“Germany: Desperately Seeking a Matteo Renzi”

Nach meiner Diskussion im Cicero heute eine erweiterte Kommentierung der auch in Deutschland notwendigen Reformen in the Globalist:

→ the Globalist: “Germany: Desperately Seeking a Matteo Renzi”, 19. März 2014

Kommentare (2) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Peter G. Spengler
    Peter G. Spengler sagte:

    Sehr geehrter Herr Stelter,

    all den ungelösten, aber verdrängten Aufgaben, die Sie für Deutschland beschreiben, kann man ja durchweg
    beipflichten. Wie Sie aber darauf kommen, daß gerade ein ungewählter (nicht wie Sie zweideutig schreiben:
    election to the post of prime minister) Regierungschef wie Renzi eine Musterfigur für Deutschland abgeben
    könnte, erschließt sich mir nicht.

    Abgesehen davon daß es in Italien selten genug wirklich indirekt gewählte Premiers gegeben hat, so hat doch
    die wiederholte plebiszitäre Machtverleihung an Berlusconi lange Zeit verdeckt, wie sehr die italienische
    Verfassung und das Nationalbewußtsein seit 20 Jahren unter dem Entertainment-Regime des Präsidenten
    vom AC Milano zu Korrosion und Erosion verdammt worden ist.

    Die Tatsache, daß eine der ältesten und wohlhabendsten voritalienischen Regionen wie Veneto mit der
    Serenissima in der Mitte wie selbstverständlich über die Lostrennung von der Repubblica eine Woche lang
    abstimmt, ist beredtes Anzeichen genug.

    Ganz gleich wie das Referendum ausgeht und womöglich staatsrechtliche Konsequenzen und Verwicklungen
    nach sich zieht, die mit denen von Katalonien vergleichbar sind, auf jeden Fall wird dieses Ereignis noch einmal
    die Impulse der Lega Nord verstärken und insgesamt das Italien nördlich von Florenz dorthin orientieren, wo
    dessen wirtschaftliche Zukunft liegt: zum Reich (womit ich Mitteleuropa meine; und was die Handelsbilanz
    bereits seit Jahren abbildet.)

    Und nochmal geb ich Ihnen recht, aber zugespitzter: Die Eigensabotage, die die Partei des 11. März 2011 an der
    industriellen Zukunft Deutschlands und Europas betreibt, ist atemberaubend.

    Man muß nicht unbedingt mittelfristig-praktisch schon die Rekonstruktion der Nuklearenergie auf der Grundlage
    von Thorium fordern wie es AEP http://bit.ly/1diXFu8 nahelegt; es würde schon reichen wenn man eine Lösung für die vermehrte energetische und finanzielle Auslastung der effizientesten Kraftwerke http://sie.ag/1eZJtky fände, die der EU-Kommission und den Einmischungen außereuropäischer Energiekonzerne das Maul stopft.

    Man wird ohne einen Renzi auskommen müssen. Aber man wird den Faden des Streites da wiederaufnehmen
    müssen, wo Hans-Werner Sinn nach den Pirouetten von Merkel und der gesamten politischen Klasse aufbegehrt
    hatte. Sein Aufsatz Energiewende ins Nichts http://bit.ly/1eZioxV stand damals ziemlich allein da. Aber Sinn ist eben weder ein Renzi noch gar ein Cola di Rienzi http://amzn.to/1diD9d5.

    Beste Grüße
    Peter G. Spengler

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Lieber Herr Spengler!

      Vielen Dank für diese treffende und launige Zuschrift. Ich denke nicht im Ernst, dass Renzi die Probleme Italiens lösen wird. Mir ging es nur um den zutage getragenen Reformwillen – ob echt und richtig sei dahingestellt. Alle mal besser als der Irrweg hier in Deutschland.

      Vielen Dank für Ihr Interesse!

      Daniel Stelter

      Antworten

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