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Sehr geehrter Herr Stelter,
all den ungelösten, aber verdrängten Aufgaben, die Sie für Deutschland beschreiben, kann man ja durchweg
beipflichten. Wie Sie aber darauf kommen, daß gerade ein ungewählter (nicht wie Sie zweideutig schreiben:
election to the post of prime minister) Regierungschef wie Renzi eine Musterfigur für Deutschland abgeben
könnte, erschließt sich mir nicht.
Abgesehen davon daß es in Italien selten genug wirklich indirekt gewählte Premiers gegeben hat, so hat doch
die wiederholte plebiszitäre Machtverleihung an Berlusconi lange Zeit verdeckt, wie sehr die italienische
Verfassung und das Nationalbewußtsein seit 20 Jahren unter dem Entertainment-Regime des Präsidenten
vom AC Milano zu Korrosion und Erosion verdammt worden ist.
Die Tatsache, daß eine der ältesten und wohlhabendsten voritalienischen Regionen wie Veneto mit der
Serenissima in der Mitte wie selbstverständlich über die Lostrennung von der Repubblica eine Woche lang
abstimmt, ist beredtes Anzeichen genug.
Ganz gleich wie das Referendum ausgeht und womöglich staatsrechtliche Konsequenzen und Verwicklungen
nach sich zieht, die mit denen von Katalonien vergleichbar sind, auf jeden Fall wird dieses Ereignis noch einmal
die Impulse der Lega Nord verstärken und insgesamt das Italien nördlich von Florenz dorthin orientieren, wo
dessen wirtschaftliche Zukunft liegt: zum Reich (womit ich Mitteleuropa meine; und was die Handelsbilanz
bereits seit Jahren abbildet.)
Und nochmal geb ich Ihnen recht, aber zugespitzter: Die Eigensabotage, die die Partei des 11. März 2011 an der
industriellen Zukunft Deutschlands und Europas betreibt, ist atemberaubend.
Man muß nicht unbedingt mittelfristig-praktisch schon die Rekonstruktion der Nuklearenergie auf der Grundlage
von Thorium fordern wie es AEP http://bit.ly/1diXFu8 nahelegt; es würde schon reichen wenn man eine Lösung für die vermehrte energetische und finanzielle Auslastung der effizientesten Kraftwerke http://sie.ag/1eZJtky fände, die der EU-Kommission und den Einmischungen außereuropäischer Energiekonzerne das Maul stopft.
Man wird ohne einen Renzi auskommen müssen. Aber man wird den Faden des Streites da wiederaufnehmen
müssen, wo Hans-Werner Sinn nach den Pirouetten von Merkel und der gesamten politischen Klasse aufbegehrt
hatte. Sein Aufsatz Energiewende ins Nichts http://bit.ly/1eZioxV stand damals ziemlich allein da. Aber Sinn ist eben weder ein Renzi noch gar ein Cola di Rienzi http://amzn.to/1diD9d5.
Beste Grüße
Peter G. Spengler
Lieber Herr Spengler!
Vielen Dank für diese treffende und launige Zuschrift. Ich denke nicht im Ernst, dass Renzi die Probleme Italiens lösen wird. Mir ging es nur um den zutage getragenen Reformwillen – ob echt und richtig sei dahingestellt. Alle mal besser als der Irrweg hier in Deutschland.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Daniel Stelter