Sollten wir alle bald siebzig Prozent Steuern zahlen?

Nicht wenige auch der Leser von bto werden „ja“ sagen. Ich denke, es wird kommen, aber auch nur als Symptom für die seit Jahren falsche Politik. Es ist genauso wie MMT nur die logische Folge der Fehlentwicklungen der letzten Jahre. Schulden statt mehr Anstrengung, billiges Geld statt echter Reformen. Davon profitieren die Vermögenden, also muss man es ihnen wieder „wegnehmen“. Vor allem, wenn man sie mit MMT erst so richtig „reich“ gemacht hat, zumindest nominal und im Vergleich zu jenen, die nicht in Sachwerte flüchten konnten.

Der niederländische Historiker und Autor Rutger Bregman äußert sich im Interview mit der F.A.Z. Um es gleich vorwegzuschicken, ich halte seine Aussage, dass „die Reichen einfach nicht ihren gerechten Teil“ beitrügen, für Quatsch. Im Kern trifft es bei solchen Kampagnen immer nur jene „Reiche“, die nicht reich genug sind, um sich und ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Aber schauen wir uns an, was er so sagt:

  • „Sie hatten beim Weltwirtschaftsforum in Davos in eine ähnliche Richtung argumentiert und heftig kritisiert, dass die Reichen zu wenig Steuern zahlen. Wie sind die Reaktionen? – bto: was für eine dämliche Frage. Was erwartet man, wenn man die Bürger befragt, ob man es den Reichen wegnehmen soll? – „Ich habe seither Tausende von E-Mails von Menschen aus aller Welt bekommen, die mir für diese Kritik danken.“ – bto: Wenn man auf diesem Niveau arbeitet, muss man sich nicht wundern, wenn die Auflage einbricht.
  • „Sie haben auch darauf verwiesen, dass es in den Vereinigten Staaten unter dem republikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower einen Spitzensteuersatz von 91 Prozent gab und dieser Ende der sechziger Jahre noch das Doppelte von den heutigen 37 Prozent betrug. – Das ist mein Beispiel dafür, dass es tatsächlich funktioniert hat. Auch, wenn ich Kritiker in Europa höre.“ – bto: Bekannt ist aber auch, dass es damals erhebliche Ausweichbewegungen gab und längst nicht alle Reichen, das auch bezahlten. Außerdem begannen diese Sätze bei ganz anderen Einkommen als heute.
  • „Wer hätte gedacht, dass ein Historiker aus Holland mit einer Rede über Steuern so viel Aufmerksamkeit bekommt? Das Thema wäre vor zehn Jahren noch schlichtweg vom Tisch gewischt worden (…)  Es gibt eine Ungleichheit in der Gesellschaft, in den Vereinigten Staaten und anwachsend auch hier in Europa, mit der wir uns beschäftigen müssen.“ – bto: Gerade in Europa wird jede Einkommensungleichheit durch Umverteilung korrigiert. Weltweit nimmt die Ungleichheit ab. Ist es wirklich das drängende Problem oder ist es nicht vielmehr ein Problem, dass wir wirtschaftlich gesamthaft nicht weiter kommen?
  • „59 Prozent der Befragten (in den USA) hielten es für eine gute Sache. Selbst wenn Mainstream-Politiker und Millionäre noch nicht vollzählig dazugehören, ist ein gesellschaftlicher Wandel, ein Umdenken, doch nicht von der Hand zu weisen. Vom Weltwirtschaftsforum wurde ich nach meiner Kritik angefragt, mit einigen Experten zum Thema Steuern mit Schwerpunkt Steuervermeidung zu arbeiten.“ – bto: Also, a) in den USA ist die Umverteilung in der Tat deutlich geringer als bei uns und man könnte mehr machen. b) Das hat aber nichts mit „Steuervermeidung“ zu tun, sondern mit der Gesetzgebung. c) Daraus zu schließen, wir bräuchten es unbedingt auch hierzulande, ist schon frech.
  • „Ich denke, es geht heute mehr denn je darum, groß zu denken und sich zu fragen, wie profitiert die Gesellschaft insgesamt? Das heißt ganz grundsätzlich: Wir müssen in vielen Bereichen utopische Modelle denken. (…)  Wenn man sich aber mit den drängendsten Problemen unserer Gegenwart beschäftigt, sich zugleich eine Welt vorstellt, in der eben diese, nämlich Armut, Ungleichheit, Populismus oder moderne Epidemien wie Stress und Burn-out nicht mehr vorkommen, kommt man zu Modellen wie etwa dem bedingungslosen Grundeinkommen und der Frage, wie es zu finanzieren ist.“ – bto: Weltweit nimmt die Armut ab. Sie ist bei uns ohnehin relativ definiert. Es gibt bereits viel Umverteilung und wenn man sich an der Vermögensverteilung stört, mag man die Geldpolitik attackieren.
  • „Die Leute sind gegen Europa, gegen Migration, gegen die Anhebung von Steuersätzen. Ich bin absolut für Europa, auch wenn mit der Institution EU vieles nicht stimmt, aber es reicht nicht und hilft niemandem, nur dagegen zu sein. Das zeigt uns der Brexit. Und wenn mir nun zum Beispiel Kritiker von Steueranhebungen sagen – meist konservative Ökonomen –, ja aber, oh Gott, dann sinkt die Leistungsbereitschaft, dann kümmern sich Manager nicht mehr um ihre Unternehmen, dann ziehen die Reichen weg – das muss nicht notwendigerweise passieren, aber so wird argumentiert.“ – bto: Das Argument ist auch schwach. Ich denke, es ist eher die Frage, ob wir nicht gerade bei uns eine viel zu hohe Belastung der Arbeitnehmer haben und diese senken müssten, statt an immer neue Abgaben zu denken.
