Die EU muss sich gesund­schrumpfen

Europa, vertreten durch die EU, ist der Nabel der Welt, die zentrale Macht auf der Weltbühne: Diesen Eindruck vermittelte das offizielle Foto der EU-Kommission vom G20-Gipfel vorletzte Woche, welches unter anderem auch im Handelsblatt zu sehen war. Es zeigt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zwischen US-Präsident Joe Biden und Indiens Premierminister Narendra Modi als Vertreter der aufstrebenden Nationen.

Diese unterschwellige Botschaft steht eklatant im Widerspruch zur Realität. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine gerät Europa immer mehr ins Hintertreffen. Lag die Wirtschaftsleistung der EU im Jahr 2008 noch vor jener der USA, so ist die amerikanische Wirtschaft heute 50 Prozent größer, rechnet man die aus der EU ausgetretenen Briten hinzu, liegt der Unterschied immer noch bei einem Drittel.

Von den führenden 100 Technologiefirmen der Welt sitzen nur zehn in der EU, 13 in Taiwan und immerhin 44 in den USA. Dies dürfte auch damit zu tun haben, dass die EU nur eine Universität unter den Top 30 hat, ist doch die Fähigkeit, Talente aus aller Welt anzulocken, eine wesentliche Voraussetzung im Wettkampf um die Technologieführerschaft.

Es ist nicht verwunderlich, dass viel Hoffnung darauf lag, der EU mit dem sogenannten Wiederaufbaufonds neuen Schwung zu verleihen. Hunderte Milliarden an Transfers – vor allem aus Deutschland – in Verbindung mit weiteren Hunderten Milliarden an gemeinsamen Schulden sind nach Aussagen von der Leyens das größte Konjunkturpaket in Europa seit dem amerikanischen Marshallplan.

Dieses Geld werde Europa „besser aufstellen“. Die Realität sieht leider anders aus. Italien, das Land, welches am meisten Mittel aus diesem Fonds erhält, tut sich schwer, die Mittel sinnvoll zu verwenden und noch schwerer, die eigentlich versprochenen und überfälligen Strukturreformen durchzuführen.

So mag die Sanierung von Bergdörfern stellenweise den Tourismus beleben. Die grundlegende italienische Wachstumsschwäche wird so aber nicht angegangen und somit auch nicht das Problem der ausufernden Staatsverschuldung. Infolgedessen ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Euro-Krise ins Haus steht.

EU fehlt eine klare Zukunftsstrategie

In den vergangenen 15 Jahren waren es weniger „kluge“ politische Handlungen als vielmehr die inflationäre Politik der Europäischen Zentralbank, die das „Schiff Europa“ über Wasser gehalten haben, wie das Centrum für Europäische Politik in einer Studie feststellt. Es ist schwer vorstellbar, dass dies weitere 15 Jahre gelingt. Als zentrale Herausforderungen identifizieren die Autoren der Studie die veränderte geopolitische Lage mit zunehmendem Protektionismus und Konkurrenz um Rohstoffe, die Energiewende, eine übermäßige Bürokratie, langwierige Entscheidungsprozesse und die Erosion „des Grundkonsenses“ der Mitgliedstaaten.

Konsequenterweise fordern die Autoren von der EU klare Zukunftsstrategien, die eine „planvolle und rationale Bewältigung“ der anstehenden Probleme in Aussicht stellen. Schuldig bleiben sie allerdings die Antwort auf die Frage, wie eine solche Reform realisiert werden könnte. Mit Blick auf die Umfragewerte EU-kritischer Parteien ist zu befürchten, dass jeder Reformversuch an der zunehmenden Polarisierung im Europaparlament und zwischen den Mitgliedstaaten scheitern wird.

Ein möglicher Ansatz wäre, dass die EU sich selbst zurücknimmt. Sich auf wesentliche Themen konzentriert und auf den altbewährten Grundsatz der Subsidiarität besinnt. Nicht alles muss aus Brüssel vorgegeben werden. Also: Weniger EU, aber dafür eine bessere. Es wird höchste Zeit, dass sich die EU der Aufgabe stellt, die derzeitige Struktur und die politischen Prioritäten auf den Prüfstand zu stellen.

