The pendulum swings to the pit
Der Economist mit einer guten Zusammenfassung des Themas Deflation. Ich habe meine Sicht dazu schon mehrfach dargelegt, darum an dieser Stelle nur so viel: Ich halte Deflation für ein äußerst realistisches Szenario. Die Folge wird mindestens ein japanisches Szenario sein, allerdings werden wir es nicht so lange durchhalten wie die Japaner. Auch dazu habe ich schon viel geschrieben. Was mich allerdings immer wieder erstaunt (auch in diesem Beitrag), ist der Glaube, die Notenbanken könnten es verhindern. Die Fed war – relativ – erfolgreicher, weil sie den Dollar geschwächt hat, weil Schiefergas die US-Wirtschaft wettbewerbsfähiger macht, weil die privaten Haushalte leichter ihre Schulden loswurden als in Europa (deleveraging durch Konkurs, statt Rückzahlung), weil die Demografie in den USA weitaus besser ist und sicherlich auch, weil die US-Wirtschaft generell anpassungsfähiger ist, als unsere Staatswirtschaften in Europa. Ich bleibe dabei: Die Notenbank kann es nicht richten. Auch wenn es immer wieder die Forderung gibt, es noch radikaler zu machen. Wie heute wieder in der FT: negative Zinsen durch unbegrenzten Aufkauf langlaufender Anleihen, bis auch diese Null-Zins abwerfen und dann Aufkauf von Investmentfonds und Aktien, wie jetzt in Japan. So die knackige Forderung, verbunden mit der Überzeugung, so die Probleme zu lösen. Wahnsinn.
→ Economist: The pendulum swings to the pit, 25. Oktober 2014
→ FT (Anmeldung erforderlich): Central bankers are caught in their own trap, 2. November 2014