  • „Man muss natürlich auch gegen Steuerparadiese vorgehen, auch darüber nachdenken, wo und wie auch Unternehmen es vermeiden, Steuern zu zahlen. (…) Wenn sich aber zum Beispiel die beiden mächtigsten Länder in der EU – Frankreich und Deutschland – zusammentäten, um das zu ändern, wenn sie Druck ausüben würden, käme man mit Sicherheit zu neuen Regelungen, so dass es diese Art der Steuergestaltung nicht mehr gäbe.“ – bto: Jetzt frage ich mich, weshalb die Politiker noch nicht darauf gekommen sind. Es dürfte wohl damit zusammenhängen, dass es eben nicht so einfach ist. Übrigens bin ich unbedingt dafür, dass diese Unternehmen endlich richtig besteuert werden. Doch das ist was ganz anderes als der Ruf nach höheren Steuern für die sogenannten „Reichen“.
  • „Sie sind zum Beispiel für ein bedingungsloses Grundeinkommen (…) In Finnland wurde (…) nach knapp zwei Jahren (…) das Experiment (…) wieder eingestellt. – (…)  Es gibt kein Experiment, in dessen Rahmen bedingungsloses Grundeinkommen gezahlt wurde, was sich als Desaster herausstellte. Es gibt auch keine fundierte wissenschaftliche Studie, die das bewiese – und genau das sage ich immer meinen Kritikern: Wo sind denn die Beweise dafür, dass die Menschen mit dem Grundeinkommen Drogen und Alkohol gekauft haben, faul waren und das Geld verschleuderten? Ich habe diese Frage sechs Jahre lang immer wieder gestellt, und bisher konnte mir niemand dieses Gegenbeispiel nennen. Ich denke, es gibt keines.“ – bto: Ich finde die Idee interessant, aber nur wenn wir es nutzen, um die ganze Umverteilungsbürokratie abzuschaffen. Außerdem darf es nur an schon länger hier Lebende gezahlt werden, sonst können wir uns vor „Schutzsuchenden“ nicht retten.
  • „Studien zeigen: Die meisten Menschen, die das Grundeinkommen bekamen, wurden nicht fauler, sondern fleißiger, kreativer, hatten weniger Sorgen und größere Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, sie waren gebildeter und bereit, neue berufliche Wege auszuprobieren – wenn ein gewisses monatliches Budget da ist, ein bisschen Risikokapital, geht das. (…) Eben für jeden, der sonst im Arbeitsmarkt nicht diese Freiheit hat, weil kein Risikokapital da ist, sich nichts anhäuft, weil die Verdienste dafür zu gering sind.“ – bto: nette Theorie. Lasst uns die Verwaltung abschaffen und dann machen, verbunden mit negativer Einkommenssteuer und einem steileren Verlauf der verfügbaren Einkommen nach Abgaben.
  • „Es gibt verschiedene Wege der Finanzierung. (…) Ich würde ein Modell befürworten, das gleichzeitig die Ungleichheit in der Gesellschaft verringert. (…) Menschen, deren Arbeit auf das Gemeinwohl einer Gesellschaft ausgerichtet ist, sollten einen niedrigeren Einkommenssteuersatz zahlen, also zum Beispiel Lehrer, Kindergärtner, Krankenschwestern oder Müllentsorger. Wer im Finanzsektor etwa auf einer Managerebene tätig ist, sollte mehr zahlen. Dann müsste man sich auch fragen: Wer nimmt Profite ein aus geerbten Vermögenswerten und in welcher Höhe?“ – bto: wow. Also, ein Historiker entscheidet jetzt, was gesellschaftlich wertschaffend ist. Ein Unternehmensberater, der Unternehmen zu mehr Effizienz verhilft, ist dann sicherlich auch schädlich, obwohl er eigentlich über die höhere Produktivität Wohlstand mehrt. Es gibt darüber hinaus bereits eine Erbschaftssteuer, die in Richtung von 30 Prozent geht. Ich denke nicht, dass man da so argumentieren darf. Schon gar nicht ohne kritische Nachfrage des F.A.Z.-Redakteurs.
  • „Nehmen wir das Beispiel Klimawandel: (…) Es braucht mehr Willen, größere Bereitschaft und Ideen, wie ich sie bei jemandem wie Greta Thunberg sehe. Wie viele Menschen sie mobilisiert, macht Hoffnung.“ – bto: Das lass ich jetzt mal so stehen.
  • „Nie zuvor in der Geschichte haben wir eine Situation erlebt, in der wir uns fragen müssen, ob die Menschheit angesichts der steigenden Erderwärmung überleben wird. Es geht doch auch längst nicht mehr darum, ob wir politisch links oder rechts stehen, um uns zu engagieren, damit die Emissionen drastisch sinken, dafür muss man einfach nur Realist sein.“ – bto: Bekanntlich will ich jetzt gar nicht darauf hinweisen, dass wir schon früher Zeiten hatten, in denen man in Großbritannien Wein angebaut hat. Ich denke aber, wir müssen einen intelligenten Weg finden,  damit umzugehen. Keine Ad-hoc-Panik.

