Emerging markets: The great unravelling
Bereits vor Monaten habe ich hier die zunehmende Verschuldung der Schwellenländer ‒ vor allem auch in US-Dollar, also einer Währung, die sie selber nicht herstellen können und die ein Wechselkursrisiko mit sich bringt – angesprochen. Die FT greift das Thema erneut auf und verwendet die ‒ ebenfalls hier mehrfach verwendeten ‒ Daten von McKinsey.
Der Anstieg der Schulden in den Jahren seit 2007 ist beeindruckend. Die Schulden wuchsen doppelt so schnell als im Vergleichszeitraum bis 2007 und standen für 47 Prozent der Zunahme der globalen Verschuldung. Ein guter Teil dieser Schulden diente nicht produktiven Zwecken, sondern dem Konsum oder Prestigeprojekten wie der Fußball-WM. Die Industrie und damit die Fähigkeit, die Schulden zu bedienen, wurde nicht gestärkt.
Der größte Kapitalabfluss erfolgte in den Ländern, die sich am schnellsten verschuldet haben, wie ein Vergleich der Abbildungen zeigt. Dabei erhöht der Kapitalabfluss die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen und diese wiederum den Kapitalabfluss. Eine gefährliche Spirale. Die Bank BNP sieht einen Anstieg der Ausfallswahrscheinlichkeit von 2,4 Prozent heute auf 12 Prozent im Frühjahr 2017. Kommt es zur Spirale, hat das nicht nur für die betroffenen Länder erhebliche Konsequenzen, sondern auch für die Weltwirtschaft ‒ die ihrerseits unter einer untragbaren Schuldenlast leidet.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Emerging markets: The great unravelling, 1. April 2015