Das Pro­blem ist er­kannt, aber noch lange nicht ge­bannt

Bei der Vorstellung seiner „Industriestrategie“ hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Lage der deutschen Wirtschaft durchaus treffend zusammengefasst: drohende Deindustrialisierung, unzureichende Leistungsfähigkeit des Bildungssystems, verfallene Infrastruktur, überbordende Bürokratie. Ähnlich deutlich äußerte sich Sahra Wagenknecht bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Vereins BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) zur Gründung einer neuen Partei.

Es dürfte sich kaum ein führender Politiker finden, der sich nicht so oder ähnlich äußert. Was zu der Frage führt, warum es uns trotzdem nicht gelingt, die Probleme entschlossen anzugehen. Warum raufen sich die Parteien nicht zusammen, um in einer konzertierten Aktion die Voraussetzungen zu schaffen, damit wir auch künftig noch ein wohlhabendes Land sind?
Um ein Erkenntnisproblem scheint es sich vordergründig nicht zu handeln. Allerdings reicht die Erkenntnis der einzelnen Politiker unterschiedlich weit. Je nach politischer Präferenz werden die verschiedenen Aspekte der Problematik unterschiedlich gewichtet und ernst genommen. In der Folge fällt es schwer, sich auf Prioritäten zu einigen, und es passiert viel zu wenig.

Zusätzlich erschwert wird die Situation dadurch, dass zu einer vollständigen Problemanalyse gehört, eigene Fehler in der Vergangenheit einzuräumen. Zu nennen sind Fehlentscheidungen wie das Timing von Atom- und Kohleausstieg und politische Versprechen, die sich als haltlos erwiesen wie „Wir schaffen das!“. Es ist die Krux unserer heutigen Lage, dass es weder hilft, gegenseitige Schuldzuweisungen zu machen noch frühere Fehler abzustreiten.

Sobald die Politik ins Handeln kommt, steht sie vor einem weiteren Problem. Die Aufgaben sind so komplex, dass sie sich nicht auf die übliche, von der Politik präferierte Weise lösen lassen. Komplexe Systeme lassen sich nicht von oben herab steuern. Man kann versuchen, durch Rahmensetzung eine Entwicklung anzustoßen, muss aber daran scheitern, eine Transformation bis ins kleinste Detail zu regeln.

Doch gerade der Anspruch, alles im Detail zu regeln, scheint für viele deutsche Politiker Lebenszweck zu sein. Können sie nicht handeln und eingreifen, sehen sie den eigenen Existenzanspruch gefährdet. Das muss zwangsläufig zu Überforderung führen.

Deutsche Politik will nicht von anderen lernen

Die deutsche Bürokratie ist dabei keineswegs hilfreich. Wie der britische Historiker Cyril Northcote Parkinson vor fast 70 Jahren in einem seiner „Gesetze“ postulierte, sorgt die Bürokratie aus Eigeninteresse für ein überproportionales Wachstum der Bürokratie. Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir dringend brauchen, und für die Politik selbst beim besten Willen wohl ein unlösbares Problem.

Was mich zur letzten Vermutung meiner unvollständigen Liste an Ursachen für die Umsetzungsprobleme in unserem Land führt: die Weigerung, von anderen zu lernen. Die einzelnen Bundesländer digitalisieren vor sich hin, ohne systematisch die besten Lösungen der anderen zu übernehmen.

Die Bundesministerien entwickeln Lösungen von Grund auf neu, die es im Ausland teilweise schon seit Jahrzehnten gibt und die man einkaufen könnte, Beispiel digitale Patientenakte. Das alles nach dem Motto: Deutschland ist anders, wir brauchen unsere eigene Lösung. Die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Lösung aus dem Ausland funktional ausreichend, womöglich sogar höherwertiger und geeigneter sein könnte, kommt offenbar nicht infrage. Dabei würden wir doppelt davon profitieren, diese zu übernehmen: Wir kämen schneller voran und hätten den größeren Nutzen.

Verschiedentlich gezogene Vergleiche mit der Lage vor 20 Jahren, die zur Agenda 2010 führten, unterschätzen die Größe der Herausforderung. Stand damals die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und ein Zurückdrehen des Sozialstaats im Fokus, geht es diesmal um alle Politikfelder gleichzeitig. Eine Agenda 2030 wäre das wohl umfassendste Sanierungsprogramm für Deutschland seit den preußischen Reformen vor 200 Jahren. Diese folgten damals dem Zusammenbruch Preußens 1806/1807 nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Hoffen wir, dass es heute nicht ähnlich dramatischer Ereignisse – wie dem Verlust wichtiger Schlüsselindustrien – bedarf, damit die Politik handelt.

→ handelsblatt.com: „Das Problem ist erkannt, aber noch lange nicht gebannt, 29. Oktober 2023

Kommentare (38) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    @JürgenWärmeP

    “Nicht Substanz. Am kompetenten Management also fehlt‘s (als Funktion, nicht Person), um die richtigen Dinge richtig zu tun.”

    Könnte das Problem vielleicht sein, dass die angeblich “richtigen Dinge”, die Leute wie Sie unbedingt zu tun fordern, in Wirklichkeit selbstmörderische Schwachsinnsideen sind?

    Da hilft dann auch kein Gesülze über Managementmethoden mehr…

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  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @BTO „Sobald die Politik ins Handeln kommt, steht sie vor einem weiteren Problem. Die Aufgaben sind so komplex, dass sie sich nicht auf die übliche, von der Politik präferierte Weise lösen lassen. Komplexe Systeme lassen sich nicht von oben herab steuern. Man kann versuchen, durch Rahmensetzung eine Entwicklung anzustoßen, muss aber daran scheitern, eine Transformation bis ins kleinste Detail zu regeln“.

