ähnlich wären.“ – bto: Das klingt in der Theorie vernünftig.”

    Evtl. könnte in der nächsten Periode eine größere Umverteilung vom Staat vermieden werden, für diese aber sind in jüngeren Vergangenheit die Investitionen nicht ausreichend hoch gewesen. Wie soll – mit Stand heute – das Ausbildungsniveau kommender Generationen angleichen können, wenn doch die Infrastruktur heute hierfür nicht hinreichend vorhanden ist (zerfallendes Bildungssystem). Für diese Periode kann m.A.n. für die entwickelten Volkswirtschaften nur helfen: Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich (im Verhältnis der Produktivitätszuwächse über die vergangenen 30 Jahre) in Verbindung mit einer Stöckerschen Citoyage nebst Monetarisierung der Staatsschulden und einer höheren Erbschaftssteuer.

    Die Welt war bereits globalisiert, als Smith “Wealth of Nations” verfasste.

    “bto: weil bei uns eine Politik der konsequenten Leistungsstandard-Senkung betrieben wird! In Hessen werden gerade die Schulnoten abgeschafft!”

    Schulnoten selbst müssen nicht zwangsläufig ein Indiz für Leistungsstandard-Senkung sein.

    “bto: Es kommt zu Wanderungsbewegungen von Menschen in die Regionen, in denen die großzügigsten Leistungen aus dem Umverteilungstopf locken. Banal aber richtig!”

    Vor allem aber kommt es zu Wanderungsbewegungen von Menschen in die Regionen, die hohes Wachstum und damit Jobs versprechen.

    “bto: Ich erinnere (ungern) an die unglaubliche Diskussion zum Thema Kindergeldzahlungen ins Ausland bei hartaberfair. Wer das gehört hat, kann nur feststellen, dass unsere Politiker in der Veruntreuung hiesiger Steuergelder ihre eigentliche Aufgabe sehen.”

    Zumindest reduzieren diese Zahlungen das deutsche Handelsungleichgewicht durch Geldabfluss – wenn auch nur minimal.

    Antworten
  8. Quintus
    Quintus sagte:

    „bto: Ich erinnere (ungern) an die unglaubliche Diskussion zum Thema Kindergeldzahlungen ins Ausland bei hartaberfair. Wer das gehört hat, kann nur feststellen, dass unsere Politiker in der Veruntreuung hiesiger Steuergelder ihre eigentliche Aufgabe sehen“

    Ab Minute 23:30:
    https://m.youtube.com/watch?v=4L0sMXFWkq8

    Sebastian Kurz wurde in einer Diskussionsrunde noch weitaus unverschämter und fernab jeglichen ökonomischen Sachverstandes begegnet!
    Wer sich jetzt noch wundert, daß Steuerzahler hierfür kein Verständnis mehr aufbringen können, dem ist schlicht nicht mehr zu helfen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Quintus

      Sachlich bleiben und die Kirche im Dorf lassen.

      S. Kurz wurde überhaupt nicht unverschämt begegnet, jedenfalls nicht ab Minute 23:30 bis Minute 34:00 mit Bezug auf Kindergeldzahlungen.

      Er hatte die Gelegenheit, anhand konkreter Zahlen darzulegen, warum er was für richtig hält. Man hat ihn nicht unterbrochen, nicht als irgendetwas tituliert und er konnte seine Auffassungen ruhig und schlüssig darlegen.

      Sein Standpunkt wurde durchaus akzeptiert.

      Es ging in der Diskussion letztendlich nicht um den ökonomischen Sachverstand, sondern seitens von Kurz darum, darzulegen, warum es für eine Gesellschaft verheerend ist, wenn sie insbesondere jungen Männern mit positivem Asylbescheid nicht Anreize setzt, Deutsch zu lernen und eine Ausbildung zu anzustreben.

      Beispielhaft, dass und wie man ihm die Bühne bot und wie er seine Position argumentativ vertreten hat. Würde ich gern mal hierzulande erleben.

      Antworten
      • Quintus
        Quintus sagte:

        Es handelt sich bei meiner Feststellung explizit um Minute 25:24 :
        „Warum muß es diesen drei Kindern nun schlechter gehen?“

        Würde Hr.Stelter solch eine Frage stellen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Quintus

        „Warum muss es diesen drei Kindern nun schlechter gehen?“

        Diese Frage bezieht sich offensichtlich auf den Sachverhalt, dass eine zugewanderte Familie mit drei Kindern, keiner der beiden Eltern arbeitet, eine Mindestunterstützung von EUR 2.660 erhält.

        Nicht explizit erklärt, sondern nur von dem die Frage stellenden Journalisten mit dem Einwurf „Kinderstaffel“ verwiesen, ist anzunehmen, dass die Kinder aufgrund einer Gesetzesänderung weniger bekommen.

        Die Frage ist nun, ob es ihnen tatsächlich schlechter geht bzw. gehen muss, wenn die Mindestunterstützung für die Familie nicht geändert wurde. Möglicherweise ist das so, weil dazu nichts gesagt wurde.

        Wenn die Mindestunterstützung für die Familie tatsächlich durch die Gesetzesänderung geringer wäre, was Kurz nicht kann bestritten hat, MUSS man davon ausgehen, dass es auch den Kindern schlechter geht.

        Wäre es so, ist die Frage vollkommen berechtigt, weil sie sich auf einen geänderten relevanten Sachverhalt bezieht.

        Dr. Stelter hätte sie vermutlich nicht gestellt, weil es ihm auf anderes ankommt.

        Kurz verwies darauf, dass die gleiche österreichische Familie, 3 Kinder ein arbeitender Erwachsener, bisher EUR 2.500 netto hatte und nun EUR 2.750 bekommt. Er hat die Spreizung damit begründet, dass es schlecht für die Gesellschaft sei, wenn es sie nicht gäbe.

        Dem hat niemand am Tisch widersprochen.

        Es wurde nichts dazu gesagt und muss daher offen bleiben, ob das höhere Einkommen für die österreichische Familie z. T. durch die Senkung der Mindestunterstützung für die Zuwandererfamilie finanziert wird.

        Wenn diese immer noch anständig leben kann, wäre die Umleitung der Mittel zumindest akzeptabel.

        Kurzum:

        Nochmals – was ist unverschämt an der Frage?

  9. Charly Whiskey
    Charly Whiskey sagte:

    Es ist offensichtlich, es soll ein Bevölkerungsaustausch, mindestens eine Ausdünnung stattfinden, weil die Biomitteleuropäer zu schlau sind. So und ähnlich haben die Grünen das doch formuliert. Dazu kann mehr Wert geschöpft werden, Kollateralbildung. Das die Heimatländer dadurch doppelt geschädigt werden interessiert die Kabale nicht die Bohne. Ungarn, Dänemark, Polen, Italien und andere zeigen uns den richtigen Weg. Ob sich die Erkenntnisse hier auch durchsetzen? Die Globalisierung scheint durch Trump, Putin, den Zerfall der Kirche und weitere Ereignisse ins Stocken zu geraten.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.