→ faz.net: “Sollten wir alle bald siebzig Prozent Steuern zahlen?”, 30. Mai 2019

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Menschen, deren Arbeit auf das Gemeinwohl einer Gesellschaft ausgerichtet ist, sollten einen niedrigeren Einkommenssteuersatz zahlen, also zum Beispiel Lehrer, Kindergärtner, Krankenschwestern oder Müllentsorger. ”

    Also diese Idee finde ich wirklich clever! Selbstverständlich sind die linken Parteikader und ihre Berater alle höchst gemeinwohlorientiert (das können sie sich selbst bescheinigen) und verdienen daher eine großzügige Steuerbefreiung. Den Ansatz haben eher national orientierte Sozialisten in den 1930er Jahren auch schon mal verfolgt:

    “(…) das zwangsläufig folgende Steuerstrafverfahren ließ Hitler einfach niederschlagen; praktischerweise ließ er gleich noch die eigenen Einkünfte und seine an verdiente Beamte und Generäle ausgezahlten Dotationen pauschal von der Einkommensteuer befreien.”
    https://www.welt.de/kultur/history/article13703272/Hitler-zahlte-keine-Steuern-und-war-Multimillionaer.html

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    • Horst
      Horst sagte:

      Insgeheim hatte ich gehofft, Sie würden einmal mit Ihrer lieben Ehefrau urlaubsbedingt (z.B. Wellness-Oase in der Nähe des AK Biblis) abwesend sein, so dass das geneigte Forum auf Ihre geistreichen Kommentare verzichten muss.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Freut mich, dass sie sich so über meine Kommentare ärgern. Das ist die typische Reaktion, wenn Heuchelei und Scheinheiligkeit bei Linken entlarvt werden.

