Der digi­tale Euro – ent­weder über­flüssig, gefährlich oder genial

In dieser Woche habe ich keinen Beitrag für das Handelsblatt verfasst, weil die Thematik zu komplex war für die Kolumne. Hier mein Versuch:

Bisher ist digitales Zentralbankgeld (CBDC – Central Bank Digital Currency,) nicht besonders weit verbreitet. Lediglich die Notenbanken der Bahamas, Jamaikas, Nigerias und der Organisation Ostkaribischer Staaten haben bis jetzt CBDCs ausgegeben. Doch die Erwartungen sind hoch, dass in den kommenden Jahren viele weitere Notenbanken dem Beispiel folgen, so auch die EZB.

Zwei unterschiedliche Anwendungsbereiche stehen im Vordergrund. Zum einen soll der Zahlungsverkehr zwischen Banken und Zentralbanken erleichtert werden. Ein Vorhaben, welches vor allem von China vorangetrieben wird, um eine Alternative zum US-Dollar-basierten System zu haben. Zu groß ist die Sorge, eines Tages Ziel von Sanktionen zu sein.

Der andere Anwendungsbereich zielt auf eine Alternative zum Bargeld ab. Die zuständige EU-Kommissarin Mairead McGuinness schwärmt von einer neuen Welt, in der man bargeldlos und sicher bezahlen kann. Nüchterne Betrachter fragen sich da zu Recht, wo der Unterschied zu den weit verbreiteten Zahlungssystemen wie Apple Pay, PayPal und Kreditkarten liegt. Auch die anderen Ziele, die von den Proponenten des digitalen Euros zur Begründung herangezogen werden, wie problemlose Zahlungen, den Zugang aller Bürger zu einem Bankkonto und die Senkung von Transaktionskosten, sind entweder schon Realität oder lassen sich einfacher auf anderem Wege erreichen.

Der Verdacht liegt nahe, dass es Staaten und Notenbanken in Wahrheit darum geht, mehr Informationen über ihre Bürger zu sammeln und vor allem darum, geldpolitische Ziele durchzusetzen. Das wird offiziell zwar bestritten, Zweifel sind jedoch mehr als angebracht.

Bargeld stellt eine Grenze für Geldpolitik da. Ist der Zins beispielsweise negativ, lohnt sich die Lagerung im Tresor. Gibt es Bargeld nicht mehr oder nur noch in kleiner Denomination, lassen sich negative Zinsen problemlos durchsetzen. Ebenso wäre es möglich, politisch unerwünschte Aktivitäten – übermäßiger Konsum von Fleisch, Produktion CO2-intensiver Güter – mit erschwerten Finanzierungsbedingungen zu bestrafen. Dies mag – Stand heute – als unberechtigte Skepsis gesehen werden. Doch muss man sich fragen, weshalb ein Nutzen betont wird, den es nachweislich nicht gibt und mögliche Anwendungen, die für die Politik sehr verlockend sein müssen, ausgeschlossen werden.

Noch mehr überrascht, dass eine Änderung der bestehende Geldordnung ebenfalls ausgeschlossen wird. Wie Bargeld heute, sollen CBDC nur einen geringen Teil der Geldmenge ausmachen und keineswegs die dominierende Rolle des Bankensystems bei der Geldschöpfung ersetzen. Angesichts des übermäßigen Wachstums des Finanzsektors in den letzten Jahrzehnten, der stark gestiegenen Verschuldung von Staaten und Privatsektor und der infolgedessen deutlich gestiegenen Häufigkeit von Finanzkrisen, sehen Beobachter in einem Systemwechsel zu rein staatlicher Geldschöpfung einen möglichen Lösungsweg.

Dieses sogenannte „Vollgeldsystem“, bei dem nur die Notenbank Geld schaffen kann, hätte zudem den Charme, dass sich im Zuge der Umstellung die übermäßigen Schulden der Staaten bereinigen ließen. Dass dies möglich ist und wie es funktionieren würde, haben Ökonomen bereits in den 1930er-Jahren im sogenannten Chicago-Plan aufgezeigt und Forscher des IWF bestätigten die Machbarkeit 2012 mit umfangreichen ökonometrischen Modellierungen. Es funktioniert, weil sich die Banken zur Hinterlegung der Ausleihungen das dafür erforderliche Zentralbankgeld vom Staat leihen müssten, der es dann mit den Forderungen gegen sich selbst verrechnet. Alternativ könnte die EZB den digitalen Euro mit den ausstehenden Staatsschulden der Euroländer decken, verbunden mit einer Begrenzung künftigen Wachstums von Schulden und Geldmenge, wie es der Ökonom Thomas Mayer vorgeschlagen hat. Der Nachteil aus Sicht der Staaten wäre allerdings, dass es künftig nicht mehr möglich wäre, sich in diesem Maße zu verschulden.

Der digitale Euro könnte also durchaus dazu beitragen, die Währungsunion zu stabilisieren. Vielleicht trauen sich die Akteure nur nicht offen auszusprechen, dass es im Kern genau darum geht. Andernfalls bleibt der digitale Euro ein überflüssiges oder gar gefährliches Konzept.

Kommentare (54) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    @Stoertebekker

    “So, und diese POUNDS beziehen sich auf Sterling = Silber. Dass man auch Gold bekommen kann, habe ich nie angezweifelt und auch nicht geschrieben (zum Wechselkurs s.u.)”

    Sie sollten unbedingt die Bank of England darauf hinweisen,wie es “wirklich” war…:-)

    “The words ‘I promise to pay the bearer on demand the sum of five/ten/twenty/fifty pounds’ appear on all of our notes. This phrase dates from long ago when our notes represented deposits of gold. At that time, a member of the public could exchange one of our banknotes for gold of the same value. For example, a £5 note could be exchanged for five gold coins, called sovereigns.

    However, the value of the po has not been linked to gold for many years, so the meaning of the promise to pay has changed. You can no longer exchange banknotes for gold. You can only exchange them for other Bank of England banknotes of the same face value.”

    https://www.bankofengland.co.uk/faq/banknote#:~:text=The%20words%20'I%20promise%20to,gold%20of%20the%20same%20value.

    Antworten
  2. Tom96
    Tom96 sagte:

    “In Exchange” –
    ein simpler Wechsel aus Papier, Strom usw.,
    Oh diese Spieler seit über 300 Jahren konnten einfach nicht aufhören bis …

    Antworten
  3. weico
    weico sagte:

    @Stoertebekker

    “Beim GBP bezog sich das Einlöseversprechen auf pound STERLING.”

    Sie bezog sich,wie geschrieben die Summe von ,”X” POUND .

    “Jetzt bringen Sie auch noch Gold und Silber durcheinander…”

    Warum ?

    Laut Bank of England war ganz klar GOLD damit gemeint.

    https://www.bankofengland.co.uk/freedom-of-information/2016/25-february-2016

    Ihr Verwechslung kommt wohl daher,dass der Unterschied zwischen Sterling und Pfund nicht klar ist .
    Viele verwechseln ja auch Renminbi und Yuan,weil der Unterschied zwischen ….Währung und Einheit …nicht verstanden wird.

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @weico, @all Confuser Ott

      Oh, Mann. Langsam wird’s lästig. Sie schauen die Dinge nach und verbreiten trotzdem die falschen Inhalte.

      Mein Kommentar bezog sich auf das, was auf der Banknote der Bank of England steht. Dort steht “I promiseto pay … pounds”.

      So, und diese POUNDS beziehen sich auf Sterling = Silber. Dass man auch Gold bekommen kann, habe ich nie angezweifelt und auch nicht geschrieben (zum Wechselkurs s.u.)

