„Das schwächste Glied der Weltwirtschaft“
Es ist bekanntlich schwer, eine Einschätzung der Bedrohungslage aus den US-Dollar-Schulden der Schwellenländer zu bekommen. Wir wissen, dass
- die US-Notenbank es zum Ziel hatte, Schulden und Inflation in diesen Ländern zu befeuern;
- die Verschuldung in diesen Ländern in der Tat deutlich gestiegen ist;
- eine Zinserhöhung in den USA diese Länder treffen könnte
- und eine Kapitalflucht ein erhebliches Risiko darstellt, wie ein gigantischer Margin Call.
Die FINANZ und WIRTSCHAFT analysiert wieder bestechend:
- „Die Asienkrise war eine äusserst heftige Finanzkrise, die in Thailand ausgelöst wurde, fast alle ost- und südostasiatischen Länder erfasste und sich über Brasilien und Russland bis an die Wallstreet ausbreitete. (…) Die Ursache der Krise war ein allzu schneller Aufbau von kurzfristigen Dollarkrediten, die in langfristige Projekte investiert wurden.“
- „Eine neue Weltbankstudie zeigt dies deutlich auf, wie die folgenden drei Grafiken zeigen.
- Die Firmen haben ihre Obligationenverschuldung seit dem Beginn der Tiefzinspolitik enorm erhöht.
- Dieses Wachstum beruht hauptsächlich auf dem Anstieg von ausländischen Geldern, die hauptsächlich in Dollar denominiert sind.
- Der Anteil der ausstehenden Obligationen hat sich in allen Regionen dramatisch erhöht.
Figure 3 zeigt die regionale Verteilung.“
„Aber es ist heute schon klar, dass sich die Schwellenländer seit 2009 in eine unmögliche Lage gebracht haben. Sie sind das schwächste Glied der Weltwirtschaft geworden.“
Für mich ist das ein weiteres Beispiel dafür, dass man Schuldenkrisen eben nur temporär mit neuen Schulden bekämpfen kann.
→ FINANZ und WIRTSCHAFT: „Das schwächste Glied der Weltwirtschaft“, 2. September 2015