    Diese Passage trifft m.E. einen Kern der Ursachen der Probleme, die hier im Tagestakt gewälzt werden: Komplexitätsentwicklung. Scheitert hier wirklich „die Politik“ oder nicht jeder Einzelne, der sich NULL Gedanke macht, über die Wirkungen dieser Entwicklung, deren Auswirkungen gerade erst einsetzen?

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @JürgenP

      “Nicht Substanz. Am kompetenten Management also fehlt‘s (als Funktion, nicht Person), um die richtigen Dinge richtig zu tun.”

      Kann man so sehen.

      Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass es das Personal gibt, dass aber die Mechanismen zur Promotion in Verantwortungspositionen kontraproduktiv sind. Da werden dei FALSCHEN Leute hochbefördert. In Politik und Unternehmen.

      Und das hat zum Einen mit der medialen Öffentlichkeit zu tun. Jeder sachorientierte Normalo ist doch nicht ansatzweise bereit, durch shitstorms, unsachliche Anwürfe, ggfs. sogar #metoo-Verdachtberichterstattung zu gehen.

      Zum Anderen liegt das aber auch an den immer schwächer werdenden “Marktmechanismen” als Regelmechanismus für die diversen Facetten des Lebens. Keine lebenspraktische “Schulung” im Alltag bzgl. Niederlage, Verantwortung, Risikobereitschaft, Härte gegen sich selbst usw.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP @ Stoertebekker

      Komplexität ist natürlich ein Thema.

      Sie gehen damit zusammenhängend aber nicht auf den anderen Aspekt der zitierten Aussage im Artikel ein.

      Es ist der:

      >Komplexe Systeme lassen sich nicht von oben herab steuern. Man kann versuchen, durch Rahmensetzung eine Entwicklung anzustoßen, muss aber daran scheitern, eine Transformation bis ins kleinste Detail zu regeln“.>

      Die Frage ist, ob „Steuerung komplexer Systeme“ in einem GEGENSATZ zu „Rahmensetzung für eine Entwicklung“ steht.

      Ich bin der Meinung, dass dies zwar VERSCHIEDENE Maßnahmenaspekte sind, die sich jedoch NICHT ausschließen für die Beeinflussung von Entwicklungen.

      Wenn so, ist es zwar richtig, dass eine Transformation nicht bis ins kleinste Detail geregelt werden kann durch Rahmensetzung, i. e. Gesetzgebung „von oben.“

      Es kann aber sehr wohl erforderlich sein, eine Rahmensetzung zu haben, die wenig Raum für die Steuerung komplexer Systeme „von unten“, i. e. Marktprozesse lässt, wenn ein BESTIMMTES Ziel erreicht werden SOLL, wie etwa Emissionsneutralität zu einem bestimmte Zeitpunkt.

      Eine Rahmensetzung GEGEBEN, können die sich damit ergebenden komplexen Systeme bzw. genauer: komplexen SYSTEMÄNDERUNGEN bestmöglich von unten realisiert werden.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DT

        Auch das kann man diskutieren.

        Ich hatte auf einen zeitlich davor liegenden Aspekt verweisen wollen. Zunächst einmal TRANSPARENZ schaffen, um sowohl die entscheidenden Facetten der Komplexität zu erkennen als auch geeignete Rahmensetzung zu initiieren.

        (Es ist zB komplett unzureichend, einen CO2-adressierenden Gesamtrahmen mit Fokus auf erneuerbare [elektrische] Energien vorzugeben, wenn die energieintensive Industrie mit thermischen Energien [>500°C] arbeiten muss. Dann ist der Rahmen für die Katz – jedenfalls bezogen auf die energieintensiven Teile der Industrie.)

        Und @JürgenP war bei einem danach kommenden Thema – dem Vorhandensein von geeignetem Personal, um im gegebenen (wie auch immer definierten) Rahmen in Richtung des gewünschten Zielzustandes zu arbeiten. Meine Hypothese war dann, dass es mittlerweile zu wenig marktwirtschaftsrobustes Personal in Politik/Großunternehmen gibt. So dass kleinkarierte Steuerung ggfs. die einzige Möglichkeit ist, überhaupt voranzukommen.

        Mit der Konsequenz, dass man bei unzureichender Transparenz VOR der Rahmensetzung IRGENDwohin läuft, aber nicht zwangsläufig zum angestrebten Ziel.

  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Ohne Eigenkapital bei Unternehmen,
    ohne Privatkapital bei den Privaten Haushalten
    gibt es nur Schuldkapital des “Gesellschafts”haushalts (nach römischen Recht) und dies bedeutet Gläubiger des Finanzkapitals der “Lender of last Resort beherrschen alle drei:
    Betriebe,
    Menschen,
    Staaten.

    Lender of last resort?
    https://www.ecb.europa.eu/ecb/educational/explainers/tell-me-more/html/what-is-a-lender-of-last-resort.en.html

    “Wait! What if it’s a government in financial difficulties rather than a bank? Do central banks provide emergency funding to them, too?

    No, they don’t and in the euro area it is illegal. If governments could request funding from central banks, it would compromise the central bank’s ability to keep prices stable and undermine its independence. That’s why the Treaty on the Functioning of the European Union prohibits the ECB and national central banks from financing governments.”

    Betrug bis ihr zur Kapitallosigkeit und retten nur für Finanzgläubigerkapital, um es in Solvenz und Mündel sicher zu halten ewige Rente.

    wiki zu Mundelgeld:

    “Bis 2022 verwies das BGB für Betreuer und Pfleger, insbesondere Abwesenheitspfleger und Nachlasspfleger, auf die für Vormünder geltenden Vorschriften.”

