Why Europe needs to try unconventional policy
Wolfgang Münchau ist einer der schärfsten Beobachter der wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone. Seine kritische Sicht auf den Aufschwung habe ich mehrmals diskutiert. Kein Wunder, dass er in der aktuellen Diskussion die EZB auffordert, noch aggressiver zu sein:
- Keine wirtschaftliche Erholung: tiefe Inflation und geringes Wachstum auf lange Sicht.
- Italien in Rezession, Frankreich auf dem Weg dahin, selbst Deutschland schwächelt.
- Euro-Zone kann jede Unterstützung gebrauchen, tiefe Zinsen sind nur ein Hebel. Deshalb Zeit für QE (zu Wirkung und Nebenwirkung).
- Grund 1: tiefe Inflation und Stagnation.
- Grund 2: Zinsen sind schon sehr tief und wirken nicht mehr (auch hier).
- Grund 3: das OMT Programm (die Garantie zur Unterstützung von Staaten, falls erforderlich, die demnächst Gegenstand der Verhandlung am Bundesverfassungsgericht ist) wirkt wie eine Versicherung. Anleihenkäufe würden den Staaten wirklich helfen.
- Vorteil QE: im Unterschied zum OMT eindeutig im Mandat der EZB, und deshalb kann niemand etwas dagegen sagen.
- Allerdings ist QE kein Allheilmittel. Aber es ist besser als die Alternative einer langen Depression.
Münchau hat recht und unrecht zugleich. Wir stehen vor erheblichen Risiken. QE wird diese nicht beseitigen, sondern kann nur erneut Zeit kaufen. Wir brauchen andere Instrumente, um die Schuldenkrise zu überwinden.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Why Europe needs to try unconventional policy, 17. November 2013