→ handelsblatt.com: „Die EU muss sich gesundschrumpfen“, 17. September 2023

Kommentare (50) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Zu den “Vorteilen” der EU: “Hinzu kommen strengere Befristungen beim Führerscheinbesitz. Das Dokument sieht vor, daß der Führerschein ab dem 60. Lebensjahr nach sieben Jahren seine Geltung verwirkt. Für Personen über 70 soll dies bereits nach fünf Jahren geschehen, für 80jährige und Ältere nach zwei Jahren. Nach dem Gültigkeitsverlust müßte die Fahrerlaubnis jährlich auf eigene Kosten und in Abhängigkeit von medizinischen sowie psychologischen Untersuchungen erneuert werden.”

    Ist zwar noch in der Diskussion, sagt aber alles über die totalitäre EU. Und es ist mir egal, ob es andere Länder gibt, wo das vielleicht so schon ist.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Beobachter

      Ich finds super, bessere Wahlkampfunterstützung von den Grünen kann ich mir als offener Rechts-Sympathisant gar nicht vorstellen. :)

      Die EU könnte allerdings noch eine geheimdienstliche Gesinnungsüberprüfung mit in das Führerschein-Erneuerungsverfahren einflechten…

      Antworten
  2. Zweifler
    Zweifler sagte:

    @Felix

    „…Vielleicht interessiert Sie dazu ein Buch von Lothar Hirneise: Chemo heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe…“

    Bücher kann jeder schreiben.
    Chemotherapie KANN Krebs heilen und die Erde ist eine Kugel, obwohl sogar das manche „Postwissenschaftler“ anzweifeln.

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    • Felix
      Felix sagte:

      Lesen Sie erstmal und experimentieren Sie selbst. Jetzt sind Sie nur ignorant.

      Chemotherapie ist eine Rosskur, die in wenigen Fällen hilft, wenn der Patient das überhaupt dauerhaft überlebt, aber an den Ursachen ändert sie auch nichts. Das ist Wissenschaft für Runaways.

      Antworten
      • Zweifler
        Zweifler sagte:

        @Felix, vielleicht sollten Sie zuerst Medizin studieren, bevor Sie „experimentieren“.
        Alternativmedizin hilft gelegetlich bei harmlosem Spannungskopfschmerz oder anderen psychosomatischen Beschwerden, aber nicht bei Krebs…leider.
        Man kann natürlich immer an Wunder glauben, aber das ist mehr was für die Kirche.

  3. weico
    weico sagte:

    Migrationsprobleme,Nord-Süd-Finanz-Konflikt,Ukraine-Konflikt,grosse Inflationsunterschiede,Klimafaschisten usw. wird 2024 wohl auch deinen Effekt auf die Europawahlen haben und die politische Richtung von Europa etwa ändern. :-)

    https://www.google.com/amp/s/amp2.handelsblatt.com/politik/international/prognose-rechte-parteien-koennten-bei-europawahl-deutlich-zulegen-gruene-vor-dem-absturz/29321444.html?espv=1

    Die Dauerkrisen und die Unfähigkeit der EU etwas daran schnell zu ändern,wird den Euro und EU weiter schwächen …., und die Rezession/Arbeitslosigkeit langsam ansteigen lassen.

    Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        Ein scheinbar geniales Geschäftsmodell für die SPD: Wenn sich die schon-länger-hier-lebende Bevölkerung von ihr abwendet, kann sie neue Wähler einfach importieren und so zumindest auf kommunaler Ebene die AWO-Erbhöfe zur Endlagerung ihres Personals verteidigen. Aber was macht Nancy, wenn die Migranten dann eine Scharia-Partei gründen oder die Erdogan-Partei sich zu ihrer kommunalen Interessenvertretung macht?

        Und wie profitiert die evangelische Kirche von der Schlepperei? Viele Kirchensteuerzahler werden so bestimmt nicht hinzukommen…

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        In Gefahr Chancen erkennen:
        Innenministerin ( die illegal Dr. Krall abhören lässt , vor Parlamentsbefragungen kneift ) ist maximal entfremdet von Bürgern, dass sie ungeschminkt , ganz direkt kommuniziert. Super, dass die BILD berichtet, jeder kann filterlos Weg und Ziel von Sozialisten erkennen.
        Deutsche Volksweisheit:
        ” Wenn´s dem Esel zu gut geht, geht er aus´s Eis”-
        Eine Beleidigung für freundliche Grautierchen , die sich klug-instinktiv stur stellen bei Gefahr.
        https://www.youtube.com/watch?v=IPy-l4olgRI