    “Seit 1. Januar 2023 sind die Verweisungen umgekehrt, da bei volljährigen Betreuten wesentlich häufiger Vermögen vorhanden ist als bei minderjährigen Mündeln. An die Stelle des Betreuungsgerichts tritt dann das Familiengericht”

    bei den Amtsgerichten…
    Schon wieder hat das Inkasso für die Staatskasse und deren Gläubiger und Kredigeber gesichert.

    Antworten
  4. J
    J sagte:

    Immernoch unfassbar wie ein derartiger Stammler und Stotterer zum Minister eines Industriestaats werden konnte.

    Diese Person ist eine Beleidgung jeden Intellekts. Da kann man keine 2 Minuten zuhören, bei dem Gestammele die Robert Habeck von sich gibt.

    So jemand taucht dann auf dem Tag der dt. Industrie auf, um seinen Unsinn als “Strategie” zu verkaufen. Die Amis machen uns derweil ökonomisch platt.
    2040 werden die Yankees beim BIP pro Kopf auf uns herabschauen, wie wir heute auf Indien. So weit wird die USA uns enteilt sein.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Der Artikel ist eine Enttäuschung.

    Dr. Stelter erkennt zwar, dass Politiker die Lage weitgehend zutreffend beschreiben.

    Aber:

    a) er versteht nicht das Problem der Politiker

    b) erkennt daher nicht,

    b1) was eine strategisch vorteilhafte (Teil)-Problemlösung für uns sein würde

    und

    b2) wie sie zu erreichen wäre

    Zu a)

    Das Problem der Politiker in Regierungsverantwortung besteht darin, dass in Erkenntnis der Lage mit einem unveränderten Weiter so die Machtbasis verloren geht.

    Sie versuchen daher, die Lage zu verbessern.

    Habeck damit, dass er ein gigantisches Subventionsprogramm etablieren will.

    Scholz damit, dass er in Afrika Gas für uns beschaffen will.

    Das sind etc., etc. kompensatorische Maßnahmen, um vor allem von hohen Energiekosten zu entlasten, OHNE die betriebene Politik GRUNDLEGEND infrage zu stellen. Dies können Politiker in Regierungsverantwortung nicht, wenn sie ihre Wähler nicht in großer Zahl vor dem Kopf stoßen und sich selbst das Zeugnis der Unfähigkeit ausstellen wollen – also nicht bereit sind, FREIWILLIG den Machtverlust in Kauf zu nehmen.

    >Warum raufen sich die Parteien nicht zusammen, um in einer konzertierten Aktion die Vo-raussetzungen zu schaffen, damit wir auch künftig noch ein wohlhabendes Land sind?>

    Wenn es wie aktuell anderswo um einen existenzbedrohenden Krieg geht, rauft man sich zusammen.

    Wohlstandsicherung ist etwas anderes.

    Dafür zeigt man nicht Schwäche, was bei freiwilliger Kooperation mit politischen Gegnern selbstverständ-lich der Fall ist und von der Bevölkerung auch so wahrgenommen würde.

    Zu b1)

    Eine strategisch vorteilhafte Lösung für den Energiesektor sieht so aus:

    Nachdem – begründbare Annahme – die Abschaltung der Kohlekraftwerke nicht mehr rück-gängig zu machen und der Bau neuer AKWs nicht durchsetzbar ist, sollte die Basis-Energieversorgung durch das Fracking unsere Gasvorräte und den Bau von Gaskraftwerken gesichert werden. Also: so wenig wie möglich Energieimport von mehr oder wenige unsicheren Kantonisten in einer sich zunehmend unberechenbarer entwickelnden Globalisierung.

    Auf mittlere Sicht müssen wir soweit wie wohlstandsverträglich auch vom Öl wegkommen.

    Beides führt zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen – und der Abkopplung von NICHT einschätzbaren Abhängigkeiten.

    Eine wohlstandsgefährdende Entwicklung muss damit nicht verbunden sein.

    Zu b2)

    Das unter b1) dargelegte Lösungsszenario für die Energieversorgung ist NUR mit einer ANDEREN Regierung zu verwirklichen.

    Die Grünen wären definitiv NICHT dabei, ein knappe Große Koalition CDU/CSU + SPD wenn überhaupt dazu fähig, wahrscheinlich nur sich selbst behindernd.

    M. A. n. werden letztere Parteien mit oder ohne FDP in absehbarer Zeit die Regierung bilden.

    Wenn so, wird die Schnecke den ersten Gang einlegen.

    >Eine Agenda 2030 wäre das wohl umfassendste Sanierungsprogramm für Deutschland seit den preußischen Reformen vor 200 Jahren.>

    Sehe ich auch so.

    Es wird jedoch nicht in Gang gesetzt werden.

    Die Voraussetzung dafür wird es nicht geben.

    Denn der unaufhaltsame, aber auch vergleichsweise langsame Wohlstandsverlust wird KEIN Schock sein und daher von der Bevölkerung NICHT als der Zusammenbruch Preußens oder dgl. wahrgenommen werden.