      Aber das Einlöseversprechen bezog sich in seiner ursprünglichen Form auf Silber (und, @weico, Pound Sterling leitet sich ursprünglich sehr wohl vom Gewicht ab).

      Wenn Sie sich etwas detaillierter mit der Geldgeschichte beschäftigen würden (Vergangenheitsbeschäftigung ist doch eigentlich die Domäne der blauen Fraktion), wäre Ihnen auch aufgefallen, dass der Sovereign (das ist die Goldmünze) für 1 Pound steht.

      Damit haben Sie dann auch den Wechselkurs Gold zu Silber. Der Sovereign hat nämlich 7,32..g Goldgewicht. Sprich 1 Sovereign wird gegen “One Pound Sterling” (Gewicht!!) getauscht.

      Als dieses Verhältnis nicht mehr gegeben war (Gold zu teuer), wurde der Sovereign nicht mehr geprägt.

      PS Wissen Sie, was die blauen Feen und die grünen Elfen gemeinsam haben? Sie beurteilen die Dinge, bevor sie ein inhaltliches Verständnis entwickelt haben.

      Die einen wollen Träume (Sonnenstrom ohne Speichermedien) mit Gewalt durchsetzen und die anderen die Herrschaft der Toten (konservative Ideen sind die ehemals fortschrittlichen der Toten) weiterführen. Und dafür werden dann die Fakten zur jeweiligen Weltanschauung passend gemacht/passend interpretiert. Sachliche Diskussion mit beiden Lagern unmöglich.

      Leider haben die gelben Zauberer aus dem Elfen- und Feenland mit dem Verzwergungsspruch rumexperimentiert und idiotischerweise den Gegenzauber vergessen.

      Wir werden weiter von Träumern regiert, von Totenverehrung traktiert und von Realisten im Stich gelassen. Keine Hoffnung in Sicht. 🤷‍♀‍

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Langsam macht mich Ihre unverwechselbare Mischung aus Ahnungslosigkeit und Rechthaberei ein bisschen ungehalten.

        “So, und diese POUNDS beziehen sich auf Sterling = Silber.”

        Sterling ist gleichzeitig auch der Name der britischen Währung, und zwar bis heute, obwohl der Edelmetallstandard schon lange aufgegeben wurde.

        Schlagen Sie es in Wörterbüchern nach, wenn Sie mir nicht glauben:

        sterling
        [ stur-ling ]
        adjective
        1. of, relating to, or noting British money: The sterling equivalent is #5.50.
        2. (of silver) having the standard fineness of 0.925.
        3. made of silver of this fineness: a sterling teapot.
        4. thoroughly excellent: a man of sterling worth.
        noun
        5. British currency.
        6. the standard of fineness for gold and silver coin in the United Kingdom, 0.91666 for gold and 0.500 for silver. [das war übrigens erst seit der britischen Silber-Münzverschlechterung nach dem Ersten Weltkrieg so, vorher hatten Sterling-Silbermünzen natürlich 0.925]
        https://www.dictionary.com/browse/sterling

        “Wenn Sie sich etwas detaillierter mit der Geldgeschichte beschäftigen würden (Vergangenheitsbeschäftigung ist doch eigentlich die Domäne der blauen Fraktion), wäre Ihnen auch aufgefallen, dass der Sovereign (das ist die Goldmünze) für 1 Pound steht. ”

        Richtig! Klicken Sie sich das gerade mit Google-Suchen zusammen, ohne überhaupt zu wissen, worauf Sie hinauswollen?

        “Damit haben Sie dann auch den Wechselkurs Gold zu Silber. Der Sovereign hat nämlich 7,32..g Goldgewicht. Sprich 1 Sovereign wird gegen “One Pound Sterling” (Gewicht!!) getauscht. ”

        Hihi, welche Masse hat denn Ihrer Meinung nach angeblich “One Pound Sterling” in Silber, und wieso ändert sich dieser Wert über die Zeit (Sie wissen schon, dass das der Fall war, oder?), wenn es angeblich eine Gewichtsangabe ist?

        “Als dieses Verhältnis nicht mehr gegeben war (Gold zu teuer), wurde der Sovereign nicht mehr geprägt.”

        Haarsträubender Blödsinn, der aber schön nochmal Ihr Unverständnis was britische Geschichte angeht illustriert.

        Der Sovereign wurde ab Beginn des Ersten Weltkriegs kaum noch von der Bank of England ausgegeben, weil dem British Empire das Gold ausging! In Zeiten großer politischer Unsicherheit wollten viele Leute doch lieber die Pfund-Goldmünzen als die Pfund-Banknoten in der Tasche haben und die massenhafte Einlösung der Tauschversprechen drohte, die Goldreserven des Staates aufzubrauchen.

        PS: Bitte nicht Ihren Märchenland-Sermon an jeden Kommentar anhängen, dafür ist der Text zu schlecht und die Metaphern viel weniger orignell als Sie wahrscheinlich glauben.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @All confuser Ott

        Na, nu nehmen Sie’s mal sportlich. Hab hier ein bisschen den @Ott gemacht. Den Fakten immer nur nen leicht anderen Kontext gegeben…

        a) Pound Sterling leitet sich ursprünglich, in Anlehnung an römische Geldeinheiten, tatsächlich vom Gewicht des Silbers ab (Tower Pound)

        b) Damit ist die Aufschrift auf den Banknoten in der Ursprungsinterpretation sehr wohl (auch🤷‍♂️) auf Silber bezogen

        c) Es gab lange feste Wechselkurse im Gold-Silber-Verhältnis. Auch noch bei Ausgabe der ersten Banknoten. Die schwankten allerdings im Zeitablauf. Hab nie geschrieben, dass ein POUND der heute gängigen Gewichtseinheit entspricht.

        So, wie Sie jetzt reagieren, geht’s Anderen bei einigen Ihrer sonstigen Kommentare. Müssen die aushalten, müssen Sie jetzt auch.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Nette Rechtfertigung, aber ich glaube eher, dass Sie bei dem Thema ganz übel schwimmen. Aber Demokratie lebt ja vom Mitmachen. ;)

        “a) Pound Sterling leitet sich ursprünglich, in Anlehnung an römische Geldeinheiten, tatsächlich vom Gewicht des Silbers ab (Tower Pound)”

        Das allein nützt uns bloß nicht viel, weil es vor der Einführung der standardisierten Einheitensysteme (ob nun imperial oder metrisch) hunderte verschiedene Masseeinheiten gab und auch ein “Pfund” oder “pound” oder “livre” je nach Ort und Zeit ganz verschiedene Äquivalente in heutigen metrischen Gramm hatten.

        “b) Damit ist die Aufschrift auf den Banknoten in der Ursprungsinterpretation sehr wohl (auch🤷‍♂️) auf Silber bezogen”

        Auf Silber oder auf Gold, beide Metalle wurden zum Zeitpunkt der Banknoteneinführung als Geld benutzt. War Ihr ursprünglicher Vorwurf nicht, dass ich beides angeblich miteinander verwechseln würde?

        “c) Es gab lange feste Wechselkurse im Gold-Silber-Verhältnis. Auch noch bei Ausgabe der ersten Banknoten. Die schwankten allerdings im Zeitablauf. Hab nie geschrieben, dass ein POUND der heute gängigen Gewichtseinheit entspricht.”

        Na, klicken Sie sich gerade durch ganz viele Tabellen und sind erstaunt darüber, wie kompliziert das Thema tatsächlich ist? ;)

        “So, wie Sie jetzt reagieren, geht’s Anderen bei einigen Ihrer sonstigen Kommentare. Müssen die aushalten, müssen Sie jetzt auch.”

