„Wegen Flüchtlingskindern: De Maizière kündigt Senkung von Bildungsstandards an“
Genau das habe ich befürchtet. Da betreiben wir konsequente Selbsthypnose und beschwören „Wir schaffen das!“, lassen uns dann vom DIW vorrechnen, dass der Effekt der Flüchtlingsströme in jedem Fall positiv ist (natürlich ohne die Annahmen nur etwas genauer anzuschauen) und dann sparen wir an der Zukunft. Die Bildungsstandards sollen also NOCH WEITER gesenkt werden, als hätten Generationen von Politikern das nicht schon getan!
Schon im September 2014 habe ich auf erhebliche Probleme hingewiesen: Die Standards werden überall gesenkt. Damit verspielen wir unsere Zukunft.
Nun also, statt richtig zu investieren, weiter runter mit den Standards. Also nicht nur den Flüchtlingen wird der Weg zu einem selbst bestimmten Leben verwehrt, nein auch noch mehr von den Kindern, die wir schon haben! News4Teachers meldet:
- „Thomas de Maizière (CDU) hat Lehrer und Eltern in Deutschland darauf eingestimmt, dass angesichts der weiter steigenden Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern die Bildungsstandards gesenkt werden müssten – für begrenzte Zeit jedenfalls. Es bestehe die Notwendigkeit für mehr Improvisation. Deutschland könne etwa an Schulen oder bei der beruflichen Ausbildung derzeit kaum an seinen Standards festhalten, sagte de Maizière in Berlin. Das bedeute nicht eine ‚dauerhafte Absenkung von Standards‘, sondern sei ein ‚improvisierter, mit gesundem Menschenverstand‘ gewählter Zugang zu Lösungen.“ – bto: aha. Bisher waren es immer dauerhafte Verschlechterungen.
- „Naheliegend ist folgendes Szenario: Auf die Schnelle werden kaum genügend Lehrkräfte aufzutreiben sein, um die rund 400.000 Flüchtlingskinder, die wohl in diesem Jahr in die Schulen kommen, sofort angemessen fördern zu können. Die Klassen werden größer.“ – bto: nicht nur größer. Wie soll da Deutschunterricht funktionieren. Kann man dann überhaupt auf Deutsch unterrichten?
- „Für Deutschkurse werden überwiegend pensionierte Lehrkräfte herangezogen; wenn deren Zahl nicht ausreicht, müssen ehrenamtliche Helfer ohne pädagogische Erfahrung einspringen.“ – bto: Das wiederum muss nicht schlecht sein, im Gegenteil.
- „Mancherorts wird es auch davon nicht genug geben, sodass so mancher Lehrer Kinder bei sich im Regelunterricht findet, die kein einziges Wort Deutsch sprechen und womöglich sogar (obwohl sie alt genug sind) noch nie eine Schule von innen gesehen haben.“ – bto: Dort werden die Verlierer von morgen herangezogen und die Gesamtzahl steigt, weil auch den Kindern schon hier lebender Migranten noch schlechtere Chancen gegeben werden. Ein eklatantes Staatsversagen!
- „Allerdings muss dann auch die Politik ihre Hausaufgaben machen. Und tatsächlich dafür sorgen, dass – wie von de Maizière versprochen – aus einer kurzfristigen Senkung von Standards nicht doch eine langfristige wird. Dafür ist einiges zu tun. Den von der KMK bereits eingeräumten Bedarf von 20.000 zusätzlichen Lehrerstellen auf absehbare Zeit dann doch zu decken.“ – bto: O. k., es ist die Lobbyorganisation der Lehrer, die hier schreibt. Dennoch: Wo ist das eingeplant? Wie machen wir das? Nichts davon ist in der Mache.
- „Das Baurecht sorgt für eine Konzentration der Integrationsprobleme in den ärmeren Stadtteilen – und zwar dauerhaft, wenn es nicht schnellstens geändert wird. Sonst sind es die ohnehin schon belasteten Schulstandorte, die die Last allein zu tragen haben.“ – bto: Das stimmt natürlich vordergründig. Doch glauben die Lehrer wirklich, dass die Eltern aus diesen Stadtteilen dem einfach so zuschauen? Die englischen Internate boomen schon jetzt nicht ohne Grund. Soziale Durchmischung hat früher funktioniert, weil a) die Eltern und die Lehrer gleichermaßen streng und bildungsorientiert waren, b) der Staat ausreichend Geld für die Schulen gegeben hat. Da beides nicht mehr stimmt, ist es ein hoch rationales Verhalten, sein Kind dann dem staatlichen System zu entziehen. Insofern erreicht die „linke Bildungspolitik“ genau das Gegenteil dessen, was sie eigentlich will. Sie verstärkt soziale Hürden, statt sie zu senken.
- „Angesichts der aktuellen Berichte kann jedoch niemand ernsthaft bezweifeln, dass wir für die Eingliederung von sprachlich massiv zu fördernden und teilweise schwer traumatisierten Flüchtlingskindern die Kapazitäten und Kompetenzen gerade auch der Förderschulen benötigen. Ohnehin muss der Druck auf die Schulen (und die Eltern betroffener Kinder) gesenkt werden, die Inklusion nach gängigem Idealbild voranzutreiben.“ – bto: Keine Ahnung, was dieses Idealbild ist, aber ich weiß, dass massive Investitionen nötig sein werden.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass die Integration diesmal besser klappt. Wir scheitern schon bei den ersten Schritten. Der Staat verlässt sich auf die vielen freiwilligen Helfer. Das ist nicht gut.