    Antworten
    • Bakwahn
      Bakwahn sagte:

      Tischer — Ihrem Fazit stimme ich weitgehend zu:
      „Denn der unaufhaltsame, aber auch vergleichsweise langsame Wohlstandsverlust wird KEIN Schock sein und daher von der Bevölkerung NICHT als der Zusammenbruch Preußens oder dgl. wahrgenommen werden.“

      Langsames wirtschaftliches Siechtum, schrumpfende Produktivität, abnehmende Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit; dazu das Verpennen der Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung sowie die Vernachlässigung der Infrastruktur; alles Anzeichen eines allmählichen wirtschaftlichen Abstiegs
      Dazu kommt – wie Werner Plumpe letztens in seinem Aufsatz angemerkt hat – sich verringende „ökonomische Milieus“ und damit einhergehend schrumpfende ökonomische Leistungsfähigkeit. Das ist unsere Zukunft. Wachsende Bevölkerung bei abnehmendem Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifikationsniveau.
      173 Lehrstühle für Genderforschung, aber nur noch 6 bis 8 Lehrstühle für Atomphysik.
      Das zeigt überdeutlich, welche Schwerpunkte unsere Gesellschaft setzt, und wohin die Reise geht.

      Live aus Buxtetown am Esteriver – 30. Oktober 2023 – 16:40 Uhr Ortszeit
      Felix Haller – nicht erst seit 2013 alternativ

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Bakwahn & Dietmar Tischer

        Zeitungsredaktionen spiegeln nur jeweilige Stubenrealität,
        der Markt ist ihnen & Ihnen so fremd wie fern.

        Mittlerweile darf man den Wirtschaftsdaten so viel Vertrauen schenken, als ob Chinas Ökonomen Pate gestanden hätten, weil auch dt. Wirtschaftswissenschaftler an die Lüge von 50% Psychologie glauben und weiten Teile der Gesellschaft/Medien ihnen Glauben schenkt.

        Kommt es zum Unfall, der beim Stand der Verschuldung eher keine Frage langer Zeit ist,
        gibt es keine Reaktionsfrist mehr – der Schaden nicht mehr zu beherrschen aka GAU.

        @Tischer

        Wie gehabt rettet Berlin seine Projekte
        – Atomausstieg
        – Energiewandel
        – Migration
        – und das ganze linke Gedöns
        ….nun mit Hilfe arabischer oder afrikanischer lupenreiner Demokraten.

        Sämtliche im Konsens getroffenen Annahmen (Co², Atom, Transition) sind Alleingänge aus Berlin und damit global zum Scheitern verurteilt. Der Ukie Krieg verloren, nur dass die Zeitungen nichts dazu posaunen und wir kriegerisch im nächsten Konflikt anschließen.

        Erkaufte Zeit dient allein dazu den Schaden zu maximieren,
        peinlich für eine Nation die einmal führend war.

        Allein es geht nicht anders,
        es muss sein!

  6. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    “Wenn es aussieht wie Ente, watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, ist es eine Ente …”

    Die “Vorstellung seiner Industriestrategie” war die Ankündigung der Zerstörung der Volkswirtschaft, deren Wirtschaftsminister er ist und damit der ultimative und offene Beweis, mit was für Leuten wir es hier zu tun haben.
    Die Zeit der Lebenslügen und Schönrednereien sollte nun endgültig vorbei sein.
    Und dennoch ist die grösste Angst der Mehrheit der Bürger anscheinend immer noch die Angst vor einer rechten Partei.

    Wenn sie reden wie Wahnsinnige, Gesetze machen wie Wahnsinnige und handeln wie Wahnsinnige, dann … ?

    Antworten
      • dobeldo
        dobeldo sagte:

        Wenn der Typ das sagt der sein Land seit Jahren in die Scheiße reitet und mit dem Ukraineüberfall noch einmal richtig beschleunigt hat, dann bin ich doch irgendwie beruhigt.

        Der war zusammen mit Wirtschaftsvordenker Robert Mugabe im Ökonomieunterricht. Vollidioten vereint.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Nur noch 3 Monate, dann widersteht der Russe seit 24 Monaten dem gesamten militärisch industriellen Komplex der Nato/G7 ohne, dass Kiew auch nur ein (1) Kriegsziel erreicht hätte.

        Die Kriegsvorräte der Nato/US sind erschöpft,
        die Nachbestellungen bedürfen bis zu 2 Jahren (Javeline),
        das gelieferte Kriegsgerät (Kampf-, Schützenpanzer, Ari) zeigt sich nicht überlegen,
        taktisch hat die Nato zwar die Offensive gesteuert, aber ohne sichtbaren Erfolg.

        Inzwischen hat Kremlin alle Kriegsziele errreicht,
        Ukie ist demilitarisiert,
        Nazis ohne Wirkung,
        Nato Osterweiterung gestoppt,
        Nato machtlos und alle Welt sieht es,
        technische/taktische Überlegenheit bewiesen
        (Luftabwehr, Aufklärung, Ari, Panzer, Drohnen, Defensive und Kampfmoral…)

        Für die Opfer der Ukraine wird nicht einmal eine Kerze angezündet, im friedlichen Westen.
        Man schweigt sich aus und schöpft Geld die Flüchtlinge zu versorgen, deren Heimat in diesem Stellvertreterkrieg total zerstört ist.

        Wie eine Drohung wirkt
        #slava Ukraine
        #we stand with Israel

        Dass man Wirtschaftsbeziehungen im kalten Krieg nach Russland begründen konnte,
        deren Ende ein Krieg mit Russland unter Vorbereitung mit Hilfe der BRD (Merkel Minsk Lüge) nun sein soll, angeführt von einer großen Koalition hat historische Dimension.

        Wer sich übernimmt verschwindet aus der Geschichte.

      • dobeldo
        dobeldo sagte:

        Darf ich fragen, falls sie in Deutschland sind, welche Einschränkungen sie bis jetzt hinnehmen mussten um festzustellen das wir vom ganzen Herzblut im Krieg gegen Russland sind? Stimmt, für den Durchschnittsdeutschen hat sich der Lebensstandard nicht geändert.