        Hoffentlich schaffen Sie das, ohne Verbots- oder Vergeltungsfantasien zu entwickeln, weil ich angeblich so gemein zu Ihnen bin.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @all Confuser Ott

        Ach, wissen Sie, gestern Abend hat mich so’n bisschen der Teufel geritten. Hat sich dann ganz schön entwickelt. WAs nicht so leicht ist, da Sie ja schon ziemlich gut auf politische Weihen vorbereitet sind. Wobei es mir immer noch schwer fällt, so’ne ordentliche emotionale Empörung runterzuschreiben…

        Aber da Sommer ist – wollen wir nicht doch mal zusammen n lecker Hefeweizen oder lokales Bier (oder meinetwegen auch ne Schorle) irgendwo bei Ihnen in nem Biergarten trinken? Beim letzten Mal waren Sie ja eher ablehnend, als ich das vorgeschlagen habe.

  4. Lothar
    Lothar sagte:

    Vielleicht können die Staaten nach Einführung von E-Währungen leichter die Kryptos verbieten, ist nur so ein Gedanke. Bei den US-Bankenrettungen wurden Krypto-Assets nicht gerettet. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Regierungen in Zukunft häufiger Banken retten müssen, könnten Kryptos einschl. Bitcoin zum Ladenhüter werden. Außerdem werden in vielen Ländern die Restriktionen gegen Kryptos schärfer. Alles nur Vermutungen.

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Lothar

      Die Regulierung braucht sich eigentlich nur um die Kassenhäuschen für den Tausch echtes Geld/Krypto-Jetons zu kümmern. Und sobald Erträge bei den Krypto-Anlagen angeboten werden, gibt’s eine Einstufung als Finanzinstrument. Dann ist der Spuk schnell vorbei.

      Meine Einschätzung ist, dass die US-Behörden das Spiel laufen lassen, solange es „contained“ ist, also nicht auf die reale Wirtschaft/Finanzwelt durchschlägt. Um zu schauen, was für technische Lösungen ungebremste Marktkräfte so entwicklen können. Und zu überlegen, ob man das dann nutzen kann. Dem typischen Amerikaner ist diese ganze staatsgeleitete Entwicklung (eYuan, eEuro, ePfund usw.) doch suspekt.

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  5. komol
    komol sagte:

    Der kommt – die Frage ist nur wann. Und das könnte noch eine ganze Weile dauern, sicher mind. 10 Jahre. Es ist die Frage, wann die Techs die Finanzbranche angreifen bzw. sich beide symbiotisieren. Das wird der letzte Akt in der Umstrukturierung der Wirtschaft. Die Banken vermmuteten das als langfr. Szenario schon vor 20Jahren (und das war auch ein Teil des Hauptursachenkompexes für die Finanz- und Wirtschaftskrise 07/08 – wobei es damals erst einmal “nur” um Finanzierungsanteile, EK-Teilhabe und Technologieinklusion ging). Erst einmal ist nun die Hauptphase des Strukturwandels der Realwirtschaft dran (10 Jahre zu spät aufgrund der vom Turbulenzschock 07/08 ausgelösten zweiten Runde des Zudruckens aller Löcher), danach gehts ans Nervensystem der Wirtschaft, also den Finanzsektor, und dort liegt die Hauptcrux, denn dort wird mit Risiken gehandelt und die Ressourcen dafür sind Informationen (das ist also der prädestinierte Hauptstrang für die Tecs bzw. sind die Tecs eben die prädestinierten Träger dieses Nervensystems in der Zukunft). Wann das soweit ist entscheiden die Techs selbst. Dass die Finanzbranche von selbst in der Richtung geht, ist nun nach 20 Jahren Beobachtung allerdings nicht mehr ernsthaft zu erwarten – es war eben so, dass die Trauben in Sachen Wissen um die konkrete Entwicklung der zu erwartenden neuen Welt durch das Internet zu hoch hingen, was auch damit zu tun hat und hatte, dass die Leute der Finanzbranche aus der alten Welt stammen bzw. die Entscheidungsträger zu alt sind und nicht mehr vollständig durchblicken (war ihnen wohl auch zu anstrengend), was die jungen Leute machen (können und wollen) .. einfach ausgedrückt. Wenn es soweit ist, wird das politisch durchgesetzt, und da hat die alte Finanzlobby in den USA dann auch keine Chance mehr (dann sind sie eben nicht mehr die stärkste Lobby wie seit eh und je).

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    • komol
      komol sagte:

      Übrigens ob nun Freiheit durch Bargeld oder Überwachung – dieses Fragen werden in 10 bis 20 Jahren eigentl. an sich keine Rolle mehr spielen. Liberale werden dann eher froh sein, wenn sie erst später gefunden werden als andere innerhalb ihrer Spezies!

      Antworten
  6. NSA
    NSA sagte:

    Diese EZB hat all möglichen Verträge gebrochen: Staatsfinanzierung, Unternehmensfinanzierung, Staatsfinanzierung nach Gusto (TPI), Unternehmensfinanzierung nach Gusto (ESG) und, und, und. Als Dankschöen schenken wir nun ihr den digitalen Euro. Das entspricht: Wir bennenen unseren Erzfind als Nachlassverwalter.

    Klar wir die EZB den digiEuro als Kontroll-/Macht-Instrument konzipieren. Aber nicht offensichtlich. Die Würme werden wir, wie beim Target2, erst nach Jahren realisieren.

    Igm Gründe war die EZB dafür konzipiert für die Steurung der Banken. Mit den Kaufprogrammen hat es einen Zugang zu den Staaten und Unternehmen geschaft. Nun möchte sie noch direkten Zugang zu den Bürger. Hola digiEuro! Das Werk ist komplett :-)

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  7. Bauer
    Bauer sagte:

    @ bto-Kommentatoren von gestern und heute

    >> “Der digitale Euro – entweder überflüssig, gefährlich oder genial”

    Ich zähl’ es an den Knöpfen ab, es ist offensichtlich beliebig. Doch hier einige Fakten, die man nicht vergessen sollte:

    Das Kontrakt- oder auch Gegenparteirisiko: Es gibt nur wenig auf der Welt, das diesem nicht unterliegt. Dazu gehören Edelmetalle, Diamanten, einge Kunstwerke, die eigenlich in Museen gehörten. Selbst schuldenfreie Immobilien gehören nicht dazu, vom Rest gar nicht zu reden. Und Kryptogeld? Man sollte schon wissen, wer beim Kontraktrisiko degegenhält, ob er liquide und im geltenden Rechtssystem erreichbar und ausserdem solvent ist.

    Die Fungibilität im Grenzfall (Rechtlosigkeit): Dazu muss das Asset beweglich sein, um es mitnehmen oder in einen freundlicheren Rechtsbereich verlagern zu können. Da sind Gold und Diamanten (auch Indistriediamanten) unschlagbar. Die Liste der Länder/Staaten, die es mit Verboten versucht haben, ist seit der Antike lang, aber die erwiesen sich alle in überschaubarer Frist als Rohrkrepierer.

    Anpassungsfähigkeit an die Wirtschaft: Bitcoin hat nur noch rd. 5% Wachstumsmöglichkeit bis zu seiner Sättigung, was dann? Andere sind zwar nicht oder weniger limitiert, jedoch auch entsprechend manipulierbarer. Gold, dem immer wieder nachgesagt wird, dass es als Währungsanker zu starr wäre, um den Geldbedarf einer wachsenden Wirtschaft zu befriedigen, ist da elastischer mit eingebauter Bremse. Die jährliche Förderung von rd. 3’000 t entspricht rd. 3 bis 5% der offiziellen und privaten Bestände, was aber auch mit dem Wachstum der Weltwirtschaft recht gut übereinstimmt.