      • weico
        weico sagte:

        @Dr. Lucie Fischer

        Aus ihrem BILD-Link:

        “Konkret heißt es im Wahlprogramm der Hessen-SPD, deren Spitzenkandidatin Faeser ist: „Wir wollen uns auf Bundesebene und im Bundesrat mit Nachdruck dafür einsetzen, dass alle Menschen, die länger als sechs Monate in hessischen Kommunen leben, ein kommunales Wahlrecht erhalten.“

        Solche Vorschläge sind “Wasser auf die Mühlen” der AfD und man muss schon fast Dankbar sein…. für solch eine grandiose Wahlhilfe.:-)

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Ott: Ja, das Geschäftsmodell der SPD ist nur “scheinbar” genial. Es muss (und wird) an den Geldbeutel gehen. Dann merkt’s auch der letzte Wähler. Messermänner alleine genügen offensichtlich nicht. Auch das ein Zeichen für die deutsche Verblendung.

    • Zweifler
      Zweifler sagte:

      @Engelsberger

      Einige Karzinome schrumpfen und verschwinden gar nicht so selten unter Chemotherapie.
      Viele Patienten überleben das, manche werden gar neunzig.
      Also, im Falle des Falles. gegen Sie rechtzeitig zu einem (guten!) Arzt!

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Viele überleben die Chemo an der Mayo-Klinik, weil die VORHER alternative Methoden einsetzen.
        Sehr viele überleben durch alternative Therapien. Sinnvoll kann eine chirurgische Reduktion des Krebsgewebes sein, begleitet von alternativen Therapien. Gehen Sie zu einem guten Arzt außerhalb der totalen Kontrolle der Pharma.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      Jeden Tag, jede Sekunde entstehen im Körper durch Spontanmutationen potentiell- cancerogene , bösartige Zellen, die ” unbegrenzt” wachsen-
      einem ( nicht manipulierten ) Immunsystem gelingt die Bekämpfung von unkontrolliertem, wilden Krebszellwachstum im Frühstadium.
      Chronischer Stress ( Cortisol ) , chronische Entzündungen können u.a. das Immunsystem so schwächen, dass ” Turbokrebsverläufe” auftreten . Psychoonkologie / Immunonkologie gehören zu den interessantesten neuen Forschungsgebielten:
      https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/immunonkologie-mit-dem-immunsys.html

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Vollkommen richtig. Deswegen wirken gute Nahrungsergänzungsmittel vorbeugend und unterstützen auch jeden andere Therapie.

  4. Felix
    Felix sagte:

    Hallo Herr Ott,

    die deutsche Marine ist im Kampf gegen Rechts gebunden. Außerdem: wer immer das Nötige tun würde, müßte danach mit einer Versetzung zum “Heer der Arbeitslosen” rechnen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Felix

      Kampf gegen Rechts und Kampf gegen China. Wenn es nach Wahnsinnigen wie Josep Borrell geht, sollten die Marinestreitkräfte der EU-Staaten ja in der Straße von Taiwan patrouillieren:

      “C’est pourquoi j’appelle les marines européennes à patrouiller dans le détroit de Taïwan pour signifier l’attachement de l’Europe à la liberté de navigation dans cette zone absolument cruciale.”

      https://www.lejdd.fr/international/tribune-josep-borrell-chef-de-la-diplomatie-europeenne-un-regard-froid-sur-la-chine-134992

      Alles eine Frage der Prioritäten…

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Zweifler,

        das ist Pharma-Propaganda.
        Natürlich tummeln sich da, wo den Profis der Weg versperrt wird (kein Arzt in Deutschland wird alternative Methoden offiziell anwenden, die meisten kennen sie gar nicht) auch immer die Scharlatane und Amateure.

        In Japan oder Mexiko finden sie stattdessen Kliniken mit sehr hohen Erfolgsraten.

        Vielleicht interessiert Sie dazu ein Buch von Lothar Hirneise: Chemo heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe.

  5. Bakwahn
    Bakwahn sagte:

    Es wird in der Zukunft in der Eurozone weiterhin vor sich hingewurschtelt.