        Die Nato und der Westen hat noch nicht einmal angefangen. Putin hat Glück das die Ukraine nicht bereits vorher als Teil des Westens gesehen wurden ist. Der Westen, hat die 15fache Wirtschaftsstärke vom Aggresor Russland. Aber träumt ruhig weiter im Sankt Petersburg. Walmart macht übrigens bereits ein Drittel vom russischen BIP als Umsatz. Wenn euer Verliererverein sich weiter anstrengt überholen die euch noch. :D

        Wahrscheinlich verkauft walmart auch schon mehr Waffen als Russland produziert, wenn man jetzt schon bei Nordkorea betteln muss. Peinlich peinlich!

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Zu Beginn des Krieges war der US Militärhaushalt 12fach vs. Russland.
        dw.com/de/sipri-globale-milit%C3%A4rausgaben-auf-rekordhoch/a-61577516
        …alle Natostaaten zusammen unvorstellbar groß. Dennoch glaubte man Russland wolle ganz Europa überrennen.

        Tatsächlich war die Armee der Ukraine stärker als alle der EU zusammen,
        https://de.statista.com/statistik/daten/studie/292788/umfrage/vergleich-der-militaerstaerke-von-russland-und-der-ukraine/

        Mittlerweile hat Russland nicht nur auf 1.500.000 Soldaten aufgestockt, sondern auch seine gesamte Industrie der Rüstungsproduktion unterworfen. Nicht einmal die Innovationen gingen den Russen aus, im Gegensatz zu dem 70er Jahre Gerät der Nato. Kampfwertsteigerung ersetzt keine Neukonstruktion. Die Produktion der Abrams wurde vor 10 Jahren eingestellt, KraussMaffei hat mehrjährige Lieferzeiten auf einzelne LeoII; Panzerhaubitze dito.

        Es ist ein Fehler die Kaufkraft eines Euros in Europa (Eurofighter) mit der Kaufkraft eines Rubels für Suchoi zu vergleichen. Der Eurofighter kostet zigfach mehr und hat immer noch keine Zulassung für alle Waffensysteme, während die russischen Jets den Kriegseinsatz bestehen.

        Der Krieg ist exakt so verlaufen wie Dr. Karber in seinem Vortrag in Westpoint vor Offizierskadetten vorhersagte, 2018 youtube.com/watch?v=_CMby_WPjk4

        Tatsächlich verfügt China über 200% der Rüstungsproduktion einer USA des II Wk,
        natürlich verfeuert Russland die Restmunition (Sowjet 152mm) aus den Beständen befreundeter Länder, wie Osteuropa seine Restbestände an Ukie lieferte. Von betteln kann keine Rede sein, wenn der Iran bereit ist in den Konflikt mit Israel einzutreten – zusammen mit der Türkei/Pakistan, Syrien und Notfalls auch Ägypten.

        Derweil stockt der Westen weder Material noch Personal auf,
        gerade so als man Innovationen von der EZB schöpfen lassen könnte;
        dabei fällt der Grenznutzen der Geldschöpfung mit jedem Monat.

        Frieden wäre nicht nur alternativlos
        sondern für die angeschlagene BRD sogar existentiell.

      • dobeldo
        dobeldo sagte:

        Ja, Russland ist eine Gefahr und sollte deshalb in eigenen Grenzen zerfallen dürfen. Genau wie sie sagen. Zurückdrängen und verfaulen lassen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        #zurueckdraengen und zerfallen lassen

        Ist exakt die Zukunft von Nato und dem Imperium des Hegemons.

        Wehe wenn solche Wuensche unter umgekehrten Vorzeichen wahr werden.

        Weil das Ende der USA nicht so friedlich wie jenes der Sowjetunion sein muss, trainieren die Konfliktparteien schon mal Civil war 2.0…

        Ihre Leute sehen so aus https://youtube.com/shorts/noj9pkh4zdY?si=6JOSAdDKc7MdDcOl

      • dobeldo
        dobeldo sagte:

        Gut das sie sich durch zweite Person Plural entlarven. Schade das die intelligenten Trolle bereits an der Front von Putin verheizt wurden. War besser bevor Russland ein unschuldiges Land überfallen hat. Brennt in der Hölle, Verlierer :D

    • Tom96
      Tom96 sagte:

      Herr Thiel, als Kapitalflußrechnungsdatenexperte,
      bis zum letzten Saldo bzw. Saldovortrag und darüber hinaus wird das Kapital samt Human Ressources auskassiert,
      ohne Anschluß – Auflösungsinsolvenz bedingslos, beschlossen und verkündet.

      Macht Ihr etwas daraus, denn keiner außer Du selbst kannst und wirst es tun !!!

      Antworten
  7. Alexander
    Alexander sagte:

    Regieren OHNE Oppositon heißt die Krankheit,
    an dem das BRdemokratische scheitert.

    (Gertrud Höhler: Regieren ohne Opposition – Wie verwundbar ist die Demokratie?
    https://www.youtube.com/watch?v=e4gpz9K06Lk )

    Und bto macht keine Ausnahme, wenn Wagenknecht zitierfähiger ist als Gauland, seit Ü10 Jahren!

    Wenn es sich nicht aufgeht, ist die Generation Stelter verantwortlich/geschädigt/ohne Perspektive,
    weil man mit Kommunisten keinen Konsens schließen kann.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Alexander

      “Regieren OHNE Oppositon heißt die Krankheit,
      an dem das BRdemokratische scheitert.”

      Die BRD leidet, laut Egon Flaig, an einem Mangel and DEMOkratie bzw. Mehrheitsentscheiden des Souveräns !

      Beschrieben in seine Büchern : “Die Niederlage der politischen Vernunft” bzw. “Die Mehrheitsentscheidung”.