    Bargeldverbot? Solange nicht jeder Hobo, Bettler, Wanderarbeiter jederzeit Zugang zum e-Geld mit mindestens 30-tägiger Autonomie (Batteriekapazität) hat, bleibt das ein feuchter Traum. Kommt noch dazu, dass da höchstens die Hälfte der Menschheit in absehbarer Zeit (2 bis5 Generationen) mitmachen würde, so bliebe der Dualismus mit allen seinen Hintertüren eine offene Flanke, die die e-Geld-Staaten erheblich benachteiligen würde.

    Last not least: Gold und Diamanten kann man um den Hals tragen oder als Ringe an den nackten Zehen wie die Frauen in Indien, die nicht einmal ein Schloß an ihrer Hüttentüre haben, bzw. vom Mann mit einem Formelspruch augenblicklich entlassen werden können.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bauer

      >Bargeldverbot? Solange nicht jeder Hobo, Bettler, Wanderarbeiter jederzeit Zugang zum e-Geld mit mindestens 30-tägiger Autonomie (Batteriekapazität) hat, bleibt das ein feuchter Traum.>

      Ja – solange.

      Und DANACH?

      >Kommt noch dazu, dass da höchstens die Hälfte der Menschheit in absehbarer Zeit (2 bis5 Generationen) mitmachen würde, …>

      Was macht Sie so sicher?

      In Teilen der deutlich ärmeren Welt ist bargeldloses Zahlen bereits HEUTE weitverbreiteter als in den entwickelten Volkswirtschaften.

      Wohin der TREND geht, ist jedenfalls unübersehbar.

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D. Tischer

        >> “Ja – solange”. Dieses ‘solange’ wird nie beseitigt werden können. Da habe ich keine Sorge (mehr). Aber was macht Sie so sicher, dass es trotzdem kommt? Solange die andere Hälfte der Welt noch in Gegenrichtung dreht, wird sich da nicht viel ändern.

        >> “In Teilen der deutlich ärmeren Welt ist bargeldloses Zahlen bereits HEUTE weitverbreiteter als in den entwickelten Volkswirtschaften.”

        Ja, da mögen Sie recht haben, wenn man den Umsatz betrachtet. Aber wenn es um den Anteil der Benutzer geht, sieht das schon wesentlich anders aus, zumal diese unterhalb des Radars der ZB und zwar nicht bargeldlos, aber papierlos agieren.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Lassen wir mal offen, ob das „solange“ nie oder doch irgendwann einmal beseitigt sein wird.

        Sie und ich werden es nicht mehr erleben.

        >Aber was macht Sie so sicher, dass es trotzdem kommt?>

        Ich sehe, dass die Menschen NICHT über die VERÄNDERUNG ihrer Situation und die anderer nachdenken, wenn sie etwas tun, das schneller, bequemer, kostengünstiger und z. T. auch sicherer ist.

        Bargeldlos zu bezahlen, ist dies alles und die Menschen bedienen sich geradezu umstandslos mit der größten Selbstverständlichkeit dieses Verfahrens.

        Erstaunlich, wie viele das innerhalb kürzester Zeit getan haben.

        Daher sehe ich keinen Grund, von meiner Überzeugung abzurücken.

        Aber ich kann mich natürlich auch täuschen.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D.Tischer

        >> “Erstaunlich, wie viele das innerhalb kürzester Zeit getan haben.”

        Ja, natürlich. Ich tu’s ja auch, ebenso wie Sie. Aber trotzdem habe ich auch Ein- und Auszahlungen, die ich besser diskret abwickle. Es verhält sich da wie mit der Freizügigkeit während COVID. Selbst wer davon keinen Gebrauch machte, musste sie verteidigen als ein Prinzip der menschlichen Lebensgestaltung.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Bauer
      Je beschwörender die EZB betont, dass “Bargeld nicht abgeschafft “werden soll, desto tieferes Misstrauen ist angesagt:
      Nur Bargeld (€- Münzen und -Scheine ) ist in D . gesetzliches Zahlungsmittel- diese präzise Formulierung umgeht die EZB, darauf hoffend, dass niemand längst vorbereitete Hintertüren erkennt.
      In Deutschland kann man z.T. in städtischen Parkhäusern nur noch mit
      ” Karte ” bezahlen- die sehen mich nie wieder, garantiert.
      Vermutlich werden zuerst ” staatliche Leistungen ” Beamten-Gehälter und -Pensionen in digitaler Währung gewährt- wer sich auf Stütze &
      ” Bürgergeld ” verlassen hat, steht dumm da. Abhängikeit zahlt sich nie aus.
      A.Merkel am 24. 5. 2021 vor WHO :
      ” nach der Pandemie ist vor der Pandemie”
      Virus-Panik-bedingt können auf´s leichteste Zutritt zu Ämtern und Krankenhäusern verwehrt sowie alle staatliche ” Leistungen” an ” Impfstatus” gebunden werden.
      Boris Palmer hat´s 2021 als seine Idee formuliert, dabei Pläne ausgeplaudert. ( Min.4:00):
      Beugehaft, Streichung von Renten & Pensionen, kein Zutritt zu Arbeitsplätzen ohne booster-shots:
      https://www.bild.de/politik/inland/politik/notfall-plan-gegen-omikrom-boris-palmer-fordert-sofortige-impfpflicht-78594868.bild.html
      Völlig fehlende juristische Aufarbeitung der GG-widrigen Freiheits-Einschränkungen, staatliche Injektions-Nötigungen, Ärzte als Kollaborateure, die ohne körperliche Untersuchung und ausführliche individuelle Anamnese in Massen-Zentren ” Impflinge” Haftungs-Ausschluss unterschreiben liessen-Corona-Massnahmen lassen erahnen, wie drastisch ” der Staat” Gewalt auszuüben bereit war und sein wird. Buchstäblich über Leichen gehen.
      Dazu past:
      Totalversagen des Bundesverfassungsgerichtes.
      Auf Hobos, Bettler, Wanderarbeiter wird überhaupt keine Rücksicht genommen,
      wer nicht -lange vorbereitet- auf ein vertrauenswürdiges wehrhaftes Schwarzarkt-Netzwerk zurückgreifen kann, muss ich unterwerfen .
      ( Daher halte ich auch ” Auswandern” für keine gute Idee, CBDC = globales Projekt, man bleibt mindestens eine Generation überall Fremder ohne Netzwerk-Chancen) . Bruce Chatwin bemerkte:
      “Bedenke, dass du fast überall Ausländer bist und dementsprechend düpiert, geprellt oder ausgenommen wirst”
      gar keine rosigen Aussichten, carpe diem!

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Bauer

      Im Wesentlichen einverstanden. Zum counter party risk.

      Bevor es Geld gab, wurde barter getauscht. Das war immer dann doof, wenn man im Herbst den Weizen eintauschen aber den Esel erst im Frühjahr haben wollte (Futter, Stall, …) Daher wurde am Markt vermutlich angeschrieben, sprich ein Guthaben dokumentiert. Erst mit wachsendem Handel kam neben der zeitlichen (Herbst/Frühjahr) Trennung von Geschäft und Gegengeschäft auch noch die räumliche hinzu (Kauf auf einem anderen Markt als dem Verkaufsmarkt). Und dafür hat sich dann Geld/Gold als das ideale Medium rauskristallisiert (chemisch unkaputtbar und trotzdem einigermaßen leicht zu verarbeiten).

