China won’t transform the market landscape
Die Bedeutung von China für die Weltwirtschaft ist unbestritten. Gerade die Stabilität des Finanzsystems wird zunehmend bezweifelt. Droht deshalb von China ausgehend Ungemach? Der Vermögensverwalter Felix Zulauf hat in dem gestern verlinkten Beitrag durchaus einen Wirkungszusammenhang aufgezeigt: Abwertung der Währung und Export von Deflation. Gerade für die Eurozone fatal. In diesem Kommentar wird eine andere Ursache als der Schuldenberg in China als Auslöser für einen solchen Prozess gesehen: die erforderlichen Reformen, seine Kernaussagen:
- Das schuldenfinanzierte Konjunkturprogramm nach 2008 hat ohne Zweifel zu Fehlinvestitionen geführt und auch zu einer Immobilienblase. Angesichts der erheblichen sozialen Implikationen wird die Regierung dies aber stabilisieren und hat dafür auch die erforderlichen Instrumente und die finanzielle Munition.
- Der Kampf gegen Korruption und Umweltverschmutzung wird dagegen die wirtschaftliche Entwicklung kurz- und mittelfristig dämpfen. Langfristig ist es natürlich richtig.
- Das Konjunkturprogramm wird in China als Fehler angesehen. (Nicht so in offiziellen Studien aus dem Westen). Warum? es wäre damals der ideale Zeitpunkt gewesen, die dringend erforderlichen Reformen durchzuführen, und die Regierung hätte einen idealen Schuldigen dafür gehabt: den Westen. Nun müssen die Reformen in einem anderen Umfeld durchgeführt werden, und man kann es nicht mehr auf andere schieben.
- Was steht an: Liberalisierung des Zahlungsverkehrs, Freigabe der Zinsen, Sanierung der Staatsunternehmen, Schaffung von Arbeitsplätzen.
Implikation: China wird Wachstum und Inflation weltweit dämpfen und den Druck auf die anderen Notenbanken erhöhen, besonders die EZB.
→ FT (Anmeldung erforderlich): China won’t transform the market landscape, 12. Mai 2014