    Diese Absätze zu Italien lassen die tieferliegenden italienischen Probleme, aber auch das Hauptproblem der meisten anderen Staaten der Eurozone (auch Deutschland) durchscheinen:
    „Es ist nicht verwunderlich, dass (….) Infolgedessen ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Euro-Krise ins Haus steht.“
    Mithilfe gigantischer neuer Schulden (Wiederaufbaufond) und Transferzahlungen aus Deutschland in Milliardenhöhe sollen „überfällige Strukturreformen“ durchgeführt werden, soll es zu Neugründungen erfolgversprechender Hochtechnologiefirmen kommen, soll ein Wachstumsschub erzeugt werden und damit Europa und auch Italien „besser aufstellen“.
    Italien verfügt aufgrund seiner katastrophalen negativen demographischen Entwicklung nicht mehr über genügend Humankapital, jugendliche Dynamik, ausreichend Brainpower etc., um diese Herausforderungen zu meistern.
    Norditalien als der bevölkerungsreichste und vor allen Dingen wirtschaftsstärkste Teil Italiens hat, auch aufgrund des negativen demographischen Zustands (hoffnungslose Überalterung), nicht die mehr genügend Kraft, um diese Herkulesaufgabe allein zu meistern. Alles andere Italiens ist Mezzogiorno.

    Live aus dem Caritas-Cafe in Düsseldorf-Oberbilk – 18. September 2023 – 13.07 Uhr Ortszeit
    Felix Haller – nicht erst seit 2013 alternativ

    Antworten
  6. Bauer
    Bauer sagte:

    >> bto: “Die EU muss sich gesund­schrumpfen”

    Richtig, aber wie? Die EU hat den Geburtsfehler seit Anbeginn mit dem von Frankreich übernommenen und weiter perfektionierten Zentralismus. Am Beginn gab es nur die sechs Gründerstaaten, von denen Frankreich die Führung übernahm. Die drei kleinen waren zu klein dafür, D war froh, überhaupt mitspielen zu dürfen und Italien ist verwaltungstechnisch nur eine schlechte Kopie Frankreichs. Die EU-Behörde in Brüssel wurde nach dem Modell eines französ. Ministeriums strukturiert und wird seitdem wie ein solches weiterbetriebenohne dass sich die übrigen Mitglieder dagegen wehren. Subsidiarität ist in diesem Zusammenhang bislang eine leere Worthülse und wird es auch bleiben.

    Mein Vorschlag zur Sanierung:

    Die EU-Behörde in Brüssel samt Belegschaft zumauern, den Wust an EU-Direktiven aussetzen und höchtens nach dringender Notwendigkeit neu fassen und einführen.

    Die USA und die Schweiz sind föderative Bundesstaaten mit über 200 Jahre alten bewährten Verfassungen und kommen ohne eine der EU-Behörde vergleichbare Bundesbehörde glänzend zurecht. In beiden Fällen haben die Gliedstaaten wesentlich mehr Selbständigkeit als ein EU-Staat unter einer nicht existierenden und demokratisch nicht legitimierten Zentralbehörde. q.e.d.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Bauer

      “Die USA und die Schweiz sind föderative Bundesstaaten mit über 200 Jahre alten bewährten Verfassungen und kommen ohne eine der EU-Behörde vergleichbare Bundesbehörde glänzend zurecht. In beiden Fällen haben die Gliedstaaten wesentlich mehr Selbständigkeit als ein EU-Staat unter einer nicht existierenden und demokratisch nicht legitimierten Zentralbehörde. q.e.d.”

      Exakt !

      Ein Beitritt zur EU ist für die grosse Mehrheit der Schweizer absolut kein Thema . Nicht mal Rot-Grüne Parteien wagen sich ernsthaft an dieses EU-Thema ,weil bei einer Volksabstimmung das Ergebnis verheerend für Sie wäre. :-)

      Die Schweizer wissen, dass sie schlicht als Zahler hinhalten müssten bzw. als Abnehmer der Schutzsuchenden, die durch die idiotische und unfähige EU-Migrationspolitik nach Europa strömen.

      Alle 4 Jahre gib es eine Studie «Soll die Schweiz der EU beitreten oder nicht?». Mal schauen ob die Zahlen 2023 noch eindrücklicher sind ,als in der Vergangenheit schon!

      Das Verdikt über einen EU-Beitritt ist mehr als DEUTLICH…! :-)

      https://www.srf.ch/news/schweiz/30-jahre-ewr-nein-beitritt-nein-danke-junge-zeigen-eu-die-kalte-schulter

      Nebenbei:
      Deutschland sollte ,wie die Briten damals, den Mut aufbringen und die Bevölkerung befragen, ob man weiter riesige Summen zahlen bzw. all die “gewaltigen Vorteile” der EU-Mitgliedschaft und der Einheitswährung geniessen will.