      Wenn man nun eine jederzeit global (bzw. an den relevanten Stellen) verfügbare Dokumentation der Guthaben hätte, ist das Zwischenmedium Geld/Gold nicht mehr nötig. Es kann in Guthabenhöhe eingekauft werden, danach ist Schluss.

      Der Verkäufer reserviert sich den ihm zustehenden Teil (analog dem heutigen Verfahren der Kreditkartenfirmen) und übergibt erst dann die Ware/das Produkt. DAS kann man sich schon vorstellen und dann gibt es kein counter party risk mehr.

      Ob wir sowas bekommen bzw. ab wann ist offen, aber Schritte in diese Richtung werden gegangen. Inklusive Testläufe von ZB-übergreifenden clearing-Systemen.

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Der Verkäufer reserviert sich den ihm zustehenden Teil (analog dem heutigen Verfahren der Kreditkartenfirmen) und übergibt erst dann die Ware/das Produkt. DAS kann man sich schon vorstellen und dann gibt es kein counter party risk mehr.”

        Stimmt nicht, denn der Verkäufer übernimmt auch mit der Zahlung das zugehörige counter party risk. Es geht nicht unter:

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Bauer

        Wieso? Mit dem Zugriff auf die Kryptobestände des Käufers hat der Verkäufer die Garantie für Liquidität/Solvenz des Käufers. Zudem garantiert ihm der Algorithmus die Freigabe des Zahlungsmittels bei Erreichen eines Triggerpunktes (zB Lkw verlässt Lager oder Ware ist abgeladen/geprüft oder Ware ist im Lager angekommen UND die Kühlkette wurde eingehalten).

        Da gibt es doch keinen Unterschied zur Zahlung mit Gold.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Da gibt es doch keinen Unterschied zur Zahlung mit Gold.”

        Aber doch! Es gibt wahrscheinlich keinen oder wenig Unterschied zu einer Zahlung in gesetzlicher Währung, weil beide, Krypto und Geld, ein Gegenparteirisiko tragen, das mit jeder Zahlung auf den Empfänger übergeht. Gold ist davon frei, sowohl auf Geber- als auch auf Nehmerseite.

      • stoertebekker
        stoertebekker sagte:

        @Bauer

        Das verstehe ich nicht. Aber ich lerne gern dazu.

        Krypto (Begriff nehme ich jetzt mal zur Vereinfachung) ist sowas wie eine “Gruppenvereinbarung” für die Gültigkeit eines Zahlungsmittels. Die Gruppe sind alle Nutzer.

        Eine Krypto-Wallet hat das Guthaben in Krypto gespeichert. Damit sind alle Nutzer der Gruppe akzeptierte und akzeptierende Zahlungssystemteilnehmer. Wenn diese nun ein Guthaben besitzen, dass ich vor Lieferung der Ware reservieren und nach Ankunft/Prüfung der Ware im Lager automatisiert abbuchen kann – welches Solvenz-/Liquiditäts-Risiko besteht dann noch? Und welchen Grund gäbe es, die andere Partei rechtlich zu belangen?

        (solvent, liquide, rechtswirksam verfolgbar waren Ihre obigen Kriterien)

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Das verstehe ich nicht.”

        Kein Wunder, denn wir reden aneinander vobei. Sie meinen das Handelsrisiko, weches in der Tat durch verschiedene Verfahren minimiert, bzw. ausgeschaltet werden kann.

        Ich meinte das intrinsische Währungsrisiko, d.h. das Risiko des Ausfalls/der Abwertung des zur Bezahlung benutzten tokens. Gold ist der Kaufwert selbst und kennt daher dieses Risiko nicht. Was man beim Handel als Gold erhält oder hingibt ist der Wert an sich und nicht nur ein Anspruch auf solchen Wert.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Bauer

        Ok, danke. In der Tat, ich hab über das Handelsrisiko gesprochen.

        Inwieweit Gold immer als Zahlungsmittel akzeptiert wird, ist eine andere Diskussion und da bin ich vorsichtiger als Sie, auch wenn ich sehr wohl entsprechend diversifiziere. Wenn eine Gesellschaft mit Gold als Währung nix mehr anfangen kann (liegt ja nun auch schon 50+ Jahre zurück), ist das halt nicht so einfach. In der DDR waren zB DMark, in Polen USD gefragter als Gold.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer, Stoertebekker

        Ich will nur darauf hinweisen, dass der Besitz von Gold auch verboten werden kann.

        Hat es schon gegeben, kann es wieder geben.

        Das ist kein Argument gegen eine BINDUNG von Währungen an Gold.

        Ich sage damit nur:

        Gold ist kein Selbstläufer im Bereich von Währungen.

  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Auch die anderen Ziele, die von den Proponenten des digitalen Euros zur Begründung herangezogen werden, wie problemlose Zahlungen, den Zugang aller Bürger zu einem Bankkonto und die Senkung von Transaktionskosten sind entweder schon Realität oder lassen sich einfacher auf anderem Wege erreichen.>

    Das ist ja nicht falsch.

    Es ist aber IRRELEVANT, weil es darauf NICHT ankommt.

    Denn die Sichtweise, dass ENTSCHEIDEND ist, was besser funktioniert, ist NICHT maßgebend in dem System, in dem wir leben.

    Wir, die Menschen in unserer und anderen Gesellschaften, sind bereits so auf REGULIERUNG konditioniert, dass diese NICHT mehr grundsätzlich infrage gestellt wird.

    Es darf nur nicht so reguliert werden, dass wir erfahrbar Wohlstand verlieren.

    Wenn dies der Fall ist, muss – so der unausgesprochene Konsens − ANDERS reguliert, aber nicht auf Regulierung verzichtet werden.

    Zur Abschaffung von Bargeld:

    >Ebenso wäre es möglich, politisch unerwünschte Aktivitäten – übermäßiger Konsum von Fleisch, Produktion CO2-intensiver Güter – mit erschwerten Finanzierungsbedingungen zu bestrafen. Dies mag – Stand heute – als unberechtigte Skepsis gesehen werden. Doch muss man sich fragen, weshalb ein Nutzen betont wird, den es nachweislich nicht gibt und mögliche Anwendungen, die für die Politik sehr verlockend sein müssen, ausgeschlossen werden.>

    Stand heute:

    Diese und andere Fragen, die man sich stellen muss, sind mehr als BERECHTIGT.

    Die Antworten darauf werden jedoch den Lauf der Dinge nicht aufhalten.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Eine gefällig klingende kulturkritische These, aber so unterkomplex, dass sie unsinnig ist:

      “Wir, die Menschen in unserer und anderen Gesellschaften, sind bereits so auf REGULIERUNG konditioniert, dass diese NICHT mehr grundsätzlich infrage gestellt wird.”

      Komisch, bei der Frage, ob wir unsere Staatsgrenzen vor illegalen Einwanderern schützen sollen, scheint die Konditionierung genau in die entgegengesetzte Richtung abzulaufen – also zu möglichst gar keiner Regulierung…

      “Ebenso wäre es möglich, politisch unerwünschte Aktivitäten – übermäßiger Konsum von Fleisch, Produktion CO2-intensiver Güter – mit erschwerten Finanzierungsbedingungen zu bestrafen. ”

      Wieso nicht gleich die pro Woche mit der digitalen Währung überhaupt möglichen Lebensmitteleinkäufe auf die Ulrike-Herrmann-Rationierungsliste beschränken?