      • Horst
        Horst sagte:

        So weit ist nicht. Vielmehr ist es Verwunderung, dass (weil) offensichtlich NUR Ihr geistiger Horizont in der Lage ist, gegenwärtige Politik des linken Spektrums innerhalb eines demokratisch legitimierten Systems mit den allgemeinen (und individuellen) Irrungen und Wirrungen der maßgebenden Politiker des NS-System zu vergleichen und in der Folge gleichzusetzen. Chapeau.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Dass ich Nationalsozialisten und heutige Sozialisten “gleich setze”, passiert nur in Ihrer Fantasie. Die beiden Ideologien haben aber eine wichtige Gemeinsamkeit: Sie plündern gern den Staat aus (und verbrämen das auch noch als angeblich gemeinwohlorientierte Politik), sobald sie die Kontrolle über ihn ergriffen haben.

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    > … es geht heute mehr denn je darum, groß zu denken… Wir müssen in vielen Bereichen utopische Modelle denken. (…) Wenn man sich aber mit den drängendsten Problemen unserer Gegenwart beschäftigt, sich zugleich eine Welt vorstellt, in der eben diese, nämlich Armut, Ungleichheit, Populismus oder moderne Epidemien wie Stress und Burn-out nicht mehr vorkommen, kommt man zu Modellen wie etwa dem bedingungslosen Grundeinkommen und der Frage, wie es zu finanzieren ist“>

    UTOPIE denken, sich eine Welt VORSTELLEN, in der unangenehme Sachverhalte nicht mehr vorkommen, und an der Finanzierung drehen:

    So wendet sich alles zum Guten.

    GROSSES Denken in einem führenden deutschen Intelligenz-Blatt.

    Sage niemand, es lasse sich nicht verständlich darlegen, wie INFANTIL eine Gesellschaft sein kann, wenn sie die Realität nicht zur Kenntnis nehmen will.

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  3. Lentz
    Lentz sagte:

    Ich denke, eine Abgabenquote von ca. 70 % dürfte schon jetzt bei den meisten Bürgern dieses Landes bestehen.
    Steuern, Sozialabgaben, Gebühren, dazu die Belastungen durch die verdeckten Steuern bei Energie summieren sich erheblich. Die Folgen der Fehler (Wohnungsmarkt) unserer politischen Führung kommen oben drauf. Bei den ganz kleinen Einkommen dürfte es jetzt schon verdammt eng sein, so dass ich manchmal frage, wie die Leute das überhaupt noch schaffen.
    Nicht umsonst hat die Bundesregierung den Bereich der Midi-Jobs von 850 auf 1300 Euro erhöht. Obwohl auch das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein dürfte.

    Unverschämt finde ich den Umstand, dass der/die Finanzminister munter weiter an der Steuerschraube drehen. So als ob ihnen das Vorstellungsvermögen für die Belastung der kleinen Haushalte völlig abgeht. Was eventuell eine Hilfe sein könnte, wäre eine Indexierung der Steuertabellen, um die kalte Progression abzuschwächen, alternativ eine Festschreibung eines Gesamt-Höchstabgabensatzes.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Steuern für alle zu hoch sind, aber mit einem versteuerten Einkommen von 100.000 lässt sich nun mal leichter leben als mit 20.000 pa.
    Ärgerlich dabei ist, dass der Eindruck entsteht, dass man kaum weiß, wo ein Großteil des Geldes hingeht, also sich quasi in Luft auflöst.

    Antworten
  4. Bakwahn
    Bakwahn sagte:

    Prinzessin Lagarde wird EZB-Chefin und Flinten-Uschi wird EU-Vorsteherin.
    JA!!! Da kommt doch Freude auf.

    Es gibt noch mehr Geld. Schulden werden gestrichen.
    Die Finanzmärkte rutschen jetzt schon.

    Felix Haller

    Antworten
  5. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „Sollten wir alle bald siebzig Prozent Steuern zahlen?“

    ALLE???