      Kann ja eigentlich nichts passieren, denn ALLE Altparteien sind ja geschlossen dafür… wie damals in UK :-)

      Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      “Die USA und die Schweiz sind föderative Bundesstaaten mit über 200 Jahre alten bewährten Verfassungen und kommen ohne eine der EU-Behörde vergleichbare Bundesbehörde glänzend zurecht. In beiden Fällen haben die Gliedstaaten wesentlich mehr Selbständigkeit als ein EU-Staat…”

      Anzahl der zivilen Beschaeftigten des US-Bundesebene: ca. 2.9 Mio
      Anzahl der EU-Beschaeftigten: ca. 55.000
      Ein einzelnes Bundesministerium in den USA hat ein Vielfaches der Angestellten der gesamten EU.

      Verwaltungstechnisch uebt die US-Bundesregierung ihre Kompetenzen direkt aus und nicht ueber die Einzelstaaten. Gleichzeitig kann sie das Verhalten der Einzelstaaten durch Finanzzuweisungen und anderen Instrumenten beeinflussen.
      Mit anderen Worten, Ihre Behauptung ist falsch und wird auch durch staendiges Wiederholen nicht richtig.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Lieber Rolf Peter,

        das Bild ist schräg. Überlegen Sie doch einfach nur einmal, wie wenig 2,9 Millionen öffentliche Angestellte für ein Land wie die USA sind.

        Mich erschreckt diese allgemeine Unfähigkeit – geht nicht gegen Sie, es ist ein meiner Meinung nach bewußt hergestellter Zustand – aus Zahlenverhältnissen auf Realitäten zu schließen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Naives EU-Klatschhasentum bringt uns hier bestimmt nicht weiter.

        “Anzahl der zivilen Beschaeftigten des US-Bundesebene: ca. 2.9 Mio
        Anzahl der EU-Beschaeftigten: ca. 55.000
        Ein einzelnes Bundesministerium in den USA hat ein Vielfaches der Angestellten der gesamten EU. ”

        Das liegt vor allem daran, dass die Bundesministerien in den USA und ihre nachgeordneten Strukturen (die “Bureaus”, zum Beispiel im US-Justizministerium das berühmte “Federal Bureau of Investigation”, abgekürzt FBI) Aufgaben erfüllen, die in der EU nicht von der EU-Zentralverwaltung erledigt werden, sondern von den EU-Mitgliedsstaaten!

        Und dazu kommt dann noch Kleinkram wie 600.000 Angestellte beim “US Postal Service”, 700.000 zivile Angestellte im Verteidigungsministerium und für die Versorgung hunderter US-Militärbasen weltweit bis hin zu den Köchen für die Militärkantinen, 400.000 Angestellte für die Versorgung versehrter Kriegsveteranen, und so weiter.

        Leistet die EU auch nur ansatzweise Vergleichbares?

  7. Bakwahn
    Bakwahn sagte:

    Der Historiker Dominik Geppert schreibt in seinem Buch „Ein Europa, das es nicht gibt“ bereits 2013:
    „Eine zentrale Lehre der vergangenen Jahre lautet jedoch, dass man sich auf die Einhaltung auch elementarer Regeln in der EU und in der Eurozone nicht verlassen darf. Weder der Maastricht-Vertrag noch der Stabilitäts- und Wachstumspakt oder der Fiskalpakt haben dafür gesorgt, daß sich die Mitglieder der Währungsunion an die getroffenen Abmachungen hielten. Die Vereinbarungen sind umgedeutet, verbogen und gebrochen worden.“

    Der österreichische Kabarettist Werner Schneyder:
    „Europa besteht aus Staaten, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie selbst beschlossen haben.“

    Neue Vorschläge, die ich aus jüngster Zeit kenne – ob von Wirtschaftsjournalisten, Politikern, Finanzexperten, VWLern, Ökonomen – formulieren ebenfalls neue Regeln, mit denen dann die Eurozone mit allen Mitgliedern erhalten werden könne.
    Jedoch:
    Die Rückkehr zu Regeln, die auch wirklich konsequent und verbindlich eingehalten werden, diese Hoffnung ist ein feuchter Mythos, ein Phantasma. Alle, die solch optimistischen Vorschläge unterbreiten, sind Bewohner des Luftschlosses Eurotraum. Gesetze, Vereinbarungen, Regeln, Pakte werden durch den Club Mediterrane immer wieder pulverisiert und im Ground Zero, in einem Schwarzen Loch versenkt.
    Es dauert nicht mehr lange, dann gehört auch Deutschland diesem Club an.