      So lernt der Pöbel am besten, sich CO2-arm zu ernähren – und das Catering bei Veranstaltungen von Regierung, Parteien, regierungsnahen Organisationen und allgemein Restaurantbesuche werden selbstverständlich über ein anderen Buchungskreis abgerechnet. ;)

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Komisch, bei der Frage, ob wir unsere Staatsgrenzen vor illegalen Einwanderern schützen sollen, scheint die Konditionierung genau in die entgegengesetzte Richtung abzulaufen – also zu möglichst gar keiner Regulierung…>

        Ja, in der Vergangenheit, aber das ändert sich jetzt – auch bei uns.

        Ich habe nicht gesagt, dass immer alles reguliert werden muss, sondern:

        >… nicht auf Regulierung verzichtet werden kann“>.

        Genau lesen und nachdenken, BEVOR Sie mir antworten.

        >Wieso nicht gleich die pro Woche mit der digitalen Währung überhaupt möglichen Lebensmitteleinkäufe auf die Ulrike-Herrmann-Rationierungsliste beschränken?>

        Wer will dies auf ewig und alle Zeiten ausschließen?

        Ich nicht.

        Es muss nur jemand sagen “Es liegt ein NOTZUSTAND vor”.

        Wenn genügend Menschen dies GLAUBEN, dann wird entsprechend gehandelt, egal, ob WIRKLICH einer vorliegt oder nicht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Möchten Sie sich bei diesem Thema eigentlich nur als so eine Art “Zeitgeist-Thermometer” betätigen oder haben Sie auch einen eigenen inhaltlichen Standpunkt beizutragen?

        “Es muss nur jemand sagen “Es liegt ein NOTZUSTAND vor”. Wenn genügend Menschen dies GLAUBEN, dann wird entsprechend gehandelt, egal, ob WIRKLICH einer vorliegt oder nicht.”

        Ganz genau. Und deshalb ist es so wichtig, es dem potentiell bis ins Totalitäre übergriffigen Staat nicht auch noch besonders einfach zu machen, indem man sich von ihm das Bargeld aus der Hand nehmen lässst.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Möchten Sie sich bei diesem Thema eigentlich nur als so eine Art “Zeitgeist-Thermometer” betätigen oder haben Sie auch einen eigenen inhaltlichen Standpunkt beizutragen?>

        Ich bemühe mich erst einmal zu verstehen und darzulegen, was der Fall IST.

        Darüber hinaus habe ich auch einen inhaltlichen Standpunkt, der zu vielen der hier behandelten Themen bekannt sein sollte.

        Was die Abschaffung des Bargelds betrifft:

        Ich bin dagegen und werde politisch so agieren, dass dies u. a. ins Wahlergebnis eingeht.

        Andererseits habe ich keine Illusionen, dass kommt, was ich gesagt habe.

        Ich sehe auch nicht, dass es irgendjemand aufhalten könnte.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ich bin dagegen und werde politisch so agieren, dass dies u. a. ins Wahlergebnis eingeht. Andererseits habe ich keine Illusionen, dass kommt, was ich gesagt habe. Ich sehe auch nicht, dass es irgendjemand aufhalten könnte.”

        Sie glauben ernsthaft, dass die Bargeldabschaffung kommt, egal wie die Wahlergebnisse aussehen?

        Da muss ich ja glatt den Aiwanger machen und zu Ihnen sagen: “Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss und denen in Berlin sagen: ‘Ihr habt’s wohl den Arsch offen da oben.’ Wir wollen unsere Demokratie zurückholen. Wir wollen, dass Politik das umsetzt, was der Bürger will in der Mehrheit.”

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Sie glauben ernsthaft, dass die Bargeldabschaffung kommt, egal wie die Wahlergebnisse aussehen?>

        Ja.

        >Wir wollen, dass Politik das umsetzt, was der Bürger will in der Mehrheit.”>

        Das wird die Politik tun.

        Ob die Mehrheit WILL, dass das Bargeld abgeschafft wird oder nur nichts dagegen hat, wenn es abgeschafft wird, ist offen und spielt letztlich keine Rolle.

        Ich sage doch nur:

        Abgesehen von ein paar Gestrigen, werden die Menschen für Zahlungen Bargeld nicht mehr nutzen und es als ANTIQUIERT und FREMD ansehen, überhaupt noch welches haben zu WOLLEN.

        Das wird so sein, weil sie BARGELDLOS zahlen als VORTEILHAFT ansehen.

        Das Vorteilhaftere zu NUTZEN und dafür das Unvorteilhaftere aufzugeben, hat es schon immer gegen und wird es immer geben.

        Denken Sie doch nur mal an die FALK-Stadtpläne.

        Gibt es vielleicht noch, aber ich habe seit Jahren keinen Kartenfalter mehr gesehen – Orientierung geht heute schon bei Halbwüchsigen mit dem Handy schneller und bequemer.

        Ich verstehe nicht, warum das nicht auch bei bargeldloser Zahlung und Zahlung mit Bargeld so sein soll.

        Nicht ans Heute denken, sondern vom Heute aus denken.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer

        Bin grundsätzlich bei Ihnen – Abschaffung ist töricht, aber zu bequem fürs Volk und zu verlockend für die Mächtigen – möchte aber auf die einmalige Chance *für* Bargeld in Deutschland hinweisen.

        Die Energiewende.

        Wenn Omis, Opis und Prepper im Mom & Pop-Supermarkt mit Bargeld trotz Stromausfall noch einkaufen, könnte der ein oder andere Digital Na(t)ive denken: Doch nicht so dumm die Querköppe ;-)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Vielleicht hilft auch schon eine Regenbogen-Banknoten-Serie mit Taylor-Swift-Design oder versteckten Features wie Avocado-Geschmack, wenn man eine bestimmte Ecke ableckt, um die Akzeptanz von Geldscheinen (“Sammel-Edition, funktioniert wie bei Pokemonkarten”) bei den trendbewussten urbanen Millennials und Zoomern zu steigern? ;)

        @Herr Tischer

        “Ich sage doch nur: Abgesehen von ein paar Gestrigen, werden die Menschen für Zahlungen Bargeld nicht mehr nutzen und es als ANTIQUIERT und FREMD ansehen, überhaupt noch welches haben zu WOLLEN. Das wird so sein, weil sie BARGELDLOS zahlen als VORTEILHAFT ansehen. ”

        Bargeldlos zahlen funktioniert allerdings schon seit Jahrzehnten relativ problemlos, wenn der Verbraucher das gerne so will, von Spezialfällen wie internationalen Überweisungen in Staaten mit Zahungsverkehrssanktionen und ähnlichem mal abgesehen.

        Dafür braucht man weder das Bargeld abzuschaffen noch eine neue “digitale Währung” in direkter Zentralbankverwaltung einzuführen. Worin soll also der *Vorteil* einer Bargeldabschaffung liegen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Wenn Omis, Opis und Prepper im Mom & Pop-Supermarkt mit Bargeld trotz Stromausfall noch einkaufen, …>

        SPITZE!

        Das ist die ULTIMATIVE Begründung, warum es nicht sonderlich klug ist, das Bargeld abzuschaffen.

        Sie ist m. A. n. UNWIDERLEGBAR, weil es irgendwann, irgendwie, irgendwo einen nachhaltigen Blackout geben wird aufgrund der Tatsache, dass wir UNBEIRRBAR die Nachfrage nach elektrischer Energie geradezu ins Uferlose wachsen, das Angebot an nur noch grünem Strom aber weit hinterherhinken lassen.