    Das geht doch völlig an der Sache vorbei. Der Mittelstand müsste massiv entlastet werden und der Spitzensteuersatz dürfte erst ab ca. 300.000/600.000 EUR greifen; dann auch gerne mit 70 %. Muss aber nicht so hoch sein, wenn denn die Erbschaftssteuer richtig greifen würde.

    ALLE sind dann übriges weniger als 1 % der Steuerzahler.

    „Es gibt darüber hinaus bereits eine Erbschaftssteuer, die in Richtung von 30 Prozent geht.“

    30 %??? Einfach mal nachrechen mit einem Betriebsvermögen von 100 Mio. (davon sind 85 % steuerfrei), einem Privatvermögen von 1 Mio. sowie einer selbstgenutzten Immobilie von 1 Mio. Die Steuerlast beträgt 4.482.000 € und somit 4,39 %. Und das alles ohne Steuersparmodell und bei nur einem Erben.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Frank Präuner
      Frank Präuner sagte:

      Gut informiert Herr Stöcker,

      und daher wäre der erste sinnvolle Schritt alle Ausnahmetatbestände inklusive Freibeträge abzuschaffen. Die Bemessungsgrundlage zu erweitern und eine Flat-Tax von 10-15% einzuführen und siehe da die Erbschaftssteuereinnahmen der BRD würden sich verdoppeln, vielleicht sogar verdreifachen! Aber ein Urschrei würde durch Deutschland gehen über alle gesellschaftlichen Gruppen. Omas Häuschen muss steuerfrei bleiben……….

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Frank Präuner

        Eine Flat Tax ist aufgrund des Matthäus-Effekts nicht zielführend. Insofern bleibe ich bei meinem Vorschlag einer linearen Progression, bei der die Steuerpflicht wie in den USA an die Staatsbürgerschaft geknüpft ist: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/weshalb-geldpolitik-wirkungslos-ist/#comment-23801

        Die Mauern bauen sich ansonsten auch weiterhin die 1 Prozent um ihre Gated Communities; gesellschaftlich unproduktive ABM-Maßnahmen sowie lehrreiche Pilgerstätten für die OndodeutelOttis dieser Welt.

        LG Michael Stöcker

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        Was soll ich an den Ruinen der Berliner Mauer lernen, wenn ich dort “hinpilgere”? (Da war ich schon ein paar Mal, aber eine “Pilgerreise” war das nicht.)

        Ihnen, Herr Stöcker, würde ich eher einen Besuch in der Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Bautzen empfehlen. Da könnten Sie lernen, wie brutal Sozialisten werden können, wenn sie von ihren Umerziehungsfantasien und Weltumbau-Utopien besoffen sind.

      • Frank Präuner
        Frank Präuner sagte:

        Sehr geehrter Herr Stöcker,

        vielleicht nicht zielführend in ihrem Sinne, aber vielleicht ein realistischer in der politischen Umsetzung, da es einen Kompromiss darstellt.

    • deutelmoser1994
      deutelmoser1994 sagte:

      @M Stöcker
      Was macht denn der Staat mit dem vielen Geld, ach ja z.B. Flughäfen bauen.
      Aber diese erhöhte Erbschaftssteuer wird nicht gezahlt werden, zumal die Schlauen – das sind auch oftmals die Reichen – schon jetzt scharenweise das Land verlassen. Aber ich denke, da haben Sie auch schon eine Idee – vermutlich den Bau einer Mauer

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @deutelmoser1994

        “Aber ich denke, da haben Sie auch schon eine Idee – vermutlich den Bau einer Mauer”

        Das heißt nicht “Mauer” sondern “antikapitalistischer Schutzwall”. ;)

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Ach, immer wieder dümmliche Kommentare statt einer sachlichen Auseinandersetzung…

        Stöcker hat einen guten Vorschlag: die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft knüpfen, nicht den Wohnort. Und dann ist es egal wohin die reichen Deutschen auswandern, in Deutschland müssten sie dann immer noch Steuern zahlen. Man braucht dann keine Mauern. Und man könnte auch eine Exit Tax einführen, die dann fällig wird, wenn Kapital einer gewissen Grenze aus Deutschland abgezogen wird.

