„France: Exodus of 10,000 millionaires amid rising Muslim tensions“
Bekanntlich halte ich die demografische Entwicklung für einen sehr entscheidenden Faktor, um die weitere Entwicklung unseres Wohlstandes einzuschätzen. In meinem Kommentar zum Vergleich Japan – Deutschland habe ich die Bedeutung der Höchstleister für die Sicherung des Wohlstandes betont. Diese sind schon heute global umkämpft und wandern tendenziell in die Regionen ab, die ihnen die besten Perspektiven bieten. Gerade auch aus Deutschland.
Neben diesen Höchstleistern sind naturgemäß jene besonders mobil, die über ausreichende finanzielle Möglichkeiten verfügen. Deshalb ist die Migration von Millionären ein guter Indikator für die Bewegung der Höchstleister. Dazu interessante Erkenntnisse einer neuen Studie:
- „Rising tensions in France, especially in Paris following a series of Islamist terrorist attacks in 2015, have spurred an exodus of its super-wealthy citizens, a new report on migration trends of millionaires and high-net worth individuals across the world reveals. The report warns that other European countries, including the UK, Belgium, Germany and Sweden ‚where religious tensions are starting to emerge‘, will also see similar trends.“ – bto: Natürlich kommt in Frankreich die Besteuerung hinzu. Dennoch interessant.
- „The report was compiled by New World Wealth, an agency that gives information on the global wealth sector. The report was based on data collected from investor visa programme statistics of each country; annual interviews with around 800 global high net worth individuals and with intermediaries like migration experts, second citizenship platforms, wealth managers and property agents; data from property registers and property sales statistics in each country; and by tracking millionaire movements in the media.“
- „According to the report, Millionaire migration in 2015, France topped the list of countries with maximum millionaire outflows as it lost 10,000 millionaires, or 3% of its millionaire population. Among the cities that saw maximum millionaire outflow, Paris, was at the top – losing about 6% of its millionaire population or 7,000 millionaires in 2015 to the UK, the US, Canada, Australia and Israel.“
- „‚The large outflow of millionaires from France is notable – France is being heavily impacted by rising religious tensions between Christians and Muslims, especially in urban areas. We expect that millionaire migration away from France will accelerate over the next decade as these tensions escalate,‘ the report warns.“
- „Australia was the favourite destination with maximum inflows in 2015 – a total of 8,000 new millionaires. The US was ranked second with 7,000 inflows, followed by Canada, Israel, the UAE and New Zealand.“
- „ … the UK leaving the EU will not lead to an outflow of millionaires. Rather, they will remain in the country because a Brexit would likely result in re-introduction of two-year working visas for citizens from Canada, Australia and New Zealand, and inclusion of the US in the list; stronger alliances with countries like Australia, the US, Canada and New Zealand, India and China; and weaker alliances with EU countries, Turkey and the Middle East.“ – bto: Das bedarf dann keiner Kommentierung.
Soziale Krisen und Fluchtbewegungen gibt es auch in Großstädten ohne nennenswerte islamische Einwanderung. Zerohedge berichtet seit Wochen über die Unruhen und eine sich rapide verschlechternde Sicherheitslage in Chicago. Gestern hieß es nun, dass im letzten Jahr 3000 Millionäre die Stadt verlassen hätten:
http://www.zerohedge.com/news/2016-04-12/rich-flee-crime-infested-hell-hole-chicago-amid-racial-strife-civil-unrest
Nur in Paris und Rom sollen es im selben Zeitraum noch mehr gewesen sein.Es ist möglich, dass wirtschaftliche und soziale Probleme überall die letzte Ursache der Gewalt sind und dass trotzdem der Islamismus in Europa dieser Gewalt eine besondere Stoßrichtung und Wirkung verleiht. Linke und rechte Analysen können also gleichzeitig einen wahren Kern haben. Deshalb ist es nicht sinnvoll, dass sie sich bis aufs Blut bekämpfen (und damit zusätzliche Gewalt verursachen).
Lieber Herr Stelter,
das ist ja eine journalistische Glanzleistung, die Sie da vollbracht haben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu loben. Spaß bei Seite: Dieser Artikel ist einfach nur Mist. Methodisch gibt es hier so vieles zu kritisieren, das ich schon nicht weiß, wo ich anfangen soll. Dieser Artikel wie einige andere auch auf dieser Webseite sind schlicht politisch motiviert
Zu dieser Studie, die Sie zitieren:
1. Man muss festhalten, dass die Top-Auswanderer Länder (Frankreich, China, Italien, Indien, Griechenland, Russland, Spanien und Italien sind – Typische Länder mit “muslim tensions” und kaum wirtschaftlichen Problemen
2. Auf Platz 4 Top-Einwanderländerliste steht Israel – Dort sind die “muslim tensions” bekanntlich ja sehr gering
3. Auf Platz 5 Top-Einwanderländerliste steht Dubai – Bekanntlich die Nummer 1 Adresse, wenn man vor Muslimen flüchten möchte
4. Die übrigen Plätze der begehrten Länder sind Länder aus dem Common Wealth – Einen signifikant geringen Muslimenanteil als in Frankreich sucht man hier auch vergeblich
5. Spezifisch zu Paris: Die meisten sind nach UK ausgewandert – Aha, auch bekanntlich ein Land ohne “Muslim tensions” und – nebenbei – sehr hohen Steuer
6. Und das ist die Krönung: Zu Begründung der Auswanderung wurden u.a. Immobilienmakler und Finanzberater befragt – aha.
7. Überhaupt Anschläge von IS-Anhängern mit “muslims” gleich zu setzen, was dieser Artikel suggeriert, ist vielleicht das genialste an diesem Artikel. Aber wen kümmert’s – haben wir doch auch in der Vergangenheit andere Religionsgruppen schnell mal in den Verdacht für unsere Probleme gezogen.
Wie der vorherige Kommentator, kann ich hier nur von Panikmache sprechen. Der Grund, dass so viele Franzosen Paris verlassen könnte vielleicht etwas mit den 75% Steuern zu tun haben. Warum sonst wandert man ein paar 100 Kilometer weiter nach UK, wo weder der Muslimenanteil noch die Zahl islamistischer Anschläge spürbar geringer sind?
Dass so viele Millionäre Europa verlassen und so wenige nach Europa einwandern, könnte auch schlicht daran liegen, dass “Europäer in der Vergangenheit leben, wirtschaftlich rückständig sind, keine Zukunftsindustrien haben, ein Währungsproblem haben, gewaltige politische Probleme haben, ein Demografieproblem haben, über keine nennenswerte Verteidigung verfügen, politisch der USA unterworfen sind und in Kriege vor der Haustür ziehen müssen, und überhaupt historisch belegt einfach nur Rassisten sind”. Das ist nicht meine Meinung. Ich zitiere hier einen Immobilienmakler.
Schönen Tag
Naja. Ich bin ja kein Journalist und zudem habe ich den Artikel hier nur wiedergegeben, weil ich ihn interessant finde. Tue ich trotz der sicherlich in Teilen berechtigten Kritik immer noch. Generell finde ich Dinge, an denen man “sich reiben” kann spannend.
Das hört sich aber sehr nach Panikmache an. Waren es nicht vielmehr die Pläne von Hollande einer 75%igen Einkommenssteuer für Millionäre, die diese Flucht ausgelöst haben?