Berliner Bildungspolitik als Menetekel für den Niedergang des Standorts

Dass es um die Bildung in Deutschland nicht gut steht, dass wir uns damit die Grundlagen für unseren Wohlstand kaputt machen, ist wohlbekannt. Man denke an die Flut der Einser-Abiture und die verheerend schlechten Leistungen der Berliner Grundschüler bei Lesen und Rechnen:

→ Der Verfall des deutschen Bildungswesens in Zahlen

→ Viele können nicht lesen, etliche nicht rechnen

  • „Ein Schüler einer dritten Klasse soll eine kurze Geschichte aufschreiben. Er gibt ein liniertes Blatt ab, auf dem die Buchstaben nur schwer zu entziffern sind. „Jens und san Farta“ steht über dem Text. (…) es gelingt dem Schüler nicht, auch nur einen einzigen Satz zu bilden und gerade, lesbare Buchstaben zu schreiben. Testergebnisse am Ende einer zweiten Klasse zeigen ein ähnliches Bild: „ZNerg“ (Zwerg), „Bekarei“ (Bäckerei), „Blleter“ (Blätter), „kerst“ (Kerze) sind nur einige der Schreibweisen, die auch Kinder verwenden, deren Muttersprache Deutsch ist. Alltag an einer Berliner Grundschule.“ – bto: Nun sollte man nicht von einzelnen Beispielen auf die Gesamtheit schließen. Erschütternd sind die Beispiele allemal.
  • „Ein Schüler steht mitten im Unterricht auf und schlägt andere Kinder auf den Hinterkopf. Ein anderer schreibt über seinen Mitschüler in den sozialen Netzwerken: ‘Ich töte ihn. Ich schneide ihn auseinander.’ Ein türkischer Vater sagt zu einer Lehrerin, er habe keinen Respekt vor ihr. Ein Schüler wirft Schulsachen auf den Boden und weigert sich, sie wieder aufzuheben. Als die Erzieherin Konsequenzen ankündigt, brüllt er sie an: ‘Ich ficke diese Frau, ich ficke ihre Mutter, ich ficke ihren Vater. Diese Hure!’ Eine schwangere Lehrerin bekommt von einem Schüler einen Schlag in den Bauch. Eine Mutter, die auf Schwierigkeiten ihres Sohnes angesprochen wird, sagt zu einer Lehrerin: ‘Sie sind doch krank im Kopf’ – und dann: ‘Ich schlag dich jetzt, du.’“ – bto: Auch hier gilt natürlich, dass man aus diesen Beispielen nicht schließen sollte, dass es überall so ist. Richtig ist aber auch, dass wir aufgrund unserer Migrationspolitik mehr mit diesen Problemen zu tun haben werden.
  • „Von diesen Erlebnissen erzählt Doris Unzeitig in ihrem Buch, das ihre Zeit als Schulleiterin der Spreewald-Grundschule in Berlin-Schöneberg aufarbeitet. (…) mehr als 95 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. (…) Unbefugte betraten das Schulgelände, Obdachlose nisteten sich auf dem Spielplatz ein, der Schulhof war verdreckt, Schüler und Lehrer wurden von schulfremden Personen belästigt.“ – bto: So sind die Zustände in der deutschen Hauptstadt.
  • „Der Berliner Bildungsverwaltung war Unzeitig ein Dorn im Auge. (…) Nach fünf Jahren gab Unzeitig schließlich auf, quittierte ihren Dienst und ging zurück in die österreichische Provinz. Um ihren Verbleib habe sich niemand bemüht – und das, obwohl die Stadt nahezu täglich über den eklatanten Mangel an Lehrern stöhnt.“ – bto: An der Internationalen Schule in Berlin hat der Senat durchgesetzt, dass rund 50 Prozent der Fächer auf Deutsch unterrichtet werden muss. Was ziemlich unpraktisch ist angesichts von Abschlusstests, die rein auf Englisch stattfinden.
  • „Die Berliner Bildungspolitik schmückt sich derweil gern mit Etiketten, die auf dem langen Weg der absoluten Gleichberechtigung Besserung geloben: diskriminierungsfrei, integrativ, inklusiv. Wie wenig solche Etiketten in der Praxis taugen, veranschaulicht dieser Erfahrungsbericht. Unzeitig entlarvt die ‘Mär vom friedlichen Miteinander der Kulturen’, das nicht funktionieren könne, wenn ihr tagtäglich arabische Väter begegneten, die sie nicht ernst nähmen und eine erfolgreiche Schulausbildung ihrer Kinder verhinderten. Nicht ein „Integrationslotse“ sei hier gefragt, sondern mehr Autorität.“
  • „Berlin ringt um mehr Lehrer, es mangelt an Schulplätzen und intakten Schulgebäuden, die Leistungsbilanz der Schüler fällt regelmäßig katastrophal aus. Man sollte meinen, die Bildungsverwaltung könne sich ein solches Gezeter, das Unzeitig hier dokumentiert, nicht leisten. Doch ihr Buch ist nur ein Dokument von vielen, die das Versagen der Berliner Schulpolitik abbilden. Zur selbstkritischen Lektüre sei es jedem Verantwortlichen der derzeitigen Bildungslandschaft empfohlen.“ – bto: was naiv ist. Die Zustände sind politisch ja gewollt, weshalb sollte einer von den Verantwortlichen das Buch lesen?

→ faz.net: “Eine Lehrerin sieht rot – Doris Unzeitigs Buch über die Spreewald Grundschule”, 18. November 2018