      Eine gute Zusammenfassung seines “Denkens” liefert folgendes Interview:

      https://www.iablis.de/iablis/interviews/egon-flaig

      Antworten
  8. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    „Hoffen wir, dass es heute nicht ähnlich dramatischer Ereignisse – wie dem Verlust wichtiger Schlüsselindustrien – bedarf, damit die Politik handelt.“

    Die Frage sollte vielmehr sein, ob beim Blick auf die heutige Welt die Schlüsselindustrien in D greenfield neu gebaut würden.

    Dem ist ganz sicher nicht so für die energieINTENSIVE Chemieindustrie (KEINE Rohstoffe, KEINE billigen Energien [Kohleausstieg, russ. Gas], KEINE Kunden [Asien], KEINE geografischen Vorteile [Kunden in Asien], KEIN Knowhow [global verfügbare Technologien]). Löhne/Gehälter spielen hier noch nicht mal eine Rolle…

    Wenn man DAS akzeptiert hat, kann man sich auf einen sinnvollen Weg ins Morgen machen. Aber OHNE die Prämisse des Erhalts der betroffenen „Schlüssel“industrie. Mag wehtun, ist aber der normale Lauf der Zeit. Beträfe ohnehin nur Teile der Industrie und würde zu einem Fokus auf bisher nicht beackerte Produktbereiche führen (zB hochreine Chemikalien für die Chipproduktion KÖNNEN wir NICHT).

    Und zu Autos und Elektromobilität hab ich häufig schon was gesagt. Batterie JV Evonik/Daimler nach zwei Jahren eingestampft, Dieselskandal bei gleichzeitigem Kassieren der Abwrackprämie, Daimlerbeteiligung an Tesla wegen AN-Sorgen verkauft, VW: Hartz – Management AR by Escort, Milliardärsmonopoly Klatten/Piech um SGL Carbon, Übernahmeversuch VW durch Porsche in der Finanzkrise. Usw.

    Fazit: die Unternehmen/Unternehmer sollten sich mal schön an die eigene Nase fassen, wenn’s der eigenen „Schlüssel“industrie schlecht geht. Da sind reichlich und häufig eigene Aktionen Teil des Problems. Wer nach der Politik ruft, um Industriestrompreis und anderen steuerfinanzierten Irrsinn zu fordern, ist genauso Teil der Totengräber dieses Landes, wie die Politik selbst, die sich vor den Karren spannen lässt.

    Hausaufgaben machen, Standorte umfassend analysieren und dann die fürs Unternehmen richtigen Entscheidungen treffen. Und nicht auch noch in der Politik mitmischen… (BASFs Entscheidung für China ist uralt und hat auch nix mit den aktuellen Entwicklungen zu tun, sondern mit normalem strategischen Handwerkszeug – s.o.)

    PS Energieintensive Industrien brauchen vor allem Gas (>500° geht es elektrisch nicht) – dh aber, die (Elektro)Energiewende hat mit deren AKTUELLEN Problemen nix zu tun.

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      Nachtrag: solange jeder in der Öffentlichkeit nur eigene Interessen vertritt, kann die Politik gar nicht handlungsfähig werden. Es braucht objektive Transparenz, bevor man Lösungen diskutieren kann.

      Das wäre Aufgabe der Medien. Leider mehr oder weniger kompletter Totalausfall.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Stoertebekker Zustimmung zur sachlichen Darstellung des IST-Zustandes. Es wird ein neuer SOLL und dann IST-Zustand benötigt.

        Der Weg dahin lt. Aussage: “Es braucht objektive Transparenz, bevor man Lösungen diskutieren kann”. Frage: Mit welche Methode erzeugen Sie a) objektive Transparenz, b) Verständnis über die eigenen Erfahrungs- und Wissensgrenzen hinaus, c) Lösungen und schließlich das wichtigste d) die zielgerichtete Umsetzung von Lösungen?

        Aussage: “Das wäre Aufgabe der Medien”. Frage: welche Medien mit welcher Methode?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @JürgenP

        a) jeder legt seine sujektive Wahrheit auf den Tisch (idR fehlen da die Aspekte, die man nicht gut findet, einem schaden usw.) Danach baut man aus den vielen Einzelaspekten ein Gesamtbild zusammen.
        Wie man das jetzt methodisch abbildet, ist mir gelinde gesagt egal. Es braucht zunächst mal den Willen dies zu tun und die Akzeptanz aller Beteiligten, das Bild zu vervollständigen und zu ihrem zu machen.

        b) über ausreichend große Anzahl von Äußerungen. Das ginge zB über Industrieverbände, über gesellschaftliche Gegenspieler in diesem Thema usw.

        c) und d) kann ich mir erstmal schenken, wenn ich a) und b) nicht ordentlich mache.

        Beispiel. Energie. Es müsste schlicht mal jemand anfangen, das gesamte Bild/die Dimensionen des Problems aufzudröseln.

        a) thermische Energie vs. elektrische Energie
        b) energieintensive Industrien ≠ elektrischer Energiebedarf
        c) PV/Wind/Wasserkraft/… ≠ thermische Energie
        d) Kohleausstieg D = thermische Energie fehlt
        e) Gaslieferung RUS nach Lieferstopp Putin = thermische Energie fehlt
        f) LNG als zukünftiger Preissetzer für Gaspreis
        g) Wärmewende (elektr. statt thermische Gebäudeheizungen)/ elektrische Fahrzeuge aller Art = Raffineriensterben = ROHSTOFF (!) Chemieindustrie fehlt

        Und gleich weiter zur Chemie

        1) Chemieindustrie ≠ ausschließlich energieintensiv
        2) Gas = Rohstoff UND thermischer Energieträger
        3) Kraft-Wärme-Kopplung in eigenen Gaskraftwerken
        4) Wasserstoff = energetisch sehr aufwändig herstell-/transportier-/lagerbar
        5) Wasserstoff und Explosionsgefahr
        6) Wasserstoff und Klimagas
        7) Wasserstoff = Rohstoff UND thermischer Energieträger
        8) Grundsätzliche Unterscheidung stoffliche und energetische Nutzung von Energieträgern
        9) Dekarbonisierung vs. Defossilierung
        10) alte vs. neue Geschäftsfelder Chemieindustrie (s. Kommentar heute morgen)

        Das ist mühsam und aufwändig. Aber wenn man das nicht macht, läuft man halt IRGENDwo hin.

