„Wie man Firmen zu mehr Inves­titionen mo­ti­viert“

Alle fordern mehr Investitionen. Doch warum investieren wir nicht? Diese Frage habe ich schon mehrfach gestellt und nun in einem ausführlichen Beitrag für das manager magazin aufbereitet. Auszüge:

  • Kommentatoren, vor allem aus dem angelsächsischen Raum, pflichten ihnen bei: Sollen die Staaten doch das günstige Zinsniveau dazu nutzen, um mit billigen Krediten im großen Stil Ausgabenprogramme zu fahren. Nur so ließe sich die Stagnation überwinden. Sobald die Wirtschaft wieder brummt, dürfte es demnach ein Kinderspiel sein, die Schulden zu bedienen. Ein verlockender Gedanke. Das Problem daran ist nur, dass es genau jenen Rezepten entspricht, die erst zu den untragbaren Schuldenlasten geführt haben.
  • Wir in Deutschland konzentrieren uns seit Jahren auf den Außenhandel, zu Lasten von Konsum und Investitionen im Inland. In der Folge verfällt unsere Infrastruktur und der Lebensstandard liegt tiefer, als er eigentlich wäre, würden wir einen ausgewogenen Außenhandel haben.Die Ersparnisse, die wir durch die Anhäufung von Überschüssen bilden, investieren wir zudem schlecht – in US-Schrottimmobilien oder als Lieferantenkredite an die heutigen Krisenländer Europas. So falsch die einseitige Fokussierung auf den Außenhandel in Deutschland ist, so wenig taugt diese Strategie für Europa als Ganzes. Wir müssen andere Wege finden, die Nachfrage zu beleben.
  • Unternehmen in Europa schwimmen im Geld. Wie auch die Mitbewerber in den USA weisen die europäischen Großkonzerne enorme Liquiditätsreserven aus. Während die Staaten unter hohen Schulden leiden und versuchen, Sparprogramme in die Wege zu leiten, und die privaten Haushalte ebenfalls dabei sind, ihre Schuldenlast in den Griff zu bekommen, erfreuen sich die Unternehmen einer guten bis sehr guten Rentabilität und erheblichen Mittelzuflüssen. Dennoch wird immer weniger investiert, was die Erholung aus der Krise erschwert.
  • Woran dies liegt, fasse ich dann zusammen: geringes Wachstum, alte Industrien, die vor einem grundlegenden Wandel stehen, falsche Anreizsysteme und weiteres. Fazit: Bleibt es bei der derzeitigen Situation, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Staaten auch im Unternehmenssektor die Steuerschraube wieder anziehen. So gesehen ist es im Unternehmensinteresse, dass Geld lieber im eigenen Geschäft zu investieren.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier:

manager-magazin.de: „Wie man Firmen zu mehr Investitionen motiviert“, 13. Oktober 2014