        @ Richard Ott

        Was die Menschen betrifft, geht es NICHT um den Vorteil der ABSCHAFFUNG von Bargeld.

        Bei denen geht es um den VORTEIL, digital zu bezahlen statt mit Bargeld.

        Wenn sich dieser Vorteil weitgehend durchgesetzt hat, KANN Bargeld abgeschafft werden, weil DANN durch die Abschaffung kein für die Nutzer ERFAHRBARER Schaden eintritt.

        Der durch Abschaffung ENTSTEHENDE Vorteil liegt bei den Autoritäten:

        Kontrolle und Repression und evtl. auch Minderung von Risiken, dass das Banken- bzw. Finanzsystem kollabiert mit all den negativen Folgen für die Realwirtschaft.

        Dieser Vorteil fällt den Autoritäten sozusagen automatisch in die Hände, wenn die Abschaffung – so wie ich sie sehe, gewollt oder geduldet von der Bevölkerung – erfolgt.

  9. foxxly
    foxxly sagte:

    bto:
    vielleicht warten wir mal ab, was im august bei den BRICS-verhanlungen in südafrika rauskommt.

    dies ist durchaus bedeutsam, weil die teilnehmenden länder ihren anteil der des werte-westens überschreitet.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Guter Kommentar. Wenn die BRICS+ eine gutgemachte und neutrale goldgedeckte Währung bringen, können Euro & Co. einpacken.

      Der “Wertewesten” hat lt. Statista schon gegenüber den fünf BRICS-Ländern ein Handelsbilanzdefizit i.H. ca. 16.000 Tonnen Gold (nach derzeitigem Preis). Damit wären dann alle großen Goldbestände im Westen weg (unterstellt, die 8.000 Tonnen der USA wären noch da).

      Antworten
      • jobi
        jobi sagte:

        Allerdings. Die Einführung einer goldgedeckten digitalen Währung durch die BRICS steht möglicherweise kurz bevor.

        Wenn man die radikalen Zinserhöhungen der Fed (auch) als geopolitisches Druckmittel versteht, ist Eile geboten, wenn China seine Auslandsinvestitionen nicht durch einen USD-Default seiner Handelspartner riskieren will.

        Es geht nicht um die Ablösung des USD als Weltreservewährung, sondern um die Etablierung eines goldgedeckten Zahlungsmittels und eines Clearingsystems zum Handel von Rohstoffen untereinander.

        Gleichwohl würde die erfolgreiche Einführung inflationären Druck auf alle Fiatwährungen bedeuten.

        Für den selbstgefälligen Westen mit seinem keynesianischen Mindset könnte es also eine Überraschung geben, zumal die Bedeutung von Gold als Währung immer ignoriert bzw. abfällig behandelt wird.

        Die technischen Voraussetzungen wurden bereits geschaffen. Nun braucht es lediglich eine Resolution zur Implementierung der Institutionen.

        Im August treffen sich die BRICS in Johannesburg.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ jobi

        >> “Die Einführung einer goldgedeckten digitalen Währung durch die BRICS steht möglicherweise kurz bevor.”

        Wer weiss es? Möglich ist es und dazu bräuchte es nicht einmal physisches Gold.

        Auf die ersten Dollarnoten war gedruckt: “This Bill entitles the BEARER to receive Three SPANISH milled DOLLARS, or the value thereof in Gold or Silver, according to a Resolution of CONGRESS, passed at Philadelphia February 17, 1776” und dieses Versprechen hielt bis 1971. Ich konnte selbst noch die Nagelprobe machen.

        Nun könnte es analog heissen “This bill entitles the Bearer to receive ONE ounce of Gold or the value thereof in any freely convertible currency.”

        Gegen diese Währung könnte niemand spekulieren oder sie verwässern, denn er müsste zuerst genug auf den Tisch legen, um den Markt zu bewegen. Da wird er sich an den vereinigten BRICS+ die Zähne ausbeissen. Aus sämtlichen Blasen würde die Luft entweichen.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Bauer
        Slow Puncture
        https://youtu.be/SPIb0y8AMi4
        berechenbare Größen und Werte sagen wann und wo – es sei denn Imponderablien wollen anderes.

        “In der Rechtswissenschaft werden als Imponderabilien unwägbare, d. h. unbeherrschbare Stoffe und sonstige Naturerscheinungen bezeichnet. Der Gegenbegriff sind die Ponderabilien, wägbare Stoffe.

        Unbeherrschbare Stoffe können grundsätzlich nicht Gegenstand eines Rechts sein, da Rechtsmacht die tatsächliche Beherrschbarkeit voraussetzt. Traditionell werden unwägbare Stoffe juristisch als solche Stoffe definiert, die, wenn sie einmal ausgebracht sind, nicht alsbald wieder von selbst zu Boden fallen; sie können damit in ihrem Naturzustand nicht festgehalten und gewogen werden, sind also unwägbar.

        Beispiele für rechtliche Imponderabilien
        Ihrer Natur nach unwägbar sind in jedem Falle Strahlungen wie das Licht, Geräusche, Erschütterungen und Wärme. Sie können, da sie kein stoffliches Substrat haben, nie gewogen werden.

        Ihrem Aggregatzustand nach unwägbar sind Dämpfe, Ruß, Rauch, Staub und Ähnliches, solange sie sich nicht gesetzt haben, also noch als Wolke existieren. Das Gleiche trifft für normalerweise fest oder flüssig auftretende Stoffe zu, sofern sie im gasförmigen Zustand sind wie etwa Wasserdampf. Haben sich dem Zustand nach unwägbare Stoffe niedergeschlagen oder ihren Aggregatzustand so geändert, dass sie fassbar und damit wägbar sind, sind sie keine Imponderabilien mehr: Kondensat von Wasserdampf, der niedergeschlagene (und zu einem Haufen zusammengekehrte) Ruß oder Staub sind wägbar. Stoffe, die ihrem Zustand nach unwägbar sind, sind dann keine Imponderabilien, wenn sie in einem Behältnis gefasst sind: Das Gas in einer Gasflasche ist keine Imponderabilie; man kann es wiegen und beherrschen, ja sogar transportieren. Dreht man den Gashahn auf und lässt es in die freie Luft entweichen, wird es zur Imponderabilie.

        Bienen und andere Insekten, ebenso wie Vögel, sind wägbar, obwohl sie normalerweise nicht unmittelbar zu Boden sinken, wenn sie in die Luft ausgebracht werden, sondern davonfliegen und damit eigentlich unfassbar sind. Sie fallen, etwa wenn sie betäubt sind, genauso zu Boden wie ein Stein (die klassische Ponderabile) und sind damit eigentlich keine Imponderabilien, werden jedoch vielfach von der Rechtsprechung als solche behandelt. ”
        aus wiki

        Die Klimakinder sind da gleich mit abgefertigt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        “Auf die ersten Dollarnoten war gedruckt: ‘This Bill entitles the BEARER to receive Three SPANISH milled DOLLARS, or the value thereof in Gold or Silver, according to a Resolution of CONGRESS, passed at Philadelphia February 17, 1776’ und dieses Versprechen hielt bis 1971. Ich konnte selbst noch die Nagelprobe machen.”

        Was genau bekam man eigentlich bei der Einlösung? Gold- oder Silbermünzen von der United States Mint oder irgendwelche zufälligen Stückelungen von Münzen- und Barren?