        Und medial geht’s gleich noch weiter, inkl. Übergang zu ihrem c) und d)

        “Deindustrialisierung verhindern”. Bullshit. “Strukturwandel gestalten.” Der läuft in der Chemie seit Mitte der 90er. Da war Hoechst das weltweit größte Chemieunternehmen und hat sich trotz dieser Position in verschiedene Teile zerlegt. Hüls folgte. Dann Bayer. Mutige Männer an der Spitze, die nach vorn geschaut haben und NICHT nach dem Staat oder nem Masterplan gerufen haben. Dormann, Meyer-Galow, Wenning – wie Eigentümer/Unternehmer handelnde Manager.

        Mit Gottvertrauen die Dinge dem Markt überlassen, mit den Gewerkschaften zusammen Härten abgefedert und gehofft, dass eine höhere Aufmerksamkeitsspanne des Managements für weniger Einzelgeschäfte die richtigen Entscheidungen im Sinne der Einzelgeschäfte bringt.

        Mir scheint das alles nicht so schwer zu sein. Der Ruf nach Staat und Masterplan zeugt von fehlendem Mut, fehlender Verantwortungsbereitschaft und tiefsitzender Angestelltenmentalität.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Stoertebekker Ich habe mal durchgezählt, Sie zählen rd. 50 Faktoren zum Aufdröseln auf. Irgendwie stehen die untereinander im direkten oder indirekten Zusammenhang. Spielend hätten „wir“ per z.B. Onlinediskussion mit so kreativen u/o erfahrenen Kräften wie RO, DT, Bauer & diversen anderen in 2 Stunden weitere 30 Faktoren beisammen. Ein paar Stunden weiter wären es schon über hundertfünfzig. Dann nehmen wir zunächst getrennt nach Branche die Stakeholder dazu. Daraus werden 300 … 500 … usw.usw. zu vernetzende Faktoren. Gern werden die betrachtet mit Dynamiken wie kurz-, mittel- und langfristig (über deren Zeithorizonte man sich zuvor einigen sollte).

        Sie haben alles auf einen Zettel geschrieben bzw. skizziert. Wie geht es dann weiter?

        Die Frage zielt auf a) die reine Technik zum Erfassen der Faktoren, b) deren Vernetzung und c) deren Auswertung in d) möglichst kurzer Zeit mit e) möglichst vielen an Gesprächen teilnehmenden Stakteholdern.

        Ich meine, dass es bei den aufgelisteten Fachgebieten / Faktoren nicht an fehlenden Erläuterungen, Studien und sonstigen Detailwissen fehlt. Je mehr aber an Fachwissenden, Experten und Subexperten zusammengebracht werden, umso weniger Durchblick entsteht – ohne Methode – angesichts der gigantischen Vernetzung. Die notwendige Fokussierung auf Weniges und Wesentliches wird kaum gelingen.

        Zum Vergleich: rd. 200 Faktoren auf einem begrenzen technisch-medizinischen Gebiet bringen es locker auf 20 Millionen Wirkungsschleifen, aus denen die entscheidenden inklusive sog. „Schläfer“ herauszufischen sind, um irgendwas strategisch und operativ Sinnvolles zu bewirken.

        Sie: „Mir scheint das alles nicht so schwer zu sein.“

        Mir scheint, das ist richtig, setzt aber einiges Voraus. Unter anderem passende Chef’s in Unternehmen, dann Verwaltung > Bildung > Medien > Politik.@Stoertebekker Ich habe mal durchgezählt, Sie zählen rd. 50 Faktoren zum Aufdröseln auf. Irgendwie stehen die untereinander im direkten oder indirekten Zusammenhang. Spielend hätten „wir“ per z.B. Onlinediskussion mit so kreativen u/o erfahrenen Kräften wie RO, DT, Bauer & diversen anderen in 2 Stunden weitere 30 Faktoren beisammen. Ein paar Stunden weiter wären es schon über hundertfünfzig. Dann nehmen wir zunächst getrennt nach Branche die Stakeholder dazu. Daraus werden 300 … 500 … usw.usw. zu vernetzende Faktoren. Gern werden die betrachtet mit Dynamiken wie kurz-, mittel- und langfristig (über deren Zeithorizonte man sich zuvor einigen sollte).

        Sie haben alles auf einen Zettel geschrieben bzw. skizziert. Wie geht es dann weiter?

        Die Frage zielt auf a) die reine Technik zum Erfassen der Faktoren, b) deren Vernetzung und c) deren Auswertung in d) möglichst kurzer Zeit mit e) möglichst vielen an Gesprächen teilnehmenden Stakteholdern.

        Ich meine, dass es bei den aufgelisteten Fachgebieten / Faktoren nicht an fehlenden Erläuterungen, Studien und sonstigen Detailwissen fehlt. Je mehr aber an Fachwissenden, Experten und Subexperten zusammengebracht werden, umso weniger Durchblick entsteht – ohne Methode – angesichts der gigantischen Vernetzung. Die notwendige Fokussierung auf Weniges und Wesentliches wird kaum gelingen.

