So viel Wahrheit steckt in Wagenknechts Banken-Bashing

Bereits im November letzten Jahres habe ich von einer neuen Studie berichtet, die die Bedeutung der privaten Verschuldung als Auslöser für Finanz- und Wirtschaftskrisen herausarbeitet. Die Staatsverschuldung ist nach diesen Forschungsergebnissen die Folge der vom Privatsektor ausgelösten Krise. Nicht die Ursache. Auch das damalige Interview im Handelsblatt ging auf diesen Aspekt und die unangenehme Schlussfolgerung ein: die Notwendigkeit, diesen privaten Schuldenüberhang zu restrukturieren .

Nun greift SPIEGEL ONLINE das Thema erneut auf und verbindet es mit einem „Faktencheck“ für die Aussagen der Links-Politikerin Wagenknecht. Für alle, die unsere damalige Diskussion verpasst haben, eine gute Zusammenfassung der Fakten. Wie SPIEGEL ONLINE  bin auch ich der Meinung, dass aus einer richtigen Analyse der Fakten nicht unbedingt die richtigen politischen Schlüsse gezogen werden. Aber eines muss man festhalten: Frau Wagenknecht gehört zu den wenigen, die die Krise verstehen.

SPIEGEL ONLINE: So viel Wahrheit steckt in Wagenknechts Banken-Bashing, 26. Februar 2014

Und hier noch ein Link zu einer weiteren Veröffentlichung der Wissenschaftler zu diesem Thema:

German Economic Review: Public and Private Debt: The historical Record (1870-2010), 2013

Kommentar (1) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Gunnar Heinsohn
    Gunnar Heinsohn sagte:

    Seit etwa 1970 wirken im Verborgenen zwei Treiber privater und im Anschluss daran staatlicher Verschuldung, die im Blick behalten muss, wer die Wucht des Prozesses erfassen will. Damals beginnen – zuerst in Deutschland – die Geburtenraten unter 2 Kinder pro Frauenleben zu fallen und die – vor allem weiblichen Erwerbsquoten – zu steigen, was eine Sturzflut neuer Gehaltskonten nach sich zieht. Die aus den zusätzlichen Erwerbseinkommen erwachsende Verschuldungsfähigkeit erlaubt das enorme Hochziehen privater Kredite. Zugleich schlägt die ostasiatische Konkurrenz (zuerst aus Japan) global auf die Märkte durch und zwingt westliche Firmen für die Aufholjagd in die Aufnahme von Krediten, die oftmals nicht mehr verdient werden, weil die neuen Wettbewerber einfach besser sind. Für die Abfederung derer, die ihre Schulden nicht mehr bedienen können und keinen Nachwuchs für das Erarbeiten der Renten hinterlassen, wird dann mit dem Hochfahren öffentlicher Schulden reagiert, deren Bedienung aus denselben Gründen der Alterung und der international besseren Gegner immer unwahrscheinlicher wird

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