    Live aus dem Caritas-Cafe in Düsseldorf-Oberbilk – 18. September 2023 – 12.22 Uhr Ortszeit
    Felix Haller – nicht erst seit 2013 alternativ

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Bagwahn
      Dass EU-Verträge ausgehandelt und beschlossen wurden interessiert EU-Bonzen einen feuchten Dreck !
      Vertragsbruch, Intransparenz & Korruption = EU- Brüssel-Standard.
      Bürger vergessen / verdrängen / schnell Unbill ( Lockdowns ) .
      Tagesplaisier siegt , Prinzip Hoffnung , begnügt euch gefälligst an kleinen Alltags-Freuden ! Gab es Widerstand ( ein bisschen Spott, das war´s ) gegen den Waschlappenerlass? Demnächst wird – bin mir wieder sicher -der Gebrauch von Deodorantien geächtet ( miese Aerosole! ) , strenger Pheromon-Geruch in überfüllten Bahnen und Bussen , grau-grün-schlabbrige Jogging-day-wear als Zeichen korrekter Gesinnung . Tatoos erlaubt.
      ( In Freiburg trauen sich Studentinnen kaum noch , geschminkt und ein bisschen modisch in Vorlesungen zu erscheinen , ich habe Zeugen! ) .
      Gibt es Hoffnung, irgendwo?
      https://www.youtube.com/watch?v=ecLJYwDmur4&t=41s

      Antworten
      • Bakwahn
        Bakwahn sagte:

        Lady Lucy,
        Es wählen immer noch ca. 15 % die Grünen. Es ist zum Verzweifeln.

        Die Wähler glauben, mit einem Schwenk zur CDU käme eine liberal-bürgerliche, konservative Politik zurück, ein politisches Handeln, das sich an den Erfordernissen der Realität, an allgemeingültigen Erfahrungen orientiert und nicht an hirngespinstigen Ideologien und weltentrücktem, wirklichkeitsfernem Wunschdenken. Diese Wähler irren sich. Auch eine immer stärker vergrünende CDU verabschiedet sich mehr und mehr von bürgerlich liberalen Tugenden und Zielvorstellungen sowie von konservativen Werten, Siehe die aktuellen Machtkämpfe in der CDU.
        Kanzlerkandidat der CDU wird deshalb auch nicht Fiedrich Merz, sondern Wüst oder Günther. Das wird, so hoffe ich, weitere Millionen Wähler von der CDU zur AfD treiben.

        Live aus dem Caritas-Cafe in Düsseldorf-Oberbilk – 18. September 2023 – 13.28 Uhr Ortszeit
        Felix Haller – nicht erst seit 2013 alternativ

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bakwahn

        “Es wählen immer noch ca. 15 % die Grünen. Es ist zum Verzweifeln.”

        Profiteure einer Partei mit parasitärem Geschäftsmodell gibt es oft erstaunlich viele, selbst wenn ihr politisches Programm für alle offensichtlich scheitert. Bei der letzten Volkskammerwahl in der DDR im März 1990 (mutmaßlich die erste ohne Wahlfälschung) haben auch 16% die damals frisch in “PDS” umbenannte SED gewählt.

        https://www.wahlrecht.de/ergebnisse/volkskammerwahl-1990.htm

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        15% Grün: Öffentlicher Dienst, Beamte, Neureiche mit Schuldsyndrom, Studenten, teilweise Rentner, NGO-Profiteure (ist ja inzwischen ein riesiges Netzwerk), ein paar andere wird’s auch noch geben.

