Gaza, Terror, Migrationsdruck und Demografie

SPIEGEL ONLINE gestern: “Anlässlich der Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem gab es massive Palästinenserproteste an der Grenze zu Israel, zu der die Hamas ermutigt hatte. Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens sprach von 41 Todesopfern. Rund 1700 weitere Menschen sind demnach verletzt worden. Es ist damit der Tag mit den meisten Todesopfern seit dem Gazakrieg 2014.”
Um es klar zu sagen: Es ist schade um jedes Menschenleben. Es lohnt sich aber, genauer hinzuschauen, bevor man zu schnellen Schlussfolgerungen kommt.
Ich war vor zwei Wochen in Ramallah und Israel. Ich habe auch den Gazastreifen mit eigenen Augen gesehen (von einer Anhöhe in Israel aus). Wenn man diese Gegend bereist und mit Politikern, NGOs und Wirtschaftsführern spricht (auf beiden Seiten), dann lernt man, dass es viel komplizierter ist, als wir es uns hier denken und wie es hier gerne von den Medien suggeriert wird.
Eine Lösung weiß ich auch nicht. Allerdings habe ich nochmals erkannt, wie bedeutend die demografische Entwicklung ist. Der Gazastreifen ist eine der am dichtesten besiedelten Gegenden der Welt. Niemand, der bei Verstand ist, setzt in diesem Gebiet, in dem Perspektivlosigkeit herrscht und das auch niemand verlassen kann, Kinder auf die Welt. Und schon gar nicht in dem Maße, wie es hier erfolgt. Seit 1950 hat sich die Bevölkerung verzehnfacht. Wenn wir das in Deutschland gemacht hätten, hätten wir heute über 680 Millionen Einwohner (1950: 68,7 Mio.)
Das ist nur dank umfassender “humanitärer” Hilfe möglich. Die dort Lebenden und vor allem die herrschende Hamas wissen, dass die UN und vor allem die EU ihnen schon helfen. Da wir aber nur Ernährung sichern können und keine Perspektive geben, ist die Konsequenz klar: Wir nähren damit ein hoch aggressives Terror- und Kriegspotenzial.
Dann ist es auch kein Problem zur Produktion entsprechender Bilder in der Weltöffentlichkeit ein paar Dutzend oder auch Hunderte Menschen an der Grenze zu Israel in den Tod zu schicken.
Die Konsequenz ist klar: Wir sollten die Hilfe daran knüpfen, dass die Hamas eine Ein-Kind-Politik durchsetzt. Sonst finanzieren wir Krieg und Terror.
Das sieht übrigens die UN ähnlich: “Dem Bericht zufolge wird sich die Bevölkerung im Westjordanland und im Gazastreifen bis zum Jahr 2050 auf 9,5 Millionen verdoppeln. (…) Infolge des Bevölkerungswachstums könnten der Zulauf zu militanten Gruppen in der Region und die Arbeitslosigkeit zunehmen. Bis zum Jahr 2030 seien laut dem Bericht eine Million neuer Arbeitsstellen nötig, um die Arbeitslosenquote auf dem jetzigen Stand zu halten. Im Gazastreifen liegt diese aktuell bei 43, im Westjordanland bei 18 ProzentUm das Bevölkerungswachstum einzudämmen, empfiehlt die Studie, in den Autonomiegebieten stärker für Verhütungsmittel zu werben. Zudem sollten Paare aufgefordert werden, sich zwischen einzelnen Schwangerschaften mehr Zeit zu lassen. Viele von ihnen haben sehr jung geheiratet, fünf bis sechs Kinder sind nicht ungewöhnlich.”
Es ist aber auch keine Lösung, diese Menschen bei uns aufzunehmen, einfach weil sie in unserer Industriegesellschaft, die zudem vor einem massiven Automatisierungs- und Digitalisierungsschub steht, keine Arbeit finden. Wir holen uns damit die Probleme, die Israel mit dem Grenzzaun aussperrt, direkt ins Land. Die Antwort muss heißen, Beschränkung des Bevölkerungswachstums und Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort.
Ich höre den Aufschrei. Deshalb heute ein Stück von Gunnar Heinsohn. Zunächst sein Blick auf den Jemen. Morgen Nachmittag dann mit mehr Ländern und Zahlen:
  • „Jemen hatte 1978 sieben Millionen Einwohner. Bis heute sind 22 Millionen hinzugekommen. Ebenfalls 22 Millionen leben momentan als interne und externe Flüchtlinge oder nur noch prekär Versorgte. Seit 1948 durchsteht das Land den 18. Krieg. Mindestens 250.000 Menschen kamen dabei zu Tode.“ – bto: Es ist eine demografisch bedingte humanitäre Katastrophe.