        Zum Vergleich: rd. 200 Faktoren auf einem technisch-medizinischen Gebiet bringen es locker auf 20 Millionen Wirkungsschleifen, aus denen die entscheidenden inklusive sog. „Schläfer“ herauszufischen sind, um irgendwas strategisch und operativ Sinnvolles zu bewirken.

        „Mir scheint das alles nicht so schwer zu sein.“

        Mir scheint, das ist richtig, setzt aber einiges Voraus. Unter anderem passende Chef’s in Unternehmen > Verwaltung > Bildung > Medien > Politik.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @JürgenP

        Naja. JEDE Investition in eine großchemische Anlage, schlimmer noch einen ganzen Standort mit mehreren Anlagen, bekommt so ein Planungsteam. Dem vorausgegangen sind strategische Analysen zu politischen/ wirtschaftlichen/ steuerlichen/ younameit Rahmenbedingungen.

        Das ist Alltag oder zumindest Alljahr in globalen Unternehmen (Rohstoffunternehmen sind vermutlich noch komplizierter). Insofern sehe ich da keine Probleme, das vernünftig aufzusetzen, zumal die meisten Anlagen auch noch Einzelfertigungen sind.

        Allerdings ist die Erwartungshaltung falsch, dass nach dem Bau die durch mich nicht direkt beeinflussbaren Faktoren (Politik, Kunden, …) in die erwartete/abgeschätzte Richtung laufen. Und das meinte ich mit Gottvertrauen und Unternehmertum.

        Damit tut sich dann der Ingenieur, der die Anlage ja so bauen muss, dass es dem Reaktor nicht den Deckel abhebt [und zwar mit nahezu 100% Sicherheit] SEHR schwer.

        Das Leben ist aber nicht sicher planbar und deswegen kann man auch keine „Schlüssel“industrie auf ewig haben. Ich finde, dass 160 Jahre Chemieindustrie in D schon außerordentlich gut sind. Und große Teile werden auch den aktuell beunkten Strukturwandel überstehen.

        Wir brauchen nur die Einsicht in das nötige Ausmaß der Änderungen und die Bereitschaft, Unsicherheit und Veränderung auszuhalten bzw. mitzugestalten. Allein die Wortwahl (Deindustrialisierung, Migrantenflut, …) gehört auf den Prüfstand.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        PS An nem langen Winterabend, wenn ich gerade die Würste in den Rauch gehängt und ne Flasche Rotwein aufgemacht habe, werde ich so‘ne Übersicht mal skizzieren Für meinen Bereich. Schätze, ich bräuchte drei, vier weitere gute Leute aus meinem Bekanntenkreis und dann haben wir 90% des Gesamtbildes fertig. DAS ist nicht das Problem.

        Das Problem ist das zahlreiche ahnungsarme, dafür aber meinungsstarke und followerreiche Kommentariat. Sowohl bei etablierten als auch sozialen Medien. Bei denen gibt es neben den unvermeidlichen unknown unknowns leider schon viel zu wenig known knowns.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Stoertebekker. Wie ich sehe, sind wir von der Sachebene (da genügen Rotwein plus die richtigen Mitstreiter) auf die Managementebene gewechselt. Dort lauern wenn ich Sie recht verstehe Funktionsträger mit Funktionen, aber ohne Ahnung vom Funktionieren. Um das Fehlen zu kompensieren ist starker Auftritt, teurer Anzug und schrille Lautstärke wichtig. Nicht Substanz. Am kompetenten Management also fehlt‘s (als Funktion, nicht Person), um die richtigen Dinge richtig zu tun.

  9. Bauer
    Bauer sagte:

    bto >>”Das Pro­blem ist er­kannt, aber noch lange nicht ge­bannt”

    Dr. Stelters Analyse ist kurz und korrekt. Sein frommer Wunsch, dass die Erleuchtungg komme ohne ‘dramatische Ereignisse’ wird sich allerdings kaum erfüllen. Da müssten schon einige Wunder geschehen.

    Resumée: Uns geht es noch viel zu gut!

    Antworten
      • komol
        komol sagte:

        Der Typ ist leider der Prototyp der Fehlgebildeten, genauso wie sein Kumpel Maassen, oder die ganze Rollator-Klikke usw. Ein kurzer Grundkurs Soziologie würde ihm/ihnen (so wie z.b. Feinden wie Jan oder Faser der Fall) helfen, zu verstehen, dass Wirtschaft, Politik und Recht eigenst. Funktionssysteme sind, die nach eigenen nicht ineinander übersetzbaren Logiken funktionieren (also auf jeweils eigenen symb. generalisierten Erfolgsmedien der Kommunikation basieren). Aber für sie existieren wahrschl. wirklich selbstbestimmt handelnde Individuuen mit freiem Willen. Zumindest rechnen sie ihre Malaise immer wieder einzelnen Handlungen von Personen zu. Und das ist der Grund, warum sie von den Systemen so vernascht werden. Es ist ein Bildungsproblem. Stellen sie sich den kleinen Kerl mit Napoleon-Komplex mal als von den USA abgehörten Kanzler vor. Er würde sofort dem US-Präsident die Schuld geben, ohne zu sehen, dass dies ein strukt. Problem ist. So eine Unbildung darf (und kommt eben, aufgrund der Systeme) niemals in Verantwortungspositionen. Mal warten bis der aufgibt, aber anscheinend will der immer weiter gegen die Systeme anrennen, und immer weiter vernascht werden. Grausam – das richtet falsche Bildung an. Für die soziolog. Beobachtung jedoch ein Leckerbissen!

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