The Trials and Tribulations of “Abenomics”

Meine Skepsis bezüglich Abenomics ist wohlbekannt. Vor der Pleite stehend, versucht die Politik mit Vollgas die Mauer zu durchbrechen und doch noch durch Inflation die Schulden zu entwerten. Doch es will nicht klappen. Zwar steigen die Preise etwas, aber die Reallöhne fallen und damit die Nachfrage. Folge: Die Wirtschaft schrumpft, statt zu boomen. Nur der Aktienmarkt geht nach oben, weil Sachwerte ein besserer Schutz vor Inflation sind, als die Anleihen eines objektiv bankrotten Staates zu Zinsen um ein Prozent.

Dieser Beitrag fasst die Situation sehr gut zusammen:

  • Die drastische Abwertung des Yen hat nicht den gewünschten Effekt gehabt. Statt die Exporte zu fördern, sind die Importe teurer geworden und damit ist das Handelsdefizit vergrößert (die importierte Inflation ist aber durchaus gewünscht).
  • Statt einer Förderung des Wachstums hat dieser Einkommenseffekt zu einem starken Einbruch der Wirtschaftsleistung im letzten Quartal geführt (7,1 Prozent auf das Jahr hochgerechnet im Minus).
  • Die Inflation ist auf immerhin 3,4 Prozent gestiegen. Wie gewünscht. Der Effekt ist eine Senkung des Realeinkommens und wie bereits vor einigen Wochen vermerkt, wiegt dieser Effekt schwerer als die kurzfristige Geldillusion.
  • Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche hat die Notenbank versichert, noch mehr Anleihen zu kaufen. Egal, dass es bisher nicht gewirkt hat.
  • Damit wird eine deflationäre Entwicklung bzw. ein Zusammenbruch des Schuldengebäudes immer unwahrscheinlicher. (Immer mehr Schulden werden direkt von der Notenbank gehalten und diese kann damit letztlich machen was sie will – auch auf Null abschreiben, wie ich angesichts der Diskussion in England schon berichtet habe. Hier liegt auch der interessante Lerneffekt für Europa.)
  • Der Autor bringt dann das Argument, welches ich auch immer bringe: Es besteht die Gefahr eines Vertrauensverlustes in Geld und damit einer Hyperinflation. (Ich selber werde immer skeptischer. Kann es sein, dass es diesen Vertrauensverlust gar nicht gibt? Kann es sein, dass wir so einfach alle Probleme ausbuchen können? Auf jeden Fall, geht es viel länger gut, als wir uns vorher gedacht haben.)
  • Dennoch spricht alles für die Fortsetzung der Politik, weil alle im keynesianischen Muster gefangen bleiben.

Japan bleibt das große Vorbild für die Entwicklung bei uns. Nur – wie schon oft gesagt – sind wir verschiedene Länder und der soziale Zusammenhalt ist bei uns nicht annähernd so groß.

Acting man: The Trials and Tribulations of “Abenomics”, 12. September 2014

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