  • „Das sind fast zwanzigmal mehr als im selben Zeitraum in den Scharmützeln zwischen Israelis und Palästinensern. Gleichwohl stehen nach jedem Waffengang mehr zornige junge Männer bereit als je zuvor. 1978 gab es nicht einmal eine halbe Million junger Männer im Kampfalter von 20 bis 29 Jahren. 2018 sind es 2,7 Millionen.“ – bto: Und da ist klar, was kommt: Es wird in Zukunft noch mehr Mord und Totschlag geben.
  • „Spendet für Jemen, rufen Rotes Kreuz und Roter Halbmond in die Welt. Aktuell sammelt die UNO drei Milliarden Dollar als Minimum für das Allernötigste.“ – bto: Im Klartext wird zu Spenden aufgerufen, die dazu dienen, mehr Menschen am Leben zu erhalten (richtig!), die dann aber später noch mehr Konfliktpotenzial bedingen (schlecht!).
  • „Demografisch ist Jemen – neben Gaza – König unter den Arabern. Alle zusammen vermehren sich zwischen 1950 und heute von 70 auf 400 Millionen, bleiben also unter dem Faktor 6. Jemen dagegen erreicht fast Faktor 7, während Gaza sogar mit dem Faktor 10 prunken kann.“ – bto: Das scheint eine bewusste demografische Hochrüstung zu sein, die, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, auch noch von der EU unterstützt wird.
  • „Schon 2035 will Jemen die 40-Millionen-Marke passieren. Für 2050 hat man 50 Millionen im Visier. Die Hochzeit für Massaker und Almosenforderungen ist noch nicht erreicht. Deutschland muss sich fragen lassen, warum es 600.000 Syrer auf Hartz IV rundum versorgt, aber nicht zusätzlich auch noch eine Million Jemeniten nimmt, was für ein 39-Millionen-Volk gegenüber einem 22-Millionen-Volk der gerechte Anteil am hiesigen Sozialkuchen wäre.“ – bto: Aber die sind doch „wertvoller als Gold“, meinen unsere Politiker.
  • „Die „Jugend Allahs“, wie Osama bin Laden (1958-2011) – einer von 24 Brüdern – seine hitzigen Landsleute liebevoll nannte, wird noch viele das Fürchten lehren. Kriegsmüdigkeit kommt bekanntlich nicht von zu vielen Kriegen, sondern von fehlendem Personal für weitere Siege oder Heldentode. Mit einem Kriegsindex von 5.4 heute (Syrien 4.0) und immer noch üppigen 4.4 (Syrien 2.7) im Jahre 2030 bleibt das malerische Land hochbrisant. Um 1.000 Posten von Rentennahen zwischen 55 und 59 Jahren kämpfen aktuell 5.400 Jünglinge zwischen 15 und 19 Jahren, und immer noch 4.400 im Jahre 2030. In Deutschland sind es lediglich 650 bzw. 750, weil 2030 der Rentnerberg ein Stück weit geschwunden sein wird.“ – bto: Was ist unsere Antwort? Die Israelis kompensieren mengenmäßige Unterlegenheit mit besserer Ausbildung, Ausrüstung und Intelligenz. Es müssen immer Relationen erzielt werden, wo ein einzelner Gefallener auf unserer Seite, Tausenden auf der anderen entspricht. Das passt zu Recht nicht zu unseren Werten, was es so problematisch macht.
  • „Bei Jemens Cognitive Ability von nur noch 69 auf der 2018er Rindermann-Tabelle – Syrien erreicht immerhin 82, Weltmeister Singapur 105– wird das Land noch auf Jahrzehnte die bittere Medizin extremer Kampfbereitschaft und fehlender Konkurrenzfähigkeit schlucken müssen. Es steht damit bespielhaft für 65 weitere Nationen, die – mit dann 2,2 Milliarden Einwohnern – auch 2030 noch unter einem Kriegsindex zwischen 2.5 und 6 keuchen, wobei 25 noch über Jemen rangieren.“ – bto: Das bedeutet Krieg, Terror und Migrationsdruck.
  • „Da Ostasien sich hermetisch abschottet, erwarten sie Hilfe oder Unterbringung vom Westen. Der wiederum ringt heftiger denn je mit Vergreisung und Kompetenzverlust. Schon heute haben Zuwanderer nach Deutschland und Österreich nur noch eine Cognitive Ability von 92 gegen 99 bei den Einheimischen, während die Schweiz mit 95:102 länger in der globalen Spitze bleibt. Alle müssen für die absehbare Zukunft zwischen offener Grenze und Erhalt der Leistungskraft wählen.“ – bto: Wir haben den Niedergang gewählt, weil wir entschieden haben, auf keinen Fall auf unsere eigenen Interessen bei der Auswahl der Zuwanderer zu schauen.

 Hier die Daten der Cognitive Ability für jene, die sich einen raschen Überblick verschaffen wollen, Link zur Quelle unten:

 

zeit.de: “UN warnen vor starkem Bevölkerungswachstum”, 21. Dezember 2016

tichyseinblick.de: “Jemen als Muster für Flucht-Staaten”, 9. Mai 2018

tu-chemnitz.de: Cognitive Ability Measures, Rindermann