        Auf den britischen Pfund-Banknoten seht heute noch neben dem Porträt des Monarchen:
        “I PROMISE TO PAY THE BEARER ON DEMAND THE SUM OF [X] POUNDS]

        Allerdings ist das ein sinnlos gewordenes Versprechen, denn die Sovereign-Goldmünze, die früher das echte “One Pound”-Geldstück war, wird schon seit 100 Jahren nicht mehr ausgegeben.

        https://www.bankofengland.co.uk/banknotes/5-pound-note

        (Hinten steht da noch “I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat” – aber das liegt nach meiner Kenntnis an dem Churchill-Motiv und ist nicht als Versprechen der Bank of England zu interpretieren – oder?)

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        >Wenn die BRICS+ eine gutgemachte und neutrale goldgedeckte Währung bringen, können Euro & Co. einpacken.>

        Weil dann alle großen Goldbestände im Westen weg wären?

        Das klingt wie im Märchen.

        Erklären Sie mir bitte, was ich hier nicht verstehe:

        Die BRICS mögen zwar UNTEREINANDER vor allem den Handel mit Rohstoffen in der neuen goldgedeckten Währung abwickeln. Aber sie werden sicher auch etwas an die dekadenten Westler verkaufen wollen. Diese werden wie bisher mit FIAT-Geld bezahlen und zwar spätesten dann nur noch damit, wenn sie kein Gold mehr haben.

        Werden die bedruckten Papierschnitzel angenommen werden?

        Aber ja doch, gerne – man will ja verkaufen.

        Allerdings werden die auch schnell weniger wert, wenn zu viel verkauft wird und zu viele davon in der Welt herumgeistern.

        Die westlichen Währungen werten ab und die Länder dieser Währungen werden Inflation durch teurere Importe erleben.

        Alles nicht angenehm, aber das Einpacken ist erst mal noch eine Weile weg.

        Kurzum:

        Ich denke, dass es für die BRICS zuerst einmal darum geht, nicht im westlichen Zahlungssystem gefangen zu sein.

        Denn das kann teuer werden – siehe Russland und die eingefrorenen Mrd.

        Perspektivisch dürfte es allerdings keine gute Idee für sie sein, Dollar oder Euro anzusammeln und damit zu bezahlen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Werden die bedruckten Papierschnitzel angenommen werden? Aber ja doch, gerne – man will ja verkaufen.”

        So offensichtlich ist dieses “Ja” nicht. Der große Rohstoff-Exporteur Saudi-Arabien verkauft sein Rohöl aus politischen Gründen seit fast 50 Jahren nur gegen US-Dollar, obwohl die Kaufleute dort sicher auch gern in anderen Währungen verkaufen wöllten, wenn die geschäftlichen Konditionen stimmen.

        Wenn der BRICS-Block aus einer rein politischen Motivation heraus das gleiche mit seinen Exportprodukten und Gold macht, hat der Westen plötzlich ein existenzbedrohendes wirtschaftliches Problem. Schon die Drohung damit dürfte viel Aufmerksamkeit erregen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @all confuser Ott (20:18]

        Beim GBP bezog sich das Einlöseversprechen auf pound STERLING.

        Jetzt bringen Sie auch noch Gold und Silber durcheinander…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Beim GBP bezog sich das Einlöseversprechen auf pound STERLING. ”

        Nein, nein, nein. So langsam verstehe ich, wieso Sie von dem Ulrike-Herrmann-Buch so begeistert sind. Sie haben überhaupt keine Ahnung von der Geschichte Großbritanniens, das aber voller Selbstüberzeugung.

        Das Einlöseversprechen bezog sich auf die Währung, nicht auf Sterlingsilber. Als 1694 das allererste Mal “I promise to pay the bearer on demand the sum of … pounds” auf die damals ganz neuen britischen Banknoten geschrieben wurde, hätte das Zahlungsversprechen theoretisch auch mit Sterlingsilber erfüllt werden können, aber schon seit dem frühen 18. Jahrhundert waren das in der Praxis immer Goldmünzen, weil nach den offiziellen britischen “Wechselkursen” zwischen den üblichen Goldmünzen und Silbermünzen das Silber an anderen Orten auf der Welt einen besseren Kurs relativ zum Gold hatte. Aber ich will Sie nicht noch mit Details verwirren, wenn Sie schon so offensichtliche Wissenslücken bei den absoluten Grundlagen haben.

        Weicos Link ist schon die ultrasimpel-Version der Geschichte, die mehrere Jahrhunderte in 3 Absätze presst, aber das immerhin mit dem offiziellen Stempel der Bank of England:

        “Since the Bank of England’s (the ‘Bank’) foundation in 1694 the Bank has issued notes promising to pay the bearer a sum of money. For much of its history the promise could be made good by the Bank paying out gold in exchange for its notes. The link with gold helped to maintain the value of the notes, although the link was sometimes suspended, for example in wartime.”

        https://www.bankofengland.co.uk/freedom-of-information/2016/25-february-2016

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @total confuser Ott

        Siehe ganz oben unter @weico. Mehr kann ich für Sie nicht tun.🤦‍♂️😥

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Herr Tischer (20.39),

        man wird z.B. Dollar nehmen. Aber nur in dem Umfang, wie man selbst dafür kauft. Der Überschuss (derzeit 960 Mia) wird nicht mehr mit einer Papierwährung bezahlt werden können, wenn eine Goldwährung existiert. Das funktioniert schon deswegen nicht, weil man selbst ja seine Vorprodukte in Gold bezahlen müßte, und nicht in inflationiertem Papiergeld.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Ich sehe das Problem divergierender Währungen schon, schätze es aber nicht so ausschließlich ein, wie Sie.

        Die sich entwickelnden BRICS-Staaten werden als Bezahlung für Güter und Dienstleistungen, die sie unbedingt verkaufen wollen/müssen – auch bei sich fortwährend schwächenden FIAT-Währungen – FIAT-Geld annehmen, wenn das die BESTE Erlös-Option für sie ist.

        Sie wird es vor allem dann der Fall sein, wenn sie unverzichtbare Technologie des Westens beschaffen müssen, um produktiver bzw. wettbewerbsfähiger zu werden.

        Mit Blick auf den TREND tendiere ich zu Ihrer Sichtweise.

        Vor allem China wird Technologie betreffend zunehmend dem Westen den Rang ablaufen.

  10. weico
    weico sagte:

    @bto”Andernfalls bleibt der digitale Euro ein überflüssiges oder gar gefährliches Konzept.”

    Absolut !

    Einer stetig zentralistischeren EU ,dieschon heute keine neuen 500 Euroscheine herausgibt und in der eine Bargeldobergrenze von 7000 Euro zur Diskussion steht,sollte man wirklich nicht trauen bzw.ALLES zutrauen !

    https://kreditkarte.net/ratgeber/bargeldobergrenzen-in-europa/

    Zum Teil sind die Länder-Obergrenzen ja heute schon so tief,dass eine Bargeldanschaffung schon fast gegeben ist bzw. man sich schon fast in einer Diktatur/Überwachungsstaat wähnt.

    https://kreditkarte.net/ratgeber/bargeldobergrenzen-in-europa/

    Nebenbei:
    Gewisse EU-Länder würden besser langsam darüber nachdenken,eine zweite nationale Währung aufzubauen.

    Eine dezentrale nationale Hartwährung…..neben der zentralen EU Einheits-Weichwährung sozusagen .

    Würde auch einen allfälligen,späteren Ausstieg aus dem EU “Friedensprojekt” ( sic !) erleichtern .

    Wenn man bedenkt, welche Länder bald noch in den Genuss des EURO kommen werden bzw.kommen wollen,dann braucht es wirklich sehr sehr viel Vertrauen in die EU/ EURO Währung.

    Antworten

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