        Klingt alles super sozialistisch, Oder? Ist aber in den ach so sozialistischen USA seit Ewigkeiten so die gesetzliche Norm.

        Beste Grüße aus Washington State.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        Sie wären wahrscheinlich der Erste hier, der laut aufheulen würde, wenn Sie – in Washington State wohnhaft – trotzdem Steuern ans deutsche Finanzamt zahlen müssten, und zwar sicherlich einen höheren Steuersatz als derzeit in den USA.

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Ach Herr Ott.

        ich wäre ganz vorne in der Schlange derjenigen, die ihre deutsche Staatsbürgerschaft abgeben – ohne eine Träne in den Augen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        Ach, Sie mögen niedrige Einkommensteuersätze wohl viel lieber als Sozialismus?

        Immer wieder das gleiche Muster bei Ihnen: “Links reden, rechts leben.”

      • Tobias W.
        Tobias W. sagte:

        Sind Sie denn Unternehmer? Oder auch bestenfalls nur Unternehmenserbe, dem alles in den Schoss gefallen ist?

  6. Thierry
    Thierry sagte:

    Ich erinnere mich an eine ausführliche Studie – das mag wohl 40 Jahre her sein -, in welcher Staaten mit ihrer Steuerquote und ihrem Wachstum gegenüberrgestellt wurden. Das Ergebnis war eindeutig: je geringer die Steuerquote, desto höher das Wachstum. In meinem Gedächtnis blieben drei Beispiele haften: Hongkong, damals noch Kolonie, mit nur um die 15% Steuerquote und zweistelligem Wachstum, wohlvermerkt ohne soziale Unrast, die USA mit etwa 35% Steuerquote und solidem Wachstum, sowie einige europäische Staaten mit nahe 50% Staatsquote und schon damals sklerotischem Wachstum.

    Klar, die Zeiten haben sich längst geändert. Heute kämpfen alle mit sklerotischem Wachstum, selbst China im bereits historischen Rückblick. Wir sind nahe einem Sättigungspunkt. Aber wo ist die Studie, die zeitnah diesem Zusammenhang nachgeht, bzw. ihn über die Zeitachse hinweg erforscht?

    Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Welche Steuerquote soll das denn sein?

      Die Steuerlast ist in Deutschland höchst ungleich verteilt. Daher ist die Angabe einer einzigen Quote gar nicht sinnvoll.

      Vermögen und Vermögensverkehr wird so gut wie gar nicht versteuert.
      Die Unternehmenssteuern in Deutschland sind moderat, lediglich durch die krasse, nicht nachhaltige Anpassung der Unternehmenssteuern in den USA nach unten wirken die Unternehmenssteuern in Deutschland/Europa hoch.
      Steuern auf Erwerbseinkommen machen den größten Einnahmeposten des Bundeshaushalts aus.
      Zu den Steuern auf Erwerbseinkommen kommen alle möglichen Verbrauchssteuern (Mehrwertsteuer, Energiesteuern usw.), die in erster Linie Haushalte treffen, nicht Unternehmen.

      Antworten
  7. Frank Präuner
    Frank Präuner sagte:

    “Es gibt bereits viel Umverteilung und wenn man sich an der Vermögensverteilung stört mag man die Geldpolitik attackieren.”

    So ist es, hätte man eine derartige Geldpolitik nicht durchgeführt und vor allem in einem kapitalistischen System Risiko und Haftung nicht voneinander getrennt, würde die Ungleichheit weltweit in den industriellen Staaten anders aussehen. Kapitalismus ohne Haftung, ist wie Katholizismus ohne Hölle!!!!

    Antworten
  8. Stefan Bohle
    Stefan Bohle sagte:

    Der Artikel bestätigt meine wachsende Skepsis gegenüber der FAZ, die ja im Übrigen gerade den ausgewiesenen Draghi-Versteher Gerald Braunberger zum Herausgeber befördert hat…

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Stefan Bohle:

      Ja, es ist interessant, wie diese ehemals konservative Zeitung langsam nach links wandert. Irgendwann werden sie die alten Ausgaben aus dem Archiv löschen, um sich nicht dafür schämen zu müssen, wenn es so weiter geht.

      Antworten

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