      • Bakwahn
        Bakwahn sagte:

        Jetzt nur schnelle Stichworte.
        Ich möchte das demographische Problem Deutschlands noch einmal thematisieren anhand des grünen Transformationsprojekts (Umstieg auf erneuerbare Energien, vom Verbrenner zur E-Mobilität etc.).
        Das war geplant als „neues grünes Wirtschaftswunder“. Jedoch schon jetzt sieht man aber, daß die Chinesen überall führend sind; wir verlieren den Wettbewerb in diesen zukunftsträchtigen Branchen.
        China überschwemmt die EU mit billigen (und wahrscheinlich auch guten) E-Autos.
        Auch bei den Windkraftanlagen und der Solarenergie hat China die technologische Marktführerschaft (billiger und besser).
        (Das hängt auch damit zusammen, daß Deutschland kaum Zugriff auf entsprechende Rohstoffe hat. Auch sicherlich dank einer links-grünen Schuldideologie: „Wir beuten diese Länder aus; wir sind so wohlhabend, weil die so arm sind.“)
        Bei der Digitalisierung und der Digitalwirtschaft sind wir fast Schlußlicht.

        Bei einer günstigeren demographischen Situation könnten wir diese grüne und digitale Evolution sicherlich meistern! Aber wir haben nicht mehr genügend Brainpower, humanes Kapital, Dynamik, um gegen die anstürmende chinesische, amerikanische, bald auch indische Konkurrenz zu bestehen.
        Wir haben gerade noch 8 Lehrstühle für Atomphysik, aber ca. 178 Lehrstühle für Genderforschung! Da kommt Freude auf!

        Live aus dem Caritas-Cafe in Düsseldorf-Oberbilk – 18. September 2023 – 14.35 Uhr Ortszeit
        Felix Haller – nicht erst seit 2013 alternativ

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bakwahn

        “China überschwemmt die EU mit billigen (und wahrscheinlich auch guten) E-Autos.
        Auch bei den Windkraftanlagen und der Solarenergie hat China die technologische Marktführerschaft (billiger und besser).
        (Das hängt auch damit zusammen, daß Deutschland kaum Zugriff auf entsprechende Rohstoffe hat.”

        Vor allen Dingen kann man keine energieintensiven Produkte günstig herstellen, wenn die Energie im eigenen Land aus ideologischen Gründen mit die teuerste auf der ganzen Welt ist. Das gilt für Akkus genauso wie für Silizium-Wafer und glasfaserverstärkten Kunststoff. (Für mitlesende Grüne mit Namentanz-Abitur: Diese Produkte braucht man für Elektroautos beziehungsweise Solarzellen beziehungsweise Windkraftanlagen.)

        “Wir haben gerade noch 8 Lehrstühle für Atomphysik, aber ca. 178 Lehrstühle für Genderforschung!”

        Völlig zurecht, es gibt schließlich viel mehr verschiedene Geschlechter als Elementarteilchen, wahrscheinlich sogar mehr als es überhaupt Atome im Universum gibt. :D :D :D

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Bagwahn in D´dorf-Oberbilk ( ich hatte dort mal eine Studentenbude )
        ” Es wählen immer noch ca. 15 % die Grünen. Es ist zum Verzweifeln.”

        Wer ideologisch fixiert ist, muss starr- zwanghaft Korrekturen in Wahrnehmung und Handeln vermeiden , das ganze Überzeugungsgebäude droht sonst krachend zu kollabieren.
        Zu beobachten in dysfunktional-toxischen , langandauernden, klebrigen Beziehungen, den Mut zur Trennung- aussteigen für Neubeginn- bringen nur wenige , sehr mutige auf ( Risikoaversion ) .
        In Freiburg bekommen in Kitas und Schulen Kinder nur noch vegetarisches Essen ( V-Frass ) vorgesetzt, angeblich gesünder, Mangelernährung von Kindern wird ausgeblendet.
        ( ” Mandelmilch”-Ersatz etc ) .
        Medizinisch ist der Irrsinn leicht zu beweisen, es zeigen sich Haar-Risse im woken Gebäude, weil zu offen Kosteneinsparungen und Konfliktvermeidung ( Schweinefleisch ) als wahre Gründe offenbar werden. Ausserdem floppen Grüne Geldanlagen , sie tapsen woke im Dschungel ohne Orientierung mit ihren Sparbüchern , Riesterrenten und Ökobankfonds. Dabei wollten sie bauen! Bei finanziellen Hilfsgesuchen muss man aber leider hart bleiben!
        Ohne korrekte Diagnostik gibt es keine rettenden Auswege ( Therapie) , ich empfehle bei solchen Anfragen Bücher und Artikel von Dr. Stelter . Für viele zu spät, es wird schmerzhafte sozialdarwinistische Selektionen geben, die bio-booster-Fans tun mir aus der Ferne leid.
        ( wer mich je ( Corona) Nazi-genannt hat, dem verzeihe ich nicht! )

  8. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Ist zwar off-topic zum Artikel, aber das Thema gerade ist ja ein anderes. Die nächste Welle steht bereit:
    “Heute fand in Sfax eine große Push-Back-Aktion statt. Menschen aus Ländern südlich der Sahara, die sich in der Stadt aufhielten, wurden mit Bussen in die 30 km entfernte Stadt El Amra transportiert, einem bekannten Ausgangspunkt für die Insel Lampedusa.”

