Gelddrucken wirkt nicht – sagt auch die Fed

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnt schon lange vor den Nebenwirkungen der Geldpolitik. Sie selbst hält sie für die völlig falsche Medizin, um die Probleme von Stagnation und Überschuldung zu lösen. Es lohnt sich, die Beiträge nochmals zu lesen und auch die Kritik an dieser Sicht, die bei genauer Betrachtung in sich zusammenfällt.

Nun kommt Kritik von einer Zweigstelle der Fed. Das zeigt, auch die Fed ist nicht einer Meinung, die Wirksamkeit der Geldpolitik betreffend. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten dürfte es aber recht egal sein. Sie werden weiter Geld drucken.

Die Kernaussagen des kleinen Papiers:

  • Es gibt keinen empirischen Beweis für den Zusammenhang zwischen dem Aufkauf von Wertpapieren und den eigentlichen Zielen der Fed, die Inflation und das Wachstum zu erhöhen. Im Gegenteil, auch die Beispiele anderer Länder, wie Japan und der Schweiz, zeigen, dass es eben nicht funktioniert.
  • Die Notenbanken sind stattdessen Gefangene ihrer eigenen Politik. In Anbetracht tiefer Inflation und geringen Wachstums können sie nur bei der Nullzinspolitik bleiben – und zwar für immer.

→ Federal Reserve Bank of St. Louis: Current Federal Reserve Policy Under the Lens of Economic History: A Review Essay, Juli 2015

Kommentare (2) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Joe Lechner
    Joe Lechner sagte:

    Das Risiko für den Crash ist der Ölpreis. Derzeit werden beim niedrigen Ölpreis die Investitionen für neue Ölförderungen zurück gefahren. Was in absehbarer Zeit zu einem steigenden Ölpreis führen wird. Mit dem Ölpreis steigt die Inflation und dadurch auch die Zinsen. Das ist ein ziemlich explosives Gemisch derzeit. Fast vor jedem Börsencrash sind vorher die Inflation und Zinsen angestiegen. Derzeit ist die Inflation und der Zinssatz vieler Staaten auf einem extrem niedrigen Level. Das kann mit dem Ölpreis nur nach oben gehen. Dazu die enorme Verschuldung. Weiters eine Blasenbildung an den Börsen. Die Anleihen Kurse auf sehr niedrigem Niveau. Ich glaube viel schlimmer könnten die Vorraussetzungen gar nicht sein.
    Wenn man den ultimativen Crash generieren will, dann genau so.
    Das ist fast so, als ob man alle vorhandenen Pulverfässer gemeinsam zur Explosion bringen will.

    Antworten

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