    Die 10 Punkte vom Wochenende sind ein Witz. We shall see …

    Antworten
  9. weico
    weico sagte:

    “Welt”-Artikel:
    “Nord gegen Süd, arm gegen reich – die Gräben der Eurokrise reißen wieder auf”

    “Niemand will ein Scheitern der Verhandlungen. Denn in diesem Fall würden ab 2024 wieder die alten Regeln gelten.
    Doch die haben nie richtig funktioniert. Viele Staaten ignorierten sie einfach. Und die EU setzte sie kein einziges Mal durch. Seit der Einführung des Stabilitäts- und Wachstumspakts vor mehr als 25 Jahren leitete die Kommission 37 Verfahren gegen Länder ein, die zu viele Schulden machten. 37 Mal endete die Sache ohne Konsequenzen.”
    :-) :-)

    https://www.welt.de/wirtschaft/article247516930/Nord-gegen-Sued-in-der-EU-reissen-die-Graeben-der-Eurokrise-wieder-auf.html

    Wetterwursteln bis…. zum Ende…!

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    • Bakwahn
      Bakwahn sagte:

      Ich habe den Welt-Artikel auch gelesen.
      Darin heißt es:
      „Die EU-Staaten streiten gerade über neue Schuldenregeln. Während Deutschland sich für harte Auflagen einsetzt, wollen Frankreich, Italien und Spanien mehr Spielraum für Investitionen aushandeln. Die Debatte spaltet die EU – und die Zeichen stehen auf Fiasko.“
      Das bedeutet, keine klare Zukunftsstrategie, keine Strukturreformen,, keine Entwicklung neuer Hochtechnologien (das machen längst andere), sondern finanzielles Durchwurschteln mithilfe der EZB. Also Business as usual.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Zweifler

      Mich brauchen Sie nicht überzeugen, ich würde sogar damit anfangen, die deutschen NGO-Schlepperschiffe zu beschlagnahmen, zu Blockadeschiffen umzuwidmen und ihren bisherigen Besatzungen und Finanzierern den Prozess zu machen – und zwar möglichst in einem Mittelmeer-Anrainerstaat und nicht bei der deutschen linksgrünen Gesinnungsjustiz.

      Aber Mitleid mit Italien hab ich auch keines. Eher beobachte ich sehr interessiert, ob die ansonsten für eine “Postfaschistin” doch politisch sehr geschmeidige Meloni jetzt ihr Wahlversprechen von der Seeblockade und der rigorosen Abschiebung der Migranten endlich erfüllt.

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      • Zweifler
        Zweifler sagte:

        @Richard Ott

        Jedenfalls traue ich einem Duo Meloni/Salvini in dieser Hinsicht mehr zu, als einem Duo Scholz/Baerbock.

  10. Zweifler
    Zweifler sagte:

    „…Die grundlegende italienische Wachstumsschwäche wird so aber nicht angegangen und somit auch nicht das Problem der ausufernden Staatsverschuldung…“

    Wiederholt Italien kritisieren und dem Land gar eine Vermögenssteuer empfehlen, aber das Land mit dem täglichen tsunamiartigen Flüchtlingsansturm (Lampedusa) alleine lassen, das nenne ich Überheblichkeit.

    Antworten
      • Zweifler
        Zweifler sagte:

        @Richard Ott

        An „solidarisch abnehmen“ dachte ich nun wirklich nicht.
        Ich dachte eher an „zusperren“ mit geschätzter deutscher bzw. EU-Hilfe.
        Aber nicht mittels ineffektiver, egoistischer Grenzkontrollen am Brenner oder in Kiefersfelden…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Ah, ja, aber hat die deutsche Marine denn überhaupt noch seetüchtige Schiffe um bei einer Seeblockade im Mittelmeer helfen zu können?

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